DE10027581A1 - Schlauchbeutelmaschine zur Herstellung von Beuteln mit Kantensiegelung - Google Patents
Schlauchbeutelmaschine zur Herstellung von Beuteln mit KantensiegelungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Schlauchbeutelmaschine zum Herstellen von Beuteln mit Kantensiegelung. Hierbei wird erfindungsgemäß die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Formschulter mit größerer Formatbreite eingesetzt wird als die des Füllrohres. Zwischen beiden ist ein Ausgleichsrohr angeordnet, an dem Spreizelemente vorgesehen sind zum Ausformen von Beutelflossen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Herstellen von Schlauchbeuteln, welche
rechteckig ausgeformt und an den dadurch entstehenden Kanten mittels
gesiegelter Kanten standfest verstärkt werden.
Bei der allgemein bekannten Herstellung von Schlauchbeuteln wird die zunächst
flache Folie von einer Rolle abgezogen, über eine Formschulter geleitet und in
einen Kunststoffschlauch mit überlapptem Längsstoß umgeformt, der seinerseits
ein seiner Form angepaßtes Füllrohr umschließt. Nachdem der Längsstoß zu einer
Längsnaht versiegelt ist, wird mit einer ersten Quersiegelung eine Bodennaht
erzeugt. Wenn der Schlauchbeutel über das Füllrohr gefüllt wurde, erfolgt sein
Verschluß durch eine mit einer zweiten Quersiegelung hergestellten Kopfnaht,
wobei gleichzeitig die Bodennaht für den nächstfolgenden Kunststoffschlauch
gesiegelt wird.
Neue Vertriebswege sowie geänderte Anforderungen der Verbraucher erfordern
immer neue Verkaufsformen und damit einhergehend neue Verpackungsformen.
Der Schlauchbeutel zeigt hier vielfältige Variationsmöglichkeiten, wobei sowohl
in ökonomischer als auch in ökologischer Hinsicht der sparsame Umgang mit
dem Packmaterial gewährleistet wird.
Aus dem Stand der Technik sind Schlauchbeutelmaschinen bekannt, bei welchen
der Folienschlauch über eine Schute am unteren Rand des runden Füll- oder
Formatrohres in eine annähernd rechteckigen Gestalt geformt wird und
anschließend in der Siegelstation durch spezielle Faltwerkzeuge ein Klotzboden
hergestellt wird, so daß ein annähernd standfähiger Beutel entsteht. Der Nachteil
an dieser Form der Herstellung ist, daß sich der flexible Folienschlauch nach der
Herstellung und Befüllung selbständig in einen annähernd runden Querschnitt
ausformt. In einer Transportverpackung benötigt einer solcher Beutel mehr Platz
als notwendig. Außerdem geht vieles an Präsentationsfähigkeit der Packung
verloren.
Zur Lösung dieses Problems ist es weiterhin bekannt, eine Spezialformschulter
einzusetzen, bei welcher der Folienschlauch bereits in einen rechteckigen
Querschnitt in der Art umgeformt wird, daß die Längsnaht außermittig im
Bereich einer Beutelkante liegt. Auf diese Weise steht die gesamte Rückseite des
Beutels für eine werbewirksame Bedruckung zur Verfügung. Allerdings kann
diese aufwendige Vorrichtung zur Herstellung dieser Beutel die Rückstellkraft
des Folienschauches ebenfalls nicht überwinden.
Um die Steifigkeit aller Beutelkanten zu erhöhen ist es weiterhin bekannt,
spezielle Werkzeuge am Formatrohr der Schlauchbeutelmaschine einzusetzen, die
an den vorzusehenden Kanten des Folienschlauches sogenannte Beutelflossen
ausformen. Nach der Ausformung werden die Beutelflossen von außen beidseitig
durch Rollen so erfaßt, daß rein mechanisch eine gewisse Prägung der Folie
erfolgt. Auf diese Weise wird optisch eine rechteckige Form vorgegeben, die aber
in der Realität nicht vorliegt. Eine solche Prägung der Kanten ist nur bei
bestimmten Folien und bei nahezu gleichen Kantenlängen des Beutels sinnvoll.
Die oben genannten Einschränkungen sind allerdings im allgemeinen nicht
gewünscht oder praktikabel, so daß eine dauerhafte Ausformung der
Beutelflossen als Kantenverstärkung notwendig ist. Aus diesem Grund wird im
Stand der Technik die jeweilige Beutelflosse durch eine Siegelbacke in der Art
gesiegelt, daß die Innenflächen der Folie eine dauerhafte Verbindung eingehen.
Auf diese Weise entsteht ein standfester, werbewirksamer Beutel, bei dem auch
ungleiche Querschnittskanten bei nahezu allen Folientypen realisierbar sind.
Die bekannten Schlauchbeutelmaschinen zur Herstellung dieser Beutel weisen
allerdings eine Reihe von Nachteilen auf.
Um die Beutelflossen mittels der Siegelbacken als dauerhafte Kantenverstärkung
auszubilden, muß der Folienschlauch zuvor in eine rechteckigen Form gebracht
und gehalten werden.
Hierfür ist eine Spezialformschulter notwendig, welche die flache Folienbahn in
einen rechteckigen Schlauch umformt. Der Nachteil dieser Spezialformschultern
gegenüber Standardformschultern, welche einen runden Querschnitt herstellen,
besteht in der wesentlich längeren Umformhöhe. Aufgrund der längeren Fallhöhe
des abzufüllenden Produktes ergeben sich automatisch Leistungseinbußen bei der
Taktzahl der Schlauchbeutelmaschine. Außerdem ist dem Fachmann bekannt, daß
die Abzugskräfte dieser Spezialformschultern wesentlich höher sind, so daß
aufwendigere Folientransporteinrichungen notwendig werden wie z. B.
vakuumunterstützte Abzugsriemen.
Das zusätzlich notwendige rechteckige Formatrohr reduziert grundsätzlich den
Durchsatz des abzufüllenden Produktes gegenüber den runden Standardfüll
rohren. Insbesondere bei ungleichen Querschnittskantenlängen und sperrigen
Füllgütern kann es zu Blockierungen kommen, so daß der Einsatz der bekannten
Einrichtungen nicht mehr möglich ist. Auch bei pulverförmigen Produkten kommt
es zu erheblichen Leistungseinbußen, da der maximale Schneckenrohr
durchmesser der Dosierung von der kleinen Kantenlänge des Formatrohres
abhängt.
Letztendlich sind auch die Kosten für die Formatteile selbst bzw. die Folgekosten
durch Zusatzeinrichtungen an der Schlauchbeutelmaschine und Umrüstzeiten sehr
hoch.
Die Summe der Nachteile läßt deshalb den Einsatz der bekannten Schlauchbeutel
maschineneinrichtungen nur unter eng gefaßten Kriterien zu, so daß die Vorteile
des Schlauchbeutel in vielen möglichen Einsatzfällen erst gar nicht zum Tragen
kommen.
Die vorliegende Erfindung hat deshalb zur Aufgabe, die zuvor beschriebenen
Nachteile bei der Herstellung der zuvor beschriebenen Verpackungsform zu
beseitigen und die Herstellung mit einfachen Mitteln, geringem Aufwand und
niedrigen Investitionskosten zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß auf der Schlauchbeutel
maschine eine Standardformschulter zum Einsatz kommt, deren Formatgröße
größer ist als die des Füllrohres, daß zwischen Formschulter und Füllrohr ein
Ausgleichsrohr angeordnet ist und daß am Formatsatz Vorrichtungen zum
Ausformen von Beutelflossen vorhanden sind.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Mit Hilfe der Erfindung werden nicht nur die zuvor erörterten Mängel des
Standes der Technik beseitigt. Vielmehr wird dadurch für viele Anwender die
Produktion dieser Packungen überhaupt erst ermöglicht, welche sowohl aus
präsentationstechnischer als auch aus ökologischer Sicht zwecks minimaler
Beanspruchung von Transportraum äußerst vorteilhaft sind.
Gerade der Praktiker wird es begrüßen, daß er zur Herstellung der Beutel auf
meist vorhandene Standard-Formatwerkzeuge für runde Querschnitte
zurückgreifen kann. Für die Umrüstung auf die Beutelform selbst oder auf
geänderte Querschnitte bei gleicher Formatgröße sind nur wenige einfache
Austauschteile notwendig. Dieses wird noch in der nachfolgenden Beschreibung
erörtert.
Im allgemeinen wird man vorzugsweise vier Beutelflossen vorsehen, die mit
jeweils einer Siegelbacke mit entsprechender Gegenlage gesiegelt werden. Die
jeweilige Größenanpassung der Formschulter zum Füllrohr ergibt sich aus
folgendem Zusammenhang:
FSSchulter - (4 × Beutelflossenbreite) = FSFüllrohr
Optional kann die standardmäßig mittige Längsnaht auch in den Beuteltlossen
bereich angeordnet werden. Hierfür ist dann anstatt der Standardschulter eine
asymmetrische Formschulter einzusetzen. Die Längssiegelung erfolgt gleichzeitig
durch die Beutelflossensiegelung, so daß die sonst übliche separate Längssiegel
station entfallen kann.
In einer vorteilhaften Ausführung kann unterhalb der Beutelflossensiegelung eine
weitere Vorrichtung vorgesehen werden, welche die noch warme Beutelflosse an
den Folienschlauch drückt. Auf diese Weise kann dem Bestreben der Beutel
flossen entgegengewirkt werden, sich radial vom Querschnittszentram nach
außen zu stellen. Vielmehr ergibt sich nach dem Andrücken ein gerader Abschluß
mit der Vorder- bzw. Rückseite des Beutels, so daß sich eine besonders
formschöne Packung herstellen läßt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen an einem Ausführungs
beispiel näher erläutert:
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäßen Schlauchbeutelmaschine mit Formatsatz,
Folienabzug und Quersiegelstation.
In Fig. 2 ist der Formatsatz im Bereich der Beutelflossenbildung detaillierter
dargestellt.
Fig. 3 zeigt den Bereich der Beutelflossensiegelung.
In Fig. 4 sind die beiden Optionen der Längsnahtbildung in Verbindung mit der
Beuteillossensiegelung dargestellt.
Der in Fig. 1 dargestellte Formatsatz wird mit Hilfe einer Schnellwechsel
vorrichtung 1 an der Schlauchbeutelmaschine befestigt. Der Formatsatz besteht
standardmäßig aus einer Formschulter 2, einem Füllrohr 3 mit jeweils rundem
Querschnitt und gegebenenfalls aus einer Schute 4. Letztere hat die Aufgabe, den
zuvor gebildeten, runden Folienschlauch kurz oberhalb der Quersiegelstation 5 zu
einem rechteckigen Querschnitt zu formen. Ein Paar am Füllrohr 3 bzw. an der
Schute 4 anliegende Reibriemen 17 ziehen die flache Folienbahn von der Rolle
über die Formschulter 2 ab und führen den nachfolgend gebildeten Folienschlauch
der Quersiegelstation 5 zu.
Weiterhin ist ein spezielles Außenführungsrohr 6 mit den Ausnehmungen 10 für
die Beutelflossen 9 dargestellt.
In Fig. 2 wird der Aufbau des Formatsatzes näher erläutert. Zwischen der
Formschulter 2 und dem Füllrohr 3 ist ein Ausgleichsrohr 7 angeordnet. Das
Ausgleichsrohr 7 hat zwei Funktionen: Zum einen führt es von innen den von der
Formschulter 2 gebildeten Folienschlauch in der ursprünglich vorgegeben
Formatbreite. Zum anderen zentriert es das Füllrohr 3 mit kleinerer Formatgröße.
Am unteren Ende des Ausgleichsrohres 7 befinden sich die Spreizelemente 8. Mit
Hilfe des Außenführungsrohres 6 wird die Folie um die Spreizelemente 8 gefaltet,
während der Folienschlauch sich dem Format des Füllrohres 3 anpaßt und nach
erfolgter Beutelflossenausbildung an diesem anliegt.
Eine Änderung des rechteckigen Querschnittes unter Beibehaltung der
Formatbreite, z. B. von FS 70 × 40 auf FS 60 × 50, kann mit geringen Aufwand
bewerkstelligt werden. Hierbei müssen lediglich das Ausgleichsrohr 7 sowie das
Außenführungsrohr 6 ausgetauscht werden.
Fig. 3 verdeutlicht die Siegelung der Beutelflossen 9. Das Außenführungsrohr 6
weist im Ausführungsbeispiel vier Ausnehmungen 10 zur Aufnahme der
gebildeten Beutelflossen 9 auf Jeweils eine Innenfläche der Ausnehmung 10 ist
als Gegenlage 11 für die entsprechende Siegelbacke 12 zur Beutelflossen
siegelung ausgebildet. Die gegenüberliegende Innenfläche 13 ist so ausgeformt,
daß die Siegelbacke 12 in der Ausnehmung 10 an die Gegenlage 11 gedrückt
werden kann.
Weiterhin ist der Figur eine weitere Ausnehmung 14 zu entnehmen zur Aufnahme
der Längssiegelbacke 15.
In Fig. 4 sind noch einmal die verschiedenen Varianten der Längsiegelung
verdeutlicht. Variante 1 zeigt die bereits in Fig. 3 dargestellte mittige Siegelung
der Längsnaht. In Variante 2 wird die Längsnaht gleichzeitig mit der Siegelung
einer Beutelflosse 9 hergestellt.
Die Erfindung ist nicht nur auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, welches im
wesentlichen zur Veranschaulichung der Erfindung dient. Im Rahmen der
Erfindung sind vielmehr auch andere Ausgestaltungen möglich.
Claims (11)
1. Schlauchbeutelmaschine zum Herstellen und Füllen von z. B. Kunststoffbeuteln,
bestehend aus einer Abzugsvorrichtung für das Verpackungsmaterial, einer
Formschulter und einer Quersiegelstation, dadurch gekennzeichnet,
daß die Formatgröße der Formschulter (2) größer ist als die des Füllrohres (3),
daß zwischen Formschulter (2) und Füllrohr (3) ein Ausgleichsrohr (7) angeordnet ist
und daß am Formatsatz Vorrichtungen zum Ausformen von Beutelflossen (9) vorhanden sind.
daß die Formatgröße der Formschulter (2) größer ist als die des Füllrohres (3),
daß zwischen Formschulter (2) und Füllrohr (3) ein Ausgleichsrohr (7) angeordnet ist
und daß am Formatsatz Vorrichtungen zum Ausformen von Beutelflossen (9) vorhanden sind.
2. Schlauchbeutelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am
Formatsatz eine Kantensiegelstation angeordnet ist.
3. Schlauchbeutelmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
am Formatsatz ein Außenführungsrohr (6) vorgesehen ist.
4. Schlauchbeutelmaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausführungsrohr (6) mit mindestens einer Ausnehmung (10) versehen ist zur
Aufnahme einer Beutelflosse (9).
5. Schlauchbeutelmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
vorzugsweise vier Ausnehmungen (10) zur Siegelung von vier Beutelflossen (9)
vorgesehen sind.
6. Schlauchbeutelmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß eine der Innenflächen (11) der Ausnehmungen (10) als
Gegenlage für die Beutelflossensiegelung (12) vorgesehen ist.
7. Schlauchbeutelmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zu jeder Ausnehmung (19) eine Kantensiegelbacke
(12) vorgesehen ist.
8. Schlauchbeutelmaschine nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Außenführungsrohr (6) zusätzlich eine weitere Ausnehmung (13) aufweist
zur Bildung einer vorzugsweise mittigen Längsnaht.
9. Schlauchbeutelmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Formschulter (2) asymmetrisch ausgebildet ist.
10. Schlauchbeutelmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüch 2 bis 7 und
Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsnaht zusammen mit einer
Beutelflosse (9) in einer Station gesiegelt wird.
11. Schlauchbeutelmaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
am unteren Ende des Außenführungsrohres (6) ein Abschlußring (16) vorgesehen ist
zum Andrücken der einzelnen gesiegelten Beutelflossen (9) an den Folienschlauch.
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Publications (2)
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