DE1001793B - Metallseifenhaltige Abschmierfette - Google Patents

Description

• Metallseifenhaltige Abschmierfette Schmierfette bestehen üblicherweise aus Mineralölen mit einem verschieden hohen Gehalt an Alkali-, Erdalkali- oder Metallseifen. Von der Zusammensetzung des Seifenkörpers (in geringem Umfange auch von der Seifenmenge bzw. von der Art und Viskosität des Mineralöles) und von der Art des Kations hängt die Temperaturbeständigkeit des Schmierfettes ab. Die Temperaturgrenze, bei der ein Schmierfett zu verflüssigen beginnt, wird durch den Fließ- und Tropfpunkt nach U b b e l o h d e charakterisiert. Zur Schmierung hocht@emperaturbeanspruchter Schmierstellen verwendet man »Heißlagerfette«, die durch ihren hohen Tropfpunkt zu erkennen sind. Die Brauchbarkeit eines Schmierfettes hängt nicht allein vom Tropfpunkt ab, vielmehr ist die unter den gegebenen mechanischen Beanspruchungen verschieden hohe Temperaturbeständigkeit zu beachten, wobei es darauf ankommt, den Schmierfettcharakter weitgehend zu erhalten bzw. daß etwaige Zersetzungsprodukte ohne Nachteil für die Schmierung sind.
• Bekannt ist auch die Verwendung von Tetraalkylkieselsäurcestern als Schmieröl.
• Es wurde nun gefunden, daß sich diese Kieselsäureester, insbesondere solche höherer aliphatischer Alkohole mit mindestens 4 C-Atomen, vorzugsweise 8 C-Atomen und mehr, ä3.s Grundkomponente in M i schung mit Mineralölen, Silikonölen oder Dicarbonsäureestern für diie Herstellung von Abschmierfetten eignen.
• Diese Absehmierfette zeichnen sich durch einen hohen Tropfpunkt, hohe Temperaturbeständigkeit und damit eine wesentlich geringere Neigung zur Zersetzung aus. Die Zersetzungsprodukte selbst besitzen im Gegensatz zu den Zersetzungsprodukten der handelsüblichen Abschmierfette auch noch schmierfördernde Eigenschaften.
• Dieser Vorgang ist so zu erklären, daß z. B. Tetraoctylorthosilika.t bei höheren Temperaturen und unter Zutritt von Luftfeuchtigkeit einer allmählichen partiellen Verse.ifumg unterliegt, die zu einem monomeren Produkt der Formel HO-Si-(C.H18)3 führt. Diese Verbindung kondensiert mit einem gleichen Molekül unter Austritt von Wasser zu z. B. Hexaoctyldisiloxan. Nach dein gleichen Reaktionsmechanismus kann die partielle Verseifung weitergehen, wobei Octylpolysiloxane gelart ger Struktur, die bekanntlich verdickend wirken, gebildet werden. Diese OH-Gruppen tragenden Octylpolysi-loxane sind in Gegenwart des abgespaltenen Octyla.lkohols in beiden Komponenten, d. h. sowohl im Mineralöl als auch im Octylorthosilikat löslich. Sie vermitteln eine erhöhte bzw. schmiererhaltende Wirkung. Da sie außerdem noch polar sind, haben sie sehr gute Netzeigenschaften, was für ein gutes Schmiermittel Voraussetzung ist. Als Tetraalkylkieselsäureester sind beispielsweise geeignet Tetrabutylorthosilikat, Tetraoctylorthosilikat, Tetradodecylorthosilikat.
• Als Mineralschmierölkomponente sind die üblichen Rafiinate im Viskositätsbereich ab 2,5° E bei 50° oder auch hochtemperaturbeständige höherviskose Sonderraffina.te geeignet. Als Sil,ikonöle eignen sich lineare Polysiloxane mit einer Viskosität von 50 bis 1000° cP. Als Seifenkomponente kommen die bekannten Metallseifen wie Aluminiumstearat, Zinkstearat, Lithiumstearat in Frage.
• Beispiel 1 Eine aus 8 Gewichtsteilen Hydrostearin, 2 Gewichtsteilen synthetischem Wachs und 1,3 Gewichtsteilen Lithiumhydroxyd bestehende Seife wird mit 88,7 Gewichtsteilen Mineralöl von 5,5° E/50° bei Temperaturen oberhalb 200° versetzt. Dieses Abschmierfett besitzt einen Fliehpunkt von 176° und einen Tropfpunkt von 181' und ist im Lager bis etwa 145° beständig. Oberhalb dieser Temperatur tritt Zersetzung auf; die Zersetzungsprodukte sind koksartig und verhindern die Schmierung des Lagers, das dadurch heiß und zerstört wird.
• Beispiel 2 Verwendet man zur Herstellung eines Abschmerfettes bei gleichbleibenden Seifenanteilen wie im Beispiel l aber nur 10 Gewichtsteile Mineralöl von 5,5° E/50° und 78,7 Gewichtsteilen Tetraoctylorthosilikat, dann erhält man ein Abschmierfett-mit einem Fließpunkt von 191° und einem Tropfpunkt von 196°. Dieses Abschm.ierfett ist bis 210° im Lager beständig. Darüber hinaus tritt eine Zersetzung ein unter Bildung solcher Produkte, die den Schmiervorgang nicht beeinträchtigen.
• Beispiel 3 Der im Beispiel l beschriebene Seifenkörper wird mit einer Mischung von 30 Gewichtsteilen Silikonöl der Viskosität 50 cP/20° und 58,7 Gewichtsteilen Tetraoctylorthosilikat homogenisiert und anschließend von dem Lösungsmittel befreit. Das Abschmierfett hat die im Beispiel 1 -beschriebenen Eigenschaften.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von Tetraalkoxykieselsäureestern in Mischung mit Mineralälen, Silikonölen oder Dicarbonsäureestern als Basis für metallseifenhaltige Abschmierfette. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 850 047, 850 048, . 916 340, 917 497; britische Patentschriften Nr. 708 982, 716 648; französische Patentschrift Nr. 1059 942.