DE10018506B4 - Einrichtung zur sensorischen Erfassung und Berechnung bzw. Simulation der Ausbreitung von Gerüchen - Google Patents
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Abstract
Einrichtung
zum Erfassen und Berechnen oder zur Simulation der Ausbreitung von
Gerüchen
wobei ein Messgerät
(2) und 3–10
stationäre örtlich unterschiedliche
Wetterstationen (1) verwendet werden, wobei die stationären Wetterstationen
(1) am äußeren Rand
eines Untersuchungsgebietes angeordnet sind und jede der stationären Wetterstationen
(1) einen Windrichtungsmesser (3), einen Windgeschwindigkeitsmesser
(4), einen Lufttemperaturmesser (5) und einen Peilsender (6) aufweist
und das Messgerät
(2) aus 3–7
Einrichtun- gen zur Bestimmung der Geruchskonzentration (8), einer
beweglichen Weiterstation (9), einem Computer zur Messdatenerfassung
und einem Peilempfänger
zur Messung des Abstands zwischen dem Messgerät (2) und den stationären Wetterstationen
(1) besteht.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erfassen und Berechnung bzw. Simulation der Ausbreitung von Gerüchen.
- Eine zunehmende Bedeutung haben unangenehme Gerüche in vielen Teilen der Industrie, der Landwirtschaft und der Abfallwirtschaft. Geruchsstoffe besitzen keine typischen chemischen, reversiblen Eingeschaften, da Gerüche aus einer Vielzahl anorganischer und organischer Substanzen bestehen, zwischen denen verstärkt durch meteorologische Einflüsse synergetische Effekte auftreten. Das führt dazu, daß sich Geruchsbelästungen häufig vervielfachen.
- Es sind bereits mehrere Vorschläge bekannt, deren Aufgabe es ist, Gerüche zu erfassen und zu bestimmen. So wurde ein Verfahren zur Bestimmung, Quantifizierung und/oder Objektivierung von Geruchsimmissionen bekannt, bei dem mindestens ein Geruchsstoff über einen längeren Zeitraum mit der chemisch inerten Tracersubstanz in Verbindung gebracht wird, um anhand der Konzentration der gemessenen Tracersubstanz die aktuelle Geruchsbelästigung am Immissionsort zu ermitteln (
DE 43 19 857 C2 ). Nachteil dieser Lösung ist, daß durch den Einsatz einer Tracersubstanz die Umwelt zusätzlich belastet wird. - Weiter ist aus der
EP 07 43 535 A1 - Aus der
DE 38 25 359 A1 ein ein Verfahren und eine Vorrichtung Höhenwindbestimmung, insbesondere im Bereich über 20 km Höhe mit Hilfe einer Ballonsonde bekannt, bei der die Ortsbestimmung mittels der Laufzeitmessung von Radarsignalen erfolgt. - In der
DE 94 16 486 U1 ist eine Datenerfassungsanlage, insbesondere für Umweltdaten bekannt, bei der an einem Messort eine Messstation mit einer Messtechnikeinheil, einer Datenüberfassungseinheit, einer mobilen Datenfernübertragungseinheit und einer Energieversorgungseinheit verbunden sowie über die Datenfernübertragungseinheit mit einer Abfragestation gekoppelt ist. - Aus der
DE 198 31 317 A1 ist eine mobile Wetterstation bekannt, die aus einem zentralen Datenlogger und einem GPS-System bestehe, wobei der Datenlogger mit mehreren Sensoren zum Erfassen der klimatischen Umweltbedingungen sowie von meteorologischen, lufthygienischen, medizinischen oder physiologischen Messwerten verbunden ist. - In der
DE 195 29 544 C2 ist eine Anordnung zum Messen von Gasvolumenströmen, insbesondere von mit Verunreinigungen beladener Luft bekannt, bei der ein Messrohr mit einer Drucksonde ausgestattet ist, wobei die Drucksonde eine Hakensonde oder ein Pilot-Rohr ist. - Weiterhin wurde ein Verfahren zur Bestimmung von Geruchsarten und/oder Geruchsstoffkonzentrationen durch Probenahme, Bestimmung der Einzelstoffkonzentrationen mittels Gaschromatographen, der programmtechnischen Mustererkennung und Bestimmung der gesuchten Größen bekannt (
DE 197 18 464 A1 ). Nachteil dieses Verfahrens ist, daß zur Bestimmung der Einzelstoffkonzentrationen ein Gaschromatograph genutzt wird, was einen erheblichen technischen Aufwand darstellt. Ein weiterer Nachteil ist, daß sich bei der Auswahl dieser Einzelstoffe auf Leitkomponenten des untersuchten Geruchs bezogen werden muss. Diese Auswahl der Leitkomponenten kann einen Geruch nur unter konstanten physikalischen Bedingungen charakterisieren, was eine bedeutende Einschränkung auf reale Geruchsausbreitungsprozesse darstellt. - Weiterhin wurde ein Verfahren und eine Einrichtung zur sensorischen Erfassung und gezielten Reduzierung von Gerüchen an offenen Anlagen bekannt, wobei Gas- und meteorologische Sensoren eine Probenahme-, eine Auswerte-, eine Steuerungs- und eine Aufzeichnungseinheit so miteinander verknüpft werden, daß Geruchsimmissionen simuliert werden können. Bei Überschreiten von Grenzwerten werden bestimmte Maßnahmen eingeleitet, die die Geruchsimmission vermeiden oder zumindest mindern sollen (
DE 196 04 600 A1 ). Nachteil dieser Lösung ist, daß unterschiedlichste Geruchsmuster entstehen, weil Gerüche und die damit aufgezeichneten Sensorsignale nie exakt gleich sind und deshalb eine hohe Fehlerquote enthalten. - Ein weiterer Nachteil ist, daß bei Anwendung einer Probeentnahmeeinheit an ausgewählten Stellen der offenen Anlage gemessen werden muß. Die einzelnen Messungen werden nicht zum gleichen Zeitpunkt durchgeführt. In dieser Zeit können sich die meteorologischen Bedingungen, insbesondere die Windrichtung und die Windgeschwindigkeit ändern.
- Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zum Erfassen und Berechnen der Ausbreitung bzw. Simulation von Gerüchen vorzuschlagen, das universell anwendbar ist und zu jedem Zeitpunkt das exakte Ermitteln der jeweiligen Gerüche ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 aufgefürten Merkmale gelöst.
- Die Einrichtug zum Erfassen und Messen der Ausbreitung von Gerüchen besteht aus einem Meßgerät und 3–10 Wetterstationen, wobei die Wetterstationen einen Windgeschwindigkeitsmesser, einen Windrichtungsmesser, einen Lufttemperaturmesser und ein Abstandsmeßgerät bestehend aus Peilsender enthalten und das Meßgerät über 3–7 Einrichtungen zur Messung der Geruchskonzentration und einer Meßstation, die über einen Peilsender zur Abstandsmessung und eine Lufttemperaturmessung verfügt, besteht und an einem Computer angeschlossen ist.
- Erfindungsgemäß bestehen die 3–7 Einrichtung zum Messen der Geruchskonzentration jeweils aus einem Strömungsrohr, das eine Hakensonde und 6–20 Gassensoren aufweist. An der Stirnseite der Hakensonde, die halbkugelförmig ausgebildet ist, befinden sich 5–10 Strömungskanäle mit einem Durchmesser von 0,3 mm–1,0 mm, von denen sich 4–9 Strömungskanäle gleichverteilt auf einer Meridiane und 1 Srömungskanal im Zenit befindet. Die Strömungskanäle sind strahlenförmig angeordnet und verlaufen horizontal und vertikal in der Hakensonde.
- Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erklärt werden. Dabei zeigt:
-
I : Schematischer Aufbau der erfindungsgemäßen Einrichtung, -
II : stationäre Wetterstation, -
III : Schematische Darstellung des Meßgerätes, -
IV : Seitlicher Schnitt der Einrichtung zur Bestimmung der Geruchskonzentration, -
V : Vorderansicht der Einrichtung zur Bestimmung der Geruchskonzentration. - Die Einrichtung besteht, wie in
I dargestellt ist, aus drei stationären Wetterstationen1 und einem Meßgerät2 . Die stationären Wetterstationen1 bestehen, wie inII zu sehen, aus einem Windrichtungsmesser3 , einem Windgeschwindigkeitsmesser4 , einem Lufttemperaturmesser5 und einem Abstandsmesser6 . Diese stationären Wetterstationen1 sind auf einem Rohr7 mit einem Dreifuß oder einer Spitze angeordnet. Das Rohr7 wird senkrecht auf die Erdoberfläche aufgestellt, so daß sich die Wetterstationen1 in einer mittleren Höhe von 1,75 m befinden. - Das Meßgerät
2 besteht, wie inIII zu sehen, wiederum aus fünf Einrichtungen zur Bestimmung der Geruchskonzentrationen8 und einer beweglichen Wetterstation9 mit einem Lufttemperaturmesser und einem Abstandsmesser. Die fünf Einrichtungen zur Bestimmung der Geruchskonzentration8 sind auf einem tragbaren senkrecht auf die Erdoberfläche aufstellbaren Rohr10 angebracht, so daß sich diese in einer Höhe von 0,5 m, 1,0 m, 1,5 m, 2,0 m und 2,5 m befinden. In einer mittleren Höhe von 1,75 m ist die bewegliche Wetterstation9 angeordnet. Die Meßdaten der fünf Meßvorrichtungen zur Bestimmung der Geruchskonzentration8 , der drei stationären Wetterstationen1 und der beweglichen Wetterstationen9 werden im Computer verarbeitet. - Wie
I zeigt, werden die stationären Wetterstationen1 am äußeren Rand des Untersuchungsgebietes angeordnet. Die Abstandsmesser6 , ausgeführt als Peilsender und geben während des gesamten Meßvorganges ständig Signale ab. Gleichzeitig werden ständig die Meßdaten der Windrichtungsmesser3 , der Windgeschwindigkeitsmesser4 und der Lufttemperaturmesser5 an das Meßgerät2 übertragen und im Computer verarbeitet. Aus den Signalen der Abstandsmesser6 werden zu jedem Meßvorgang die Entfernungen zwischen dem Meßgerät2 und den stationären Wetterstationen1 ermittelt und als Meßdaten im Computer verarbeitet. -
IV undV zeigen das Strömungsrohr11 , in dem seitlich sechs Gassensoren12 angeordnet sind. Im Mittelpunkt des Querschnittes des Strömungsrohres ist in Strömungsrichtung eine Hakensonde13 zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit und der Strömungsrichtung angeordnet. Das Wirkprinzip der Hakensonde13 beruht auf der Staudruckmessung. Diese Anordnung der Gassensoren12 und der Hakensonde13 gewährleistet, daß die Meßdaten am gleichen Ort und zur gleichen Zeit aufgenommen werden. Die Hakensonde13 beschreibt an der Stirnseite die Form einer Halbkugel und besitzt einen Durchmesser von 5 mm. Auf dieser Stirnseite der Hakensonde13 sind die fünf Strömungskanäle mit einen Durchmesser von 0,5 mm eingearbeitet. Ein Strömungskanal befindet sich im Zenit und vier Strömungskanäle sind auf Meridianen im rechten Winkel zueinander angeordnet, wobei die gegenüberliegenden Strömungskanäle ein Strömungskanalpaar bilden. Zwischen den Strömungskanalpaaren werden die Druckdifferenzen gemessen. Die Lage des Strömungsrohres wird derart verändert, daß die Druckdifferenzen gleich Null sind. Aus der Verdrehung zur horizontalen und vertikalen Achse wird die Strömungsrichtung bestimmt. Der im Zentit befindlichen Strömungskanal gemessene Druck ist ein Maß für die Strömungsgeschwindigkeit. - Mit dem tragbaren Meßgerät
2 inI werden kontinuierlich alle Meßdaten aufgenommen und im Computer gespeichert. Durch unterschiedliche mathematische Verfahren werden die Meßdaten ausgewertet, der Meßort bestimmt und die Geruchsausbreitung berechnet. Im Computer befindet sich dafür eine Auswertesoftware und ein numerisches Simulationsprogramm und/oder ein analytisches Berechnungsprogamm zur Geruchsausbreitung. -
- 1
- stationären Wetterstationen
- 2
- Meßgerät
- 3
- Windrichtungsmesser
- 4
- Windgeschwindigkeitsmesser
- 5
- Lufttemperaturmesser
- 6
- Abstandsmesser
- 7
- Rohr
- 8
- Einrichtung zur Bestimmung der Geruchskonzentration
- 9
- bewegliche Wetterstation
- 10
- Rohr
- 11
- Strömunsrohr
- 12
- Gassensoren
- 13
- Hakensonde
Claims (8)
- Einrichtung zum Erfassen und Berechnen oder zur Simulation der Ausbreitung von Gerüchen wobei ein Messgerät (
2 ) und 3–10 stationäre örtlich unterschiedliche Wetterstationen (1 ) verwendet werden, wobei die stationären Wetterstationen (1 ) am äußeren Rand eines Untersuchungsgebietes angeordnet sind und jede der stationären Wetterstationen (1 ) einen Windrichtungsmesser (3 ), einen Windgeschwindigkeitsmesser (4 ), einen Lufttemperaturmesser (5 ) und einen Peilsender (6 ) aufweist und das Messgerät (2 ) aus 3–7 Einrichtun- gen zur Bestimmung der Geruchskonzentration (8 ), einer beweglichen Weiterstation (9 ), einem Computer zur Messdatenerfassung und einem Peilempfänger zur Messung des Abstands zwischen dem Messgerät (2 ) und den stationären Wetterstationen (1 ) besteht. - Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Wetterstation (
4 ) einen Lufttemperaturmesser aufweist. - Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Bestimmung der Geruchskonzentration (
8 ) aus einem Strömungsrohr (11 ) besteht, das 6–20 Gassensoren (12 ) und eine Hakensonde (13 ) aufweist. - Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Strömungsrohr (
11 ) im Außerquerschnitt entgegen der Strömungsrichtung verjüngt ist und daß die Hakensonde (13 ) aus dem Strömungsrohr (11 ) herausragt und entgegen der Strömungsrichtung zeigt. - Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Strömungsrohr (
11 ) entgegen der Strömungsrichtung einen inneren Durchmesser von 5 mm aufweist. - Einrichtung nach einen der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hakensonde (
13 ) an ihrer Stirnfläche halbkugelförmig mit einem Durchmesser von 3–10 mm ausgebildet ist und 5–10 Strömungskanäle mit einem Durchmesser von 0,3–0,1 mm aufweist. - Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Strömungskanal im Zenit der Halbkugel und 4–9 weitere Strömungskanäle auf Meridianen der Halbkugel im Winkel von 45 ° angeordnet sind, wobei die gegenüberliegenden Strömungskanäle ein Strömungskanalpaar bilden und diese in horizontaler und vertikaler Richtung ausgerichtet sind.
- Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktfläche der Gassensoren (
12 ) durch Durchgangsbohrungen in das Strömungsrohr (11 ) hineinragen und diese versetzt zueinander angeordnet sind.
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---|---|
DE (1) | DE10018506B4 (de) |
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-
2000
- 2000-04-14 DE DE2000118506 patent/DE10018506B4/de not_active Expired - Fee Related
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DE19831317A1 (de) * | 1998-07-13 | 2000-03-02 | Utk Klima Consult Gmbh | Mobile Wetterstation |
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Publication number | Publication date |
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DE10018506A1 (de) | 2001-10-25 |
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Legal Events
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