DE10030819A1 - Verwendung eines satellitengestützten Sende- und Ortungssystems in Verbindung mit einem Kraftfahrzeug - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines satellitengestützten Sende- und Ortungssystems in Kraftfahrzeugen mit wenigstens einem fahrzeugseitigen Empfänger, einer Auswerteeinrichtung, die eine das dem Kraftfahrzeug zugängliche Verkehrsnetz enthaltende Datenbank beinhaltet, sowie einer Signaleinrichtung als Gefahrenwarnanlage, wobei in der Datenbank Verkehrswegdaten einschließlich Breite, Durchfahrtshöhe sowie andere bauliche, ein Passieren durch das Kraftfahrzeug verhindernde Besonderheiten der Verkehrswege hinterlegt sind, wobei ein Datenspeicher für die spezifischen Kraftfahrzeugabmessungsdaten vorgesehen ist und wobei während der Fahrt des Kraftfahrzeuges die Kraftfahrzeugabmessungsdaten mit den Verkehrswegsdaten verglichen werden und durch die Signaleinrichtung ein Warnsignal ausgegeben wird, sofern die für bei der momentanen Position und Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges mögliche Verkehrswege hinterlegten Verkehrswegsdaten mit den im Datenspeicher ebenfalls hinterlegten Kraftfahrzeugsabmessungsdaten nicht kompatibel sind, um durch rechtzeitige Warnung des Benutzers eines Kraftfahrzeuges Unfälle aufgrund baulicher Besonderheiten zu vermeiden.

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines satellitenge­ stützten Sende- und Ortungssystems in Verbindung mit einem Kraftfahrzeug. Bekannt sind hierbei satellitengestützte Sende- und Ortungssysteme als GPS (Global positioning System) zur Bestimmung des Standortes eines Benutzers. Zur Standortbestimmung werden Signale von wenigstens zwei Sa­ telliten empfangen, anhand derer dann der Standort be­ stimmt und gegebenenfalls eine gewünschte Fahrtroute ge­ wählt wird. Anwendung finden derartige Systeme in der Schiffahrt, in der Luftfahrt und auf dem Land wie z. B. in Kraftfahrzeugen.

Ebenfalls bekannt sind Warneinrichtungen im Straßenverkehr wie z. B. Verkehrszeichen bzw. -einrichtungen, um auf eventuelle Gefahren hinzuweisen. Hierbei kann es sich bei­ spielsweise um Verkehrsschilder oder um Anzeigetafeln han­ deln, wobei die Anzeige z. B. durch Messung bestimmter Pa­ rameter, z. B. Verkehrsdichte, den jeweiligen Verkehrsbe­ dingungen angepasst wird. Als Nachteil erweist sich, dass derartige Gefahrenhinweise in der Regel nicht weit genug vor der eigentlichen Gefahrenstelle aufgestellt sind. Dies ist besonders nachteilig für große Kraftfahrzeuge, wenn z. B. auf eine Brücke mit geringer Durchfahrtshöhe, auf eine besondere Straßenenge oder auf eine Brücke, die nur von Kraftfahrzeugen bis zu einem bestimmten Gesamtgewicht befahren werden dürfen, hingewiesen wird. In diesem Fall muss bei Erkennen des Hinweisschildes in unmittelbarer Nä­ he der problematischen Stelle das Kraftfahrzeug dort ge­ wendet werden, was insbesondere in engen Straßen schwie­ rig, wenn nicht sogar unmöglich ist. Sofern ein derartiges Gefahrenschild sogar übersehen wird, sind Unfälle unver­ meidbar.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein satellitengestütztes Sende- und Ortungssystem so einzusetzen, dass es auch auf Gefahren, die auf den Verkehrswegen bestehen können, die von der momentanen Position direkt oder in Kürze erreicht werden können, hinweist.

Diese Aufgabe wird gelöst durch die Verwendung eines sa­ tellitengestützten Sende- und Ortungssystems in Verbindung mit Kraftfahrzeugen mit wenigstens einem fahrzeugseitigen Empfänger, einer Auswerteeinrichtung, die eine das dem Kraftfahrzeug zugängliche Verkehrsnetz enthaltende Da­ tenbank beinhaltet, sowie einer Signaleinrichtung als Ge­ fahrenwarnanlage, wobei in der Datenbank Verkehrswegsdaten einschließlich Breite, Durchfahrtshöhe sowie andere bau­ liche, ein Passieren durch das Kraftfahrzeug verhindernde Besonderheiten der Verkehrswege hinterlegt sind, wobei ein Datenspeicher für die spezifischen Kraftfahrzeugabmes­ sungsdaten vorgesehen ist und wobei während der Fahrt des Kraftfahrzeuges die Kraftfahrzeugabmessungsdaten mit den Verkehrswegsdaten verglichen werden und durch die Signal­ einrichtung ein Warnsignal ausgegeben wird, sofern die Verkehrswegsdaten für die bei der momentanen Position und Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges möglichen Verkehrswege mit den im Datenspeicher ebenfalls hinterlegten Kraftfahr­ zeugabmessungsdaten nicht kompatibel sind.

Besonderheiten der Verkehrswege können beispielsweise Brücken, die eine geringe Durchfahrtshöhe aufweisen oder lediglich von Kraftfahrzeugen mit einem geringen Gesamtge­ wicht befahren werden können, Straßenverengungen, Sackgas­ sen oder Einbahnstraßen sein, die ein Befahren durch ins­ besondere große Kraftfahrzeuge erschweren bzw. unmöglich machen. Es liegt auf der Hand, dass auch andere bauliche Besonderheiten wie z. B. Straßen mit sehr engen Kurven oder lärmschutzbedingte Fahrverbote zu bestimmten Uhrzei­ ten denkbar sind, wobei diese Aufzählung nicht abschlie­ ßend ist.

Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen satellitenge­ stützten Sende- und Ortungssystems wird zunächst der Standort ermittelt. In einem weiteren Schritt wird abge­ fragt, ob in Fahrtrichtung auf dem Verkehrsweg, auf dem sich das Kraftfahrzeug momentan befindet, oder auf den Verkehrswegen, die das Kraftfahrzeug von dem ermittelten Standort und bei seiner momentanen Fahrtrichtung direkt oder in Kürze einschlagen kann, bauliche Besonderheiten vorliegen. Die entsprechenden Daten hierüber sind in der Verkehrswegsdatenbank hinterlegt. Für den Fall, dass bau­ liche Besonderheiten vorliegen, werden die hierzu hinter­ legten Verkehrswegsdaten der baulichen Besonderheiten mit den ebenfalls in dem Datenspeicher hinterlegten Kraftfahr­ zeugabmessungsdaten verglichen. Sind diese nicht kompati­ bel, so wird ein Warnsignal ausgegeben, so dass der Fahrer des Kraftfahrzeuges hinreichend früh seine Fahrtrichtung ändern kann oder aber von seiner bisherigen Fahrtroute nicht erst abweicht. Unter "kompatibel" im Sinne der Er­ findung wird dabei verstanden, dass beispielsweise die Durchfahrtshöhe einer Brücke hinreichend groß im Verhält­ nis zur Höhe des Kraftfahrzeuges ist, der Radius einer Kurve hinreichend groß im Verhältnis zur Länge und zum Wendekreis des Kraftfahrzeuges ist oder die Breite eines Verkehrsweges hinreichend groß im Verhältnis zur Breite des Kraftfahrzeuges ist.

Eine weitere Gefahr im Straßenverkehr besteht darin, ele­ mentare Verkehrsregeln, wie z. B. die Fahrtrichtung auf Straßen mit richtungsgetrennten Fahrbahnen durch Übersehen der entsprechenden Hinweisschilder zu missachten und somit eine Verkehrsgefährdung und unter Umständen auch Unfälle zu verursachen.

Somit ist es ebenfalls Aufgabe der Erfindung, ein satelli­ tengestütztes Sende- und Ortungssystem so einzusetzen, dass es auch auf Gefahren, die durch das verkehrswidrige Verkehrsverhalten des Kraftfahrzeugführers bestehen kön­ nen, hinweist.

Diese Aufgabe wird gelöst durch Verwendung eines satelli­ tengestützten Sende- und Ortungssystems in Verbindung mit Kraftfahrzeugen mit wenigstens einem fahrzeugseitigen Empfänger, einer Auswerteeinrichtung, die eine das dem Kraftfahrzeug zugängliche Verkehrsnetz enthaltende Daten­ bank beinhaltet, sowie einer Signaleinrichtung als Gefah­ renwarnanlage, wobei in der Datenbank Verkehrswegsdaten einschließlich der dort gültigen Verkehrsvorschriften, wie z. B. Fahrtrichtung, Geschwindigkeitsvorschriften, Abbie­ gege- und -verbote und dergleichen hinterlegt sind, wobei während der Fahrt des Kraftfahrzeuges die Bewegungen des Kraftfahrzeuges mit den Verkehrswegsdaten verglichen wer­ den und durch die Signaleinrichtung ein Warnsignal ausge­ geben wird, sofern die Verkehrswegsdaten mit den für die bei der momentanen Position und Fahrtrichtung des Kraft­ fahrzeuges abgelegten Verkehrsvorschriften nicht kompati­ bel sind.

Verkehrsrechtlich relevante spezifische Kraftfahrzeugdaten können z. B. das Gesamt- und/oder Achsgewicht, die Breite, die Höhe, die maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit, ein Nacht- und/oder Wochenendfahrverbot oder dergleichen sein. Die Verkehrsvorschriften können sowohl Geschwindigkeitsbe­ schränkung, Verbote für Fahrzeuge mit einer bestimmten Breite und/oder einem bestimmten Gewicht, Park- und Halte­ verbote ober aber auch die auf dem momentanen Fahrstreifen erlaubte Fahrtrichtung sein, was insbesondere bei Auf- und Abfahrten von Verkehrswegen mit baulich getrennten Fahr­ spuren je Fahrtrichtung zur Vermeidung von "Geisterfahrern" sinnvoll ist.

Hierbei wird von dem satellitengestützten Sende- und Or­ tungssystem jeweils in kurzen Zeitabständen der Standort des Kraftfahrzeuges ermittelt, wobei sich aus dem zeitli­ chen Ablauf der Standorte die Kraftfahrzeugbewegung er­ gibt. Diese wird unter Berücksichtigung der verkehrsrecht­ lich relevanten Kraftfahrzeugdaten mit den im momentanen Bewegungsbereich geltenden Verkehrsvorschriften verglichen und bei Inkompatibilität der Daten wird ein Warnsignal ausgegeben, so dass der Fahrer des Kraftfahrzeuges sein Verkehrsverhalten ändern kann.

Insbesondere kann auf diese Weise erkannt werden, wenn das Kraftfahrzeug statt einer Autobahnauffahrt oder derglei­ chen versehentlich auf eine Autobahnausfahrt oder derglei­ chen auffährt und somit zum Geisterfahrer werden wird. Aufgrund des bei Detektion dieses Fehlverhaltens sofort erfolgenden Warnsignals kann der Kraftfahrzeugfahrer sein Fahrzeug noch rechtzeitig stoppen, bevor er auf die ei­ gentliche Autobahn oder dergleichen auffährt.

Vorzugsweise kann ein Datenspeicher für die spezifischen Kraftfahrzeugabmessungsdaten vorgesehen und mit der Aus­ werteeinrichtung verbunden sein.

Auch kann ein Datenspeicher für die verkehrsrechtlich re­ levanten spezifischen Kraftfahrzeugdaten, wie z. B. Kraft­ fahrzeuggewicht, Achsenanzahl, Hängerbetrieb oder derglei­ chen vorgesehen und mit der Auswerteeinrichtung verbunden sein.

Durch eine akustische Signaleinrichtung kann das Warn­ signal zumindest auch akustisch sein. Es kann im einfach­ sten Fall aus einem Ton bestehen, so dass der Fahrer weiß, dass sich in Fahrtrichtung eine bauliche Besonderheit be­ findet bzw. sein Verkehrsverhalten fehlerhaft ist. Es kann aber auch eine elektronische Stimme sein, die die Inkompa­ tibilität erläutert und z. B. auf bauliche Besonderheiten in Verkehrswegen, die von dem bestimmten Standort direkt oder in Kürze eingeschlagen werden können und insoweit von der bisherigen Fahrtrichtung abweichen, hingewiesen werden. Hierbei kann auch die genaue Lage bzw. Adresse, Straßenname etc. des Hindernisses genannt werden.

Auch kann durch eine optische Signaleinrichtung das Warn­ signal optisch sein. Im einfachsten Fall kann dann das Warnsignal aus einer aufleuchtenden Lampe bestehen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann ein Display einge­ setzt werden, auf dem die Inkompatibilität erläutert und z. B. mittels Pfeildarstellungen auf eine bauliche Beson­ derheit auf einem Verkehrsweg hingewiesen wird oder eine detaillierte schriftliche Meldung einschließlich des Ortes der baulichen Besonderheit erfolgt.

Zweckmäßigerweise kann die Gefahrenwarnanlage mit einem Navigationssystem kombiniert sein und die Kompatibilität von den Kraftfahrzeugabmessungsdaten und/oder den ver­ kehrsrechtlich relevanten spezifischen Kraftfahrzeugdaten mit den Verkehrswegsdaten bereits bei der Auswahl der vom Navigationssystem empfohlenen Route berücksichtigt werden. Eine solche Kombination ermöglicht, dass ein Ziel eingegebenen werden kann und eine günstige Fahrtroute für das Kraftfahrzeug vorgegeben wird. So gibt der Benutzer eines Kraftfahrzeuges zunächst das gewünschte Ziel ein, woraufhin die günstigste Route ermittelt wird. Dabei wer­ den selbstverständlich die in der Datenbank hinterlegten Verkehrswegsdaten berücksichtigt, so dass der Benutzer si­ chergehen kann, dass auf der ausgewählten Route keine bau­ liche Besonderheiten vorliegen und diese Route mit seinem Kraftfahrzeug befahrbar ist.

Claims (7)

1. Verwendung eines satellitengestützten Sende- und Or­ tungssystems in Verbindung mit Kraftfahrzeugen mit wenig­ stens einem fahrzeugseitigen Empfänger, einer Auswerte­ einrichtung, die eine das dem Kraftfahrzeug zugängliche Verkehrsnetz enthaltende Datenbank beinhaltet, sowie einer Signaleinrichtung als Gefahrenwarnanlage, wobei in der Da­ tenbank Verkehrswegsdaten einschließlich Breite, Durch­ fahrtshöhe sowie andere bauliche, ein Passieren durch das Kraftfahrzeug verhindernde Besonderheiten der Verkehrswege hinterlegt sind, wobei ein Datenspeicher für die spezifi­ schen Kraftfahrzeugabmessungsdaten vorgesehen ist und wo­ bei während der Fahrt des Kraftfahrzeuges die Kraftfahr­ zeugabmessungsdaten von der Auswerteeinrichtung mit den Verkehrswegsdaten verglichen werden und durch die Signal­ einrichtung ein Warnsignal ausgegeben wird, sofern die Verkehrswegsdaten für die bei der momentanen Position und Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges möglichen Verkehrswege mit den im Datenspeicher ebenfalls hinterlegten Kraftfahr­ zeugabmessungsdaten nicht kompatibel sind.

2. Verwendung eines satellitengestützten Sende- und Or­ tungssystems in Verbindung mit Kraftfahrzeugen mit wenig­ stens einem fahrzeugseitigen Empfänger, einer Auswerte­ einrichtung, die eine das dem Kraftfahrzeug zugängliche Verkehrsnetz enthaltende Datenbank beinhaltet, sowie einer Signaleinrichtung als Gefahrenwarnanlage, wobei in der Da­ tenbank Verkehrswegsdaten einschließlich der dort gültigen Verkehrsvorschriften, wie z. B. Fahrtrichtung, Geschwin­ digkeitsvorschriften, Abbiegege- und -verbote und derglei­ chen hinterlegt sind, insbesondere nach Anspruch 1, wobei während der Fahrt des Kraftfahrzeuges die Bewegungen des Kraftfahrzeuges mit den Verkehrswegsdaten verglichen wer­ den und durch die Signaleinrichtung ein Warnsignal ausge­ geben wird, sofern die Verkehrswegsdaten mit den für die bei der momentanen Position und Fahrtrichtung des Kraft­ fahrzeuges abgelegten Verkehrsvorschriften nicht kompati­ bel sind.

3. Gefahrenwarnanlage nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, dass ein Datenspeicher für die spezifischen Kraft­ fahrzeugabmessungsdaten vorgesehen und mit der Auswer­ teeinrichtung verbunden ist.

4. Gefahrenwarnanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Datenspeicher für die verkehrs­ rechtlich relevanten spezifischen Kraftfahrzeugdaten, wie z. B. Kraftfahrzeuggewicht, Achsenanzahl, Hängerbetrieb oder dergleichen vorgesehen und mit der Auswerteeinrich­ tung verbunden ist.

5. Gefahrenwarnanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine akustische Signaleinrichtung vorgesehen ist.

6. Gefahrenwarnanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine optische Sig­ naleinrichtung vorgesehen ist.

7. Gefahrenwarnanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefahrenwarnanlage mit einem Navigationssystem kombiniert ist und die Kompatibi­ lität von den Kraftfahrzeugabmessungsdaten und/oder den verkehrsrechtlich relevanten spezifischen Kraftfahrzeugda­ ten mit den Verkehrswegsdaten bereits bei der Auswahl der vom Navigationssystem empfohlenen Route berücksichtigt wird.