DE10019699A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Bilden von Blattgruppen aus einem oder mehreren Blättern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Bilden von Blattgruppen aus einem oder mehreren BlätternInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Bilden von Blattgruppen aus einem oder mehreren Blättern wird zunächst eine vorbestimmte Anzahl von Blättern zu einer ersten Position in einer Sammelstation zugeführt, um eine erste Blattgruppe zu bilden. Sobald die erste Blattgruppe gebildet ist, wird diese von der ersten Position zu einer zweiten Position in der Sammelstation bewegt und dann wird eine vorbestimmte Anzahl von Blättern zum Bilden einer zweiten Blattgruppe zu der ersten Position in der Sammelstation bewegt.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und
auf eine Vorrichtung zum Bilden von Blattgruppen aus einem
oder mehreren Blättern.
Im Stand der Technik sind Papierhandhabungssysteme bekannt,
bei denen beispielsweise zwei-nutzig bedruckte Blätter einer
Schneidemaschine zugeführt werden, vereinzelt werden, und
einer anschließenden Maschine zur Weiterverarbeitung bereit
gestellt werden. Hierbei werden die zwei-nutzig bedruckten
Blätter mittels geeigneter Maschinen, wie z. B. eines Mer
gers, übereinandergelegt und liegen so zur weiteren Verar
beitung an nachfolgenden Papierhandhabungsmaschinen an. An
stelle der zwei-nutzig bedruckten Blätter, die über eine
Schneidemaschine bereitgestellt werden, werden einzelne
Blätter auch durch einen Blattanleger nachfolgenden Papier
handhabungsmaschinen zugeführt, wobei die Blätter beispiels
weise in gestapelter Form in dem Blattanleger bereitgestellt
sind.
Zur Weiterverarbeitung der auf die oben beschriebene Art be
reitgestellten Blätter in den nachfolgenden Maschinen über
nehmen diese eines oder mehrere bereitgestellte Blätter, wo
bei vor diesen Maschinen eine Sammelstation angeordnet ist,
in der aus den bereitgestellten Blättern einzelne Blattgrup
pen aus einem oder mehreren Blättern gebildet werden. Die in
der Sammelstation gebildeten Blattgruppen werden nach Fer
tigstellung der Blattgruppe an die nachfolgenden Maschinen,
wie z. B. ein Falzwerk oder einen Kuvertierer, weitergegeben.
Der Taktzyklus, mit dem einzelne Blätter durch die Schnei
demaschine oder den Blattanleger bereitgestellt werden, ist
höher als der Taktzyklus der nachfolgenden Maschinen, also
des Kuvertierers oder des Falzwerks. Als Beispiel sei ein
Kuvertierer angenommen, der Blätter empfängt, die durch eine
Schneidemaschine bereitgestellt werden. Eine solche Schnei
demaschine kann während einer festgelegten Zeitdauer z. B.
1000 mal schneiden, während der Kuvertierer z. B. nur 100 mal
kuvertieren kann. Dies führt dazu, daß in einem ersten Fall,
in dem der Kuvertierer nur einzelne Blätter verarbeitet, die
Schneidemaschine regelmäßig angehalten wird, da zu viele
Blätter durch diese bereitgestellt würden, wohingegen in ei
nem zweiten Fall, in dem der Kuvertierer jeweils 15 Blätter
kuvertiert, der Kuvertierer regelmäßig angehalten werden
muß, da die Schneidemaschine nicht ausreichend viele Blätter
bereitstellen kann.
Im Stand der Technik sind einstöckige Sammelvorrichtungen
oder Sammelstationen bekannt, bei denen Blätter mit hoher
Geschwindigkeit zugeführt werden können. Bei der Ausgabe
eines gebildeten Blattstapels bzw. einer gebildeten Blatt
gruppe muß die Ausgabegeschwindigkeit jedoch reduziert wer
den, da große Stapel nicht so schnell transportiert werden
können. Auch eine nachfolgende Verarbeitungsvorrichtung, wie
z. B. ein Sammelfalzwerk, reduziert die maximale Ausgabege
schwindigkeit. Dies führt dazu, daß die Sammelstation so
lange keine neuen Blätter sammeln kann, bis die vorherige
Gruppe den Sammelbereich verlassen hat und der der Sammel
station zugeordnete Anschlag wieder geschlossen ist.
Der Nachteil dieser bekannten Sammelstation besteht darin,
daß diese eine Leistungreduzierung der Gesamtsystems herbei
führen, insbesondere bei kleinen Sammelmengen und schnellen
Vorläufermaschinen, wie z. B. Blattanlegern oder Schneidema
schinen. Zusätzlich besteht ein Nachteil dahingehend, daß
eine Lücke zwischen der Gruppe, die ausgegeben wird, und dem
nachfolgenden Blatt so groß gewählt werden muß, daß bei der
größten Sammelmenge und bei im Betrieb vorhandenen mechanischen
Streuungen eine sichere Funktion des Anschlagrechens
gewährleistet ist. Hieraus resultiert, daß aus der Blattzu
führvorrichtung (z. B. Schneidemaschine oder Blattanleger)
erst dann wieder Papier bzw. ein Blatt zugeführt werden
kann, wenn die Sammelstation die vorherige Gruppe ausgegeben
hat und wieder aufnahmefähig ist.
Als Beispiel ergibt sich für einen Vorläufer der mit 6 m/s
Papier zuführt und für eine Sammelstation die Papier mit 3 m/s
ausgibt eine Taktleistungsminderungen bei einer Zwei
blattsammelmenge von bis zu 33%.
Anhand der Fig. 6 bis 8 werden nachfolgend Beispiele für aus
dem Stand der Technik bekannte Blatthandhabungssysteme näher
beschrieben, wobei anhand der nachfolgenden Beschreibung die
oben aufgeworfene Problematik verdeutlicht wird.
In Fig. 6A ist ein Blatt- bzw. Papierhandhabungssystem 600
dargestellt, welches eine Schneidemaschine 602 aufweist, an
die sich eine Stoppstelle bzw. ein Puffer 604 anschließt.
Nachfolgend zu der Stoppstelle 604 ist ein Merger 606 ange
ordnet, an den sich wiederum eine Stoppstelle bzw. ein Puf
fer 608 anschließt. Am Ausgang der Stoppstelle 608 ist eine
Sammelstation 610 angeordnet, die Blattgruppen bildet, die
anschließend an ein Falzwerk 612 ausgegeben werden. Die
Pfeile in der Darstellung in Fig. 6A in den einzelnen Ma
schinen zeigen eine Blatt- bzw. Papierlaufrichtung P an.
In der Schneidemaschine 602 wird eine bereits bedruckte Pa
pierbahn in einzelne Blätter vereinzelt, die dann der Stopp
stelle 604 bereitgestellt werden. Die einzelnen Blätter B
sind, wie in Fig. 6A zu erkennen ist, nebeneinanderliegend
in der Papierlaufrichtung P parallel zu einer Maschinenmit
telachse X angeordnet. Der Merger 606 bewirkt ein übereinan
derlegen der in der Stoppstelle 604 anliegenden Blätter der
art, daß diese in Papierlaufrichtung P mittig bezüglich der
Maschinenmittelachse X übereinanderliegend angeordnet sind.
Aus dem Merger 606 werden die zusammengeführten Blätter der
weiteren Stoppstelle 608 übergeben, von dem aus die Blatt
gruppen dann in die Sammelstation 610 übergeben werden, in
der eine Blattgruppe 614 bestehend aus einem oder mehreren
Blättern gebildet wird. Sobald die erwünschte Blattzahl in
der Blattgruppe erreicht ist, wird die Blattgruppe 614 aus
der Sammelstation 610 ausgefahren und dem Falzwerk 612 zuge
führt, in dem die entsprechende Falzoperation durchgeführt
wird. Anschließend erfolgt eine weitere Verarbeitung der
Blätter, soweit dies erforderlich ist.
In Fig. 6B ist ein Ablaufdiagramm dargestellt, das die Aus
gabezeiten für Zweiblattgruppen, die ungerade angeordnet
sind, darstellt, wobei in dem Diagramm über die X-Achse die
Zeit aufgetragen ist, und über die Y-Achse die jeweiligen
Ausgabezeiten der einzelnen Maschinen des Systems 600, wie
dies durch die entsprechenden Bezugszeichen an der Y-Achse
dargestellt ist. Hinsichtlich des Mergers ist darauf hinzu
weisen, daß mit dem Bezugszeichen 606R die Ausgabezeiten für
ein Blatt angegeben sind, das bezüglich der Maschinenmittel
achse X rechts am Mergereingang angeordnet ist, und mit 606L
ist die Ausgabezeit für ein Blatt angegeben, das am Eingang
des Mergers links von der Maschinenmittelachse X anliegt.
Für das Ablaufdiagramm sei weiter angenommen, daß die
Schneidemaschine 24000 Schnitte durchführt, die Länge der
Stoppstellen jeweils 330 mm beträgt, und der Merger 606 die
einzelnen Blätter versetzt ausgibt.
Als Ausgabezeiten für die einzelnen Maschinen ergeben sich
für die Schneidemaschine 602 jeweils 150 ms, für die Stopp
stelle 604 120 ms, für den Merger für jedes Blatt 145 ms, für
die Stoppstelle 608 für jedes Blatt jeweils 70 ms, und für
die Sammelstation 610 150 ms. Bei dem dargestellten Beispiel
ändern sich die Ausgabezeiten der einzelnen Komponenten
nicht, wie sich aus den gleich langen Linien in dem Diagramm
in Fig. 6B ergibt.
Zum Zeitpunkt t = 0 ms wird gerade eine bereits fertiggestellte
Blattgruppe 614 aus der Sammelstation 610 ausgefah
ren. Zu diesem Zeitpunkt t = 0 ms befinden sich in der Stopp
stelle 610 ein Blatt, in der Stoppstelle 604 zwei Blätter
und am Ausgang der Schneidemaschine 602 stehen die nächsten
Blätter zum Schneiden an.
Zeitlich versetzt zum Beginn des Ausfahrens der Blätter aus
der Sammelstation 610 bei t = 75 ms wird begonnen, die Blät
ter in der Stoppstelle 604, die am Eingang des Mergers 606
liegen, zusammenzuführen, wobei bei t = 75 ms begonnen wird,
das links liegende Blatt zu bewegen, und mit einem zeit
lichen Versatz von 25 ms wird begonnen das rechts liegende
Blatt zu bewegen. Um sicherzustellen, daß die Stoppstelle
608 die vom Merger ausgegebenen Blätter aufnehmen kann, wird
bei t = 125 ms begonnen, das in dieser Stoppstelle 608 be
findliche Blatt auszufahren, was 70 ms dauert, so daß, wie zu
ersehen ist, dieses in die Sammelstation 610 gelangt, wenn
die vorhergehende Gruppe bereits dieses verlassen hat. Zum
Zeitpunkt t = 25 ms hat das links liegende Blatt in dem Mer
ger 606 die Stoppstelle 608 erreicht, und wird durch diesen
ebenfalls an die Sammelstation 610 ausgegeben, so daß bei t
= 290 ms wieder zwei Blätter in der Sammelstation 610 ange
ordnet sind. Nach Beginn des Durchlaufens der einzelnen
Blätter durch den Merger 606 wird zeitlich versetzt hierzu
die Stoppstelle 604 getrieben, um die dort vorhandenen
Blätter an dem Eingang des Mergers 606 bereitzustellen, was
120 ms dauert. Bereits vorab wurde die Schneidemaschine in
Betrieb gesetzt, um sicherzustellen, daß nach dem Ausfahren
der Blätter aus der Stoppstelle 604 weitere Blätter aus der
Schneidemaschine 602 zugeführt werden. Wie aus Fig. 6B er
sichtlich ist, wiederholt sich dieser Zyklus daraufhin. Die
Taktzeit beträgt 295 ms was etwa 12200 Takten pro Stunde ent
spricht. Die angegebenen Zeiten können sich aufgrund von To
leranzen und sonstigen mechanischen Streuungen in den Kompo
nenten ändern.
In Fig. 7 ist ein weiteres Beispiel dargestellt, wobei in
Fig. 7A eine weitere Papierhandhabungsmaschine 700 gezeigt
ist, die einen Blattanleger 702, ein Schuppenband 704, eine
Stoppstelle 706 und eine Sammelstation 708 aufweist, die
sich entlang einer Maschinenmittelachse X in Papierlaufrich
tung P nacheinanderfolgend erstrecken. Wie aus Fig. 6A zu
erkennen ist, werden von dem Blattanleger 702 einzelne Blät
ter B abgezogen, und dem Schuppenband 704 bereitgestellt, so
daß eine Mehrzahl von Blättern geschuppt angeordnet sind,
wie dies in Fig. 6A zu erkennen ist. Aus dem Schuppenband
werden einzelne Blätter der Stoppstelle 706 zugeführt, von
dem aus dieselben der Sammelstation 708 zum Bilden einer
Blattgruppe 710 aus einem oder mehreren Blättern zugeführt
werden.
In Fig. 7B ist ein Ablaufdiagramm gezeigt, das die Ausgabe
zeiten der Schuppeneinrichtung 704, der Stoppstelle 706 und
der Sammelstation 708 darstellt, wobei über die X-Achse die
Zeit t aufgetragen ist, und über die Y-Achse die einzelnen
Komponenten des Blatthandhabungssystems 700.
Zum Zeitpunkt t = 0 ms wird begonnen, die in der Sammelsta
tion 708 vorhandene Blattgruppe 710 auszufahren, was 150 ms
dauert. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich bereits ein Blatt
in der Stoppstelle 706 und eine entsprechende Anzahl von
Blättern in der Einrichtung 704. Kurz bevor die Blattgruppe
vollständig aus der Sammelstation 708 ausgefahren ist, wird
bei t = 125 ms zeitgleich begonnen, ein Blatt aus der Stopp
stelle 706 auszufahren und ein in Papierlaufrichtung vorne
liegendes Blatt aus der Schuppeneinrichtung 704 in die
Stoppstelle 706 zu übertragen. Das Ausfahren des Blattes aus
der Stoppstelle 706 dauert 75 ms und das Ausfahren eines
Blattes aus der Einrichtung 704 in die Stoppstelle 706
dauert 100 ms. Um sicherzustellen, daß eine Zweiblattgruppe
nach dem Ausfahren der vorhergehenden Gruppe aus der Sammel
station 708 wieder gebildet wird, wird das aus der Schuppen
einrichtung 704 ausgefahrene Blatt nach Erreichen der Stopp
stelle 706 aus diesem wieder ausgefahren, wobei dies mit
einer erhöhten Geschwindigkeit erfolgt, so daß die Zeit 65 ms
beträgt. Die angegebenen Zeiten können sich aufgrund von Toleranzen
und sonstigen mechanischen Streuungen in den Kompo
nenten ändern.
Hierdurch befinden sich am Ende des Taktzyklusses, der 300 ms
dauert wieder zwei Blätter in der Sammelstation 708. Um
sicherzustellen, daß auch die Stoppstelle 706 wieder ein
Blatt enthält, wird zeitlich versetzt (100 ms) ein weiteres
Blatt aus der Einrichtung 704 in Richtung der Stoppstelle
bewegt, das diesen erreicht, wenn das vorab dort befindliche
Blatt bereits in der Sammelstation ist, wie es aus Fig. 7B
bei 704 zu erkennen ist.
In Fig. 8 sind die Brutto-Taktleistungen der anhand der Fig.
6 und 7 beschriebenen Vorrichtungen tabellarisch zusammenge
faßt, abhängig von der Anzahl der Vordrucke, wobei in Fig.
8A die Brutto-Taktleistung für das anhand der Fig. 6 be
schriebene System, und anhand der Fig. 8B die Bruttotaktlei
stung für das anhand der Fig. 7 beschriebene System darge
stellt sind.
In Fig. 8A ist in der Spalte "VD-Gruppe" (Vordruck-Gruppe)
angegeben, daß diese entweder paarig, versetzt oder gemischt
1 : 1 ist. Bei der paarigen Anordnung sind die Vordrucke der
art angeordnet, daß diese nebeneinanderliegend aus der
Schneidemaschine 602 in die Stoppstelle 604 übergeben wer
den, also Blätter einer Blattgruppe befinden sich immer
paarig nebeneinander. Die "versetzte Anordnung" bedeutet,
daß Blätter, die einzelnen Blattgruppen zugeordnet sind,
nicht paarig nebeneinander angeordnet sind, sondern aufein
anderfolgend in Blattlaufrichtung hintereinander angeordnet
sind, d. h. während das eine Blatt einer Blattgruppe bereits
in der Stoppstelle 604 angeordnet ist, befindet sich das
nachfolgende Blatt noch in der Schneidemaschine 602. Hin
sichtlich der "gemischten Anordnung" wird darauf hingewie
sen, daß die zum Ausdruck bringt, daß 50% der Vordrucke ver
setzt angeordnet sind und 50% der Vordrucke paarig angeord
net sind. In den beiden rechten Spalten ist angegeben, wie
viel Kuverts pro Stunde bzw. Vordrucke pro Stunde abhängig
von der Anzahl der Vordrucke und der Anordnung der einzelnen
Blätter verarbeitet werden können.
In Fig. 8B ist die Brutto-Taktleistung für das anhand der
Fig. 7 beschriebene System für unterschiedliche Anzahlen von
Vordrucken abhängig von den verarbeiteten Kuverts bzw. Vor
drucken pro Stunde angegeben. Eine Gruppierung der Vordrucke
wie in Fig. 8A erfolgt nicht, da die einzelnen Blätter nicht
nebeneinander liegend bereitgestellt werden.
Wie aus der obigen Erörterung deutlich wird, ist die den be
kannten Vorrichtungen zugrunde liegende Problematik darin zu
sehen, daß die Sammelstation so lange keine neuen Blätter
sammeln kann, bis die vorherige Gruppe den Sammelbereich
verlassen hat. Die vorgeschlagenen Lösungen zur Ausgestal
tung der Sammelstation derart, daß diese mehrere Aufnahmebe
reiche bzw. Sammelbereiche aufweist, zwischen denen hin-
und hergeschaltet wird, ist in Anbetracht des erhöhten me
chanischen Aufwandes, des erhöhten Steuerungsaufwandes sowie
der erhöhten Kosten nachteilhaft.
Im Stand der Technik sind bereits Lösungen bekannt, die das
Erfordernis, einzelne Maschinen anzuhalten, dadurch vermei
den, daß eine Stoppstelle zwischen der Schneidemaschine und
nachfolgenden Maschinen angeordnet ist, oder daß eine Sam
melstation eine Puffer- bzw. Stoppstellen-Einrichtung auf
weist, um so einen kontinuierlichen Betrieb zu ermöglichen.
In einem Fall ist vorgesehen, bereitgestellte Blätter in
einem Puffer zu sammeln und nach Erreichen einer vorbestimm
ten Blattzahl, d. h. nach dem Bilden einer Blattgruppe, auf
eine zweite Pufferebene umzuschalten, so daß die in der er
sten Pufferebene enthaltenen Blätter der weiteren Verarbei
tung zugeführt werden können, während gleichzeitig in den
zweiten Puffer von der Schneidemaschine ausgegebene Blätter
eingegeben werden. Eine solche Vorrichtung ist beispielswei
se in dem US-Patent 5,083,769 beschrieben.
Eine weitere Lösung besteht darin, die bereitgestellten
Blätter in einem einzelnen Puffer geschuppt abzulegen, wobei
zum Bilden von Blattgruppen der Schuppenstrom um eine vorbe
stimmte Entfernung weitergeführt wird, die der Anzahl der
Blätter in der zu bildenden Blattgruppe entspricht, die dann
ausgegeben werden. Eine solche Lösung ist in der DE 199 40 405 A
und in der DE 199 40 406 A beschrieben.
Der Nachteil der oben beschriebenen Vorrichtungen besteht
darin, daß diese mit mehreren Pufferbereichen oder Ablage
bereichen arbeiten, was zu einem erhöhten mechanischen Auf
wand und einer aufwendigen Ansteuertechnik führt, was über
dies die Kosten erhöht.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegen
den Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfah
ren und eine verbesserte Vorrichtung zum Bilden von Blatt
gruppen zu schaffen, das die Aufnahme neuer Blätter schon
dann erfordert, wenn die vorherige Gruppe die Sammelvorrich
tung bzw. Sammelstation noch nicht vollständig verlassen
hat, ohne daß zusätzliche Sammelbereiche vorgesehen werden
müssen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und
durch eine Vorrichtung nach Anspruch 8 gelöst.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Bilden
von Blattgruppen aus einem oder mehreren Blättern, mit fol
genden Schritten:
- a) Zuführen einer vorbestimmten Anzahl von Blättern zu einer ersten Position in einer Sammelstation, um eine erste Blattgruppe zu bilden;
- b) wenn die erste Blattgruppe gebildet ist, Bewegen der ersten Blattgruppe von der ersten Position in der Sam melstation zu einer zweiten Position in der Sammelsta tion; und
- c) Zuführen einer vorbestimmten Anzahl von Blättern zu der ersten Position in der Sammelstation, um eine zweite Blattgruppe zu bilden.
Die vorliegende Erfindung schafft eine Vorrichtung zum Bil
den von Blattgruppen aus einem oder mehreren Blättern, mit:
einer stationären Sammelauflage zur Aufnahme einer vorbe stimmten Anzahl von Blättern einer Blattgruppe;
einer beweglichen Hebeeinrichtung, die eine auf der Sam melauflage aufgenommene Blattgruppe von der Sammelauflage zu einer weiteren Position bewegt; und
einer Steuerungseinrichtung, die bewirkt, daß die Sammel auflage eine vorbestimmte Anzahl von Blättern einer ersten Blattgruppe empfängt, daß die Hebeeinrichtung die erste Blattgruppe in die weitere Position bewegt, und daß die Sammelauflage Blätter einer zweiten Blattgruppe empfängt.
einer stationären Sammelauflage zur Aufnahme einer vorbe stimmten Anzahl von Blättern einer Blattgruppe;
einer beweglichen Hebeeinrichtung, die eine auf der Sam melauflage aufgenommene Blattgruppe von der Sammelauflage zu einer weiteren Position bewegt; und
einer Steuerungseinrichtung, die bewirkt, daß die Sammel auflage eine vorbestimmte Anzahl von Blättern einer ersten Blattgruppe empfängt, daß die Hebeeinrichtung die erste Blattgruppe in die weitere Position bewegt, und daß die Sammelauflage Blätter einer zweiten Blattgruppe empfängt.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung werden das eine oder die mehreren Blätter einer
Blattgruppe in einen Sammelbereich zugeführt. Sobald die
vorbestimmte Blattzahl erreicht ist, wird der Blattstapel in
Richtung einer Ausgabeeinheit bewegt. Ist die Ausgabeeinheit
erreicht, wird der Blattstapel vertikal verschoben, so daß
derselbe oberhalb des Sammelbereichs angeordnet ist, der
Sammelbereich wird durch das Anheben des fertigen Blattsta
pels also freigegeben, so daß im wesentlichen gleichzeitig
mit dem Ausfahren des fertigen Blattstapels Blätter des
nachfolgenden Blattstapels in dem Sammelbereich aufgenommen
werden können. Das Zuführen weiterer Blätter wird ermög
licht, sobald ein ausreichender Abstand zwischen dem angeho
benen Stapel und dem Sammelbereich sich eingestellt hat.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung liegen auf der Hand, da es nunmehr
nicht mehr erforderlich ist, darauf zu warten, bis eine
Blattgruppe vollständig aus einer Sammelstation ausgefahren
ist. Vielmehr wird bei Erreichen eines ausreichenden Abstan
des zwischen der fertigen Blattgruppe und dem Sammelbereich
ermöglicht, daß bereits neue Blätter aufgenommen werden.
Dies führt zu einer erheblichen Steigerung der Taktleistung
eines solchen Systems und somit zu einer erheblichen Steige
rung der Gesamttaktleistung eines Gesamtpapierhandhabungs
systems.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und
der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß auf die
aufwendigen "Doppelpuffer" verzichtet werden kann, so daß
gegenüber solchen Systemen der mechanische Aufwand, die An
steuertechnik und die Kosten reduziert sind.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
sind in den Unteransprüchen definiert.
Nachfolgend werden anhand der beiliegenden Zeichnungen be
vorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung nä
her erläutert. Es zeigen:
Fig. 1A bis 1C eine schematische Darstellung eines Ausfüh
rungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vor
richtung;
Fig. 2A bis 2D eine schematische Darstellung verschiedener
Stellungen einer Hebeeinrichtung, wie sie in
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ein
satz kommt;
Fig. 3A und 3B ein erstes Papierhandhabungssystem das die
erfindungsgemäße Sammelvorrichtung aufweist
sowie, ein Ablaufdiagramm;
Fig. 4A und 4B ein zweites Beispiel eines Blatthandhabungs
systems das die erfindungsgemäße Sammelvorrichtung
aufweist, sowie ein Ablaufdiagramm;
Fig. 5A und 5B Vergleiche der Bruttotaktleistungen der Vor
richtungen aus den Fig. 3 und 4 mit Blatt
handhabungssystemen die herkömmliche Sammel
vorrichtungen verwenden;
Fig. 6A und 6B ein erstes Beispiel für ein herkömmliches
Blatthandhabungssystem mit einer herkömm
lichen Sammelvorrichtung, sowie ein Ablauf
diagramm;
Fig. 7A und 7B ein zweites Beispiel für ein herkömmliches
Blatthandhabungssystem mit einer herkömm
lichen Sammelstation, sowie ein Ablaufdia
gramm; und
Fig. 8A und 8B tabellarische Aufstellungen der Brutto-Takt
leistungen der Papierhandhabungssysteme aus
Fig. 6 und 7.
Nachfolgend wird anhand der Fig. 1 und 2 allgemein das er
findungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrich
tung beschrieben, und anhand der Fig. 3 bis 5 wird der Ein
satz der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Blatthandhabungs
systeme und insbesondere die Verbesserung der erzielbaren
Taktzeiten erläutert. Die nachfolgend anhand der Fig. 1 und
Fig. 2 beschriebenen Blätter sind in der Gesamtheit mit dem
Bezugszeichen B bezeichnet, und stehen für eines oder
mehrere Blätter einer Blattgruppe.
In Fig. 1A ist eine schematische Darstellung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung bzw. der erfindungsgemäßen Sammelstation
gezeigt, die in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 100
versehen ist. Die Sammelstation 100 umfaßt ein Paar von Ein
gangsrollen 102a und 102b die in Blattlaufrichtung P am Ein
gang 104 der Sammelstation 100 angeordnet sind. Durch die
gestrichelte Linie 106 ist die Ebene angedeutet, in der einzelne
Blätter in die Sammelstation einlaufen. In Blattlauf
richtung P nach den Eingangsrollen 102a und 102b ist eine
Auflage 108 angeordnet, die in Fig. 1A durch eine Hebeein
richtung 110 verdeckt ist und daher nur gestrichelt angedeu
tet ist. Auf der Auflage 108, die in der Blatteinlaufebene
106 angeordnet ist, werden die in die Sammelstation einge
brachten Blätter abgelegt, wobei offensichtlich ist, daß für
den Fall, daß eine Mehrzahl von Blättern in der Sammelsta
tion aufgenommen werden sollen, diese auf dem jeweils vor
hergehenden Blatt zur Ruhe kommen. In Fig. 1A ist schema
tisch ein Blatt B gezeigt.
Die Sammelstation 100 umfaßt ferner eine Hebeeinrichtung 110
mit einem einen Heberahmen 112, auf dessen nähere Ausgestal
tung nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 2 näher einge
gangen wird. Über eine Verbindungsstange 114 ist der Hebe
rahmen 112 mit einem Hebeantrieb 116 verbunden, dessen Be
tätigung eine Verschiebung des Heberahmens 112 in die durch
den Pfeil V angezeigte Richtung senkrecht zur Blattlaufrich
tung P bewirkt.
Im Blattlaufrichtung P nach der Auflage 108 ist ein Paar von
Transportrollen 118a und 118b angeordnet. Die Transportrolle
118a ist in die Richtung V beweglich angeordnet und ist über
eine Verbindungsstange 120 mit einem Antrieb 122 verbunden,
der eine Bewegung der Rolle 118a in die Richtung V bewirkt.
Die Rolle 118b ist an einer stationären Position angeordnet.
Die Sammelstation 100 umfaßt ferner einen Anschlag 124, der
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als L-förmiges
Winkelstück ausgebildet ist, jedoch auch in der Form eines
Anschlagrechens ausgebildet sein kann. Der Anschlag 124 ist
über ein Lager 126 drehbar gelagert, wobei eine entspre
chende Bewegung des Anschlags 124 um das Lager 125 herum
durch Betätigung eines Antriebs 128 erfolgt, der eine Ver
bindungsstange 130 in die Richtung V bewegt, wodurch ein
entsprechendes Verkippen des Anschlags 124 um das Lager 126
herum erfolgt.
Eine Ausgabeeinheit 132 ist in Blattlaufrichtung P hinter
dem Anschlag 124 angeordnet und umfaßt zwei Ausgaberollen
134a und 134b. Die Ausgaberolle 134a ist über eine Feder 136
gegen die Ausgaberolle 134b vorgespannt, und in Richtung V
beweglich angeordnet. Die Ausgaberolle 134b ist über eine
Verbindungsstange 138 mit einem Antrieb 140 verbunden, der
bei einer Betätigung eine Verschiebung der Rolle 134b in
Richtung V und damit gleichzeitig auch eine entsprechende
Verschiebung der Rolle 134a in die Richtung V bewirkt.
In Fig. 1A ist die Situation dargestellt, in der ein Blatt B
in die Sammelstation 100 einläuft, und für die weitere Be
trachtung sei der Einfachheit halber angenommen, daß die zu
bildende Blattgruppe nur aus dem einen Blatt B besteht. Es
ist jedoch offensichtlich, daß die vorliegende Erfindung
nicht auf die Bildung von Blattgruppen bestehend aus nur ei
nem Blatt beschränkt ist, sondern daß die erfindungsgemäße
Station 100 auch eine Mehrzahl von Blättern einer einzelnen
Gruppe aufnimmt.
In Fig. 1A wurde das Blatt B in der Blatteinlaufebene 106
auf die Auflage 108 bewegt, wobei die Bewegung in Blattlauf
richtung P durch den Anschlag 124 beendet wurde.
In Fig. 1B ist die Situation dargestellt, die sich einstellt
unmittelbar nachdem festgestellt wurde, daß eine Blattgruppe
vollständig gebildet wurde. Sobald dies erfaßt wird, wird
der Antrieb 128 betätigt, um die Verbindungsstange 130 der
art zu bewegen, daß der Anschlag 124 und das Lager 126 nach
unten kippt, wie dies in Fig. 1B dargestellt ist, um so den
Weg zwischen der Auflageplatte 108 und der Ausgabeeinheit
132 freizugeben. Gleichzeitig mit dem Betätigen der Antriebs
128 wird auch der Antrieb 122 betätigt, um die Verbindungs
stange 122 und damit die Rolle 118a gegen die Rolle 118b zu
bewegen, um so durch Antreiben der Transportrollen 118a und
118b das Blatt B in Richtung der Ausgabeeinheit 132 zu bewe
gen. In Fig. 1B ist die Situation gezeigt, in der das Blatt
B bereits zwischen der Ausgaberolle 134a und 134b angekommen
ist.
In Fig. 1C ist dargestellt, was passiert, nachdem das Blatt
B die Ausgaberollen 134 der Ausgabeeinheit 132 erreicht hat.
Sobald dies erfaßt wurde, werden die Antriebe 116 und 140
betätigt, um den Heberahmen 112 und die Ausgaberollen 134a,
134b in eine Blattauslaufebene 142 zu bewegen, die vertikal
von Blatteinlaufebene 106 um eine vorbestimmte Entfernung D
beabstandet ist. Gleichzeitig wird der Antrieb 122 akti
viert, um die Transportrolle 118a von der Transportrolle
118b vertikal weg zu bewegen, wie es in Fig. 1C zu sehen
ist, um so eine Behinderung des Transports des Blattes B zu
vermeiden. Zusätzlich wird der Antrieb 128 betätigt, um so
über die Stange 130 zu bewirken, daß der Anschlag 124 in
seine geschlossene Stellung zurückkehrt. Wie in Fig. 1C nur
schematisch dargestellt ist, umfaßt der Heberahmen 112 eine
Heberahmenauflage 144, auf der beim Anheben des Heberahmens
112 das Blatt B ruht, und die Auflage 108 verbleibt statio
när an ihrer ursprünglichen Position. Sobald die in Fig. 1C
gezeigte Situation eingestellt ist, kann begonnen werden,
ein neues Blatt B' in die Sammelstation 100 einzubringen.
Aus der obigen Erläuterung wird deutlich, daß die erfin
dungsgemäße Sammelstation es ermöglicht neue Blätter einer
Blattgruppe einzuführen, obwohl die vorhergehende Gruppe die
Sammelstation noch nicht verlassen hat.
Mit anderen Worten ermöglicht die Sammelstation 100 daß, so
bald eine Gruppe B gesammelt ist, der Anschlag 124 geöffnet
wird, sich die obere Transportrolle 118a des Transports, der
sich vor dem Anschlag 124 befindet, gegen die untere Trans
portrolle 118b gedrückt wird, so daß die Gruppe B beschleu
nigt wird. In Papierrichtung P nach dem Anschlag 124 wird
die Gruppe B von der nächsten Transportrolle 134a/134b der
Ausgabeeinheit übernommen, und sobald dies geschehen ist,
wird diese Transportrolle, der Anschlag 124 und gleichzeitig
der Teil der Gruppe der sich noch im Sammelbereich befindet,
durch die Hebeeinrichtung 110 so weit angehoben, daß das er
ste Blatt B' der nächsten Gruppe unter der vorherigen Gruppe
B hindurch bis zum Anschlag 124 fahren kann. Die Ausgabe
gruppe wird nun über den Anschlag 124 abgeführt. Sobald die
Gruppe aus dem Sammelbereich abtransportiert ist, wird die
Hebeeinrichtung an den bereits gesammelten Blättern vorbei
wieder abgesenkt, was nachfolgend anhand der Fig. 2 noch nä
her beschrieben wird.
Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß
sich eine erhebliche Leistungssteigerung erreichen läßt, und
ferner wird eine sichere Funktion des Anschlags erreicht,
der keiner Beeinflussung durch die Gruppengröße, keinerlei
mechanischen Steuerungen und keinem Verschleiß unterworfen
ist.
Somit ermöglicht die vorliegende Erfindung bereits während
der Ausgabe einer gesammelten Gruppe mit dem Sammeln der
nächsten Gruppe zu beginnen, wodurch die Sammelleistung des
Systems erheblich gesteigert werden kann.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Sammel
station 100 derart ausgestaltet, um entweder Einzelblätter
oder zwei übereinander liegende Blätter auf- oder absteigend
zu sammeln. Die Einlauf- und Auslaufgeschwindigkeit, d. h.
die Geschwindigkeiten der Transportrollen 102 und 134 sind
ebenso wie die Stopposition der Blätter frei programmierbar.
Die Ansteuerung der einzelnen Antriebe und Transportrollen
erfolgt durch eine Steuerung 146 der Sammelstation, die in
Fig. 1 schematisch gezeigt ist. Die Steuerung 146 ist in der
Lage, Blattinformationen, die für die Verarbeitung erforder
lich sind, zu verwalten und zu puffern, wie z. B. die Anzahl
der Blätter in einer Blattgruppe und ähnliches.
Anhand der Fig. 2 wird nachfolgend das Funktionsprinzip der
Hebeeinrichtung 110 gemäß einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. In Fig. 2 ist der Einfachheit halber lediglich
der Heberahmen 112 dargestellt.
Wie in Fig. 2A gezeigt ist, umfaßt der Heberahmen 112 ein
erstes Seitenelement 202 und ein zweites Seitenelement 204,
die in Blattlaufrichtung P (in Fig. 2 die Richtung senkrecht
zur Blattebene) parallel zueinander angeordnet sind, im we
sentlichen baugleich zueinander und höhenverstellbar sind.
Durch das Zusammenwirken der beweglichen Seitenelemente 202
und 204 wird ein erster Aufnahmebereich 206 und ein zweiter
Aufnahmebereich 208 in dem Hebeelement 112 gebildet. Der er
ste und der zweite Aufnahmebereich 206 und 208 sind durch
einen Vorsprung 202a bzw. 204a in den jeweiligen Seitenele
menten voneinander getrennt. Der obere Aufnahmebereich 206
ist durch die Vorsprünge 202a und 204a sowie durch Ab
deckungen 202b und 204b begrenzt. Ebenso ist der untere Auf
nahmebereich 208 durch untere Begrenzungen 202c und 204c so
wie durch die Vorsprünge 202a und 204a begrenzt. In Fig. 2
ist ferner die stationäre Auflage 108 gezeigt, die bereits
anhand der Fig. 1 beschrieben wurde. Diese Auflage ist sta
tionär angeordnet, d. h. sie verändert ihre Position nicht.
In Fig. 2A ist die Situation dargestellt, die derjenigen aus
Fig. 1A entspricht, nämlich die Situation in der eine Blatt
gruppe B gebildet ist. Nachdem festgestellt wurde, daß eine
Blattgruppe B gebildet ist, wird die Blattgruppe B in Rich
tung der Ausgabeeinheit (Fig. 1, 132) bewegt, und bei Errei
chen derselben wird der Heberahmen 112 angehoben, um die in
Fig. 2B dargestellte Position zu erreichen. Wie zu erkennen
ist, wird durch das Anheben des Heberahmens 112 die Blatt
gruppe B auf den Vorsprüngen 202a und 204a aus der Blattein
laufebene in die Blattauslaufebene bewegt. Sobald der Hebe
rahmen 112 die angehobene Position erreicht hat, kann ein
weiteres Blatt B' einer nachfolgenden Blattgruppe in dem
zweiten Aufnahmebereich 208 aufgenommen werden, wie in Fig.
2B gezeigt ist.
Nachdem die vorhergehende Blattgruppe B ausgefahren wurde,
werden die zwei Seitenelemente 202 und 204 bezüglich der
Breitenrichtung des Blattes B' auseinander bewegt, so daß
sich die in Fig. 2C gezeigte Position einstellt. Anschlie
ßend wird der Heberahmen abgesenkt, wie es in Fig. 2D ge
zeigt ist, und die Seitenelemente werden wieder zusammenge
führt, so daß erneut die in Fig. 2A gezeigte Situation ein
stellt.
Anhand der Fig. 3 bis 5 werden nachfolgend Beispiele für
Blatthandhabungssysteme beschrieben, die der erfindungsge
mäßen Sammelstation und das erfindungsgemäße Verfahren zum
Bilden von Blattgruppen verwenden.
In Fig. 3A ist ein erstes Beispiel eines Blatthandhabungssy
stems 300 gezeigt, welches eine Schneidemaschine 302, eine
erste Stoppstelle bzw. einen ersten Puffer 304, einen Merger
306, eine zweite Stoppstelle bzw. einen zweiten Puffer 308,
die erfindungsgemäße Sammelstation 100 sowie ein Falzwerk
310 aufweist, die in Papierlaufrichtung P nacheinander ge
schaltet sind. Der Schneidemaschine 302 wird eine bedruckte
Papierbahn bereitgestellt, die durch die Schneidemaschine in
einzelne Blätter B vereinzelt wird, die in der ersten Stopp
stelle 304 nebeneinander liegend zu der Maschinenmittelachse
X eingebracht werden. Von der ersten Stoppstelle 304 werden
die parallel nebeneinander liegenden Blätter dem Eingang dem
Mergers 306 zugeführt, der die zwei Blätter bezüglich der
Maschinenmittelachse X übereinanderliegend ausrichtet, wobei
am Ausgang des Mergers anliegende Blätter an die zweite
Stoppstelle 308 übergeben werden und von diesem der erfin
dungsgemäßen Sammeleinrichtung 100 zugeführt werden. Die
Sammeleinrichtung 100 gibt die gebildeten Blattgruppen an
das Falzwerk 310 zur weiteren Verarbeitung aus.
In Fig. 1B ist ein Ablaufdiagramm gezeigt, in welchem über
die X-Achse die Zeit t aufgezeichnet ist, und über die Y-
Achse die einzelnen Komponenten der Vorrichtung 300 aufge
zeichnet sind. In dem Diagramm sind die Ausgabezeiten der
einzelnen Komponenten dargestellt.
Zum Zeitpunkt t = 0 ms wird begonnen, eine bereits gebildete
Blattgruppe aus der Sammelstation 100 auszufahren, was 150 ms
dauert. Gleichzeitig wird begonnen, ein bezüglich der Ma
schinenmittenachse X am Mergereingang links liegendes Blatt
(Bezugszeichen 306L) durch den Merger zu bewegen, was 145 ms
dauert. Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Sammel
station 100 wird nunmehr ermöglicht, daß bereits frühzeitig
nach dem Beginn des Ausfahrens der gebildeten Blattgruppe
aus der Sammelstation 100 mit dem Zuführen weiterer Blätter
begonnen wird, was bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
zum Zeitpunkt t = 25 ms stattfindet, und zu diesem Zeitpunkt
(t = 25 ms) wird begonnen ein in der Stoppstelle 308 anlie
gendes Blatt aus demselben auszufahren und der Sammelstation
100 zuzuführen, was 70 ms dauert. Gleichzeitig mit dem Beginn
des Ausfahrens eines Blattes aus der Stoppstelle 308 wird
begonnen ein am Mergereingang bezüglich der Maschinenmittel
achse X rechts liegendes Blatt durch den Merger zu bewegen,
was 145 ms dauert (Bezugszeichen 306R).
Versetzt hierzu wird bei t = 50 ms begonnen, die in der
Stoppstelle 304 angeordneten Blätter dem Eingang des Mergers
bereitzustellen, was 125 ms dauert. Gleichzeitig wird begon
nen, der Stoppstelle 304 neue, geschnittene Einzelblätter
durch die Schneidemaschine 302 bereitzustellen, was 150 ms
dauert. Wie weiter zu erkennen ist, wird bei der Zeit t =
145 ms begonnen, das nun in die Stoppstelle 308 eingebrachte
Blatt auf demselben auszufahren und der Station 100 zuzu
führen.
Wie sich aus Fig. 3B ergibt, beträgt die Taktzeit bei dieser
Ausgestaltung 215 ms, was zu etwa 16740 Takten pro Stunde
entspricht. Dies stellt eine Verringerung der Taktzeit um
80 ms gegenüber dem anhand der Fig. 6 beschriebenen herkömm
lichen System dar.
In Fig. 4A ist ein weiteres Blatthandhabungssystem 400 ge
zeigt, welches ein Blattanleger 402, ein Schuppenband 404,
eine Stoppstelle bzw. ein Puffer 406 sowie die erfindungsge
mäße Sammelstation 100 nacheinanderfolgend in Papierlaufrichtung
umfaßt. Der Blattanleger 402 gibt einzelne Blätter
an das Schuppenband 404 aus, welches dieselben geschuppt
zwischenspeichert und an dessen Ausgang einzelne Blätter an
die Stoppstelle 406 ausgibt, der seinerseits Blätter der er
findungsgemäßen Sammelvorrichtung 100 zuführt.
In Fig. 4B ist ein Ablaufdiagramm mit den Ausgabezeiten der
einzelnen Komponenten des Systems 400 gezeigt, wobei über
die X-Achse die Zeit t aufgetragen ist, und über die Y-Achse
die einzelnen Komponenten.
Zum Zeitpunkt t = 0 ms wird begonnen, eine bereits gebildete
Blattgruppe aus der Sammelstation 100 auszufahren, was 150 ms
dauert. Durch die erfindungsgemäße Sammelvorrichtung 100
wird ermöglicht, daß bereits kurz nach dem Beginn des Aus
fahrens der Gruppe aus der Sammelstation 100 bei t = 30 ms
begonnen wird, ein neues Blatt aus der Stoppstelle 406 in
die Sammelstation 100 einzubringen, was 70 ms dauert. Gleich
zeitig wird begonnen, ein weiteres Blatt aus dem Schuppen
band 404 in die Stoppstelle 406 zu bewegen, was 115 ms
dauert. Sobald dieses Blatt die Stoppstelle erreicht hat,
wird dasselbe aus der Stoppstelle mit einer erhöhten Ge
schwindigkeit an die Sammelstation 100 ausgegeben, was 65 ms
dauert. 100 ms nach Beginn des Ausfahrens eines Blattes aus
dem Schuppenband wird begonnen, ein weiteres Blatt aus dem
Schuppenband in Richtung der Stoppstelle 406 auszufahren,
was wiederum 115 ms dauert.
Wie aus Fig. 4B zu erkennen ist, ergibt sich aufgrund der
Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Taktzeit
von 200 ms, was gegenüber dem anhand der Fig. 7 beschriebenen
Stand der Technik eine Verbesserung der Taktzeit um 100 ms
darstellt.
In Fig. 5A und 5B sind die mit der vorliegenden Erfindung
erreichbaren Brutto-Taktleistungen in tabellarischer Form
für unterschiedliche Anzahl von Vordrucken in einer Gruppe
angegeben, und ferner ist ein Vergleich zu den Systemen aus
Fig. 6 und 7 gegeben, die eine herkömmliche Sammelstation
verwenden.
Wie zu erkennen ist, ergeben sich durch die Verwendung der
erfindungsgemäßen Sammelstation und durch Anwenden des er
findungsgemäßen Verfahrens erhebliche Taktleistungssteige
rungen.
Somit wird deutlich, daß die vorliegende Erfindung gegenüber
Systemen und Vorrichtung aus dem Stand der Technik deutliche
Vorteile hinsichtlich der erreichbaren Taktleistung aufwei
sen, was dadurch erreicht wird, daß bereits während des Aus
fahrens einer fertig gestellten Gruppe aus der Sammelstation
mit dem Sammeln weiterer Blätter für eine nachfolgende Grup
pe begonnen werden kann.
Claims (12)
1. Verfahren zum Bilden von Blattgruppen (B, B') aus einem
oder mehreren Blättern, mit folgenden Schritten:
- a) Zuführen einer vorbestimmten Anzahl von Blättern zu einer ersten Position (106) in einer Sammel station (100), um eine erste Blattgruppe (B) zu bilden;
- b) wenn die erste Blattgruppe gebildet ist, Bewegen der ersten Blattgruppe (B) von der ersten Position (106) in der Sammelstation (100) zu einer zweiten Position (142) in der Sammelstation (100); und
- c) Zuführen einer vorbestimmten Anzahl von Blättern zu der ersten Position (106) in der Sammelstation (100), um eine zweite Blattgruppe (B') zu bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem im Schritt (b) die
erste Gruppe (B) in eine Richtung senkrecht zu der
Blattzuführungsrichtung (P) bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die erste
Gruppe (B) während des Schrittes (c) aus der Sammel
station (100) bewegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, bei dem die erste
Gruppe (B) ferner in Richtung einer Ausgabeeinheit
(132) der Sammelstation (100) bewegt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem im
Schritt (a) die Blätter in einer Blattlaufrichtung (P)
gegen einen Anschlag (124) bewegt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem der Schritt (b) folgende
Schritte umfaßt:
- 1. (b.1.) Bewegen des Anschlags (124) in eine offene Po sition;
- 2. (b.2.) Bewegen der gebildeten Gruppe (B) zu einer Aus gabeeinheit (132);
- 3. (b.3.) bei Erreichen der Ausgabeeinheit (132), Bewegen der Ausgabeeinheit (132) und der ersten Gruppe (B) in eine Richtung (V) senkrecht zu der Blatt laufrichtung (P) und Bewegen des Anschlags (124) in eine geschlossene Position; und
- 4. (b.4.) Ausfahren der ersten Gruppe (B) aus der Sammel station (100).
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem das Zuführen von
Blättern der zweiten Gruppe (B') beginnt, wenn der An
schlag (124) im Schritt (b.3.) die geschlossene Posi
tion erreicht.
8. Vorrichtung zum Bilden von Blattgruppen (B, B') aus
einem oder mehreren Blättern, mit:
einer stationären Sammelauflage (108) zur Aufnahme ei ner vorbestimmten Anzahl von Blättern einer Blattgruppe (B, B');
einer beweglichen Hebeeinrichtung (110), die eine auf der Sammelauflage (108) aufgenommene Blattgruppe (B, B') von der Sammelauflage (108) zu einer weiteren Posi tion (142) bewegt; und
einer Steuerungseinrichtung (146), die bewirkt, daß die Sammelauflage (108) eine vorbestimmte Anzahl von Blät tern einer ersten Blattgruppe (B) empfängt, daß die He beeinrichtung (110) die erste Blattgruppe (B) in die weitere Position (142) bewegt, und daß die Sammelauf lage (108) Blätter einer zweiten Blattgruppe (B') emp fängt.
einer stationären Sammelauflage (108) zur Aufnahme ei ner vorbestimmten Anzahl von Blättern einer Blattgruppe (B, B');
einer beweglichen Hebeeinrichtung (110), die eine auf der Sammelauflage (108) aufgenommene Blattgruppe (B, B') von der Sammelauflage (108) zu einer weiteren Posi tion (142) bewegt; und
einer Steuerungseinrichtung (146), die bewirkt, daß die Sammelauflage (108) eine vorbestimmte Anzahl von Blät tern einer ersten Blattgruppe (B) empfängt, daß die He beeinrichtung (110) die erste Blattgruppe (B) in die weitere Position (142) bewegt, und daß die Sammelauf lage (108) Blätter einer zweiten Blattgruppe (B') emp fängt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, bei der die Hebeeinrich
tung (110) die erste Gruppe (B) in eine Richtung (V)
senkrecht zu einer Richtung (P) in der Blätter der Sam
melauflage (108) zugeführt werden, bewegt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, mit einer Ausgabe
einrichtung (132), wobei die Steuerungseinrichtung
(146) bewirkt, daß die Ausgabeeinrichtung (132) die
erste Gruppe (B) während des Zuführens von Blättern der
zweiten Gruppe (B') ausgibt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, mit ei
nem Anschlag (124), der in einer geschlossenen Stellung
ist, um Blattgruppen (B, B') auf der Sammelauflage
(108) zu bilden, und der in einer offenen Stellung ist,
um eine Blattgruppe (B, B') aus der Sammelauflage (108)
zu bewegen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, bei der
die Hebeeinrichtung (110) eine erste und eine zweite
höhenverstellbare Seitenauflage (202, 204) aufweist,
deren Abstand in einer Richtung quer zur Blattlauf
richtung (P) verstellbar ist, um größer als oder klei
ner als eine Breite eines Blattes der Blattgruppe (B,
B') zu sein.
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