DE10022790A1 - Gurtaufroller - Google Patents
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Abstract
Der Gurtaufroller hat einen Rahmen (1; 101), eine im Rahmen um eine Achse drehbar gelagerte Gurtspule (2), eine mit der Gurtspule koaxiale Steuerscheibe (10; 110) und ein Untersetzungsgetriebe (7, 15, 16), das den Drehwinkel der Gurtspule (2) in einen reduzierten Drehwinkel der Steuerscheibe umsetzt. Die Steuerscheibe weist ein ausgespartes Fenster (11; 111) zwischen zwei Geberelementen auf, von denen das erste (8; 108) mit der Gurtspule drehfest verbunden und das zweite (12; 112, 113, 114, 115, 116) bezüglich des Rahmens drehfest angeordnet ist. Mit dieser Anordnung kann der absolute Drehwinkel der Grutspule (2) präzise bestimmt werden.
Description
Die Erfindung betrifft einen Gurtaufroller mit einem Rahmen,
einer im Rahmen um eine Achse drehbar gelagerten Gurtspule, einer mit
der Gurtspule koaxialen Steuerscheibe und einem Untersetzungsgetriebe,
das den Drehwinkel der Gurtspule in einen reduzierten Drehwinkel der
Steuerscheibe umsetzt.
Bei einem Gurtaufroller ist der gesamte Drehwinkelbereich der
Gurtspule durch den vollständig aufgewickelten und durch den voll
ständig abgewickelten Zustand des Gurtbandes bestimmt. Innerhalb
dieses Drehwinkelbereiches bestehen verschiedene Beziehungen zwischen
dem absoluten Drehwinkel der Gurtspule und charakteristischen Zu
ständen des Gurtsystems. So ist der Drehwinkel Null (vollständig auf
gewickeltes Gurtband) ein Anzeichen dafür, daß der Gurt unbenutzt ist.
Bei größtmöglichem Drehwinkel (Gurtband vollständig abgewickelt) kann
ein Schaltvorgang eingeleitet werden, um den Gurtaufroller in den
automatisch blockierenden Zustand zu überführen, der zum Beispiel zum
Sichern von Lasten oder Kindersitzen geeignet ist. Zwischen den
Extremstellungen können verschiedene charakteristische Zustände
definiert werden, die gegebenenfalls in Kombination mit anderen
Parametern, insbesondere Sitzstellung, Sitzbelegung und dergleichen,
bestimmten Schaltpositionen zugeordnet werden können, an denen die
Auslösung verschiedener Schaltvorgänge zweckmäßig ist. Besonders
erwünscht ist die Erkennung von Zuständen, bei denen eine Aktivierung
eines Airbag-Systems unterbunden werden soll. Beispiele sind die
Verwendung von Kindersitzen, unkorrekte Sitzposition (vorgebeugt) und
angelegter Gurt bei unbelegtem Sitz. Die Erkennung derartiger Zustände
gelingt mit ausreichender Zuverlässigkeit nur, wenn der Drehwinkel der
Gurtspule mit hoher Genauigkeit ermittelt werden kann. Es ist bekannt
(z. B. DE 298 20 086.4), den gesamten Drehwinkelbereich der Gurtspule
mittels eines Untersetzungsgetriebes auf eine einzige Umdrehung einer
Schaltscheibe abzubilden. Da aber der absolute Drehwinkel der
Gurtspule ein Vielfaches von 360° beträgt, entspricht jeder Winkel auf
der Schaltscheibe einem entsprechend größeren Winkelbereich der Gurt
spulendrehung, so daß die Schaltpositionen nicht mit der erwünschten
Genauigkeit ermittelt werden können.
Durch die Erfindung wird ein Gurtaufroller der eingangs angegebe
nen Art zur Verfügung gestellt, bei dem der absolute Drehwinkel der
Gurtspule mit hoher Genauigkeit, jedoch geringem technischen Aufwand
festgestellt werden kann. Bei dem erfindungsgemäßen Gurtaufroller ist
die Steuerscheibe mit einem ausgesparten Fenster zwischen zwei Geber
elementen, von denen das erste mit der Gurtspule drehfest verbunden
und das zweite bezüglich des Rahmens drehfest angeordnet ist, auf
demselben, auf die Achse bezogenen Radius wie diese Geberelemente
versehen. Wenn ein an der Gurtspule angeordnetes Geberelement in
Gegenüberlage zu dem rahmenfesten Geberelement gelangt, wird ein
Schaltimpuls erzeugt, jedoch nur dann, wenn das Fenster der Steuer
scheibe zwischen den Geberelementen liegt und die Kommunikation
zwischen diesen freigibt. Durch die Steuerscheibe und das darin
ausgesparte Fenster wird somit ein Ausschnitt des gesamten Drehwinkel
bereichs der Gurtspule selektiert; innerhalb dieses selektierten
Drehwinkelbereichs, der insbesondere einer vollständigen Gurtspulen
umdrehung entsprechen kann, wird nun der absolute Drehwinkel der
Gurtspule ohne jede Untersetzung erfaßt, da die Geberelemente genau
dann einen Impuls erzeugen, wenn der Geber an der Gurtspule in
Gegenüberlage zu dem rahmenfesten Geber gelangt.
Durch mehrere, bei der bevorzugten Ausführungsform des Gurtauf
rollers über den Umfang der Gurtspule verteilte Geberelemente können
innerhalb einer absoluten Gurtspulenumdrehung verschiedene Dreh
stellungen sicher und präzise erkannt werden.
Bei der bevorzugten Weiterbildung des Gurtaufrollers sind mehrere
Geberelemente bezüglich des Rahmens drehfest auf demselben Radius an
geordnet. Mit einer geeigneten Anzahl von rahmenfesten Geberelementen,
die jeweils eine vollständige Gurtspulenumdrehung erfassen können,
sind alle relevanten Drehstellungen der Gurtspule mit hoher Genauig
keit erfaßbar.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen in denen eine
Ausführungsforme der Erfindung beispielhaft dargestellt und auf die in
der Beschreibung Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Ausführungsform eines Gurt
aufrollers gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Detailansicht des Gurtauf
rollers aus Fig. 1; und
Fig. 3 eine schematische Darstellung für eine Anordnung von
Geberelementen bei einem Gurtaufroller gemäß der Erfindung.
In den Zeichnungen wurden zur besseren Übersicht die für die
Beschreibung der Erfindung nicht notwendigen Bauteile weggelassen.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Gurtaufrollers besitzt eine, in einem Rahmen 1
gelagerte Gurtspule 2, auf der ein Gurtband 3 aufgerollt ist. An einem
Flansch 4 der Gurtspule 2 ist eine Kupplungsscheibe 5 angebracht, die
eine Oberseite und eine, dem Flansch 4 zugewandten Unterseite
aufweist. Am äußeren Umfang der Kupplungsscheibe 5 sind Zähne
ausgeformt, in die in bekannter Weise ein Sensorhebel einer
Sperrvorrichtung zur Blockierung der Gurtspule eingreifen kann. Auf
der Oberseite der Kupplungsscheibe ist eine konzentrische Vertiefung
ausgeformt, an deren innerem Rand ebenfalls Zähne 15 ausgebildet sind.
In diese Zähne greift ein Zwischenzahnrad 7 ein, das am Rahmen 1 um
seine Achse drehbar gelagert ist. Auf der Oberseite der
Kupplungsscheibe 5 befindet sich in einer Ausnehmung in der Nähe des
Randes ein Magnet 8 als bewegtes Geberelement. In einer axialen
Bohrung in der Achse des Flansches 4 ist ein Stift 9 eingepreßt, auf
dem eine Steuerscheibe 10 drehbar gelagert und durch einen Konus 6 am
Ende des Stiftes axial gesichert ist. Die Steuerscheibe 10 besteht aus
einem magnetisch abschirmenden Material, z. B. Eisen, und weist an
ihrer, der Gurtspule 2 zugewandten Seite einen Flansch auf, an dessen
innerem Umfang wiederum Zähne 16 ausgebildet sind, in die das
Zwischenzahnrad 7 eingreift. Am äußeren Rand der Steuerscheibe ist
eine rechteckige Ausnehmung 11 vorgesehen. An dem Rahmen 1 ist ein
festes Geberelement 12 angebracht, das in diesem Fall aus einer
Halterung mit einem die Steuerscheibe 10 überkragenden Arm 13 besteht,
an dessen Ende sich ein Hallsensor 14 befindet.
Beim Abrollen des Gurtbandes 3 wird die Gurtspule 2, und damit
auch die Kupplungsscheibe 5, im Rahmen 1 gedreht. Der Drehwinkel der
Kupplungsscheibe 5 wird über das Zwischenzahnrad 7 in einen
bestimmten, kleineren Drehwinkel der Steuerscheibe 10 übersetzt,
ähnlich wie die Übersetzung zwischen Stunden und Minutenzeiger bei
einer Uhr. Der Magnet 8 auf der Kupplungsscheibe 5, die Ausnehmung 11
der Steuerscheibe 10 und der Hallsensor 14 im festen Geberelement 12
befinden sich auf demselben Radius vom Drehpunkt der Gurtspule 2.
Während des Abrollvorgangs des Gurtbandes 3 bewegt sich der Magnet 8
in der Kupplungsscheibe 5 mehrmals unter dem Hallsensor hindurch,
erzeugt jedoch kein Signal, solange er durch die Steuerscheibe 10
abgeschirmt wird. Nur wenn sich der Magnet 8 und die Ausnehmung 11 in
der Steuerscheibe 10 in derselben Winkelposition wie auch das feste
Geberelement 12 mit seinem Hallsensor 14 befinden, wird ein Signal
detektiert. Damit keine Doppeldeutigkeit entsteht, dürfen Steuerschei
be 10 und Kupplungsscheibe 5 auf dem gesamten Auszugsweg des Gurt
bandes kein zweites Mal dieselbe Stellung bezüglich des Rahmens und
relativ zueinander einnehmen. Dazu ist das Übersetzungsverhältnis
zwischen Kupplungsscheibe 5 und Steuerscheibe 10 so gewählt, daß die
Steuerscheibe 10 nach vollständigem Abrollen des Gurtbandes 3 etwas
weniger als eine Umdrehung ausgeführt hat, oder daß zumindest der
Magnet 8 auf der Kupplungsscheibe 5 bei der letzten Umdrehung dersel
ben nicht wieder den Hallsensor 14 passiert. Außerdem darf die Ausneh
mung 11 in Umfangsrichtung nicht breiter als 360° geteilt durch die
Anzahl der Umdrehungen der Kupplungsscheibe 5 sein. Dann kann mit
dieser Anordnung die Auszugsposition des Gurtbandes 3 eindeutig erfaßt
werden.
Anstelle der Kombination aus Magnet und Hallsensor lassen sich
auch andere Geberelemente verwenden, beispielsweise eine feste
Reflektorlichtschranke und an der Kupplungsscheibe aufgebrachte,
abwechselnd reflektierende und opake Felder.
Mit mehreren festen und bewegten Geberelementen, die an
verschiedenen Winkelpositionen angebracht sind können entsprechend
viele unterschiedliche Auszugspositionen des Gurtbandes jeweils
eindeutig bestimmt werden. Fig. 3 zeigt beispielsweise eine
Anordnung, bei der an der Kupplungsscheibe 105 sechs Geberelemente 108
über den gesamten Umfang gleichmäßig verteilt sind. Am Rahmen 101 sind
entlang des Umfangs gleichmäßig fünf feste Geberelmente 112, 113, 114,
115, 116 angebracht. Über den gesamten Auszugsweg des Gurtbandes führt
die Gurtspule und damit die Kupplungsscheibe 105 fünf Umdrehungen aus,
die durch das Getriebe in eine Umdrehung der Steuerscheibe 110 mit der
Ausnehmung 111 untersetzt werden. Während der ersten Umdrehung der
Kupplungsscheibe 105 befindet sich die Ausnehmung 111 der
Steuerscheibe 110 unter dem festen Geberelement 112, so daß dieses
Geberelement nacheinander sechs Signale registriert, die durch die
sechs passierenden Geberelemente 108 ausgelöst werden. Bewegt sich die
Kupplungsscheibe 105 in der gleichen Richtung weiter, dann werden die
nächsten sechs Signale über das feste Geberelment 113 registriert, da
sich die Ausnehmung 111 inzwischen zum Geberelement 113 weiterbewegt
hat. Mit dieser Anordnung kann jede der fünf Umdrehungen der Gurtspule
auf einen Winkelbereich von 60° aufgelöst werden, d. h. es können 30
Positionen erfaßt werden. Dabei müssen die Geberelemente nicht
notwendigerweise gleichmäßig angeordnet sein, wenn z. B. ganz
bestimmte Positionen erfaßt werden sollen.
Es können auch mehrere bewegte Geberelemente und entsprechende
feste Geberelemente auf unterschiedlichen Radien Verwendung finden,
wobei sich durch Kombination der erhaltenen Signale noch mehr
Positionen gewinnen lassen. Je mehr Positionen erfaßt werden, desto
genauer kann eine Steuerung für die Sicherheitseinrichtungen im
Fahrzeug zum Beispiel in Verbindung mit einem Kontakt im Gurtschloß
erkennen ob eine Situation vorliegt, in der die Auslösung eines
Airbags oder eines Gurtstrammers nutzlos oder gar gefährlich wäre,
weil der Sitz unbesetzt oder mit einem Kindersitz belegt ist, oder
weil sich der Fahrzeuginsasse gerade nach vorne beugt.
Claims (10)
1. Gurtaufroller mit einem Rahmen (1; 101), einer im Rahmen um
eine Achse drehbar gelagerten Gurtspule (2), einer mit der Gurtspule
koaxialen Steuerscheibe (10; 110) und einem Untersetzungsgetriebe (7,
15, 16), das den Drehwinkel der Gurtspule (2) in einen reduzierten
Drehwinkel der Steuerscheibe umsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerscheibe wenigstens ein ausgespartes Fenster (11; 111) zwischen
zwei Geberelementen, von denen das erste (8; 108) mit der Gurtspule
drehfest verbunden und das zweite (12; 112, 113, 114, 115, 116) bezüg
lich des Rahmens drehfest angeordnet ist, auf demselben auf die Achse
bezogenen Radius wie diese Geberelemente aufweist.
2. Gurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gurtspule (2) einen Drehwinkelbereich aufweist, der im wesentlichen
einer Umdrehung der Steuerscheibe (10; 110) entspricht.
3. Gurtaufroller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fenster (11; 111) der Steuerscheibe eine in Umfangsrichtung
gemessene Breite aufweist, die im wesentlichen einer Umdrehung der
Gurtspule (2) entspricht.
4. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Gurtspule (2) mehrere Geberelemente (108)
über ihren Umfang verteilt angeordnet sind.
5. Gurtaufroller nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Geberelemente (108) an der Gurtspule in gleichen Abständen über ihren
gesamten Umfang verteilt sind.
6. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Geberelemente (112, 113, 114, 115, 116)
bezüglich des Rahmens (101) drehfest auf demselben Radius angeordnet
sind.
7. Gurtaufroller nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes der am Rahmen (101) angeordneten Geberelemente (112, 113, 114,
115, 116) einem absoluten Drehwinkelbereich der Gurtspule von
insbesondere einer Umdrehung zugeordnet ist.
8. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Geberelemente optische Geberelemente sind.
9. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Geberelemente magnetische Geberelemente (8)
sind.
10. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit der Gurtspule verbundenen Geberelemente
passive Geberelemente (8) sind.
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