DE10021271C1 - Einrichtung und Verfahren zum Ansteuern von Weichen - Google Patents
Einrichtung und Verfahren zum Ansteuern von WeichenInfo
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Abstract
Der Erfindung liegt u. a. die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Ansteuern von Weichen anzugehen, mit der trotz hoher Flexibilität bei der Weichenansteuerung eine Überlastung der die Weichenumschaltspannung bereitstellenden Stromversorgungseinrichtung zuverlässig vermieden wird. DOLLAR A Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Einrichtung zum Ansteuern von Weichen (20, 24, 25, 30) eines Gleisbereichs mit einer Stromversorgungseinrichtung (5) zum Bereitstellen von Weichenumschaltspannung (Uw) und mit mindestens zwei mit der Stromversorgungseinrichtung (5) verbundenen, voneinander unabhängigen Steuereinrichtungen (10, 15), die zum Ansteuern der Weichen (20, 24, 25, 30) diese mit der Weichenumschaltspannung (Uw) der Stromversorgungseinrichtung (5) beaufschlagen, DOLLAR A - wobei die mindestens zwei Steuereinrichtungen (10, 15) derart ausgestaltet sind, dass jede von ihnen Weichenansteuerbefehle ausschließlich entsprechend einem eigenen, von dem der übrigen Steuereinrichtungen sich unterscheidenden Umschalt-Zeittakt erzeugt.
Description
Aus der Druckschrift "Mikrocomputergesteuertes
Rangiersystem" (Sonderdruck der Fa. Siemens aus der
Schweizerischen Bauzeitung 94 (1976) 36, Seiten 524 bis 527)
sind eine Einrichtung und ein Verfahren zum Ansteuern von
Weichen eines Gleisbereichs bekannt. Die vorbekannte
Einrichtung weist eine Steuereinrichtung auf - in der
Druckschrift "Zentrale Steuerung" genannt -, die
mikrocomputer-gesteuert ist. Obwohl dies in der Druckschrift
nicht detailliert angegeben ist, wird die vorbekannte
Steuereinrichtung mit einer Stromversorgungseinrichtung
ausgestattet sein, mit der Weichenumschaltstrom für das
Umstellen der Weichen - zum Antrieb der Elektromotore der
Weichen - bereitgestellt wird.
Aus der Druckschrift "Steuerung und Überwachung der
Fahrwegelemente im El-A-Stellwerk" (Signal und Draht, Heft 81
(1989) Seiten 95-102) ist eine Ansteuereinrichtung zum
Ansteuern von Weichen eines Gleisbereiches bekannt. Diese
Ansteuereinrichtung weist eine Stromversorgungseinrichtung
auf, die eine Stellspannung von 380 V bereitstellt. Die
Ansteuereinrichtung enthält darüber hinaus eine mit der
Stromversorgungseinrichtung verbundene Steuereinrichtung, die
zum Ansteuern einer bzw. der Weichen diese mit der
Stellspannung als Weichenumschaltspannung beaufschlagt.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 198 19 162 A1 ist eine
Schaltung zum Stellen und Überwachen einer mit mehreren
Weichenantrieben versehenen Weiche bekannt. Bei dieser
Schaltung werden die Weichenantriebe kaskadiert angesteuert,
so dass die Stromspitzen zum Beginn jedes Umschaltvorganges
zeitlich versetzt auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
zum Ansteuern von Weichen anzugeben, bei der eine Überlastung
der die Weichenumschaltspannung bereitstellenden
Stromversorgungseinrichtung zuverlässig vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
Einrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung
ist darin zu sehen, dass die Einrichtung sehr flexibel
betrieben werden kann, da zum Ansteuern der Weichen
mindestens zwei voneinander unabhängige Steuereinrichtungen
vorhanden sind. Dadurch ist es möglich, jeder der
Steuereinrichtungen spezielle Aufgaben zuzuweisen; so kann
beispielsweise eine der Steuereinrichtungen für den
Ablaufbetrieb und eine andere Steuereinrichtung für das
Stellen von Rangierstraßen oder für das Stellen elektrisch
ortsbedienter Weichen speziell ausgestaltet sein. Ein
weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen
Einrichtung besteht darin, dass die mindestens zwei
Steuereinrichtungen derart ausgestaltet sind, dass jede von
ihnen Weichenansteuerbefehle in einem eigenen, von dem der
übrigen Steuereinrichtungen unterschiedlichen Umschalt-
Zeittakt erzeugt; denn so wird vermieden, dass die
Steuereinrichtungen allzu häufig genau gleichzeitig
Weichenansteuerbefehle erzeugen. Ein genau gleichzeitiges
Erzeugen von Weichenansteuerbefehlen führt nämlich wegen des
hohen Motoranlaufstromes der Weichenantriebsmotore zu einer
starken Belastung der den Weichenumschaltstrom
bereitstellenden Stromversorgungseinrichtung. Ein
zusätzlicher wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen
Einrichtung ist darin zu sehen, dass bei dieser ein
gleichzeitiges Erzeugen von Weichenansteuerbefehlen auf ein
akzeptables Minimum besonders zuverlässig reduziert wird;
denn die Umschalt-Zeittakte der Steuereinrichtungen sind
derart gewählt, dass ihre Periodendauer jeweils einem
Vielfachen einer für die Einrichtung vorgegebenen
Grundperiodendauer entspricht, wobei die Vielfachen mit
Primzahlen gebildet sind. Somit kann ein gleichzeitiges
Auftreten von Weichenansteuerbefehlen nur bei denjenigen
Umschalt-Zeitschlitzen vorkommen, die dem Produkt der zur
Bildung der Vielfachen herangezogenen Primzahlen entsprechen,
was bei großen Primzahlen dann entsprechend selten ist.
Für die Praxis hat es sich bewährt, wenn die Vielfachen als
solche Primzahlen sind; im Falle zweier Steuereinrichtungen
können die Primzahlen beispielsweise 2 und 5 oder auch 3 und
7 sein.
Um eine ausreichende Zeitspanne zwischen den
Umschaltvorgängen zu gewährleisten, wird es gemäß einer
ersten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Einrichtung als
vorteilhaft angesehen, wenn die Grundperiodendauer mindestens
so lang ist wie die Zeitkonstante des abklingenden
Anlaufstromes der Weichenantriebe. Der Anlaufstrom beim
Umschalten von Weichen ist nämlich beim Einschalten des
Weichenantriebs, also innerhalb der ersten ca. 50 ms,
besonders hoch, so dass ein gleichzeitiges Erzeugen von
mehreren Weichenansteuerbefehlen innerhalb dieser Zeitspanne
besonders zuverlässig vermieden werden sollte; dies wird
durch einen Grundtakt mit einer Grundperiodendauer von
beispielsweise mindestens 50 ms gewährleistet.
Die Weichenumlaufzeit von Weichen beträgt ca. 2 Sekunden, so
dass bei einer Grundperiodendauer von ca. 50 ms und relativ
kleinen Vielfachen bzw. Primzahlen trotz des zeitlich
versetzten Erzeugens der Weichenansteuerbefehle ein
zeitliches Überlappen der Weichenumlaufzeiten - d. h. also
ein versetzt gleichzeitiges Umschalten mehrerer von einer
Steuereinrichtung angesteuerter Weichen - auftreten kann;
wird nämlich in einem Umschalt-Zeitschlitz ein
Weichenansteuerbefehl erzeugt und wird in dem darauffolgenden
Umschalt-Zeitschlitz ebenfalls wieder ein
Weichenansteuerbefehl erzeugt, so wird bei einem zu kleinen
zeitlichen Abstand zwischen den beiden Umschalt-Zeitschlitzen
die nächste Weiche aktiviert, obwohl die zuvor aktivierte
Weiche noch nicht vollständig umgelaufen ist. Es würde damit
also zu einem gleichzeitigen, wenn auch zeitlich versetzten
Umschalten mehrerer Weichen durch ein und dieselbe
Steuereinrichtung kommen. Um sicherzustellen, dass die
Zeitspanne zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden
Umschalt-Zeitschlitzen so groß ist, dass jede
Steuereinrichtung jeweils erst dann wieder einen neuen
Weichenansteuerbefehl erzeugt, wenn der jeweils zuvor
erzeugte Weichenansteuerbefehl vollständig abgearbeitet ist,
d. h. die zuvor angesteuerte Weiche vollständig umgelaufen
ist, wird es gemäß einer zweiten Weiterbildung der
erfindungsgemäßen Einrichtung als vorteilhaft angesehen, wenn
die Grundperiodendauer mindestens so lang ist wie die
Umlaufzeit der Weichen oder wenn das Produkt aus
Grundperiodendauer und dem kleinsten der Vielfachen
mindestens so lang ist wie die Umlaufzeit der Weichen; denn
in diesem Fall ist gewährleistet, dass jede Steuereinrichtung
erst dann wieder einen Weichenansteuerbefehl erzeugt, wenn
die jeweils zuvor mit einem Weichenansteuerbefehl
beaufschlagte und damit aktivierte Weiche vollständig
umgelaufen ist. Wird pro Umschalt-Zeitschlitz von jeder
Steuereinrichtung stets nur für eine einzige Weiche ein
Weichenansteuerbefehl erzeugt, so wird pro Steuereinrichtung
also zu jedem Zeitpunkt ausschließlich eine einzige Weiche
betrieben.
Für den Fall, dass mindestens eine der Steuereinrichtungen
mit mindestens einer elektrisch ortsbedienten Weiche in
Verbindung steht, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn
diese Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie bei
Vorliegen eines durch örtliche Bedienung dieser Weiche
erzeugten Umstellbefehls diese Weiche mit höherer Priorität
ansteuert als die übrigen ihr zugeordneten Weichen; denn so
lässt sich sicher vermeiden, dass elektrisch ortsbediente
Weichen verspätet umgeschaltet werden. Ein verspätetes
Umschalten könnte nämlich zu Betriebsbehinderungen oder
Unfällen führen, wenn nämlich die Weiche deshalb zu spät oder
gar nicht mehr umschaltet, weil das Schienenfahrzeug, für das
das Umschalten angefordert wurde, bereits in den
Weichenbereich hineingefahren ist.
Der Erfindung liegt darüber hinaus die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Ansteuern von Weichen anzugeben, mit der sich
trotz hoher Flexibilität bei der Weichenansteuerung eine
Überlastung der die Weichenumschaltspannung bereitstellenden
Stromversorgungseinrichtung zuverlässig vermeiden läßt, da
dies sicherheitsrelevant ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren
mit den Merkmalen gemäß Anspruch 8.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen
denjenigen der erfindungsgemäßen Einrichtung. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in
Unteransprüchen zum Anspruch 8 angegeben. Deren vorteilhafte
Wirkungen entsprechen denjenigen der Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Einrichtung.
Zur Erläuterung der Erfindung zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße
Einrichtung mit zwei Steuereinrichtungen und
Fig. 2 Zeitdiagramme, die angegeben, in welchem Umschalt-
Zeittakt die beiden Steuereinrichtungen gemäß Fig. 1 jeweils
arbeiten.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung gemäß Fig. 1 lässt
sich auch das erfindungsgemäße Verfahren durchführen.
Die Fig. 1 zeigt eine Weichenumschaltspannung Uw und
Weichenumschaltstrom Iw bereitstellende
Stromversorgungseinrichtung 5, der an einem Ausgang A5 ein
Eingang E10 einer ersten Steuereinrichtung 10 sowie ein
Eingang E15 einer zweiten Steuereinrichtung 15 nachgeordnet
ist. Die erste Steuereinrichtung 10 ist mit ihrem einen
Ausgang A10A mit einem Eingang E20 einer ersten Weiche 20
verbunden; dieser Eingang E20 dient als Anschluss für den
Antriebsmotor der ersten Weiche 20.
An einen weiteren Ausgang A10B der ersten Steuereinrichtung
10 ist ein Eingang E24 einer zweiten Weiche 24 angeschlossen;
dieser Eingang E24 dient dabei als Anschluss für den
Antriebsmotor der zweiten Weiche 24.
Die zweite Steuereinrichtung 15 weist einen Ausgang A15A auf,
der mit dem Eingang E25 einer dritten Weiche 25 in Verbindung
steht. Mit einem zweiten Ausgang A15B ist die zweite
Steuereinrichtung 15 mit einem Eingang E30 einer vierten
Weiche 30 verbunden; die Eingänge E25 und E30 dienen dabei
jeweils als Anschluss für den Antriebsmotor der dritten bzw.
vierten Weiche 25 bzw. 30.
Die Einrichtung gemäß der Figur wird wie folgt betrieben. Die
zwei Steuereinrichtungen 10 und 15 arbeiten unabhängig
voneinander, so dass die erste Steuereinrichtung 10
beispielsweise für den Ablaufbetrieb eines Ablaufberges und
die zweite Steuereinrichtung 15 für das Stellen von
Rangierstraßen oder das Stellen elektrisch ortsbedienter
Weichen speziell ausgestaltet sein kann. Dabei ist die erste
Steuereinrichtung 10 aufgrund ihrer Verbindung zur ersten und
zweiten Weiche 20 und 24 in der Lage, diese durch
Durchschalten der Weichenumschaltspannung Uw der
Stromversorgungseinrichtung 5 umzustellen; die zweite
Steuereinrichtung 15 kann ausschließlich auf die dritte und
die vierte Weiche 25 und 30 zugreifen und diese umstellen,
indem sie sie mit der Weichenumschaltspannung Uw der
Stromversorgungseinrichtung 5 beaufschlagt.
Bei der Einrichtung gemäß der Fig. 1 ist die vierte Weiche
30 eine elektrisch ortsbediente Weiche. Unter dem Begriff
"elektrisch ortsbediente Weiche" wird dabei eine Weiche
verstanden, bei der Schienenfahrzeugführer durch eine
Betätigung eines Schlagtasters der Weiche einen Umstellbefehl
erzeugen können. Wird ein solcher Umstellbefehl mit einem in
der Fig. 1 nicht dargestellten Schlagtaster durch einen
Schienenfahrzeugführer erzeugt, so gelangt dieser
Umstellbefehl über eine in der Fig. 1 nicht dargestellte
Steuerleitung zu der zweiten Steuereinrichtung 15. Um zu
gewährleisten, dass der Umstellbefehl möglich schnell in die
Realität umgesetzt wird, ist die zweite Steuereinrichtung 15
derart ausgestaltet, dass sie bei Vorliegen eines solchen
Umstellbefehls die vierte Weiche 30 bevorzugt behandelt; d. h
dass sie für die vierte Weiche 30 in ihrem jeweils nächsten
Umschalt-Zeitschlitz einen Weichenansteuerbefehl erzeugt und
das ggf. für diesen nächsten Zeitschlitz vorgesehene
Umschalten einer anderen Weiche, also konkret der dritten
Weiche 25, zeitlich verschiebt. Konkret ist also die zweite
Steuereinrichtung 15 derart ausgestaltet, dass sie die vierte
Weiche 30 mit höherer Priorität behandelt, da es sich um eine
elektrisch ortsbediente Weiche handelt. In entsprechender
Weise kann auch die erste Steuereinrichtung ausgebildet sein,
wenn beispielsweise die erste Weiche 20 eine elektrisch
ortsbediente Weiche sein sollte.
Da die beiden Steuereinrichtungen 10 und 15 unabhängig
voneinander arbeiten, kann es nun vorkommen, dass beide
Steuereinrichtungen genau gleichzeitig Weichenansteuerbefehle
erzeugen. Dies führt dann dazu, dass die
Stromversorgungseinrichtung 5 einen sehr hohen
Weichenumschaltstrom Iw zum Umschalten der Weichen liefern
muss, da beim Anlaufen der Weichenantriebsmotoren besonders
hohe Anlaufströme erforderlich sind. Werden zu kurz
hintereinander gleichzeitig Weichenansteuerbefehle erzeugt,
so kann dies zu einer Überlastung der
Stromversorgungseinrichtung 5 führen. Um dies zu verhindern,
sind die beiden Steuereinrichtungen 10 und 15 derart
ausgestaltet, dass jede von ihnen stets nur einen einzigen
Weichenansteuerbefehl pro Umschalt-Zeitschlitz erzeugt und
dabei entsprechend einem eigenen Umschalt-Zeittakt arbeitet,
wobei sich die beiden Umschalt-Zeittakte der beiden
Steuereinrichtungen 10 und 15 voneinander unterscheiden. Dies
ist genauer im Zusammenhang mit der Fig. 2 erläutert.
Die Fig. 2 zeigt ein Diagramm A und ein Diagramm B. Das
Diagramm A gibt an, zu welchen Zeiten die erste
Steuereinrichtung 10 für ihre zugeordneten Weichen 20 und 24
Weichenansteuerbefehle erzeugen kann, und das Diagramm B
zeigt, in welchen Zeitschlitzen die zweite Steuereinrichtung
15 die ihr zugeordneten Weichen 25 und 30 umschalten darf.
Diese Zeitschlitze - nachfolgend Umschalt-Zeitschlitze genannt
- sind in den Diagrammen jeweils schwarz dargestellt. Wie
sich den beiden Diagrammen A und B entnehmen lässt, arbeiten
die beiden Steuereinrichtungen 10 und 15 entsprechend einem
vorgegebenen Grundtakt, der beispielsweise einer
Grundperiodendauer Tg von mindestens 50 ms entsprechen kann.
Der Umschalt-Zeittakt fA der ersten Steuereinrichtung 10 ist
dabei so gewählt, dass seine Periodendauer TA einem
Vielfachen, nämlich dem p1-fachen (p1 = 3), dieser
Grundperiodendauer Tg entspricht (Diagramm A).
TA = p1 . Tg
wobei p1 eine Primzahl ist und gleich 3 ist.
Dies bedeutet, dass die erste Steuereinrichtung 10
ausschließlich in jedem dritten Zeitschlitz
Weichenansteuerbefehle erzeugt.
Entsprechendes gilt für die zweite Steuereinrichtung 15, die
- wie das Diagramm B zeigt - ausschließlich in jedem fünften
Zeitschlitz Weichenansteuerbefehleerzeugen darf. Der
Umschalt-Zeittakt fB der zweiten Steuereinrichtung 15 ist
also so gewählt, dass seine Periodendauer TB einem 5-fachen
der Grundperiodendauer TB entspricht:
TB = p2 . Tg
wobei p2 eine Primzahl ist und gleich 5 ist.
Zu einem gleichzeitigen Erzeugen von Weichenansteuerbefehlen
durch die beiden Steuereinrichtungen 10 und 15 kann es daher
nur ausschließlich in jedem Q-ten Zeitschlitz kommen; der
Wert für Q ergibt sich dabei durch Multiplikation der beiden
Vielfachen p1 und p2, da p1 und p2 Primzahlen sind:
Q = p1 . p2 = 3 . 5 = 15
Die beiden Steuereinrichtungen 10 und 15 der Einrichtung
gemäß der Fig. 1 können beispielsweise als programmierte DV-
Anlagen ausgebildet sein, deren Umschalt-Zeittakt mit einer
internen Clock bzw. mit einem internen Prozessortakt erzeugt
wird. Bei der Erläuterung der erfindungsgemäßen Einrichtung
und dem erfindungsgemäßen Verfahren wurde beispielhaft davon
ausgegangen, dass die beiden Steuereinrichtungen 10 und 15
einen synchronisierten Grundtakt aufweisen; da jedoch die
beiden Steuereinrichtungen 10 und 15 unabhängig voneinander
arbeiten, ist in der Praxis natürlich davon auszugehen, dass
die beiden Grundtakte der beiden Steuereinrichtungen 10 und
15 zeitlich auseinanderlaufen, so dass ein genau
gleichzeitiges Einschalten von Weichen durch die beiden
Steuereinrichtungen 10 und 15 relativ unwahrscheinlich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Einrichtung funktionieren jedoch auch dann, wenn im
schlechtesten Falle ("worst case") die beiden
Steuereinrichtungen tatsächlich doch im selben Takt arbeiten
sollten. Bei der Erläuterung der Erfindung wurden als
Vielfache des Grundtaktes Primzahlen gewählt. Die Einrichtung
gemäß Fig. 1 arbeitet auch dann zuverlässig, wenn das
jeweilige Vielfache nicht eine Primzahl als solche ist,
sondern mit einer Primzahl gebildet ist; so könnte das
Vielfache der ersten Steuereinrichtung beispielsweise mit den
Primzahlen 2 und 5 gebildet sein und 10 betragen, und das
Vielfache der zweiten Steuereinrichtung könnte beispielsweise
mit den Primzahlen 3 und 7 gebildet sein und 21 betragen.
Da die Periodendauer beim obigen Ausführungsbeispiel nur 50 ms
beträgt, kommt es bei sehr kleinen Vielfachen p1 und p2
dazu, dass die Steuereinrichtungen 10 und 15 jeweils bereits
einen neuen Weichenansteuerbefehl erzeugen, obwohl der
jeweils vorangegangene Weichenansteuerbefehl noch nicht
vollständig abgearbeitet ist; denn die Umlaufzeit Tu von
Weichen beträgt ca. 2 Sekunden und ist damit deutlich länger
als der zeitliche Abstand (100 ms bzw. 200 ms, vgl. Fig.
2) zwischen den Umschalt-Zeitschlitzen.
Nachfolgend soll nun am Beispiel des Umschalt-Zeittakts fB
der zweiten Steuereinrichtung 15 gezeigt werden, wie sich die
Anzahl N der zeitversetzt und somit zumindest teilweise
gleichzeitig umschaltenden Weichen errechnet:
N = Tu/(p2 . Tg) = 2 s/(5 . 50 ms) = 8
Soll sichergestellt werden, dass durch die zweite
Steuereinrichtung 15 stets auschließlich eine einzige Weiche
umgestellt wird, so muss also p2 mindestens betragen:
p2 ≧ p2 min = Tu/Tg = 40
Soll sichergestellt werden, dass durch die zweite
Steuereinrichtung 15 stets höchstens n Weichen gleichzeitig
im Umlauf sind, ergibt sich der allgemeine Zusammenhang:
p2 ≧ p2 min = Tu/(n . Tg)
Claims (14)
1. Einrichtung zum Ansteuern von Weichen (20, 24, 25, 30)
eines Gleisbereichs mit einer Stromversorgungseinrichtung (5)
zum Bereitstellen von Weichenumschaltspannung (Uw) und mit
mindestens zwei mit der Stromversorgungseinrichtung (5)
verbundenen, voneinander unabhängigen Steuereinrichtungen
(10, 15), die zum Ansteuern der Weichen (20, 24, 25, 30)
diese mit der Weichenumschaltspannung (Uw) der
Stromversorgungseinrichtung (5) beaufschlagen,
- - wobei die mindestens zwei Steuereinrichtungen (10, 15) derart ausgestaltet sind, dass jede von ihnen Weichenansteuerbefehle ausschließlich in einem eigenen, von dem der übrigen Steuereinrichtungen sich unterscheidenden Umschalt-Zeittakt erzeugt,
- - wobei die Umschalt-Zeittakte der Steuereinrichtungen (10, 15) derart gewählt sind, dass ihre Periodendauer jeweils einem Vielfachen einer für die Einrichtung vorgegebenen Grundperiodendauer entspricht, und
- - wobei die Vielfachen mit Primzahlen gebildet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die Vielfachen als solche Primzahlen sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die Vielfachen im Falle zweier Steuereinrichtungen (10, 15) die Primzahlen 2 und 5 oder 3 und 7 sind.
4. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die Grundperiodendauer (Tg) mindestens so lang ist wie die Zeitkonstante des abklingenden Anlaufstromes der Weichenantriebe der Weichen (20, 24, 25, 30).
5. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die Grundperiodendauer (Tg) mindestens so lang ist wie die Umlaufzeit (Tu) der Weichen (20, 24, 25, 30).
6. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - das Produkt aus Grundperiodendauer (Tg) und dem kleinsten der Vielfachen (p1) mindestens so lang ist wie die Umlaufzeit (Tu) der Weichen (20, 24, 25, 30).
7. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- - dass mindestens eine der Steuereinrichtungen (15) mit mindestens einer elektrisch ortsbedienten Weiche (30) in Verbindung steht und
- - dass diese Steuereinrichtung (15) darüber hinaus derart ausgebildet ist, dass sie bei Vorliegen eines durch örtliche Bedienung dieser Weiche erzeugten Umstellbefehls diese Weiche mit höherer Priorität ansteuert als die übrigen ihr zugeordneten Weichen (25).
8. Verfahren zum Ansteuern von Weichen (20, 24, 25, 30) eines
Gleisbereichs, bei dem
- - mit einer Stromversorgungseinrichtung (5) Weichenumschaltspannung (Uw) bereitgestellt wird und
- - das Ansteuern der Weichen (20, 24, 25, 30) mit zwei voneinander unabhängig arbeitenden, mit der Stromversorgungseinrichtung (5) verbundenen Steuereinrichtungen (10, 15) vorgenommen wird, wobei bei dem Verfahren
- - jede der Steuereinrichtungen (10, 15) zum Erzeugen von Weichenansteuerbefehlen ausschließlich in einem jeweils eigenen, von dem der übrigen Steuereinrichtungen sich unterscheidenden Umschalt- Zeittakt herangezogen wird,
- - die Umschalt-Zeittakte der Steuereinrichtungen (10, 15) derart gewählt werden, dass ihre Periodendauer jeweils einem Vielfachen einer für die Einrichtung vorgegebenen Grundperiodendauer entspricht, und
- - die Vielfachen mit Primzahlen gebildet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - als die Vielfachen Primzahlen als solche gewählt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - im Falle zweier Steuereinrichtungen als die Vielfachen die Primzahlen 2 und 5 oder 3 und 7 gewählt werden.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 8 bis
10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die Grundperiodendauer (Tg) mindestens so lang ist wie die Zeitkonstante des abklingenden Anlaufstromes der Weichenantriebe der Weichen (20, 24, 25, 30).
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 8 bis
10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - das Produkt aus Grundperiodendauer (Tg) und dem kleinsten der Vielfachen (p1) mindestens so lang ist wie die Umlaufzeit (Tu) der Weichen (20, 24, 25, 30).
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 8 bis
10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die Grundperiodendauer (Tg) mindestens so lang ist wie die Umlaufzeit der Weichen (20, 24, 25, 30).
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 8 bis
13,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - im Falle, dass mindestens eine der Steuereinrichtungen (15) mit mindestens einer elektrisch ortsbedienten Weiche (30) in Verbindung steht und dass ein durch örtliche Bedienung dieser Weiche (30) erzeugter Umstellbefehl vorliegt, diese Weiche (30) mit höherer Priorität angesteuert wird als die übrigen Weichen (25) dieser Steuereinrichtung (15).
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