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Die Erfindung betrifft eine Verschlußanordnung für einen Kraftstofftank insbesondere eines Kraftfahrzeuges, mit einem für einen Befüllvorgang von einem Tank-Einfüllstutzen abnehmbaren Tankdeckel, dessen diesen Einfüllstutzen hermetisch verschließende Position elektronisch überwacht wird. Zum technischen Umfeld wird neben der
DE 197 13 085 A1 insbesondere auf die
DE 44 04 014 A1 verwiesen.
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Grundsätzlich sollen aus einer Kraftstoff-Tankanlage eines von einer Brennkraftmaschine angetriebenen Kraftfahrzeuges sowenig Kraftstoffdämpfe als möglich in die Umgebung gelangen. In Serie (vgl. hierzu die
DE 197 13 085 A1 ) befinden sich daher sog. Aktivkohlefilter, in denen verdunstende Kraftstoffbestandteile solange zwischengespeichert werden, bis sie der Brennkraftmaschine zur Verbrennung zugeführt werden können. Eine derartige Tankanlage oder auch Tank-Entlüftungsanlage enthält ferner diverse Ventile, so u. a. ein Aktivkohlefilter-Absperrventil, mit Hilfe dessen eine Verbindung zwischen dem Aktivkohlefilter und der Umgebung unterbrochen oder hergestellt werden kann. Üblich ist weiterhin ein sog. Tankabsperrventil, über das im geöffneten Zustand Kraftstoffdämpfe bevorzugt aus einem sog. Ausgleichsbehälter des Kraftstofftanks in den Aktivkohlefilter gelangen können, während dies bei geschlossenem Tankabsperrventil nicht möglich ist. Wenn dann zusätzlich der Einfüllstutzen des Kraftstofftanks mittels eines Tankdeckels oder dgl. verschlossen ist, so ist der Kraftstofftank – vorausgesetzt er ist nirgendwo beschädigt und daher undicht – hermetisch gegenüber der Umgebung abgeschlossen.
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Ferner ist ein sog. Tankentlüftungsventil Bestandteil einer üblichen Tank-Entlüftungsanlage. Über das geöffnete Tankentlüftungsventil können die im Aktivkohlefilter zwischengespeicherten Kraftstoffbestandteile der Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine zugeführt werden, und zwar bei gleichzeitig geöffnetem Aktivkohlefilter-Absperrventil, so daß das Aktivkohlefilter quasi gespült werden kann, wobei Umgebungsluft durch dieses hindurch geleitet wird, hierbei die gespeicherten Kraftstoffbestandteile aufnimmt und letztere schließlich in die Brennraume der Brennkraftmaschine transportiert.
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Wird das Kraftfahrzeug-Antriebsaggregat bzw. die genannte Brennkraftmaschine nicht betrieben – und ist somit das Fahrzeug abgestellt –, so sollen keine Kraftstoffdämpfe in die Umgebung gelangen, weshalb dann sowohl das Tankentlüftungsventil als auch das Aktivkohlefilter-Absperrventil geschlossen sind. Um das Aktivkohlefilter nicht unzulässig hoch zu belasten, wird dann üblicherweise auch das Tankabsperrventil in seine geschlossene Position gebracht. Mit Ausnahme eines Betankungsvorganges, bei welchem über den geöffneten Tankeinfüllstutzen Kraftstoff in die Tankanlage nachgefüllt wird, ist somit die Kraftstoff-Tankanlage dann hermetisch abgesperrt.
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In diesem Zusammenhang sei noch auf die eingangs zweitgenannte
DE 196 07 772 A1 verwiesen, in der ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Überwachung des Öffnungszustandes eines Kraftstofftanks beschrieben ist. Erwähnt ist in dieser Schrift neben einem Überwachungsschalter oder Tankdeckelsensor, mit Hilfe dessen ein Verschlußorgan für den Tankeinfüllstutzen hinsichtlich seines korrekten Sitzes und somit hinsichtlich des gewünscht hermetischen Verschlusses des Tankeinfüllstützens überprüft werden kann, ein Leckerkennungssystem, mit Hilfe dessen die (hermetisch abgeschlossene) Tankanlage auf Dichtheit überprüft wird.
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Ist eine Kraftstoff-Tankanlage tatsächlich so dicht, wie dies bislang beschrieben wurde, so kann ein Betankungsvorgang, genauer das hierfür erforderliche Freilegen des Tankeinfüllstutzens, bevorzugt durch Entfernen des genannten Tankdeckels, problematisch werden, falls sich zeitlich kurz vor diesem beabsichtigten Betankungsvorgang ein nennenswerter Überdruck oder Unterdruck in der Tankanlage aufgebaut hat, was bei entsprechender vorangegangener Position der genannten Ventile, nämlich Tankentlüftungsventil, Tankabsperrventil sowie Aktivkohlefilter-Absperrventil, durchaus möglich ist. Beispielsweise kann sich durch Ausgangsvorgänge des Kraftstoffs im Tank bei aus funktionalen Gründen geschlossenem Tankabsperrventil ein gewisser Überdruck in der Tankanlage aufgebaut haben, der ein einfaches mechanisches Öffnen des Tankdeckels teilweise gefährlich gestalten könnte. Es könnte sich vor einem Betankungsvorgang aber auch ein derart hoher Unterdruck im Tanksystem aufgebaut haben, daß ein Öffnen des Tankdeckels manuell praktisch nicht mehr möglich ist.
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Eine Abhilfemaßnahme für diese geschilderte Problematik aufzuzeigen, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung. Die Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet durch eine am Tankdeckel angreifende Sperre, die in Abhängigkeit von im Tanksystem herrschenden Randbedingungen ein Abnehmen des Tankdeckels vom Einfüllstutzen verhindert. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind Inhalt der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß kann somit der Tankdeckel nur dann vom Tankeinfüllstutzen abgenommen werden, wenn die Randbedingungen im Tanksystem hierfür geeignet sind, während andernfalls ein Abnehmen des Tankdeckels durch eine dann aktive Sperre unterbunden wird. Deaktiviert bzw. gelöst werden kann die Sperre bspw. insbesondere dann, wenn im Kraftstofftank selbst kein nennenswerter Differenzdruck gegenüber der Umgebung, d. h. kein erheblicher Überdruck oder Unterdruck vorliegt. Neben dieser Drucküberwachung, wofür selbstverständlich ein geeigneter Druckwertaufnehmer oder dgl. erforderlich ist, sind selbstverständlich auch andere Randbedingungen möglich, in Abhängigkeit von welchen es durch geeignete Ansteuerung der erfindungsgemäßen Sperre entweder ermöglicht oder verhindert wird, daß eine Person, bspw. der Fahrzeugführer oder ein Tankwart, den Tankdeckel vom Tankeinfüllstutzen abnimmt. Dabei sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es sich beim sog. Abnehmen des Tankdeckels vom Tankeinfüllstutzen nicht unbedingt um einen Vorgang handeln muß, bei welchem der Tankdeckel vollständig vom Tankdeckel entfernt wird, sondern es kann der Tankdeckel bspw. auch aufgeklappt werden und dabei körperlich an den Einfüllstutzen angebunden bleiben. Wesentlich ist lediglich, daß durch dieses Abnehmen des Tankdeckels der Einfüllstutzen soweit freigegeben wird, daß eine Befüllung des Kraftstofftanks ermöglicht wird.
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Bevorzugt kann der Tankdeckel auf den Einfüllstutzen über einen Schraubverschluß oder Bajonettverschluß aufbringbar sein und somit zum Abnehmen vom bzw. zum Aufsetzen auf den Einfüllstutzen um eine Drehachse verdrehbar sein. Dann kann vorgesehen sein, daß die aktive bzw. aktivierte Sperre eine geringfügige Verdrehbewegung des Tankdeckels ermöglicht. Ausgehend von seiner vollständig geschlossenen Position, die mittels einer elektronischen Überwachungseinheit oder dgl. überwacht wird, kann der Tankdeckel dann von einer Bedien-Person bspw. um 30° verdreht und somit in eine Zwischenposition gebracht werden, in der anschließend die im Tanksystem herrschende(n) Randbedingung(en) soweit geändert wird oder werden, daß danach ein vollständiges Abnehmen des Tankdeckels nicht weiter verhindert werden muß. Handelt es sich bei dieser genannten Randbedingung um das Druckniveau im Kraftstofftank, so kann in dieser sog. Zwischenposition ein Druckausgleich gegenüber dem Umgebungsdruck erfolgen.
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In einer einfachen Ausführungsform der Erfindung kann dieser Druckausgleich über den in dieser sog. Zwischenposition bereits teilweise geöffneten Tankdeckel erfolgen, wobei dann jedoch Kraftstoffdämpfe in die Umgebung gelangen können. Bevorzugt erfolgt daher dieser Druckausgleich über ein zumeist vorhandenes Tankentlüftungssystem, d. h. über das eingangs beschriebene Aktivkohlefilter, wobei jedoch die eingangs in diesem Zusammenhang ebenfalls erwähnten Ventile (Tankabsperrventil, Tankentllüftungsventil, Aktivkohlefilter-Absperrventil) geeignet geschaltet werden müssen. Soll dies bevorzugt von einer elektronischen Steuereinheit initiiert werden, so ist es erforderlich, dieser Steuereinheit auf geeignete Weise mitzuteilen, daß sich der Tankdeckel in dieser sog. Zwischenposition befindet, daß also eine Person den Tankdeckel öffnen möchte. Hierfür empfiehlt es sich, daß die Position des Tankdeckels nach Durchführung einer trotz aktivierter Sperre durchgeführten Verdrehbewegung von der dem Tankdeckel zugeordneten elektronischen Überwachungseinheit feststellbar ist. Dabei sei erwähnt, daß in dieser sog. Zwischenposition die ein Abnehmen des Tankdeckels vom Einfüllstutzen verhindernde Sperre zunächst noch aktiv ist bzw. aktiviert bleibt, und zwar zumindest solange, als die genannten Randbedingungen dies erfordern, also bspw. solange, als eine kritische Druckdifferenz zwischen dem Tank-Innendruck und dem Umgebungsdruck vorliegt.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Sperre als ein im wesentlichen parallel zur Drehachse des Tankdeckels längsverschiebbarer und im aktivierten Zustand in ein die geringfügige Verdrehbewegung ermöglichendes Langloch im Tankdeckel eingreifender Stift ausgebildet. Solange dieser in das Langloch eingreift, ist der Tankdeckel nur um einen geringen Winkel, nämlich über die Länge des Langlochs verdrehbar. Wird der Stift aus diesem zurückgezogen, so kann der Tankdeckel einfach weiter verdreht werden. Diese Lösung ist konstruktiv einfach und zuverlässig.
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Für die Überwachung der Tankdeckel-Position bestehen verschiedene Möglichkeiten. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn diese Überwachung mittels eines sich an einer Kulissenbahn oder Stellungskurve am Tankdeckel gegen die Wirkung eines Federelementes verschiebbar abstützenden Tasters erfolgt, da dann der die Sperre bildende Stift und der der Positions-Überwachung dienende Taster in einem einzigen Bauteil, nämlich in einem sog. Tast-Stift zusammengefaßt werden können, wobei dieser eine vorteilhafte Funktionsvereinigung aufweisende Tast-Stift eine(n) als Taster fungierende(n) Schulter oder Absatz aufweisen kann.
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Dabei kann die (jeweilige) Verschiebebewegung des die Sperre bildenden Stiftes und/oder des der Positions-Überwachung dienenden Tasters mittels eines Bowdenzuges mechanisch von oder zu einer Stelleinheit oder Auswerteeinheit übertragen werden. Somit ist es nicht erforderlich, elektrische/elektronische Elemente, die in der sog. Auswerteeinheit für den Taster bzw. in der sog. Stelleinheit für den die Sperre bildenden Stift benötigt werden, nahe des Tankeinfüllstutzens (und somit in einer explosionsgefährdeten Zone) anzuordnen. Vielmehr können diese auch teueren Elemente in einem Bereich angeordnet werden, der mit deutlich niedrigerer Wahrscheinlichkeit einem Fahrzeug-Crash ausgesetzt ist.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles weiter erläutert, vom welchem in den beigefügten Prinzipskizzen jeweils ein Tankdeckel mit den zugehörigen Elementen dargestellt ist dargestellt ist wobei 1 eine perspektivische Darstellung und 2 eine Aufsicht auf den Tankdeckel zeigt. Nicht dargestellt ist der Einfachheit halber der Tankeinfüllstutzen. Erfindungswesentlich können jedoch sämtliche näher beschriebenen Merkmale sein.
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Mit der Bezugsziffer 1 ist ein in seinem grundsätzlichen Aufbau üblicher Tankdeckel bezeichnet, mit Hilfe dessen ein figürlich nicht dargestellter Einfüllstutzen eines Kraftstofftanks eines Kraftfahrzeuges verschließbar ist. In den Figuren erkennt man dabei lediglich das bevorzugt in Kunststoff ausgeführte Oberteil des Tankdeckels 1, während das darunter bzw. dahinter liegende sog. Verschlußteil optisch verdeckt ist. Dieses Verschlußteil ist bspw. derart gestaltet, daß es auf das freie Ende des entsprechend gestalteten Tankeinfüllstutzens in Form eines Bajonettverschlusses aufsetzbar ist. Zum Herstellen bzw. zum Lösen dieser (an sich üblichen) Bajonettverschluß-Verbindung zwischen dem Tankdeckel 1 und dem Einfüllstutzen wird der Tankdeckel 1 um seine (in 2 senkrecht zur Zeichenebene verlaufende) Drehachse 2 verdreht.
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Im kreisringförmigen Randbereich des im Querschnitt kreisförmigen Tankdeckels 1 sind einander diametral gegenüberliegend hier zwei bezüglich der Drehachse 2 kreisbogenförmige Langlöcher 3 vorgesehen. Befindet sich der Tankdeckel 1 in seiner den Tank-Einfüllstutzen hermetisch abschließenden Position, so ragt von unten, d. h. von der Seite des Einfüllstutzens herkommend, zumindest ein sog. Tast-Stift 4 in eines der beiden Langlöcher 3 hinein. Dieser Tast-Stift 4 verläuft parallel zur Drehachse 2 und ist parallel zu dieser in seiner Längsrichtung in bzw. gegen Pfeilrichtung 5 verschiebbar (vgl. hierzu 1, da in 2 diese Verschiebebewegung senkrecht zur Zeichenebene verläuft). Befindet sich dieser Tast-Stift 4 in der figürlich dargestellten, in ein Langloch 3 hineinragenden Position, so kann der Tankdeckel 1 lediglich um den in 2 mit α bezeichneten Winkel um seine Drehachse 2 verdreht im Öffnungssinne gemäß Pfeilrichtung 6 werden, da danach der Tast-Stift 4 am anderen Ende des Langloches 3 anstößt, wodurch ein Weiter-Verdrehen des Tankdeckels 1 in Pfeilrichtung 6 verhindert wird.
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Wie bereits erwähnt kann der Tast-Stift 4 ausgehend von der figürlich dargestellten Position gemäß Pfeilrichtung 5 soweit (nach unten) verschoben werden, daß er nicht weiter in das Langloch 3 eingreift. Im Anschluß an eine solche Verschiebebewegung des Tast-Stiftes 4 kann dann der Tankdeckel 1 weiter im Öffnungssinne gemäß Pfeilrichtung 6 um seine Drehachse 2 verdreht werden, nachdem dann der eine Sperre für das Abnehmen des Tankdeckels 1 vom Einfüllstutzen bildende Tast-Stift 4 quasi entfernt ist. Entfernt, d. h. gemäß Pfeilrichtung 5 verschoben werden kann der Tast-Stift 4 dabei mittels eines am unteren (d. h. dem Langloch 3 abgewandten) Ende des geeignet in der Karosserie des Kraftfahrzeuges auf nicht dargestellte Weise geführten Tast-Stiftes 4 angreifenden Bowdenzuges 7, der zu einer lediglich symbolisch dargestellten Stelleinheit 8 führt. Wie hier vereinfacht dargestellt ist, kann es sich hierbei um eine elektromagnetische Stelleinheit 8 handeln, die den Bowdenzug 7 in einer den Tast-Stift 4 in bzw. gegen Pfeilrichtung 5 verschiebenden Weise betätigt, daneben sind aber auch andere Ausbildungen, bspw. in Form eines geeigneten Motors oder dgl. möglich.
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Neben dem wahlweise in das Langloch 3 des Tankdeckels 1 eingreifenden Stift-Abschnitt 4a des Tast-Stiftes 4 hat dieser Tast-Stift 4 noch eine weitere Funktion, die im folgenden erläutert und durch einen sich an den Stift-Abschnitt 4a anschließenden sog. Taster-Abschnitt 4b ausgeführt wird. Dieser Taster-Abschnitt 4b ist als ein(e) vom kreiszylindrischen Abschnitt des Tast-Stiftes 4 seitlich abragende(r) Absatz oder Schulter ausgebildet, der/die mit seiner/ihrer dem Tankdeckel 1 zugewandten Oberseite an der Tankdeckel-Unterseite anliegt. In diesem kreisringförmigen Bereich der Tankdeckel-Unterseite ist eine sog. Stellungskurve 9 vorgesehen, d. h. die Tankdeckel-Unterseite ist derart geformt, daß sie eine sog. Stellungskurve 9 oder Kulissenbahn für den Taster-Abschnitt 4b bildet.
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Hierzu weist die Tankdeckel-Unterseite in Richtung der Drehachse 2 betrachtet über der Tankdeckel-Umfangsrichtung eine unterschiedliche Höhe auf. In anderen Worten ausgedrückt ist bezüglich einer zur Tankdeckel-Drehachse 2 senkrechten Ebene der Oberflächenverlauf der Tankdeckel-Unterseite in dessen kreisringförmigem Randbereich derart gestaltet, daß sich bei Betrachtung in Pfeilrichtung 6 eine unterschiedliche in Pfeilrichtung 5 gemessene Höhe ergibt. Dies hat zur Folge, daß, wenn der Tankdeckel 1 in bzw. gegen Pfeilrichtung 6 verdreht wird, der sich über den Taster-Abschnitt 4b an der derart gestalteten Tankdeckel-Unterseite abstützende Tast-Stift 4 in bzw. gegen Pfeilrichtung 5 verschoben wird.
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Vorgesehen ist ein Federelement 10, welches den Tast-Stift 4 bzw. dessen Taster-Abschnitt 4b gegen Pfeilrichtung 5 an die an der Tankdeckel-Unterseite vorgesehene Stellungskurve 9 andrückt. Dieses hier als Druck-Schraubenfeder ausgebildete Federelement 10 ist zwischen einer im Übergangsbereich zwischen dem Bowdenzug 7 und dem Tast-Stift 4 vorgesehenen Federauflage 11 einerseits und der Fahrzeug-Karosserie (nicht dargestellt) andererseits eingespannt.
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Die Stellungskurve 9 bzw. Kulissenbahn 9 ist nun derart geformt, daß bei einer Verdrehbewegung des Tankdeckels 1 ausgehend von der gezeigten Position um den Winkel α – wie weiter oben erläutert wurde, wird eine weitergehende Verdrehbewegung durch den als Sperre wirkenden Stift-Abschnitt 4a des Tast-Stiftes 4 zunächst verhindert – der Taster-Abschnitt 4b des Tast-Stiftes 4 gegen Ende dieser zunächst ermöglichten Verdrehbewegung über eine Stufe 9a gelangt und somit um die in 1 mit „x” bezeichnete Strecke gegen Pfeilrichtung 5 verschoben wird.
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Diese durch eine geringfügige Verdrehbewegung des Tankdeckels 1 ausgelöste Verschiebebewegung des Tast-Stiftes 4 wird nun zwangsläufig über den daran befestigten Bowdenzug 7 weitergeleitet, und zwar an eine hier nahe der bereits genannten Stelleinheit 8 vorgesehene Auswerteeinheit 12. in dieser Auswerteeinheit 12 wird diese Verschiebebewegung des Tast-Stiftes 4 um die Strecke „x” erkannt. Wird nun diese Erkennung an eine nicht dargestellte elektronische Steuereinheit weitergeleitet, so kann in dieser hieraus auf die soeben durchgeführte Verdrehbewegung des Tankdeckels 1 um den Winkel α geschlossen werden, d. h. es wird erkannt, daß sich der Tankdeckel 1 nicht mehr in seiner absoluten Schließposition, in der der Einfüllstutzen sicher verschlossen ist, befindet, sondern daß der Tankdeckel 1 in die weiter oben vor der Beschreibung des Ausführungsbeispieles) erläuterte sog. Zwischenposition gebracht wurde, woraus gefolgert werden kann, daß der Tankdeckel 1 (insbesondere zum Befüllen des Kraftstofftankes) vom Einfüllstutzen abgenommen werden soll.
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Somit können nun – ausgelöst von der genannten elektronischen Steuereinheit – die weiter oben ebenfalls bereits beschriebenen Maßnahmen eingeleitet werden, um Randbedingungen im Tanksystem herzustellen, die ein vollständiges Abnehmen des Tankdeckels 1 vom Tank-Einfüllstutzen erlauben. Sind dann diese Maßnahmen durchgeführt und liegen die gewünschten Randbedingungen vor, so kann die elektronische Steuereinheit ein entsprechendes Signal an die bereits erläuterte Stelleinheit 8 geben, derart, daß der Stift-Abschnitt 4a des Tast-Stiftes 4 gemäß Pfeilrichtung 5 aus dem Langloch 3 des Tankdeckels 1 herausgezogen wird. Wie bereits erläutert wurde, kann danach der Tankdeckel 1 weiter gemäß Pfeilrichtung 6 im Öffnungssinn verdreht werden (bspw. um 60°) und anschließend aufgrund des daraus resultierenden Lösens des Bajonettverschlusses vom Tank-Einfüllstutzen abgenommen werden, wobei kurz zuvor die Stelleinheit 8 den zunächst zurückgezogenen Tast-Stift 4 wieder freigebenkann, so daß der Tast-Stift 4 mit seinem Taster-Abschnitt 4b wieder der Stellungskurve 9 folgen kann und dabei gegenüber seiner Position bei vollständig geschlossenem Tankdeckel 1 um die in 1 dargestellte Strecke „2x” gegen Pfeilrichtung 5 nach oben verschoben wird.
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Ist der Tankdeckel 1 schließlich vom Einfüllstutzen entfernt, so kann der Tankdeckel 1 bzw. dessen Stellungskurve 9 den federbelasteten Tast-Stift 4 selbstverständlich nicht weiter zurückhalten bzw. davon abhalten, weiter gegen Pfeilrichtung 5 bewegt zu werden, jedoch ist selbstverständlich ein nicht dargestellter Endanschlag vorhanden, der verhindert, daß der Tast-Stift 4 hierbei vollständig aus seiner (ebenfalls nicht dargestellten) karosseriefesten Führung heraus verschoben wird.
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Die durch den soeben genannten Endanschlag begrenzte Verschiebeposition des Tast-Stiftes 4 (um die Strecke 2x) wird nun wiederum von der bereits erläuterten Auswerteeinheit 12 erkannt und registriert, woraus die ebenfalls bereits erläuterte elektronische Steuereinheit erkennen kann, daß der Tankdeckel 1 vom Einfüllstutzen abgenommen ist. Zusammenfassend bietet die soweit beschriebene Verschlußanordnung für eine Kraftfahrzeug-Kraftstofftank also nicht nur die Möglichkeit, den Tankdeckel nach einer geringfügigen Öffnungs-Verdrehbewegung (um den besagten Winkel α) gegen ein weiteres Verdrehen und somit Öffnen zu sperren, sondern es kann über die geeignet gestaltete Kurvenbahn 9 in Zusammenwirken mit dem Taster-Abschnitt 4b auch erkannt werden, ob der Tankdeckel 1 seine figürlich dargestellte den Einfüllstutzen verschließende Position oder die sog. Zwischenposition (nach einer Verdrehbewegung um den besagten Winkel α) einnimmt. Ferner kann erkannt werden, ob sich der Tankdeckel 1 überhaupt auf dem Einfüllstutzen befindet, oder ob er von diesem abgenommen wurde, nachdem – wie bereits erläutert wurde – der die besagte Sperre bildende Tast-Stift 4 durch Zurückziehen von dessen Stift-Abschnitt 4a aus dem Tankdeckel-Langloch 3 gelöst wurde.
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Was die besagte Auswerteeinheit 12 betrifft, in welcher die unterschiedlichen möglichen Positionen des Taster-Abschnittes 4b bzw. des Tast-Stiftes 4 registriert werden, so kann es sich hierbei ein induktives Meßsystem handeln, welches aus bevorzugt drei auf einem sich an den Bowdenzug 7 direkt anschließenden und mit diesem geeignet verbundenen Stababschnitt 7a desselben angeordneten Magnetkontakten 13a besteht, die mit benachbart dieses Stababschnittes 7a geeignet angeordneten Reedkontakten 13b korrespondieren. Analog zur Verschiebebewegung des Tast-Stiftes 4 in bzw. gegen Pfeilrichtung 5 wird auch der Stababschnitt 7a in bzw. gegen Pfeilrichtung 5a verschoben, wobei aus der gegenseitigen Lage der Magnetkontakte 13a und der Reedkontakte 13b die jeweilige Position des Stababschnittes 7a (und somit über den Bowdenzug 7 auch diejenige des Tast-Stiftes 4) festgestellt werden kann. Selbstverständlich sind auch andere Meßsysteme für die Auswerteeinheit 12 möglich. Im übrigen ragt der Stababschnitt 7a gleichzeitig als Anker wirkend in eine die erläuterte Stelleinheit 8 bildende Magnetspule hinein, jedoch kann dies sowie eine Vielzahl weiterer Details insbesondere konstruktiver Art durchaus abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel gestaltet sein, ohne den Inhalt der Patentansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tankdeckel
- 2
- Drehachse von 1
- 3
- Langloch
- 4
- Tast-Stift
- 4a
- Stift-Abschnitt von 4
- 4b
- Taster-Abschnitt von 4
- 5
- Pfeilrichtung: Verschiebebewegung von 4
- 5a
- Pfeilrichtung: korrespondierende Verschiebebewegung von 7a
- 6
- Pfeilrichtung: Verdrehbewegung von 1
- 7
- Bowdenzug
- 7a
- Stababschnitt von 7
- 8
- Stelleinheit
- 9
- Stellungskurve (od. Kulissenbahn)
- 9a
- Stufe (in 9)
- 10
- Federelement
- 11
- Federauflage
- 12
- Auswerteeinheit
- 13a
- Magnete
- 13b
- Reedkontakte
- x
- Höhe der Stufe 9a