DE10029389A1 - Hohlkammer- bzw. Strukturteil eines Kraftfahrzeuges - Google Patents

Abstract

Ein Hohlkammerteil eines Chassis, Fahrwerkes oder Aufbau eines Kraftfahrzeuges, welches durch einen Verbrennungsmotor angetrieben wird, dessen Abgase über einen Abgasstrang in die Atmosphäre abströmen, ist als Teil des Abgasstranges ausgebildet bzw. angeordnet.

Description

Die Erfindung betrifft ein Hohlkammerteil bzw. ein Kavitäten aufweisendes Strukturteil eines Chassis, Fahrwerkes oder Aufbaus eines Kraftfahrzeuges, welches durch einen Verbren­ nungsmotor, dessen Abgase über einen Abgasstrang in die At­ mosphäre abströmen, angetrieben wird bzw. antreibbar ist.

Mechanisch belastbare Strukturteile sind an heutigen Kraft­ fahrzeugen regelmäßig als Hohlkammerteile ausgebildet, und zwar oftmals in Form von Schalenteilen. Auf diese Weise läßt sich eine hohe strukturelle Festigkeit bei vergleichsweise geringem Herstellungsaufwand erzielen.

Ein Beispiel für mechanisch belastbare Hohlkammerteile ist bei heutigen Fahrzeugen auch der Auspuffstrang, welcher trotz Belastungen durch Pulsationen und Vibrationen sowie korrodierende Bestandteile und vergleichsweise hohe Tempera­ tur der Abgase regelmäßig eine lange Lebensdauer aufweist.

Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine weitere Rationalisie­ rung zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Hohlkammer- bzw. Strukturteil des Chassis, Fahrwerkes oder Aufbaus eines Kraftfahrzeuges als Teil des Abgasstranges ausgebildet oder angeordnet ist.

Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die In­ nenräume von an Fahrzeugen ohnehin am Fahrwerk, Chassis oder Fahrzeugaufbau vorhandenen Hohlräumen für den Abgasstrang heranzuziehen, so daß gesonderte Elemente für den Ab­ gasstrang zumindest teilweise entfallen können. Dabei nutzt die Erfindung die Erkenntnis, daß die Abgase moderner Moto­ ren mit hohem thermischen Wirkungsgrad vergleichsweise ge­ ringe Temperaturen haben und dementsprechend zu einer ver­ minderten thermischen Belastung des Abgasstranges führen. Dies gilt insbesondere für Abgassysteme mit Stickoxid- Speicherkatalysatoren.

Des weiteren bietet die Erfindung den Vorzug, daß ver­ gleichsweise große Volumina für den Abgasstrang zur Verfü­ gung gestellt werden können, mit der Folge, daß ein weites Geräuschspektrum, insbesondere auch Geräusche mit tiefen Frequenzen, gut gedämpft werden können.

Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfin­ dung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung der Zeichnung verwiesen, anhand der eine besonders bevorzug­ te Ausführungsform der Erfindung näher beschrieben wird.

Dabei zeigt die einzige Figur eine schematisierte Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug, bei dem Hohlkammer-Strukturteile im Abgasstrang des den Fahrzeug antreibenden Verbrennungsmotors angeordnet sind.

Ein nur schematisch dargestelltes Kraftfahrzeug 1 besitzt vordere lenkbare Räder 2 und hintere angetriebene Räder 3. Der Antrieb erfolgt mittels eines Verbrennungsmotors 4 und einen nur schematisiert und strichliert dargestellten An­ triebstrang 5.

Die angetriebenen Räder 3 sind in grundsätzlich bekannter Weise über Radführungslenker 6 an einen vom nicht darge­ stellten Fahrzeugaufbau gesonderten Hilfsrahmen 7 angebun­ den, welcher als Hohlkammer-Schalenteil ausgebildet ist.

Des weiteren besitzt das Fahrzeug 1 vordere und hintere Stoßfänger 8 und 9, die mit der nicht näher dargestellten Fahrzeugtragstruktur, beispielsweise eine selbsttragende Ka­ rosserie, über vordere und hintere Pralltöpfe 10 und 11 ver­ bunden ist. Bei einer Kollision des Fahrzeuges können die Stoßfänger 8 bzw. 9 unter irreversibler Verformung der Pralltöpfe 10 und 11 nachgeben, so daß zumindest bei leich­ teren Kollisionen schwerwiegende Schäden an der Tragstruktur des Fahrzeuges vermieden werden können und letztendlich nur Stoßfänger 8, 9 und Pralltöpfe 10 bzw. 11 ausgetauscht werden müssen.

Auch die Pralltöpfe 10 und 11 können in grundsätzlich be­ kannter Weise als Hohlkammer-Schalenteile ausgebildet sein.

Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, die vom Hilfsrahmen 7 und/oder dem hinteren großen Pralltopf 11 gebildeten Hohl­ kammern zur Geräuschdämpfung in einen Abgasstrang 12 des Verbrennungsmotors 4 einzubinden.

Die vom Hilfsrahmen 7 bzw. vom Pralltopf 11 gebildeten Hohl­ kammern können beispielsweise nach Art von Resonatorkammern an den Abgasstrang 12 angeschlossen sein.

Vorzugsweise werden die Abgasleitungen des Abgasstranges 12 zumindest teilweise durch Metallschläuche, beispielsweise in Form von Wellschläuchen, gebildet, wie in der Zeichnung schematisch angegeben ist. Auf diese Weise kann die Übertra­ gung von Vibrationen im Abgasstrang 12 vermindert werden.

Claims (4)

1. Hohlkammerteil bzw. Kavitäten aufweisendes Strukturteil (7, 11) eines Chassis, Fahrwerkes oder Aufbaus eines Kraft­ fahrzeuges (1), welches durch einen Verbrennungsmotor (4), dessen Abgase über einen Abgasstrang (12) in die Atmosphäre abströmen, angetrieben wird bzw. antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlkammer- bzw. Strukturteil (7, 11) als Teil des Abgasstranges (12) ausgebildet bzw. angeordnet ist.

2. Hohlkammer- bzw. Strukturteil nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Unterteilung in miteinander kommunizierende Kam­ mern und/oder durch kommunizierende Verbindung mit einem weiteren Hohlkammer- bzw. Strukturteil.

3. Hohlkammer- bzw. Strukturteil nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Ausbildung als vom Fahrzeugaufbau gesonderter Hilfsrahmen (7) bzw. Fahrzeugwerkschemel.

4. Hohlkammer- bzw. Strukturteil nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Ausbildung als Pralltopf (11), welcher sich bei Kollisionen des Fahrzeuges unter Aufzehrung von Energie ver­ formt.