DE10020429A1 - Dachelement mit integrierter Solarzelle - Google Patents
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Abstract
Bisher bekannte dachintegrierte Solarzellen werden getrennt von den eigentlichen, das Dach verschließenden Dachelementen gefertigt. Der Verbund zwischen Dachelementen und Solarzellen geschieht entweder indem eine eigenständige Aufständerung mit Solarmodulen auf das Dach montiert wird oder indem einzelne Solarmodule eigens dafür vorgeformte Dachelemente eingesetzt werden. Diese Methoden der Integration von Solarzellen in den Dachverband sind aufwendig. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, eine Solarzelle derart in ein Dachelement zu integrieren, daß eine innige Verbindung zwischen der Oberfläche des Dachelements und dem Schichtaufbau der Solarzelle entsteht. DOLLAR A Diese Aufgabe wird gelöst, indem die Oberfläche des Dachelements durch Glasieren so vorbereitet wird, daß die dabei entstehende Glasschicht als Grundsubstrat für den weiteren Schichtaufbau der Solarzelle Verwendung findet. Die beliebig geformten Dachelemente lassen sich wie herkömmliche Dachelemente verlegen und werden anschließend elektrisch verschaltet. Durch die Erfindung wird eine flexible Verteilung der Solarzellen über die gesamte Dachoberfläche und somit ein hoher Flächennutzungsgrad ermöglicht. DOLLAR A Die Erfindung findet Verwendung in Hausdach-Photovoltaik-Systemen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Dachelement bzw. einen Dachziegel mit einer auf der der Dach
außenhaut entsprechenden Seite angeordneten Solarzelle.
Derartige Konstrukte sind entsprechend dem Stand der Technik bekannt und bestehen aus
den eigentlichen, die Dachhaut bildenden Dachziegeln und getrennt davon aus einer die
Solarzellen aufnehmenden Rahmenkonstruktion. Die Rahmenkonstruktion wird in einigen
Ausführungen mittels eines Haltegestelles auf dem Dach befestigt. Diese Konstruktionen
werden entweder mit einem Zwischenraum zur Dachoberfläche montiert oder in entspre
chend ausgeformten Teilbereichen der Dachziegel eingelegt. Diese Art der Befestigung
von Solarzellen ist kostenintensiv, bedarf einer neben den üblichen Dachdeckarbeiten zu
sätzlichen Montagearbeit und stört das in der Regel einheitliche Erscheinungsbild des
Daches.
Weiterhin bekannt sind Solardachziegel die teilweise die herkömmlichen Dachelemente
ersetzen und eine eigene Dachhaut bilden. Diese Solardachziegel haben eine von den sie
umgebenden Dachelementen abweichende Form und bedingen somit in nachteiliger Weise
eine Unterbrechung der Dachoptik. Die Verbindung und die Abdichtung der Solardachzie
gel ist aufwendig.
Bei den vorgenannten auf das Dach montierten Solarzellen sind weiter in nachteiliger Wei
se Befestigungselemente notwendig, um bei stürmischem Wetter eine Beschädigung der
Solarzellen oder der Dachoberfläche zu vermeiden.
Weiterhin ist bei separaten Gestellen in nachteiliger Weise eine Begrenzung der für die
Solarzellen zur Verfügung stehenden Fläche durch die zusätzliche Dachlast gegeben.
Durch zumeist rechtwinklige Anordnungen ist nur eine begrenzte Ausnutzung der Dach
fläche möglich. Gestelle, die in dafür vorgesehene Ausnehmungen in den Dachelementen
gelegt werden, erfordern eine bestimmte Form der Dachelemente und schränken in nach
teiliger Weise die freie Auswahl der Dachoptik ein.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung eine oder mehrere Solarzellen so auf einzelne
Dachelemente anzuordnen, das sie mit dem Dachelement eine innige und unlösbare Ver
bindung eingehen und damit integraler Bestandteil des Dachelementes werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die normalerweise auf Glassubstraten abge
schiedenen Schichten der Solarzelle direkt auf die in der Regel durch Brennen erzeugte
Glasur der vorzugsweise keramischen Dachelemente abzuscheiden um somit die Solarzelle
zum integralen Bestandteil des Dachelementes zu machen, so daß eine wesentliche Ver
besserung dadurch entsteht, daß durch die Art der Herstellung annähernd jede beliebige
Form von Dachelementen mit Solarzellen versehen werden kann und durch die elektrische
Verschaltung möglichst vieler Dachelemente untereinander ein hoher Flächennutzungsgrad
erreicht wird und zusätzlich noch sämtliche Hilfskonstruktionen und -gestelle entfallen.
Dadurch bietet die Erfindung in vorteilhafter Weise eine kostensparende und dennoch op
timierte Ausnutzung solarer Energie.
Weiterhin erfolgt die Verbindung zwischen der Solarzelle und der Glasur des Dachele
mentes in vorteilhafter Weise durch Abscheidung mindestens der ersten zum photovol
taischen Schichtaufbau gehörenden Schicht aus der Gasphase oder durch Kathodenstrahl
zerstäubung (sputtern). Aufgrund der großflächigen Abscheidungsmöglichkeiten und des
geringen Materialaufwandes bieten sich Solarzellen aus der Dünnschichttechnologie wie
z. B. Solarzellen aus Cadmium-Tellur (CdTe), Kupfer-Indium-Selen (CuInSe2) oder amor
phem Silizium (a-Si) an.
Der Schutz des Schichtaufbaues durch eine transparente Schicht wird in einer vorteilhaften
Ausführung durch eine abschließende erneute Glasur erreicht.
Die so hergestellten Dachelemente bilden in herkömmlicher Weise die Dachhaut und wer
den untereinander parallel oder seriell verschaltet. In Verbindung mit den notwendigen
Steuereinheiten entsteht auf diese Weise ein Solargenerator.
Neben den vorgenannten wesentlichen Verbesserungen in der Ausführung hausdachinte
grierter Solarzellenmodule weist die Erfindung weiterhin noch folgende Vorteile auf:
- - Da Gestelle zur Aufnahme der Solarzellen überflüssig werden, wird der Dachstuhl ent lastet und die Kosten der Solaranlage werden gesenkt.
- - Da die Dachelemente nicht gravierend von ihrer heute üblichen Form abweichen, kann das Dach bis auf die Verschaltung in der herkömmlichen Weise gedeckt werden. An die Verschaltung der Dachelemente werden keine hohen Ansprüche gestellt, so daß diese Arbeit von dem gleichen Personal, wie es für die Dachdeckarbeiten notwendig ist, übernommen werden kann.
- - Aufgrund der Formgleichheit mit herkömmlichen Dachelementen bleiben die Vertriebs- und Beschaffungswege der heute üblichen Logistik gleich.
- - Wegen des hohen Integrationsgrades der Solarzelle in die einzelnen Dachelemente und damit verbunden die Beibehaltung der herkömmlichen Ziegelform sowie durch die Möglichkeit die Solarzellen halbtransparent auszuführen und damit die Grundfarbe des Dachelementes annähernd beizubehalten wird die ortsübliche Dachoptik und -gestal tung nur unwesentlich gestört.
- - Die Dachelemente mit integrierter Solarzelle und die dazugehörigen Steuereinheiten für die Stromeinspeisung können getrennt beschafft werden und bieten somit eine hohe fi nanzielle Flexibilität für den Bauherrn.
- - Desweiteren wird durch die innige und unlösbare Verbindung von Dachelement und Solarzelle die Möglichkeit einer Beschädigung durch rauhe Witterung herabgesetzt.
- - Durch die abschliessende Schutzschicht wird eine Beschädigung durch Betreten der Dachoberfläche oder durch über das Dach laufende Tiere vermieden.
- - Beschädigte Dachelemente können wie herkömmliche Dachelemente einzeln ausge tauscht werden.
- - Bereiche der Oberfläche eines Dachelementes, die nicht mit photovoltaischen Schichten versehen werden sollen, können durch Maskieren vom Schichtaufbau ausgenommen werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand
von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen:
Es zeigen:
Fig. 1) ein Dachelement mit integrierter Solarzelle;
Fig. 2) einen vergrößerten Querschnitt durch einen oberflächennahen Bereich des
Dachelementes am Rand der Solarzelle entlang dem in der Fig. 1 mit I-II
gekennzeichneten Schnittverlauf;
Fig. 3) ein Dachelement mit sich gegenüberliegenden Bohrungen und Nuten für die
Durchführung der elektrischen Anschlüsse und schematisch dargestellten
Leitungsverläufen;
Fig. 4) ein Dachelement mit sich gegenüberliegenden Nuten für die Durchführung
der elektrischen Anschlüsse und schematisch dargestellten Leitungsverläu
fen;
Fig. 5) eine beispielhafte Verschaltung zweier übereinander liegender Dachele
mente mit Steckkontakten;
Fig. 6) Dachelemente mit integrierter Solarzelle, die in einem beispielhaften Ver
bund mit anderen Dachelementen durch elektrische Verschaltung einen So
largenerator bilden.
Fig. 1 zeigt einen beliebig geformten Dachziegel mit glasierter Oberfläche (1). Der un
schraffierte Bereich (2) stellt den Bereich dar, der nicht von benachbarten Dachziegeln
verdeckt ist, wie es zum Beispiel für den schraffierten Bereich (3a) oder den Bereich der
Nuten (3b) der Fall ist. Innerhalb dieses Bereiches (2) werden eine oder mehrere Solarzel
len im karierten Bereich (4) auf der Oberfläche des Dachelementes angeordnet. Die nicht
von der Solarzelle beanspruchten Flächen (2) bzw. (3a, 3b) werden durch Maskieren geschaffen.
Bei einer auf der gesamten Dachelementoberfläche abgeschiedenen Solarzelle
kann auf das Maskieren verzichtet werden.
Fig. 2 zeigt einen stark vergrößerten Querschnitt eines oberflächennahen Bereiches der
entlang der Linie I-II in Fig. 1 verläuft und den Schichtaufbau auf der Oberfläche deutlich
machen soll. Das glasierte Dachelement (1) besteht aus dem vorzugsweise keramischen
Grundmaterial (5) und der in der Regel durch keramisches Brennen erzeugten oberflächli
chen Glasur (6). Hierauf abgeschieden ist - beispielsweise durch Aufdampfen oder durch
Kathodenstrahlzerstäubung - die erste für die photovoltaischen Zelle notwendige Schicht
(7), deren Werkstoff sich aus der Art der verwendeten Solarzelle ergibt. Der weitere Ver
lauf des Schichtaufbaues (9) soll in der Darstellung durch die beiden Schichten (8) reprä
sentiert werden. Abschliessend ist zum Schutz des Schichtaufbaues eine transparente
Schicht (10), vorzugsweise eine Glasur, aufgebracht.
Fig. 3 zeigt ein Dachelement mit sich gegenüberliegenden Bohrungen (11) bzw. Nuten
(12) um die elektrischen Anschlüsse (13) durch diese hindurch in das Dachinnere zu füh
ren und zu verschalten. Die Bohrungen (11) und/oder Nuten (12) sind mit einer Verguß
masse ausgefüllt, die beispielsweise aus Kunststoff oder Glas besteht.
Fig. 4 zeigt ein Dachelement mit sich gegenüberliegenden Nuten im unteren (14) sowie
im oberen Bereich (12) des Dachziegels durch die die elektrischen Anschlüsse (13) ins
Dachinnere geführt werden. Im unteren Bereich sind die Nuten als umlaufende Randnuten
(14) ausgeführt.
Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt des Dachaufbaues von der Seite um schematisch die Ver
schaltung der Dachelemente mit Steckkontakten darzustellen. Auf der Holzkonstruktion
(15) werden die Dachziegel (1) mit integrierter Solarzelle (4) nach der üblichen Methode
aufgelegt. Die elektrischen Anschlüsse (13) sind jeweils mit einem Stecker (16) und einer
Buchse (17) versehen, die die Steckverbindung (18) bilden und die elektrische Verbindung
schaffen.
Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt aus dem Dachverbund mit den einzelnen Dachziegeln (1)
und über die elektrischen Anschlüsse (13) beispielhaft verschaltete Solarzellen (4). Die
Leitungen 19a und 19b führen zu den notwendigen Steuereinheiten der Solargeneratoran
lage.
1
Dachelement/Dachziegel
2
Dachelementoberfläche, die nicht durch benachbarte Dachelemente verdeckt ist
3
(a und b) Durch benachbarte Dachelemente verdeckte Bereiche
4
Integrierte Solarzelle
5
Keramisches Grundmaterial
6
Glasur des Dachelementes
7
Primärschicht auf der Glasur
8
Weitere Schichten des Solarzellenaufbaues (stellvertretend)
9
Schichtaufbau (stellvertretend)
10
Schutzschicht, abschliessende Glasur
11
Vergossene Bohrungen
12
Nuten
13
Elektrische Anschlußleitungen
14
Umlaufende Randnuten
15
Dachunterbau
16
Stecker
17
Buchse
18
Steckverbindung
19
(a und b) Elektrische Zuleitungen zu den Steuereinheiten
Claims (12)
1. Beliebig geformtes Dachelement (1) mit integrierter Solarzelle (4), dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens die der Dachaußenfläche entsprechende Oberfläche
des Dachelementes (1) glasiert ist und das zumindest ein Teil dieser Glasur (6) dem
folgenden, für die Erzeugung eines elektrischen Stromes notwendigen Schichtauf
baues (9) der Solarzelle als Grundsubstrat dient.
2. Dachelement nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die erste zum photovoltaischen Schichtaufbau (9) gehörende Schicht (7) auf der
glasierten Oberfläche (6) des Dachelementes (1) gasförmig abgeschieden wird.
3. Dachelement nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die erste zum photovoltaischen Schichtaufbau (9) gehörende Schicht (7) auf der
glasierten Oberfläche des Dachelements durch Kathodenstrahlzerstäubung erzeugt
wird.
4. Dachelement nach den Ansprüchen 1 bis 3, weiter dadurch gekennzeichnet, daß
die Solarzellen (4) untereinander elektrisch verschaltet werden.
5. Dachelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Ver
schaltung über Steckkontakte (17) erfolgt.
6. Dachelement nach den Ansprüchen 4 und 5, weiter dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlußverbindungen (13) durch Nuten (12, 14) geführt werden.
7. Dachelement nach den Ansprüchen 4 und 5, weiter dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlußverbindungen (13) durch Bohrungen (11) geführt werden.
8. Dachelement nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Durchführungen (11, 12, 14) mit einer Kunststoffmasse vergossen sind.
9. Dachelement nach einem der Ansprüche 6 oder 7, weiter dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchführungen (11, 12, 14) mit einer Glasmasse vergossen sind.
10. Dachelement nach den Ansprüchen 1 bis 9, weiter dadurch gekennzeichnet, daß
der photovoltaische Schichtaufbau (9) abschliessend durch eine transparente
Schicht (10) geschützt wird.
11. Dachelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die transparente
Schicht (10) eine Glasschicht ist.
12. Dachelement nach Anspruch 10, weiter dadurch gekennzeichnet, daß die transpa
rente Schicht (10) eine Kunststoffschicht ist.
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