DE10028072A1

DE10028072A1 - Leiteinrichtung für Bogen

Info

Publication number: DE10028072A1
Application number: DE2000128072
Authority: DE
Inventors: Hans Zimmermann
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 2000-06-09
Filing date: 2000-06-09
Publication date: 2001-12-13

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Leiteinrichtung für Bogen in Druckmaschinen, die wahlweise in der Betriebsart Schöndruck oder Schön- und Widerdruck betrieben werden können. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, eine Leiteinrichtung für Bogen zu schaffen, mit der sowohl ein im Schöndruck als auch im Schön- und Widerdruck bedruckter Bogen wirkungsvoll in seiner Förderung durch die Druckmaschine unterstützt werden kann. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Leiteinrichtung nach der Bogenwendeeinrichtung angeordnet ist, die Leiteinrichtung unterhalb des Tangentenpunktes (T) von Druck- und Bogenführungszylinder (1, 2) angeordnet ist, eine Leiteinrichtung SW (5) im Schön- und Widerdruck und eine Leiteinrichtung S (7) im Schöndruck einsetzbar und die Leiteinrichtung S (7) für die Betriebsart Schöndruck in die Druckmaschine ein- und für die Betriebsart Schön- und Widerdruck ausgebaut ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Leiteinrichtung für Bogen in Druckmaschinen, die wahlweise in der Betriebsart Schöndruck oder Schön- und Widerdruck betrieben werden können.

Diese Druckmaschinen sind für die Durchführung des Schön- und Widerdruckes mit einer Wendeeinrichtung ausgestattet, mit der der Bogen nach dem Prinzip der Bogenhinterkanten wendung gewendet werden kann.

Zur Unterstützung der Bogenförderung sind derartige Maschinen mit Bogenleiteinrichtungen ausgerüstet. Die Leiteinrichtungen zur Unterstützung der Bogenführung nach der Wendeein richtung müssen dabei in der Lage sein, einen sowohl im Schöndruck als auch im Schön- und Widerdruck bedruckten Bogen ohne Beschädigung in seiner Förderung durch die Druckma schine wirkungsvoll zu unterstützen.

Aus der DE 43 44 039 A1 ist eine Leiteinrichtung bekannt, die beginnend unterhalb des Tan gentenpunktes von Druckzylinder und Bogenführungstrommel sich bis unter die Bogenfüh rungstrommel erstreckt. Die Leiteinrichtung ist mit Blasluft oder Saugluft beaufschlagbar und sie ist schwenkbar gelagert und kann im Abstand zum Umfang der Bogenführungstrommel eingestellt werden. Damit ist die Stellung der Leiteinrichtung, die als Luftkasten ausgebildet ist, in der Betriebsart Schöndruck und Schön- und Widerdruck unterschiedlich.

In der Betriebsart Schöndruck ist die Bogenleiteinrichtung nahe an den Tangentenpunkt von Druckzylinder und Bogenführungstrommel und an die Bogenführungstrommel angestellt. Im Schön- und Widerdruck ist die Bogenleiteinrichtung in einem relativ großen Abstand zum Tangentenpunkt und zur Bogenführungstrommel positioniert.

Nachteilig an dieser Leiteinrichtung ist der relativ große Abstand der Leiteinrichtung von der Bogenführungs-Bogenleitbahn im Schön- und Widerdruck. Insbesondere bei der Verarbei tung von Materialien mit geringem Flächengewicht kann es zu einem unruhigen Bogenlauf mit Eckenumschlagen kommen. Die Folge davon können beschädigte Druckbogen oder eine Beeinträchtigung des Druckbildes sein.

Ausgehend von diesen Nachteilen aus dem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Leiteinrichtung für Bogen zu schaffen, mit der sowohl ein im Schöndruck als auch im Schön- und Widerdruck bedruckter Bogen wirkungsvoll in seiner Förderung durch die Druckmaschine unterstützt werden kann.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des 1. Anspruchs gelöst.

Die Leiteinrichtung besteht aus der Leiteinrichtung S (S = Schöndruck) und aus der Leiteinrichtung SW (SW = Schön- und Widerdruck).

Die Leiteinrichtung hat den Vorteil, dass für den Schöndruck und für den Schön- und Wider druck im Bereich unter dem Tangentenpunkt von Druck- und Bogenführungszylinder eine für die jeweilige Betriebsart geeignete Leiteinrichtung zur Anwendung gelangt. Die Leiteinrich tung S ist dabei aus der Druckmaschine ein- und ausbaubar. Der Ein- und Ausbau erfolgt mit einfachen Mitteln und mit geringem Aufwand über den trommelkappenlosen Bogenführungs zylinder.

In der Betriebsart Schöndruck wird die Leiteinrichtung S in die Druckmaschine eingebaut und die Bogenführung wird dabei von der Leiteinrichtung S unterstützt. In der Betriebsart Schön- und Widerdruck wird die Leiteinrichtung S aus der Druckmaschine ausgebaut und die Bogen führung wird durch die Leiteinrichtung SW unterstützt.

Anhand eines Ausführungsbeispieles soll nachfolgend die Erfindung näher beschrieben wer den.

In den dazugehörenden Zeichnungen zeigen

Fig. 1 schematische Darstellung der Leiteinrichtung in der Betriebsart Schön- und Wider druck in Seitenansicht,

Fig. 2 schematische Darstellung der Leiteinrichtung während der Betriebsart Schöndruck,

Fig. 3 Leiteinrichtung in Draufsicht gemäß Pfeil A in Fig. 2.

Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung die Leiteinrichtung in der Betriebsart Schön- und Widerdruck in Seitenansicht. Die Leiteinrichtung ist nach der Wendeeinrichtung angeordnet.

Dargestellt sind mit doppeltgroßem Durchmesser der Druckzylinder 1 und der Bogenfüh rungszylinder 2, die den gemeinsamen Tangentenpunkt T aufweisen. Der Drehrichtungssinn der Zylinder 1, 2 ist durch Pfeil gekennzeichnet. Vom Bogenführungszylinder 2 ist weiterhin ein Greifersystem 3 mit dem Bogen 4 eingezeichnet. Beginnend unterhalb des Tangenten punktes T, sich bis unter den Bogenführungszylinder 2 erstreckend, ist die Leiteinrichtung SW 5 angeordnet. Die Leiteinrichtung SW 5 ist unterhalb des Bogenführungszylinders 2 im Abstand zur Peripherie des Bogenführungszylinders 2 vorgesehen. In diesem Bereich wird die Bogenleiteinrichtung SW 5 auch im Schöndruck wirksam. Unterhalb des Tangentenpunktes T ist die Leiteinrichtung SW 5 von oben gesehen konvex gekrümmt und sie erstreckt sich bis zum Druckzylinder 1.

In diesem Bereich unterstützt die Leiteinrichtung SW 5 nur die Bogenführung im Schön- und Widerdruck.

Der Bogenführungszylinder 2 ist ohne Trommelkappe ausgestattet.

Dargestellt ist weiterhin in Fig. 1 eine obere und eine untere Führung 6, 6.1 zur Aufnahme der Leiteinrichtung S 7 die Führungen 6 sind der Seitenwand 11 zugeordnet.

Die Leiteinrichtung S 7 besteht im Ausführungsbeispiel aus Bogenleitstäben 5, von denen mehrere über die Breite der Bogenführungsbahn vorgesehen sind und die quer zur Bogenfüh rungsbahn auf druckfreie Korridore im Druckbild eingestellt werden können. Anstelle der Bogenleitstäbe 5 können auch andere Leitelemente vorgesehen werden. Es ist auch möglich, die Bogenleitstäbe 5 pneumatisch mit Saugluft zu beaufschlagen.

Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung die Leiteinrichtung während der Betriebsart Schön druck. Die Leiteinrichtung S 7 wurde über den trommelkappenlosen Bogenführungszylinder 2 unterhalb des Tangentenpunktes T eingebracht. Sie besteht aus einem Leitblech 8, das sich über die Breite der Bogenführungsbahn erstreckt und das in seiner Kontur der Peripherie des Bogenführungszylinders 2 angepasst ist.

Das Leitblech 8 beginnt unterhalb des Tangentenpunktes T und es ist im vorderen Bereich als Kamm 8.1 für den Durchtritt des Greifersystems 3 des Bogenführungszylinders 2 ausgestattet (sh. Fig. 3).

Seitlich ist das Leitblech 8 mit je einer Seitenplatte 12 verbunden, an der fest obere und unte re Bolzen 9, 9.1 angeordnet sind, die von den an der Seitenwand 11 angeordneten Führungen 6, 6.1 aufgenommen sind.

Des Weiteren sind in der Seitenplatte 12 Sperrbohrungen 13 vorgesehen, die zur Aufnahme von Sperrbolzen 14 dienen. Die Sperrbolzen 14 sind in der Seitenwand 11 angeordnet. Die Arbeitsposition der Leiteinrichtung S 7 und die Endlage der Sperrbolzen 14 wird durch einen Positionsmelder 15, der der Seitenplatte 12 zugeordnet ist, elektrisch abgefragt. Im Leitblech 8 sind Bohrungen vorhanden, die pneumatisch mit Saugluft beaufschlagt werden können.

Die Wirkungsweise der Leiteinrichtung im Schön- und Widerdruck ist folgende:
In der Druckmaschine ist nur die Leiteinrichtung SW 5 angeordnet. Nach der Übergabe der Bogen 4 an das Greifersystem 3 des Bogenführungszylinders 2 wird der Bogen 4 im Greifer schluss vom Druckzylinder 1 abgezogen. Mit zunehmender Bogenförderung und Bogenlänge läuft der Bogen 4 bis zum Auflaufen auf die Bogenleitstäbe 5 auf dem Druckzylinder 1 mit. Der Bogen 4 wird dabei von den Bogenleitstäben 5 gestützt und vom Druckzylinder abge schält und sicher gefördert.

Die Wirkungsweise der Leiteinrichtung im Schöndruck ist folgende:
Für die Unterstützung der Bogenführung im Schöndruck wird die Leiteinrichtung S 7 über den Bogenführungszylinder 2 eingebaut. Die Bolzen 9, 10 werden von den Führungen 6, 6.1 aufgenommen und der Positionsmelder 15 fragt die Position der Leiteinrichtung S 7 ab. Bei Erreichen der exakten Lage wird der Sperrbolzen 14 der Sperrbohrung 13 zugeordnet. Damit ist die Leiteinrichtung S 7 funktionsfähig und die Druckmaschine freigegeben.

In Funktion wird das Leitblech 8 mit Saugluft beaufschlagt, die über die Bohrungen auf den Bogen 4 übertragen wird und den Bogen 4 gegen das Leitblech 8 zieht.

Nachdem der Bogen 4 das Leitblech passiert hat, wird er in seiner Förderung durch die Bo genleitstäbe 5 unterstützt.

Wird die Druckmaschine von Schöndruck auf Schön- und Widerdruck umgestellt, wird die Leiteinrichtung 5 aus der Maschine entfernt. Die Leiteinrichtung 5 ist in ihrem Einsatz nicht unter den Tangentenpunkt T von Druck- und Bogenführungszylinder 1, 2 begrenzt. Sie kann genau so erfolgreich nach dem letzten Druckwerk zwischen Druckzylinder 1 und Wagenwelle im Auslegerkettenkreis eingesetzt werden.

Bezugszeichenaufstellung

1

Druckzylinder

2

Bogenführungszylinder

3

Greifersystem

4

Bogen

5

Bogenleitstab; Leiteinrichtung SW

6

obere Führung

6.1

untere Führung

7

Leiteinrichtung S

8

Leitblech

8.1

Kamm

9

oberer Bolzen

10

unterer Bolzen

11

Seitenwand

12

Seitenplatte

13

Sperrbohrung

14

Sperrbolzen

15

Positionsmelder
T Tangentenpunkt

Claims

1. Leiteinrichtung für Bogen in Druckmaschinen, die wahlweise im Schöndruck oder im Schön- und Widerdruck einsetzbar sind und in denen der Bogen nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung gewendet werden kann, wobei
die Leiteinrichtung nach der Bogenwendeeinrichtung angeordnet ist,
die Leiteinrichtung unterhalb des Tangentenpunktes (T) von Druck- und Bogenfüh rungszylinder (1, 2) angeordnet ist,
eine Leiteinrichtung SW (5) im Schön- und Widerdruck und
eine Leiteinrichtung S (7) im Schöndruck einsetzbar ist und
die Leiteinrichtung S (7) für die Betriebsart Schöndruck in die Druckmaschine ein- und für die Betriebsart Schön- und Widerdruck ausgebaut ist.

2. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Leiteinrichtung SW (5) als Bogenleitstab (5) ausgebildet ist.

3. Leiteinrichtung nach Anspruch 1 und 2, wobei die Leiteinrichtung SW (5) von oben gese hen konvex ausgebildet ist.

4. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Leiteinrichtung S (7) über den Bogenfüh rungszylinder (2) in die Druckmaschine ein- und ausbaubar ist.

5. Leiteinrichtung nach Anspruch 1 und 4, wobei der Bogenführungszylinder (1) ohne Trommelkappe ausgestattet ist.

6. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Leiteinrichtung S (7) aus einem über die Breite des Bogenförderweges reichenden Leitblech (8) besteht.

7. Leiteinrichtung nach Anspruch 6, wobei beidseitig am Leitblech (8) eine Seitenplatte (12) angeordnet ist.

8. Leiteinrichtung nach Anspruch 7, wobei an der Seitenplatte (12) obere und untere Bolzen (9, 10) vorgesehen sind, die an der Seitenwand (11) ausgebildeten Führungen (6; 6.1) zu geordnet werden können.

9. Leiteinrichtung nach Anspruch 6, wobei im Leitblech (8) Bohrungen vorgesehen sind.

10. Leiteinrichtung nach Anspruch 1 und 9, wobei die Leiteinrichtung SW (7) pneumatisch mit Saugluft beaufschlagbar ist.

11. Leiteinrichtung nach Anspruch 2, wobei die Bogenleitstäbe (5) pneumatisch mit Saugluft beaufschlagbar sind.

12. Leiteinrichtung nach Anspruch 7, wobei in der Seitenwand (11) Sperrbohrungen zur Auf nahme von Sperrbolzen (14) vorgesehen sind.