DE10024915C2 - Destillation mittels einer thermoelektrischen Wärmepumpe - Google Patents
Destillation mittels einer thermoelektrischen WärmepumpeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer thermoelektrischen Wärmepumpe zur
Destillation einer Flüssigkeit und eine Vorrichtung, die mittels einer thermoelektri
schen Wärmepumpe arbeitet.
In der deutschen Auslegeschrift 11 94 372 (entsprechend GB 855,458) ist ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Destillation von Flüssigkeiten unter Nutzung einer
Wärmepumpe beschrieben. Die Wärmepumpe besteht dabei aus einem Peltierele
ment, das auf der kalten Seite mit dem Kondensationsraum des Destillationsappara
tes verbunden ist.
Das Peltierelement hat die Aufgabe, die Kondensationswärme aus dem Kondensati
onsraum abzuführen und auf der warmen Seite für die Verdampfung der Flüssigkeit
zur Verfügung zu stellen. Das Peltierelement wird dabei mit elektrischem Strom
betrieben. Durch den Wärmepumpeneffekt werden sowohl die Kondensationswärme
als auch zusätzlich das Wärmeäquivalent der eingebrachten, elektrischen Leistung für
die Verdampfung genutzt.
Bei der Nutzung von Peltierelementen ist zur Erzielung eines optimalen Wirkungs
grades darauf zu achten, dass der Temperaturunterschied zwischen der warmen und
der kalten Seite möglichst gering gehalten wird. Weiterhin ist auf der warmen Seite
darauf zu achten, dass durch Wärmeabfuhr die Temperatur auf einem konstanten
Niveau gehalten wird, um einen stabilen Betrieb des Peltierelementes sicherzustellen
und die gewünschte Temperatur auf der kalten Seite zur Kondensation einzuhalten.
Ein weiterer Vorteil von Peltier-Wärmepumpen ist das schnelle Anspringverhalten des
Prozesses. Das Verfahren arbeitet unmittelbar nach Aktivierung des Peltierelementes.
Beim Stand der Technik wird eine diskontinuierliche Destillation durchgeführt. Dabei
wird der Verdampfungsraum mit Salzwasser befüllt. Nach Inbetriebnahme werden
Flüssigkeitskomponenten mit dem entsprechenden Dampfdruck aufgrund der Tempe
ratur- bzw. Dampfdruckunterschiede zwischen dem Verdampferraum und der
Kondensatorfläche verdampft. Dabei ändert sich ohne Flüssigkeitsaustausch die
Zusammensetzung der Vorlage im Verdampferraum.
Weiterhin ist aus der Druckschrift EP 0 709 566 eine Brennstoffeinspritzvorrichtung
für Brennkraftmaschinen bekannt. Die Einspritzvorrichtung umfaßt ein Einspritzventil,
welches den Brennstoff in Form eines Brennstoffstrahls in Richtung das Einlaßventils
der Brennkraftmaschine abspritzt und dieser zumindest teilweise auf ein Peltierele
ment auftrifft. Das Peltierelement ist zur Beheizung des Brennstoffstrahls mit seiner
heizbaren Oberfläche bündig zur Innenwandung des Einlaßventils im Zylinderkopf
untergebracht.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Kraftstoff für einen Verbrennungsmotor so aufzube
reiten, dass die Kaltstartfähigkiet verbessert wird und der Schadstoffausstoß auch
während der Kaltstartphase im zulässigen Bereich bleibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Patentanspruch 1 gelöst. Die Un
teransprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
Abgasmessungen haben ergeben, dass in der Kaltstartphase eines Motors derzeit der
Schadstoffausstoß in Form von Kohlenwasserstoffen unzulässig hoch ist und die
Grenzwerte für den vorgesehenen Testzyklus (EURO 4) überschritten werden. Dies
ist auf eine unvollständige Verbrennung des zugeführten Kraftstoffes in diesem Be
triebszustand zurückzuführen. Eine Abhilfemaßnahme für die Kaltstartphase ist die
erfindungsgemäße, gezielte Zuführung von Kraftstoffanteilen, die der leichtsiedenden
Fraktion zuzuordnen sind (C4, C5, C6, Siedepunkt bis 70°C).
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Destilationsvorrichtung in Schnittdarstellung;
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel von Fig. 1 mit getrennter Anordnung von Verdampfer
und Kondensator und
Fig. 3 eine Detailansicht von Fig. 1.
Beim Gegenstand von Fig. 1 wird der Verdampferraum von zwei Wärmetauschern 1
begrenzt, die auf der warmen Seite eines Peltierelementes 2 angebracht sind und die
Temperatur dort auf dem vorgegebenen Wert halten, indem sie überschüssige
Wärmeenergie durch aktive Kühlung abführen. Zur Kühlung können je nach den
vorliegenden Randbedingungen Luft, Wasser oder Kraftstoff verwendet werden. Die
Durchflussmenge wird mittels eines Thermostats auf die gewünschte Temperatur
geregelt.
Der aufzutrennende Kraftstoff wird durch den Eingang 3 in eine poröse Struktur 4
eingeleitet, die den Dampfraum umschließt. Die poröse Struktur steht in unmittelba
rem Kontakt mit den Wärmetauschern 1 und wird von diesen erwärmt. Mit dieser
Struktur wird die wirksame Verdampferfläche deutlich vergrößert.
In Kontakt mit den Heizflächen als Wärmetauscher 1 wird die Lösung in einer
porösen Struktur 4 im Durchlauf überhitzt. Die leichtsiedenden Anteile verdampfen in
dem Verdampferraum 5 und werden somit aus der zugegebenen Lösung abgetrennt.
Dieser Raum kann nach oben gegen den Kondensationsraum 6 mit einer porösen
Struktur (Membran) 13 abgegrenzt werden. Der Dampf kann durch die Porenstruktur
in den Kondensationsraum 6 entweichen, mitgerissene Flüssigkeitströpfchen dage
gen nicht.
Die an leichtersiedenden Anteilen verarmte Flüssigkeit wird über den Ablauf 7 aus
dem Verdampferbereich entfernt.
Der Dampf gelangt in den Kondensationsraum 6 und wird an den auf der kalten Seite
des Peltierelementes angeordneten, gekühlten Platten 8 kondensiert. Das Kondensat
läuft nach unten über den Bodenauslass 9 ab. Zur Unterstützung kann eine Pumpe
12 verwendet werden. Diese Pumpe fördert das Kondensat in einen Pufferbehälter
15, aus dem es bei Bedarf seiner Verwendung zugeführt wird.
Zwischen den Peltierelementen 2 und Wärmetauscher 1 und dem Kondensations
raum, ebenso zur Wärmedämmung der Behälteraussenwand, werden zur Erhöhung
des Gesamtwirkungsgrades wärmeisolierende Materialien 14 verwendet (Fig. 3).
Die gekühlten Platten 8 des Kondensationsraumes 6, das aus einer Reihe von
Thermoelementen bestehende Peltierelement 2 und die Heizplatten 1 bilden die
Peltier-Wärmepumpe, die aus einer Gleichstromquelle mit elektrischer Energie
versorgt wird.
Die Wärmepumpe zieht auf der Kondensatorseite Wärmeenergie (Kondensa
tionsenthalpie der Dampfkomponenten) ab und gibt sie an der Verdampferseite um
einen Betrag erhöht ab, der dem Wärmeäquivalent der verbrauchten, elektrischen
Energie entspricht. Der dabei produzierte Wärmeüberschuss wird über die Wärme
tauscher 1 und das Kühlmedium 10 aus der Vorrichtung ausgetragen. Mit Hilfe
dieses Kühlmediums lässt sich die Verdampfertemperatur einstellen, und die Vorrichtung
kann unter konstanten Bedingungen arbeiten. Eine Überlastung der Peltierelemente
kann somit vermieden werden. Wird Kraftstoff als Kühlmedium verwendet, so muss
darauf geachtet werden, dass eine Rückkühlung erfolgt, bevor der Kraftstoff in den
Tank zurückgeleitet wird.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel. Dabei sind Verdampfer und Konden
sator räumlich getrennt. Die Peltierelemente sind dabei im Kondensator angeordnet.
Die zur Verdampfung erforderliche Wärme wird über einen Wärmetauscher auf der
warmen Seite des Peltierelementes an ein Wärmeträgermedium abgegeben und
dem räumlich abgetrennten Verdampfer zugeführt.
Laborversuche mit einem Laboraufbau zur Abtrennung von Leichtsiedern aus
Kraftstoff führten zu folgenden Ergebnissen:
Elektrische Leistung des Peltierelementes: 84 W
Temperatur am Austritt des Erhitzers: 68°-73°C
Volumenstrom Kraftstoff: 7.5 L/h
Volumenstrom Kondensat: 0.2 L/h
Kühlleistung: 17 W
Temperaturdifferenz Peltierelement: 35°C
Trennwirkungsgrad: 14%
Temperatur am Austritt des Erhitzers: 68°-73°C
Volumenstrom Kraftstoff: 7.5 L/h
Volumenstrom Kondensat: 0.2 L/h
Kühlleistung: 17 W
Temperaturdifferenz Peltierelement: 35°C
Trennwirkungsgrad: 14%
Claims (8)
1. Verwendung einer aus Peltier-Elementen bestehenden, thermoelektrischen
Wärmepumpe zur einstufigen oder mehrstufigen, destillativen Fraktionierung von
Kraftstoff für den Betrieb eines Verbrennungsmotors in der Kaltstartphase.
2. Destillationsvorrichtung nach Anspruch 1 mittels einer an sich bekannten, thermo
elektrischen Wärmepumpe, die hohlzylindrisch gestaltet ist und sich innerhalb
eines Gehäuses befindet und deren Hohlzylinder aus Peltier-Elementen besteht,
wobei die heissen Thermostellen an der Innenwand des Hohlzylinders den Ver
dampferraum bilden und die kalten Thermostellen an der Aussenwand des Hohl
zylinders zusammen mit der Innenwand des Gehäuses den Kondensationsraum
bilden, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Kraftstoffzuleitung, von
der Gehäuseoberseite kommend, den Verdampferraum mit Kraftstoff beauf
schlagt, dass mindestens ein Ablauf für Leichtsieder-Kondensat im Gehäusebo
den des Kondensationsraums und ein Ablauf für Schwersieder-Flüssigkeit im
Gehäuseboden des Verdampferraums vorhanden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Kühlmittelkreislauf,
der die als Platten ausgebildeten, heissen Thermostellen auf eine konstante
Temperatur herabkühlt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, gekennzeichnet durch
poröses Strukturmaterial im Bereich der heissen Thermostellen.
5. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 oder 3, gekennzeichnet durch Mikrostruktur
material im Bereich der heißen und kalten Thermostellen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Wand aus porösem Strukturmaterial zwischen Verdampferraum und Kon
densationsraum angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-4, gekennzeichnet durch wärme
isolierendes Material zwischen Verdampferraum und Kondensationsraum.
8. Vorrichtung zur Destillation von Kraftstoff mittels einer thermoelektrischen
Wärmepumpe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen separaten Ver
dampferraum, der mittels Wärmetauscher von den heissen Thermostellen der
Wärmepumpe betrieben wird, einer Zuleitung für Kraftstoff in den Verdampfer
raum, einer Ableitung für Schwersieder aus dem Verdampferraum und einer Ab
leitung für den Leichtsieder-Dampf aus dem Verdampferraum zu einem Konden
sationsraum, der sich im Bereich der kalten Thermostellen befindet und eine Ab
leitung für das Leichtsieder-Kondensat aus dem Kondensationsraum aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10024915A DE10024915C2 (de) | 2000-05-19 | 2000-05-19 | Destillation mittels einer thermoelektrischen Wärmepumpe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE10024915A1 DE10024915A1 (de) | 2001-11-29 |
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DE (1) | DE10024915C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009010672A1 (de) * | 2009-02-27 | 2010-10-07 | Kai Traub | Peltierkondensator |
DE102015001070A1 (de) * | 2015-01-29 | 2016-08-04 | Man Truck & Bus Ag | Temperierungsvorrichtung für ein Kraftstoffversorgungssystem eines Kraftfahrzeugs |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1194372B (de) * | 1957-04-29 | 1965-06-10 | Minnesota Mining & Mfg | Verfahren und Vorrichtung zum Destillieren von Fluessigkeiten unter Nutzbarmachung der bei der Kondensation der verdampften Fluessigkeit frei werdenden Waerme |
EP0709566A2 (de) * | 1994-10-27 | 1996-05-01 | Robert Bosch Gmbh | Brennstoffeinspritzvorrichtung für eine Brennkraftmaschine |
-
2000
- 2000-05-19 DE DE10024915A patent/DE10024915C2/de not_active Expired - Fee Related
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EP0709566A2 (de) * | 1994-10-27 | 1996-05-01 | Robert Bosch Gmbh | Brennstoffeinspritzvorrichtung für eine Brennkraftmaschine |
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