DE10022019A1 - Verfahren zur Herstellung einer Streuscheibe, eine Streuscheibe und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Streuscheibe für eine Lichtsignalvorrichtung, das das Einbringen einer mindestens teilweise transparenten Kunststofffolie in eine Gießform und anschließendes Ausgießen der Gießform mit einem transparenten Kunststoff vorsieht. Beim Ausgießen werden die Kunststofffolie, die farblos durchgefärbt, mit einem Farbaufdruck oder mit einem Symbol versehen sein kann, mit dem Kunststoffkörper verbunden und bildet so die Streuscheibe. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein farbloser transparenter Kunststoff verwendet werden, der mit verschiedenenfarbigen Kunststofffolien zu den gewünschten Streuscheiben kombinierbar ist. Ferner kann ein farbiger Kunststoffkörper mit einer mit einem Symbol versehenen farblosen Kunststofffolie kombiniert werden. Es ist ferner eine Streuscheibe im Einzelnen beschrieben, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Streuscheibe für eine Lichtsignalvorrichtung, eine Streu­ scheibe für eine Lichtsignalvorrichtung und eine Vorrich­ tung zur Durchführung des Verfahrens.

Streuscheiben in Lichtsignalvorrichtungen sind in einem Ge­ häuse angeordnet und von einer Lichtquelle hinterleuchtet, um ein Lichtsignal abzugeben. Das Lichtsignal kann in der Abgabe von Licht einer bestimmten Farbe und/oder der Anzei­ ge eines Symbols bestehen.

Solche Lichtsignalvorrichtungen sind als Verkehrsampeln, Bahnsignale oder dergleichen weit verbreitet und haben Streuscheiben aus Glas oder Kunststoff. Für ein Farbsignal werden üblicherweise durchgefärbte Gläser oder Kunststoffe verwendet, die in eine der Streuscheibe entsprechende Form gebracht sind. Die Formgebung erfolgt meist durch Gießen der Materialien.

Für die Herstellung von Streuscheiben mit einem Symbol gibt es zwei gängige Verfahren. Im einen Fall wird eine Folie in Form des Symbols auf die durchgefärbte Streuscheibe zu­ nächst aufgeklebt und danach erfolgt eine Lackierung der beklebten Streuscheibe mit einem lichtundurchlässigen Lack. Anschließend wird die Folie abgezogen und das entsprechende Symbol wird in der Farbe der Streuscheibe freigelegt. Die­ ses Verfahren ist durch die Vielzahl der Arbeitsschritte zeitaufwendig und führt beim Abziehen der Folie häufig zu Ausfransungen an den Rändern der Symbolkontur. Dadurch ent­ steht häufig Ausschuss, der eine manuelle Nachbearbeitung erfordert. Ferner ist nicht jedes Symbol einfach durch ei­ nen Zuschnitt der aufzuklebenden Folie darstellbar, so dass eine aufwendige Anordnung mehrerer Folienelemente erforder­ lich sein kann. Dadurch werden nicht nur die Fertigungskos­ ten deutlich höher, sondern es kann auch bei der Relativla­ ge der Folienelemente zueinander zu Abweichungen kommen, die das Symbol verzerren. Zudem kann es bei der so erhalte­ nen Streuscheibe zum Verblassen der Lackschicht durch Um­ welteinflüsse, wie UV-Bestrahlung, Erosion durch Wind und Staub oder dergleichen kommen, so dass die Lackschicht löchrig werden kann und die Erkennbarkeit des Symbols ver­ schlechtert ist.

Im zweiten Fall werden vorgefertigte Blechschablonen zwi­ schen der Lichtquelle und der Streuscheibe angeordnet, die ein Symbol aussparen oder darstellen. Einerseits ist die Herstellung der Blechschablonen aufwendig und teuer, ande­ rerseits kann es häufig zu Fehlpositionierungen der Blech­ schablonen kommen. Dies ist insbesondere dann störend, wenn beispielweise der Abstand der Blechschablone von der Streu­ scheibe zu groß wird, wodurch die Konturen des Symbols un­ scharf werden. Wie im ersten Fall sind zudem nicht alle Symbole (z. B. Kreisringe) mit einer einzelnen Schablone darstellbar, so dass eine aus mehreren Teilen bestehende Blechschablonenanordnung verwendet werden muss.

Beiden Vorgehensweisen ist gemeinsam, dass ein in der ge­ wünschten Signalfarbe durchgefärbter Streuscheibenkörper verwendet wird. Für mehrere Farben ist daher eine entspre­ chende Bevorratung geeigneter durchgefärbter Rohmaterialien in den jeweiligen Farben erforderlich.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung einer Streuscheibe, eine verbesserte Streuscheibe und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorzuschlagen.

Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe mit einem Ver­ fahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst und hin­ sichtlich der Streuscheibe wird die Aufgabe mit einer Streuscheibe mit den Merkmalen des Anspruchs 18 gelöst. Ei­ ne Lösung der Aufgabe hinsichtlich der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in Anspruch 29 angegeben.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden Schritte: Einbringen einer mindestens teilweise transparen­ ten Kunststofffolie in eine Gießform, anschließendes Aus­ gießen der Gießform mit einem Kunststoff zur Verbindung mit der Kunststofffolie und die Entnahme der Streuscheibe aus der Gießform.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine in eine Gieß­ form eingebrachte Kunststofffolie, durch Ausgießen der Gießform mit einem Kunststoff, mit einem so gebildeten Kunststoffkörper verbunden. Vorzugsweise hat der Kunst­ stoffkörper all jene Merkmale, die allen herzustellende Streuscheiben gemeinsam sind, während die abweichenden Merkmale für einzelne Streuscheiben jeweils in der Kunst­ stofffolie verwirklicht sind.

Die gemeinsamen Merkmale aller Streuscheiben sind z. B. die Hauptabmessungen, die Festigkeit, die Transparenz, Befesti­ gungseinrichtungen, Oberflächenstruktur oder dergleichen. Die abweichenden Merkmale sind insbesondere die Farbe der Streuscheibe oder Symbole darauf. Hinsichtlich der Farbe ist es jedoch möglich, diese z. B. bei großen Stückzahlen von Streuscheiben gleicher Farbe als gemeinsames Merkmal anzusehen; in diesem Fall wäre dann das Merkmal Farbe in dem Kunststoffkörper zu verwirklichen, d. h. er ist entspre­ chend farbig.

Die abweichenden oder nur für einzelne Streuscheiben erfor­ derlichen Merkmale können vorzugsweise durch Bedrucken der Kunststofffolie daran angebracht werden. Dies kann bei­ spielsweise das ganzflächige Bedrucken der Folie mit der gewünschten transparenten Farbe sein. Alternativ dazu kann vorzugsweise eine bereits entsprechend durchgefärbte Folie verwendet werden.

Sollen beispielsweise farbige Streuscheiben mit einem Sym­ bol gefertigt werden, kann dies vorzugsweise durch Bedru­ cken mit einem Symbol in einer lichtundurchlässigen Farbe erfolgen, während der Rest der Folie entweder bereits durchgefärbt ist oder teil- oder vollflächig mit einer transparenten Farbe bedruckt wird. In einer anderen bevor­ zugten Ausführungsform kann das Symbol auch dargestellt werden, indem eine zuvor voll- oder teilflächig mit einer transparenten Farbe bedruckte Folie oder eine durchgefärbte Folie unter Auslassung des Symbols mit einer lichtundurch­ lässigen Farbe bedruckt wird. Alternativ kann eine farblose transparente Folie, die mit dem Symbol in lichtundurchläs­ siger Farbe oder unter Auslassung des Symbols mit lichtun­ durchlässiger Farbe bedruckt ist, verwendet werden, während der Kunststoff zum Ausgießen der Gießform die gewünschte Farbe hat. Mit anderen Worten, in diesem Fall trägt die Fo­ lie nur das Symbol, während der Kunststoffkörper die ge­ wünschte Farbe hat.

Sollen einfarbige Streuscheiben hergestellt werden, so kann vorzugsweise eine durchgefärbte Kunststofffolie verwendet werden, während der Kunststoff zum Ausgießen der Gießform transparent und im Wesentlichen farblos ist. Dadurch kann der Lageraufwand für verschiedenfarbige Kunststoffmassen zum Ausgießen vermieden werden. Ferner ist eine flexible Fertigung möglich, weil der Farbwechsel in der Vorrichtung zum Ausgießen, der stets einen hohen Material- und Zeitauf­ wand erfordert, bis die Farbe des zu gießenden Kunststoffs vollständig gewechselt ist, vermieden ist. Bei dem erfin­ dungsgemäßen Verfahren genügt der Wechsel der Farbe der in die Gießform einzubringenden Kunststofffolie von einer Far­ be zur anderen Farbe.

Bei der üblicherweise gekrümmten Form der Streuscheiben ist es vorteilhaft, wenn die Kunststofffolie vor dem Einbringen in die Gießform vorgeformt wird. Dadurch wird ein Verzug der Kunststofffolie vermieden und die Dicke der Kunststoff­ folie ist besser steuerbar. Diese Vorgehensweise ist vor­ teilhaft, wenn ein Symbol auf die Kunststofffolie aufge­ bracht ist, das durch den nachfolgenden Gießvorgang nicht verzerrt werden soll. Der Vorformvorgang erfolgt in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung in einem Tief­ ziehvorgang, der vorzugsweise ein Unterdruck-Tiefziehvor­ gang ist.

Das Vorformen kann vorzugsweise nicht nur bei gekrümmten Formen, sondern auch bei ebenen Streuscheiben erfolgen, wo­ bei beispielsweise entsprechende Ränder oder andere Orien­ tierungshilfen und Haltemittel an der Kunststofffolie aus­ gebildet werden, die mit entsprechenden Einrichtungen der Gießform zusammenwirken können, um die Positionierung und/oder den Halt der Kunststofffolie in der Gießform zu erleichtern bzw. zu verbessern.

Das Ausgießen der Gießform ist vorzugsweise ein Spritzgieß­ vorgang, wie er verbreitet für die Kunststoffumformung ver­ wendet wird. In dem Spritzgießvorgang wird heißer, flüssi­ ger Kunststoff unter Druck in ein Formnest des Spritzgieß­ werkzeugs eingeführt oder eingespritzt. Durch die Tempera­ tur verbindet sich der flüssige Kunststoff besonders gut mit der Kunststofffolie in einer Art Schweißvorgang. Nach dem Abkühlen sind der von dem zuvor flüssigen Kunststoff gebildete feste Kunststoffkörper und die Kunststofffolie fest oder einstückig miteinander verbunden.

Das Formnest des Spritzgießwerkzeugs kann vorzugsweise fer­ ner mit einer entsprechenden Oberflächenstruktur versehen sein, die der Streuscheibe in dem vorgenannten Spritzgieß­ vorgang aufgeprägt wird.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine bedruckte Seite der Kunststofffolie so in der Gießform angeordnet, dass der Aufdruck dem einzuspritzenden flüssigen Kunststoff, d. h. dem offenen Raum des Formnests zugewandt ist. Dadurch wird die Farbschicht des Aufdrucks in der fertigen Streuscheibe in Kunststoff eingebettet und ist vor Umwelteinflüssen geschützt. Vorzugsweise wird die Anordnung der Kunststofffolie in dem Formnest so gewählt, dass sie in der späteren Einbaulage der Streuscheibe in ei­ nem Gehäuse der Gehäuseaußenseite zugewandt ist. Dadurch wird eine stets glatte einwandfreie Oberfläche, die ggf. mit entsprechendem Kratzschutz oder dergleichen schon auf der Kunststofffolie ausgerüstet ist, erzielt.

In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen die Kunststofffolie und der Kunststoffkörper aus dem gleichen bzw. im Wesentlichen gleichen Material, so dass Materialspannungen durch Temperaturänderungen und da­ mit verbundene Materialrisse vermieden sind. Zudem wird durch die Verwendung des gleichen Kunststoffs eine beson­ ders feste und gleichmäßige Verbindung zwischen der Kunst­ stofffolie und dem Kunststoffkörper erzielt.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen zugehörigen Unteransprüchen aufgeführt.

Die erfindungsgemäße Streuscheibe hat einen Kunststoffkör­ per und eine Kunststofffolie, die mit dem Kunststoffkörper verbunden ist und den Kunststoffkörper mindestens teilweise einseitig überdeckt.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kunststofffo­ lie auf der Seite des Kunststoffkörpers aufgebracht, die in Einbaulage der Streuscheibe der Umgebung oder Außenseite eines Gehäuses zugewandt ist.

Vorzugsweise kann die Kunststofffolie ein- oder beidseitig ganz oder teilweise mit einem lichtdurchlässigen oder lichtundurchlässigen Aufdruck versehen sein; in einer ande­ ren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Kunststofffolie durchgefärbt, während der Kunststoffkörper glasklar und farblos ist. Vorzugsweise bestehen die Kunststofffolie und der Kunststoffkörper aus dem im Wesentlichen gleichen Kunststoff.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den zugehöri­ gen Unteransprüchen angegeben.

Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst eine Spritzgießmaschine mit einem darin angeordneten Spritzgießwerkzeug. Das Spritzgießwerkzeug hat ein mit dem flüssigen Kunststoff füllbares Formnest, das mit einer Aufnahme für die Kunststofffolie versehen ist. In dem Werkzeug vorgesehene Auswerfer werfen die fertige Streuscheibe nach dem Spritzgießvorgang aus.

Vorzugsweise ist die Aufnahme für die Kunststofffolie so in dem Formnest vorgesehen, dass die eingesetzte Kunststofffo­ lie eine der Einführöffnung für den Flüssigkunststoff abge­ wandte Seite des Formnests bedeckt, so dass die Folie hin­ terspritzt wird.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den übrigen zugehörigen Unteransprüchen aufgezeigt.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausfüh­ rungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt

Fig. 1 einen schematischen Ablauf des erfindungsgemä­ ßen Verfahrens;

Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht eines Ausfüh­ rungsbeispiels der Streuscheibe;

Fig. 3 eine Schnittdarstellung eines anderen Ausfüh­ rungsbeispiels der Streuscheibe; und

Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung eines in der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens verwendeten Spritzgießwerkzeugs.

Fig. 1 zeigt schematisch die aneinandergereihten verschie­ denen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens. Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, sind verschiedene Pfeile mit den Bezugszeichen 1, 2, 3, 4 bzw. 5 beziffert, wobei eine Aus­ führungsform, die nachfolgend im Einzelnen erläutert wird, den mit 1 bezeichneten Pfeilen folgt. Verschiedene mögliche Abkürzungen des Verfahrens unter Weglassung einzelner oder mehrerer Verfahrensschritte werden danach unter Verwendung der entsprechenden Bezugszeichen erläutert.

Das Verfahren beginnt mit der Bereitstellung der Kunst­ stofffolie, d. h. die Kunststofffolie wird gegebenenfalls vorbehandelt, zugeschnitten oder dergleichen. Dem Pfeil 1 folgend umfasst der nächste Schritt das Bedrucken der Kunststofffolie mit vorzugsweise einem Siebdruckverfahren. Es können natürlich auch andere Verfahren verwendet werden, wie beispielsweise Tintenstrahldruck oder ein fotoelektri­ sches Verfahren, wie es beispielweise in Kopierern oder La­ serdruckern verwendet wird. Das Bedrucken der Kunststofffo­ lie kann einerseits im Bedrucken mit einem Symbol oder im Bedrucken unter Aussparung eines Symbols bestehen; es kann aber andererseits auch die vollflächige Bedruckung der Kunststofffolie mit einer transparenten Farbe mit einem ge­ wünschten Farbton sein. Im folgenden werden die Begriffe transparent und farblos verwendet, wobei transparent hier lichtdurchlässig, und zwar gleich welcher Farbe, bedeutet, während farblos Lichtundurchlässigkeit und Farblosigkeit des Materials beschreibt. Transparenz ist auch noch bei Trübung (milchig, opak) gegeben.

In dem Schritt des Bedruckens können auch andere Beschich­ tungen auf die Kunststofffolie aufgebracht werden, bei­ spielweise ein Kratzschutz oder auch bestimmte Farben, die das Auftreten von Phantomlicht vermindern. Unter Phantom­ licht ist hier insbesondere jener Effekt zu verstehen, der eine Hinterleuchtung der Streuscheibe vortäuscht, wenn von außen kommendes Licht, z. B. Sonnenlicht, auf den Reflektor hinter der Streuscheibe auftrifft und davon reflektiert wird, so dass die Lichtsignalvorrichtung eingeschaltet er­ scheint.

An den Schritt des Bedruckens schließt sich hier ein Vor­ formschritt der Kunststofffolie an, der vorzugsweise durch Tiefziehen verwirklicht werden kann. Die bedruckte Kunst­ stofffolie wird im Vorformschritt in die üblicherweise ge­ krümmte Form von Streuscheiben gebracht. Gleichzeitig wer­ den an der Kunststofffolie entsprechende Haltemittel, wie ein umlaufender Rand oder dergleichen ausgebildet, die die spätere Positionierung der Kunststofffolie in der Gießform ermöglichen.

Bei dem Schritt des Tiefziehens wird die ebene Kunststoff­ folie über ein Formnest aufgelegt und an einem Rand bezüg­ lich des Formnestes gehalten. Die vorzugsweise durch Erwär­ mung erweichte Folie wird von einem Unterdruck in das Form­ nest gezogen, indem das von der Folie abgedichtete Formnest mit einer Unterdruckquelle verbunden wird, die das Formnest evakuiert. Durch den Umgebungsdruck, der höher ist als der Druck in dem Formnest, wird die Folie an das Formnest ange­ schmiegt und wird in dieser Stellung erneut verfestigt. Dies kann durch einfaches Abschalten einer Heizeinrichtung oder zusätzliches Kühlen des Formnests erfolgen. Es ist an­ zumerken, dass auch eine geschlossene Bauform der Tiefzieh­ vorrichtung verwendet werden kann, die die Folie beidseitig mit gleichsinnig wirkenden Drücken beaufschlagt, d. h. ei­ nerseits der Folie Unterdruck bzw. Umgebungsdruck, anderer­ seits der Folie Überdruck.

In dem nächsten optionalen Schritt wird die Kunststofffolie fertiggeschnitten, d. h. die Abschnitte der Folie, die beim Tiefziehen zum Halten der Folie gedient haben, werden abge­ schnitten, so dass die Folie eine Form hat, mit der sie in die Gießform einlegbar ist. Es ist anzumerken, dass das Fertigschneiden der Kunststofffolie in der Tiefziehvorrich­ tung erfolgen kann, indem vor der Entnahme der Folie aus dem Formnest ein geeignetes Stanz- oder Schneidwerkzeug den überflüssigen Folienrand abtrennt. Dies hat den Vorteil, dass die Folie während des Fertigschneidens in dem Formnest der Tiefziehvorrichtung sicher gehalten ist, so dass eine hohe Wiederholungsgenauigkeit des Fertigschneidens der Fo­ lie erreicht werden kann. In diesem Fall findet das Fertig­ schneiden in dem Vorformschritt statt, so dass der weitere Verfahrensablauf in dem Ablaufdiagramm gemäß Fig. 1 durch das Bezugszeichen 4 dargestellt werden kann.

Dem Pfeil 1 in Fig. 1 nach links folgend gelangt man zum Verfahrensschritt des Einlegens der Kunststofffolie in die Gießform. Die fertig vorbereitete Folie wird in ein Form­ nest der Gießform eingesetzt, wobei das Einsetzen manuell oder maschinell erfolgen kann, indem ein entsprechender Ma­ nipulator verwendet wird. Die in dem Formschritt bzw. beim Fertigschneiden fertig ausgebildeten Halteeinrichtungen ge­ langen beim Einlegen der Kunststofffolie in Eingriff mit einer in der Gießform ausgebildeten Aufnahme für die Kunst­ stofffolie, so dass die Kunststofffolie ausreichend sicher in der Gießform gehalten ist, d. h. bei einer Bewegung der Gießform weder verrutscht noch herausfällt. Die Halteein­ richtungen der Kunststofffolie sowie die Aufnahme für die Kunststofffolie können ferner mit Positioniermitteln aus­ gestattet sein, die zur Positionierung der Kunststofffolie in der Gießform zusammenwirken. Dies kann insbesondere von Nutzen sein, wenn asymmetrische Streuscheiben mit einem Symbol versehen werden sollen. Mit anderen Worten, die Po­ sitioniereinrichtung sorgt für eine stets gleiche und kor­ rekte Ausrichtung der Kunststofffolie bezüglich der Gieß­ form.

Das Einlegen der Kunststofffolie in ein Formnest der Gieß­ form erfolgt vorzugsweise so, dass die Folie eine Fläche des Formnests bedeckt, so dass die Folie bei der späteren Streuscheibe eine Seite der Streuscheibe bedeckt. Ferner kann die Kunststofffolie so eingelegt werden, dass der zu­ vor aufgebrachte Aufdruck dem Formnest zugewandt ist, so dass in der späteren Streuscheibe der Aufdruck dem Inneren der Streuscheibe zugewandt ist.

Im nachfolgenden Verfahrensschritt gemäß Pfeil 1 erfolgt das Ausgießen der Gießform mit einem Kunststoff, wobei sich die Folie mit dem Kunststoff verbindet, der in der Gießform einen Kunststoffkörper bildet. Einzelheiten zu diesem Ver­ fahrensschritt werden unter Bezugnahme auf Fig. 4 noch nä­ her erläutert.

Im nächsten Schritt gemäß Pfeil 1 erfolgt die Entnahme der Streuscheibe aus der Gießform und die Streuscheibe ist so­ mit im Wesentlichen fertiggestellt. Optional folgt ein wei­ terer Schritt gemäß Pfeil 5, der eine gegebenenfalls erfor­ derliche Nachbearbeitung, wie die Entfernung des Angusses, Entfernung von Spritzrändern, Entgraten oder dergleichen umfassen kann. Es ist anzumerken, dass dieser Schritt auch bei der Entnahme der Streuscheibe erfolgen kann, indem der Anguss mit ausgeworfen und dann abgeschnitten oder abgebro­ chen wird.

Nachfolgend wird auf eine vorteilhafte Modifikation des Verfahrens eingegangen, die mit einem strichpunktiertem Pfeil 2 in Fig. 1 gezeigt ist. Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, überspringt Pfeil 2 das Bedrucken der Kunststofffolie und führt die Kunststofffolie nach dem Zuschnitt direkt dem Vorformschritt zu. Diese Vorgehensweise kann verwendet wer­ den, wenn einfarbige Streuscheiben hergestellt werden sol­ len, die kein Symbol aufweisen. In diesem Fall wird im Fig. 1 ersten Schritt bei der Bereitstellung der Kunst­ stofffolie eine durchgefärbte Kunststofffolie bereitge­ stellt, die bereits die gewünschte Farbe hat. Eine solche Folie wird dem zuvor erläuterten Vorformvorgang und gegebe­ nenfalls dem Fertigschneiden unterworfen, bevor sie in die Gießform eingelegt wird. Das anschließende Ausgießen der Gießform kann mit einem farblosen Kunststoff erfolgen, weil die Farbgebung durch die durchgefärbte Kunststofffolie be­ reits sichergestellt ist. Dieses Verfahren ist bei der Her­ stellung verschiedenfarbiger Streuscheiben in dichter Folge besonders geeignet. Indem ein farbloser Kunststoff für das Ausgießen verwendet wird, kann der Kunststoff für alle Far­ ben der gleiche Kunststoff sein, d. h. ein Austausch des Kunststoffmaterials in der Gießvorrichtung ist für den Wechsel der Farbe der erzeugten Streuscheiben nicht mehr erforderlich. Ein Farbwechsel in dichter Folge wäre im Fall der Verwendung gefärbten Kunststoffs für die jeweilige Streuscheibe Zeit- und kostenaufwendig, so dass sich diese Vorgehensweise für größere Stückzahlen gleicher Farbe bes­ ser eignet. Ein weiterer Vorteil des erstgenannten Vorge­ hens besteht darin, dass die Lagerhaltung vereinfacht ist, es muss lediglich ein farbloser Kunststoff bevorratet wer­ den und ein Einfärben oder das Lagern von bereits gefärbten Kunststoffen ist nicht mehr erforderlich. Das weitere Ver­ fahren wie die Entnahme der Streuscheibe und die Endbear­ beitung erfolgen analog den obigen Ausführungen.

Eine weitere Modifikation des erfindungsgemäßen Verfahrens ist mit dem Pfeil 3 angedeutet, der den ersten Verfahrens­ schritt in Fig. 1 mit dem unmittelbar darunter dargestell­ ten Verfahrensschritt des Einlegens der Kunststofffolie in die Gießform direkt verbindet. Diesem abgekürzten Verfahren liegt der Gedanke zugrunde, dass es bei entsprechender Wahl der Kunststofffolie und entsprechender Gestaltung der Gieß­ form möglich ist, auf den Vorformschritt zu verzichten. Dies kann insbesondere bei der Herstellung einfarbiger Streuscheiben vorteilhaft sein. In dieser Modifikation wird eine dünne, durchgefärbte Kunststofffolie unmittelbar in die Gießform eingelegt und nachfolgend erfolgt der Schritt des Ausgießens der Gießform. Bei ebenen Streuscheiben kann so ohne weiteres die gewünschte Streuscheibe erzeugt wer­ den. Bei der Herstellung gewölbter Streuscheiben wird die Folie über eine Seite des Formnestes der Gießform aufge­ spannt. Durch die entsprechende Wahl der Drücke und Tempe­ raturen beim Ausgießen der Gießform mit flüssigem Kunst­ stoff kann die Wärme des Kunststoffs ausreichen, um die Fo­ lie passend zu verformen, so dass sie sich an das von ihr überspannte Formnest anschmiegt. Das Anschmiegen an diese Formnestseite kann gegebenenfalls mittels Unterdruck unter­ stützt werden, so dass die für den Vorformschritt erforder­ lichen Handhabungen der Kunststofffolie entfallen können.

Es ist grundsätzlich auch möglich, eine bedruckte Kunst­ stofffolie zu verwenden, die unmittelbar in der Gießform in ihre entgültige Form gebracht wird. In diesem Fall folgt das Verfahren dem mit 3' in Fig. 1 bezeichneten Pfeil.

Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, dass das Verfahren durchgefärbte oder farbig bedruckte Kunststofffolien ver­ wenden kann, um durch Vergießen mit einem farblosen Kunst­ stoff zur Bildung eines Kunststoffkörpers eine Streuscheibe der gewünschten Farbe zu erzeugen. Die durchgefärbte oder farbig bedruckte Kunststofffolie kann mit einem Symbolauf­ druck versehen sein, so dass mit diesem Verfahren eine far­ bige, mit Symbol versehene Streuscheibe in Verbindung mit einem farblosen Kunststoffkörper hergestellt wird. Es kann auch ein gefärbter Kunststoffkörper verwendet werden, wobei die Kunststofffolie dann farblos sein kann.

Fig. 2 und Fig. 3 zeigen jeweils stark vergrößerte schema­ tische Schnittansichten von Streuscheiben, die mit einem Symbol versehen sind.

Fig. 2 zeigt einen Abschnitt einer ebenen Streuscheibe, die einen Kunststoffkörper 6 hat, auf den eine Folie 8 aufge­ bracht ist, die einstückig mit dem Körper 6 verbunden ist. Fig. 2 zeigt ferner einen Aufdruck 7, der zuvor auf die Fo­ lie 8 aufgebracht wurde, bevor diese mit dem Kunststoffkör­ per 6 verbunden wurde. Vorzugsweise ist der Aufdruck 7 ein mit lichtundurchlässiger Farbe aufgebrachtes Symbol. In Fig. 2 ist gut zu erkennen, dass der Aufdruck 7 zwischen der Folie 8 und dem Kunststoffkörper 6 eingeschlossen ist. Dies wurde erreicht, indem vor dem Angießen des Kunststoff­ körpers 6 an die Folie 8 die Folie so angeordnet wurde, dass der Aufdruck 7 dem Formnest für den Kunststoffkörper zugewandt ist. Durch diesen in Fig. 2 gezeigten Einschluss des Aufdrucks 7 zwischen Kunststoffkörper 6 und Folie 8 ist der Aufdruck 7 weitestgehend vor Umwelteinflüssen ge­ schützt. Insbesondere ist ein Abblättern oder ein Abtrag durch Erosion in diesem Fall verhindert. In Fig. 2 zeigt Bezugszeichen 9 eine weitere auf der Folie 8 aufgebrachte Schicht. Diese Schicht kann eine transparente Farbe sein, die dem von der Streuscheibe abgegebenen Licht den ge­ wünschten Farbton aufprägt. Diese Schicht 9 kann wie der Aufdruck 7 in einem Druckverfahren vollflächig aufgebracht sein. Die Schicht 9 in Fig. 2 kann aber auch ein Kratz­ schutz oder eine entsprechende farblose Beschichtung sein, wobei dann vorzugsweise die Folie 8 den gewünschten Farbton hat, d. h. in der gewünschten Farbe durchgefärbt ist. Der gewünschte Farbton kann auch in dem Kunststoffkörper 6 ver­ wirklicht sein, wobei die Folie 8 dann farblos sein kann.

Abweichend von Fig. 2 ist es auch möglich, die Schicht 9, wenn sie eine transparente Farbe ist, dort auszusparen, wo sich der lichtundurchlässige Aufdruck 7 befindet. Dadurch kann Farbe eingespart werden. Ebenfalls abweichend von Fig. 2 können die beiden Schichten 7 und 9 auch auf einer Seite der Folie 8 aufgebracht sein, d. h. sie können beide zwischen der Folie 8 und dem Kunststoffkörper 6 einge­ schlossen sein. Dadurch deckt die Folie 8 sämtliche Be­ schichtungen ab, wodurch deren Beständigkeit erhöht ist.

Vorzugsweise ist in der in Fig. 2 gezeigten Stellung des Abschnitts der Streuscheibe im Außeneinsatz die Oberseite der Umgebung zugewandt, während die Unterseite einem Gehäu­ se zugewandt ist, in welchem sich die Beleuchtungseinrich­ tung für die Streuscheibe befindet. Durch diese Anordnung kann eine Streuscheibe mit einem vergleichsweise dicken Kunststoffkörper 6 verwendet werden, die dennoch sehr scharfe Konturen zur Außenseite hin zeigt. Mit andere Wor­ ten, durch diese Anordnung können auch komplizierte Symbole klar dargestellt werden, weil einerseits das Druckverfahren eine sehr scharfe Konturdarstellung des Aufdrucks 7 ermög­ licht und gleichzeitig die Folie 8 sehr dünn sein kann, so dass geringe Parallaxenfehler oder Randstreuungen am Auf­ druck 7 auftreten.

Fig. 3 zeigt in einer schematischen Schnittansicht eine an­ dere Ausführungsform einer Streuscheibe, die im Unterschied zu der in Fig. 2 gezeigten Streuscheibe gewölbt ist. Auch hier ist ein Kunststoffkörper 6 zu sehen, der mit einer auf einer Seite daran angeordneten Kunststofffolie 8 verbunden ist. Analog Fig. 2 ist in Fig. 3 ein Aufdruck 7 auf der Fo­ lie 8 gezeigt, der dem Kunststoffkörper 6 zugewandt und von diesem eingeschlossen ist. Damit ergeben sich die gleichen Vorteile wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2. In die­ sem Beispiel gemäß Fig. 3 ist die Folie 8 nur einseitig be­ druckt. Für eine farbige Streuscheibe hat in diesem Ausfüh­ rungsbeispiel die Folie 8 die Farbe des von der Streuschei­ be auszusendenden Lichts, d. h. die Folie ist vorzugsweise durchgefärbt. In diesem Fall kann der Kunststoffkörper 6 farblos gestaltet sein, um die zuvor erläuterten Vorteile hinsichtlich eines Farbwechsels der zu erzeugenden Streu­ scheiben zu erhalten. Alternativ kann die Kunststofffolie 8 auch farblos sein, wobei dann der Kunststoffkörper 6 der gewünschten Farbe entsprechend gefärbt ist. In diesem Fall ist vorzugsweise das Ausgangsmaterial (Granulat) bereits durchgefärbt oder es wird in einem entsprechenden Material­ vorbereitungsvorgang gefärbt.

In Fig. 4 ist schematisch ein Spritzgießwerkzeug als ein Beispiel eines Teils einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in einer schematischen Schnittdarstellung ge­ zeigt. In diesem Fall ist die Gießform des Verfahrens durch ein Spritzgießwerkzeug gebildet, das zwei Werkzeughälften 10, 20 aufweist. In jeder der Werkzeughälften 10, 20 ist ein Formnest 11, 22 ausgebildet, das beim Schließen des Werkzeugs mit Kunststoff ausgefüllt wird. In Fig. 4 ist das Werkzeug in der offenen Stellung gezeigt. Für das Ausgießen der Gießform, d. h. das Spritzgießen des Kunststoffkörpers, werden die Werkzeughälften 10 und 20 nach links bzw. rechts in Fig. 4 bewegt, bis die Dichtflächen 13, 23 aufeinander­ liegen und das Formnest geschlossen ist. An dem Formnest 22 der in Fig. 4 linken Werkzeughälfte 20 ist mit Bezugszei­ chen 21 eine Aufnahme für die Kunststofffolie vorgesehen. Die Kunststofffolie selbst ist nicht gezeigt. Die Aufnahme 21 ist hier in Form eines umlaufenden Randabsatzes gezeigt, wobei dieser umlaufende Randabsatz die vorgeformte Kunst­ stofffolie beim Einsetzen in die Werkzeughälfte 20 bzw. das Formnest 24 zentriert oder führt. Vorzugsweise ist der um­ laufende Rand der Aufnahme 21 zu einer geneigten Randfläche geformt, die im Hinblick auf die Öffnungsrichtung des Werk­ zeugs einen Hinterschnitt bildet. Durch diese Gestaltung wird eine in das Formnest 22 eingesetzte, vorgeformte Kunststofffolie, die einen dazu abweichend geraden Rand hat, leicht in das Formnest 22 gepresst und so in dem Form­ nest 22 gehalten.

Die Werkzeughälfte 20 ist ferner mit Auswerfern 30 verse­ hen, die an einer Auswerferplatte 31 befestigt sind. Die Auswerfer 30 sind durch eine Bohrung geführt, die in das Formnest 22 der Werkzeughälfte 20 mündet. Die Auswerfer 30 sind relativ eng in die zugehörigen Bohrungen eingesetzt, lassen jedoch einen Luftspalt frei, durch den gegebenen­ falls zwischen der Kunststofffolie und dem Formnest 22 ein­ geschlossene Luft beim Füllen der Formnester 11, 22 entwei­ chen kann. Die Werkzeughälfte 10 hat ferner eine mit 12 be­ zeichnete Einspritzöffnung zum Einspritzen des flüssigen Kunststoffs. Mit 40 sind Verbindungselemente angedeutet, mit denen das Werkzeug in einer Spritzgießmaschine ange­ bracht ist.

Im Betrieb wird, wie zuvor erwähnt, eine Kunststofffolie, die vorgeformt und/oder bedruckt ist, in das Formnest der Werkzeughälfte 20 eingesetzt. Dabei verrastet oder -klemmt die Kunststofffolie an der Aufnahme 21, die das Formnest 22 der Werkzeughälfte 20 umgebend ausgebildet ist. Anschlie­ ßend wird das Werkzeug geschlossen bis die Dichtflächen 13 und 23 fest aufeinander liegen. Dann wird durch die Ein­ spritzöffnung 12 flüssiger Kunststoff eingespritzt, bis der Formhohlraum in dem Werkzeug vollständig gefüllt ist. Dabei verbindet sich der eingespritzte Kunststoff auf der in Fig. 4 rechten Seite mit der nicht gezeigten Kunststofffolie zu einer Einheit. Ein gegebenenfalls auf der Kunststofffolie aufgebrachter Aufdruck, der dem Formhohlraum zugewandt ist, wird dabei ebenfalls umspritzt und vom Kunststoff einge­ schlossen.

Werden die gleichen Kunststoffmaterialien für den Kunst­ stoffkörper und die Kunststofffolie verwendet, so kann eine besonders innige Verbindung erreicht werden. Zudem ist we­ gen der gleichen Materialeigenschaften eine gute Formtreue und eine geringe Materialeigenspannung erreichbar.

Nach dem Aushärten des Kunststoffkörpers und der Folie in dem üblicherweise gekühlten Werkzeug werden die Werkzeug­ hälften 10 und 20 in Rechts-Linksrichtung in Fig. 4 ausein­ ander gefahren. Dabei wird der meist leicht konisch (nicht gezeigt) geformte Anguss, d. h. der in der Einspritzöffnung 12 ausgehärtete Kunststoff, herausgezogen und bleibt mit der Streuscheibe verbunden. Anschließend wird die Auswer­ ferplatte 31 in Fig. 4 durch eine nicht gezeigte Betäti­ gungseinrichtung nach rechts verschoben und die in das Formnest mündenden Auswerfer 30 drücken somit die fertige Streuscheibe aus dem Formnest 22. Gegebenenfalls kann der von der Rückseite der Streuscheibe vorstehende Anguss vor dem Auswerfen durch eine nicht gezeigte Schneideeinrichtung abgetrennt werden. Durch die hinterschnittartige Ausgestal­ tung der Aufnahme 21 für die Kunststofffolie ist gleichzei­ tig ein Hinterschnitt für die fertig gespritzte Streuschei­ be gebildet, so dass diese in der in Fig. 4 linken Werk­ zeughälfte 20 gehalten bleibt, bis sie ausgeworfen wird.

Das hier gezeigte Spritzgießwerkzeug ist eine mögliche Aus­ führungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des erfin­ dungsgemäßen Verfahrens. Es ist anzumerken, dass auch ande­ re Gießmöglichkeiten in Betracht gezogen werden können, insbesondere Gießen und anschließendes Aushärten von härt­ baren Harzen oder auch Pressgießen von entsprechenden Pressmassen.

In einer vollständigen Anlage zur Herstellung der Streu­ scheiben ist nach dem mit den Pfeilen 1 in Fig. 1 bezeich­ neten Verfahren ferner eine geeignete Kunststofffolienzu­ führeinrichtung, die gegebenenfalls direkt Zuschnitte an­ fertigt, eine Druckeinrichtung wie eine Siebdruckmaschine, ein Tintenstrahldruckgerät oder auch ein Laserdrucker vor­ gesehen. Eine Tiefziehvorrichtung wurde von der Funktion her unter Bezugnahme auf Fig. 1 schon erläutert, hier mag ausreichen, dass eine solche Tiefziehvorrichtung vorgesehen sein soll. Das Einlegen der Kunststofffolie in die Gießform kann, wie zuvor erwähnt, manuell oder automatisiert durch ein geeignetes Manipulationsgerät erfolgen. Das Ausgießen der Gießform erfolgt in diesem mit Fall mit einer Spritz­ gießmaschine, die beispielweise eine Kniehebelpresse oder dergleichen sein kann, wobei in dem Werkzeug auch mehrere Streuscheiben gleichzeitig gespritzt werden können und eine anschließende Entnahme der Streuscheiben möglich sein kann, die gegebenenfalls mit dem gleichen Manipulator erfolgen kann wie das Zuführen der Kunststofffolien.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Streuscheibe für eine Lichtsignalvorrichtung, das das Ein­ bringen einer mindestens teilweise transparenten Kunst­ stofffolie in eine Gießform und anschließendes Ausgießen der Gießform mit einem transparenten Kunststoff vorsieht. Beim Ausgießen werden die Kunststofffolie, die farblos, durchgefärbt, mit einem Farbaufdruck oder mit einem Symbol versehen sein kann, mit dem Kunststoffkörper verbunden und bildet so die Streuscheibe. Mit dem erfindungsgemäßen Ver­ fahren kann ein farbloser transparenter Kunststoff verwen­ det werden, der mit verschiedenfarbigen Kunststofffolien zu den gewünschten Streuscheiben kombinierbar ist. Ferner kann ein farbiger Kunststoffkörper mit einer mit einem Symbol versehenen farblosen Kunststofffolie kombiniert werden. Es ist ferner eine Streuscheibe im Einzelnen beschrieben, so­ wie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorge­ schlagen.

Claims (32)

1. Verfahren zur Herstellung einer Streuscheibe (100) für eine Lichtsignalvorrichtung, mit den Schritten:
Einbringen einer mindestens teilweise transparenten Kunststofffolie (8) in eine Gießform (11, 22),
Ausgießen der Gießform mit einem Kunststoff (6) zur Verbindung mit der Kunststofffolie (8), und
Entnehmen der Streuscheibe (100) aus der Gießform.

2. Verfahren nach Anspruch 1, ferner mit dem Schritt: Bedrucken der Kunststofffolie (8) vor dem Einbringen in die Gießform (11, 22).

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, ferner mit dem Schritt: Vorformen der Kunststofffolie (8) in die Form der Streuscheibe (100) vor dem Einbringen in die Gießform.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorformen der Kunststofffolie (8) durch Tiefziehen er­ folgt.

5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, dass das Ausgießen der Gießform (11, 22) ein Spritz­ gießvorgang in einem Spritzgießwerkzeug (10, 20) ist, wobei die Kunststofffolie (8) mindestens teilweise umspritzt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Streuscheibe (100) mit einer Oberflächenstruktur versehen wird, die beim Vorformen der Kunststofffolie (8) und/oder beim Ausgießen der Gießform ausgebildet wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass der Kunststoff der Kunststofffo­ lie (8) und der Kunststoff für die Streuscheibe (100) der gleiche Kunststoff ist.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (8) auf der in Einbaulage in der Lichtsignalvorrichtung der Umgebung zugewandten Seite der Streuscheibe (100) angeordnet wird.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass die bedruckte Seite (7) der Kunststofffolie (8) auf der Seite in der Gießform (22) an­ geordnet wird, die dem Formnest für den Kunststoff der Streuscheibe (11) zugewandt ist.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass das Bedrucken der Kunststofffo­ lie (8) in einem Siebdruckverfahren erfolgt.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (8) mit min­ destens einem Symbol (7) bedruckt wird.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (8) mindes­ tens teilflächig einfarbig (9) bedruckt wird.

13. Verfahren nach Anspruch 11 und/oder 12, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die Kunststofffolie (8) beidseitig (7, 9) bedruckt wird.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass der Aufdruck (7) auf der Kunst­ stofffolie (8) mindestens teilweise lichtundurchlässig ist.

15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (8) durchge­ hend einfarbig gefärbt ist.

16. Verfahren nach Anspruch 11 bis 15, dadurch gekenn­ zeichnet, dass der Kunststoff (6) der Streuscheibe (100) farblos und transparent ist.

17. Verfahren nach Anspruch 11 bis 14, dadurch gekenn­ zeichnet, dass der Kunststoff (6) der Streuscheibe (100) farbig und transparent ist.

18. Streuscheibe (100) für eine Lichtsignalanlage, mit ei­ ner Kunststofffolie (8), die mit einem gegossenen Kunst­ stoffkörper (6) einstückig verbunden ist und diesen einsei­ tig überdeckt.

19. Streuscheibe nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (8) auf der Seite der Streuscheibe (100) angeordnet ist, die in Einbaulage der Streuscheibe (100) der Umgebung zugewandt ist.

20. Streuscheibe nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (8) mindestens einseitig (7) be­ druckt ist.

21. Streuscheibe nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine bedruckte Seite (7) der Kunststofffolie (8) dem Kunststoffkörper (6) zugewandt ist.

22. Streuscheibe nach Anspruch 18 bis 21, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Kunststofffolie (8) beidseitig (7, 9) bedruckt ist.

23. Streuscheibe nach Anspruch 18 bis 22, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Kunststofffolie (8) durchgehend gefärbt ist.

24. Streuscheibe nach Anspruch 18 bis 23, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Kunststofffolie (8) und der Kunststoff­ körper (6) aus dem gleichen Kunststoff bestehen.

25. Streuscheibe nach Anspruch 18 bis 24, dadurch gekenn­ zeichnet, dass der Aufdruck (7) auf der Kunststofffolie (8) mindestens teilweise lichtundurchlässig ist.

26. Streuscheibe nach Anspruch 18 bis 25, dadurch gekenn­ zeichnet, dass der Kunststoffkörper (6) farblos und trans­ parent ist.

27. Streuscheibe nach Anspruch 18 bis 22, 24 und 25, da­ durch gekennzeichnet, dass der Kunststoffkörper (6) farbig und transparent ist.

28. Streuscheibe nach Anspruch 18 bis 27, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Oberfläche der Streuscheibe (100) mit einer Oberflächenstruktur versehen ist.

29. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach An­ spruch 1, mit
einer Spritzgießmaschine und
einem in der Spritzgießmaschine angeordneten Spritz­ gießwerkzeug (10, 20), das innenseitig ein der Form der Streuscheibe entsprechendes teilbares Formnest (11, 22), eine dem Formnest des Werkzeugs zugeordnete Aufnahme (21) für die Kunststofffolie (8) und eine Auswerfereinrichtung (30) für die fertige Streuscheibe (100) hat.

30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahme (21) für die Kunststofffolie (8) einer Formnesthälfte (22) zugeordnet ist, die der anderen Form­ nesthälfte (11) gegenüberliegt, die die Einführöffnung (12) für den Kunststoff für die Streuscheibe aufweist.

31. Vorrichtung nach Anspruch 29 und 30, gekennzeichnet durch eine Unterdruck-Tiefzieheinrichtung mit einem Form­ nest, einer Kunststofffolienaufnahme und einer Heizung, wo­ bei das Formnest mit einer Unterdruckquelle verbindbar ist um die erweichte Kunststofffolie (8) an das Formnest anzu­ schmiegen und zu formen.

32. Vorrichtung nach Anspruch 29 bis 31, ferner mit einer Siebdruckeinrichtung zum Bedrucken einer flachen oder einer vorgeformten Kunststofffolie.