DE10020696A1 - Programmierbarer Drehschalter - Google Patents
Programmierbarer DrehschalterInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen programmierbaren Drehschalter. Das zu lösende Problem besteht darin einen programmierbaren Drehschalter, wie etwa einen Nockenschalter, derart weiterzubilden, dass dieser in seiner Funktionalität auf einfache Weise veränderbar ist. Dazu umfaßt der Drehschalter eine drehbetätigbare Kontakteinrichtung (2) mit einem Eingang (2a) zum Anschluß einer Versorgungsspannung (U1) und mit mindestens einem Ausgang (2b) zum Anschluß eines Kodiermittels (4), wobei das Kodiermittel (4) einstellbar ist, derart, dass wahlweise unterschiedliche elektrische Ausgangsstufen (6) ansteuerbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft einen programmierbaren Drehschalter.
Aus dem Anwendungshandbuch der Firma Klöckner Moeller, "Automatisieren
und Energie verteilen - Technische Informationen", 1991, Bestellangabe KM
01-2019, Seite 4/18-4/23, sind Nockenschalter bekannt. Diese
Nockenschalter sind drehbetätigbar und weisen eine Schaltkammer auf, in der
in gegenüberliegenden Wandungsbereichen druckbetätigbare
Brückenkontakte angeordnet sind. Diese Brückenkontakte werden über
Nockenscheiben betätigt. Dadurch, dass Nockenscheiben unterschiedlicher
Kontur je nach gewünschter Anwendung einsetzbar beziehungsweise
austauschbar sind, ist ein derartiger Nockenschalter in seiner Funktion
programmierbar. Für eine Vielzahl von Anwendungen gibt es eine Vielzahl von
Standardnockenschaltern. Wird eine Sonderapplikation gewünscht, wird diese
in der Regel in einer Sonderanfertigung aufwendig vom Anbieter gefertigt.
Bekannte Nockenschalter sind ferner in ihrer Anzahl von Schaltfunktionen
zumindest physikalisch eingeschränkt, da mit der Anzahl von hintereinander
geschalteten Schaltkammern auch die Betätigungskräfte für die
Drehbetätigung steigen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen programmierbaren
Drehschalter zu schaffen, der die genannten Nachteile beseitigt und dessen
Funktionen auf vereinfachte Weise zu verändern sind.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Gesamtheit der Merkmale des
unabhängigen Anspruchs gelöst, während den abhängigen Ansprüchen
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zu entnehmen sind.
Durch die Realisierung der Kodiermittel als veränderbares Schaltelement, d. h.
die einstellbare Festlegung in welcher Schaltstellung der Kontakteinrichtung
welche Ausgangsstufe angesteuert wird, wird ein programmierbarer
Drehschalter geschaffen, der eine erhöhte Funktionalität und eine einfachere
Programmierung gewährleistet. Dadurch, dass die Betätigung einzelner
Schaltelemente der Kontakteinrichtung durch mechanische Nocken entfällt,
wird sichergestellt, dass unabhängig von der Anzahl der zu schaltenden
Ausgangsstufen (Ausgangskontakte) eine gleichbleibende Stellkraft erhalten
bleibt.
In einer bevorzugten Ausführung sind die Kodiermittel und/oder die
Ausgangsstufen erweiterbar und/oder austauschbar. Durch die Erweiterung
eines erfindungsgemäßen Drehschalters mit Kodiermitteln und/oder
Ausgangsstufen kann der Drehschalter auf einfache Weise durch den
Nichtfachmann erweitert und in seiner Funktionsvielfalt (Anzahl und
Funktionalität der schaltbaren Ausgangskontakte) erweitert werden. Die
vorzugsweise steckbaren Ausgangsstufen können durch die Verwendung von
vorschaltbaren Funktionsblöcken in ihrer Funktion noch wesentlich erweitert
werden. Derartige Funktionen sind zum Beispiel Anzeigen, Verzögerungen,
Strommessung, Spannungsmessung, Leistungsmessung, galvanische
Trennung (z. B. Optokoppler) oder dergleichen. Aufgrund der Austauschbarkeit
der Kodiermittel, der Ausgangsstufen und der Funktionsblöcke sind auch
defekte Teile einfach austauschbar.
Mit Vorteil ist die Kontakteinrichtung derart ausgebildet, dass eine mit dieser
zusammenwirkende Handhabe bei Verstellung der Schaltpositionen die
Schaltpositionen eines Nockenschalters gleicher Funktionalität nachbildet.
Hierfür ist die Kontakteinrichtung vorzugsweise als Kontaktscheibe die mit
einem drehbaren Kontaktelement zusammenwirkt ausgebildet.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem
folgenden, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen
Fig. 1 den erfindungsgemäßen Drehschalter in schematischer Darstellung
der Schaltungsanordnung;
Fig. 2a-d den schematischen Aufbau eines zuschaltbaren
Funktionsblockes; und
Fig. 3 eine mögliche Bauteilanordnung des Drehschalters gemäß Fig. 1.
Nach Fig. 1 umfaßt ein erfindungsgemäßer programmierbarer Drehschalter
eine drehbetätigbare Kontakteinrichtung 2 mit einem Eingang 2a zum
Anschluß einer Versorgungsspannung U1 und mit mindestens einem Ausgang
2b zum Anschluß eines elektrischen Kodiermittels 4. Dabei ist das Kodiermittel
4 erfindungsgemäß einstellbar ausgebildet derart, dass durch unterschiedliche
Einstellungen des Kodiermittels 4 unterschiedliche elektrische Ausgangsstufen
6 ansteuerbar sind. Die Kontakteinrichtung 2 umfaßt vorzugsweise eine
Kodierscheibe 3 mit den Ausgängen 2b und ein, den Eingang 2a der
Kontakteinrichtung 2 darstellendes, drehbetätigbares Kontaktmittel 5
(insbesondere Schleifkontakt). Je nach Schaltstellung der Kontakteinrichtung 2
wird die Versorgungsspannung U1 über den Eingang 2a auf einen der
Ausgänge 2b geschaltet und von dort mit dem Eingang 4a des Kodiermittels 4
verbunden. Über den Eingang 4a des Kodiermittels 4 wird die
Versorgungsspannung U1 je nach Einstellung des Kodiermittels 4 über einen
oder mehrere seiner Ausgänge 4b auf eine elektrische Ausgangsstufe 6
geschaltet. Eine Vervielfachung der Kontakte zur Ansteuerung mehrerer
Ausgangsstufen 6 mit einem Ausgang 4b eines Kodiermittelkontaktes ist durch
anschließende Parallelschaltung zusätzlicher Kontakte 9 möglich.
Das Kodiermittel 4 ist vorzugsweise als DIL-Schalter oder DIP-Schalter (z. B.
12-polig) ausgeführt. Alternativ ist allerdings auch eine Ausführung als
umschaltbarer oder programmierbarer Elektronikbaustein vorstellbar. Dann
wäre die Einstellung der Kodiermittel 4 programmiertechnisch vorzunehmen.
Die Ausgangsstufen 6 sind mit Vorteil als Relais ausgebildet. Alternativ ist eine
Ausführung als Halbleiterschalter, z. B. Transistor, Triac oder dergleichen
realisierbar.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Kodiermittel 4 und die
Ausgangsstufen 6 austauschbar ausgebildet. Hierfür sind Steckplätze für die
Aufnahme der tauschbaren Bausteine vorgesehen. Um
Kontaktierungsprobleme zu vermeiden können die Bausteine zusätzlich über
eine Rast- oder Schraubverbindung in ihren Steckplätzen fixiert werden.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausführung mit einer Vielzahl von Steckplätzen
einerseits für weitere Kodiermittel 4 und andererseits für weitere
Ausgangsstufen 6, so dass der erfindungsgemäße Drehschalter in seiner
Funktionalität nahezu grenzenlos erweiterbar ist.
Für die Erweiterung der Kodiermittel 4 werden weitere Anschlüsse für DIL-
Schalter bzw. deren Stecksockel vorinstalliert, z. B. auf einer Leiterplatte mit
Leiterbahnen entsprechend im Layout berücksichtigt. Dabei ist jedem
Kodiermittel 4 ein Ausgang 2b der Kontakteinrichtung 2 zugeordnet. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeder Ausgang 2b mit der Eingangsseite
(Eingang 4a) eines DIL-Schalters verbunden, der dann wiederum
ausgangsseitig mit einem oder mehreren seiner Ausgänge 4b ein Relais
ansteuert. Hierfür ist der Eingang der jeweiligen Relaisspule mit dem Ausgang
4b des DIL-Schalters und der Ausgang der Relaisspule mit dem
Bezugspotential der Versorgungsspannung U1 verbunden. So wird bei einer
bestimmten Schaltstellung der Kontakteinrichtung 2 je nach Einstellung der
DIL-Schalter keine, eine oder auch mehrere Ausgangsstufen 6 (hier z. B.
Relais) angesteuert.
Der Drehschalter wird in der Regel durch eine übliche Handhabe 8, wie einen
Knebelgriff betätigt. Die mit einer Antriebswelle 10 für den Antrieb der
Kontakteinrichtung 2 zusammenwirkende Handhabe 8 bewegt den
Schleifkontakt 5, der über die Kodierscheibe 3 (z. B. eine herkömmliche,
vorzugsweise kreisförmige Kontakt- bzw. Leiterplatte) gleitet. Die
Kontaktstellen (Ausgänge 2b) sind radial verteilt (Aufteilung nach festgelegten
Winkelgraden) auf der Kodierscheibe 3 angeordnet derart, dass durch die mit
dem Schleifkontakt 5 zusammenwirkende Handhabe 8 die Schaltstellungen
der Handhabe eines Nockenschalters gleicher Funktionalität nachgebildet
werden können. Hierfür wirkt eine vorzugsweise auswechselbare
Nockenscheibe 12 mit der Antriebswelle 10 zusammen. Durch Austausch der
Kodierscheibe 3 (mit einer gewünschten Anzahl von Ausgängen 2b) und
Verwendung einer zugehörigen Nockenscheibe 12 kann der
erfindungsgemäße Nockenschalter problemlos auch bezüglich seiner Anzahl
von Schaltpositionen erweitert werden.
Fig. 2a-2d zeigt den schematischen Aufbau einer bevorzugten
Ausführungsform der Ausgangsstufe 6 in Verbindung mit einem
vorgeschalteten Funktionsblock 7. Da sowohl der Funktionsblock 7 als auch
die Ausgangsstufe 6 austauschbar, insbesondere steckbar, ausgebildet sind
ist eine nachträgliche Erweiterung des erfindungsgemäßen Drehschalters oder
eine Reparatur defekter Einheiten problemlos durch den Anwender selbst
möglich. Ein derartiger Funktionsblock 7 kann die verschiedensten Funktionen
beinhalten. So z. B. als Verzögerungsstufe, Timer, Zähler, Anzeige,
galvanische Trennung, Strommesser, Spannungsmesser, Leistungsmesser
oder dergleichen. Je nach Aufbau des Drehschalters, kann der Funktionsblock
in einer einfachsten Ausführung eine einfache Leitungsbrücke (Fig. 2b)
beinhalten. Andererseits könnte dieser Funktionsblock dann auch ganz
entfallen und die Ausgangsstufe unmittelbar in die für den Funktionsblock 7
vorgesehenen Steckplatz eingebracht werden.
In der dargestellten Ausführung gemäß Fig. 3 wirkt die Antriebswelle 10 zur
definierten Schaltstellung der Kontakteinrichtung 2 über zumindest einen
Nocken mit einer mechanischen Nockenscheibe 12 zusammen. Mit Vorteil ist
die Nockenscheibe 12 ebenfalls auswechselbar ausgeführt. Eine gewünschte
Rastung für die Einstellung der Schaltwinkel ist über den Einsatz einer
entsprechenden Nockenscheibe 12 wählbar.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen beschränkt, sondern umfaßt auch alle im Sinne der
Erfindung gleichwirkenden Ausführungsformen. So ist in einer Weiterbildung
der Erfindung der Drehschalter mit automatischer Betätigung vorgesehen.
Hierfür wird die Nockenscheibe 12 oder die Kodierscheibe 3 oder die, die
Antriebswelle 10 über einen Elektromotor 14 angetrieben. Der Einsatz einer
Rutschkupplung wäre hierbei empfehlenswert. Auf diese Weise kann auch
einfach ein Schrittschaltwerk realisiert werden.
2
Kontakteinrichtung
2
a Eingang (Kontakteinrichtung)
2
b Ausgang (Kontakteinrichtung)
3
Kodierscheibe
4
Kodiermittel
4
a Eingang (Kodiermittel)
4
b Ausgang (Kodiermittel)
5
Kontaktmittel (Schleifkontakt)
6
Ausgangsstufe
7
Funktionsblock
8
Handhabe
9
zusätzliche Kontakte
10
Antriebswelle
12
Nockenscheibe
14
Elektromotor
Claims (13)
1. Programmierbarer Drehschalter mit einer Antriebswelle (10), umfassend
eine drehbetätigbare elektrische Kontakteinrichtung (2) mit einem Eingang
(2a) zum Anschluß einer Versorgungsspannung (U1) und mit mindestens
einem Ausgang (2b) zum Anschluß eines Kodiermittels (4), wobei das
Kodiermittel (4) einstellbar ist derart, dass in Abhängigkeit von der
Einstellung der Kodiermittel (4) unterschiedliche Ausgangsstufen (6)
ansteuerbar sind.
2. Programmierbarer Drehschalter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass jedes Kodiermittel (4) als elektrisches
Schaltelement, insbesondere DIL-Schalter, ausgebildet ist.
3. Programmierbarer Drehschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass jedes Kodiermittel (4) auswechselbar,
insbesondere steckbar, ausgebildet ist.
4. Programmierbarer Drehschalter, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere
Steckplätze für Kodiermittel (4) vorhanden sind.
5. Programmierbarer Drehschalter nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Ausgangsstufe (6) als
Relais ausgebildet ist.
6. Programmierbarer Drehschalter nach einem oder mehreren der Ansprüche
1-4, dadurch gekennzeichnet, dass jede Ausgangsstufe (6) als Halbleiter
insbesondere als Transistor oder Triac ausgebildet ist.
7. Programmierbarer Drehschalter nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Steckplätze für
Ausgangsstufen (6) vorhanden sind.
8. Programmierbarer Drehschalter nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor jede Ausgangsstufe (6)
ein insbesondere wechselbarer Funktionsblock (7) vorschaltbar ist.
9. Programmierbarer Drehschalter nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (10) der
Kontakteinrichtung (2) über einen Elektromotor (14) automatisch
antreibbar ist.
10. Programmierbarer Drehschalter nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontakteinrichtung (2)
einen Schleifkontakt (5) und eine vorzugsweise auswechselbare
Kodierscheibe (3) umfaßt.
11. Programmierbarer Drehschalter nach dem vorherigen Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, dass die Ausgänge (2b) der Kontakteinrichtung (2)
umfänglich verteilt auf der Kodierscheibe (3) angeordnet sind.
12. Programmierbarer Drehschalter nach einem der beiden vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung der Ausgänge
(2b) in bestimmten Winkelgraden erfolgt derart, dass durch eine mit dem
drehbetätigbaren Schleifkontakt (5) zusammenwirkende Handhabe (8) die
Positionen eines Nockenschalters gleicher Funktionalität nachbildbar sind.
13. Programmierbarer Drehschalter nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (10) mit
einer insbesondere wechselbaren Nockenscheibe (12) wirkverbunden ist
und die Nockenscheibe (12) mit Rastmitteln zusammenwirkt um eine
definierte Schaltstellung der Kontakteinrichtung (2) zu gewährleisten.
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