DE10030139A1 - Verwendung von Phyllanthusbesandteilen zur Behandlung oder Prophylaxe von Infekten durch Flaviviridae - Google Patents
Verwendung von Phyllanthusbesandteilen zur Behandlung oder Prophylaxe von Infekten durch FlaviviridaeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft daher die Verwendung von einem oder mehreren Phyllanthusbestandteil(en) oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen zur Prävention oder Behandlung von Infektionskrankheiten, die durch Viren der Familie der Flaviviridae hervorgerufen oder an deren Entwicklung oder Progression Viren der Familie der Flaviviridae beteiligt sind. Weiterhin betrifft die Verwendung von einem oder mehreren Phyllanthusbestandteil(en) oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prävention oder Behandlung von Infektionskrankheiten, die durch Viren der Familie der Flaviviridae hervorgerufen werden oder an deren Entwicklung oder Progression Viren der Familie der Flaviviridae beteiligt sind. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung von einem oder mehreren der Phyllanthusbestandteile(n) oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen zur Inhibierung der Vermehrung von Viren der Familie der Flaviviridae. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Prävention oder Behandlung von Infektionskrankheiten bei einem Säuger, die durch Viren der Familie der Flaviviridae hervorgerufen werden oder an deren Entwicklung oder Progression Viren der Familie der Flaviviridae beteiligt sind, wobei dem Säuger ein oder mehrere Phyllanthusbestandteile oder daraus gewonnene Stoffe oder Stoffgemische verabreicht wird. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Inhibierung der Vermehrung von Viren der Familie der Flaviviridae, wobei ...
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von einem oder mehreren
Phyllanthusbestandteil(en) oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen
zur Prävention oder Behandlung von Infektionskrankheiten, die durch Viren der
Familie der Flaviviridae hervorgerufen werden oder an deren Entwicklung oder
Progression Viren der Familie der Flaviviridae beteiligt sind. Weiterhin betrifft die
Erfindung die Verwendung von einem oder mehreren Phyllanthusbestandteil(en)
oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Prävention oder Behandlung von Infektionskrankheiten, die
durch Viren der Familie der Flaviviridae hervorgerufen werden oder an deren
Entwicklung oder Progression Viren der Familie der Flaviviridae beteiligt sind. Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung von einem oder mehreren der
Phyllanthusbestandteile(n) oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen
zur Inhibierung der Vermehrung von Viren der Familie der Flaviviridae. Die
Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Prävention oder Behandlung von
Infektionskrankheiten bei einem Säuger, die durch Viren der Familie der
Flaviviridae hervorgerufen werden oder an deren Entwicklung oder Progression
Viren der Familie der Flaviviridae beteiligt sind, wobei dem Säuger ein oder
mehrere Phyllanthusbestandteil(e) oder daraus gewonnene Stoffe oder
Stoffgemische verabreicht wird. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur
Inhibierung der Vermehrung von Viren der Familie der Flaviviridae, wobei man
einen oder mehrere Phyllanthusbestandteil(e) oder daraus gewonnenen Stoffen
oder Stoffgemischen mit den Viren in Kontakt bringt. Ein bevorzugtes Virus ist das
Hepatitis C Virus.
Die Pflanzengattung Phyllanthus gehört zur Unterfamilie der Phyllanthoideae, die
ihrerseits zur Familie der Euphorbiaceae gerechnet wird. Die Gattung Phyllanthus
umfaßt insgesamt ca. 700 Arten, die in den tropischen und subtropischen
Gebieten in Australien, China, den Philippinen, Thailand, Indonesien, Burma,
Indien, Ost- und Westafrika sowie Nordamerika, Mexiko, Kuba, der Karibik und
Venezuela beheimatet sind. Nur sehr selten werden Vertreter der Gattung
Phyllanthus in den nördlichen gemäßigten Zonen angetroffen.
Aufgrund der Heterogenität der Gattung Phyllanthus sind nur wenige
gattungsspezifische Merkmale bekannt. Da die Gattungsgrenzen zwischen den
einzelnen Gattungen nicht scharf sind und einige Phyllanthusarten nach
Auffassung verschiedenen Gattungen zugeordnet werden können, ist ein klares
Bild über hinreichend gattungsspezifische Inhaltsstoffe bzw. Gruppen von
Inhaltsstoffen nur schwer zu gewinnen. Einheitlich ist lediglich das Fehlen von
Milchsaft, was als Familienmerkmal der Unterfamilie Phyllanthoideae gilt. Einige
charakteristische Stoffgruppen treten jedoch in mehr oder weniger großer
Verbreitung in Phyllanthus auf. Hierbei sind zunächst die Alkaloide, insbesondere
die Alkaloide des vorherrschenden Securinin-Typs zu nennen, die nur in einigen
Arten vorkommen. Alkaloide wurden beispielsweise in allen Pflanzenteilen von
Phyllanthus niruri nachgewiesen. Weiterhin treten Verbindungen, die zu den
cyanogenen Glykosiden gezählt werden, vereinzelt auf. Sie zählen zu den von
Tyrosin hergeleiteten Abkömmlingen der Klasse. Ein typischer Vertreter hierfür ist
Taxiphyllin und 2-Hydroxy-2-(4-Hydroxyphenyl)acetonitril in den Blättern von
Phyllanthus gasstroemii. Gerbstoffe (Tannine), vor allem Gallotannine und Ellagi
tannine sowie deren Vorstufen kommen bevorzugt auf holzigen Arten in den
Tropen vor. Hauptvertreter hierbei sind Phyllanthus emblica mit Phyllemblin (Ethyl
gallat) in den Früchten. Weiterhin ist Phyllanthusin, ein Ellagitannin-Derivat im
Kraut von Phyllanthus amarus beschrieben. Eine weitere große Gruppe der In
haltsstoffe betrifft die Lignane, wobei im Kraut von Phyllanthus amarus und in allen
Teilen von Phyllanthus niruri Lignane wie beispielsweise Phyllanthin und Cyclo
lignane oder Tetralignane wie beispielsweise Hypophyllanthin vorkommen. Außer
dem sind Sesquiterpene in Phyllanthus acuminatus beschrieben, die chemisch zu
den Epoxiden von tricyclischen Sesquiterpenestern mit Spiranstruktur und teil
weise esterartig gebundenen Biosen gehören. Daneben kommen Triterpene in
allen Pflanzenteilen vergleichsweise häufig vor. Neben Phytosterolen (Sitosterol),
Abkömmlingen vom Friedelan-, Olean- und Lupan-Typ (Betulin und Glochidonol in
Phyllanthus reticulatus) ist das Auftreten von Verbindung des Euphan-Typs
auffällig, wie z. B. Phyllanthenol in Phyllanthus niruri.
Insbesondere Phyllanthus amarus und Phyllanthus niruri finden in der
Volksmedizin z. B. in Nigeria, Kuba oder in Jamaika Anwendung bei Fieber
(Unander et al. 1991 J Ethno Pharmacol 34: 97-133). Daneben wird das Kraut
einiger Phyllanthusarten bei Diarrhöe, zur Steigerung der Harnmenge, als
Abführmittel sowie bei Spasmen und Koliken angewandt. Beschrieben sind ferner
die Wirksamkeit von Phyllanthus bei Diabetes (Unander a. a. O.), wobei jedoch die
Wirksamkeit bei diesen Anwendungen wissenschaftlich nicht belegt ist.
In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte gezeigt werden, daß eine Reihe
von hydrolisierbaren Gerbstoffen der Gattung Phyllanthus wichtige eukaryotische
Proteinkinasen wie die cAMP-abhängige Proteinkinase der Rattenleber, die CA2+-
abhängige Proteinkinase des Weizenembryos, die Ca2+- und
phospholipidabhängige Proteinkinase C (PKC) des Rattenhirns inhibieren, wobei
die Gerbstoffe Amariin, Geraniin und das Phenazin-Derivat des Geraniins jeweils
am stärksten wirksam sind. Wissenschaftlich belegt ist außerdem eine
antimikrobielle Wirkung eines Trockenextraktes von Phyllanthus amarus, der mit
95% Ethanol drei Stunden unter Rückfluß aus der Pflanze extrahiert wurde und
das Wachstum von Bacillus subtilis und Staphylococcus aureus inhibierte. Dabei
zeigte sich in einem Agarplatten-Diffusionstest eine Gabe von 0,1 ml dieses
wäßrigen Extraktes in einer Konzentration von 50 mg/ml eine mäßige
Hemmwirkung (Hemmzone < 15 mm) eine Positivkontrolle von 0,1 ml
Streptomycin in einer Konzentration von 10 mg/ml bewirkte eine Hemmzone von
35 mm. Im gleichen Testsystem war der Extrakt gegen Pseudomonas aeruginosa,
Escherichia coli, Aspergillus niger und Candida albicans unwirksam. Dagegen
zeigte ein Trockenextrakt der mit Methanol bei 20°C extrahierten Ganzpflanze
eine Wirkung gegen Staphylococcus aureus, aber nicht gegen E. coli, A. niger und
C. albicans.
Ferner ist eine antivirale Wirkung von Phyllanthus gegen das Hepatitis B Virus
(HBV) bekannt. Ein wäßriger Extrakt der getrockneten, pulverisierten Droge (40 g
in 200 ml Wasser, zwei Stunden bei 60°C extrahiert) inhibiert die Bindung von
HBsAg Antikörpern an das Oberflächenantigen von HBV (HBsAg) in vitro und
hemmt die virale DNA-Polymerase des HBV und des Hepatitisvirus des
Waldmurmeltiers.
Neben HBV sind weiterhin als Hepatitis-verursachende Viren das Hepatitis A Virus
und das Hepatitis C Virus (HCV), die aber alle zu unterschiedlichen Virusfamilien
gehören, bekannt. Die einzige Gemeinsamkeit dieser Viren ist ihre Replikation in
menschlichen Leberzellen (humanen Hepatozyten), welche die primären
Zielzellen dieser Viren darstellen.
HCV gehört zu der Familie der Flaviviren, die drei Genera (Flavivirus, Pestivirus,
HCV und Hepatitis G Virus (HGV)) aufweist. Zum Genus der Flaviviren gehört
neben dem Gelbfiebervirus auch eine Reihe von humanpathogenen Erregern, die
durch Insekten und Spinnentiere übertragen werden. Einige konnten mit
fieberhafter hämorrhagischen Erkrankungen und Encephalitiden in tropischen
Ländern korreliert werden, die sich mit den Verbreitungsgebieten bestimmter
Mücken als Überträger des Virus decken. Hierzu gehören u. a. das Denguefieber
und vor allem in Mitteleuropa der Erreger der Frühsommer-Meningo-Enzephalitis
(FSME), der durch Zeckenstiche verbreitet wird und in bestimmten Regionen
endemisch ist Das zweite Genus umfaßt die Pestiviren, die schwere Tierseuchen
wie beispielsweise die klassische Schweinepest durch das Hog Cholera-Virus
hervorrufen. Diese Viren werden jedoch nicht durch Insekten übertragen.
Das Hepatitis C Virus wurde lange Zeit den sogenannten NichtA-/NichtB-
Hepatitisviren zugeordnet. Erst im Jahre 1999 wurde das Genom dieser Viren
charakterisiert. Heute sind zwölf verschiedene Genotypen des HCV aus
unterschiedlichen geographischen Regionen bekannt. Zu Beginn der 90er Jahre
wurde HCV aufgrund seiner molekularbiologischen Charakteristik als eigener
Genus in die Familie der Flaviviridae eingeordnet. Vor Einführung geeigneter
Testverfahren hat HCV 80-90% der NichtA-/NichtB-Hepatitiden verursacht. HCV
kommt nur beim Menschen vor und wurde meist durch Bluttransfusionen oder
Blutprodukte übertragen. Eine von 3000-5000 Blutspenden ist positiv, wobei das
Risiko sich beim Erhalt einer positiven Blutkonserve zu infizieren ca. 75% beträgt.
Die durch Transfusion erworbene Hepatitis verläuft häufig chronisch. Weitere
Übertragungsmöglichkeiten sind das gemeinsame Benutzen von Spritzen und
Injektionskanülen bei Drogenabhängigen sowie in deutlich geringerem Maße
Sexualkontakte mit infizierten Personen. Sehr viel seltener ist die Übertragung
durch Haushaltskontakte mit infizierten Patienten bei mangelhaften hygienischen
Verhältnissen. Generell muß Krankenhauspersonal als eine sehr gefährdete
Personengruppe betrachtet werden. Weiterhin ist bekannt, daß das Virus während
der Schwangerschaft von der Mutter auf das Kind übertragen werden kann. Trotz
guter diagnostischer Untersuchungsmöglichkeiten ist die Infektionsquelle bei einer
Vielzahl von Erkrankungsfällen nicht zweifelsfrei bekannt.
Bei Infektion mit HCV tritt nach einer Inkubationszeit von ca. 6-8 Wochen eine
allgemein leicht verlaufende Leberentzündung auf. Etwa 75% der Infektionen
verlaufen klinisch inapparent und schwere Verläufe sind sehr selten. Bei bis zu ca.
80% aller Infizierten entstehen chronisch-persistierende oder chronisch-reaktive
Hepatitiden. Im Blut dieser Patienten lassen sich Viren nachweisen. Die
chronischen Infektionen sind durch erhöhte Transaminasespiegel gekennzeichnet.
In 3-20% der chronischen Fälle entsteht eine Zirrhose, bei etwa 4% von diesen
Patienten ein primäres Leberzellkarzinom. Die Leber ist das Zielorgan des HCV,
wobei das Virus über infizierte Makrophagen zur Leber transportiert wird, dort die
humanen Hepatozyten infiziert und diese zerstört. Die Folge ist eine
Leberentzündung mit Zellnekrosen. Interferon α wird dabei von den Leberzellen
produziert und sezerniert. Elektronenmikroskopisch beobachtet man im
Cytoplasma der infizierten Leberzellen tubuläre Strukturen. Jedoch ist über die
Details der Pathogenese der akuten Infektion bisher wenig bekannt. Bei der
chronischen Infektion bilden sich Antigen-Antikörper-Komplexe, die sich in dem
Glomerula ablagern können. Sie werden für die membranproliferative
Glomerulonephritis bei diesen Patienten verantwortlich gemacht.
HCV weist eine hohe Mutationsrate auf und verändert sich im Laufe der Infektion
im Patienten, weshalb von neuen Quasispezies gesprochen wird. Die
Basenveränderung entstehen bei der Replikation mit einer Wahrscheinlichkeit von
2 × 10-3. Sie sind darauf zurückzuführen, daß die RNA-abhängige RNA-
Polymerase des Virus, anders als zelluläre DNA-Polymerasen die
Lesegenauigkeit nicht überprüfen kann. Wie bereits erwähnt, gehört HCV zur
Gruppe der Flaviviren, deren infektiöse Partikel einen Durchmesser von ca. 40-50 mm
aufweisen. Die Capside, die nur aus einem viralen Protein (C-Protein)
bestehen, sind von einer Hüllmembran umgeben, in die zwei virale
Oberflächenproteine eingelagert sind. Im Inneren der Capside ist das RNA-Genom
enthalten, das mit dem stark basischen C-Protein in enger Wechselwirkung
vorliegt. Das Genom der Flaviviren besteht aus einzelsträngiger RNA und weist
eine Gesamtlänge von ca. 9100-11000 Basen auf, wobei HCV ca. 9500 Basen
besitzt. Die RNA liegt in Plusstrangorientierung vor und ist durch einen einzigen
großen durchgehenden offenen Leserahmen gekennzeichnet, der für eine
Polyprotein kodiert, das proteolytisch in die verschiedenen Proteinkomponenten
gespalten wird. Verantwortlich hierfür sind sowohl Enzyme, die als Teil des
Polyproteins autokatalytisch wirken und aktiviert werden, als auch zelluläre
Signalasen. Das Genom des HCV weist im Vergleich zu den beiden anderen
Genera Flavi- und Pestiviren Unterschiede auf. Die nicht translatierte Region am
5'-Ende ist mit 340 Basen deutlich länger und besitzt die Funktion einer IRES
(internal ribosomal entry site), welche die Bindung der Ribosomenuntereinheiten
vermittelt und für die regulierte Translation des Polyproteins benötigt wird. Die
wichtigsten Einzelproteine des HCV im Vergleich zu weiteren 20 Vertretern der
Flaviviren (Gelbfiebervirus und FSME Virus) sind in der nachfolgenden Tabelle
dargestellt.
Wie bereits erwähnt, weist HCV eine hohe Mutationsrate auf, wobei hypervariable
und variable Regionen ebenso wie relativ konservierte Sequenzbereiche im
Genom beobachtet werden. Die hypervariablen Regionen liegen im
aminoterminalen Bereich des E2-Proteins zwischen den Aminosäuren 1-27 und
90-97. Sie werden durch Antikörper erkannt und sind so einem starken
immunologischen Selektionsdruck ausgesetzt. Im Verlauf einer chronischen
Infektion verändert das Virus beide Epitope so, daß die neutralisierenden
Antikörper des Menschen sie nicht mehr erkennen. Vermutlich entstehen hierbei
Virusvarianten, die eine chronische Infektion herbeiführen können.
Auf welche Weise HCV eine Entstehung eines primären Leberzellkarzinoms, also
die Krebsentstehung fördert, ist noch nicht endgültig geklärt. Es gibt Hinweise, daß
bestimmte Sequenzen des C-Proteins mit dem zellulären Ras-Protein
wechselwirken und daß hierdurch die Transformation eingeleitet wird (Taylor,
1993 Sem. Virol. 4: 305-312). Die Zeitspanne zwischen der Infektion und der
Ausbildung eines primären Lebzellkarzinoms beträgt ca. 40 Jahre. Vor allem in
Japan sind Doppelinfektionen mit dem Hepatitis B Virus und HCV bei bis zu 18%
der primären Leberzellkarzinome beschrieben (Taylor, a. a. O), wobei eine
gleichzeitige Infektion mit beiden Viren eine Verkürzung der Inkubationszeit bis
zum Auftreten des Karzinoms bewirkt.
Bisher ist kein Impfstoff gegen HCV erfolgreich entwickelt und angewendet
worden. Auch die Anwendung von Interferon-α und/oder Ribavirin beim
chronischen Verlauf der Infektion hat sich nur teilweise bewährt. Viele der
entstehenden Quasispezies von HCV zeigten sich gegen eine Interferon-Therapie
resistent.
Es besteht daher großer Bedarf sowohl bestehende, durch Flaviviren
hervorgerufene Infektionen insbesondere von HCV Infektionen zu behandeln als
auch bei Risikogruppen wie z. B. Drogenabhängigen oder Kindern infizierter Mütter
der Entstehung insbesondere von HCV Infektionen prophylaktisch entgegen zu
wirken. Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, Mittel und
Wege bereitzustellen, um Infektionen und darauf beruhende Erkrankungen, die
durch Viren der Gruppe der Flaviviridae, insbesondere HCV, ausgelöst werden, zu
behandeln und deren Entstehung durch Prävention vorzubeugen.
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichneten
Ausführungsformen gelöst. Somit betrifft die Erfindung die Verwendung von einem
oder mehreren Phyllanthusbestandteil(en) oder daraus gewonnenen Stoffen oder
Stoffgemischen zur Prävention oder Behandlung von Infektionskrankheiten, die
durch Viren der Familie der Flaviviridae hervorgerufen werden oder an deren
Entwicklung oder Progression Viren der Familie der Flaviviridae beteiligt sind.
Unter den Begriff "Phyllanthusbestandteil(en)", wie erfindungsgemäß verwendet,
fallen alle Bestandteile der gesamten Pflanze, wie z. B. Blätter, Rinde, Blüten,
Samen, Früchte, Stengel, Äste, Stamm, Wurzeln und Holz, sowie Teile hiervon,
wie z. B. Blatt oder Wurzelspitzen. Diese Phyllanthusbestandteile können
dieselben, ähnliche oder nicht verwandte Inhaltsstoffe aufweisen. Daher können
verschiedene Phyllanthusbestandteile einzeln oder miteinander sowie
verschiedene Phyllanthusbestandteile von verschiedenen Phyllanthusarten
einzeln oder miteinander verwendet werden. Unter "mehreren"
Phyllanthusbestandteilen ist auch die Gesamtheit der Phyllanthusbestandteile
beispielsweise in Form von Ganzpflanzen der Extrakten daraus zu verstehen. Die
Phyllanthusbestandteile können nach Vorbehandlung oder ohne Vorbehandlung
verwendet werden. Eine Vorbehandlung könnte beispielsweise Vorgänge wie das
Trocknen von Blättern umfassen.
Unter "Stoffen oder Stoffgemischen", die aus Phyllanthusbestandteilen gewonnen
werden können, sind vor allem Wirkstoffe zu verstehen. Diese können in reiner
Form oder in mit zusätzlichen Bestandteilen versetzter Form verwendet werden.
Diese Wirkstoffe können einzeln oder in Kombination als Wirkstoff oder
Wirkstoffgemisch verwendet werden. Hierbei können unterschiedliche Wirkstoffe
in unterschiedlichen Phyllanthusbestandteilen oder denselben
Phyllanthusbestandteilen vorliegen. Wirkstoffgemische können aus demselben
Phyllanthusbestandteil oder aus verschiedenen Phyllanthusbestandteilen
gewonnen werden. Hierbei kann die Gewinnung der Wirkstoffe aus den
verschiedenen Phyllanthusbestandteilen zunächst einzeln geschehen, wobei die
einzelnen Wirkstoffe anschließend zu einem Wirkstoffgemisch vereint werden oder
es kann ein Wirkstoffgemisch gleichzeitig aus zuvor vereinigten
Phyllanthusbestandteilen gewonnen werden. Erfindungsgemäße Stoffe oder
Stoffgemische können aus derselben oder aus unterschiedlichen Vertretern einer
Klasse von chemischen Verbindungen bestehen. Diese chemischen
Verbindungen können in natürlicher Form, d. h. unverändert durch den Prozeß der
Gewinnung oder aber verändert durch den Prozeß der Gewinnung verwendet
werden. Die chemischen Verbindungen können beispielsweise zyklische oder
verzweigte oder unverzweigte polare oder unpolare Kohlenwasserstoffe, Lipide,
Lipidderivate, Nucleinsäuren, Nucleotide, Nucleotidderivate, Nucleoside,
Nucleosidderivate, Polypeptide, Peptide, Aminosäuren, modifizierte Aminosäuren,
gesättigte und ungesättigte Fettsäuren sein. Unter Derivaten sind hierbei alle aus
den genannten Verbindungen ableitbaren, durch chemische Modifikation erzielten
Verbindungen zu verstehen. Beispielsweise können solche Derivate durch
Substitutions-, Additions-, Veresterungs-, Verseifungs- oder
Kondensationsreaktionen entstehen. Beispielsweise sind von besonderer
Bedeutung als Wirkstoff hierbei: Flavonoide, organische Säuren und ihre Ester,
z. B. Kaffeesäureester, Gallotanine, Polysaccharide, Glycoproteine, Peptide und
Proteine (Ribosomen inaktive Proteine, sog. RIP's).
Unter "Prävention" ist im Sinne dieser Erfindung die Verwendung von
Phyllanthusbestandteilen oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen
als vorbeugende Maßnahme zur Vermeidung der Infektion mit Flaviviren oder zur
Herabsetzung des Virus Load zu verstehen. Weiterhin ist darunter im Sinne dieser
Erfindung die Vermeidung des Krankheitsausbruchs oder das Erreichen eines
vermindert schweren Krankheitsausbruches zu verstehen. Die zur Prävention
verwendeten Phyllanthusbestandteile oder daraus gewonnene Stoffe oder
Stoffgemische können sich von den zur Behandlung eingesetzten
Phyllanthusbestandteilen oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen
unterscheiden oder identisch sein. Die Verwendung zur Prävention kann in zur
Behandlung unterschiedlicher oder gleicher Dosis sowie durch unterschiedliche
oder gleiche Applikation erfolgen. Die Prävention kann durch einmalige oder
mehrmalige Applikation(en) erfolgen. Die zur Prävention verwendete Dosis der
Phyllanthusbestandteile oder daraus gewonnen Stoffe oder Stoffgemische sollte
jedoch hierbei im wesentlichen ausreichend Schutz bieten vor
Infektionskrankheiten, die durch Viren der Familie der Flaviviridae hervorgerufen
werden oder an deren Entwicklung oder Progression Viren der Familie der
Flaviviridae beteiligt sind. Dabei sollte die zur Prävention verwendete Dosis keine
schädliche Wirkung auf den Organismus haben.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung von einem oder mehreren
Phyllanthusbestandteilen oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen
zur Behandlung von Infektionskrankheiten können diese Phyllanthusbestandteile
oder daraus gewonnenen Stoffe oder Stoffgemische ähnlich wie für die Prävention
beschrieben eingesetzt werden. Die für die Behandlung eingesetzte Dosis kann
sowohl die Ursache der Infektionskrankheiten, nämlich die Viren bzw. deren
Vermehrung im Organismus als auch die Symptome der Infektionskrankheiten
bekämpfen. Generell ist zu bemerken, daß die Verwendung von natürlichen
Therapeutika, wie Phyllanthusbestandteile oder daraus gewonnenen Stoffe oder
Stoffgemischen vorteilhaft sowohl für die Prävention als auch die Behandlung von
Flaviviren-bedingte Infektionskrankheiten und sekundär dadurch hervorgerufene
Erkrankungen sind, da bei natürlichen Therapeutika, insbesondere bei auf
Phyllanthisbestandteilen oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen
beruhenden, aufgrund einer besseren pharmazeutischen Verträglichkeit häufig
weniger Nebenwirkungen, die den Organismus zusätzlich belasten, zu erwarten
sind. Darüberhinaus haben aus Pflanzen gewonnene Stoffe oder Stoffgemische
meist eine multivalente Wirkung, wie z. B. im Falle von Phyllanthus sowohl eine
immunmodulatorische als auch antivirale Aktivität, sowie anti-oxidative und
hepatoprotektive Wirkung.
Für die Behandlung werden die Bestandteile bzw. Stoffe oder Stoffgemische als
Arzneimittel, Medizinprodukt oder medizinischer Hilfsstoff formuliert. Zur Definition
von Arzneimitteln vgl. die Beschreibung weiter unten.
Infektionskrankheiten zeichnen sich insbesondere dadurch aus, daß eine
Immunantwort im Organismus, hervorgerufen durch ein Pathogen, ausgelöst wird.
Ziel dieser Immunantwort ist es, das Pathogen zu bekämpfen. Hierbei können
jedoch auch bedrohliche Schäden an Zellen und Geweben des betroffenen
Organismus entstehen, die in diesem Fall durch das eigene Immunsystem
hervorgerufen werden können. Daneben kann es jedoch bei Infektionskrankheiten
auch durch Schädigungen durch das Pathogen selbst kommen, da beispielsweise
in befallenen Zellen Stoffwechselprozesse oder Differenzierungsprogramme
aufgelöst werden können, die schädigende Wirkung auf den Organismus haben.
Ursache und Symptome der Infektionskrankheiten können identische Zellen oder
Gewebe betreffen aber auch unterschiedliche. So könnte beispielsweise ein
veränderter Lebermetabolismus zu einer Veränderung der Zusammensetzung der
im Blut enthaltenen Proteine, insbesondere der Enzyme, führen, was wiederum
die Schädigung anderer Organe, wie z. B. der Niere zur Folge haben könnte. Die
erfindungsgemäße Verwendung von Phyllanthusbestandteilen oder daraus
gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen betrifft daher nicht nur die Prävention
oder Behandlung von Ursachen der Infektionskrankheiten, wie z. B. eine Infektion
durch Viren, sondern auch die Prävention oder Behandlung von sekundär
auftretenden Symptomen, die auf der Anwesenheit des Pathogens im Organismus
beruhen.
Als "Pathogen" im Sinne der Erfindung sind Viren der Familie der Flaviviridae zu
verstehen. Die Familie der Flaviviridae umfaßt derzeit drei Genera, Flavivirus,
Hepatitis-C-like Virus, Pestivirus sowie eine Reihe von nicht-klassifizierte
Flaviviridae.
Von besonderer Bedeutung aus dem Genus Flavivirus sind hierbei in die Gruppe
der Dengue Viren, die derzeit aus Dengue virus, Dengue virus type 1, Dengue
virus type 2, Dengue virus type 3 und Dengue virus type 4 besteht, die Gruppe der
Japanese encephalitis Viren, die derzeit aus Alfuy virus, Japanese encephalitis
virus, Kokoberga virus, Koutango virus, Kunjin virus, Murray Valley encephalitis
virus, St. Louis encephalitis virus, Stratford virus, Usutu virus und West Nile virus
besteht, die Gruppe der Modoc Viren, die derzeit aus Cowbone Ridge virus,
Jutiapa virus, Modoc virus, Sal Vieja virus und San Perlita virus besteht, die
Gruppe der mosquito-borne Viren, die derzeit aus Ilheus virus und Sepik virus
besteht, die Gruppe der Ntaya Viren, die derzeit aus Bagaza virus, Israel turkey
meningoencephalitis virus, Ntaya virus, Tembusu virus und Yokose virus besteht,
die Gruppe der Rio Bravo Viren, die derzeit aus Apoi virus, Bukalasa bat virus,
Dakar bat virus, Entebbe bat virus, Rio Bravo virus und Saboya virus besteht, die
Gruppe der tick-borne encephalitis virus, die derzeit aus Carey island virus, deer
tick virus, Karshi virus, Kumlinge virus, Kyasanur forest disease virus, Langat
virus, Louping ill virus, Negishi virus, Omsk hemorrhagic fever virus, Phnom-Penh
bat virus, Powassan virus, Royal Farm virus, Skalica virus, Tick-borne encephalitis
virus und Turkish sheep encephalitis virus besteht, die Gruppe der Tyuleniy Viren,
die derzeit aus Meaban virus, Saumarez Reef virus und Tyuleniy virus besteht, die
Gruppe der Uganda-S-Viren, die derzeit aus Banzi virus, Bouboui virus, Edge Hill
virus und Uganda S Virus besteht, die Gruppe der Gelbfieberviren, die derzeit aus
Yellow fever virus besteht, sowie eine Gruppe nicht-klassifizierten Mitglieder des
Genus Flavivirus, die derzeit Aroa virus, Batu Cave virus, Bussuquara virus,
Cacipacore virus, Flavivirus FSME, Gadgets Gully virus, Greek goat encephalitis
virus, Iguape virus, Jugra virus, Kadam virus, Kedougou virus, Montana myotis
leukoencephalitis virus, Naranjal virus, Potiskum virus, Rocio virus, Russian
Spring-Summer encephalitis virus, Saint Louis encephalitis virus, Sokuluk virus,
Spanisch sheep encephalitis virus, Spondweni virus, Tick-borne flavivirus,
Yaounde virus, Zika virus und Flavivirus sp. umfaßt.
Von besondere Bedeutung aus dem Genus Hepatitis-C-like Virus sind hierbei die
Hepatitis C Viren: Hepatitis C virus (isolate 1), Hepatitis C virus (isolate BK),
Hepatitis C virus (isolate EC1), Hepatitis C virus (isolate EC10), Hepatitis C virus
(HC-J2), Hepatitis C virus (isolate HC-J5), Hepatitis C virus (isolate HC-J6),
Hepatitis C virus (isolate HC-J7), Hepatitis C virus (isolate HC-J8), Hepatitis C
virus (isolate HC-JT), Hepatitis C virus (isolate HCT18), Hepatitis C virus (isolate
HCT27), Hepatitis C virus (isolate HCV-476), Hepatitis C virus (isolate HCV-KF),
Hepatitis C virus (isolate Hunan), Hepatitis C virus (isolate Japanese), Hepatitis C
virus (isolate Taiwan), Hepatitis C virus (isolate TH), Hepatitis C virus isolate H,
Hepatitis C virus type 1, Hepatitis C virus type 10, Hepatitis C virus type 2,
Hepatitis C virus type 3, Hepatitis C virus type 4, Hepatitis C virus type 5 und
Hepatitis C virus type 6.
Von besondere Bedeutung aus dem Genus der Pestiviren sind hierbei die Gruppe
der Bovine viral diarrhea virus-2 Viren, die derzeit aus border disease virus strain
C413, Bovine viral diarrhea virus-2 isolate 230/98-K1 (Gi-4), Bovine viral diarrhea
virus-2 isolate 230/98-K2 (Gi-5), Bovine viral diarrhea virus-2 isolate 230/98-K3
(Gi-6), Bovine viral diarrhea virus-2 isolate Giessen-3 und Bovine viral diarrhea
virus-2 isolate SCP besteht, die Gruppe der Pestiviren Giraffe H138 oder Strain
Girafe-1, die Gruppe der Typ 1 Pestiviren, die derzeit aus Bovine viral diarrhea
virus (isolate NADL), Bovine viral diarrhea virus (strain SD-1), Bovine viral diarrhea
virus strain 4979, Bovine viral diarrhea virus strain 5.19006, Bovine viral diarrhea
virus strain 5.19516, Bovine viral diarrhea virus strain 60.875, Bovine viral diarrhea
virus strain 6384, Bovine viral diarrhea virus strain 7923, Bovine viral diarrhea
virus strain 97/123, Bovine viral diarrhea virus strain 97/360, Bovine viral diarrhea
virus strain 97/730, Bovine viral diarrhea virus strain Bovax20, Bovine viral
diarrhea virus strain Changchun 184, Bovine viral diarrhea virus strain Cumulus,
Bovine viral diarrhea virus strain D, Bovine viral diarrhea virus strain H, Bovine
viral diarrhea virus strain L1305, Bovine viral diarrhea virus strain L4262, Bovine
viral diarrhea virus strain Oregon C24V, Bovine viral diarrhea virus strain Rit 4350,
Bovine viral diarrhea virus strain V071094, Bovine viral diarrhea virus strain
V110794, Bovine viral diarrhea virus strain V111295, Bovine viral diarrhea virus
strain 130995b, Bovine viral diarrhea virus strain V190695, Bovine viral diarrhea
virus strain Yak, Bovine viral diarrhea virus-1 und pestivirus type 1 strain R2727,
die Gruppe der Typ 2 Pestiviren, die derzeit aus Hog cholera virus besteht, die
Gruppe der Pestiviren Typ 3, die derzeit aus border disease virus strain 135661,
border disease virus strain 137/4, border disease virus strain 170337, border
disease virus strain 8320-22NZ, border disease virus strain 8320-31 NZ, border
disease virus strain A1263/2, border disease virus strain A1870, border disease
virus strain A841/1, border disease virus strain Cumnock, border disease virus
strain D1586/2, border disease virus strain Frijters, border disease virus strain
G1305, border disease virus strain G2048, border disease virus strain JH2816,
border disease virus strain K1729/3, border disease virus strain L83-84, border
disease virus strain L991, border disease virus strain Moredun, border disease
virus strain Moredun cp, border disease virus strain Moredun ncp, border disease
virus strain Q1488/1, border disease virus strain Q1488/6, border disease virus
strain Q1673/2, border disease virus strain T1789/1, border disease virus strain
T1802/1, border disease virus strain V-TOB, border disease virus strain V1414,
border disease virus strain V2377/12, border disease virus strain V2536/2, border
disease virus strain V3196/1 und border disease virus strain X818 sowie eine
Gruppe von nicht-klassifizierten Mitgliedern des Genus Pestivirus, die derzeit
border disease virus strain 90/8320/31, border disease virus strain 91/5809,
border disease virus strain A1263/1, border disease virus strain CB2, border
disease virus strain CB5, border disease virus strain Idaho207, border disease
virus strain Idaho209, border disease virus strain Idaho211, Bovine viral diarrhea
virus-1 strain R2727, pestivirus isolates, porcine pestivirus, Pestivirus sp.,
Pestivirus sp. Bison-1 und Pestivirus sp. Reindeer-1 umfaßt.
Die nicht-klassifizierten Flaviviridae umfassen derzeit douroucouli hepatitis GB
virus A, GBV-A-like virus, die Gruppe der GBV-C/HG Viren, die derzeit aus
Hepatitis G virus, Hepatitis GB virus C, Hepatitius GB virus C-like virus und
Hepatitis GB virus C/G (Hepatitis GB virus 0/Hepatitis G virus) besteht, Hepatitis
GB virus A, Hepatitis GB virus B, marmoset hepatitis GB virus A, Mosquito cell
fusing agent und turkey meningoencephalitis virus.
Unter der Familie der Flaviviridae sind neben den derzeitige oben aufgeführten
Mitgliedern auch alle zukünftig entdeckten oder der Familie zugeordnete Viren zu
verstehen. Unter die Familie der Flaviviridae fallen auch Mutanten einzelner
Mitglieder. Unter Mutanten sind Viren mit veränderter genetischer Information zu
verstehen. Die veränderte genetische Information kann z. B. Resistenzen gegen
Therapeutika hervorrufen. Diese Resistenzen könnten beispielsweise auf der
Bildung von mutierten Proteinen als Resultat der veränderten genetischen
Information beruhen. Die Mitglieder der Familie der Flaviviridae zeichnen sich vor
allem dadurch aus, daß sie allesamt bedrohliche Infektionskrankheiten
hervorrufen. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die durch das Hepatitis C-Virus
ausgelöste Hepatitis, wobei es zu für den Organismus lebensbedrohlichen
Veränderungen der Morphologie und damit einhergehend der Funktion der Leber
kommt. Weiterhin sind aufgrund der Übertragungswege für diese Viren,
insbesondere Speichel und Blut, prophylaktische Maßnahmen wie die
erfindungsgemäße Verwendung von Phyllanthusbestandteilen oder daraus
gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen zur Prävention angezeigt. Die
erfindungsgemäße Phyllanthusbestandteile oder daraus gewonnene Stoffe oder
Stoffgemische können die Infektionskrankheit, die durch die Viren der Familie der
Flaviviridae hervorgerufen werden, lindern insbesondere durch Inhibierung der
Vermehrung der Viren in den befallenen Zellen und Geweben. Dies kann
beispielsweise durch die Inhibition einzelner oder verschiedener Enzyme
geschehen, die den zellulären Veränderung im Zusammenhang mit der
Infektionskrankheit zugrunde liegen. Die erfindungsgemäß verwendeten
Phyllanthusbestandteile oder daraus gewonnene Stoffe oder Stoffgemische
können jedoch zusätzlich beispielsweise als Immunmodulatoren eine Prävention
oder Behandlung der Infektionskrankheiten, die durch Viren der Familie der
Flaviviridae hervorgerufen werden, positiv beeinflussen.
Unter dem Begriff "Entwicklung oder Progression" ist zu verstehen, daß die Viren
der Familie der Flaviviridae als Pathogen entweder Ursache und damit an der
Entwicklung entweder allein oder in Kombination mit weiteren Pathogenen beteiligt
sein können oder aber die Progression einer bereits bestehenden
Infektionskrankheit entweder allein oder in Kombination mit anderen Pathogenen
fördern können.
Die erfindungsgemäße Verwendung zeigt überraschende und unerwartete positive
Effekte bei der Prävention oder Behandlung von Infektionskrankheiten,
insbesondere solchen, die auf HCV Infekten beruhen.
Diese positiven und überraschenden Effekte waren aus den bislang bekannten
Daten zur Wirkung von Phyllanthusbestandteilen nicht zu erwarten. Es war aber
bekannt, daß Phyllanthusarten eine antibakterielle Wirkung entfalten, allerdings
hängt dieser Wirkung, wie vorstehend dargestellt, von der Bakterienart ab. Somit
sind Rückschlüsse der Wirkung von Phyllanthusbestandteilen auf noch nicht
ausgetestete Bakterienarten nicht möglich, da die molekulare Grundlage der
antibakteriellen Wirkung von Phyllanthusbestandteilen bislang nicht bekannt ist.
Gleichermaßen kann aus der antiviralen Wirksamkeit von Phyllanthus bei der
Behandlung von Hepatitis B-Infektionen nicht auf eine entsprechende Wirkung von
Viren aus einer völlig anderen Familie geschlossen werden. Dies liegt unter
anderem daran, daß die Virusstrukturproteine und Virusenzyme bei Hepatitis B
und Hepatitis C völlig anders strukturiert sind. Selbst wenn man von den im Stand
der Technik bekannten positiven pharmazeutischen Wirkungen gegen Hepatitis B-
Virus Erkrankungen durch Applikation von Phyllanthusbestandteilen ausgeht, so
ist die überaus starke Reduzierung des Virus Load bei behandelten Patienten als
überraschend anzusehen: Innerhalb von weniger als einem ¾ Jahr wurde die
Belastung mit HCV bei einem Patienten mit chronischer HIV-Infektion quasi bis an
die Nachweisgrenze gedrückt.
Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Verwendung von einem oder mehreren
Phyllanthusbestandteilen oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen
gegenüber herkömmlichen Behandlungsmethoden liegt vor allem darin, daß trotz
des Titerabfalls keine nennenswerte Nebenwirkungen auftreten und eine
Verbesserung der klinischen Befunde wie Depression und dadurch bedingte
Arbeitsunfähigkeit erzielt wurde.
Weiterhin betrifft die Verwendung von einem oder mehreren
Phyllanthusbestandteil(en) oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen
zur Herstellung eines Arzneimittels, Medizinproduktes oder medizinischen
Hilfsstoffes zur Prävention oder Behandlung von Infektionskrankheiten, die durch
Viren der Familie der Flaviviridae hervorgerufen werden oder an deren
Entwicklung oder Progression Viren der Familie der Flaviviridae beteiligt sind.
Arzneimittel sind erfindungsgemäß als Stoffe und Zubereitungen aus Stoffen
definiert, die dazu bestimmt sind, durch Anwendung am oder im menschlichen
Körper Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder krankhafte Beschwerden zu
heilen, zu lindern, zu verhüten oder zu erkennen.
Medizinprodukte sind erfindungsgemäß alle einzeln oder miteinander verbunden
verwendeten Stoffe und Zubereitungen aus Stoffen oder andere Gegenstände, die
vom Hersteller zur Anwendung für Menschen mittels ihrer Funktionen zum Zwecke
der Erkennung, Verhütung, Überwachung, Behandlung oder Linderung von
Krankheiten zu dienen bestimmt sind und deren bestimmungsgemäße
Hauptwirkung im oder am menschlichen Körper weder durch pharmakologisch
oder immunologisch wirkende Mittel noch durch Metabolismus erreicht wird, deren
Wirkungsweise aber durch solche Mittel unterstützt werden kann.
Medizinische Hilfsstoffe sind erfindungsgemäß solche Stoffe, die zur Produktion
(als aktive Ingredienzen) von Arzneimitteln eingesetzt werden.
Die wesentlichen Begriffe dieser Ausführungsform wurden bereits oben erklärt und
definiert. Die Arzneimittelformulierung enthaltend die Phyllanthusbestandteile oder
daraus gewonnene Stoffe oder Stoffgemische erfolgt gegebenenfalls in
Kombination mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger und/oder
Verdünnungsmittel.
Beispiele für geeignete pharmazeutisch verträgliche Träger sind dem Fachmann
bekannt und umfassen Phosphat-gepufferte Kochsalzlösungen, Wasser,
Emulsionen wie z. B. Öl/Wasser-Emulsionen, verschiedene Arten von
Detergenzien, sterile Lösungen, etc. Arzneimittel, die solche Träger umfassen,
können mittels bekannter konventioneller Methoden formuliert werden. Diese
Arzneimittel können einem Individuum in einer geeigneten Dosis verabreicht
werden. Die Verabreichung kann auf verschiedenen Wegen erfolgen, z. B. oral,
intravenös, intraperitoneal, subkutan, intramuskulär, lokal oder intradermal. Die Art
der Dosierung wird vom behandelnden Arzt entsprechend den klinischen Faktoren
bestimmt. Es ist dem Fachmann bekannt, daß die Art der Dosierung von
verschiedenen Faktoren abhängig ist, wie z. B. der Größe, der Körperoberfläche,
dem Alter, dem Geschlecht oder der allgemeinen Gesundheit des Patienten, aber
auch von dem speziellen Mittel, welches verabreicht wird, der Dauer und Art der
Verabreichung und von anderen Medikamenten, die möglicherweise parallel
verabreicht werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verwendung ist
die Infektionskrankheit Gelbfieber, Denguefieber, Frühsommer-Meningo-
Enzephalitis (FSME), Zirrhose, Leberzellkarzinom oder membranproliferative
Glomerulonephritis.
Zu den charakteristischen Symptomen der genannten Erkrankungen wird auf
medizinische Standardwerke wie z. B. Pschyrembel, verwiesen. Die genannten
Infektionskrankheiten bzw. deren Symptome können hierbei direkt auf die Infektion
zurückgehen oder als Folge davon auftreten.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung von einem oder mehreren der
Phyllanthusbestandteile(n) oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen
zur Inhibierung der Vermehrung von Viren der Familie der Flaviviridae.
Unter Inhibierung der Vermehrung von Viren der Familie der Flaviviridae ist zu
verstehen, daß die Replikation der Viren in der befallenen Wirtszelle oder das
Ausknospen der Viren aus einer befallenen Wirtszelle oder beides verhindert wird.
Weiterhin könnte der Befall von weiteren Wirtszellen der Viren verhindert werden
und eine Vermehrung der Viren durch eine Blockade der Zielzellen (Wirtszellen)
erzielt werden. Bei der Inhibition der Neubildung der Viren in einer befallenen
Wirtszelle können vor allem Enzyme, die an der Neubildung der Viren beteiligt
sind, inhibiert werden. Insbesondere sind dies Enzyme, die beispielsweise an der
Replikation der viralen Nucleinsäuren (Polymerasen und Helicasen) oder an der
Prozessierung viraler Proteine (Proteasen) beteiligt sind. Die Inhibierung der
Vermehrung durch Inhibierung des Ausknospens von Viren aus einer befallenen
Wirtszelle könnte insbesondere durch Inhibition der für den Ausknospungsvorgang
essentiellen viralen und/oder zelluläre Protein hervorgerufen werden. Die Inhibition
der Vermehrung der Blockade von weiteren Wirtszellen könnte durch Inhibierung
der Mechanismen, die an der Erkennung von Wirtszellen und Virus beteiligt sind
oder die an der Aufnahme des Virus in die Wirtszelle beteiligt sind oder durch
Inhibierung bewerkstelligt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verwendung ist
die Inhibierung ex vivo oder in vitro. Diese Ausführungsform ist insbesondere für
die Weiterentwicklung von erfindungsgemäßen Wirkstoffen, die Analyse neuer
Wirkstoffe oder zur Qualitätskontrolle derselben von Bedeutung. Insbesondere
kann die Inhibierung auch außerhalb des Organismus in isolierten Zellen oder
Geweben, so z. B. in Zellkultur, durchgeführt werden. Insbesondere in in vitro
Systemen, z. B. in Zellkulturen, kann analysiert werden, welche Bestandteile von
Phyllanthus die vorteilhaftesten Eigenschaften aufweist. Sofern kann eine
Optimierung an Stoffen oder Stoffgemischen auf der Basis von in vitro
Testsystemen vorgenommen werden. Vorzugsweise werden dazu
Phyllanthusbestandteile nach üblichen chemischen/physikalischen Verfahren in
Gruppen von Wirkstoffen oder in Einzelkomponenten aufgeteilt und die
Einzelkomponenten in derartigen Testsystemen auf Inhibierung der
Virusvermehrung getestet.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung stammen das eine oder die mehreren Phyllanthusbestandteile oder
die daraus gewonnenen Stoffe oder Stoffgemische aus Phyllanthus amarus,
Phyllanthus niruri, Phyllanthus emblica, Phyllanthus urinaria, Phyllanthus acidus,
Phyllanthus acuminatus und Phyllanthus reticulatus oder aus mehreren dieser
Phyllanthusarten.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung gehören die Viren der Familie der Flaviviridae dem Genus Flavivirus
an.
In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung umfaßt das Genus Flavivirus die Gruppe der Dengueviren, der
Japanese encephalitis Viren, der Modoc Viren, der Mosquito borne Viren, der
Ntaya Viren, der Rio Bravo Viren, der tick-borne encephalitis Viren, der Tyuleniy
Viren, der Uganda-S-Viren, der Gelbfieberviren, und der nicht-klassifizierten
Flaviviren, insbesondere das FSME Flavivirus.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung gehören die Viren der Familie der Flaviviridae dem Genus Hepatitis-
C-artige Viren an.
In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung umfaßt das Genus Hepatitis-C-artige Viren das Hepatitis-C-virus.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung gehören die Viren der Familie der Flaviviridae dem Genus Pestivirus
an.
In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung umfaßt das Genus Pestivirus die Gruppe der Bovine viral diarrhea
virus-2, der Pestivirus Giraffe H138, den Pestivirus Stamm Giraffe-1, das
Pestivirus Typ 1, das Pestivirus Typ 2, insbesondere das Hog cholera virus, und
Pestivirus Typ 3.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung gehören die Viren der Familie der Flaviviridae dem Genus der nicht-
klassifizierten Flaviviren an.
In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung umfassen die nicht-klassifizierten Flaviviren das douroucouli
Hepatitis GB Virus A, das GBV-A-like Virus, die Gruppe der GBV-C/HG Viren,
insbesondere das Hepatitis G Virus, das Hepatitis GB Virus A, das Hepatitis GB
Virus B, das marmoset Hepatitis GB Virus A, das Mosquito cell fusing agent und
das Turkey meningoencephalitis Virus.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung umfaßt die Prävention oder Behandlung die Inhibition von einem
oder mehreren viralen Enzymen.
Unter der Inhibition von einem oder mehreren viralen Enzymen ist zu verstehen,
daß die Funktion dieser Enzyme entweder direkt oder indirekt negativ beeinflußt
wird. Beispielsweise kann (ohne daß die Erfinder hier oder bei den weiteren
Ausführungen an eine wissenschaftliche Therapie gebunden sein wollen) eine
direkte Inhibierung durch Interaktion von einer oder mehreren inhibierenden
Substanzen, die in den erfindungsgemäßen Phyllanthusbestandteilen oder daraus
gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen enthalten sind, mit einem oder
mehreren Enzymen vorliegen oder eine indirekte Inhibierung durch Interaktion
dieser Inhibitoren mit Faktoren, die entweder für die Expression, die Translation
oder die Prozessierung dieser Enzyme notwendig sind. Insbesondere ist hierbei
die Inhibition von viralen Enzymen, wie z. B. Helicasen, Polymerasen oder
Proteasen zu verstehen. Eine direkte Inhibition dieser Enzyme könnte
beispielsweise auf der Interaktion von in Phyllanthusbestandteilen oder daraus
gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen enthaltenen Inhibitoren mit den
katalytischen Zentrum dieser Enzyme beruhen oder mit einer Domäne, die die
Aktivität reguliert. Außerdem könnten aber auch zelluläre Enzyme, die
beispielsweise an der Expression, Translation oder posttranslationalen
Modifikation der viralen Enzyme beteiligt sind und somit deren Funktion steuern,
durch diesen Inhibitoren entweder betroffen werden oder zusätzlich betroffen
werden. In jedem Fall wird aber durch die erfindungsgemäße Inhibition von einem
oder mehreren viralen Enzymen die Vermehrung und/oder die aus dem Befall des
Virus resultierende Infektionskrankheit bzw. deren Entwicklung oder Progression
gelindert.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung umfaßt die Inhibition die Inhibition der Prozessierung von einem oder
mehreren viralen Enzymen.
Unter den zuvor beschriebenen posttranslationalen Modifikationen viraler Enzyme
durch erfindungsgemäße Phyllanthusbestandteile oder daraus gewonnene Stoffe
oder Stoffgemische steht vor allem die Prozessierung von einem oder mehreren
viralen Enzymen im Vordergrund. Unter Prozessierung ist zu verstehen, daß ein
zunächst inaktives Enzym durch posttranslationale Modifikationen, beispielsweise
proteolytische Spaltung, Phosphorylierung oder Glycosylierung, aktiviert wird.
Durch eine erfindungsgemäße Inhibition der Prozessierung von einem oder
mehreren viralen Enzymen kann daher die Funktion dieser Enzyme beeinträchtigt
oder komplett inhibiert werden. Die erfindungsgemäßen Phyllanthusbestandteile
oder daraus gewonnene Stoffe oder Stoffgemische, die zur Inhibition der
Prozessierung verwendet werden, können hierbei entweder ein oder mehrere
virale Enzyme gleichzeitig inhibieren. Dies kann entweder durch Inhibition des
gleichen oder aber durch Inhibition von unterschiedlichen Prozessierungsschritte,
die für die Aktivierung des Enzyms benötigt werden, geschehen.
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Verwendung sind die viralen Enzymen ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus NS2A, NS2B, NS3, NS4A, NS5, NS5A und NS5B.
Die Enzyme NS2A, NS2B, NS3 und NS4A gehören zu der Klasse der viralen
Proteasen und/oder Helicasen. Die Enzyme NS5, NS5A und/oder NS5B gehören
zur Familie der viralen Polymerasen.
In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung umfassen die Phyllanthusbestandteile Herba-Droge, Blätter, Rinde,
Blüte, Samen, Früchte, Stengel, Äste, Stamm, Wurzel und Holz.
Ebenfalls bevorzugt ist eine Ausführungsform, in der die Stoffe oder Stoffgemische
ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Alkaloiden, Taninen, Gallotanine,
Lignanen, Sesquiterpenen, Triterpenen, Proteinen, Peptiden, Polysacchariden,
Glycoproteinen, Flavonoiden, Sterole und Kaffeesäureester.
Bei Alkaloiden handelt es sich um eine Stoffgruppe, die sich dadurch auszeichnet,
daß sie ein oder mehrere Stickstoff Atome enthält, meist als Heterozyklus vorliegt
und im Allgemeinen salzartig an eine pflanzliche Säure gebunden ist. Chemisch
können Protoalkaloide, hierunter fallen auch biogene Amine als Alkaloidvorstufen,
und Pseudoalkaloide unterschieden werden. Unter Alkaloiden im engeren Sinne
sind Abkömmlinge bestimmter Säurenfamilien, wie z. B. Präsekurine zu verstehen.
Tanine zeichnen sich insbesondere durch phenolische Hydroxylgruppen aus. Die
Gruppe der Lignane zeichnet sich chemisch durch
Phenylpropankondensatverbindungen (zyklisch, offenkettig) aus. Die Gruppe der
Terpene, zu denen die Sesquiterpene und die Triterpene gehören, bestehen aus
ungesättigten Kohlenwasserstoffen, die aus Isoprengrundeinheiten aufgebaut sind
und als Polymer vorliegen. Die erfindungsgemäßen Stoffe oder Stoffgemische
können als Reinstoff vorliegen oder zusätzliche Bestandteile aufweisen. Weiterhin
können Stoffgemische aus verschiedenen Mitgliedern dieser Gruppe bestehen
und darüber hinaus zusätzlich noch weitere Stoffe oder Stoffgemische enthalten.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung werden Alkohole und/oder eine Mischung davon bei der Extraktion
des Stoffes oder Stoffgemisches verwendet.
Unter Alkoholen versteht man insbesondere Kohlenwasserstoffe, die eine oder
mehrere OH-Gruppen, die eine detergens- oder amphotere Wirkung haben, an
Kohlenstoffatomen besitzen. Der Extraktion der erfindungsgemäßen Stoffe oder
Stoffgemische werden vor allem Alkohole mit einem Gerüst von 1 bis 4
Kohlenstoffatomen und/oder Mischungen davon eingesetzt. Hierbei sind von
besonderer Bedeutung Methanol oder Ethanol-Gemische.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung sind die Alkohole kurzkettige primäre C1- bis C4-Alkohole und/oder
Mischungen davon.
In der am meisten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung sind die Alkohole Methanol und/oder Ethanol.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung werden eines oder mehrere der Phyllanthusbestandteile oder die
daraus gewonnenen Stoffe oder Stoffgemische in Kombination mit einem oder
mehreren anderen Wirkstoffen eingesetzt.
Die erfindungsgemäßen Phyllanthusbestandteile oder die daraus gewonnenen
Stoffe oder Stoffgemische können auch in Kombination, d. h. entweder direkt als
Gemisch, parallel oder nacheinander zusammen mit einen oder mehrere anderen
Wirkstoffen eingesetzt werden. Unter anderen Wirkstoffen sind vor allem die in der
Therapie von Infektionskrankheiten, die durch Mitglieder der Familie der
Flaviviridae hervorgerufen werden, bekannten Arzneimittel allein oder eine
Kombination davon zu verstehen.
Als Wirkstoffe bei der Behandlung oder Prävention von Infektionskrankheiten, die
auf Mitglieder der Familie der Flaviviridae beruhen, haben sich insbesondere
Cytokine wie Immunmodulatoren, z. B. Interferon α, Interferon β sowie Interferon γ,
oder Interleukine, Nucleosid Analoga, wie Ribavirin, Adefovir Dipivoxil, Famciclovir
oder FTC sowie Antikörper, hierbei insbesondere monoklonale Antikörper,
bewährt. Die Wirkung von Interferonen beruht hierbei vor allem auf deren
modulierende Effekte auf die Zellen des Immunsystems wohingegen Ribavirin
insbesondere durch Inhibition von Enzymen wirkt. Eine Kombinationstherapie mit
zwei oder mehr dieser Wirkstoffe sollte sich bei der Prävention wie auch bei der
Behandlung des Krankheitsverlaufs besonders günstig auswirken.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung sind die anderen Wirkstoffe ausgewählt aus der Gruppe der
Cytokine.
In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung umfaßt die Gruppe der Cytokine Immunmodulatoren, insbesondere
Interferon-α, Interferon-β, Interferon-γ und Interleukine.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung sind die anderen Wirkstoffe aus der Gruppe der Nucleosidanaloga
ausgewählt.
In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung umfaßt die Gruppe der Nucleosid Analoga Ribavirin, Adefovir
Dipivoxil, Famciclovir und FTC.
In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung sind die anderen Wirkstoffe aus der Gruppe der Antikörper
ausgewählt.
In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung erfolgt die Anwendung in Form einer Infusionslösung,
Injektionslösung, oralen Darreichungsform, Salbe, Heilpackung, eines Granulats,
Nahrungsergänzungsmittel, oder in Form von Klysmen.
Phyllanthusbestandteile oder daraus gewonnene Stoffe oder Stoffgemische
können in unterschiedlichen Formen entweder getrennt oder in Kombination
angewendet werden. Insbesondere können die erfindungsgemäßen
Phyllanthusbestandteile oder daraus gewonnene Stoffe oder Stoffgemische in
Form von Infusionslösungen oder Injektionslösungen appliziert werden. Hierbei
werden aus Phyllanthusbestandteilen oder daraus gewonnenen Stoffen oder
Stoffgemischen isolierte Wirkstoffe in reiner Form oder in mit zusätzlichen
Bestandteilen versetzter Form mit einem pharmazeutisch verträglichem
Lösungsmittel versetzt und in die Blutbahn eines Patienten, der an einer
Infektionskrankheit, die auf der Infektion durch Flaviviridae beruht, gebracht.
Infusionslösungen und Injektionslösungen als Anwendungsform eignen sich daher
vorzugsweise zur Behandlung. Unter oralen Darreichungsformen versteht man
z. B. ein pulverförmiges oder granuliertes Gemisch von Wirk- und Hilfsstoffen in
Form von regelmäßigen immer gleichen Formen (z. B. Diskus-, Zylinder-, Ei-,
Kugel-, Stäbchen-, oder Würfelform) zur einheitlichen Dosierung. Die Wirkstoffe
können hierbei in reiner Form oder in mit zusätzlichen Bestandteilen versetzter
Form aus den erfindungsgemäßen Phyllanthusbestandteilen oder Stoffen oder
Stoffgemischen, die daraus gewonnen werden, isoliert werden. Die Hilfsstoffe
dienen hierbei insbesondere zur pharmazeutischen Verträglichkeit und dazu die
Wirkstoffe haltbar und lagerfähig zu machen. In einer anderen Ausführungsform
werden die Wirkstoffe in einer ölhaltigen Flüssigkeit in Kapselform verabreicht.
Eine Salbe, die einen Wirkstoff, der in reiner Form oder in mit zusätzlichen
Bestandteilen vorsetzter Form vorliegen kann und aus den erfindungsgemäßen
Phyllanthusbestandteilen oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen
hergestellt werden kann, ist eine plastisch verformbare Arzneizubereitung, die
neben dem Wirkstoff eine Salbengrundlage als Basis oder Vehikel umfaßt. Ferner
können die Wirkstoffe beispielsweise als Emulsionen verabreicht werden.
Heilpackungen, die z. B. auf die Haut aufgetragen werden können, können
insbesondere entweder die erfindungsgemäßen Phyllanthusbestandteile als
solche enthalten oder die daraus gewonnenen Stoffe oder Stoffgemische in reiner
Form oder in mit zusätzlichen Bestandteilen versetzter Form sowie die aus
Phyllanthusbestandteilen oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen
isolierten Wirkstoffe in reiner Form oder in mit zusätzlichen Bestandteilen
versetzter Form in Kombination mit Trägermaterialien sowie weiteren Wirkstoffen
umfassen. Unter einem Granulat ist ein grobkörniges, granulathaltiges
Pulvergemisch zu verstehen, das Wirkstoffe aus den erfindungsgemäßen
Phyllanthusbestandteilen oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen
enthält. Ein Granulat kann auch in oraler Darreichungsform vorliegen. Die
erfindungsgemäßen Phyllanthusbestandteilen oder daraus gewonnenen Stoffen
oder Stoffgemischen können auch als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt
werden. Hierunter sind insbesondere neben der Verwendung von
Phyllanthusbestandteilen in Form von Nahrungsmitteln auch
Nahrungsergänzungsmittel z. B. in Form von oralen Darreichungsformen,
Granulaten oder als Heiltees zu verstehen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung erfolgt die Anwendung oral, topisch oder parenteral.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Prävention oder Behandlung
von Infektionskrankheiten bei einem Säuger, die durch Viren der Familie der
Flaviviridae hervorgerufen werden oder an deren Entwicklung oder Progression
Viren der Familie der Flaviviridae beteiligt sind, wobei dem Säuger ein oder
mehrere Phyllanthusbestandteil(e) oder daraus gewonnene Stoffe oder
Stoffgemische verabreicht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann neben dem Schritt der Verabreichung von
einem oder mehreren Phyllanthusbestandteilen oder daraus gewonnenen Stoffen
oder Stoffgemischen auch weitere Schritte, wie beispielsweise die Verabreichung
anderer Therapeutika oder zusätzliche therapeutische Maßnahmen umfassen. Für
die erfindungsgemäßen Verfahren bzw. die in der Beschreibung derselben
verwendeten Begriffe gelten ebenfalls die Definitionen gemäß der
erfindungsgemäßen Verwendungen. Desweiteren umfassen die
erfindungsgemäßen Verfahren auch alle Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Verwendungen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der
Säuger ein Mensch.
Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Inhibierung der Vermehrung von
Viren der Familie der Flaviviridae, wobei man einen oder mehrere
Phyllanthusbestandteil(e) oder daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen
mit den Viren in Kontakt bringt.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die
Inhibierung ex vivo oder in vitro.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist das Virus das Hepatitis C Virus (HCV).
Die für die erfindungsgemäße Verwendung beschriebenen weiteren bevorzugten
oder besonders bevorzugten Ausführungsformen gelten mutatis mutandis auch für
die erfindungsgemäßen Verfahren.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein 34 Jahre alter, männlicher Patient stellte sich am 3. November 1995 mit einer
chronischen HCV Infektion vor. Die HCV Infektion war bereits im Januar 1995
diagnostiziert worden. Gemäß der Mori-Klassifikation von HCV wurde der Genotyp
3a festgestellt. Der Patient litt an Müdigkeit, reduziertem Appetit und verringerter
Belastbarkeit. Ferner wies er eine vergrößerte Leber auf. Da bekannt war, daß der
Patient bis Januar 1995 drogenabhängig war, wird die Kontamination von Spritzen
und/oder Nadeln als Infektionsweg angenommen.
Der Patient wurde bis Mai 1996 mit Herba Phyllanthus amarus (getrocknetem
Pflanzenpulver) in einer täglichen Dosis von 2250 mg/d bis 29. Januar 1997
therapiert. Danach wurde die Dosis auf 3000 mg/d erhöht. Außerdem wurde die
Therapie mit Liv-52 vom 14. Oktober 1996 bis Dezember 1997 ergänzt.
Während der Therapie verschwand die Müdigkeit, der Appetit und die
Belastbarkeit steigerten sich deutlich. Insgesamt verbesserte sich die
Lebensqualität des Patienten beträchtlich. Die Belastung des Körpers mit viraler
RNA verringerte sich von 8,09 × 106 Kopien/ml zu Beginn der Therapie auf 0,14 ×
106 Kopien/ml am Ende der Therapie. Der Verlauf der Reduktion der Kopienzahl
der HCV RNA ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Bei chronisch mit HCV infizierten Patienten können normalerweise stabile und
gleichbleibende RNA Mengen über einen langen Zeitraum nachgewiesen werden
(Gordon 1998 Hepatology 28 (6): 1702-1796). Dabei werden hohe Werte an HCV
RNA als negative Anzeichen für eine erfolgreiche Interferon α und Ribavirin-
Therapie angesehen (Weiland 1999 J of Hepatology 31: 168-173). Der hier
beschriebene Patient wies hohe HCV RNA Mengen vor der Behandlung mit
Phyllanthus amarus auf, so daß gezeigt werden konnte, daß Phyllanthus amarus
einen direkten Effekt auf die Replikation von HCV besitzt. Während der Therapie
wurde die HCV RNA Belastung des Körpers dramatisch reduziert und persistierte
anschließend auf niedrigem Niveau. Weiterhin konnte die serologische
Verringerung der viralen Belastung mit einer Verbesserung der Lebensqualität
korreliert werden.
KL-2 Rinderlungenzellen werden in Mikrotiterplatten in einer Dichte von 1 × 105/mL
ausgesät. Nach 24 Stunden werden die Zellen mit BVDV in einer m. o. i. von 0,01
infiziert. 30 Minuten nach Infektion werden die Substanzen in Endverdünnungen
von z. B. 1 : 100, 1 : 1,000 und 1 : 10,000 zugegeben (Ansätze jeweils im Triplikat).
Endpunkt ist die Überprüfung jeder Einzelkultur auf virusinduzierte Cytopatische
Effekte (CPE). Als antiviral wirksam wird eine Substanz dann gewertet, wenn in
der Kultur weder cytotoxische Effekte noch virusinduzierte cytopatische Effekte zu
beobachten sind. Dienen uninfizierte Kulturen als Negativkontrolle, eine
Titrationsreihe von BVDV dient als Positivkontrolle.
Claims (35)
1. Verwendung von einem oder mehreren Phyllanthusbestandteil(en) oder
daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen zur Prävention oder
Behandlung von Infektionskrankheiten, die durch Viren der Familie der
Flaviviridae hervorgerufen werden oder an deren Entwicklung oder
Progression Viren der Familie der Flaviviridae beteiligt sind.
2. Verwendung von einem oder mehreren Phyllanthusbestandteil(en) oder
daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen zur Herstellung eines
Arzneimittels, Medizinpräparats oder medizinischen Hilfsstoffes zur
Prävention oder Behandlung von Infektionskrankheiten, die durch Viren der
Familie der Flaviviridae hervorgerufen werden oder an deren Entwicklung
oder Progression Viren der Familie der Flaviviridae beteiligt sind.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Infektionskrankheit
Gelbfieber, Denguefieber, Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME),
Zirrhose, Leberzellkarzinom, membranproliferative Glomerulonephritis
umfaßt.
4. Verwendung von einem oder mehreren Phyllanthusbestandteile(n) oder
daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen zur Inhibierung der
Vermehrung von Viren der Familie der Flaviviridae.
5. Verwendung nach Anspruch 4, wobei die Inhibierung ex vivo oder in vitro
erfolgt.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das eine oder die
mehreren Phyllanthusbestandteile oder die daraus gewonnenen Stoffe oder
Stoffgemische aus Phyllanthus amarus, Phyllanthus niruri, Phyllanthus
emblica, Phyllanthus urinaria, Phyllanthus acidus, Phyllanthus acuminatus
und Phyllanthus reticulatus oder aus mehreren dieser Phyllanthusarten
stammen.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Viren der
Familie der Flaviviridae dem Genus Flavivirus angehören.
8. Verwendung nach Anspruch 7, wobei das Genus Flavivirus die Gruppe der
Dengue Viren, der Japanese encephalitis Viren, der Modoc Viren, der
Mosquito borne Viren, der Ntaya Viren, der Rio Bravo Viren, der Tick-borne
Viren, der Tyuleniy Viren, der Uganda-S-Viren, der Gelbfieberviren, und der
nicht-klassifizierte Flaviviren, insbesondere das FSME Flavivirus umfaßt.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Viren der
Familie der Flaviviridae dem Genus Hepatitis-C-artige Viren angehören.
10. Verwendung nach Anspruch 9, wobei das Genus Hepatitis-C-artige Viren
das Hepatitis-C-Virus umfaßt.
11. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Viren der
Familie der Flaviviridae dem Genus Pestivirus angehören.
12. Verwendung nach Anspruch 11, wobei das Genus Pestivirus die Gruppe
der Bovine viral diarrhea virus-2 Viren, der Pestiviren Giraffe H138, der
Pestiviren Stamm Giraffe 1, der Pestiviren Typ 1, der Pestiviren Typ 2,
insbesondere das Hog Cholera Virus, und der Pestiviren Typ 3 umfaßt.
13. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Viren der
Familie der Flaviviridae den nicht-klassifizierten Flaviviren angehören.
14. Verwendung nach Anspruch 13, wobei die nicht-klassifizierten Flaviviren
das douroucouli Hepatitis GB Virus A, das GBV-A-like Virus, die Gruppe der
GBV-C/HG Viren, insbesondere das Hepatitis G Virus, das Hepatitis GB
Virus A, das Hepatitis GB Virus B, das marmoset Hepatitis GB Virus A, das
Mosquito cell fusing agent und das Turkey meningoencephalitis Virus
umfassen.
15. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die Prävention
oder Behandlung die Inhibition von einem oder mehreren viralen Enzymen
umfaßt.
16. Verwendung nach Anspruch 15, wobei die Inhibition die Inhibition der
Prozessierung von einem oder mehreren viralen Enzymen umfaßt.
17. Verwendung nach einem der Ansprüche 15 oder 16, wobei die viralen
Enzyme ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus NS2A, NS2B,
NS3, NS4A, NS5, NS5A und NS5B.
18. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, wobei die
Phyllanthusbestandteile die Herba-Droge, Blätter, Rinde, Blüte, Samen,
Früchte, Stengel, Äste, Stamm, Wurzel und Holz umfassen.
19. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, wobei die Stoffe oder
Stoffgemische ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Alkaloiden,
Taninen, Gallotanine, Lignanen, Sesquiterpenen, Triterpenen, Proteinen,
Peptiden, Polysacchariden, Glycosiden, Glycoproteinen, Flavonoide,
Sterole und Kaffeesäureester.
20. Verwendung nach Anspruch 19, wobei Alkohole und/oder eine Mischung
davon bei der Extraktion des Stoffes oder Stoffgemisches verwendet
werden.
21. Verwendung nach Anspruch 20, wobei die verwendeten Alkohole
kurzkettige primäre C1- bis C4-Alkohole und/oder Mischungen davon sind.
22. Verwendung nach Anspruch 21, wobei die verwendeten Alkohole Methanol
und/oder Ethanol sind.
23. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, wobei eines oder
mehrere der Phyllanthusbestandteile oder die daraus gewonnenen Stoffe
oder Stoffgemische in Kombination mit einem oder mehreren anderen
Wirkstoffen eingesetzt werden.
24. Verwendung nach Anspruch 23, wobei die anderen Wirkstoffe ausgewählt
sind aus der Gruppe der Cytokine.
25. Verwendung nach Anspruch 24, wobei die Gruppe der Cytokine
Immunmodulatoren, insbesondere Interferon-α, Interferon-β, Interferon-γ
und Interleukine umfaßt.
26. Verwendung nach Anspruch 23, wobei die anderen Wirkstoffe ausgewählt
sind aus der Gruppe der Nucleosid Analoga.
27. Verwendung nach Anspruch 26, wobei die Gruppe der Nucleosid Analoga
aus Ribavirin, Adefovir Dipivoxir, Famciclovir und FTC umfaßt.
28. Verwendung nach Anspruch 23, wobei die anderen Wirkstoffe ausgewählt
sind aus der Gruppe der Antikörper.
29. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 28, wobei die Anwendung in
Form einer Infusionslösung, Injektionslösung, orale Darreichungsformen,
Salbe, Heilpackung, eines Granulats, Nahrungsergänzungsmittel, oder in
Form von Klysmen erfolgt.
30. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 29, wobei die Anwendung
oral, topisch oder parenteral erfolgt.
31. Verfahren zur Prävention oder Behandlung von Infektionskrankheiten bei
einem Säuger, die durch Viren der Familie der Flaviviridae hervorgerufen
werden oder an deren Entwicklung oder Progression Viren der Familie der
Flaviviridae beteiligt sind, wobei dem Säuger ein oder mehrere
Phyllanthusbestandteil(e) oder daraus gewonnene Stoffe oder
Stoffgemische verabreicht wird.
32. Verfahren nach Anspruch 31, wobei der Säuger ein Mensch ist.
33. Verfahren zur Inhibierung der Vermehrung von Viren der Familie der
Flaviviridae, wobei man einen oder mehrere Phyllanthusbestandteil(e) oder
daraus gewonnenen Stoffen oder Stoffgemischen mit den Viren in Kontakt
bringt.
34. Verfahren nach Anspruch 33, wobei die Inhibierung ex vivo oder in vitro
erfolgt.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 34, wobei das Virus das
Hepatitis C Virus (HCV) ist.
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