DE10031904C1 - Kolbeneinsatz zur Dämpfung von Bremsgeräuschen - Google Patents
Kolbeneinsatz zur Dämpfung von BremsgeräuschenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Dämpfung von Schwingungen an einer Fahrzeugbremse mittels eines Tilgerelementes, das aus ausgehärtetem Silikon besteht, in welches Massekörper eingelagert sind, wobei das Tilgerelement spielfrei in eine Bohrung des Bremskolbens mittels Unterdruck einbringbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Dämpfung von
Schwingungen an einer Fahrzeugbremse nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Aus der DE 197 16 569 A1 ist eine Einrichtung zur Bedämpfung
von Schwingungen an einem Bremsbelag einer Scheibenbremse
bekannt, die Massenkörper in einem viskosen Medium als
Schwingungstilger vorsieht. Problematisch bei dieser
Einrichtung ist die Tatsache, dass das Tilgerelement als eine
zylinderartige Hülse reibend beweglich in einer Bohrung des
Bremskolbens angeordnet ist. Hervorgerufen durch die zwischen
Bremsscheibe und Bremsbelag beim Bremsvorgang auftretenden
Schwingungen können ebenfalls Schwingungen zwischen dem
Tilgerelement und der Bohrung des Bremskolbens auftreten, die
in dem für den Menschen hörbaren Frequenzbereich liegen können.
Aus der EP 0 316 521 A1 ist ein
Schwingungstilger bekannt, der mit Spiel in einem Bremskolben
angeordnet und über einen stirnseitigen Flansch zwischen
Bremskolben und Druckplatte gehaltert ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die eingangs beschriebenen
Dämpfeinrichtungen derart weiterzubilden, dass die Absorption
der zwischen Reibfläche und Bremsbelag auftretenden
Schwingungen verbessert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale beinhalten
die Unteransprüche.
Der mit der Erfindung hauptsächlich erzielte Vorteil besteht
darin, dass das Tilgerelement aus einem ausgehärteten
Trägermaterial mit einer definierten Shorehärte von mindestens
20, vorzugsweise 25 bis 30 Shore besteht, welches spielfrei
z. B. mittels Unterdruck in mindestens eine Aussparung,
vorzugsweise Bohrung, eines oder mehrerer Bremszylinder
eingebracht werden kann. In dem Tilgerelement sind Massekörper
eingelagert, die eine höhere spezifische Dichte als das
ausgehärtete Trägermaterial besitzen. Vorzugsweise sind die
Massekörper aus metallischem Werkstoff hergestellt. Sie sind in
kugeliger, zylindrischer oder stabähnlichen Form ausgebildet.
Aufgrund der räumlichen Nähe des Tilgerelements zur
Kontaktfläche zwischen Bremsreibfläche und Bremsbelag, an der
beim Bremsvorgang infolge der Reibung Wärme entsteht, müssen
die Bestandteile des Tilgerelements (Trägermaterial und
Massekörper) aus temperaturbeständigem Material bestehen.
Das Tilgerelement besitzt mindestens einen axialen Hohlraum,
dessen Volumen sich während des Einbringens des Tilgerelements
in den Bremskolbenhohlraum verringern kann. Für die Montage
wird das Tilgerelement, dessen äußere Abmessungen in radialer
Richtung ein leichtes Übermaß gegenüber den entsprechenden
inneren Abmessungen des Bremskolbenhohlraums aufweisen,
formschlüssig vor die Öffnung des Bremskolbenhohlraums
gebracht.
Zur Reduzierung der Gleitreibkraft an der Mantelfläche des
Tilgerelements kann diese vor Einbringung in den
Bremskolbenhohlraum mit einem den Gleitreibwiderstand
herabsetzenden Mittel behandelt werden.
Bei einer geringen Shorehärte des Trägermaterials kann das
Tilgerelement ohne Werkzeug durch einfaches Eindrücken in den
Bremskolbenhohlraum eingebracht werden. Falls ein solches
einfaches Eindrücken des Tilgerelements ohne Werkzeug infolge
höherer Shorehärte des Trägermaterials nicht möglich ist, kann
für die Montage an dem freien Ende des Tilgerelements an
mindestens einem Bohrungsende des Tilgerelements ein Unterdruck
angelegt werden, der infolge der mindestens einen Bohrung
ebenfalls im Bremskolbenhohlraum wirkt. Durch den sodann dort
vorherrschenden Unterdruck wird das Tilgerelement soweit
saugend in den Bremskolbenhohlraum eingebracht, bis zwischen
der Seite des Tilgerelements, die im eingebauten Zustand der
Öffnung des Bremskolbenhohlraums zugewandt ist und der die
Öffnung beinhaltenden Stirnseite des Bremskolbens ein Abstand
eingestellt ist. Durch diesen Abstand wird ein direkter Kontakt
zwischen Tilgerelement und der axial vor dem Bremskolben
angeordneten Druckplatte vermieden. Ein direkter Kontakt hätte
höhere Restbremsmomente bei nicht betätigter Bremse und ein
unerwünschten lägeren Bremspedalweg beim Bremsvorgang zur
Folge.
Eine eventuell benötigte Demontage des Tilgerelements läßt sich
z. B. mit einem Werkzeug verwirklichen, mit dem das
Tilgerelement aus dem Bremskolbenhohlraum herausgezogen wird.
Ebenso möglich ist die Demontage mittels Überdruck, der an die
mindestens eine Bohrung des Tilgerelements angelegt wird und
der aufgrund der mindestens einen Bohrung im Tilgerelement im
Bremskolbenhohlraum wirkt und somit das Tilgerelement aus dem
Bremskolbenhohlraum schiebt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in
zwei Abbildungen dargestellt, das nachfolgend näher beschrieben
wird.
Abb. 1 zeigt eine Bremseinrichtung 1 bestehend im
wesentlichen aus einem Bremssattel 2, in dem mindestens ein
Bremszylinder 3 zur Aufnahme des Bremskolbens 4 vorhanden ist.
Dieser Bremskolben 4 beinhaltet einen vorzugsweise als Bohrung
ausgebildeten Hohlraum 5, in dem das Tilgerelement 6 spielfrei
eingelagert ist. In dem aus ausgehärtetem Silikon als
Trägermaterial 7 bestehenden Tilgerelement 6 sind Massekörper 8
in Form von metallischen, kugelförmigen oder zylindrischen
Elementen eingelagert. Das Tilgerelement besitzt zu Montage-
und Demontagezwecken mindestens eine Bohrung 9 in axialer
Richtung.
Zwischen dem Bremskolben 4 und einer Reibscheibe 13 ist eine
Druckplatte 11 angeordnet, die in Führungen 18 des Bremssattels
2 abgestützt ist. Auf der Druckplatte 11 ist ferner ein
Bremsbelag 12 befestigt. Zwischen Tilgerelement 6 und
Druckplatte 11 ist ein Anstand 14 vorgesehen.
Bei Einleitung des Bremsvorgangs drückt der Bremskolben 4
infolge einer Erhöhung des Innendrucks im Bremszylinder 3 die
Druckplatte 11 in Richtung Reibscheibe 13, so dass der
Bremsbelag 12 an der Reibscheibe 13 zur Anlage gelangt. Dadurch
wird ein Bremsmoment an der Reibscheibe 13 aufgebaut und diese
gerät infolge von z. B. geringen Dickenschwankungen oder
Belagablagerungen auf ihrer Oberfläche in Schwingungen. Diese
Schwingungen werden über den Bremsbelag 12 und die Druckplatte
11 auf den Bremskolben 4 übertragen und dort im Tilgerelement 6
infolge von Schwingungsabsorbtion (Energieaufnahme) durch die
im Trägermaterial 7 eingelagerten Massekörper 8 gedämpft.
In Abb. 2 ist das Einbringen des Tilgerelements in den
Bremskolbenhohlraum mittels Unterdruck dargestellt. Dabei liegt
das Tilgerelement 6 formschlüssig mit Übermaß an der Öffnung 10
des Bremskolbenhohlraums 5 an. Ein geeignetes Werkzeug 15 wird
an die der Öffnung 10 des Bremskolbenhohlraums 5
gegenüberliegenden Seite des Tilgerelements 6 gedrückt. Mit
Hilfe des Werkzeugs 15 wird über dessen Kanäle 16 und die
Bohrung 9 des Tilgerelements 6 im Bremskolbenhohlraum 5 ein
Unterdruck erzeugt.
Der Unterdruck bewirkt, dass das Tilgerelement 6 in den
Bremskolbenhohlraum 5 eingesaugt wird. Dabei paßt sich das
Außenmaß des Tilgerelements 6 der geometrischen Form des
Bremskolbenhohlraums 5 an. Eine Verringerung der Außenmaße des
Tilgerelements 6 ist aufgrund der mindestens einen Bohrung 9 im
Tilgerelement 6 möglich. Dabei dringt Material des
Tilgerelements 6 in die Bohrung 9 ein.
Ein erleichtertes Einbringen des Tilgerelements 6 in den
Bremskolbenhohlraum 5 wird durch vorherige Behandlung der
Oberfläche 17 des Tilgerelements 6 mit einem den
Gleitreibwiderstand herabsetzenden Mittel bewirkt.
Claims (4)
1. Einrichtung zur Dämpfung von Schwingungen an einer
Fahrzeugbremse beinhaltend mindestens ein aus einem
temperaturbeständigen Trägermaterial mit einer Einlagerung
von Massekörpern bestehendem Tilgerelement in einem
Hohlraum eines Bremskolbens,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Tilgerelement (6) spielfrei und beabstandet (14) von einer
Druckplatte (11) in mindestens einem Kolbenhohlraum (5)
angeordnet ist und das Trägermaterial (7) aus ausgehärtetem
Silikon besteht, welches eine Shorehärte von mindestens
zwanzig Shore besitzt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Tilgerelement (6) mindestens eine axiale Bohrung (9)
aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
vor Einbringung in den Kolbenhohlraum das gehärtete
Trägermaterial (7) an seiner Mantelfläche (17) mit einem
den Gleitreibwiderstand herabsetzenden Mittel behandelt
ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Tilgerelement (6) in den Kolbenhohlraum (S) mittels
Unterdruck einbringbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000131904 DE10031904C1 (de) | 2000-06-30 | 2000-06-30 | Kolbeneinsatz zur Dämpfung von Bremsgeräuschen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70327 STUTTGART, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |