DE10021065A1 - Bedieneinheit - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Bedieneinheit für die Bedienung einer Benutzeroberfläche einer elektrischen Vorrichtung mit einem um eine Achse (9) drehbaren Drehkörper (1) vorgeschlagen. Erfindungsgemäß ist der Drehkörper um eine Achse quer zur Drehachse verkippbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Bedieneinheit für die Bedienung
einer Benutzeroberfläche einer elektrischen Vorrichtung mit
einem um eine Achse drehbaren Drehkörper.
Insbesondere bei Eingabefeldern in Fahrzeugen, z. B. für die
Bedienung eines Bildschirms für ein Fahrerinformationssystem,
sind Bedieneinheiten notwendig, deren Freiheitsgrad gerade
ausreichend ist, um die erforderliche Bedienfunktionalität
bereitzustellen, z. B. einen Cursor auf dem Bildschirm von
oben nach unten zu bewegen und/oder von links nach rechts.
Dadurch soll gewährleistet werden, dass die Aufmerksamkeit
eines Fahrers für den Straßenverkehr nicht in unerwünschter
Weise beeinträchtigt wird.
Bei einigen bekannten Fahrerinformationssystemen werden
Eingabeelemente, z. B. in Form eines Drehdruckgebers oder
einer Viererfunktionswippe, zur Bedienung der
Benutzeroberflächen eingesetzt. Die Eingabeelemente dienen
zur Steuerung von Menüs oder auch der textuellen Eingabe in
Verbindung mit einer Softwaremaske zur Eingabe von
alphanumerischen Zeichen, einem sogenannten Speller.
Beabsichtigt ist, derartige Eingabeelemente mittels nur einer
Hand und bestenfalls ohne Augenkontakt zu dem Eingabeelement
und mit so wenig wie möglich Augenkontakt zu der damit
bedienten Benutzeroberfläche betätigen zu können.
Die soeben beschriebenen Eingabeelemente haben diesbezüglich
den Nachteil, dass es einem Bediener, z. B. bei der Bewegung
eines Cursors auf einem Bildschirm, schwerfällt, die Bewegung
des Cursors ohne Augenkontakt leicht nachvollziehen zu
können.
Um diesbezüglich eine Verbesserung zu erreichen, wird in der
noch nicht veröffentlichten Patentanmeldung DE 199 26 596
vorgeschlagen, ein Bedienelement mit einem ersten um eine
erste Achse drehbaren Stellelement und mit einem zweiten
Stellelement auszustatten, das um eine zweite, mit der ersten
Achse nicht zusammenfallenden Achse drehbar ist. Das
Bedienelement soll bevorzugt eine im Wesentlichen
kugelförmige Ausgestaltung aufweisen, wobei das erste
Stellelement vollkugelförmig und das zweite Stellelement im
Wesentlichen halbkugelförmig sowie das erste Stellelement
zumindest teilweise umschließend geführt ist.
Auf diese Weise wird eine gute haptische Rückmeldung bei der
Verstellung z. B. eines Cursors in zwei Koordinatenrichtungen
auf einem Bildschirm ermöglicht, ohne dass ein Augenkontakt
zum Bedienelement und ein nur eingeschränkter Augenkontakt
oder ebenfalls kein Augenkontakt zu einem sich bewegenden
Cursor auf einem Bildschirm erforderlich ist.
Durch die zwei ineinandergelegten kugelförmigen Stellelemente
lässt sich annähernd eine Funktionalität wie bei einer "Maus"
realisieren. Für viele Anwendungen ist jedoch ein solcher
Freiheitsgrad nicht erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bedieneinheit
für insbesondere eine auf einem Bildschirm dargestellte
Benutzeroberfläche bereitzustellen, die bei vergleichsweise
geringem Freiheitsgrad eine ausreichende Funktionalität,
insbesondere für eine Cursorbewegung gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch eine Bedieneinheit der einleitend
bezeichneten Art dadurch gelöst, dass der Drehkörper um eine
Achse quer, vorzugsweise senkrecht zu seiner Drehachse
verkippbar ist. Durch diese Vorgehensweise kann
beispielsweise durch Drehen des Drehkörpers ein Cursor in
einem Menü von oben nach unten oder von unten nach oben
gefahren werden, wobei durch Verkippen des Drehkörpers der
Cursor z. B. nach rechts bewegt wird. Durch die Verwendung
eines Drehkörpers, der sich langsam oder schnell drehen
lässt, kann der Bediener allein durch die Drehung des Rades
eine vergleichsweise leichte Vorstellung von z. B. einer
entsprechenden Cursorbewegung auf einem Bildschirm
entwickeln. Durch Verkippen des Drehkörpers wird z. B. ein
Cursor in einem Menü von einer Spalte in die nächste daneben
liegende Spalte bewegt, was sich die Bedienperson ohne
Augenkontakt ebenfalls leicht vorstellen kann. Es können nach
wie vor schnelle Bewegungen an einer Benutzeroberfläche
durchgeführt werden. Dabei hat die Bedieneinheit jedoch keine
unnötigen Freiheitsgrade, die insbesondere bei der Verwendung
einer solchen Bedieneinheit in dem Fahrzeug einen Fahrer vom
Verkehr ablenken würden, da es sich all zu sehr auf die
Bedienung der Bedieneinheit zu konzentrieren hätte.
Vorzugsweise sind am Drehkörper und/oder an der Drehachse
Erfassungsmittel vorgesehen, die eine Erfassung der Bewegung
des Drehkörpers in Form von elektrischen Signalen
ermöglichen. Dies kann in vielfältiger Weise durch bekannte
Maßnahmen erfolgen.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
lässt sich der Drehkörper nach beiden Seiten um eine Achse
quer, vorzugsweise senkrecht zu seiner Drehachse verkippen.
Dadurch wird im Hinblick auf einen Cursor folgende
Funktionalität ermöglicht. Durch Drehen des Drehkörpers kann
je nach Drehrichtung z. B. ein Cursor nach oben oder nach
unten bewegt werden, durch Verkippen des Drehkörpers zur
einen Seite oder zur anderen Seite kann dieser Cursor nach
links und nach rechts verfahren werden.
Die Kippfunktionalität kann durch unterschiedliche
Ausführungsformen bereitgestellt werden. Beispielsweise ist
die Drehachse des Drehkörpers verkippbar. In diesem Fall ist
es bevorzugt, dass im Bereich der Achse z. B. Kontakte
vorgesehen sind, die diese Kippbewegung für eine elektrische
Auswertung erfassen. Ebenso ist es jedoch auch vorteilhaft,
wenn der Drehkörper verkippbar an der Drehachse gelagert ist.
Bei einer solchen Ausführungsform ist es vorteilhaft, wenn an
den Seitenfläche eines z. B. zylinder- oder scheibenförmigen
Drehkörpers entsprechende Erfassungsmittel, wie
Kontaktelemente ausgebildet sind.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist die Drehachse des Drehkörpers im Wesentlichen parallel zu
einer Bedienoberfläche angeordnet. Durch diese Maßnahme ist
der Drehkörper in Bezug auf die Bedienoberfläche ungefähr
senkrecht positioniert. In diesem Zusammenhang ist es
überdies vorteilhaft, wenn der Drehkörper nur teilweise aus
der Bedienoberfläche heraussteht. Auf diese Weise lässt sich
der Drehkörper z. B. bei auf der Bedienoberfläche aufgelegter
Hand einer Benutzerperson leicht mit den Fingern verdrehen
bzw. verkippen.
Um eine Bedienung zu ermöglichen, die möglichst keinen
Augenkontakt erfordert, wird im Weiteren vorgeschlagen, dass
der Drehkörper und/oder die Drehkörperlagerung dergestalt
sind, dass bei einer Drehung eine verstärkte haptische
Rückkopplung für den Benutzer spürbar ist. Dies kann in Form
von Noppen oder einer vergleichbaren Oberflächenstruktur auf
der Außenfläche des Drehkörpers oder durch eine Lagerung
erfolgen, bei welcher der Drehkörper bei der Drehung in
kleinen Winkelabschnitten einen periodisch schwankenden
Drehwiderstand aufweist.
Um insbesondere an einer Benutzeroberfläche eine einfache
Quittierung einer gewünschten Eingabe zu ermöglichen, wird
darüber hinaus vorgeschlagen, dass im Greifbereich einer Hand
in Bezug auf den Drehkörper wenigstens ein Schaltelement
angeordnet ist.
Die soeben beschriebene Bedieneinheit wird vorzugsweise im
Bedienfeld eines Fahrzeugs, insbesondere zur Bedienung des
Bildschirms eines Fahrzeugnavigationssystems verwendet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und unter Angabe weiterer Vorteile und
Einzelheiten näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer
Bedieneinheit und
Fig. 2 ein Kipprad einer Bedieneinheit in
einer schematischen Seitenansicht in
Bezug auf eine Bedienoberflächen.
Fig. 1 zeigt ein Kipprad 1 und dessen Bewegungsmöglichkeiten
durch Pfeile 2, 3 bzw. 4, 5 sowie durch einen Doppelpfeil 6
veranschaulicht. Neben dem Kipprad 1 ist in Greifweite einer
Hand ein Taster 7 vorgesehen.
Mit dem Kipprad kann ein Benutzer die Bewegung z. B. eines
Cursors auf der Benutzeroberfläche eines Bildschirms durch
Drehen nach oben (Pfeil 3) oder durch Drehen nach unten
(Pfeil 2) in vertikaler Richtung in Menüeinträgen oder in
einem Buchstabenfeld (Speller) steuern. Das Kipprad 1 ist
frei drehbar in einer Bedienkappe 8 (siehe Fig. 2) um eine
Drehachse 9 gelagert.
Bei jeder inkrementellen Richtungsänderung nach oben oder
nach unten gemäß der Pfeile 2, 3 erfährt der Benutzer
vorzugsweise eine haptische Rückkopplung in Form eines
Rastens. Die haptische Rückkopplung kann auch optisch
und/oder haptisch durch auf dem. Rad aufgebrachte Erhöhungen
oder Vertiefungen in Form von z. B. Querrillen, Halbkugeln,
Punkte oder Ähnlichem erfolgen. Das Kipprad 1 kann
unterschiedlich schnell gedreht werden und ist damit zur
Auswahl von nacheinander angeordneten Feldelementen oder auch
zum schnellen Blättern durch entsprechend schnelles Drehen
des Kipprades 1 geeignet.
Richtungsänderungen eines Cursors nach links bzw. rechts
gegenüber z. B. einer vertikalen Hauptrichtung lassen sich
durch Kippen des Rades nach links entsprechend dem Pfeil 5
bzw. nach rechts entsprechend dem Pfeil 4 mit einem Finger
z. B. Daumen in horizontaler Richtung vornehmen. Der
Beweglichkeitsradius beim Verkippen nach links oder rechts
ist durch den Doppelpfeil 6 veranschaulicht. Bei der Neigung
des Rades um eine Achse vorzugsweise senkrecht zur Kippachse
spürt der Benutzer z. B. eine haptische Rückmeldung in Form
eines Schaltgeräusches.
Das Kipprad 1 steht vorzugsweise mit einem Abstand a über die
Bedienkappe 8 heraus. Durch diese Maßnahme lässt sich das
Kipprad besonders einfach bedienen, indem der Benutzer seine
Hand auf der Bedienkappe auflegt und mit den Fingern eine
entsprechende Bewegung des Kipprads durchführt.
Aus der Kombination von Taster 7 und Kipprad 1 lässt sich die
oben angegebene Funktionalität in Bezug auf eine
Cursorbewegung zusätzlich eine Eingabetaste (OK-Button,
Enter-Taste, etc.). Mit dem Taster 7 kann in einer
Benutzeroberfläche beispielsweise ein Eingabeprozess
aktiviert oder ein mit dem Cursor fokussiertes Zeichen aus
einem Buchstabenfeld (Speller) ausgewählt werden.
Mit der Kombination von Kipprad 1 und Taster 7 lässt sich
beispielhaft folgende Funktionalität für die Bedienung eines
Spellers an einem Bildschirm realisieren:
Claims (10)
1. Bedieneinheit für die Bedienung einer Benutzeroberfläche
einer elektrischen Vorrichtung mit einem um eine Achse (9)
drehbaren Drehkörper (1), dadurch gekennzeichnet, dass der
Drehkörper (1) um eine Achse quer zur Drehachse (9)
verkippbar ist.
2. Bedieneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Drehkörper (1) nach beiden Seiten um eine Achse quer
zu seiner Drehachse (9) verkippbar ist.
3. Bedieneinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (9) verkippbar
ist.
4. Bedieneinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkörper (1) verkippbar an
der Drehachse (9) gelagert ist.
5. Bedieneinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (9) des
Drehkörpers (1) im Wesentlichen parallel zu einer
Bedienoberfläche (8) angeordnet ist.
6. Bedieneinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkörper (1) nur teilweise
aus einer Bedienoberfläche (8) heraussteht.
7. Bedieneinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkörper (1) und/oder die
Drehkörperlagerung dergestalt sind, dass bei einer Drehung
eine verstärkte haptische Rückkopplung für den Benutzer
spürbar ist.
8. Bedieneinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass im Greifbereich einer Hand in
Bezug auf den Drehkörper (1) wenigstens ein Schaltelement (7)
angeordnet ist.
9. Bedienfeld in einem Fahrzeug mit einer Bedieneinheit
nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
10. Fahrzeugnavigationssystem mit einer Bedieneinheit nach
einem der vorhergehenden Ansprüche.
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |