DE10021904B4 - Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge - Google Patents

Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge Download PDF

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Abstract

Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Kabrioletts, mit einer in Vorwärtsfahrtrichtung gesehen vor einer Windschutzscheibe angeordneten Haube für einen Motor- und/oder Kofferraum, wobei die Haube wenigstens eine scharnierartige Anbindung an eine Karosseriestruktur aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in einem kritischen Fahrzustand die Haube (11) mittels einer Hochstelleinrichtung (12) an einem ihrer Enden zur Abstützung des Kraftfahrzeuges (1) im Bereich einer A-Säule (5) hochgestellt und in diesem Zustand verriegelt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
  • Insbesondere bei offenen Kraftfahrzeugen wie Kabrioletts, Geländewägen u.ä. fehlt bei einem Unfall mit Überschlag die schützende und abstützende Dachstruktur von geschlossenen Fahrzeugen. Deshalb sollen Überschlagsschutzeinrichtungen helfen, die Insassen offener Kraftfahrzeuge insbesondere bei Überschlägen vor Verletzungen durch die fehlende Dachstruktur zu bewahren.
  • Bei Kabriolett-Fahrzeugen mit Frontmotor liegt der Schwerpunkt des Fahrzeuges beim Überschlag in etwa auf dem A-Säulenknoten am Dachrahmen. Ohne ein Überrollschutzsystem im Fond bietet sich kaum Überlebensraum für die Insassen, da das Fahrzeug über den Kotflügel und die A-Säule überrollt.
  • Daher dienen bei einigen aus der Praxis bekannten offenen Fahrzeugen der Frontscheibenrahmen und ein fester Bügel, der hinter den (Rück)Sitzen über das Fahrzeug gespannt ist, als Überrollschutz für die Insassen. Der Überlebensraum für die Insassen bei einem Überschlag wird bei Fahrzeugen mit einem solchen Überrollschutzsystem somit von einer Tangente begrenzt, welche sich von einem vorderen Kotflügel über das Überrollschutzsystem erstreckt, wie dies auch in 1 dargestellt ist.
  • Da ein solcher fester Überrollbügel den optischen Gesamteindruck eines Fahrzeuges stören kann, gibt es für klassische Kabrioletts ohne diesen festen Überrollbügel im Fond des Fahrzeuges auch versenkbare Bügel. Diese Überrollbügel werden in einem Überschlagsfall selbsttätig um eine Achse aus ihrer Ruhestellung in ihre Wirkstellung, also in Fahrtrichtung gesehen in eine senkrechte Position verschwenkt, oder sie werden auch nur teleskopartig herausgefahren.
  • Solche herausfahr- oder herausklappbaren Überrollbügel weisen jedoch den Nachteil auf, daß hierfür im hinteren Bereich des Fahrzeuges genügend Bauraum für den unterzubringenden Überrollbügel vorgesehen sein muß. Dies bereitet insbesondere bei sehr sportlichen Kabrioletts häufig Probleme, da dort der Bauraum für einen Überrollbügel nicht vorhanden ist.
  • Aus der DE-OS 1 945 588 ist eine Schutzvorrichtung für ein Überrollen oder Umkippen eines Kraftfahrzeuges mit einem Fahrgastraum und einem Kofferraum bekannt, bei der ein den Kofferraum verschließender Kofferraumdeckel an einem Ende mit einem Scharnier mit der Karosserie des Fahrzeuges schwenkbar verbunden ist und derart vorgesehen ist, daß der Kofferraumdeckel etwa in seiner Mitte gelenkig klappbar ausgebildet ist. Dadurch kann der Deckel in eine Art Dreiecksgestalt geklappt werden, wobei die so gebildete Dreiecksspitze im Crash-Fall eine Aufprallkante bildet, welche weit höher angeordnet ist als die Deckelfläche des Kofferraumdeckels in ihrem normalen, verschlossenen Zustand. So kann erreicht werden, daß der Fahrgastraum bei umgestürztem Fahrzeug durch den Kofferraumdeckel von der Straßenoberfläche in einem gewissen Abstand gehalten wird.
  • Bei dieser bekannten Überrollschutzvorrichtung hat es sich jedoch wiederum als nachteilig erwiesen, daß im hinteren Bereich, insbesondere im Kofferraum, viel Bauraum verloren geht. Ferner ist mit einer solchen Ausgestaltung ein hoher baulicher Aufwand verbunden, da der Kofferraumdeckel mit einem nach oben ausfahrbaren Gelenk versehen werden muß.
  • Aus der DE 37 24 273 C2 ist ein Kabriolett mit einem Überrollschutz, bestehend aus einer vorderen Abstützeinrichtung und einer hinteren Abstützeinrichtung bekannt, wobei die vordere Abstützeinrichtung durch einen Rahmen der Frontscheibe und die hintere Abstützeinrichtung durch einen hierfür selbsttätig aufschwenkenden heckseitigen Gepäckraumdeckel, der durch wenigstens ein Stützelement in einer hochgeschwenkten Lage gehalten wird, gebildet wird.
  • Dieser Überrollschutz bedient sich somit der A-Säulen als vordere Abstützeinrichtung, welche die Aufgabe hat, einen Überlebensraum in dem besonders zu schützenden Bereich der Vordersitze zu schaffen.
  • Hier wie bei den meisten bisher aus dem Stand der Technik bekannten Überrollschutzsystemen hat es sich als nachteilig erwiesen, daß die A-Säule immer sehr fest und damit auch zwangsläufig dick angelegt sein muß, um eine Schutzfunktion für die Insassen, insbesondere auf den am häufigsten belegten Vordersitzen, bei einem Überschlag zu gewährleisten. Dies hat jedoch ebenfalls zur Folge, daß das Sichtfeld des Fahrers durch die dick und stabil ausgebildeten A-Säulen eingeschränkt ist.
  • Eine Lösung dieses Problems wird beispielsweise in der EP 0 738 629 B1 vorgeschlagen, aus der es bekannt ist, einen Personenkraftwagen, insbesondere ein Kabriolett, mit einem Überrollschutz vorzusehen, der sensorgesteuert aus einer abgesenkten Ruhelage in eine über die Fahrzeugbrüstungslinie nach oben gerichtete Stützlage verlagerbar ist, in der er gegenüber dem Fahrzeugaufbau verriegelbar ist, wobei die den Überrollschutz vertikal abstützenden Stützelemente im Bereich der A-Säulen des Fahrzeuges vor den Türen vorgesehen sind.
  • Dieser Überrollschutz weist jedoch den Nachteil auf, daß er im Bereich der vorderen Motor-/Kofferraumhaube zusätzlich inte griert werden muß und daher einen relativ aufwendigen zusätzlichen Bauaufwand erfordert.
  • Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Überrollschutzsystem der eingangs genannten Art bereitzustellen, das es ermöglicht, mit Hilfe einer einfachen baulichen Gestaltung einen guten Schutz der Insassen zu gewährleisten und trotzdem die Sicht des Fahrers beim Betrieb des Fahrzeuges nur so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
  • Diese Aufgabe wird mit einem Überrollschutzsystem gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Kabrioletts, mit einer in Vorwärtsfahrtrichtung gesehen vor der Windschutzscheibe liegenden Haube für einen Motor- und/oder Kofferraum, wird in einem kritischen Fahrzustand die Haube hochgestellt und in diesem Zustand verriegelt. Die Haube wird dabei in eine Abstützposition gebracht, in der sie zum Schutz des Fahrgastraumes im Überrollfall beiträgt.
  • Die Erfindung ermöglicht es, daß bei einem Überschlag durch die Vorverlagerung des vorderen Lastangriffspunktes der Überlebensraum für die Insassen vergrößert wird. Dadurch, daß neben der A-Säule noch eine weitere Überrollvorrichtung durch die hochgestellte Haube gebildet wird, wirkt nicht mehr die gesamte Kraft auf die A-Säulen, so daß diese bei einem Überschlag gegen ein Durchbiegen stabilisiert sind. Da ein Großteil des Gewichtes nun bei einem Überschlag über die hochgestellte Haube rollt und im Überschlagfall die A-Säule kaum verformt wird, können die Insassen noch besser geschützt werden.
  • Des weiteren kann auch der Querschnitt der A-Säulen verringert werden, da sie aufgrund der geringeren Beanspruchung weniger massiv ausgebildet sein können. Schlanke A-Säulen, die durch die Erfindung möglich sind, sind deshalb vorteilhaft, da so das Sichtfeld des Fahrers vergrößert werden kann, womit eine größere Sicherheit beim Betrieb des Fahrzeuges erreicht werden kann. Weiterhin kann dadurch eine Gewichtserleichterung erreicht werden. Dies ist insbesondere im Hinblick auf den Treibstoffverbrauch und damit die Treibstoffkosten beim Betrieb des Fahrzeuges ein wichtiger Punkt.
  • Weitere Vorteile und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Überrollschutzsystems ergeben sich aus den weiteren Patentansprüchen und dem nachfolgend anhand der Zeichnung im Prinzip beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel.
  • Es zeigt hierbei:
  • 1 einen Überrollzustand eines Kraftfahrzeuges mit einem Überrollschutzsystem, wie es aus dem Stand der Technik bereits bekannt ist;
  • 2 ein Kraftfahrzeug mit einem aktivierten Überrollschutzsystem gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
  • 3 eine schematisierte Schnittansicht einer Haube des Kraftfahrzeuges gemäß 1 mit dem erfindungsgemäßen Überrollschutzsystem, wobei die Haube in ihrem ge schlossenen Zustand bei einem nichtkritischen Fahrzustand gezeigt ist;
  • 4 eine Schnittansicht der Haube eines Kraftfahrzeuges gemäß 3, wobei die Haube in ihrem geöffneten Zustand gezeigt ist; und
  • 5 eine Schnittansicht der Haube eines Kraftfahrzeuges gemäß 3, wobei die Haube in einer Überschlagsfallposition gezeigt ist.
  • In 1 ist, wie auch schon oben in Bezug auf den Stand der Technik beschrieben wurde, ein Kraftfahrzeug 1 mit einem aus dem Stand der Technik bekannten Überrollschutzsystem 2 gezeigt, welches als ein fester Überrollbügel in einem Fondbereich 3 eines Fahrgastraumes 4 ausgebildet ist. Hierbei sind die A-Säulen 5 sehr fest und stabil ausgebildet.
  • Bei heutzutage üblichen Kabriolett-Fahrzeugen mit einem Frontmotor liegt der Schwerpunkt des Fahrzeuges bei einem Überschlag in etwa auf dem A-Säulenknoten 6 am Dachrahmen. Wäre bei den aus dem Stand der Technik bekannten Kabrioletts im Fondbereich 3 kein zusätzliches Überrollschutzsystem 2 vorgesehen, wäre bei einem Überschlag kaum ein Überlebensraum 7 für die Insassen vorhanden. Der Überlebensraum 7 im Überschlagsfall wird bei einem Fahrzeug mit einem aus dem Stand der Technik bekannten Überrollschutzsystem 2 von einer Tangente begrenzt, die über einen vorderen Kotflügel 8 und die A-Säule 5 auf den Überrollbügel 2 läuft und über die das Fahrzeug abrollt.
  • In 2 ist dagegen das Kraftfahrzeug 1 mit einem erfindungsgemäßen Überrollschutzsystem 9 gezeigt, mit dem der vor dere Lastangriffspunkt im Überschlagsfall vorverlagert werden kann.
  • Das erfindungsgemäße Überrollschutzsystem 9 für Kabrioletts weist eine in Vorwärtsfahrtrichtung gesehen vor einer Windschutzscheibe 10 liegende Haube 11 für einen Motorraum, seltener für einen Kofferraum auf, wobei in einem kritischen Fahrzustand die Haube 11 in Vorwärtsfahrtrichtung gesehen hinten hochgestellt und in diesem Zustand verriegelt wird. Mit der Haube 11 ist das Überrollschutzsystem 9 vorteilhafterweise mit sowieso an Fahrzeugen vorhandenen Bauelementen gebildet.
  • Das Hochstellen der Haube 11 erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Überrollschutzsystem 9 für Kraftfahrzeuge vorzugsweise durch eine Hochstelleinrichtung 12 mit einem Teleskopsystem 13, welches in 3 bis 5 näher ersichtlich ist.
  • Dabei sind beispielsweise jeweils an den seitlichen Bereichen der Haube 11 in deren dem Fahrgastraum 4 zugewandten Bereich Teleskopelemente 14 vorgesehen. Je nach Ausführungsform könnte aber auch nur mittig ein Teleskopelement 14 vorgesehen sein oder auch mehr als zwei Teleskopelemente 14 zum Hochstellen der Haube 11 verwendet werden.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die einzelnen Teleskopelemente 14 der Hochstelleinrichtung 12 derart ausgebildet, daß sie mittels einer ständig vorgespannten Feder 15 ausgefahren werden. Dies ist auch andeutungsweise den 3 bis 5 zu entnehmen.
  • Daneben könnte das Hochstellen jedoch ebenso auch rotatorisch oder auch auf jede andere erdenkliche, dem Fachmann geläufige Art erfolgen. So könnte auch nur durch ein Verschwenken eines Hochstellarmes das Hochstellen der Haube 11 bewirkt werden.
  • In einem normalen Fahrzustand oder auch beim Stillstand ist die Haube 11 des Fahrzeuges 1 mit dem erfindungsgemäßen Überrollschutzsystem 9 üblicherweise geschlossen. Ein solcher Zustand ist der 3 zu entnehmen, die schematisch einen Schnitt durch den Bereich der Haube 11 des Fahrzeuges 1 zeigt. Die Haube 11 ist über eine scharnierartige Anbindung 16, welche in Form von Haubenscharnieren ausgebildet ist, an eine Karosseriestruktur 17 in einem an den Fahrgastraum 4 grenzenden Bereich angebunden. Das Verschließen erfolgt über übliche Verschlußmittel 18, die in der gezeigten Ausführung an der Fahrzeugfront vorgesehen sind und meist vom Innenbereich des Fahrzeuges 1 her durch den Fahrer zumindest teilweise und/oder von außen geöffnet werden können.
  • Soll die Haube 11 beispielsweise zum Überprüfen des Motorraumes bzw. zum Befüllen eines sich dort befindlichen Kofferraumes geöffnet werden, so kann die Haube 11 in üblicher Art und Weise durch Öffnen der Verschlußmittel 18 geöffnet werden, wobei das Haubenscharnier 16 nach oben geklappt und die Haube 11 vorzugsweise in ihrem geöffneten Zustand stabilisiert wird. Die Haube 11 in ihrem geöffneten Zustand ist in 4 dargestellt, wobei hier eine bevorzugte Ausführung gezeigt ist, bei der die Haube 11 von vorne her geöffnet und geschlossen werden kann.
  • Daneben wäre es jedoch ebenso denkbar, daß die Haube 11 in einer alternativen Ausführung an ihrem dem Fahrgastraum 4 zugewandten Ende oder seitlich geöffnet werden kann. Auch solche Öffnungsmechanismen für Motor- bzw. Kofferräume sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bereits bekannt.
  • Gemäß der gezeigten bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Haube 11 über das Haubenscharnier 16 zur Anbindung an die Karosseriestruktur 17 mit einer Rahmenkonstruktion 19 verbunden, welche ihrerseits über die Hochstelleinrichtung 12 kinematisch mit der Karosserie 17 verbunden ist. Die Rahmenkonstruktion 19 ermöglicht zum einen das Aufstellen des Systems und erlaubt zum anderen die einfache Befestigung von Haubenscharnieren 16 und Verschlußmitteln 18.
  • Ferner kann durch die Rahmenkonstruktion 19, die relativ fest ausgebildet ist, auch die Haube 11 selbst etwas dünner und weniger stabil ausgebildet werden, da im Überschlagsfall die Rahmenkonstruktion 19 die abstützende Funktion zumindest mitübernehmen kann.
  • Aus den 3 bis 5 ist zu entnehmen, daß die Rahmenkonstruktion 19 derart vorgesehen ist, daß beim alleinigen Öffnen der Haube 11 die Rahmenkonstruktion 19 nicht mitangehoben wird. Erst beim Aufstellen der Haube 11 als Überrollschutz wird die Rahmenkonstruktion 19 mit der Haube 11 aufgestellt.
  • Soll nun nach Erkennen eines kritischen Fahrzustandes, wie hier insbesondere eines drohenden Überschlagsfalles, das erfindungsgemäße Überrollschutzsystem 9 ausgelöst werden, d.h. die Haube 11 in Vorwärtsfahrtrichtung gesehen hinten nach oben gestellt werden, so muß das Teleskopsystem 13 und zwar gemäß der bevorzugten gezeigten Ausführungsform die einzelnen Teleskopelemente 14 entriegelt werden, damit diese ausfahren können und dadurch die Haube 11 hochstellen.
  • Unter Entriegeln soll hier jede Art von Aktivierung verstanden werden, damit das Teleskopsystem 13 seinen ausgefahrenen Zu stand erreichen kann, so daß die Haube 11 hochgestellt werden kann und der Überrollschutz gemäß der vorliegenden Erfindung bereitgestellt werden kann. Wie 5 zu entnehmen ist, wird die Haube 11 dabei vorzugsweise um ein Drehgelenk 20 im Bereich der Fahrzeugfront geschwenkt und dadurch in eine Abstützposition gebracht. Das Drehgelenk 20 kann dabei auch durch die Verschlußmittel 18 gebildet sein.
  • Die Entriegelung kann durch einen elektromechanischen Aktor oder durch ein piezokeramisches System erfolgen, wie sie dem Fachmann aus dem Stand der Technik durchaus geläufig sind.
  • So ist beispielsweise eine Ent- bzw. Verriegelungsvorrichtung bekannt, die einen Elektromagneten, eine Verriegelungsvorrichtung und eine Haltestange mit Haltevorrictung verwendet, wobei die Verriegelungsvorrichtung drei wirkungsmäßig hintereinander angeordnete Klinken aufweist, die von dem Elektromagneten ausgelöst werden können.
  • Nach dem Entriegeln werden die Teleskopelemente 14 vorzugsweise durch die Feder 15 nach oben gefahren. Der Antrieb könnte jedoch auch durch jeden anderen dem Fachmann geläufigen mechanischen, elektrischen oder hydraulischen Antrieb erfolgen.
  • Daneben wäre es aber ebenso denkbar, daß das Teleskopsystem pyrotechnisch, wie beispielsweise durch ein aktives Element aktiviert wird. Hierfür könnte beispielsweise ein Airbagmodul eingesetzt werden. Eine solche Aktivierung hat sich deshalb als vorteilhaft erwiesen, da sie sehr schnell erfolgen kann und im abgesenkten Zustand keine Verriegelung stattfinden muß.
  • Als vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, wenn das Hochstellen der Haube 11 beim erfindungsgemäßen Überrollschutzsystem 9 sensorgesteuert erfolgt. Zwar wäre es auch denkbar, daß das Hochstellen durch Auslösen durch den Fahrer erfolgt, jedoch hat ein Fahrzeuglenker in einem kritischen Fahrzustand üblicherweise nicht mehr die Zeit, eine Auslösung zu bewirken. Daher erfolgt das Hochstellen also vorzugsweise sensorgesteuert. Ein Prä-Crash-Sensor bzw. Überroll-Sensor erkennt dabei den Beginn eines Fahrzeug-Überschlags und aktiviert dann eine mechanische, elektrische, pyrotechnische oder hydraulische Antriebseinrichtung, wie schon oben teilweise beschrieben wurde.
  • Da ein Überschlag in jede Richtung möglich ist, muß die Überschlagserkennung auch für alle Richtungen wirksam sein. Die verschiedenen Sensoren nehmen die dafür notwendigen Größen auf, aus denen ein Steuergerät einen unmittelbar bevorstehenden Fahrzeugaufprall bzw. einen möglichen Überschlag berechnet. Dabei kann eine Sensorik derart ausgebildet sein, daß für das Erkennen der Gefahr des Überschlags und für das Auslösen des Überschlagschutzsystems zwei Kriterien verwendet werden.
  • Für das erste Auslösekriterium erfaßt je ein Sensor in Fahrzeuglängs- und Fahrzeugquerrichtung die Beschleunigungswerte. Ein Mikrocomputer vergleicht die resultierende Beschleunigung mit einer vorprogrammierten Auslöseschwelle. Wird diese Schwelle überschritten, wird das System aktiviert.
  • Für die zweite Auslösebedingung wertet ein Neigungsschalter die Fahrzeugneigung aus. Sobald auch hier ein Grenzwert überschritten wird, wird das System aktiviert.
  • Diese beiden Auslösekriterien stehen dabei unabhängig nebeneinander. Als Sensoren können beispielsweise Infrarotsensoren, Ultraschallsensoren, Radarsensoren einzeln oder auch in Kombination verwendet werden.
  • Nach dem Hochstellen soll die Haube 11 dann in dem hochgefahrenen Zustand verriegelt werden, damit sie beim Überschlag nicht zurückklappt und auch ausreichend belastet werden kann. Zum Verriegeln können dabei wiederum alle dem Fachmann geläufigen Mittel verwendet werden, insbesondere auch solche, die oben schon beim Entriegeln erwähnt wurden.
  • Weiterhin ist das erfindungsgemäße Überrollschutzsystem 9 vorzugsweise derart vorgesehen, daß es reversibel ist. Durch eine solche Ausgestaltung kann dann in dem Fall, in dem nach Detektion eines kritischen Fahrzustandes doch kein Überschlag erfolgt ist, das Überrollschutzsystem einfach wieder eingefahren werden, ohne daß dazu größere Reparaturen notwendig werden.
  • Wenn das Fahrzeug 1 im hinteren Bereich sehr kurz ist, kann es auch vorteilhaft sein, wenn neben dem erfindungsgemäßen Überrollschutzsystem 9 zusätzlich ein Überrollkörper 2 im Fondbereich 3 vorgesehen ist. Ist das Fahrzeug im hinteren Bereich sehr kurz ausgebildet, so ist der Überlebensraum 7 der Insassen im Überschlagsfall sehr beschränkt, da die Tangente von dem erfindungsgemäßen Überrollschutzsystem 9 zur Heckkante, also die Tangente, die beim Überschlagsfall den Überlebensraum 7 der Insassen im Fahrzeug begrenzt, sehr steil abfällt und so für die Insassen nur wenig Platz bleibt.
  • Ein noch größerer Überlebensraum 7 kann dann also bei solchen Fahrzeugen dadurch erreicht werden, daß im Fondbereich 3 ein weiterer Überrollkörper 2 vorgesehen ist. Solche im Fondbereich 3 enthaltenen Überrollkörper sind dem Fachmann in großer Anzahl aus dem Stand der Technik bekannt, so daß hier nicht näher darauf eingegangen werden soll.

Claims (12)

  1. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Kabrioletts, mit einer in Vorwärtsfahrtrichtung gesehen vor einer Windschutzscheibe angeordneten Haube für einen Motor- und/oder Kofferraum, wobei die Haube wenigstens eine scharnierartige Anbindung an eine Karosseriestruktur aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in einem kritischen Fahrzustand die Haube (11) mittels einer Hochstelleinrichtung (12) an einem ihrer Enden zur Abstützung des Kraftfahrzeuges (1) im Bereich einer A-Säule (5) hochgestellt und in diesem Zustand verriegelt wird.
  2. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochstelleinrichtung (12) der Haube (11) an deren einem Fahrgastraum (4) zugewandten Bereich vorgesehen ist.
  3. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die scharnierartige Anbindung (10) der Haube (11) an deren einem Fahrgastraum (4) zugewandten Bereich vorgesehen ist.
  4. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (11) mittels ihrer scharnierartigen Anbindung (16) mit einer Rahmenkonstruktion (13) verbunden ist, welche ihrerseits über die Hochstelleinrichtung (12) mit der Karosseriestruktur (17) verbunden ist.
  5. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (11) über Verschlußmittel (18) in ihrem dem Fahrgastraum (4) abgewandten Bereich mit der Karosseriestruktur (17) verbindbar ist.
  6. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die scharnierartige Anbindung (16) der Haube (11) an deren dem Fahrgastraum (4) abgewandten Ende und die Hochstelleinrichtung (12) an deren dem Fahrgastraum (4) zugewandten Ende angeordnet ist.
  7. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochstelleinrichtung (12) mit einem Teleskopsystem (13) ausgebildet ist.
  8. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Teleskopsystem (13) mittels einer unter Vorspannung eingebauten Feder (15) ausgefahren wird.
  9. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entriegelung der Haube (11) im kritischen Fahrzustand durch einen elektromechanischen Aktuator oder durch ein piezokeramisches System erfolgt.
  10. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hochstellen der Haube (11) sensorgesteuert erfolgt.
  11. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es reversibel ausgebildet ist.
  12. Überrollschutzsystem für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein Überrollkörper (2) in einem Fondbereich (3) des Kraftfahrzeuges (1) vorgesehen ist.
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