DE10031410B4

DE10031410B4 - Verfahren zur Mengenermittlung von Industrieholzsortimenten

Info

Publication number: DE10031410B4
Application number: DE10031410A
Authority: DE
Inventors: Michael Willmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2000-02-07
Filing date: 2000-06-28
Publication date: 2009-01-29
Anticipated expiration: 2020-06-29
Also published as: DE10031410A1

Abstract

Verfahren zur Mengenermittlung von Industrieholzsortimenten, welche in Holzpoltern (P) gelagert sind und bei denen die Stämme gleiche Länge aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass folgende Schritte ausgeführt werden:
– Anbringen eines Maßstabs (M) an mindestens einer Stirnfläche des Polters (P),
– Abbilden und Erfassen beider Stirnflächen des Holzpolters (P) mittels einer Digitalkamera (D), wobei die Kamera etwa senkrecht zu den Stirnflächen ausgerichtet wird,
– Übertragen der Daten auf eine Auswerteeinheit und
– Auswerten der Daten durch Ermittlung der Anzahl und der Durchmesser der Stämme.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Mengenermittlung von Industrieholzsortimenten, welche in Holzpoltern gelagert sind und bei denen die Stämme gleiche Länge aufweisen.
Zur Holzvermessung sind im Stand der Technik verschiedene Verfahren bekannt. Zur Mengenermittlung von Industrieholzsortimenten im Wald werden sowohl manuelle als auch maschinelle Vermessungen angewendet.
Bei manuellen Vermessungen erfolgt entweder eine Erfassung durch Einzelstammvermessung oder mit Hilfe von Stichprobenverfahren, bei denen die Stirnflächen manuell erfasst und durch Mittendurchmesser-Stichproben ausgewertet werden. Hierzu ist ein hoher Arbeitsaufwand erforderlich und es bestehen eine Reihe von subjektiv bedingten Fehlermöglichkeiten.
Bei maschineller Vermessung werden an Fäll-Entastungsmaschinen (Harvester) die Daten der bearbeiteten Stämme erfasst und mit den an den Maschinen vorhandenen Rechnern ausgewertet.
Nachteilig ist bei den maschinellen Verfahren, dass infolge von Astigkeit und Abholzigkeit der Stämme Ungenauigkeiten auftreten, weshalb diese Meßmethoden auch nicht für Verkaufsmessungen geeignet sind.
Die Anwendung von Bildverarbeitungsverfahren zur Bestimmung geometrischer Größen ist im Stand der Technik für verschiedene Anwendungsmöglichkeiten bekannt.
Nach DE 36 32 450 A1 ist eine Vorrichtung zur Ermittlung der Abmessungen eines Gegenstandes auf fotografischem Wege bekannt, bei der eine Fotografie des Gegenstandes zusammen mit einem Maßraster hergestellt und während der Aufnahme ein schräg von oben einfallendes Muster aus horizontal verlaufenden Linien auf den Gegenstand projiziert wird und das Meßraster mittels eines Projektors und eines Diapositivs direkt auf die Bildebene bzw. den Film projiziert wird, wobei der Projektor und das Diapositiv innerhalb der Kamera angeordnet sind.
Nachteilig ist hierbei, dass das System aufwendig und schwer zu transportieren ist und für umfangreichere Erfassungen nur mit einem Netzanschluß betrieben werden kann. (nur stationärer Betrieb geeignet)
Nach DE 41 19 180 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vermessung und Dokumentation der Geometrie, Struktur- und Materialbeschaffenheit von dreidimensionalen Objekten, wie Fassaden und Räume sowie deren Wände, Einrichtungen und Installationen bekannt, wobei die räumliche Struktur sowie Materialbeschaffenheit des zu vermessenden und zu dokumentierenden Objektes visuell erfasst wird und den visuell erfassten Informationen auditive Informationen und digitale Messwerte zugeordnet werden. Die Erfassung der Bilddaten erfolgt hierbei mit einer Videokamera.
Nachteil aller bisher bekannten Verfahren ist, dass diese einen hohen Aufwand erfordern und die zugehörigen Vorrichtungen große Abmessungen erfordern, so daß eine einfache Handhabung und der Vororteinsatz im Wald nur unter sehr ungünstigen Bedingungen erfolgen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem es möglich ist, eine genaue Mengenermittlung von Industrieholzsortimenten mit einer leicht zu transportierenden und einfach zu handhabenden Ausrüstung ermöglicht.
Erfindungsgemäß gelingt die Lösung der Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen von Patentanspruch 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet das Vermessen von auf Poltern gestapelten Industrieholzsortimenten, wobei das Vermessen vor Ort im Wald mit einem sehr leichten und sehr kleinem Gerät erfolgt und die umfangreiche Auswertung an einem Büroarbeitsplatz erfolgen kann.
Damit entfällt das manuelle Vermessen und Aufschreiben, so dass der Aufwand für Personal, Material, Zeit und Kosten deutlich verringert wird. Beson ders vorteilhaft ist dabei die hohe Messsicherheit, so dass keine Mengendifferenzen zwischen Holzeinschlag, Holzrückung, Buchung, Verkauf und Abfuhr des Rohholzes auftreten. Es wird eine fehlerfreie Beweissicherung und Kontrolle ermöglicht. Die mittels Digitalkamera erfassten Bilder können zur Ansicht und Kontrolle in kürzester Zeit an beliebige Orte übermittelt werden, wodurch Holzkäufer sich schnell über die bestehenden Verhältnisse informieren können.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der zugehörigen Zeichnung zeigt
1 eine schematische Darstellung der Vermessung an einem Holzpolter.
In der Figur ist ein Beispiel zur Mengenermittlung eines Industrieholzsortimentes in der Forstwirtschaft dargestellt.
Das Rohholz wird nach dem Fallen der Bäume zu einem Holzlagerplatz gerückt und dort auf Holzlager, den so genannten Poltern, gestapelt. Die Rückung erfolgt mit Hilfe eines Forwarder, einem Traktor mit Kran und Ladefläche, welcher das Holz abfuhrbereit an der Waldstraße auf Polter P lädt. Das Holz sollte dabei möglichst rechtwinklig zum Weg liegen. Das Polter P enthält Stämme unterschiedlichen Durchmessers aber gleicher Aufarbeitungslängen. An den Poltern P sind Unterlagen erforderlich, um eine eindeutige Abgrenzung zum Boden zu erreichen. Die Unterlagen liegen quer unter dem gerückten Holz und dürfen nicht mit der Aufnahmeeinheit erfasst werden. Beim Poltern des Holzes ist durch den Maschinenführer darauf zu achten, das alle Stirnflächen sichtbar sind und relativ bündig liegen.
Nach Abschluss der Rückung erfolgt die Mengenermittlung. Hierzu wird an den Stirnflächen der Poltervorder- und Polterrückseite eine Maßverkörperung M, vorzugsweise in Form eines Längenmaßstabs, angebracht.
Mittels Digitalkamera D werden Aufnahmen der Poltervorder- und Rückseiten angefertigt, nachdem an diesen jeweils eine Maßverkörperung M angebracht wurde. Während der Aufnahmen wird die Kamera etwa senkrecht zu den Stirnflächen des Polters P ausgerichtet. Besonders vorteilhaft ist dabei, dass die aufgenommenen Bilder mit einem an der Kamera vorhandenem Bildschirm betrachtet werden können, so dass bereits vor Ort eine Kontrolle über die ordnungsgemäße Erfassung ermöglicht wird.
Zur Auswertung der Aufnahmen werden diese anschließend auf einen Personalcomputer übertragen, der mit Hilfe eines Bildverarbeitungsprogramms aus der Anzahl und den Durchmesserwerten der Stämme an den Stirnflächen den durchschnittlichen Mittendurchmesser des Holzsortimentes ermittelt. Die Volumenermittlung errechnet sich aus der Standartlänge, des durchschnittlichen Durchmessers und der Stückzahl der Aufnahmeeinheit. Durch Bestimmen eines durchschnittlichen Durchmessers kann in einfacher Weise aus der Anzahl und den Durchmessern der Stämme das Volumen des Holzpolters (P) in Festmetern ermittelt werden.
Es ist auch möglich, aus dem durchschnittlichen Durchmesser und der Anzahl der Stämme eine Berechnung der Stärkeklassenverteilung durchzuführen.
Eine weitere Variante ist die Ermittlung des Raummasses des Holzpolters.

P: Polter
D: Digitalkamera
M: Maßverkörperung

Claims

Verfahren zur Mengenermittlung von Industrieholzsortimenten, welche in Holzpoltern (P) gelagert sind und bei denen die Stämme gleiche Länge aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass folgende Schritte ausgeführt werden: – Anbringen eines Maßstabs (M) an mindestens einer Stirnfläche des Polters (P), – Abbilden und Erfassen beider Stirnflächen des Holzpolters (P) mittels einer Digitalkamera (D), wobei die Kamera etwa senkrecht zu den Stirnflächen ausgerichtet wird, – Übertragen der Daten auf eine Auswerteeinheit und – Auswerten der Daten durch Ermittlung der Anzahl und der Durchmesser der Stämme.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch Bestimmen eines durchschnittlichen Durchmessers aus der Anzahl und der Durchmesser der Stämme das Volumen des Holzpolters (P) in Festmetern ermittelt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem durchschnittlichen Durchmesser und der Anzahl der Stämme die Stärkeklassenverteilung des Polters ermittelt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ermittlung des Raummasses erfolgt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Auswerteeinheit ein PC verwendet wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Digitalkamera (D) eine Videokamera verwendet wird und zusätzliche auditive Signale aufgezeichnet werden.