DE19836192C1 - Verfahren und Vorrichtung zur optischen Prüfung der Maßhaltigkeit von Flachlamellen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur optischen Prüfung der Maßhaltigkeit von FlachlamellenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur optischen Prüfung der Maßhaltigkeit von Flachlamellen, insbesondere von Holzlamellen für Fußböden, werden zur schnellen Abprüfung jeder Einzellamelle in allen drei Dimensionen eine Anzahl von Lamellen mit ihren Flachseiten zu einem Lamellenstapel (13) aufeinandergelegt und die Eckkanten (131 bis 134) des Lamellenstapels (13) so beleuchtet, daß sie durch die Licht-Schattenwirkung hervortreten. Mit acht CCD-Kameras (11), deren optische Achsen in der x,y-Ebene eines kartesischen Koordinatensystems (x, y, z) liegen, wird die Lage der Ecken der einzelnen Lamellen im Koordinatensystem erfaßt und aus den Eckkoordinaten die Abmessungen jeder Lamelle im Lamellenstapel (13) berechnet (Fig. 1).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur optischen Prüfung der
Maßhaltigkeit von Flachlamellen, insbesondere von Holzlamellen
für Fußböden, und eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Bei bekannten Verfahren zur Prüfung der Maßhaltigkeit von
Flachlamellen, z. B. Holzstäben für Parkett-Fußböden, werden
die Flachlamellen stichprobenartig manuell vermessen, und bei
nicht tolerierbarer Maßabweichung wird die Säge neu
eingestellt.
Ein ebenfalls bekanntes Verfahren beruht auf der
optoelektronischen Vermessung der Flachlamellen mit einer die
Aufsicht der Flachlamellen beleuchtenden Kamera, wobei in Kauf
genommen wird, daß die Maßhaltigkeit der Lamellenstärke nicht
erfaßt werden kann. Die Vermessung wird stichprobenartig oder
Lamelle für Lamelle vorgenommen.
Bei einem bekannten Verfahren zur Maßkontrolle eines
Werkstücks auf optoelektronischen Weg (DE 38 17 321 A1) werden
vorgegebene Punkte eines Werkstücks mittels einer Mehrzahl von
Meßköpfen, von denen jeder so eingerichtet ist, daß er einen
oder mehrere dieser Punkte vermißt, dreidimensional vermessen
und für jeden Punkt die entsprechenden Koordinaten im
Bezugssystem des betreffenden Meßkopfs ermittelt. Anschließend
werden diese Koordinaten in ein einziges Bezugssystem, das
sich auf das Werkstück selbst bezieht, umgewandelt, und zwar
mittels geeigneter, auf die Koordinaten angewandter
rotationstranslatorischer Transformationen.
Bei einem Verfahren zur 2 D-Lagebestimmung quaderförmiger
Packstücke (Shanchuan Su: "2 D-Lagebestimmung von
quaderförmigen Packstücken für ein Multisensorsystem zur
Stapelmustererkennung", tm-Technisches Messen 61 (1994), Seite
117-121), werden mittels eines Multisensorsystems und einer
Bildverarbeitung die geometrischen Strukturen ermittelt, indem
die sog. Grauwertkanten dedektiert und identifiziert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
optischen Prüfung der Maßhaltigkeit von Flachlamellen
anzugeben, das jede Flachlamelle in allen drei Dimensionen
einzeln abprüft und dabei sehr schnell arbeitet, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale im Anspruch
1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß durch die
sukzessive Prüfung der Lamellenstapel jeweils eine Vielzahl
von Lamellen parallel erfaßt wird, so daß die Prüfzeit um
einen der Anzahl der in einem Stapel vorhandenen Lamellen
entsprechenden Faktor sinkt. Dabei ist es nicht erforderlich,
daß der zu prüfende Lamellenstapel bezüglich der
Kameraanordnung besonders ausgerichtet ist, so daß die
Lamellenstapel oder Lamellenpakete z. B. beliebig auf ein
Förderband abgesetzt und im Verlaufe des Förderstrangs
abgeprüft werden können. Dabei wird jede Flachlamelle im
Lamellenstapel sowohl in Länge und Breite als auch in ihrer
Stärke oder Dicke vermessen, wobei die Längen- bzw.
Breitenvermessung an allen vier Seiten der Lamellen
vorgenommen wird und damit auch fehlerhafte Schnitte, die zu
einer Trapez- oder Parallelogrammform der Lamellen führen,
erkannt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es auch nicht
erforderlich, die optischen Achsen der Kameras zueinander
besonders auszurichten, so daß die Montage der Prüfvorrichtung
recht einfach ist, da entsprechende Justierarbeiten entfallen.
Lediglich die Koordinaten der Kameraorte in einem willkürlich
gewählten kartesischen Koordinatensystem müssen bestimmt
werden, um die individuellen, lokalen Kamerakoordinaten des
digitalen Kamerabildes, in dem die Eckkanten der
Lamellenstapel erfaßt werden, in die Koordinaten des
kartesischen Koordinatensystems der Prüfvorrichtung
transformieren zu können.
Das erfindungsgemäße Verfahren erkennt zusätzlich
Kantenbeschädigungen bei den Lamellen und detektiert
unkorrigierbar verzogene Lamellen. Tolerierbar verzogene
Lamellen dagegen beeinträchtigen nicht die Meßgenauigkeit des
Verfahrens.
Zweckmäßige Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit vorteilhaften Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
aus den x- und y-Koordinatenwerten der Eckkoordinaten die
Abmessungen der Lamellen berechnet und mit den
z-Koordinatenwerten die Zuordnung zu der zugehörigen Lamelle
vorgenommen sowie deren Stärke s bestimmt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in
jedem Lamellenstapel mindestens eine sog. Gutmuster-Lamelle
eingelegt, deren bei jeder Lamellenstapelprüfung auf gleicher
Weise bestimmte Abmessungen als Sollmaß zur Ermittlung der
Abweichungen der einzelnen Lamellenmaße verwendet werden.
Vorteilhafterweise ist dabei je eine Gutmuster-Lamelle auf der
Ober- und Unterseite eines Lamellenstapels angeordnet und jede
Gutmuster-Lamelle aus Aluminium gefertigt, was eine
zuverlässige Maßhaltigkeit der Gutmuster auch unter extremen
Einsatzbedingungen gewährleistet. Ein Vergleich der bestimmten
einzelnen Lamellenabmessungen mit den beim gleichen
Prüfvorgang bestimmten Abmessungen des oder der Gutmuster
ergibt die Abweichung jeder einzelnen Lamelle vom Sollmaß.
Durch die permanente Erfassung der Gutmuster ist das Verfahren
unempfindlich gegen mechanische und thermische Dejustage der
Prüfvorrichtung.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
der Lamellenstapel zumindest für die Zeit der
Eckpunktvermessung in Richtung Stapelhöhe ganzflächig
druckbelastet. Durch diese Ausübung eines mechanischen Druckes
auf den Lamellenstapel wird ein Verziehen einzelner Lamellen
in Richtung Stapelhöhe (z-Achse des Koordinatensystems)
verhindert und in dieser Richtung tolerierbar verzogene
Lamellen nicht als fehlerhaft selektiert.
Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Anspruch 8 angegeben.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels einer Prüfvorrichtung im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht einer Prüfvorrichtung zur
optischen Prüfung der Maßhaltigkeit von
Holzlamellen, schematisch dargestellt,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Prüfvorrichtung in Fig.
1, schematisch dargestellt,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines in der
Prüfvorrichtung zu vermessenden
Lamellenstapels,
Fig. 4
bis
Fig. 6 jeweils eine Darstellung des Lamellenstapels
gemäß Fig. 3 in der y,x-Ebene, der z,x-Ebene
und der z,y-Ebene eines bezüglich der
Prüfvorrichtung willkürlich festgelegten
kartesischen Koordinatensystems zur Erläuterung
des Prüfverfahrens.
Die in Fig. 1 Draufsicht und Fig. 2 in Seitenansicht
dargestellte Prüfvorrichtung zur optischen Prüfung der
Maßhaltigkeit von Holzlamellen als Ausführungsbeispiel für
beliebige Flachlamellen unterschiedlicher Materialarten weist
eine Kameraanordnung 10 aus insgesamt acht CCD-Matrix-Kameras
11 auf, deren Aufstellorte in einem willkürlich definierten
kartesischen Koordinatensystem festgelegt sind. Das
kartesische Koordinatensystem ist in Fig. 3 dargestellt, und
in den weiteren Figuren ist die jeweilig dargestellte Ebene
des kartesischen Koordinatensystems angegeben. Zentral
innerhalb der Kameraanordnung 10 ist eine Prüfschleuse 12
(Fig. 2) vorhanden, die mit Prüflingen beschickt wird. Jeder
Prüfling ist ein Lamellenstapel 13 aus einer Vielzahl von mit
ihren Flachseiten aufeinandergelegten, gleichartigen
Holzlamellen 14, die einzeln auf Maßhaltigkeit geprüft werden
sollen. Im Ausführungsbeispiel besteht ein solcher
Lamellenstapel 13, wie er in Fig. 3 perspektivisch dargestellt
ist, aus insgesamt vierundzwanzig aufeinanderliegenden
Holzlamellen 14, wobei an der Unterseite und an der Oberseite
des Lamellenstapels 13 jeweils eine maßhaltige
Aluminiumlamelle als sog. Gutmuster 15 angeordnet ist. Das
Gutmuster 15 stellt das Sollmaß für die Holzlamellen 14 dar,
deren Kanten- oder Seitenabmessungen a, b, c und d sowie deren
Stärke s denen des Gutmusters 15 innerhalb vorgegebener
Toleranzgrenzen entsprechen müssen. Bei der Schichtung des
Lamellenstapels 13 ist es nicht erforderlich, daß die
Holzlamellen 14 bündig aufeinanderliegen.
Die einzelnen Lamellenstapel 13 werden zur Prüfschleuse 12
mittels eines Förderbandes 16 transportiert und nach erfolgter
Prüfung von der Prüfschleuse 12 mittels eines Förderbandes 17
abtransportiert. Das Einführen des Lamellenstapels 13 in die
Prüfschleuse 12 erfolgt mittels einer hydraulisch oder
pneumatisch angetriebenen Hebebühne 18, die eine von einem
Hydraulikstempel 19 betätigte Plattform 20 zur Aufnahme eines
einzigen Lamellenstapels 13 aufweist. Wie in Fig. 2
schematisch angedeutet ist, ist der Hydraulikstempel 19 mit
einem Verschiebekolben 21 eines hydraulischen Arbeitszylinders
22 verbunden, so daß die Plattform 20 je nach Druckeinleitung
in den Arbeitszylinder 22 vertikal angehoben oder abgesenkt
werden kann, was in Fig. 2 durch den Pfeil 23 symbolisiert
ist. Der mit dem Förderband 16 ankommende Lamellenstapel 13
wird mittels eines hier nicht dargestellten Schiebers auf die
Plattform 20 aufgeschoben und nach Prüfung von der Plattform
weg auf das Förderband 17 aufgeschoben. Zur Einführung des
Lamellenstapels 13 in die Prüfschleuse 12 wird die Plattform
20 vertikal nach oben bewegt, bis der Lamellenstapel 12 mit
seiner Oberseite an einem feststehenden Gegenstempel 24
anliegt. Dies ist in Fig. 2 strichliniert dargestellt. In
dieser Position wird durch Erhöhung des Hydraulikdrucks im
Arbeitszylinder 22 der Lamellenstapel 13 in Richtung
Stapelhöhe ganzflächig druckbelastet, wodurch die einzelnen
Lamellen 14 aufeinandergedrückt werden und somit das Verziehen
einzelner Lamellen 14 in Richtung der z-Achse, also in
Richtung Stapelhöhe, verhindert wird.
Alternativ können in den der Prüfschleuse 12 zugeführten
Lamellenstapeln 13 ausschließlich die zu prüfenden
Holzlamellen 14 enthalten sein. In diesem Fall ist das
unverzichtbare Gutmuster 15 stationär in der Prüfschleuse 12
angeordnet und wird beim Einführen des Lamellenstapels 13 auf
diesen aufgelegt. Beispielsweise kann das Gutmuster 15 an der
Unterseite des Gegenstempels 24 festgelegt sein, so daß es
beim Andrücken des Lamellenstapels 13 an den Gegenstempel 24
mit diesem vereinigt wird.
Die acht CCD-Kameras 11 der Kameraanordnung 10 sind um die
Prüfschleuse 12 herum verteilt so angeordnet, daß jeweils zwei
CCD-Kameras 11 im Abstand von einer der Seiten des in die
Prüfschleuse 12 eingeschobenen Lamellenstapels 13 angeordnet
sind. Die Kameras 11 sind mit ihrer optischen Achse in der
x,y-Ebene des kartesischen Koordinatensystems ausgerichtet und
jeweils so aufgestellt, daß jeweils eine der vier Eckkanten
131, 132, 133 und 134 im Aufnahmebereich von zwei Kameras 11
liegt, die so zueinander angeordnet sind, daß sie die Eckkante
aus zwei zueinander rechtwinkligen Ebenen, also einerseits aus
der x,z-Ebene und andererseits aus der y,z-Ebene des
kartesischen Koordinatensystems, betrachten. Die optischen
Achsen der beiden Kameras 11 müssen dabei nicht senkrecht zu
den genannten Ebenen ausgerichtet sein. Die insgesamt acht
Kameras 11 sind zu ihrer Unterscheidung mit den Buchstaben A
bis H gekennzeichnet. Auf zwei einander gegenüberliegenden
Seiten der Prüfschleuse 12, und zwar an denjenigen Seiten, an
denen sich bei eingefahrenem Lamellenstapel 13 dessen
Längsseiten befinden, ist jeweils ein Paar benachbarter
Lichtquellen 25 angeordnet, wobei die Anordnung so getroffen
ist, daß jede Lichtquelle 25 eine der vier Eckkanten 131 bis
134 des Lamellenstapels 13 beleuchtet, so daß durch die
Licht-Schattenwirkung die Eckkanten 131 bis 134 deutlich
hervortreten. Die acht CCD-Kameras 11 sind mit einer
elektronischen Steuer- und Recheneinheit 26 verbunden, an der
eine Auswerteeinheit 27, bestehend aus Bildschirm 28 und
Drucker 29, angeschlossen ist.
Mit der in Fig. 2 dargestellten und vorstehend beschriebenen
Prüfvorrichtung wird ein in die Prüfschleuse 12 eingebrachter
Lamellenstapel 13 auf Maßhaltigkeit der in dem Lamellenstapel
13 enthaltenen, einzelnen Holzlamellen 14 nach folgendem
Verfahren geprüft:
Die von den vier Lichtquellen 25 gut ausgeleuchteten Eckkanten
131 bis 134 des Lamellenstapels 13 werden mit den insgesamt
acht Kameras 11 aufgenommen und die Lage jeder Ecke der
einzelnen Lamellen 14 im kartesischen Koordinatensystem x, y,
z erfaßt. Dabei wird die vertikale Eckkante 131 des
Lamellenstapels 13 von den Kameras A und H, die Eckkante 132
von den Kameras B und C, die Eckkante 133 von den Kameras D
und E und die Eckkante 134 von den Kameras F und G
aufgenommen. Die Erfassung der Ecken der einzelnen Lamellen 14
in den lokalen Kamerakoordinaten der Kameras 11 wird durch
eine übliche Kantenextraktion im digitalen Kamerabild erzielt,
wie dies in den Literaturstellen William K. Pratt: "Digital
Image Processing", John Wiley & Sons, New York, 1978, pp. 478,
ISBN 0-471-01888-0 und Azriel Rosenfeld and Avinash C. Kak:
"Digital Picture Processing", Academic Press New York, 1976,
pp. 275, ISBN 0-12-597360-S beschrieben ist. Ist eine Kante
nicht eindeutig, so ist die zuzuordnende Lamellenecke
beschädigt, z. B. abgerundet. Die lokalen Kamerakoordinaten
x, y, z werden in das globale kartesische Koordinatensystem x,
y, z nach folgenden Transformationsgleichungen transformiert:
xi = xi + dx0,i
yi = yi + dy0,i
zi = zi + dz0,i.
In diesen Transformationsgleichungen ist i der Index der
jeweiligen Kamera A bis H, also i = A, B, C, D, E, F, G, H,
dx0i, dy0i, dz0i die konstante Entfernung des Ursprungs des
lokalen Koordinatensystems x, y, z jeder Kamera 11 mit i = A bis
H von dem Ursprung des globalen, kartesischen
Koordinatensystems x, y, z.
Nach Koordinatentransformation lokalisieren die Kameras A, B
und E, F die Lamellenecken in der x,z-Ebene und die Kameras C,
D und G, H die Lamellenecken in der y,z-Ebene. Aus den x- und
y-Koordinatenwerten der Eckkoordinaten werden die Abmessungen
a, b, c, d der Lamellen 14 in der x,y-Ebene berechnet, während
die Erfassung der z-Koordinaten der Zuordnung der vier
Lamellenecken zu jeder der insgesamt vierundzwanzig
Lamellen 14 sowie der vier Gutmusterecken zu den beiden
Gutmustern 15 dient. Der auf den Lamellenstapel 13 ausgeübte
Anpreßdruck verhindert dabei eine Abweichung einzelner
Lamellen 14 in Richtung der z-Koordinate. Mittels der erfaßten
z-Koordinaten kann auch zusätzlich die Lamellenstärke s der
einzelnen Lamellen 14 und der Gutmuster 15 gewonnen werden.
In Fig. 4 ist dargestellt, wie aus den von den Kameras 11
erfaßten und transformierten vier Eckkoordinaten einer jeden
Lamelle 14 deren Abmessungen in der x,y-Ebene berechnet
werden. Dabei muß der Lamellenstapel 13 bezüglich der
Kameraachsen nicht besonders ausgerichtet sein, sondern kann
vielmehr eine beliebige Lage einnehmen. Die von den einzelnen
Kameras A bis 6 gelieferten Eckkoordinaten sind durch die mit
der jeweiligen Kamera 11 übereinstimmenden Indizes an den
Koordinaten x, y kenntlich gemacht. So ist xA die von der
Kamera A gelieferte x-Koordinate der Ecke 131 einer Lamelle 14
und yH die von der Kamera H gelieferte y-Koordinate der Ecke
131 einer Lamelle 14. Die Kanten- oder Seitenlängen a, b, c
und d einer Lamelle 14 berechnen sich nach den in Fig. 4
angegebenen Gleichungen. Alle vierundzwanzig Lamellen 14 in
dem Lamellenstapel 13 werden gleichzeitig vermessen und
zusätzlich auch die beiden Gutmuster 15 an der Unter- und
Oberseite des Lamellenstapels 13. Durch den Vergleich der für
jede Lamelle 14 berechneten Seitenlängen a bis d mit den
entsprechenden Seitenlängen a bis d der Gutmuster 15 läßt sich
feststellen, ob die einzelne Lamelle 14 maßhaltig ist, also
innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs liegt, oder
nicht.
In Fig. 5 ist dargestellt, wie in der z,x-Ebene die Eckkanten
134 und 133 des Lamellenstapels 13 von den Kameras F und E
bzw. die Eckkanten 131 und 132 von den Kameras A und B erfaßt
werden. Liegen alle Lamellen 14 bündig aufeinander und auf den
Gutmustern 15, so sind die Eckkoordinaten xA, xB, xE, xF für
alle Lamellen 14 gleich. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist
angenommen, daß die vierzehnte Holzlamelle 14 nicht maßhaltig
ist. Für die unter Berücksichtigung des Gutmusters 15 in der
Position 15 liegenden Holzlamellen 14 liefern die Kameras A,
B, E und F dann abweichende Eckkoordinaten xA15, xB15, xE15 und
xF15, wie diese in Fig. 5 eingezeichnet sind. Da üblicherweise
die Lamellen 14 kaum bündig aufeinanderliegen und immer
toleranzbedingte Maßabweichungen existieren, sind die
aufeinanderliegenden Ecken der einzelnen Lamellen 14 deutlich
zu erkennen, so daß die Kameras A, B, E und F für jede Lamelle
14 und die beiden Gutmuster 15 die Eckkoordinaten xAn, xBn, xEn
und xFn sowie die Komponenten zn mit n = 1, 2 .... 26 liefern.
Aus den Differenzen der z-Koordinaten aufeinanderfolgender
Lamellen 14 kann deren Lamellenstärke s und die der
Gutmuster 15 berechnet werden.
In Fig. 6 ist der gleiche Vorgang für die z,y-Ebene
dargestellt. Hier erfassen die Kameras C und D die Eckkanten
132 und 133 und die Kameras G und H die Eckkanten 134 und 131
und liefern die Eckkoordinaten yCn, yDn, yGn und yHn sowie die
z-Komponente zn für jede Lamellenecke mit n = 1, 2 .... 26. Aus
den z-Koordinaten kann durch entsprechende Differenzbildungen
wiederum die Lamellenstärke s der einzelnen Lamellen 14 sowie
der Gutmuster 15 bestimmt werden.
Werden die den einzelnenen Lamellen 14 zugeordneten
Eckkoordinaten xAn, xBn, xEn, xFn und yCn, yDn, yGn, yHn in die in
Fig. 4 angegebenen Gleichungen eingesetzt, so errechnen sich
für jede einzelne Lamelle 14 bzw. Gutmuster 15 mit
n = 1, 2 ... 26 deren Maße an, bn, cn, dn mit n = 1, 2, ... 26.
Die beschriebenen Transformations- und Rechenoperationen
werden in der Steuer- und Recheneinheit 26 durchgeführt und
das Ergebnis in der Anzeigeeinheit dargestellt. Dem
Prüfverfahren wird ein entsprechendes Sortierverfahren
nachgeschaltet, mit dem die in jedem Lamellenstapel 13
enthaltenen Lamellen 14, deren Maßhaltigkeit nicht die
vorgeschriebenen Toleranzgrenzen einhält, ausgelesen werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur optischen Prüfung der Maßhaltigkeit von
Flachlamellen, insbesondere von Holzlamellen für
Fußböden, bei dem eine Anzahl von Lamellen (14) mit ihren
Flachseiten zu einem Lamellenstapel (13)
aufeinandergelegt werden, die Eckbereich (131 bis 134)
des Lamellenstapels (13) so beleuchtet werden, daß seine
Eckkonturen durch die Licht-Schattenwirkung hervortreten,
mit acht ortsfesten CCD-Kameras (11), deren optische
Achsen in der x,y-Ebene eines kartesischen
Koordinatensystems (x, y, z) liegen, die Lage der Ecken der
einzelnen Lamellen (14) im Koordinatensystem (x, y, z)
zugleich erfaßt wird und aus den Eckkoordinaten
xin, yin, zin im Koordinatensystem (x, y, z) die Abmessungen
an, bn, cn, dn jeder Lamelle (14) im Lamellenstapel (13)
berechnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Koordinatensystem (x, y, z) gegenüber dem
Lamellenstapel (13) so orientiert ist, daß die
Abmessungen an, bn, cn, dn der Lamellen (14) aus den
Eckkordinaten xin, yin berechnet und die Zuordnung zu der
zugehörigen Lamelle (14) und die Dicke oder Stärke (s)
der Lamellen (14) aus den Eckkoordinaten zin bestimmt
werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in jeden Lamellenstapel (13) mindestens eine
Gutmuster-Lamelle (15) eingelegt wird, deren in gleicher
Weise bestimmte Abmessungen a, b, c, d als Sollmaß zur
Ermittlung der Abweichungen der einzelnen Lamellenmaße
an, bn, cn, dn verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Ober- und Unterseite eines Lamellenstapels (13)
je eine Gutmuster-Lamelle (15) angeordnet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Lamellenstapel (13) zumindest für
die Zeit der Eckpunktvermessung in Richtung Stapelhöhe
ganzflächig druckbelastet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die acht CCD-Kameras (11) so
ausgerichtet werden, daß jeweils zwei der Kameras (11)
einen der vier Eckbereiche (131 bis 134) des
Lamellenstapels (13) aus zueinander rechtwinklig stehenden
Richtungen erfassen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beleuchtung der Eckbereiche (131
bis 134) des Lamellenstapels (13) mit vier zu zwei Paaren
zusammengestellten Lichtquellen (25) vorgenommen wird,
von denen jeweils ein Lichtquellenpaar (25) auf
gegenüberliegenden Seiten des Lamellenstapels (13)
angeordnet ist, und daß jedes Lichtquellenpaar (25) im
Abstand von dem Lamellenstapel (13) so angeordnet ist,
daß jeweils eine Lichtquelle (25) einen Eckbereich (131
bis 134) des Lamellenstapels (13) beleuchtet.
8. Vorrichtung zur optischen Prüfung der Maßhaltigkeit von
Flachlamellen, insbesondere von Holzlamellen für
Fußböden, mit einer Prüfschleuse (12) und einer
Fördereinrichtung (16, 17, 18) zur Verbringung eines
Lamellenstapels (13) in die und aus der Prüfschleuse
(12), mit acht CCD-Kameras (11), die auf vier Seiten der
Prüfschleuse (12) mit in der x,y-Ebene eines
Koordinatensystems (x, y, z) liegenden optischen Achsen so
angeordnet sind, daß jeweils ein Eckbereich (131 bis 134)
eines in die Prüfschleuse (12) eingebrachten
Lamellenstapels (13) im Aufnahmebereich von zwei,
verschiedenen Seiten der Prüfschleuse (12) zugeordneten
Kameras (11) liegt, mit einer Beleuchtungsanordnung (25),
die jeden Eckbereich (131 bis 134) des in die
Prüfschleuse (12) eingebrachten Lamellenstapels (13) so
beleuchtet, daß seine Eckkonturen durch Licht-
Schattenwirkung hervortreten, und mit Mitteln, um die
Lage der Ecken der einzelnen Lamellen (14) im
Koordinatensystem (x, y, z,) zu erfassen und aus den
Eckkoordinaten xin, yin, zin im Koordinatensystem (x, y, z)
die Abmessungen an, bn, cn, dn, jeder Lamelle (14) im
Lamellenstapel (13) zu berechnen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten der
Prüfschleuse (12) jeweils ein Paar benachbarter
Lichtquellen (25) angeordnet ist und daß die Anordnung so
getroffen ist, daß bei einem in die Prüfschleuse (12)
eingebrachten Lamellenstapel (13) jede Lichtquelle (25)
eines Lichtquellenpaares auf eine der beiden in
Stapelhöhe verlaufenden Eckbereiche (131 bis 134) der dem
Lichtquellenpaar zugekehrten Stapelfläche gerichtet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998136192 DE19836192C1 (de) | 1998-08-10 | 1998-08-10 | Verfahren und Vorrichtung zur optischen Prüfung der Maßhaltigkeit von Flachlamellen |
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DE (1) | DE19836192C1 (de) |
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DE3817321A1 (de) * | 1987-11-05 | 1989-05-18 | Fiat Auto Spa | Verfahren und vorrichtung zur durchfuehrung der masskontrolle eines werkstuecks auf optoelektronischem weg |
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1998
- 1998-08-10 DE DE1998136192 patent/DE19836192C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
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