DE10018304A1 - Ankerplatte eines Schaltmagneten, insbesondere für Dieselkraftstoff-Injektoren, und Verfahren zur Herstellung einer solchen Ankerplatte - Google Patents
Ankerplatte eines Schaltmagneten, insbesondere für Dieselkraftstoff-Injektoren, und Verfahren zur Herstellung einer solchen AnkerplatteInfo
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Abstract
Eine Ankerplatte eines Schaltmagneten, insbesondere für Dieselkraftstoff-Injektoren (sogenannte CR-Injektoren), weist ein im wesentlichen kreisscheibenförmiges Plattenteil (28) mit radialen Aussparungen (36, 38) und ein sich daran anschließendes Hülsenteil (26) mit durchgehender zentrischer Führungsbohrung (27) auf, die in Montagestellung der Ankerplatte (25) von einem Ankerbolzen (28) des Schaltmagneten durchsetzt ist. Die Ankerplatte (25) einschließlich der radialen Aussparungen (36, 38) in dem Plattenteil (28) und der zentrischen Führungsbohrung (27, 30) ist als MIM-Spritzgußteil (MIM = Metal Injection Molding) ausgebildet.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ankerplatte nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und auf ein
Verfahren zur Herstellung einer solchen Ankerplatte.
Kraftstoff-Injektoren der in Rede stehenden Art werden
üblicherweise als "CR-Injektoren" bezeichnet (CR =
Common Rail).
In den Ankerplatten derartiger Injektoren
notwendigerweise vorgesehene radiale Aussparungen
erfüllen die hydraulische Funktion, bei
Schaltvorgängen, die eine Axialbewegung der von
flüssigem Medium (Kraftstoff) umgebenen Ankerplatte zur
Folge haben, das Medium zu verdrängen. Hierbei kommt es
entscheidend auf eine sehr effektive und rasche
Flüssigkeitsverdrängung an, weil die Schaltvorgänge in
Kraftstoffeinspritzeinrichtungen bekanntermassen extrem
schnell ablaufen.
Nach bisheriger Fertigungstechnik werden derartige
Ankerplatten spanend, zunächst als Drehteil,
hergestellt. Anschließend müssen die radialen
Aussparungen wiederum spanend, durch Fräsen,
eingearbeitet werden. Danach muss dann noch eine
Feinbearbeitung der radialen Aussparungen wie auch der
durchgehenden Führungsbohrung durch Schleifen erfolgen.
Deshalb ist diese ausschließlich spanende Herstellung
von Ankerplatten als. Dreh-/Frästeile als
arbeitsintensiv und damit aufwendig anzusehen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht
darin, den Herstellungs- und Kostenaufwand für
Ankerplatten zu verringern und darüber hinaus eine
Optimierung der Ankerplatten hinsichtlich
funktionsgerechter Gestaltung zu erreichen.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe bei einer
Ankerplatte bzw. einem Verfahren der eingangs
bezeichneten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 8 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des gegenständlichen Teils
der Erfindung sind den Patentansprüchen 2-7 zu
entnehmen. Weiterbildungen des verfahrensmäßigen Teils
der Erfindung enthalten die Patentansprüche 9 und 10.
Die Vorteile der Erfindung bestehen im wesentlichen in
der Einsparung der bisher erforderlichen Dreh- und
Fräsoperationen und bedeuten damit eine erhebliche
Kostenreduzierung bei der Herstellung der in Rede
stehenden Ankerplatten. Außerdem ermöglicht die
Anwendung des MIM-Spritzgießverfahrens eine nahezu
beliebige Gestaltung aller konstruktiven Einzelheiten,
insbesondere der radialen Aussparungen, und damit eine
funktionsgerechte Optimierung der Ankerplatte
insgesamt. Durch nach dem Spritzgießvorgang anwendbare
Sinter- und/oder Wärmebehandlungsmaßnahmen lassen sich
darüber hinaus Härte und Festigkeit der Ankerplatte dem
jeweiligen Anwendungszweck optimal anpassen.
Zur Veranschaulichung der Erfindung dienen
Ausführungsbeispiele, die in der Zeichnung dargestellt
und im folgenden detailliert beschrieben sind.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform eines CR-Injektors in
Ansicht (teilweise aufgebrochen),
Fig. 2 die Einzelheit "X" aus Fig. 1, in gegenüber Fig.
1 vergrößerter Darstellung,
Fig. 3 eine Ausführungsform einer Ankerplatte, wie sie
in dem CR-Injektor nach Fig. 1 und 2 Verwendung findet,
in - gegenüber Fig. 2 nochmals vergrößerter -
perspektivischer Separatdarstellung,
Fig. 4 die Ankerplatte nach Fig. 3, in Draufsicht
(Pfeilrichtung "B") betrachtet, und
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 4
(gegenüber Fig. 4 verkleinerte Darstellung).
Nach Fig. 1 und 2 bezeichnet 10 insgesamt eine
Einspritzeinrichtung für Dieselkraftstoff, einen
sogenannten CR-Injektor. Die im Inneren eines
Gehäusekörpers 11 des CR-Injektors 10 angeordneten
Einzelteile sind größtenteils nicht Gegenstand der
vorliegenden Erfindung. Sie sind im übrigen weitgehend
bekannter Stand der Technik, so dass eine detaillierte
Darstellung und Beschreibung dieser Teile im Rahmen der
vorliegenden Anmeldung entbehrlich ist. Von den
bekannten Funktionsteilen des CR-Injektors 10 seien
lediglich erwähnt ein Ablaufstutzen 12, der von einer
Umspritzung 13 umgeben ist, die zugleich ein
Steckergehäuse 14 für einen Flachstecker 15 bildet.
Der Flachstecker 15 dient der Stromzuführung zu einem
Elektromagneten mit einem Magnetkern 16, einer
Magnetspule 17 und einem Ankerbolzen 18 (siehe
insbesondere Fig. 2). Der Elektromagnet 16, 17, 18 ist
insgesamt mittels eines als Überwurfmutter
ausgebildeten Spannfutters 19 am Gehäusekörper 11
fixiert.
Der Gehäusekörper 11 besitzt eine Gehäuseerweiterung
20, innerhalb derer ein Kraftstoffeinspritzventil
(nicht gezeigt) angeordnet ist. Der Kraftstoffzufuhr
dient ein in die Gehäuseerweiterung 20 dichtend
eingeschraubter Druckrohrstutzen 21.
Am unteren Ende des Gehäusekörpers 11 sitzt eine
Kraftstoffeinspritzdüse (im einzelnen nicht gezeigt),
deren Düsenkörper 22 mittels einer Düsenspannmutter 23
am Gehäusekörper 11 gehalten ist. Der
Kraftstoffaustritt der Düse ist mit 24 beziffert.
Wie des weiteren insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht,
ist auf dem Ankerbolzen 18 eine insgesamt mit 25
bezeichnete Ankerplatte (vergleiche auch Fig. 3-5)
angeordnet. Die Ankerplatte 25 weist einen Hülsenteil
26 mit einer durchgehenden zentrischen Führungsbohrung
27 auf, die von dem Ankerbolzen 18 durchsetzt ist. An
den Hülsenteil 26 schließt sich oben - einstückig - ein
tellerförmiges Plattenteil 28 an. Im Bereich des
Plattenteils 28 weist der Ankerbolzen 18 eine
Verjüngung 29 auf, und die Ankerplatte 25 besitzt eine
gegenüber der durchgehenden Führungsbohrung 27
abgesetzte Bohrungserweiterung 30, innerhalb derer eine
Sicherungsscheibe 31 angeordnet ist. Durch die Teile
29, 30 und 31 wird die Ankerplatte 25 gegenüber dem
Ankerbolzen 18 axial fixiert. Eine den Ankerbolzen 18
und das Hülsenteil 26 der Ankerplatte 25 konzentrisch
umschließende Ankerfeder ist mit 32 beziffert.
Innerhalb einer zentrischen Bohrung 33 des Magnetkerns
16 - oberhalb des in Fig. 1 und 2 aufgebrochen
dargestellten Injektorbereichs - ist der Ankerbolzen 18
von einer als Schraubendruckfeder ausgebildeten
Ventilfeder (nicht gezeigt) umgeben, die den
Ankerbolzen 18 und damit auch die Ankerplatte 25 in
Pfeilrichtung 34 (Fig. 2) kraftbeaufschlagt. Die
Ventilfeder hält hierdurch das unterhalb des in Fig. 1
und 2 aufgebrochen dargestellten Bereichs des CR-
Injektors 10 angeordnete Kraftstoffeinspritzventil in
Schließstellung, wenn die Magnetspule 17 nicht von
elektrischem Strom durchflossen ist.
Wird in die Magnetspule 17 elektrischer Strom
eingespeist, so bildet sich ein Magnetfeld, das eine
Anziehungskraft auf die Ankerplatte 25 in Pfeilrichtung
35 (Fig. 2) ausübt. Ankerplatte 25 und Ankerbolzen 18
bewegen sich daraufhin in Pfeilrichtung 35, und das
Kraftstoff-Einspritzventil öffnet nun gegen den
Widerstand der erwähnten Ventilfeder.
Die erfindungswesentlichen Besonderheiten liegen in
Aufbau, Herstellung und Gestaltung der Ankerplatte 25.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Ankerplatte 25 geht
insbesondere aus Fig. 3-5 hervor. Was die Gestaltung
des tellerförmigen Plattenteils 28 anbelangt, so ist
insbesondere aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, dass das
Plattenteil 28 insgesamt drei im gleichmäßigen
Winkelabstand von 120° zueinander angeordnete radiale
Aussparungen 36 aufweist, welche als winkelförmige
Einschnitte ausgebildet sind. Der Öffnungswinkel α der
winkelförmigen Einschnitte 36 beträgt 90°. An ihren
radial innenliegenden Spitzen 37 gehen die
winkelförmigen Einschnitte 36 in nutförmige radiale
Ausnehmungen 38 über, die in die Bohrungserweiterung 30
der die Ankerplatte 25 durchsetzenden Führungsbohrung
27 einmünden. Fig. 5 macht deutlich, dass die
nutförmigen Ausnehmungen 38 einen von radial aussen
nach innen gleichmäßig ansteigenden Nutgrund 39
aufweisen, wobei, wie Fig. 3 erkennen läßt, der
Nutgrund 39 einen abgerundeten Querschnitt aufweisen
kann.
Eine einwandfreie Funktionsfähigkeit der im
vorstehenden beschriebenen konstruktiven Merkmale der
Ankerplatte 25 - insbesondere seien hier genannt die
durchgehende Führungsbohrung 27 mit sich im Bereich des
Plattenteils 28 anschließender Durchmessererweiterung
30 sowie die radialen winkelförmigen Einschnitte 36 und
die nutförmigen radialen Ausnehmungen 38 - setzen eine
exakte Einhaltung enger Bearbeitungstoleranzen voraus.
Dieser Forderung wird die Ankerplatte 25 dadurch
optimal gerecht, dass sie als metallisches
Spritzgußteil im sogenannten MIM-Verfahren (MIM = Metal
Injection Molding) hergestellt ist. Dieses Verfahren
erlaubt eine so maßgenaue Fertigung der Ankerplatte 25,
einschließlich der genannten konstruktiven
Einzelheiten, dass eine aufwendige Nachbearbeitung
durch Drehen und Fräsen entbehrlich wird. Lediglich
eine anschließende Feinbearbeitung durch Schleifen ist
zu empfehlen, etwa um eine verbesserte Gradbildung zu
erzielen.
Zweckmässigerweise erfolgt nach dem Spritzgießvorgang
eine Sinterung und anschließende Wärmebehandlung.
Hierdurch läßt sich die Festigkeit bzw. Härte der
Ankerplatte 25 ohne Schwierigkeiten dem jeweiligen
Anwendungszweck anpassen.
Claims (10)
1. Ankerplatte eines Schaltmagneten, insbesondere für
Diesel-Injektoren (sogenannte CR-Injektoren), mit einem
im wesentlichen kreisscheibenförmigen, radiale
Aussparungen (36, 38) aufweisenden Plattenteil (28) und
einem sich daran anschliessenden Hülsenteil (26) mit
durchgehender zentrischer Führungsbohrung (27), die in
Montagestellung der Ankerplatte (25) von einem
Ankerbolzen (18) des Schaltmagneten durchsetzt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerplatte (25),
einschließlich der radialen Aussparungen (36, 38) in
dem Plattenteil (28) und der zentrischen
Führungsbohrung (27, 30), als MIM-Spritzgußteil (MIM =
Metal Injection Molding) ausgebildet ist.
2. Ankerplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass als radiale Aussparungen winkelförmige Einschnitte
(36) vorgesehen sind, die sich - ausgehend vom Rand des
Plattenteils (28) - zum Zentrum hin gleichmäßig
verjüngen.
3. Ankerplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die winkelförmigen Einschnitte (36) an ihren
radial innenliegenden Spitzen (37) jeweils in
nutförmige radiale Ausnehmungen (38) übergehen, die in
eine stufenförmige Erweiterung (30) der zentralen
Führungsbohrung (27) einmünden.
4. Ankerplatte nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die winkelförmigen Einschnitte
(36) in gleichmäßigen Winkelabständen im Plattenteil
(28) angeordnet sind.
5. Ankerplatte nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die winkelförmigen Einschnitte
(36) jeweils einen Öffnungswinkel (α) von 90° oder im
wesentlichen 90° bilden.
6. Ankerplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche 2-
5, dadurch gekennzeichnet, dass insgesamt drei in
Winkelabständen von 120° zueinander angeordnete
winkelförmige Einschnitte (36) vorgesehen sind.
7. Ankerplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche 2-
6, dadurch gekennzeichnet, dass die nutförmigen
Ausnehmungen (38) einen von radial aussen nach innen
gleichmäßig ansteigenden Nutgrund (39) aufweisen.
8. Verfahren zur Herstellung einer Ankerplatte nach
einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Ankerplatte (25) nach dem MIM-
Spritzgießvorgang gesintert wird.
9. Verfahren zur Herstellung einer Ankerplatte nach
einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Ankerplatte (25) nach dem MIM-
Spritzgießvorgang und - gegebenenfalls - nach dem
anschliessenden Sintervorgang wärmebehandelt wird.
10. Verfahren zur Herstellung einer Ankerplatte nach
einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Ankerplatte (25) nach dem MIM-
Spritzgießvorgang und - gegebenenfalls - nach dem
anschliessenden Sinter- und/oder
Wärmebehandlungsvorgang durch Hartdrehen und/oder
Schleifen endbearbeitet wird.
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