DE10020654A1 - Kunststoffblasteil und Verfahren und Blasform zu dessen Herstellung - Google Patents
Kunststoffblasteil und Verfahren und Blasform zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Ein Kunststoffblasteil mit einer gegenüber dem Stand der Technik vereinfachten Befestigung von Zusatzteilen hat mindestens eine an der Mantelfläche liegende, beim Blasen des Blasteiles einstückig hergestellte Verankerung (3) zur verliersicheren Befestigung eines Zusatzteils. Die Verankerung kann insbesondere eine Ausnehmung zur im wesentlichen formschlüssigen Aufnahme eines Befestigungssockels des Zusatzteils sein. Ein derartiges Kunststoffblasteil läßt sich aus einem extrudierten Kunststoffschlauchabschnitt in der Weise herstellen, daß vor dem Blasvorgang mindestens ein Schieber mit einem Formkörper zur Herstellung der Verankerung in mindestens eine der Blasformhälften so eingeführt wird, daß der Formkörper sich zumindest teilweise im Formhohlraum befindet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kunststoffblasteil sowie ein
Verfahren und eine Blasform zu dessen Herstellung.
Kunststoffblasteile im Sinne der Erfindung sind blasgeformte
technische Formteile. Diese sind in verschiedensten Aus
bildungen bekannt. Beispiele sind Rohre, Kanäle, Behälter
u. ä. beispielsweise zum Einsatz in Kraftfahrzeugen.
Häufig muß an einem solchen Kunststoffblasteil ein Zusatz
teil, wie ein Kabelbaumclip, eine Befestigungslasche oder
ein Abstützwinkel, angebracht werden. Hierzu wird bisher
entweder eine Gewindebuchse in das Blasteil eingeformt, so
daß das Zusatzteil festgeschraubt werden kann, oder aber das
Zusatzteil wird mittels eines Ultraschall- oder Spie
gelschweißverfahrens an dem Blasteil befestigt. Mithin ist
die Befestigung des Zusatzteils stets mit hohem apparativem
und zeitlichem Aufwand verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber
diesem Stand der Technik vereinfachte Befestigung von Zu
satzteilen an einem Kunststoffblasteil zu schaffen.
Diese Aufgabe ist gelöst durch ein Kunststoffblasteil mit
mindestens einer an dessen Mantelfläche liegenden, beim
Blasen des Blasteils einstückig hergestellten Verankerung
zur verliersicheren Befestigung eines Zusatzteils.
Der Kern der Erfindung liegt mithin darin, daß schon die
beim Blasen des Blasformteils entstehende Form eine Befestigungsmöglichkeit
für Zusatzteile bietet. Dies bedeutet,
daß keine weiteren arbeitsaufwendigen Schritte erforderlich
sind, um die Voraussetzungen zur Befestigung des Zusatzteils
zu schaffen und/oder das Zusatzteil zu befestigen. Das
Zusatzteil kann also direkt an der Verankerung und damit an
dem Blasteil angebracht werden. Das Zusatzteil kann dabei
beispielsweise mittels einer Schnapp- oder auch einer Preß
verbindung gegen Lösen gesichert werden. Vor allem kann das
Zusatzteil aus dem am besten dafür geeigneten Werkstoff
bestehen, da keine Rücksicht darauf genommen werden muß, ob
die Werkstoffe des Blasformteils und des Zusatzteils mitein
ander verschweiß- oder verklebbar sind.
Bevorzugt ist die Verankerung eine Ausnehmung zur im wesent
lichen formschlüssigen Aufnahme eines Befestigungssockels
des Zusatzteils (Anspruch 2). Die Verankerung kann aber auch
ein Vorsprung sein, der in einen korrespondierend ausgebil
deten Bereich des Zusatzteils eingreift.
Bevorzugt ist die Ausnehmung eine Führungsschiene mit hin
terschnittenen Flanken (Anspruch 3). Der Befestigungssockel
des Zusatzteils, der korrespondierend zu der Führungsschiene
ausgebildet ist, kann somit einfach in letztere und damit
auf das Blasteil gesteckt werden. Die Hinterschneidungen
können beliebige Querschnitte aufweisen, haben jedoch bevor
zugt einen dreieckigen Querschnitt, so daß die Führungs
schiene zur Aufnahme eines schwalbenschwanzförmigen Befesti
gungssockels geeignet ist.
Um das Zusatzteil möglichst selbsthemmend in der Führungs
schiene zu halten, nimmt deren Breite zweckmäßig in Einführ
richtung des Zusatzteils ab (Anspruch 4).
Zur Sicherung des Zusatzteils liegt in der Führungsschiene
bevorzugt ein sich in deren Querrichtung erstreckender
Wulst, der ein Widerlager für eine an dem Befestigungssockel
des Zusatzteils angeformte, elastische Lasche bildet (An
spruch 5). Eine solche Schnappverbindung hat u. a. den Vor
teil, daß sie bei Bedarf durch einfaches Anheben der Lasche
problemlos lösbar ist.
Alternativ oder zusätzlich kann zur Sicherung des Zusatz
teils in der Führungsschiene ein Wulst und/oder ein Nocken
zum Eingriff in eine korrespondierend ausgebildete Vertie
fung an dem Befestigungssockels liegen (Anspruch 6).
Vorteilhaft weist die Verankerung einen Anschlag für das
Zusatzteil auf (Anspruch 7).
Die Erfindung hat auch ein Zusatzteil zur Befestigung an der
Verankerung des Kunsstoffblasteils mit einer Befestigungs
vorrichtung zum Gegenstand, die im wesentlichen formschlüs
sig an der Verankerung angreift. Das Zusatzteil kann bei
spielsweise ein Kabelbaumclip, eine Befestigungslasche oder
ein Abstützwinkel sein.
Des weiteren hat die Erfindung eine Anordnung aus dem
Kunststoffblasteil und einem korrespondierenden Zusatzteil
zum Gegenstand.
Des weiteren hat die Erfindung ein Blasverfahren zur Her
stellung des Kunsstoffblasteils aus einem extrudierten
Kunststoffschlauchabschnitt in einer im wesentlichen hälftig
geteilten Blasform mit Formhohlraum zum Gegenstand, bei dem
vor dem Blasvorgang mindestens ein Schieber mit einem Form
körper zur Herstellung der Verankerung in mindestens eine
der Blasformhälften so eingeführt wird, daß der Formkörper
sich zumindest teilweise im Formhohlraum befindet, dann aus
dem Kunststoffschlauchabschnitt das Blasteil mit der Ver
ankerung geblasen wird und nach Ablauf der Kühlzeit und vor
dem Entformen des Kunsstoffblasteils der Schieber aus dem
Formhohlraum entfernt wird.
Der Blasvorgang selbst erfolgt nach üblichen Verfahren.
Zweckmäßig wird der Schieber mittels eines Antriebs ver
schoben (Anspruch 11). Dieser kann magnetisch, hydraulisch
oder pneumatisch betrieben sein.
Die Erfindung hat auch eine Blasform zur Herstellung des
Kunststoffblasteils zum Gegenstand, die etwa hälftig teilbar
ist und einen Formhohlraum aufweist, wobei zumindest eine
der Formhälften zumindest einen Schieber hat, der am vor
deren Ende einen Formkörper zur Herstellung der Verankerung
aufweist und in einer insbesondere schlitzförmigen Führung
so geführt ist, daß der Formkörper während des Blasens des
Blasteils an der Formhohlraumwandung anliegt.
Bevorzugt ist der Formkörper schwalbenschwanzförmig (An
spruch 13).
Zweckmäßig hat die Blasform zum Verschieben des Schiebers
einen Arbeitszylinder (Anspruch 14).
Die Verschieberichtung des vorzugsweise axial verschiebbaren
Schiebers liegt beispielsweise parallel oder rechtwinklig
zur Hauptachse des Formhohlraums.
Ausführungsbeispiele nach der Erfindung sind in der Zeich
nung schematisch vereinfacht dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1a ein rohrförmiges Kunststoffblasteil;
Fig. 1b ein Zusatzteil zur Befestigung an dem Blasteil
nach Fig. 1a in zwei Ansichten;
Fig. 2a eine Blasform zur Herstellung des Blasteils nach
Fig. 1a im Querschnitt;
Fig. 2b einen Schnitt entlang A-A in Fig. 2a;
Fig. 3a eine alternative Ausführungsform einer Blasform
im Längsschnitt;
Fig. 3b einen Schnitt entlang B-B in Fig. 3a.
In Fig. 1a ist ein Kunststoffblasformteil 1 dargestellt, das
rohrförmig ausgestaltet ist und dessen Flansche 11 mit
entsprechenden nicht dargestellten Gegenstücken wie Pumpen
oder weiteren Rohren verbindbar sind. An seinem Umfang hat
das Blasteil 1 einen Sockel 2. Dieser hat wiederum eine
Ausnehmung, die als Führungsschiene 3 ausgebildet ist. Die
Führungsschiene 3 dient zur Befestigung eines in Fig. 1b
dargestellten Kabelhalters 14 und ist rechtwinklig zur
Hauptachse des Blasteils 1 ausgerichtet.
Der Kabelhalter 14 hat einen Kabelklemmbereich 141 und einen
schwalbenschwanzförmig ausgebildeten Befestigungssockel 142
mit einer elastisch ausgebildeten Lasche 143.
Die Führungsschiene 3 hat hinterschnittene Flanken 4, so daß
der schwalbenschwanzförmige Sockel 142 des Kabelhalters 14
sich formschlüssig in die Schiene einpaßt.
Die Breite der Führungsschiene 3 nimmt in Einführrichtung P
des Kabelhalters 14 ab, so daß der Befestigungssockel 142
des Kabelhalters bis zu einem hier nicht dargestellten
Anschlag im wesentlichen widerstandsfrei eingeführt werden
kann.
In der Führungsschiene 3 liegt ein sich in deren Querrich
tung erstreckender Wulst 5, der als Widerlager für die
Lasche 143 am Befestigungssockel 142 des Kabelhalters 14
dient und der bei in die Führungsschiene 3 eingeführtem
Kabelhalter 14 in einer Vertiefung 144 an der Basisfläche
des Sockels 142 liegt. Diese Konstruktion dient als Sicher
ung für den Kabelhalter 14, so daß dieser nur durch Anheben
der Lasche 143 aus der Führungsschiene 3 entfernt werden
kann.
Die Ebene der Führungsschiene liegt bei dem hier dargestell
ten Ausführungsbeispiel im wesentlichen parallel zur Haupt
achse des Blasteils. Die Führungsschiene selbst ist recht
winklig zur Hauptachse des Blasteils ausgerichtet. Es sind
aber auch alle anderen, im jeweilgen Anwendungsfall erfor
derlichen Orientierungen der Führungsschiene und deren Ebene
denkbar.
In Fig. 2a und 2b ist eine Blasform mit einem Formhohlraum
26 zur Herstellung des Blasteils nach Fig. 1a dargestellt.
Diese Blasform hat zwei Formhälften 21a und 21b. Die Form
hälfte 21a weist einen Schieber 22 auf, der in einem Schlitz
23 der Formhälfte 21a rechtwinklig zur Hauptachse des Form
hohlraums 26 geführt und mittels eines Zylinders 24, der
über einen Stützwinkel 25 an der Formhälfte 21a befestigt
ist, axial verschiebbar ist. Der vordere Bereich 221 des
Schiebers 22 bildet einen Formkörper, der in der dargestell
ten Stellung an der Wandung des Formhohlraums 26 anliegt.
Der Schieber 22 bildet mit der Formhälfte eine Mulde 222,
mittels der beim Blasen des Blasteils der in der Führungs
schiene 3 liegende Wulst 5 des Blasteils 1 nach Fig. 1a
entsteht. Wie Fig. 2b zu entnehmen ist, hat der Schieber 22
im Bereich 221 einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt.
Bei der Herstellung des Blasteils 1 wird wie folgt vorgegan
gen. Vor dem Einführen eines nicht dargestellter Kunststoff
schlauchabschnitts in den Formhohlraum 26 wird der Schieber
22 in die in Fig. 2a und 2b dargestellte Stellung gefahren.
Dann wird der Schlauchabschnitt in den Formhohlraum 26
eingebracht und nach üblichen Verfahren zu einem Rohling
oder unmittelbar zu dem in Fig. 1 dargestellten, fertigen
Blasteil geblasen. Dabei entsteht aufgrund des in den Form
hohlraum 26 eingebrachten Schiebers 22 auch die zu letzterem
im wesentlichen komplementär ausgebildete Führungsschiene 3.
Nach Ablauf der Kühlzeit wird der Schieber 22 mittels des
Zylinders 24 zurückgefahren, d. h. aus der beim Blasvorgang
entstandenen Führungsschiene 3 des Blasteils 1 gezogen. Dann
werden die Formhälften 21a und 21b auseinandergefahren, so
daß der Rohling entformt und seiner weiteren Bearbeitung
zugeführt werden kann.
Die in Fig. 3a und 3b dargestellte Blasform entspricht im
wesentlichen der Blasform nach Fig. 2a und 2b, unterscheidet
sich von letzterer jedoch dadurch, daß der Schwalbenschwanz
schieber 22 parallel zur Hauptachse des Formhohlraums 26
ausgerichtet ist, so daß dementsprechend beim Blasen eines
Blasteils eine Führungsschiene am Umfang desselben entsteht,
die parallel zur Hauptachse des hergestellten Blasteils
ausgerichtet ist.
Claims (14)
1. Kunststoffblasteil (1), gekennzeichnet durch min
destens eine an der Mantelfläche liegende, beim Blasen
des Blasteils einstückig hergestellte Verankerung (3)
zur verliersicheren Befestigung eines Zusatzteils
(14).
2. Kunststoffblasteil (1) nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verankerung eine Ausnehmung (3)
zur im wesentlichen formschlüssigen Aufnahme eines Be
festigungssockels (142) des Zusatzteils (14) ist.
3. Kunststoffblasteil (1) nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ausnehmung eine Führungsschiene
(3) mit hinterschnittenen Flanken (4) ist.
4. Kunststoffblasteil (1) nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Breite der Führungsschiene (3)
in Einführrichtung (P) des Zusatzteils (14) abnimmt.
5. Kunststoffblasteil (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Führungsschiene (3) ein
sich in deren Querrichtung erstreckender Wulst (5)
liegt, der ein Widerlager für eine an dem Befesti
gungssockel (142) des Zusatzteils (14) angeformte,
elastische Lasche (143) bildet.
6. Kunststoffblasteil nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Führungsschiene ein
Wulst und/oder ein Nocken zum Eingriff in eine korres
pondierend ausgebildete Vertiefung an dem Befesti
gungssockel liegt.
7. Kunststoffblasteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerung einen An
schlag für das Zusatzteil aufweist.
8. Zusatzteil (14) zur Befestigung an der Verankerung (3)
eines Kunststoffblasteils (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 7, gekennzeichnet durch eine Befestigungsvor
richtung (142), die im wesentlichen formschlüssig an
der Verankerung (3) angreift.
9. Anordnung aus einem Kunststoffblasteil (1) nach einem
der Ansprüche 1 bis 7 und einem korrespondierenden
Zusatzteil (14).
10. Blasverfahren zur Herstellung eines Kunststoffblas
teils nach einem der Ansprüche 1 bis 7 aus einem ex
trudiertem Kunststoffschlauchabschnitt, in einer im
wesentlichen hälftig geteilten Blasform mit einem
Formhohlraum, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
Blasvorgang mindestens ein Schieber mit einem Formkör
per zur Herstellung der Verankerung in mindestens eine
der Blasformhälften so eingeführt wird, daß der
Formkörper sich zumindest teilweise im Formhohlraum
befindet, dann aus dem Kunststoffschlauchabschnitt das
Blasteil mit der Verankerung geblasen wird und nach
Ablauf der Kühlzeit und vor dem Entformen des Blas
teils der Schieber aus dem Formhohlraum entfernt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber mittels eines Zylinders verschoben
wird.
12. Blasform zur Herstellung eines Kunsstoffblasteils (1)
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, die etwa hälftig
teilbar ist und einen Formhohlraum (26) aufweist, da
durch gekennzeichnet, daß zumindest eine der Formhälften
(21a) zumindest einen Schieber (22) hat, der am
vorderen Ende einen Formkörper (221) zur Herstellung
der Verankerung hat und der in einer insbesondere
schlitzförmigen Führung (23) so geführt ist, daß der
Formkörper (221) während des Blasens des Blasteils an
der Formhohraumwandung anliegt.
13. Blasform nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper (221) schwalbenschwanzförmig ist.
14. Blasform nach Anspruch 12 oder 13, gekennzeichnet
durch einen Zylinder (24) zum Verschieben des Schie
bers (22).
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8304 | Grant after examination procedure | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
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Owner name: KUNSTSTOFFVERARBEITUNG KOETKE GMBH, 29394 LüDER, D |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20141101 |