DE10026629A1 - Verfahren zur Einfärbung einer Druckform und Druckmaschine zu dessen Durchführung - Google Patents
Verfahren zur Einfärbung einer Druckform und Druckmaschine zu dessen DurchführungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einfärbung einer ersten Druckform (7) mittels einer ersten Farbwerkswalze (13) in einer Druckmaschine (1), wobei mittels der ersten Farbwerkswalze (13) Druckfarbe zur ersten Druckform (7) gefördert wird. DOLLAR A Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß dabei mittels einer zweiten Druckform (10) die Farbverteilung auf der ersten Farbwerkswalze (13) beeinflußt wird, indem mittels der zweiten Druckform (10) ein auf der ersten Farbwerkswalze (13) befindlicher Druckfarbfilm vergleichmäßigt wird. DOLLAR A Weiterhin betrifft die Erfindung eine Druckmaschine (1), bestehend aus einem Farbwerk (8) und einer mittels diesem einfärbbaren ersten Druckform (7). DOLLAR A Die Druckmaschine (1) zeichnet sich dadurch aus, daß eine zweite Druckform (10) als eine Kompensationsform ein Bestandteil des Farbwerks (8) ist. DOLLAR A Mit der Druckmaschine (1) läßt sich das Verfahren durchführen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Einfärbung einer Druckform
mittels einer Farbwerkswalze in einer Druckmaschine, wobei mittels der
Farbwerkswalze Druckfarbe zur Druckform gefördert wird, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, und auf eine Druckmaschine, welche sich zur
Durchführung des Verfahrens verwenden läßt, bestehend aus einem Farbwerk
und einer mittels diesem einfärbbaren Druckform, nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 5.
Ein bei der Einfärbung einer Druckplatte mittels einer Farbauftragswalze
bestehendes Problem ist, daß die Druckplatte durch ihre von ihrem Bildinhalt
bestimmte lokal unterschiedliche Farbabnahme von der Farbauftragswalze
dieser ihre Flächendeckungstopographie als Farbrestprofil aufmoduliert. Ein
umfangsversetztes Wiederauftragen des Farbrestprofils auf die Druckplatte
führt zu im Druckbild sichtbaren sogenannten "Geisterbildern" und ist eine
spezielle Form des Schablonierens.
Zur Minimierung dieses Problems und um weitgehende Schablonierfreiheit zu
erreichen, sind verschiedene technische Maßnahmen bekannt.
Beispielsweise soll dies bei einem in der DE 34 01 886 C2 beschriebenen
Farbwerk unter anderem dadurch erreicht werden, daß einer Farbauftragswalze
ein Farbzylinder und diesem eine das zum Plattenzylinder rückübertragene
Farbrestprofil entfernende Rakelvorrichtung zugeordnet ist. Der Farbzylinder
hat keine einer Druckform vergleichbar bebilderte sondern eine weitgehend
blanke Oberfläche, die gut abgerakelt werden kann. Ungünstig am in der
genannten Patentschrift beschriebenen Farbwerk ist, daß die abgerakelte
Farbmenge relativ unbestimmt ist. Wird einerseits zuviel Druckfarbe abgerakelt,
um sicherzugehen, daß das Farbrestprofil auch wirklich vollständig entfernt ist,
dann steigt der Farbverbrauch. Diesem Problem kann auch mittels der
Aufbereitungseinrichtung zur Entfernung von Schmutz und Wasser aus der
abgerakelten Druckfarbe zu deren Wiederverwendung gemäß eines
Ausführungsbeispiels in der genannten Patentschrift nur unter Inkaufnahme
eines anderen Nachteils begegnet werden. Die aufbereitete Druckfarbe kann
nämlich bei der Aufbereitung nicht erfaßte Rückstände enthalten und entspricht
qualitativ infolgedessen nicht frischer Druckfarbe. Eine hohe Farbqualität ist
jedoch unabdingbare Voraussetzung für eine hohe Druckqualität, die somit hier
nicht erreicht wird. Wird andererseits zu wenig Druckfarbe vom Farbzylinder
abgerakelt, kann das Farbrestprofil nicht vollständig beseitigt werden und
mindert dieses infolgedessen die Druckqualität.
Ferneren Stand der Technik bilden eine in der DE-PS 548 280 beschriebene
Vorrichtung mit einer Putzwalze und einem Abstreichmesser sowie ein in der
DE 41 28 537 C2 beschriebenes Verfahren, bei welchem eine
Farbdosiereinrichtung so gestellt wird, daß ein gegenüber dem
betriebsmäßigen Fortdruckfarbprofil inverses Einstellprofil erzeugt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Einfärbung einer
Druckform anzugeben, durch welches eine hohe Druckqualität erreicht wird,
und eine Druckmaschine zu schaffen, mit der sich das Verfahren effektiv
durchführen läßt.
Die gestellte Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruch 1 und durch eine Druckmaschine mit den Merkmalen des
Anspruchs 5 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Einfärbung einer ersten Druckform
mittels einer ersten Farbwerkswalze in einer Druckmaschine, wobei mittels der
ersten Farbwerkswalze Druckfarbe zur ersten Druckform gefördert wird,
zeichnet sich dadurch aus, daß dabei mittels einer zweiten Druckform die
Farbverteilung auf der ersten Farbwerkswalze beeinflußt wird, indem mittels der
zweiten Druckform ein auf der ersten Farbwerkswalze befindlicher
Druckfarbefilm vergleichmäßigt wird.
Vorteilhaft an diesem Verfahren ist, daß damit ein auf der ersten
Farbwerkswalze entstandenes Farbrestprofil vollständig eingeebnet werden
kann und eine hohe Druckqualität erreicht wird.
Die erfindungsgemäße Druckmaschine, bestehend aus einem Farbwerk und
einer mittels diesem einfärbbaren ersten Druckform, zeichnet sich dadurch aus,
daß eine zweite Druckform als eine Kompensationsform ein Bestandteil des
Farbwerks ist.
Diese Druckmaschine ist hinsichtlich der Beeinflussung der Farbverteilung auf
einer ersten Farbwerkswalze des Farbwerks und der Erreichung einer hohen
Druckqualität vorteilhaft ausgebildet.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
erfindungsgemäßen Druckmaschine sind in den Unteransprüchen genannt.
Bei einer hinsichtlich der Farbabnahme von der ersten Farbwerkswalze
während der Beeinflussung der Farbverteilung auf dieser mittels der zweiten
Druckform vorteilhaften Ausführungsform der Druckmaschine sind die erste
Druckform und die zweite Druckform über die erste Farbwerkswalze
miteinander verbunden.
Bei einer hinsichtlich der Farbabnahme von der zweiten Druckform während
der Beeinflussung der Farbverteilung auf der ersten Farbwerkswalze mittels der
zweiten Druckform vorteilhaften weiteren Ausführungsform der Druckmaschine
sind die zweite Druckform und eine Rakel über eine zweite Farbwerkswalze
miteinander verbunden.
Bei einer hinsichtlich der Erzeugung einer löschbaren Masterbebilderung der
zweiten Druckform vorteilhaften Ausführungsform der Druckmaschine weist
diese einen Schreibkopf zur innerhalb der Druckmaschine erfolgenden
Bebilderung der zweiten Druckform auf.
Bei einer hinsichtlich der Verwendung der zweiten Druckform mit einer auf die
Bebilderung der ersten Druckform abgestimmten Bebilderung zur
Beeinflussung der Farbverteilung auf der ersten Farbwerkswalze vorteilhaften
Ausführungsform der Druckmaschine ist die zweite Druckform relativ zur eine
Positivform verkörpernden ersten Druckform im wesentlichen als eine
Negativform ausgebildet.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
erfindungsgemäßen Druckmaschine ergeben sich aus der Beschreibung und
aus der Zeichnung.
In dieser zeigt:
Fig. 1 eine Druckmaschine, bestehend aus einem Druckwerk mit
einer ersten Druckform und einem Farbwerk mit einer zweiten
Druckform in der Vorderansicht und
Fig. 2 das Druckwerk und das Farbwerk ausschnittsweise in der
Seitenansicht.
In der Fig. 1 ist eine als Rotationsdruckmaschine ausgebildete
Druckmaschine 1 ausgebildete Druckmaschine 1 dargestellt, deren als
Offsetdruckwerk ausgebildetes Druckwerk 2 einen Bedruckstoff 3 bedruckt.
Das Druckwerk 2 besteht aus einer Bedruckstoffördereinrichtung 4, einem
Druckformzylinder 5 und einem Gummituchzylinder 6 zur Druckbildübertragung
vom Druckformzylinder 5 auf den Bedruckstoff 3. Eine auf dem
Druckformzylinder 5 befindliche und darauf als eine Platte, Folie oder Hülse
aufgespannte erste Druckform 7 ist eine Offsetdruckform und damit eine
Flachdruckform, welche oleophile druckende neben oleophoben (hydrophilen)
nichtdruckenden Bildstellen aufweist. Die erste Druckform 7 wird als eine
Masterdruckform nach einmaliger Bebilderung für das Bedrucken sämtlicher
Exemplare der Auflage mit demselben Druckbild verwendet.
Dem Druckwerk 2 ist ein Farbwerk 8 zugeordnet, welches aus einem
Kompensationsformzylinder 9, der auf seiner Umfangsoberfläche eine zweite
Druckform 10 aufweist, einer Farbzuführeinrichtung 11 und einer
Farbabführeinrichtung 12 besteht. Mit der Farbzuführeinrichtung 11 in
Verbindung steht eine erste Farbwerkswalze 13, welche in Abrollkontakt zur
zweiten Druckform 10 angeordnet ist. Mit der Farbabführeinrichtung 12 in
Verbindung steht eine zweite Farbwerkswalze 14, welche in Abrollkontakt zur
zweiten Druckform 10 angeordnet ist. Die Farbzuführeinrichtung 11 ist eine
dritte Farbwerkswalze, welche in Abrollkontakt zur ersten Farbwerkswalze 13
angeordnet ist. Die Farbabführeinrichtung 12 ist eine Rakel, welche an der
zweiten Farbwerkswalze 14 anliegt, die der Rakel und der zweiten
Druckform 10 zur Farbübertragung von der zweiten Druckform 10 zur Rakel
zwischengeordnet ist.
Die zweite Druckform 10 wird zum besseren Verständnis als eine solche
bezeichnet und ist genauer gesagt eine Korrektur- bzw. Kompensationsform,
die ihr Druckbild nicht auf den Gummituchzylinder 6 und den Bedruckstoff 3
überträgt. Die zweite Druckform 10 setzt sich aus druckenden Bildstellen einer
Flachdruckform vergleichbaren farbannehmenden bzw. oleophilen Bildstellen
und aus mit nichtdruckenden Bildstellen der Flachdruckform vergleichbaren
farbabstoßenden bzw. oleophoben Bildstellen zusammen.
Gemäß einer ersten Variante können die farbannehmenden Bildstellen als
flüssige Beschichtung auf die farbabstoßende Umfangsoberfläche des
Kompensationsformzylinders 9 als Untergrund aufgetragen werden, wobei
ausgesparte bzw. nach dem Auftrag der flüssigen Beschichtung nicht von
dieser bedeckte Bereiche der Umfangsoberfläche die farbabstoßenden
bzw. oleophoben Bildstellen der zweiten Druckform 10 bilden.
Gemäß einer zweiten Variante können die farbabstoßenden Bildstellen als
flüssige Beschichtung auf eine farbannehmende Umfangsoberfläche des
Kompensationsformzylinders 9 als Untergrund aufgetragen werden, wobei
ausgesparte bzw. nach dem Auftrag der flüssigen Beschichtung nicht von
dieser bedeckte Bereiche der Umfangsoberfläche die farbannehmenden bzw.
oleophilen Bildstellen der zweiten Druckform 10 bilden.
In der Fig. 2 ist eine als in die Druckmaschine 1 integrierter Tintenstrahldrucker
ausgebildete Bebilderungseinrichtung 15 gezeigt, welche dem
Kompensationsformzylinder 9 zur Erzeugung der zweiten Druckform 10
zugeordnet ist. Sowohl bei der ersten Variante als auch bei der zweiten
Variante wird auf den Kompensationsformzylinder 9 mittels des
Tintenstrahldruckers die jeweilige flüssige Beschichtung pixelweise
aufgespritzt. Nach dem Aufspritzen kann die flüssige Beschichtung einer UV-
härtbaren Druckfarbe vergleichbar mittels eines UV-Strahlers als ein Trockner
auf dem Kompensatonsformzylinder 9 gehärtet werden.
Gemäß einer dritten Variante wird eine flüssige Beschichtung zuerst vollflächig
auf die Umfangsoberfläche des Kompensationsformzylinders 9 aufgetragen.
Danach erfolgt zur Erzeugung einer vorerst latenten Bebilderung eine
pixelweise lokale Härtung der flüssigen Beschichtung mittels der
Bebilderungseinrichtung 15, welche hierzu als ein Laserstrahler ausgebildet
sein kann. Die nichtgehärteten Anteile der flüssigen Beschichtung können zur
Entwicklung der Bebilderung danach vom Kompensationsformzylinder 9 mittels
einer Reinigungseinrichtung entfernt werden.
Wenn die Umfangsoberfläche farbannehmende Eigenschaften und die nach
ihrer lokalen Härtung nicht mehr flüssige Beschichtung farbabstoßende
Eigenschaften aufweist, bildet die Beschichtung die farbannehmenden
Bildstellen der zweiten Druckform 10. Im anderen Fall, wenn die
Umfangsoberfläche farbannehmende Eigenschaften aufweist und die nach
ihrer lokalen Härtung nicht mehr flüssige Beschichtung farbabstoßende
Eigenschaften aufweist, bildet die Beschichtung die farbabstoßenden
Bildstellen der zweiten Druckform 10.
Bei allen vorgenannten vier Varianten ist es möglich, die auf den
Kompensationsformzylinder 9 aufgebracht und gehärtete Beschichtung nach
dem Drucken der Auflage mittels einer Reinigungseinrichtung von der
Umfangsoberfläche zu entfernen, wodurch eine Bildlöschung der zweiten
Druckform 10 erfolgt und der Kompensationsformzylinder 9 für den Empfang
einer neuen zweiten Druckform 10 vorbereitet wird. Die zweite Druckform 10 ist
somit ebenfalls eine Masterdruckform, die ihre Bebilderung während des
Druckens der Exemplare der Auflage unverändert beibehält.
Die Anforderungen an die Auflösung - z. B. sind nur einige 10 dpi hinreichend -,
die Konturschärfe und das Farbspaltungsverhalten der zweiten Druckform 10
sind im Vergleich zur ersten Druckform 10 wesentlich geringer, so daß anstelle
der vorgenannten Verfahren zur Erzeugung der zweiten Druckform 10 und
insbesondere des bevorzugten Ink-Jet-Verfahrens in manchen Fällen auch
andere für die Direktbebilderung der zweiten Druckform 10 innerhalb der
Druckmaschine 1 geeignete elektronische Bebilderungsverfahren angewendet
werden können.
Die Bebilderungseinrichtung 15 ist mit einer elektronischen
Steuereinrichtung 16 verknüpft. Die Steuereinrichtung 16 steuert als ein
Rechner die Bebilderungseinrichtung 15 während der Bebilderung der zweiten
Druckform 10 in Abstimmung zur vorgegebenen Bebilderung der ersten
Druckform 7 an. In die Steuereinrichtung 16 sind auf einen mobilen
Datenträger, z. B. eine Diskette, abgespeicherte Bilddaten des Sujets der
ersten Druckform 7 eingebbar. Die Steuereinrichtung 16 kann auch mit einem
Plattenscanner zur Ablesung der Bilddaten von der ersten Druckform 7 oder
einem weiteren Rechner aus dem Bereich der die erste Druckform 7
erzeugenden Druckvorstufe verknüpft sein.
Die Steuereinrichtung 16 transformiert die das Sujet der ersten Druckform 7
repräsentierenden Bilddaten - gegebenenfalls unter Berücksichtigung von
Korrekturwerten - in Bilddaten zur Bebilderung der zweiten Druckform 10, die
von der Steuereinrichtung 16 an die Bebilderungseinrichtung 15 übermittelt
werden.
Wie in Fig. 2 gezeigt, ist die zweite Druckform 10 hinsichtlich der Verteilung
ihrer farbannehmenden "druckenden" und nichtfarbannehmenden
"nichtdruckenden" Bildstellen im wesentlichen eine Negativform relativ zur als
Positivform betrachteten ersten Druckform 7. Bedingt durch konstruktive
Merkmale der Druckmaschine 1 oder abhängig von den Eigenschaften und
dem Verhalten der Druckfarbe kann es sein, daß für eine optimale
Kompensationswirkung der zweiten Druckform 10 deren Bebilderung zwar im
wesentlichen nicht jedoch ideal invers zur Bebilderung der ersten Druckform 7
ist. In diesem Fall kann die Bebilderung der zweiten Druckform 10 ausgehend
vom Original in Abhängigkeit von der zugrundeliegenden Regelstrecke bzw.
Druckkennlinie unter Einbezug der Filterung, der Gradation und mit bekannten
Algorithmen der Bildbeareitung elektronisch berechnet werden und somit
geringfügig vom idealen Negativ abweichen.
In der Fig. 2 sind die Bebilderungen der Druckformen 7 und 10 zu sehen, wobei
ein Flächensegment 17 der ersten Druckform 7 mit einem Flächensegment 18
der zweiten Druckform 10, ein Flächensegment 19 der ersten Druckform 7 mit
einem Flächensegment 20 der zweiten Druckform 10 und ein
Flächensegment 21 der ersten Druckform 7 mit einem Flächensegment 22 der
zweiten Druckform 10 korrespondiert. Je dunkler die Flächensegmente 17
bis 22 dargestellt sind, desto höher ist deren jeweiliger Rastertonwert bzw. der
diesem zugrundeliegende Flächendeckungsgrad des jeweiligen
Flächensegments 17 bis 22. Die Flächensegmente 20 und 22 sind mittels der
Bebilderungseinrichtung 15 auf dem Kompensationsformzylinder 9
vorzugsweise als die Beschichtung aufgebracht oder auf andere Weise
erzeugt.
Beispielsweise ist das Flächensegment 17 mit einem Rastertonwert von 95%
praktisch eine Volltonfläche. Eine solche ist auch das Flächensegment 20.
Demgegenüber sind die Flächensegmente 18 und 19 mit einem Rastertonwert
von 5% praktisch druckfreie Stellen. Miteinander korrespondierende
Flächensegmente 21 und 22 der Druckformen 7 und 10 müssen jedoch nicht
immer ideal komplementär zueinander sein. Das heißt, die Summe von deren
Rasterhöhenwerten bzw. Flächendeckungsgraden kann, muß aber nicht, immer
genau 100% ergeben. Beispielsweise kann das Flächensegment 22 statt
idealerweise 40% einen realen Rastertonwert von 35% oder 45% aufweisen,
wenn der Rastertonwert des Flächensegments 21 60% beträgt.
Die Druckformen 7 und 8 sind vorzugsweise dem autotypischen Druck
entsprechend in flächenvariable Rasterpunkte zerlegt, wobei hellere Bildstellen,
z. B. die Flächensegmente 18 und 19, aus kleinflächigen Rasterpunkten und
dunklere Bildstellen, z. B. die Flächensegmente 20 und 21 aus großflächigeren
Rasterpunkten bestehen. Daraus ergibt sich, daß die zweite Druckform 10
kleinflächige Rasterpunkte in solchen Bildstellen hat, welche mit Bildstellen
korrespondieren, in denen die erste Druckform 7 großflächige Rasterpunkte
hat. Daraus ergibt sich weiterhin, daß die zweite Druckform 10 großflächige
Rasterpunkte in solchen Bildstellen hat, welche mit Bildstellen korrespondieren,
in denen die erste Druckform 7 kleinflächige Rasterpunkte hat.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der Druckmaschine 1 erklärt.
Die Zylinder 5, 6 und 9 und die Farbwerkswalzen 13 und 14 werden von einem
elektrischen Motor 23 über ein durch gestrichelte Linien schematisch
dargestelltes und aus miteinander kämmenden Zahnrädern bestehendes
Getriebe 24 im in der Fig. 1 durch Pfeile angedeuteten Drehsinn formschlüssig
rotativ angetrieben. Infolgedessen rotieren die auf den Formzylindern 5 und 9
befindlichen und zueinander durchmesser- und formatgleichen Druckformen 7
und 10 in fester Rotationsphasenlage zueinander und mit zueinander gleicher
Umfangsgeschwindigkeit.
Die erste Farbwerkswalze 13 übernimmt die Druckfarbe von der
Farbzuführeinrichtung 11 und trägt dabei als eine Farbauftragswalze
fungierend die Druckfarbe auf die erste Druckform 7 zu deren Einfärbung
während des Bedruckens des Bedruckstoffes 3 auf. Infolge der lokal
unterschiedlichen Farbannahme der ersten Druckform 7 während deren
Abrollkontaktes zur ersten Farbwerkswalze 13 hinterlassen die druckenden
Bildstellen der ersten Druckform 7, z. B. die Flächensegmente 17 und 21,
relative Farbmängel als Farbsenken 25 im auf der ersten Farbwerkswalze 13
befindlichen Farbfilm. Neben den infolge des Herausreißens von Druckfarbe
aus dem Farbfilm entstandenen relativen Farbmängeln befinden sich relative
Farbüberschüsse als von den nichtdruckenden Bildstellen, z. B. dem
Flächensegment 19, nicht aus dem Farbfilm herausgerissene und
stehengebliebene Farbberge 26 auf dem Farbfilm. Die Farbberge und -senken
bilden das sogenannte Farbrestprofil 27 auf der ersten Farbwerkswalze 13.
Die Kompensationswirkung der zweiten Druckform 10 beruht darauf, daß
mittels dieser die Druckfarbe in lokal unterschiedlichem Maße von der
Farbwerkswalze 13 abgenommen wird, so daß die Farbberge und -senken 25
und 26 eingeebnet werden. Genaugenommen nimmt die zweite Druckform 10
durch den Abrollkontakt zur ersten Farbwerkswalze 13 im wesentlichen nur die
Farbberge bis auf das Niveau der Farbsenken und somit vorteilhafterweise eine
sehr geringe Farbgesamtmenge ab, wodurch der Farbfilm auf der ersten
Farbwerkswalze 13 ausgeglichen wird. Die farbannehmenden Bildstellen der
zweiten Druckform 10 kommen während des Abrollkontaktes der zweiten
Druckform 10 zur ersten Farbwerkswalze 13 mit den Bereichen relativer
Farbüberschüsse auf der ersten Farbwerkswalze 13 und die nicht
farbabnehmenden Bildstellen mit den Bereichen relativer Farbmängel in
zeitweise Überdeckung.
Beispielsweise hinterläßt beim Abrollkontakt das Flächensegment 17 als
druckende Bildstelle die in der Fig. 2 gezeigte Farbsenke 25 und das
Flächensegment 19 den in derselben Figur gezeigten Farbberg 26 im Farbfilm
auf der ersten Farbwerkswalze 13. Durch eine Weiterdrehung der ersten
Farbwerkswalze 13 kommt die Farbsenke 25 mit dem farbabstoßenden
Flächensegment 18 und der Farbberg 26 mit dem farbannehmenden
Flächensegment 20 in genaue Überdeckung und Abrollkontakt. Dabei nimmt
zwar das Flächensegment 20, nicht jedoch das Flächensegment 18,
Druckfarbe von der ersten Farbwerkswalze 13 ab, wodurch der Farbberg 26 bis
auf eine dem Niveau der Farbsenke 25 entsprechende verbleibende
Filmschichtdicke abgetragen wird.
Nach dieser Glättung bei minimalster Farbabnahme ist der Farbfilm auf der
ersten Farbwerkswalze 13 wieder absolut ebenmäßig, so daß optimale
Bedingungen für den Farbauftrag auf die erste Druckform 7 wiederhergestellt
sind.
Bei einem Farbwerk 8, dessen Farbzuführeinrichtung 11 zur zonal
unterschiedlichen Farbdosierung ausgelegt ist, ist die Farbfilmdicke in den
einzelnen Farbzonen auf der ersten Farbwerkswalze 13 von Farbzone zu
Farbzone unterschiedlich. Die Farbzonen sind auf der Umfangsoberfläche der
ersten Farbwerkswalze 13 in deren Axialrichtung gesehen
nebeneinanderliegenden Bereiche mit zueinander unterschiedlich starken
Farbdosiermengen, die zusammen ein sogenanntes zonales Farbprofil
ergeben. In diesem Fall wird zwar der auf der ersten Farbwerkswalze 13
befindliche Farbfilm mittels der zweiten Druckform 10 auf die beschriebene
Weise innerhalb jeder einzelnen Farbzonen eingeebnet und geglättet, jedoch
bleibt das eingestellte zonale Farbprofil dabei insgesamt erhalten. Um dies
unter problematischen Bedingungen zu gewährleisten, kann bei der
Bebilderung der zweiten Druckform 10 das für die erste Druckform 7 an der
Farbzuführeinrichtung 11 einstellbare zonale Farbprofil durch Korrekturwerte
oder dergleichen entsprechend berücksichtigt werden.
Selbstverständlich kann das Farbwerk 8 auch ein farbzonenloses Farbwerk
sein.
Bei beiden genannten möglichen Ausbildungen des Farbwerks 8 ist
gewährleistet, daß das Farbrestprofil 27 nicht ins Farbwerk 8 zurückkehrt und
das Schablonieren sicher vermieden wird.
Zur zumindest zeitweiligen Entfernung der auf der zweiten Druckform 10
befindlichen Druckfarbe aus dem Farbwerk 8 wird diese während des Druckens
permanent mittels der zweiten Farbwerkswalze 14 von der zweiten
Druckform 10 und mittels der Farbabführeinrichtung 12 von der zweiten
Farbwerkswalze 14 abgenommen. Vorzugsweise wird die zu entfernende
Druckfarbe von der zweiten Farbwerkswalze 14 mittels der die
Farbabführeinrichtung 12 bildenden Rakel abgestriffen.
Eine Kontaktstelle 28 der ersten Druckform 7 zur ersten Farbwerkswalze 13
befindet sich zwischen einerseits der Kontaktstelle 29 der Zuführeinrichtung 11
zur ersten Farbwerkswalze 13 und andererseits der Kontaktstelle der zweiten
Druckform 10 zur ersten Farbwerkswalze 13. Im durch den Pfeil angedeuteten
Drehsinn der ersten Farbwerkswalze 13 gesehen ist die
Farbzuführeinrichtung 11 somit der ersten Druckform 7 vorgeordnet und die
zweite Druckform 10 der ersten Druckform 7 nachgeordnet.
Wie bereits erwähnt, wird die zweite Druckform 10 vor deren Verwendung zur
Farbrestprofilkompensation innerhalb der Druckmaschine 1 direkt bebildert. Die
zweite Druckform 10 kann nach deren Verwendung zur Einfärbung der ersten
Druckform 10 wieder gelöscht werden, nachdem mittels der ersten Druckform 7
der Bedruckstoff 3 bedruckt und die Auflage fertiggestellt wurde, wobei
gleichzeitig dazu mit der zweiten Druckform 10 die Farbverteilung auf der
ersten Farbwerkswalze 13 auf die bereits erläuterte Weise beeinflußt wurde.
1
Druckmaschine
2
Druckwerk
3
Bedruckstoff
4
Bedruckstoffördereinrichtung
5
Druckformzylinder
6
Gummituchzylinder
7
erste Druckform
8
Farbwerk
9
Kompensationsformzylinder
10
zweite Druckform
11
Farbzuführeinrichtung
12
Farbabführeinrichtung
13
erste Farbwerkswalze
14
zweite Farbwerkswalze
15
Bebilderungseinrichtung
16
Steuereinrichtung
17
bis
22
Flächensegment
23
Motor
24
Getriebe
25
Farbsenke
26
Farbberg
27
Farbrestprofil
28
bis
30
Kontaktstelle
Claims (9)
1. Verfahren zur Einfärbung einer ersten Druckform (7) mittels einer ersten
Farbwerkswalze (13) in einer Druckmaschine (1), wobei mittels der ersten
Farbwerkswalze (13) Druckfarbe zur ersten Druckform (7) gefördert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß dabei mittels einer zweiten Druckform (10) die Farbverteilung auf der
ersten Farbwerkswalze (13) beeinflußt wird, indem mittels der zweiten
Druckform (10) ein auf der ersten Farbwerkswalze (13) befindlicher
Druckfarbefilm vergleichmäßigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dabei der Druckfarbefilm durch Farbabnahme von der ersten
Farbwerkswalze (13) mittels der zweiten Druckform (10) vergleichmäßigt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß dabei Druckfarbe von der zweiten Druckform (10) abgenommen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Beeinflussung der Farbverteilung auf der ersten
Farbwerkswalze (13) die zweite Druckform (10) mit einer auf die Bebilderung
der ersten Druckform (10) abgestimmten Bebilderung verwendet wird.
5. Druckmaschine (1), bestehend aus einem Farbwerk (8) und einer mittels
diesem einfärbbaren ersten Druckform (7), insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine zweite Druckform (10) als eine Kompensationsform ein Bestandteil
des Farbwerks (8) ist.
6. Druckmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der ersten Druckform (7) und der zweiten Druckform (10) eine erste
Farbwerkswalze (13) zur Farbübertragung von der ersten Druckform (7) zur
zweiten Druckform (10) zwischengeordnet ist.
7. Druckmaschine nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweiten Druckform (10) und einer Farbabführeinrichtung (12) eine
zweite Farbwerkswalze (14) zur Farbübertragung von der zweiten
Druckform 10 zur Farbabführeinrichtung (12) zwischengeordnet ist.
8. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese eine Bebilderungseinrichtung (15) zur Direktbebilderung der
zweiten Druckform (10) aufweist.
9. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Druckform (10) im wesentlichen eine Inversform mit
invertiertem Bildinhalt relativ zur ersten Druckform (7) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10026629A DE10026629A1 (de) | 1999-06-28 | 2000-05-29 | Verfahren zur Einfärbung einer Druckform und Druckmaschine zu dessen Durchführung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19929541 | 1999-06-28 | ||
DE10026629A DE10026629A1 (de) | 1999-06-28 | 2000-05-29 | Verfahren zur Einfärbung einer Druckform und Druckmaschine zu dessen Durchführung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10026629A1 true DE10026629A1 (de) | 2001-01-04 |
Family
ID=7912799
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10026629A Withdrawn DE10026629A1 (de) | 1999-06-28 | 2000-05-29 | Verfahren zur Einfärbung einer Druckform und Druckmaschine zu dessen Durchführung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10026629A1 (de) |
-
2000
- 2000-05-29 DE DE10026629A patent/DE10026629A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination |