DE10020253A1 - Verfahren zur Steuerung der Übertragungszeitpunkte von Daten, die Ereignisse betreffen, die durch Fahrzeuge detektiert werden - Google Patents
Verfahren zur Steuerung der Übertragungszeitpunkte von Daten, die Ereignisse betreffen, die durch Fahrzeuge detektiert werdenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Steuerung der Übertragungszeitpunkte von Daten, die Ereignisse betreffen, die durch Fahrzeuge einer Fahrzeugflotte, insbesondere einer Stichproben-Fahrzeugflotte detektiert werden, an eine Dienstzentrale. Dadurch, dass jedes Fahrzeug auf eine Abfragemessage durch die Zentrale der Daten ermittelt und anschließend in Übereinstimmung mit einer statistischen Verteilerfunktion zeitlich verzögert an die Zentrale sendet, und nach Eintritt vorgegebener Kriterien keine weiteren Übertragungen mehr stattfinden, wird die Anzahl der zu übertragenen Nachrichten gesenkt, und dennoch kann die Zentrale die Ereignisse mit einer ausreichend großen statistischen Sicherheit detektieren. Das Verfahren erfordert nur geringen Aufwand zum Verwalten der Daten und Fahrzeuge.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der
Übertragungszeitpunkte von Daten, die Ereignisse betreffen,
die durch Fahrzeuge einer Fahrzeugflotte, insbesondere ei
ner Stichproben-Fahrzeugflotte detektiert werden, an eine
Zentrale.
Es gibt Straßenverkehrsdienstleistungen die darauf basie
ren, dass Daten, die im Fahrzeug anfallen bzw. erhoben wer
den und die bisher nicht oder nur lokal im Fahrzeug verwen
det wurden, zu einer Dienstezentrale übertragen werden.
Dort werden diese Daten mit den Daten aus einer Vielzahl
anderer Fahrzeuge verknüpft und Schlussfolgerungen abgelei
tet. Die Vielzahl von Fahrzeugen sind zum Beispiel Stich
probenfahrzeuge einer Fahrzeugflotte, die nicht nur orga
nisatorisch verbundene Fahrzeuge, sondern beliebige Fahr
zeuge umfassen kann, z. B. alle Fahrzeuge, die in einem ge
gebenen Straßennetz gleichzeitig unterwegs sind. Beispiele
für entsprechende Dienste sind: Staudetektion, Unfalldetek
tion oder die Übertragung von Daten, die auf den Wetterzu
stand schließen lassen. Derartige Dienste werden als
"Floating Car Data"-Dienste bezeichnet.
Die Aussagesicherheit der Schlussfolgerungen lässt sich
steigern, wenn man eine große Anzahl von Fahrzeugen einbe
zieht. Andererseits sind solche Abfragen problematisch, da
kostenintensive Mobilfunktechnologien, die zudem in ihrer
Kapazität begrenzt sind, verwendet werden müssen. Es ist
also ein Kompromiss zwischen der Anzahl der Übertragungen
und der Aussagesicherheit notwendig.
Die Übertragung der Ergebnisse der Auswertungen der Zen
trale zu den Fahrzeugen (diese Übertragungsrichtung wird im
Folgenden "Downlink" genannt) kann entweder über einen
Rundfunkkanal (z. B. DAB, GSM-SMS-CB) oder über eine Punkt-
zu-Punkt-Verbindung (z. B. Mobilfunk, GSM-BS, GSM-SMS-PtP)
gesendet werden. Diese Übertragungen im Downlink können
auch zur Steuerung der Übertragungen vom Fahrzeug zur Zen
trale (im Folgenden "Uplink" genannt) verwendet werden.
Die Steuerung der Uplink-Übertragungen kann erstens perio
disch organisiert werden, z. B. wenn die Fahrzeuge nach ei
ner bestimmten, dienstespezifischen Zeitspanne oder Weg
strecke ihre Daten übertragen. Zweitens können die Uplink-
Übertragungen ereignisgesteuert durchgeführt werden, etwa
wenn definierte Ereignisse vom Fahrzeug detektiert werden,
z. B. Stillstand der Fahrt auf der Autobahn. Periodische
bzw. ereignisgesteuerte Organisation der Uplink-Übertra
gungen ist z. B. in der DE-C-195 13 640 beschrieben.
Die bekannten Verfahren arbeiten in manchen Anwendungen
gut, jedoch gibt es auch Anwendungen, bei denen sie unzu
länglich arbeiten oder versagen. Insbesondere bei durch die
Zentrale getriebenen Anfragen an die Fahrzeuge besteht bei
Organisation der Datenübertragungen die Gefahr, dass viele
Fahrzeuge innerhalb kurzer Zeit auf das Mobilfunksystem
zugreifen und die Fahrzeuge entsprechende Meldungen über
ein aktuelles Ereignis an die Zentrale senden. Schmalban
dige Mobilfunkdienste können hierdurch überlastet werden,
und Übertragungssysteme mit ausreichender Leistungsfähig
keit würden hohe Übertragungskosten verursachen.
Weiterhin verursachen die bekannten Verfahren einen sehr
hohen Verwaltungs- und Bearbeitungsaufwand.
Aufgabe der Erfindung ist es bei möglichst hoher Datensi
cherheit eine geringe Belastung des Übertragungssystems zu
erreichen.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebe
nen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Er
findung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Unter einem Ereignis wird hier auch eine Zustandsänderung
verstanden, z. B. wenn ein vom Fahrzeug detektierter Zustand
nicht mehr mit Daten übereinstimmt, die von der Zentrale an
die Fahrzeuge gesendet werden.
Gemäß der Erfindung werden auf eine Anfrage durch die Zen
trale neue Daten nicht sofort, sondern um eine Zeitspanne
verzögert an die Zentrale gesendet, wobei die Zeitspanne
anhand einer Verteilungsfunktion festgelegt wird, d. h. zu
fällig erzeugt oder pseudozufällig berechnet wird. Dabei
wird die Anfrage durch eine Übermittlung einer Abfrage
message von der Zentrale an die anzufragen Fahrzeuge reali
siert. Durch die gleichzeitige oder weitgehend gleichzei
tige Abfrage einer Vielzahl von Fahrzeugen wird das Erfas
sen von Ereignissen in den einzelnen Fahrzeugen ausgelöst
und die ermittelten Daten an die Zentrale erfindungsgemäß
verzögert übermittelt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass man nicht nur
die Anzahl der Übertragungen, sondern auch den Betriebsauf
wand zum Verwalten der Daten, Fahrzeuge und Zustände erheb
lich vermindern kann, wenn man die Übertragungszeiten sta
tistisch in die Zukunft verschiebt. Da die statistische
Verteilungsfunktion, gemäß der dies geschieht, in der Zen
trale bekannt ist, kann die Zentrale ein gemeldetes Ereig
nis bereits nach relativ wenigen Meldungen als korrekt er
kennen.
Vorzugsweise wird die Abfragemessage der Zentrale an die
Fahrzeuge einer Fahrzeugflotte in Form einer Broadcastmes
sage oder in Form einer Multicastmessage erfolgen.
Bei der Broadcastmessage werden alle Fahrzeuge im Empfangs
gebiet der Abfragemessage angesprochen und, so weit sie die
notwendigen technischen und organisatorischen Anforderungen
erfüllen, durch die Abfragemessage angeregt, entsprechende
Ereignisse zu detektieren und diese ermittelten Daten an
die Zentrale statistisch verteilt, zeitlich verzögert zu
übermitteln. Durch die Abfragemessage in Form einer Broad
castmessage wird eine sehr umfangreiche Stichproben-Fahr
zeugflotte angesprochen und dementsprechend werden die Up-
Link-Übertragungskanäle erheblich belastet, was aufgrund
der erfindungsgemäßen zufälligen zeitlichen Verzögerung zu
einer akzeptablen Belastung führt. Durch eine derartige
Abfragemessage als Broadcastmessage kann beispielsweise
auch in vorteilhafter Art die Verkehrsdichte oder die An
zahl der Verkehrsteilnehmer im Empfangsgebiet berechnet
oder abgeschätzt werden.
Durch eine Abfragemessage in Form einer Multicastmessage
gelingt es, eine Untermenge aller möglichen Fahrzeuge im
Empfangsbereich anzusprechen. Dadurch stellt die Fahrzeug
flotte, die durch eine Multicastmessage angesprochen wurde,
eine Teilmenge der Fahrzeugflotte dar, die durch eine Broad
castmessage angesprochen wird. Die Realisierung einer Mul
ticastmessage erfolgt vorzugsweise auf der Basis eines se
lektiven Kriteriums, das mit der Abfragemessage an die
Fahrzeuge im Empfangsbereich übertragen wird, und mittels
dessen nur die Fahrzeuge selektiert werden, die dem Selek
tionskriterium genügen, und dadurch nur diese Fahrzeuge
entsprechende Daten an die Zentrale über ihren Uplink-Kanal
übertragen. Ein mögliches Beispiel für eine derartige Ab
fragemessage als Multicastmessage hat folgenden Inhalt:
"Wenn sich das Fahrzeug auf einer Autobahn befindet, so
übertrage an die Zentrale die aktuelle Fahrzeuggeschwin
digkeit". Durch diese Art der Abfrage wird sichergestellt,
daß nur diejenigen Fahrzeuge ihre Geschwindigkeitsdaten an
die Zentrale übertragen - die beispielsweise durch ein Na
vigationsgerät als Sensor detektiert - sich auf einer Auto
bahn befinden. Neben dieser Art der bedingten Multicast
message existieren noch andere Formen der Realisierung
einer Multicastmessage.
Erfindungsgemäß gibt es zwei Varianten der Datenerfassung,
zum einen werden die Daten durch einen entsprechend ausge
bildeten Sensor unmittelbar vor dem fahrzeugindividuellen,
zufälligen Übertragungszeitpunkt an die Zentrale ermittelt,
während zum anderen die Daten zum Erfassen der Abfragemessage
vom Sensor eingeholt werden und zu einem fahrzeugindi
viduell zufälligen späteren Zeitpunkt an die Zentrale über
tragen werden. Bei der ersten Art werden jeweils die aktu
ellsten Daten übermittelt, was gerade bei schnell veränder
lichen Ereignissen von Bedeutung ist, während bei der ande
ren Ausbildung sichergestellt ist, daß der Zeitpunkt des
Erfassens des Ereignisses durch die Sensoren der angespro
chenen Fahrzeugflotte einheitlich festgelegt ist. Damit
gelingt es, eine Momentaufnahme der Ereignisse zu gewinnen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die statistische
Verteilungsfunktion eine vorbestimmte Verteilungsfunktion
mit wenigstens einem freien Parameter, für den die Zentrale
einen konkreten Parameterwert wählt, den sie an die Fahr
zeuge sendet. Dadurch kommt man für alle Arten von Ereig
nissen mit einer Basis-Verteilungsfunktion aus, die leicht
an die speziellen Erfordernisse zur korrekten Erkennung von
bestimmten Ereignissen angepasst werden kann.
Dabei wird der konkrete Parameterwert vorzugsweise so ge
wählt, dass innerhalb einer vorbestimmten Zeit nach Detek
tion eines Ereignisses durch mehrere Fahrzeuge statistisch
so viele Fahrzeuge Daten in Bezug auf das Ereignis senden,
dass in der Zentrale eine vorbestimmte statistische Sicher
heit besteht, dass das Ereignis tatsächlich eingetreten
ist.
Als statistische Verteilungsfunktion wird vorzugsweise eine
negativ exponentielle oder gleichverteilte Verteilungsfunk
tion verwendet.
Sobald die Zentrale so viele Meldungen zu einem Ereignis
empfangen hat, dass die vorbestimmte statistische Sicher
heit besteht, dass das Ereignis tatsächlich eingetreten
ist, kann sie eine Stopmeldung an die Fahrzeuge zurückmelden.
Fahrzeuge, die diese detektiert, und noch nicht ge
sendet haben, senden dann nicht mehr, um redundante Meldun
gen im Uplink zu vermeiden.
Alternativ kommt man ohne Stopmeldung an die Fahrzeuge aus,
indem die Zentrale eine maximale Verzögerungszeit für die
Übertragung von Daten die im voraus festlegt und an die
Fahrzeuge übermittelt, und indem Fahrzeuge, die eine Verzö
gerungszeit festlegen, die länger als die maximale Verzöge
rungszeit ist, nicht senden.
Nach einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung. Enthält
die Abfragemessage ein Steuersignal, durch welches die
Fahrzeuge so steuerbar sind, daß sie nur bei positivem
Feststellen eines zu detektierenden Ereignisses eine Daten
übertragung an die Zentrale vornehmen. In diesem Fall wird
bei Nichtvorliegen des positiven Ereignisses keine Daten
übertragung vom Fahrzeug zur Zentrale vorgenommen. Dadurch
gelingt es, durch diese Ausbildung der Abfragemessage mit
einem entsprechenden Steuersignal, die Anzahl der Uplink-
Datenübertragungen in Verbindung mit der statistisch verzö
gerten Datenübertragung in einem bestimmten Zeitraum weiter
abzusenken. Da dieses Vorgehen dem Erfassen von Zuständen
einer zufällig gezogenen Stichprobe aus einer Menge von
Fahrzeugen entspricht, kann man mittels geeigneter stati
stischer Methoden (z. B. Hypothesentests) auf die Zustände
der Gesamtmenge schließen.
Nach einer anderen vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens
wird mit der Abfragemessage ein Steuersignal übertragen,
durch welches sichergestellt ist, daß die Fahrzeuge die
aufgrund der Abfragemessage ermittelten Daten unabhängig
von der Art der Daten an die Zentrale übermitteln. Dadurch
gelingt es, ein hohes Maß an Datensicherheit zu erreichen.
Weiterhin gelingt es, eine sichere Abschätzung der Anzahl
der abgefragten Fahrzeuge zu gewinnen. Diese Größe ist von
Bedeutung bei der Festlegung der vorbestimmten Verteilungs
funktion, was vorzugsweise über einen durch die Zentrale
definierten und an die Fahrzeuge übertragenen freien Para
meter einer vorbestimmten Verteilungsfunktion erfolgt.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Abfra
gemessage mit einem Steuersignal zu versehen, durch welches
die Fahrzeuge so steuerbar sind, daß sie entweder nur bei
Vorliegen eines positiven Ereignisses oder stets, also un
abhängig von dem Vorliegen eines positiven Ereignisses Da
ten über das Ereignis an die Zentrale übermitteln. Durch
diese alternative Steuermöglichkeit der Erfassungs- und
Übermittlungseinheiten in den Fahrzeugen, gelingt es, die
Vorteile beider Betriebsarten in Abhängigkeit der jeweili
gen Art der Ereigniserfassung zu wählen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. Darin
zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze zur Erläuterung des prinzipiellen
Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 2 den Ablauf zur Bestimmung der Parameter der Zufalls
verteilung, mit der die Fahrzeuge den Sendezeitpunkt be
rechnen.
In der nachfolgenden Beschreibung wird von einem konven
tionellen "Floating Car Data"-Dienst ausgegangen, bei dem
die Fahrzeuge ihre Daten dann übertragen (Up-Link), wenn
sie von der Zentrale mittels einer Abfragemessage (Down-
Link) dazu aufgefordert wurden. Dabei werden die Up-Link-
Nachrichten entsprechend einer statistischen Verteilung
jeweils zeitlich verzögert von den Fahrzeugen zur Zentrale
gesendet.
Empfängt die Zentrale Nachrichten, so wird sie so viele
Nachrichten abwarten, bis sie mit einer genügend hohen
statistischen Sicherheit ihre Schlußfolgerungen treffen
kann. Dabei müssen die Übertragungen innerhalb einer
dienstespezifischen Zeitspanne eintreffen. Dann signali
siert die Zentrale den Fahrzeugen die erkannte Zustandsän
derung. Alle Fahrzeuge, die bis dahin noch nicht gesendet
haben, senden nicht.
Zur Vermeidung von lawinenartigen Übertragungen der Up-
Link-Kanäle wird dafür gesorgt, dass die Sendezeitpunkte
der Fahrzeuge zufällig verzögert werden. Durch statisti
sches Verschieben des Sendezeitpunktes in die Zukunft in
Kombination mit einer zeitlichen Grenze, nach der nicht
mehr gesendet wird (z. B. Stopmeldung), kann man eine deut
liche Verringerung des Übertragungsvolumens im Uplink-Kanal
erreichen.
Die Fahrzeuge verzögern die Zeitpunkte des Sendens anhand
einer statistischen Verteilung, die den Fahrzeugen und der
Zentrale bekannt ist, und deren Parameter durch die Dienst
zentrale berechnet und den Fahrzeugen übermittelt wird.
Durch die bekannte statistische Verteilung und die sowohl
den Fahrzeugen als auch der Dienstezentrale bekannten Para
metereinstellungen der Verteilung kann die Dienstezentrale
eine statistische Sicherheit für das Eintreten des Ereig
nisses berechnen.
Im Folgenden werden das zugrundeliegende Modell beschrie
ben, die für die Berechnung notwendigen Größen definiert
und die das Verfahren beschreibenden mathematischen Gleichungen
dargestellt.
Fig. 1 veranschaulicht das Modell, nach dem das Verfahren
prinzipiell abläuft:
- 1. Eine Menge bestehend aus N Fahrzeugen befindet sich in dem betrachteten geographischen Gebiet, das durch die gesendete Abfragemessage erreichbar ist. Durch die im Zeitpunkt t0 empfangene Abfragemessage angestoßen detek tieren die Fahrzeuge mit Hilfe entsprechender Sensoren ein Ereignis, das eine Übertragung von Daten innerhalb eines "Floating Car Data"-Dienstes an die Zentrale aus löst.
- 2. Die Fahrzeuge übertragen die abgeforderten und ermittel ten Daten zeitlich verzögert an die Zentrale. Ein Algo rithmus bestimmt die zeitliche Verzögerung durch Generie rung einer Pseudozufallszahl entsprechend der bekannten Verteilungsfunktion. Die Steuerung der Parameter dieses Algorithmus erfolgt wie weiter unten beschrieben. Die Verzögerungszeit der einzelnen Fahrzeuge wird des weite ren durch die Zufallsvariable Tx beschrieben. Die Zentra le besitzt einen genügend genauen Schätzwert von N, z. B. durch eine vorhergehende Anmeldung der Fahrzeuge bei der Zentrale. Als Beispiel sind in Fig. 1 Sendezeitpunkte von einzelnen Fahrzeugen mit Pfeilen senkrecht zur Zeitachse markiert.
- 3. Die Zentrale empfängt die Nachrichten und wartet, bis eine genügend große Anzahl a von Nachrichten empfangen wurde, um das Ereignis mit ausreichender statistischer Sicherheit σ zu detektieren. Der Zeitpunkt, zu dem die Zentrale das Ereignis als statistisch sicher erkennt, ist in Fig. 1 mit td bezeichnet. Die Zentrale sendet dann eine Zustandsänderungsmeldung an die Fahrzeuge zurück.
- 4. In einem Zeitpunkt tf in Fig. 1 haben alle N Fahrzeuge die Nachricht empfangen. Hat ein Fahrzeug die Uplink nachricht bis dahin noch nicht gesendet, so wird die Nachricht verworfen.
Alternativ zur aktiven Rückmeldung der Zentrale nach Punkt
3 ist es auch möglich, dass die Zentrale eine Zeit vorgibt,
bis zu der die Stationen senden. Das heißt, die Zentrale
bestimmt eine ausreichend lange Zeitspanne Ts, die den am
Dienst teilnehmenden Fahrzeugen z. B. zusammen mit den Para
meterwerten zur Berechnung der Pseudozufallszahl übermit
telt wird. Die Fahrzeuge senden nur dann, wenn die ermit
telten Verzögerungszeiten geringer sind als Ts. Alle Sen
devorgänge erfolgen weiterhin zeitlich verzögert. Auf diese
Weise sind die Fahrzeuge von der Rückmeldung des geänderten
Zustands von der Zentrale unabhängig.
Die Berechnung der Parameter der Zufallsverteilung, mit der
die Fahrzeuge den Sendezeitpunkt berechnen, in der Zentrale
wird nun anhand von Fig. 2 beschrieben.
Wenn die Fahrzeuge durch die von der Zentrale übermittelte
Abfragemessage ausgelöst ein Ereignis detektieren, das auch
in einer Zustandsänderung gegenüber einer früheren Zustands
liegen kann, so senden sie nicht sofort, sondern berechnen
anhand einer Verteilungsfunktion eine Pseudozufallszahl,
die ein Maß für die Verzögerung der Datenübertragung dar
stellt.
Im Allgemeinen muss die Verteilungsfunktion einen freien
Parameter λ besitzen, der durch die Zentrale zur Steuerung
von Verzögerungszeiten vorgegeben wird. Die Verteilungsfunktion
kann zum Beispiel durch eine negativ exponentielle
Verteilung mit Parameter λ realisiert werden.
Der Parameter λ wird von der Zentrale berechnet und den
Fahrzeugen übermittelt. Die Zentrale bestimmt λ wie folgt:
S1: Die Zentrale definiert eine Zeitspanne td (Detektions
zeit), innerhalb der mindestens a der N Stationen das
Ereignis mit der Wahrscheinlichkeit σ an die Zentrale
gemeldet haben müssen. td hängt von der Art des Dienstes
und von der Verteilung der Zeit, die vergeht, bis die
Fahrzeuge das Ereignis detektieren, ab. Eine Regenwar
nung wird ein längere Detektionszeit ermöglichen, als
z. B. ein Notruf.
S2: Mit den gegebenen Parametern N (Anzahl der Fahrzeuge), a
(Anzahl der benötigten Meldungen für die Detektion), td
(maximale Zeitspanne zur Detektion des Ereignisses mit
Wahrscheinlichkeit λ), σ und der gegebenen Verteilung
für die Zeit Te, kann die Dienstezentrale die Parameter
zur Steuerung der Wahrscheinlichkeitsverteilung (hier λ)
berechnen.
S3: Die berechneten Parameterwerte werden nun zusammen mit
der Abfragemessage an die Fahrzeuge im betroffenen
Gebiet übermittelt.
S4: Anschließend wird mittels Sensoren im Fahrzeug das
Ereignis ausgewertet und die hierbei ermittelten Daten
werden nach einer statistischen Verteilungsfunktion
derart verzögert von den Fahrzeugen, die dieses Ereignis
detektieren, an die Zentrale übermittelt, dass innerhalb
der Zeit td mindestens a Meldungen mit der
Wahrscheinlichkeit σin der Zentrale eintreffen.
Die Zentrale steuert somit die Berechnung der Wartezeiten
der Fahrzeuge derart, dass innerhalb der Zeit td mit der
Wahrscheinlichkeit σ mindestens a Fahrzeuge die Nachrichten
gesendet haben.
Das hier beschriebene Vorgehen eignet sich prinzipiell zur
Bestimmung eines Freiheitsgrades einer jeden beliebigen
Zufallsverteilung.
Es senden also nicht alle N Fahrzeuge das detektiere
Ereignis. Die Anzahl der sendenden Fahrzeugen muss größer
gleich a sein. Wie groß die Zahl n ist, hängt ab
- - von der Verteilung, nach der der Sendezeitpunkt der Daten bestimmt wird,
- - von der Dauer, bis die Zentrale die a Nachrichten empfangen, bearbeitet und die Rückmeldung an die Fahrzeuge gesendet hat, bzw. bis diese von den Fahrzeugen ausgewertet wurde, und
- - von dar Übermittlungsdauer der Nachrichten im Uplink.
In diesem Modell wird davon ausgegangen, dass die Zentrale
entweder die Anzahl N der betroffenen Fahrzeuge kennt oder
zumindest einen Schätzwert für N besitzt.
Tabelle 1 gibt einen Überblick über die bei der obigen
Berechnung von λ verwendeten Größen.
Zusammengefasst verfolgt das vorstehende beschriebene Ver
fahren das Ziel, die Anzahl der Übertragungen im Uplink bei
der im wesentlichen gleichzeitigen Detektion von Ereignis
sen zu reduzieren, indem die Fahrzeuge auf eine Abfrage
massage im Down-Link nicht sofort, sondern statistisch ver
zögert senden.
Dieses Vorgehen ist sinnvoll, um die teure Kommunikation
über Mobilfunksysteme zu reduzieren, schmalbandige Kommuni
kationssysteme nicht zu überlasten und um der Zentrale
trotzdem eine statistische Aussagesicherheit über die De
tektion eines Ereignisses zu erlauben.
Claims (10)
1. Verfahren zur Steuerung der Übertragungszeitpunkte von
Daten, die Ereignisse betreffen, die durch Fahrzeuge ei
ner Fahrzeugflotte, insbesondere einer Stichproben-
Fahrzeugflotte detektiert werden, an eine Zentrale,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zentrale eine Abfragemessage an Fahrzeuge einer Fahrzeugflotte übermittelt und
jedes Fahrzeug auf die Abfragemessage die Daten in Übereinstimmung mit einer statistischen Verteilungsfunk tion zeitlich verzögert an die Zentrale sendet.
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zentrale eine Abfragemessage an Fahrzeuge einer Fahrzeugflotte übermittelt und
jedes Fahrzeug auf die Abfragemessage die Daten in Übereinstimmung mit einer statistischen Verteilungsfunk tion zeitlich verzögert an die Zentrale sendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Abfragemessage als Broadcast- oder als Multicastmes
sage erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass die statistische Verteilungsfunktion eine
vorbestimmte Verteilungsfunktion mit wenigstens einem
freien Parameter λ ist, für den die Zentrale einen
konkreten Parameterwert wählt, den sie an die Fahrzeuge
sendet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der konkrete Parameterwert so gewählt wird, dass inner
halb einer vorbestimmten Zeit nach Detektion eines Er
eignisses durch mehrere Fahrzeuge statistisch so viele
Fahrzeuge Daten in Bezug auf das Ereignis senden, dass
in der Zentrale eine vorbestimmte statistische Sicher
heit besteht, dass das Ereignis tatsächlich eingetreten
ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Zentrale ein Ereignis, für dessen
Eintritt die vorbestimmte statistische Sicherheit be
steht, an die Fahrzeuge übermittelt, woraufhin Fahrzeu
ge, die dieses Ereignis detektieren, nicht senden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Zentrale eine maximale Verzö
gerungszeit für die Übertragung von Daten, die Ereig
nisse betreffen, die durch Fahrzeuge detektiert werden,
im Voraus festlegt und an die Fahrzeuge übermittelt, und
dass Fahrzeuge, die bei Detektion eines Ereignisses eine
Verzögerungszeit festlegen, die länger als die maximale
Verzögerungszeit ist, nicht senden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass die in Anspruch 1 genannte
statistische Verteilungsfunktion negativ exponentiell
oder gleichverteilt ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Abfragemessage ein Steuersignal
enthält, durch welches die Fahrzeuge so steuerbar sind,
daß sie nur bei positivem Vorliegen einer Ereignisbe
dingung Daten an die Zentrale übermitteln.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Abfragemessage ein Steuersignal
enthält, durch welches die Fahrzeuge so steuerbar sind,
daß sie stets Daten über das Ereignis an die Zentrale
übermitteln.
10. Verfahren nach den Ansprüche 8 und 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Abfragemessage ein Steuersignal ent
hält, durch welches die Fahrzeuge so steuerbar sind, daß
sie entweder nur bei Vorliegen eines positiven Ereignis
ses Daten oder stets Daten über das Ereignis an die Zen
trale übermitteln.
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