DE10027065A1 - Auskleidung für das Radhaus eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Auskleidung für das Radhaus eines KraftfahrzeugesInfo
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Abstract
Es wird eine Auskleidung für das Radhaus eines Kraftfahrzeuges beschrieben, welche aus einem Träger mit dämmenden Eigenschaften und einer dämpfenden Schicht besteht. Die dämpfende Schicht wird durch Beflockung zumindest eines Teils der dem Rad zugewandten Oberfläche des Trägers mit Fasern gebildet. Hierdurch wird eine Auskleidung erhalten, die sich insbesondere durch eine geringe Schmutz- und Schneehaftung, hervorragende Selbstreinigungseigenschaften sowie eine geringe Wasseraufnahme und durch eine effektive Dämpfung von Steinschlag- und Spritzgeräuschen auszeichnet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Auskleidung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE OS 28 08 837 sind Radhausschalen, die aus
einem etwa der Kontur des Radhauses angepaßten und an
diesem befestigten Schale aus Kunststoffmaterial, be
vorzugt aus PP oder PP/EPDM, für den Einsatz im Pkw
bekannt die ihre Funktion als Steinschlag- und Korro
sionsschutz, sowie Schutz vor dem Sandstrahleffekt
durch das Spritzwasser, des Radhauskasterls haben.
Ebenfalls ist aus der DE 33 43 402 C2 bekannt, daß
durch Veränderung der Werkstoffzusammensetzung solche
Radhausschalen eine geräuschdämmende Wirkung haben.
Die genannte Radhausschale zeichnet sich dadurch aus,
daß sie eine geringe Wasseraufnahme, schlechte
Schmutz- und Schneehaftung hat, sowie aufgrund ihrer
geschlossenen Oberfläche und Werkstoffzusammensetzung
Luftschall dämmt. Jedoch zeigt sie keinerlei Vorteile
bei Körperschallanregung durch Steinschlag oder
Spritzwasser.
Des Weiteren ist aus der DE 35 39 146 A1 eine Rad
hausschale aus genadeltem Kunststoff-Vliesmaterial
mit aufschlagsgeräuschdämpfenden Eigenschaften be
kannt. Diese Radhausschale zeichnet sich dadurch aus,
daß sie aufgrund ihrer offenporigen Struktur wirksam
gegen Körperschallanregung ist, jedoch nicht dämmend
wirkt. Außerdem hat die genadelte Kunststoff-
Vliesmaterial-Oberfläche eine hohe Wasser- und
Schmutzaufnahme, sowie eine gute Haftung von Schnee
und Eis. Die Selbstreinigung durch das Spritzwasser
der Räder ist ebenfalls schlechter als bei einer
glatten Oberfläche.
Aus der DE 199 30 762 A1 ist bereits eine Auskleidung
für das Radhaus eines Kraftfahrzeugs mit einem der
Kontur des Radhauses angepaßten Schalenelement aus
Kunststoff bekannt. Das Schalenelement besteht aus
einem aus Kunststoff hergestellten Rahmengerüst, wel
ches mindestens auf seiner dem Rad zugekehrten Außen
seite von einer reißfesten und schlagzähen Kunst
stofffolie abgedeckt ist. Diese Auskleidung soll sich
durch ein geringes Gewicht auszeichnen sowie bei ein
facher Montage auch eine effektive Dämpfung von
Steinschlag- und Spritzgeräuschen gewährleisten.
Jedoch bietet diese bekannte Auskleidung noch keine
optimale Geräuschdämpfung und auch die durch eine
Verschmutzung auftretenden Probleme sind nicht zu
friedenstellend gelöst So kann nach dem Abstellen des
Fahrzeugs in einer Garage an der Auskleidung haften
des Schmutzwasser auf den Boden tropfen, wobei insbe
sondere dann größere Wassermengen anfallen, wenn sich
Schnee auf der Auskleidung festgesetzt hat. Auch be
steht die Gefahr, daß an der Auskleidung haftender
Schmutz in der Garage trocknet und dann auf den Boden
fällt.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Auskleidung für das Radhaus eines Kraftfahrzeu
ges, bestehend aus einem Träger und einer dämmenden
Schicht zu schaffen, die ebenfalls einfach aufgebaut
und leicht zu montieren ist, die ein niedriges Ge
wicht besitzt und die sich außerdem durch eine gerin
ge Schmutz- und Schneehaftung hervorragende Selbst
reinigungseigenschaften sowie eine geringe Wasserauf
nahme und zudem durch eine effektive Dämpfung von
Steinschlag- und Spritzgeräuschen auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
im Anspruch 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Wei
terbildungen der erfindungsgemäßen Auskleidung erge
ben sich aus den Unteransprüchen.
Dadurch, daß die dämmende Schicht durch Beflockung
zumindest eines Teils der dem Rad zugewandten Ober
fläche des Trägers mit Fasern gebildet ist, erhält
man eine energieabsorbierende Oberfläche, die die
Energie auftreffender Gegenstände wie Steine,
Schmutzklumpen, Wassertropfen oder dergleichen nahezu
geräuschlos absorbiert.
Durch die vorliegende Erfindung, wird erstmalig eine
Radhausschale aufgezeigt, die dämmende Eigenschaften
durch ihren Träger und zusätzlich dämpfende Eigen
schaften durch ihre mit Fasern beflockte Schicht hat
Des Weiteren bietet diese Radhausschate ebenfalls ei
nen wirksamen Steinschlag- und Korrosionsschutz, so
wie Schutz vor dem Sandstrahleffekt durch das Spritzwasser
des Radkastens, wobei auch eine geringe Was
seraufnahme und eine schlechte Schnee-, Eis- und
Schmutzhaftung gewährleistet sind. Der Selbstreini
gungseffekt durch das vom Rad abgeworfene Spritzwas
ser ist ebenfalls größer als beispielsweise bei einer
genadelten Kunststoff-Vliesmaterial-Oberfläche. Des
Weiteren hat die beflockte Schicht eine effektive
Wirkung gegen Körperschallanregung und sekundär durch
die Vergrößerung der Oberfläche auch gegen Luft
schallanregung, so daß man den Träger leichter aus
führen kann und die Auskleidung somit leichter als
die bekannten Radhausschalen ist.
Ein Beflockungsvorgang wird üblicherweise derart
durchgeführt, daß zuerst ein spezieller Flockkleb
stoff auf den Träger aufgebracht wird. In diesem noch
nassen Klebstoff wird dann das eine Ende der Flockfa
sern elektrostatisch oder elektrostatisch-pneumatisch
eingebracht. Durch das anschließende Trocknen des
Klebstoffs werden die Flockfasern fest mit dem Träger
verbunden. Als Flockklebstoff werden spezielle elek
trisch leitfähige Klebstoffe eingesetzt, die sowohl
zum Träger als auch zu den Flockfasern eine gute Haf
tung haben.
Da die Flockfasern normalerweise senkrecht oder zu
mindest unter einem Winkel von mehr als 45° zur Ober
fläche des Trägers stehen und ihr dem Träger abge
wandtes Ende frei beweglich ist, sind sie aufgrund
der durch das sich drehende Rad und den Fahrtwind be
wirkten Luftströmung einer stetigen Bewegung ausge
setzt, so daß etwaige auftreffende Schmutzpartikel
keine Haftung finden und sofort abgestoßen werden.
Des Weiteren bieten die Flockfasern infolge ihrer
freien Beweglichkeit keine Angriffsfläche für das
Verfangen beispielsweise von Tannennadeln, Holzteilchen
oder -fasern sowie sonstiger faseriger Stoffe.
Sollten dennoch Schmutzpartikel an den Fasern haften,
so können sie durch Spritzwasser leicht abgelöst und
entfernt werden.
Auftreffendes Spritzwasser findet zwar eine große
Haftfläche vor, wird aber durch die ständige Bewegung
der Flockfasern von diesen abgeleitet und auch abge
schüttelt. Da vorzugsweise Fasern aus Polyamid, Poly
propylen, Polyester oder Mischungen aus diesen ver
wendet werden, d. h. Materialien, die eine sehr gerin
ge Wasseraufnahme haben, wird zusätzlich sicherge
stellt, daß Spritzwasser sofort abgewiesen wird.
Dadurch, daß die Flockfasern einen Winkel von mehr
als 45° gegenüber der Oberfläche des Trägers aufwei
sen, werden sie durch die Auftreffenergie von Stei
nen, Schmutzpartikeln, Wassertropfen oder dergleichen
elastisch verformt und absorbieren hierdurch nahezu
geräuschlos diese Energie zumindest in erheblichem
Maße. Da der Träger somit nicht der gesamten Auftref
fenergie beispielsweise eines Steins punktförmig aus
gesetzt ist, kann er relativ dünn ausgebildet sein.
Hierdurch ergibt eine deutliche Gewichtsreduzierung,
da das Gewicht der Flockfasern und des Flockkleb
stoffs im Vergleich zur Gewichtsersparnis beim Träger
vernachlässigbar gering ist.
Wird beispielsweise ein Träger aus einer Kunststoff
folie verwendet, so kann diese eine Stärke im Bereich
von 0,3 bis 4 mm, vorzugsweise von 0,8 bis 2 mm auf
weisen. Der Träger kann jedoch auch aus einem texti
len Flächengebilde bestehen, z. B. einem Vlies, einem
Gewebe, einem Gewirke oder einem Gestricke aus Kunst
stofffasern. Wird ein derartiger flacher Träger ver
wendet, so wird dieser Träger auf der nicht beflockten
Seite durch eine dämmende Kunststofffolie hinter
legt. Dies kann durch Aufextrudieren, Hinterspritzen,
Hinterpressen geschehen. In einer weiteren Ausführung
wird der textile Träger mit oder ohne Kunststoffrüc
ken vorzugsweise in einem Rahmen gehalten, welcher
seinerseits im Radhaus beispielsweise durch Schrauben
befestigt ist.
Der Träger kann jedoch auch aus einem dreidimensiona
len, der Kontur des Radhauses angepaßten Kunststoff
teil bestehen, das unmittelbar am Radhaus befestigt
ist, so daß ein Rahmen nicht benötigt wird.
Der Träger kann darüber hinaus auch noch auf der dem
Rad abgewandten Oberfläche beflockt sein. Hierdurch
erhält man eine zusätzlich akustische absorbierende
Schicht, die den Lärmschutz noch weiter verbessert.
Es besteht weiterhin die Möglichkeit, die Karosserie
des Fahrzeugs im Bereich des Radhauses selbst als
Träger zu verwenden, d. h. direkt zu beflocken, wo
durch auf einen separaten Träger verzichtet werden
kann.
Als vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Fasern
eine Länge im Bereich von 0,5 bis 10 mm aufweisen,
wobei für eine Auskleidung Fasern gleicher oder un
terschiedlicher Länge verwendet werden können. Als
zweckmäßig für die Geräuschdämmung und auch für die
Energieabsorption haben sich weiterhin Fasern mit ei
ner Stärke zwischen 1,7 und 67 dtex, vorzugsweise
zwischen 17 und 44 dtex erwiesen.
Claims (12)
1. Auskleidung für das Radhaus eines Kraftfahrzeu
ges, bestehend aus einem Träger mit dämmenden
und einer zusätzlichen Schicht mit dämpfenden
Eigenschaften,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dämpfende Schicht durch Beflockung mit
Fasern zumindest eines Teils der dem Rad zuge
wandten Oberfläche des Trägers gebildet ist.
2. Auskleidung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fasern unter einem Winkel zwi
schen 45° und 90° zur Oberfläche des Trägers
stehen.
3. Auskleidung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fasern aus Polyamid, Poly
propylen, Polyester, Aramide oder Mischungen aus
diesen bestehen.
4. Auskleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern eine
Stärke von 1,7 bis 67 dtex, bevorzugt von 17 bis
44 dtex haben.
5. Auskleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern gleiche
oder unterschiedliche Längen im Bereich von 0,5
bis 6 mm aufweisen.
6. Auskleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger aus einer
flachen verformten Folie, einem verformten tex
tilen Flächengebilde oder einem der Kontur des
Radhauses angepaßten dreidimensionalen Kunst
stoffteil besteht.
7. Auskleidung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Träger von einem im Radhaus
befestigten Rahmen gehalten ist.
8. Auskleidung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die flache verformte Folie eine
Stärke im Bereich von 0,3 bis 4 mm aufweist.
9. Auskleidung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das textile Flächengebilde aus
einem Vlies, einem Gewebe, eine Gewirke oder ei
nem Gestricke aus Kunststofffasern besteht.
10. Auskleidung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das beflockte textile Flächenge
bilde auf der nicht beflockten Seite durch eine
Kunststofffolie verstärkt ist.
11. Auskleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger auch auf
zumindest einem Teil der dem Rad abgewandten
Oberfläche des Trägers mit Fasern beflockt ist.
12. Auskleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger von der
Karosserie des Fahrzeugs selbst gebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000127065 DE10027065A1 (de) | 2000-05-24 | 2000-05-24 | Auskleidung für das Radhaus eines Kraftfahrzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000127065 DE10027065A1 (de) | 2000-05-24 | 2000-05-24 | Auskleidung für das Radhaus eines Kraftfahrzeuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10027065A1 true DE10027065A1 (de) | 2002-01-03 |
Family
ID=7644276
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000127065 Withdrawn DE10027065A1 (de) | 2000-05-24 | 2000-05-24 | Auskleidung für das Radhaus eines Kraftfahrzeuges |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10027065A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102010005189A1 (de) | 2010-01-21 | 2011-07-28 | Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft, 70435 | Kraftfahrzeug mit einer Radhausverkleidung |
DE102008055716B4 (de) * | 2008-11-04 | 2014-04-10 | Scherdel Innotec Forschungs- Und Entwicklungs-Gmbh | Fahrwerksteil eines Kraftfahrzeugs sowie Verfahren zum Herstellen desselben |
-
2000
- 2000-05-24 DE DE2000127065 patent/DE10027065A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008055716B4 (de) * | 2008-11-04 | 2014-04-10 | Scherdel Innotec Forschungs- Und Entwicklungs-Gmbh | Fahrwerksteil eines Kraftfahrzeugs sowie Verfahren zum Herstellen desselben |
DE102010005189A1 (de) | 2010-01-21 | 2011-07-28 | Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft, 70435 | Kraftfahrzeug mit einer Radhausverkleidung |
DE102010005189B4 (de) | 2010-01-21 | 2021-10-21 | Dr. Ing. H.C. F. Porsche Aktiengesellschaft | Kraftfahrzeug mit einer Radhausverkleidung |
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