DE10024647A1 - Verfahren zur Vorbereitung eines Rohranfanges für das Ziehen über einen Ziehdorn - Google Patents
Verfahren zur Vorbereitung eines Rohranfanges für das Ziehen über einen ZiehdornInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbereitung eines Rohranfanges für das Ziehen über einen Ziehdorn, mit folgenden Schritten: DOLLAR A a) in den Rohranfang wird ein Dorn eingeschoben, dessen Außendurchmesser auf einer ersten Teillänge kleiner ist als der Innendurchmesser des Rohranfanges und auf einer dritten Teillänge dem Innendurchmesser des Rohres entspricht, DOLLAR A b) im axialen Abstand von Rohrende wird durch Walzen mittels eines um das Rohr umlaufenden Walzensatzes, mit radial anstellbaren, nicht angetriebenen Walzen, bei gleichzeitigen Verfahren des Walzensatzes in Richtung auf das Rohrende eine Einschnürung ohne Reduktion der Wanddicke erzeugt, DOLLAR A c) während der Walzensatz weiter in Richtung auf das Rohrende verfahren wird, werden die Walzen aufgefahren und das Rohr wird gegen den zweiten Teilbereich des Dornes, in dem dessen Durchmesser sich auf den des dritten Teilbereiches vergrößert, mit einer kontinuierlichen Reduktion der Wanddicke gewalzt, DOLLAR A d) die mit Beginn des dritten Teilbereichs des Dornes die Fertigwanddicke erreicht, die dann bis zum Rohrende ausgewalzt wird, DOLLAR A e) nach dem Herausziehen des Dornes und dem Einschieben eines oder mehrerer Ziehdorne in das Rohrende wird in bekannter Weise eine Ziehangel gesetzt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorbereiten eines Rohranfanges für das
Ziehen über einen Ziehdorn.
Beim Ziehen von Rohren großer Länge mit fliegendem Dorn ergeben sich häufig
Reißer in der Phase des Anziehens. Dies wird dadurch verursacht, dass die
Rohre exzentrisch sein können, d. h. eine ungleichmäßige Wanddicke haben, zur
Mitnahme des Ziehdorns einseitig eine Delle in das Rohr eingedrückt wird und
der Ziehdorn mit seiner Längsachse nicht waagerecht im Rohr liegt. Beim
Anziehen kann es deshalb vorkommen, dass sich der Dorn schräg in den
Ziehring einzieht und ein Abreißen des Rohres an dieser Stelle verursacht.
Aus der Technik (Herstellung von Rohren, Verlag Stahleisen mbH, Düsseldorf,
1975, Seite 21, Zeilen 5-12) ist es bekannt, dass Schrägwalzverfahren in der
Lage sind, die Wanddickentoleranz - also auch die Exzentrizität - eines Rohres
zu verbessern. Die Verbesserung ist um so höher, je schlechter die Exzentrizität
des zu walzenden Rohres ist. Dies gilt nicht nur für das Walzen aus der
Walzhitze, sondern auch für Kaltwalzprozesse, wie es das Quer- oder
Drückwalzen von Rohren darstellt. Besonders wirksam sind hierbei Dreiwalzen-
Walzwerke, weil durch die Dreiwalzenanordnung die Geometrie des
Walzvorgangs eindeutig bestimmt ist. Eine toleranzverbessernde Wirkung setzt
bereits bei einer Streckung bzw. Längung des Walzgutes um 10% ein. Die
Wirkung nimmt dabei mit steigender Streckung zu.
Aus der DE-PS 43 13 648 ist eine Vorrichtung zum absatzweisen Abstrecken
von Rohren bekannt. Mit Hilfe dieser Vorrichtung können große
Wanddickenreduktionen erreicht werden ähnlich wie beim bekannten
Kaltpilgerverfahren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem
sich die Anziehbedingungen beim Geradeausziehen oder auch beim
Trommelziehen mit einem fliegenden Dorn verbessern lassen.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Das hierzu einsetzbare Walzwerk ergibt sich aus dem Anspruch 4. Weitere
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird anstelle einer einseitig in das Rohr
eingedrückten Delle eine rund um das Rohr verlaufende Sicke eingebracht, die
den Dorn beim Anziehen in eine waagerechte Position zwingt. Weiterhin wird die
Einrichtung zum Einbringen der Sicke mit der Einrichtung zur Herabsetzung der
Exzentrizität vereinigt und die beiden unterschiedlichen Arbeitsgänge werden in
einem einzigen Durchlauf ausgeführt.
Erfindungsgemäß wird zur Verbesserung der Exzentrizität des Rohranfangs des
zu ziehenden Rohres ein Dreirollen-Walzapparat mit um 120' versetzten, nicht
angetriebenen Rollen verwendet, dessen Walzkopf um das Rohr rotiert. Die
Walzen sind während des Walzens von außerhalb radial anstellbar, so dass eine
bestimmte Kontur auf der Rohroberfläche abgefahren werden kann. Ein Dorn,
dessen Durchmesser auf einer Teillänge mit dem Innendurchmesser des Rohres
übereinstimmt, wird vorher in das Rohr eingeschoben. Er hat an seiner Spitze
eine Verjüngung, die der Kontur der einzuwalzenden Sicke entspricht. Durch die
anstellbaren Rollen wird nun eine Sicke in das Rohr hineingewalzt. Infolge der
Dreiwalzenanordnung wird dabei gleichzeitig die Exzentrizität verbessert. Nach
dem Walzen werden ein oder mehrere Ziehdorne in das Rohrende
hineingeschoben und eine Ziehangel gesetzt.
Das Verhältnis δ zwischen dem ungewalzten und dem gewalzten
Rohrquerschnitt wird wie folgt festgelegt:
Darin bedeuten:
δ = Verkleinerungsverhältnis
D0 = Rohraußendurchmesser vor dem Walzen
D1 = Rohraußendurchmesser nach dem Walzen
S0 = Rohrwanddicke vor dem Walzen
S1 = Rohrwanddicke nach dem Walzen
δ = Verkleinerungsverhältnis
D0 = Rohraußendurchmesser vor dem Walzen
D1 = Rohraußendurchmesser nach dem Walzen
S0 = Rohrwanddicke vor dem Walzen
S1 = Rohrwanddicke nach dem Walzen
Die Erfindung soll nachfolgend an den Zeichnungen erläutert werden. Dabei
zeigt:
Die Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch den Rohranfang 3. In den Rohranfang
wurde ein Dorn 1 als Innenwerkzeug eingeschoben, der gleichzeitig fester
Bestandteil der Walzvorrichtung 5 mit den Walzen 2 ist. Gleichzeitig mit dem
Dorn fahren die Walzen vor, bis sie die Position "a" erreicht haben.
Ab Beginn des Rückhubs in Pfeilrichtung werden die Walzen gesteuert
zugefahren und erzeugen im Rohr eine Einschnürung ohne Reduktion der
Wanddicke S0 bis zur Position "b". Nun werden die Walzen wieder aufgefahren
und verdünnen die Wand bis zur Position "c" kontinuierlich auf die
Fertigwanddicke S1. Von der Position "c" aus wird ein Rohrabschnitt 4 mit
konstante Wanddicke S1 ausgewalzt, bis das Rohrende erreicht wird.
Anschließend wird der Dorn 1 zurückgezogen.
Die kontinuierlich verdünnte Wand auf der Strecke "b" bis "c' bewirkt beim
Durchgang durch den Ziehring ein allmähliches Ansteigen der Ziehkraft, also
keine schlagartig einsetzende Erhöhung. Dadurch wird die Gefahr des Reißens
verkleinert.
In der Regel wird die Wandverdünnung durch ein einmaliges Überwalzen
erreicht. Bei schwer umformbaren Werkstoffen kann der Vorgang ein- bis
mehrmals wiederholt werden.
Die Fig. 2 zeigt eine Ansicht auf das System des Dreiwalzenapparates. Die
Anzahl der Walzen kann < 3 oder < 3 sein.
Die Fig. 3 zeigt das erfindungsgemäß vorbereitete Rohrende mit angeschlagener
Ziehangel 6 und einem eingeführten Ziehstopfen 7.
Claims (5)
1. Verfahren zur Vorbereitung eines Rohranfanges für das Ziehen über
einen Ziehdorn,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) in den Rohranfang wird ein Dorn eingeschoben, dessen Außendurchmesser auf einer ersten Teillänge kleiner ist als der Innendurchmesser des Rohranfanges und auf einer dritten Teillänge dem Innendurchmesser des Rohres entspricht,
- b) im axialen Abstand von Rohrende wird durch Walzen mittels eines um das Rohr umlaufenden Walzensatzes, mit radial anstellbaren, nicht angetriebenen Walzen, bei gleichzeitigen Verfahren des Walzensatzes in Richtung auf das Rohrende eine Einschnürung ohne Reduktion der Wanddicke erzeugt,
- c) während der Walzensatz weiter in Richtung auf das Rohrende verfahren wird, werden die Walzen aufgefahren und das Rohr wird gegen den zweiten Teilbereich des Dornes, in dem dessen Durchmesser sich auf den des dritten Teilbereiches vergrößert, mit einer kontinuierlichen Reduktion der Wanddicke gewalzt,
- d) die mit Beginn des dritten Teilbereich des Dornes die Fertigwanddicke erreicht, die dann bis zum Rohrende ausgewalzt wird,
- e) nach dem Herausziehen des Dornes und dem Einschieben eines oder mehrerer Ziehdorne in das Rohrende wird in bekannter Weise eine Ziehangel gesetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schritte a) bis d) bei schwer umformbaren Rohrwerkstoffen
mehrmals wiederholt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis δ zwischen dem ungewalzten und dem gewalzten
Rohrquerschnitt wie folgt festgelegt wird:
Darin bedeuten:
δ = Verkleinerungsverhältnis
D0 = Rohraußendurchmesser vor dem Walzen
D1 = Rohraußendurchmesser nach dem Walzen
S0 = Rohrwanddicke vor dem Walzen
S1 = Rohrwanddicke nach dem Walzen
Darin bedeuten:
δ = Verkleinerungsverhältnis
D0 = Rohraußendurchmesser vor dem Walzen
D1 = Rohraußendurchmesser nach dem Walzen
S0 = Rohrwanddicke vor dem Walzen
S1 = Rohrwanddicke nach dem Walzen
4. Walzwerk zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen das zu walzende Rohr (3, 4) koaxial umgebenden, relativ zum
Rohr verfahrbaren und um diesen drebbaren, über seinen Innenumfang
verteilt angeordnete, radial anstellbare, nicht angetriebene Rollen (2)
aufweisenden Walzenkopf.
5. Walzwerk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Walzenkopf drei, um 120° zueinander versetzt angeordnete,
Rollen vorgesehen sind.
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