DE10027462C2 - Wärmeisolierendes Holzbauelement, insbesondere Rahmenkantel, und Fenster oder Tür damit - Google Patents
Wärmeisolierendes Holzbauelement, insbesondere Rahmenkantel, und Fenster oder Tür damitInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen wärmeisolierenden Fenster- oder -Türen-Rahmenkantel
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und auf ein Fenster oder eine Tür gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 3.
Im Bereich der Energiesparhäuser und Niedrigenergiehäuser, bzw. Passivhäuser müssen alle
Elemente, die den Wärmeverlust vom Innern des Hauses an die Umgebung beeinflussen,
bezüglich der Wärmedurchlässigkeit optimiert werden. Dabei werden sowohl die Außenwände,
bzw. die Fassadenkonstruktionen als auch die Türen und Fenster so ausgebildet, dass der
Wärmeverlust möglichst minimal ist. Es geht darum, den Energiebedarf für die Bereitstellung
von Raumwärme so klein wie möglich zu machen. Es wurde bereits ein Passivhaus-Standard
(Passivhaus-Institut Darmstadt) definiert, gemäß dem der Gesamtenergieverbrauch eines
Passivhauses unter 30 kWh/ma liegt. Dies bedingt, dass der Energieverbrauch für Raumwärme
unter 12 bis 17 kWh/ma liegen muss. In ein solches Passivhaus wird kein Heizsystem mehr
eingebaut. Zudem müssen gemäß diesem Standard die Fenster in einer staatlich anerkannten
Prüfung einen k-Wert (Wärmedurchlasskoeffizient) für das Gesamtfenster (Glas und Rahmen)
von weniger als 0.8 W/(mK) erreichen. Wenn beispielsweise von einem Glas mit einem k-Wert
von 0.7 W/(mK) ausgegangen wird, so muss auch der k-Wert des Rahmens sehr klein sein.
Passivhäuser haben häufig in den gegen Süden gerichteten Wänden einen großen Fensteranteil,
um zumindest im Winter eine genügend hohe Sonneneinstrahlung zu ermöglichen. Die
Glasindustrie hat in den letzten Jahren Mehrfachgläser, insbesondere Dreifachgläser mit Argon-
Füllung, entwickelt, die Wärmedurchlasskoeffizienten, bzw. U- Werte im Bereich von 0.7 bis
0.5 W/(mK) aufweisen. Um die Vorteile solcher hochgedämmter Dreifachgläser ausnützen zu
können, müssen auch die Fenster- und Türrahmen bezüglich Wärmedämmung optimiert werden.
Ein normales Fenster umfasst einen Flügelrahmen und einen Stockrahmen, wobei der
Stockrahmen gebäudeseitig befestigt ist und den Flügelrahmen schwenkbar hält. Bei einem
geschlossenen Fenster liegt der Flügelrahmen formschlüssig am Stockrahmen an. Der
Wärmefluss quer zur Fenster- bzw. Rahmenebene durch den Flügelrahmen, durch den
Stockrahmen und durch überlappende Bereiche beider Rahmen soll minimal werden. Weil die
Wärmedämmeigenschaft vor allem von der Dicke und vom Material der Rahmenteile bzw.
Rahmenkantel abhängt, könnte bei einem ausgewählten Rahmenmaterial die Wärmedämmung
durch eine Erhöhung der Dicke der Rahmenkantel erhöht werden. Das Äußere Erscheinungsbild
von Fenstern oder Türen setzt aber der Vergrößerung des Schenkelquerschnitts der Stock- und
Flügelrahmen vergleichsweise enge Grenzen.
Bei einem bereits von der Anmelderin erhältlichen Fenster mit Vollholzrahmen wurde ein k-
Wert von 0.9 W/(mK) zertifiziert. Durch die Verwendung von dreischichtigen Rahmenkanteln,
die zwischen zwei Holzlagen eine Polyurethanlage aufweisen, konnte bereits ein
passivhaustaugliches Fenster bereitgestellt werden. Solche Fenster mit mehrschichtigen
Rahmenkanteln werden beispielsweise in der DE 195 46 678 A1 beschrieben. Das in der
Offenlegungsschrift DE 195 46 678 A1 beschriebene Fenster weist im wesentlichen einen
dreischichtigen Sandwichaufbau auf, in dem ein, aus einem geschlossenzelligen Hartschaumstoff
hoher Druckfestigkeit gebildeter Kern von einer aus Schale aus Holzlamellen umgeben ist. Dabei
wirkt der Schaumstoffkern sowohl als Wärmeisolierung als auch als tragendes Element. Die
Verschalung aus Holz schützt dabei den Kern und gibt dem Fenster ein konventionelles
Aussehen.
Die Verwendung von Polyurethan bringt aber eine Reihe von Nachteilen mit sich. Polyurethan
hat eine wesentlich geringere Festigkeit als Holz. Es handelt sich also um eine ungünstige
Werkstoffpaarung. Zudem reduziert die kürzere Lebensdauer des Polyurethans die Lebensdauer
des gesamten Rahmens. Ein weiterer Nachteil des Rahmenkantels aus Verbundmaterial ergibt
sich aus der festen Verklebung des umweltfreundlichen Holzes mit dem Problemstoff
Polyurethan. Aufgrund dieser Verklebung müssen gesamte Rahmen und auch Produktionsabfälle
mit Holz und Polyurethan als Sondermüll entsorgt werden.
Aus der DE 199 16 218 und der DE 199 04 963 sind Lösungen bekannt, gemäß denen der
Wärmeübergang ohne Vergrößerung des Schenkelquerschnittes verringert werden kann. Bei
diesen Lösungen wird an einem Schenkel bzw. Rahmenkantel mit einem Abdeckprofil in dem
vom Abdeckprofil abgedeckten Bereich eine Wärmedämmleiste bzw. einer Wärmedämmmatte in
einer Aussparung angeordnet. Die dabei entstehenden Rahmen umfassen somit zumindest drei
verschiedenen Materialien. Der komplizierte Aufbau und die Tatsache, dass für eine sinnvolle
Entsorgung ein großer Trennaufwand entsteht, sind Nachteile dieser Lösungen.
Es versteht sich von selbst, dass zumindest Glastüren analog zu den Fenstern aufgebaut werden
können. Wenn die Tür anstelle des Glases ein anderes Türblatt aufweist, so kann gegebenenfalls
auf den Flügelrahmen verzichtet werden. Es bleibt aber der Stockrahmen, der aus
wärmeisolierenden Rahmenkanteln aufgebaut werden kann.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen wärmeisolierenden Rahmenkantel, zu
finden, das einen tiefen k-Wert gewährleistet, einfach aufgebaut ist und mit kleinem Aufwand
ökologisch sinnvoll entsorgbar ist. Zudem soll dessen Lebensdauer nicht unnötig verkürzt sein.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 bzw. 3 gelöst. Die abhängigen
Ansprüche beschreiben alternative bzw. vorteilhafte Ausführungsvarianten.
Bei der Lösung der Aufgabe wurde erkannt, dass die Verkleinerung der Wärmeleitung bzw. des
Wärmeleitkoeffizienten nicht mittels eines zusätzlichen Materials erzielt werden soll, sondern
indem nun im Holzbauelement zumindest ein gegen außen abgeschlossener Hohlraum
ausgebildet wird. Die im Hohlraum befindliche Luft hat eine kleinere Wärmeleitfähigkeit als das
Material des Holzbauelementes. Bei Fenster- oder Türrahmen erstreckt sich der mindestens eine
Hohlraum als umlaufender Luftkanal im wesentlichen entlang des gesamten Rahmens. Mit
diesem Hohlraum kann die gute Isolationseigenschaft von Luft ausgenützt werden. Die
Wärmeleitung durch Luft ist tiefer als jene durch Holz, Kunststoff und Aluminium. Um die
Wärmeleitung durch einen Hohlraum möglichst klein zu halten, sollte im Hohlraum das
Entstehen einer Konvektionsströmung möglichst verhindert werden. Dazu werden die
Hohlräume vorzugsweise in der Form von schmalen Schlitzen ausgebildet. Die Luft eines
abgeschlossenen Hohlraumes muss nicht vor der Entsorgung des Rahmens aus diesem entfernt
werden. Daher reduzieren die erfindungsgemäßen Fenster- und Türen-Rahmenkantel den
Wärmeleitungskoeffizienten, ohne Erhöhung des Entsorgungsaufwandes. Ein erfindungsgemäßer
wärmeisolierender Rahmenkantel, ist vorzugsweise vollständig aus Holz hergestellt und kann mit
einer kleinen Mächtigkeit ausgeführt werden. Es versteht sich von selbst, dass an einem
erfindungsgemäßen Rahmenkantel auch noch Rahmenblenden und/oder Abdeckprofile befestigt
sein können.
Kunststoffkantel umfassen produktionsbedingte Hohlräume, die aber nicht schlitzförmig, bzw.
nicht schmal, sind. Bei Hohlräumen mit Querschnittsflächen, die in beiden Richtungen eine
große Ausdehnung haben, entsteht im Hohlraum eine wärmeübertragende Luftzirkulation bzw.
eine Konvektion. Daher werden bei Kunststoffrahmen die Hohlräume zur Reduktion des k-
Wertes ausgeschäumt. Durch die Struktur des Schaumes wird die Zirkulation unterbunden. Es
versteht sich aber von selbst, dass in massiven Bereichen von Kunststoffkanteln auch
schlitzförmige Hohlräume ausgebildet sein können, wobei aber geschäumte Hohlräume den
Wärmefluss mehr beschränken. Bei Holzrahmen ist das Einbringen von Kunststoffschaum in
Hohlräume wegen der Entsorgungsproblematik nicht erwünscht. Wenn die
Zirkulationsmöglichkeit der Luft in zumindest einem Hohlraum eines Holzkantels mit
ökologisch sinnvollen Maßnahmen weiter eingeschränkt werden soll, so könnten etwa
Holzlamellen oder gegebenenfalls auch Holzwaben in den Hohlraum eingesetzt werden. Dadurch
würde der Hohlraum in kleinere Teilräume unterteilt.
Der mindestens eine abgeschlossene Hohlraum ist vorzugsweise als abgeschlossene Längsnut
bzw. als Längsschlitz oder Längskanal an einem Fenster- oder Türen-Rahmenkantel ausgebildet.
Der mindestens eine schlitzförmige Hohlraum der erfindungsgemäßen Fenster- oder Türen-
Rahmenkantel für ein Passivhaus kann mit einfachen Mitteln einen möglichst tiefen
Wärmedurchlass gewährleisten. Der schlitzförmige Hohlraum, bzw. zumindest eine seiner
seitlichen Berandungsflächen, wird sich im montierten Zustand des Rahmenkantels,
vorzugsweise im wesentlichen senkrecht zur Wärmeflussrichtung, bzw. im wesentlichen parallel
zur Fassade mit dem Holzbauelement erstrecken. Dadurch wird in der Richtung des
Wärmeflusses der durchgehende Wärmeleitungsquerschnitt im festen Material deutlich
verkleinert. Beim Planen der Tiefe der abgeschlossenen Hohlräume muss darauf geachtet
werden, dass diese Teile im montierten Zustand eine genügend hohe Festigkeit aufweisen. Weil
die schmalen Seiten der schlitzförmigen Hohlräume vorzugsweise beiderseits abgeschlossen
sind, können sich die Schlitze in einer Ebene durch den Schlitz über einen größen Bereich der
gesamten Breite des Fenster- oder Türen-Rahmenkantels erstrecken, ohne dass die nötige
Stabilität beeinträchtigt wird.
Es versteht sich von selbst, dass die erfindungsgemäßen Fenster- und Türen-Rahmenkantel auch
für Wintergartenkonstruktionen und für Pfosten- und Riegelkonstruktionen ganz allgemeiner Art
für die Aufnahme von Fixkonstruktionen eingesetzt werden können.
Die Zeichnung erläutert die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles. Dabei zeigt die Figur
einen vertikalen Schnitt durch ein Fenster mit einem Stock- und einem Flügelrahmen.
Die Figur zeigt ein Fenster 1 oder eine Tür mit einem in eine Wandöffnung einsetzbaren
Stockrahmen 2 und einem im Stockrahmen 2 gelagerten, eine Verglasung 4 aufnehmenden
Flügelrahmen 3. Bei geschlossenem Fenster 1, bzw. bei geschlossener Tür, grenzt der
Flügelrahmen 3 mit äußeren Abstufungen 5 dichtend, bzw. im wesentlichen formschlüssig, an
innere Abstufungen 6 des Stockrahmens 2 an, wobei zwischen den Abstufungen 5, 6 auch
zumindest ein freier Spaltbereich 8 verbleibt. Um einen möglichst dichten Abschluss zu
gewährleisten, ist zumindest ein Dichtungsprofil 7 so an einem der beiden Rahmen 2, 3 befestigt,
dass es den Spaltbereich 8 im geschlossenen Zustand des Fensters 1 bzw. der Tür dicht
abschließt. Zum Befestigen des Dichtungsprofiles 7 ist beispielsweise im Stockrahmen 2 eine
Dichtungsnut 7a ausgebildet, in die ein Teil des Dichtungsprofiles 7 einsetzbar ist. In den beiden
Rahmen 2, 3 sind auch Freibereiche 9 bzw. Nuten ausgebildet, in die einander zugeordnete
Beschlagsteile einsetzbar sind. Diese Beschlagsteile gewährleisten die Ver- und Entriegelung des
Flügelrahmens 3 am Stockrahmen 2.
Die Verglasung 4 ist im dargestellten Beispiel als Dreifachverglasung mit drei 4 mm dicken
Scheiben 4a, dazwischen angeordneten Abstandhaltern 4c und zwei 16 mm dicken
Zwischenräumen 4b ausgebildet. Es versteht sich von selbst, dass auch Isolationsglas mit
anderen Vermaßungen eingesetzt werden kann, insbesondere kann etwa die Glasstärke aufgrund
von Schallschutzanforderungen variieren. Um einen möglichst tiefen Wärmeleitkoeffizienten zu
erzielen, sind die Zwischenräume 4b vorzugsweise mit Argon gefüllt. Die Verglasung 4 wird von
einer Befestigungsleiste 10 in einem Haltebereich 11 des Flügelrahmens 3 gehalten. Ein
Dichtungselement 12 ist zwischen dem Flügelrahmen 3 bzw. dem Haltebereich 11 und der
Verglasung 4 angeordnet.
Gemäß der dargestellten Ausführungsform ist sowohl im Stockrahmen 2 als auch im
Flügelrahmen 3 zumindest ein abgeschlossener, schlitzförmiger Hohlraum 13 ausgebildet. Alle
Hohlräume 13 erstrecken sich im wesentlichen entlang des gesamten Rahmenumfangs im
wesentlichen parallel zur Fenster- oder Türebene. Diese Hohlräume 13 sind mit Luft gefüllt und
reduziert den Wärmeleitkoeffizienten des jeweiligen Rahmens 2, 3. Für kleine Reduktionen
genügt es gegebenenfalls bereits, wenn lediglich in einem Rahmen 2, 3 ein solcher Hohlraum 13
ausgebildet ist. Für eine relevante Reduktion des Wärmeleitkoeffizienten sollte sich der
mindestens eine schlitzförmige Hohlraum in der Richtung parallel zur Fenster- oder Türebene
zumindest über einen Drittel, vorzugsweise aber über zumindest die Hälfte, der Breite des
Rahmens im Bereich des jeweiligen Hohlraumes erstrecken. Modellrechnungen haben gezeigt,
dass eine optimale Reduktion mit verhältnismäßigem Aufwand erzielt werden kann, wenn im
Stockrahmen 2 mindestens zwei, vorzugsweise aber drei, Hohlräume 13 und im Flügelrahmen 3
lediglich ein Hohlraum 13 ausgebildet sind. Es versteht sich von selbst, dass auch im
Flügelrahmen 3 zwei oder gegebenenfalls drei Hohlräume 13 ausgebildet werden können, wenn
diese die Stabilität nicht unnötig stark verkleinern bzw. eine genügende Reduktion des
Wärmeleitkoeffizienten bewirken.
Im Stockrahmen 2 erstrecken sich die Hohlräume 13 vorzugsweise von der dem Flügelrahmen 3
abgewandten Seite her gegen den Flügelrahmen 3, wobei zum Abdecken aller Hohlräume 13 eine
Leiste 14 in eine Vertiefung 15 des Stockrahmens 2 auf der dem Flügelrahmen 3 abgewandten
Seite eingesetzt ist. Die Tiefe der schlitzförmigen Hohlräume 13 nimmt mit der Breite des
Rahmens von innen nach außen zu. Im dargestellten Beispiel liegen die Tiefen der Hohlräume
bei 22, 27 und 38 mm. Die Breite der Hohlräume liegt vorzugsweise bei im wesentlichen 5 mm.
Die Lage der Hohlräume 13 relativ zur Mächtigkeit des Stockrahmens 2 hängt von der
Ausgestaltung der Abstufungen 6 ab. Im dargestellten Beispiel ist zwischen dem äußeren und
dem mittleren Hohlraum 13 ein Abstand von 21 mm und zwischen dem mittleren und dem
inneren Hohlraum 13 ein Abstand von 7 mm vorgesehen, wobei sich die inneren beiden
Hohlräume 13 im Bereich einer gemeinsamen Stufe befinden und der äußere Hohlraum 13 im
Bereich einer weiteren Stufe liegt. Die Größe und die Lage der Hohlräume 13 muss so gewählt
sein, dass der Stockrahmen 2 die gewünschte Stabilität gewährleisten kann. Im Flügelrahmen 3
ist der Hohlraum 13 vorzugsweise im wesentlichen in dessen Mittelbereich angeordnet. Er wird
vom Dichtungselement 12 abgeschlossen.
Am unteren horizontal verlaufenden Stockrahmenteil ist vorzugsweise eine Rahmenblende, bzw.
ein Wetterschenkel 16, in der Form eines Metallprofils, angeordnet. Um diesen Wetterschenkel
16 anordnen zu können, ist der Stockrahmen 2 in diesem Bereich etwas anders ausgebildet.
Mit einem Finite-Element-Modell wurden für Rahmen aus Fichtenholz mit Mächtigkeiten
senkrecht zur Rahmenebene von 88, 98 und 105 mm Modellrechnungen durchgeführt. Zudem
wurden auch Rechnungen für einen Schichtholz-Rahmen mit Außenschichten aus normaler
Fichte und einer Zwischenschicht aus Western-Red-Cedar durchgeführt. Die Rechnungen haben
gezeigt, dass bereits aufgrund der Schlitze eine Reduktion des Wärmeleitkoeffizienten um 4%
erzielbar ist. Von den gerechneten Beispielen ist jenes mit drei Schlitzen im Stockrahmen 2 und
einem Schlitz im Flügelrahmen 3 am sinnvollsten. Zwei Schlitze im Flügelrahmen bringen keine
wesentliche Verbesserung. Mit Verglasungen, die k-Werte von 0.6 W/(mK) aufweisen, sollte
bereits mit Rahmen mit einer Mächtigkeit von 88 mm das Passivhauskriterium für das gesamte
Fenster erzielbar sein. Bei der Verwendung des erwähnten Schichtholzes ist dies noch sicherer
gewährleistet. Analog führt auch die Erhöhung der Rahmenmächtigkeit auf 98 mm oder 105 mm
zu einem sicheren Erzielen des Passivhauskriteriums. Das Passivhauskriterium kann somit mit
einem massiven Holzrahmen geeigneter Konstruktion und einer Argon-Isolierverglasung
erreicht werden. Bevorzugt werden Rahmenkantel mit Fichtenholz und mit einer Mächtigkeit im
Bereich von 98 mm bis 105 mm verwendet.
Schichtholz hat nicht per se einen tieferen k-Wert. Wohl aber haben unterschiedliche Holzsorten
unterschiedliche Wärmeleiteigenschaften. Zedernholz, insbesondere Western-Red-Cedar, hat im
Vergleich mit anderen Hölzern einen tiefen k-Wert. Es liegt daher nahe, den Fensterrahmen aus
Zedernholz zu fertigen. Dem ist entgegenzuhalten, dass sich Zedernholz schlecht, oder nicht,
beschichten lässt und dass Zedernholz in Europa aufgrund des hohen Transportaufwandes
ökologisch fragwürdig ist. Wenn nun das Zedernholz in einem Dreischichtkantel als
Mittelschicht eingesetzt wird, so bleibt das Kantel beidseitig beschichtbar und gleichzeitig wird
der k-Wert des gesamten Kantels reduziert. Weil Fensterrahmen meist beidseitig beschichtet
werden, ist es zweckmäßig dreischichtige Rahmenkantel mit Zedernholz als Mittellage
bereitzustellen.
Die erfindungsgemäßen
Rahmenkantel können auch für Wintergartenkonstruktionen und für Pfosten- und Riegelkonstruktionen
im Fassadenbereich bzw. für die Aufnahme von Fassadenelementen eingesetzt werden.
Claims (9)
1. Wärmeisolierender Fenster-(1) oder Türen-Holz-Rahmenkantel, der sich entlang einer Längs
achse erstreckt und in einer ersten Richtung senkrecht zur Fenster- oder Türebene, einen gegen
über einem Rahmenkantel aus Vollmaterial reduzierten Wärmeleitkoeffizienten aufweist, da
durch gekennzeichnet, dass im Holz-Rahmenkantel mindestens ein abgeschlossener, schlitzför
miger Hohlraum (13) ausgebildet ist, der sich senkrecht zur Längsachse und im wesentlichen
parallel zur Fenster- oder Türebene zumindest über ein Drittel, vorzugsweise über zumindest die
Hälfte der Mächtigkeit des Holz-Rahmenkantels erstreckt.
2. Wärmeisolierender Holz-Rahmenkantel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er
zumindest zweischichtig, vorzugsweise aber dreischichtig aufgebaut ist, und eine Schicht, insbe
sondere die Mittelschicht, aus Zedernholz, vorzugsweise Western-Red-Cedar besteht.
3. Fenster (1) oder Tür mit einem in eine Wandöffnung einsetzbaren Holz-Stockrahmen (2) und
einem am Holz-Stockrahmen (2) gelagerten, eine, Verglasung (4) aufnehmenden Holz-
Flügelrahmen (3), dadurch gekennzeichnet, dass im Holz-Stockrahmen (2) und/oder im Holz-
Flügelrahmen (3) zumindest ein abgeschlossener, schlitzförmiger Hohlraum (13) ausgebildet ist,
der sich im wesentlichen entlang des gesamten Rahmens im wesentlichen parallel zur Fenster
oder Türebene zumindest über ein Drittel, vorzugsweise über zumindest die Hälfte der Mächtig
keit des Holz-Stockrahmens (2) und/oder des Holz-Flügelrahmens (3) erstreckt.
4. Fenster oder Tür nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Holz-Stockrahmen (2)
mindestens zwei, vorzugsweise aber drei abgeschlossene, schlitzförmige Hohlräume (13) ausge
bildet sind, die sich von der dem Holz-Flügelrahmen (3) abgewandten Seite her gegen den Holz-
Flügelrahmen erstrecken, wobei vorzugsweise zum Abdecken aller Hohlräume (13) eine Leiste
(14) in eine Vertiefung (15) des Holz-Stockrahmens (2) auf der dem Flügelrahmen (3) abge
wandten Seite eingesetzt ist.
5. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Holz-
Flügelrahmen (3) ein abgeschlossener, schlitzförmiger Hohlraum (13) ausgebildet ist, der sich
von der Verglasung (4) her ins Innere des Holz-Flügelrahmens (3) erstreckt und vorzugsweise
von einem zwischen der Verglasung (4) und dem Holz-Flügelrahmen (3) angeordnetem Dich
tungselement (12) abgeschlossen wird.
6. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mäch
tigkeit des Holz-Stockrahmens (2) und des Holz-Flügelrahmens (3) senkrecht zur Fenster oder
Türebene zumindest 88 mm beträgt, vorzugsweise aber im Bereich von 98 mm bis 105 mm liegt.
7. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mäch
tigkeit des Holz-Stockrahmens (2) stufenweise von im wesentlichen 30 mm auf im wesentlichen
70 mm ansteigt, und die Breite des Holz-Flügelrahmens (3) entsprechend von im wesentlichen
70 mm auf im wesentlichen 30 mm abnimmt.
8. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefen
der Hohlräume (13) im Holz-Stockrahmen (2) in einem Bereich von 20 bis 40 mm liegen und
dabei mit zunehmender Breite des Holz-Stockrahmens (2) zunehmen.
9. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmen
(2, 3) vollständig aus Holz gebildet sind, wobei die Verzahnung in den Eckbereichen der Rah
men (2, 3) und die Lage der Hohlräume (13) so gewählt sind, dass die Verzahnungskontaktflä
chen neben den Hohlräumen (13) liegen.
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