DE10016916A1 - Anordnung zur Abstützung eines Anbauteils, insbesondere eines Kotflügels an einem Fahrzeugrahmen - Google Patents
Anordnung zur Abstützung eines Anbauteils, insbesondere eines Kotflügels an einem FahrzeugrahmenInfo
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Abstract
Ein Anbauteil, insbesondere ein Kotflügel (1), ist an einem Fahrzeugrahmen (7) über ein Abstützelement (8) gelagert. Das Abstützelement (8) ist in Form eines mit einem elektrorheologischen Medium gefüllten, nachgiebigen Bauelementes ausgebildet, an das ein elektrischer Schaltkreis zum Vermindern und/oder Erhöhen der Viskosität des elektrorheologischen Mediums angeschlossen ist. Hiermit ist es möglich, bei einen Zusammenstoß eines Kraftfahrzeuges mit einer ungeschützten Person die Verletzungsrisiken für die verunfallte Person zu vermindern.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet des Unfallschutzes von Passanten beim
Zusammenprall mit einem Kraftfahrzeug. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine
Anordnung zur Abstützung eines Anbauteiles, insbesondere eines Kotflügels, an einem
Fahrzeugrahmen.
Zusammenstöße zwischen Fußgängern und Kraftfahrzeugen ereignen sich zumeist im
Frontbereich des Fahrzeuges. Beim Zusammenprall mit einem Kraftfahrzeug wird der
Fußgänger in einer ersten Phase in der Regel durch die Stoßstange des Fahrzeuges erfaßt
und in einer zweiten Phase auf die Fronthaube des Fahrzeuges geschleudert, wobei der
Aufprall dann zuerst mit dem Kopf oder dem Oberkörper erfolgt. Der Aufprall auf die
breitflächige Fronthaube ist hierbei weniger kritisch. Die größten Risiken für die
Verletzungsgefahr resultieren vielmehr aus den verhältnismäßig starren Seitenkanten der
Fronthaube sowie insbesondere den Kanten von Anbauteilen, wie beispielsweise den
Oberkanten der Kotflügel im Bereich der Trennfuge zu der Fronthaube. Gerade die
Oberkanten der Kotflügel weisen eine besonders hohe Steifigkeit auf, da der Kotflügel im
Bereich der Oberkante nach innen umgebogen ist, um sich mit einem Befestigungsabschnitt
gegen die Fahrzeugkarosserie abzustützen. Schon aus der umgebogenen Oberkante ergibt
sich eine deutliche Steifigkeitszunahme, die durch einen zumeist im wesentlichen vertikalen
Wandverlauf des Befestigungsabschnittes zwischen der Oberkante und dem
Fahrzeugrahmen weiter verstärkt wird. Tritt der Aufprall im Bereich der Oberkante auf, so ist
die Verletzungsgefahr bzw. die Schwere der Verletzungen besonders hoch.
Aus diesem Grunde wird versucht, die strukturelle Steifigkeit der Kanten der Anbauteile zu
vermindern. Dabei ist jedoch zu beachten, daß an dem Fahrzeug eine hinreichend stabile
Außenhaut erhalten bleiben muß.
Zur Verminderung der Steifigkeit des Bereiches der Oberkante eines Kotflügels sind aus
dem Stand der Technik bereits eine Vielzahl von Lösungen bekannt.
So ist es beispielsweise aus der DE 29 22 893 A1 bekannt, Fahrzeugpartien zur
Verminderung der Verletzungsgefahr bei Personenunfällen energieabsorbierend
auszubilden. In diesem Zusammenhang wird dort vorgeschlagen, eine Oberkante eines
Kotflügels über ein Deformationselement in Form eines liegenden U-Profils gegen einen
Fahrzeugrahmen abzustützen, wobei ein Schenkel mit der Oberkante, der andere Schenkel
hingegen mit dem Fahrzeugrahmen verbunden ist. Bei einem Aufprall auf die Oberkante gibt
das Deformationselement nach, um die Kräfte, welche auf die verunfallte Person einwirken,
gering zu halten.
Weitere Deformationselemente werden beispielsweise auch in der DE 29 34 060 A1 und
der DE 30 47 969 A1 im Zusammenhang mit der Abstützung eines Kotflügels gegen einen
Fahrzeugrahmen offenbart.
Werden die Deformationselemente sehr nachgiebig ausgebildet, was für einen
Personenunfall günstig ist, so leidet hierunter die Stabilität der Fahrzeugaußenhaut. Bei
einer nachgiebigen Fahrzeugaußenhaut besteht dann im abgestellten Zustand des
Fahrzeuges die Gefahr von Beschädigungen, wenn ein Fußgänger versehentlich gegen ein
solchermaßen abgestütztes Anbauteil des Fahrzeuges stößt, oder sich auf ein solches setzt.
Der Nachgiebigkeit der Fahrzeugaußenhaut sind damit Grenzen gesetzt. Hier existiert
gewissermaßen ein Zielkonflikt zwischen einer möglichst nachgiebigen Gestaltung der
Anbauteile im Hinblick auf einen Personenunfall einerseits und einer ausreichenden
Stabilität der Fahrzeugaußenhaut andererseits.
Trotz der bisher erreichten Erfolge besteht ein starkes Interesse daran, bei einem
Personenunfall die Verletzungsrisiken für die verunfallte Person weiter zu vermindern.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anordnung zur Abstützung eines Anbauteils,
insbesondere eines Kotflügels an einem Fahrzeugrahmen mittels mindestens eines
Abstützelementes in Form eines mit einem elektro-rheologischen Medium gefüllten,
nachgiebigen Bauelementes, an das ein elektrischer Schaltkreis zum Vermindern und/oder
Erhöhen der Viskosität des elektro-rheologischen Mediums angeschlossen ist.
Diese Anordnung erlaubt es, über die Viskosität des elektro-rheologischen Mediums die
Nachgiebigkeit der Abstützung des Anbauteils an dem Fahrzeugrahmen bedarfsgerecht
einzustellen. Unter elektro-rheologischen Medien werden hier alle Stoffe verstanden, die in
Abhängigkeit der Anlage einer elektrischen Spannung ihre Viskosität ändern. Solche sind
aus dem Stand der Technik generell bekannt. So werden beispielsweise elektro-
rheologische Flüssigkeiten dazu verwendet, die Feder- und Dämpfungskennlinien von
Stoßdämpfern zu beeinflussen. Ein Beispiel hierfür ist in der EP 0 183 039 A1 beschrieben.
Weiterhin ist aus der DE 41 20 099 A1 bekannt, elektro-rheologische Flüssigkeiten in
Dämpfungsgliedern für eine Motoraufhängung zu verwenden, um in Abhängigkeit der
Erregerfrequenzen eine Schwingungsunterdrückung zu bewirken.
Schließlich werden, wie beispielsweise in der DE 195 48 714 C1 dargestellt, elektro-
rheologische Medien auch in nachgiebigen Funktionsteilen für einen Innenraum eines
Kraftfahrzeuges verwendet, um eine individuelle, ergonomisch günstige Griffgestaltung von
Formelementen zu ermöglichen. Durch die Beaufschlagung des elektro-rheologischen
Mediums mit einer elektrischen Spannung wird ein Griffbereich des Funktionsteils weich, so
daß dieser an einen Bediener angepaßt werden kann. Eine nachfolgende
Spannungsminderung ermöglicht die Fixierung des Griffes in seiner Form. Durch eine
Kopplung mit einem Unfallsensor kann der Griff bei einem Unfall durch
Spannungsbeaufschlagung auf weich geschaltet werden, um die Verletzungsgefahr zu
vermindern. Da jedoch die Komponenten der Fahrzeugaußenhaut in der Regel aus Blech
gefertigt werden, ist eine solche Lösung, die eine Befüllung der nachgiebigen Prallflächen
mit der elektro-rheologischen Flüssigkeit erfordert, für die Verbesserung der Unfallsicherheit
beim Zusammenstoß mit Passanten nicht praktikabel.
Nach der Erfindung werden daher separate Abstützelemente verwendet. So können die
Eigenschaften elektro-rheologischer Medien, worunter hier sowohl Flüssigkeiten als auch
pastöse oder feste Stoffe zu verstehen sind, zur Verbesserung der Unfallsicherheit an
Außenteilen der Fahrzeugkarosserie genutzt werden.
Durch eine niedrige Viskosität, die gleichbedeutend ist mit einem harten Abstützelement,
kann für eine ausreichende Stabilität der Fahrzeugaußenhaut gesorgt werden. Damit wird im
ruhenden Zustand des Fahrzeuges eine ausreichende Sicherheit gegen Beschädigungen
bei versehentlichen Stößen gewährleistet. Im Fahrbetrieb wird, zumindest in einem
Geschwindigkeitsbereich, in dem Personenunfälle üblicherweise auftreten, die Viskosität
erhöht, wodurch über mindestens ein weiches Abstützelement eine hohe Nachgiebigkeit an
dem Anbauteil, beispielsweise an einem Kotflügel eingestellt wird. Damit lassen sich die
Verletzungsrisiken für eine verunfallte Person erheblich vermindern.
Die Verwendung der Abstützelemente ist nicht auf die Kotflügel der Fahrzeugaußenhaut
beschränkt. Vielmehr können die Abstützelemente auch zur Abstützung anderer
Außenhautabschnitte eingesetzt werden. Beispielsweise ist es auch möglich, über elektro-
rheologische Abstützelemente die aerodynamischen Eigenschaften von Abschnitten der
Fahrzeugaußenhaut zu beeinflussen, gegebenenfalls auch in Abhängigkeit von der
Fahrgeschwindigkeit.
In einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung ist das Abstützelement
zwischen zwei Zuständen schaltbar, wobei in einem ersten Zustand an das elektro-
rheologische Medium eine elektrische Spannung angelegt ist und in einem zweiten Zustand
keine Spannung angelegt ist. Damit bleibt der Aufwand zur Erzielung einer in bestimmten
Situationen weichen Abstützung und in anderen Situationen harten Abstützung des
Anbauteiles sehr gering.
Es ist jedoch auch möglich, eine stufenlose Einstellbarkeit der an das elektro-rheologische
Medium angelegten Spannung vorzusehen. Dies ist zwar aufwendiger, jedoch kann so
beispielsweise eine Nachgiebigkeit des Abstützelementes von der Fahrgeschwindigkeit oder
von anderen Parametern verwirklicht werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird ein elektro-rheologisches Medium verwendet, das
bei Anlegen einer Spannung eine Viskositätsverminderung erfährt. Daraus resultiert eine
Verhärtung des Abstützelementes, die sich besonders für die vorgenannte Einstellbarkeit
von Anbauteilen im Hinblick auf die aerodynamischen Eigenschaften des Fahrzeuges eignet.
Bevorzugt wird jedoch ein elektro-rheologisches Medium verwendet, das bei Anlegen einer
Spannung eine Viskositätserhöhung erfährt. Damit wird bei dem Anlegen der Spannung das
Abstützelement weicher, somit die Nachgiebigkeit des Anbauteiles bei einem Personenunfall
größer.
Vorzugsweise ist der elektrische Schaltkreis, der mit dem elektro-rheologischen Medium
zusammenwirkt, mit dem elektrischen Schaltkreis der Zündung des Fahrzeugs gekoppelt,
derart, daß bei eingeschalteter Zündung an das elektro-rheologische Medium eine
Spannung angelegt wird.
Hierdurch wird bei einem elektro-rheologische Medium der letztgenannten Art sichergestellt,
daß nach einem Abschalten der Zündung, das in aller Regel mit einem Stillstand des
Fahrzeuges verbunden ist, das bzw. die Abstützelemente selbsttätig auf hart schalten,
wodurch dann die Außenhaut des Fahrzeuges eine für den Stillstand günstige, hohe
Stabilität aufweist. Beim Einschalten der Zündung wird die Viskosität des elektro-
rheologischen Mediums erhöht, womit dieses, im Hinblick auf einen Personenunfall günstig,
weicher wird.
In einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Oberkante des
Kotflügels gegen den Fahrzeugrahmen über mindestens ein Abstützelement in einer im
wesentlichen vertikalen Richtung abstützt. Damit wird ein besonders wirkungsvoller
Personschutz im Bereich der größten Gefährdung bei einem Zusammenprall mit einem
Fußgänger erzielt. Da üblicherweise der Kotflügel in diesem Bereich an einem Abschnitt des
Fahrzeugsrahmens angebunden ist, läßt sich das Abstützelement bzw. lassen sich die
Abstützelemente dort besonders einfach eingliedern. Beispielsweise ist es möglich, bei einer
Kotflügelanordnung der in der DE 29 22 893 A9 offenbarten Art das oben erwähnte U-Profil
durch ein oder mehrere elektro-rheologische Abstützelemente zu ersetzen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt in
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung zur Abstützung eines Anbauteils in
Form eines Kotflügels an einem Fahrzeugrahmen mit elektro-rheologischen
Abstützelementen in einer Schnittdarstellung quer zu einer
Fahrzeuglängsrichtung.
Das in Fig. 1 schematisch dargestellte, erste Ausführungsbeispiel zeigt eine Anordnung zur
Abstützung eines Anbauteils an einem Fahrzeugrahmen. Das Anbauteil, das einen Teil oder
Abschnitt der Fahrzeugaußenhaut darstellt, ist hier als ein vorderer Kotflügel 1 ausgebildet.
Der Kotflügel 1 weist eine Oberkante 2 auf, die sich im wesentlichen in
Fahrzeuglängsrichtung erstreckt und hier parallel zu einer Seitenkante 3 einer
Fahrzeugfronthaube 4 verläuft. Zwischen der Seitenkante 3 der Fahrzeugfronthaube 4 und
der Oberkante 2 befindet sich eine Fuge 5.
Bei herkömmlichen Kotflügelanordnungen weist der Bereich um die Oberkante 2 und die
Seitenkante 3 eine erhöhte Steifigkeit auf, da sich der Kotflügel 1 dort in der Regel über eine
sich im wesentlichen vertikal erstreckende Wand 6 unmittelbar gegen einen
Fahrzeugrahmen 7 abstützt.
Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist zwischen der sich im wesentlichen
vertikal erstreckenden Wand 6 und dem Fahrzeugrahmen 7 ein Abstützelement 8
angeordnet, über das im wesentlichen vertikal auf die Oberkante 2 einwirkende Kräfte auch
vertikal in den Fahrzeugrahmen 7 eingeleitet werden. Für eine günstige Kraftübertragung ist
es vorteilhaft, wenn das Abstützelement 8 unter der Oberkante 2 liegt.
Das Abstützelement 8 ist als ein mit einem elektro-rheologischen Medium gefülltes,
nachgiebiges Bauelement ausgebildet. Dieses Bauelement ist beispielsweise ein Hohlkörper
aus einem elastischen Material oder auch aus einem dünnen Blech, der hier mit einem
elektro-rheologischen Fluid befüllt ist. Dieses Fluid besitzt unter elektrischer Spannung
vorzugsweise eine pastöse Konsistenz, ist im elektrisch spannungsfreien Zustand hingegen
hart.
Weiterhin sind an dem Abstützelement 8 elektrische Anschlüsse 9 vorgesehen, um das
Abstützelement 8 in einen hier im Detail nicht dargestellten elektrischen Schaltkreis zum
Vermindern und/oder Erhöhen der Viskosität des elektro-rheologischen Mediums
einzukoppeln. Über die Anschlüsse 9 werden in dem Hohlkörper vorgesehene Elektroden
mit einer elektrischen Spannung versorgt, um die Viskosität des elektro-rheologischen
Mediums spannungsabhängig zu verändern.
Zur Ermöglichung einer lösbaren Befestigung des Anbauteils bzw. Kotflügels 1 an dem
Fahrzeugrahmen 7 wird das Anbauteil bzw. der Kotflügel 1 hier mit dem Abstützelement 8
über eine Schraubverbindung 10 gekoppelt. Weiterhin ist das Abstützelement 8 auf einem
Abschnitt des Fahrzeugrahmens 7 gelagert und befestigt, wobei zur Befestigung ebenfalls
eine Schraubverbindung 11 vorgesehen ist. Allerdings kann das Abstützelement 8 auch in
anderer Art und Weise an dem Fahrzeugrahmen fixiert werden, beispielsweise indem dieses
mit dem Fahrzeugrahmen 7 verklebt wird. Es ist auch möglich, das Abstützelement 8 an
dem Anbauteil dauerhaft zu befestigen, so daß diese gemeinsam eine an dem
Fahrzeugrahmen lösbar ankoppelbare Einheit bilden.
In Fig. 1 ist lediglich ein Abstützelement 8 von einer Vielzahl von sich in
Längserstreckungsrichtung der Oberkante 2 angeordneten Abstützelementen 8 dargestellt.
In einer Ausführungsvariante sind diese Abstützelemente 8 in ein einziges Abstützelement
integriert. Weitere elektro-rheologische Abstützelemente können jedoch an zusätzlichen
Abstützpunkten zwischen dem Kotflügel 1 und dem Fahrzeugrahmen 7 vorgesehen werden.
Durch das Anlegen einer Spannung an die elektrischen Anschlüsse 9 wird bei dem hier
erläuterten Ausführungsbeispiel die Viskosität des elektro-rheologischen Mediums
gegenüber einem spannungsfreien Zustand erhöht. Damit erhöht sich gleichzeitig die
Nachgiebigkeit des Abstützelementes 8, das heißt dieses wird weicher. Bei einem Aufprall
einer Person auf die Oberkante 2 des Kotflügels 1 wird folglich ein Teil der Stoßenergie des
Aufpralls in dem dann nachgiebigen Abstützelement 8 absorbiert. Die auf Seiten der Person
maximal auftretenden Verzögerungen bzw. Kräfte werden vermindert, wodurch das
Verletzungsrisiko sinkt.
Bei einem Spannungsabfall nimmt die Viskosität ab, so daß das Abstützelement 8 verhärtet.
Dieser Zustand ist insbesondere bei einem Abstellen des Fahrzeuges erwünscht, um
Beschädigungen der Außenhaut und insbesondere der Aufhängung der Anbauteile zu
verhindern, die beispielsweise dann auftreten könnten, wenn eine Person gegen das
Fahrzeug stößt oder sich gegen ein Anbauteil lehnt.
Grundsätzlich ist es möglich, die unterschiedlichen Zustände des Abstützelementes 8 durch
den Fahrzeugführer einstellen zu lassen, wozu beispielsweise im Fahrzeuginnenraum ein
geeigneter Schalter vorgesehen werden kann. Um Fehlbedienungen zu vermeiden, ist der
elektrische Schaltkreis des Abstützelementes 8 mit der Zündung des Fahrzeuges gekoppelt.
Hierdurch wird sichergestellt, daß bei einem Abstellen des Fahrzeuges, das gewöhnlich mit
einem Ausschalten der Zündung verbunden ist, die Abstützelemente 8 ihren harten Zustand
für eine stabile Außenhaut einnehmen. Überdies wird gewährleistet, daß bei einem
Einschalten der Zündung die Viskosität in den Abstützelementen 8 erhöht wird, um die für
einen Personenaufprall günstige, große Nachgiebigkeit der Anbindung der Anbauteile, hier
des Kotflügels 1 zu bewirken. Für eine solche Ansteuerung der Abstützelemente 8 ist es
vorteilhaft, ein elektro-rheologisches Medium zu verwenden, dessen Viskosität bei einer
Spannungserhöhung ansteigt, da dann beim Parken keinen Strom zur Aufrechterhaltung des
gewünschten harten Zustandes des Abstützelementes 8 benötigt wird.
In einer Ausführungsvariante werden die Abstützelemente 8 in Abhängigkeit der
Fahrgeschwindigkeit angesteuert, um bei höheren Fahrgeschwindigkeiten und damit
verbundenen größeren Windlasten wieder eine größere Stabilität der Fahrzeugaußenhaut
einzustellen. Hierbei wird berücksichtigt, daß die meisten Zusammenstöße mit
ungeschützten Personen im Innerortsverkehr auftreten, so daß eine Umschaltung der
Abstützelemente 8 in einen harten Zustand bei höheren Geschwindigkeiten, beispielsweise
bei Autobahnreisegeschwindigkeit, für die Unfallsicherheit unkritisch ist.
Eine alternative oder auch ergänzende Anwendungsmöglichkeit der Erfindung liegt in der
Verwendung elektro-rheologischer Abstützelemente in Zusammenwirkung mit für die
Aerodynamik der Fahrzeugaußenhaut relevanten Anbauteilen. Bei diesen kann durch die
Erhöhung oder Verminderung der Viskosität in dem bzw. in den Abstützelementen eine
zumindest geringfügige Veränderungen der Anströmung des Anbauteils erzielt werden,
wodurch sich mitunter die Strömung um das Fahrzeug verbessern läßt oder Windgeräusche
vermieden werden können. In diesem Zusammenhang ist zweckmäßig, die Abstützelemente
selbst als nachgiebige Formkörper auszubilden, die in ihrem weichen Zustand, das heißt bei
hoher Viskosität etwas zusammengedrückt sind, wozu gegebenenfalls das Anbauteil durch
zusätzliche Spannelemente in geeigneter Weise vorbelastet ist. Bei einer Verminderung der
Viskosität werden die Abstützelemente härter und streben nach einer Aufhebung des
zusammengedrückten Zustandes, wodurch das Anbauteil verstellt wird. Vorzugsweise ist
hierfür eine Ansteuereinrichtung vorgesehen, die im Gegensatz zu dem ersten
Ausführungsbeispiel eine stufenlose Einstellung der an das elektro-rheologische Medium
angelegten Spannung ermöglicht. Die Einstellung der Spannung erfolgt in Abhängigkeit von
weiteren Fahrzeugparametern wie beispielsweise der Fahrgeschwindigkeit. Neben einem
elektro-rheologischen Medium, das bei Anlegen einer Spannung eine
Viskositätsverminderung erfährt, kann hier auch ein elektro-rheologisches Medium
verwendet werden, dessen Viskosität bei Anlegen einer Spannung steigt.
1
Kotflügel
2
Oberkante
3
Seitenkante
4
Fahrzeugfronthaube
5
Fuge
6
vertikale Wand
7
Fahrzeugrahmen
8
Abstützelement
9
elektrische Anschlüsse
10
Schraubverbindung
11
Schraubverbindung
Claims (7)
1. Anordnung zur Abstützung eines Anbauteiles, insbesondere eines Kotflügels (1), an
einem Fahrzeugrahmen (7) mittels mindestens eines Abstützelementes (8) in Form
eines mit einem elektro-rheologischen Medium gefüllten, nachgiebigen Bauelementes,
an das ein elektrischer Schaltkreis zum Vermindern und/oder Erhöhen der Viskosität
des elektro-rheologischen Mediums angeschlossen ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstützelement (8)
zwischen zwei Zuständen schaltbar ist, wobei in einem ersten Zustand an das elektro-
rheologische Medium eine elektrische Spannung angelegt ist und in einem zweiten
Zustand keine Spannung angelegt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an das elektro-
rheologische Medium angelegte Spannung stufenlos einstellbar ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
solches elektro-rheologisches Medium verwendet wird, das bei Anlegen einer Spannung
eine Viskositätsverminderung erfährt.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
solches elektro-rheologisches Medium verwendet wird, das bei Anlegen einer Spannung
eine Viskositätserhöhung erfährt.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische
Schaltkreis mit dem elektrischen Schaltkreis der Zündung eines Fahrzeugs gekoppelt
ist, derart, daß bei eingeschalteter Zündung an das elektro-rheologische Medium eine
Spannung angelegt wird.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abstützelement (8) eine Oberkante (2) des Kotflügels (1) gegen den Fahrzeugrahmen
(7) in einer im wesentlichen vertikalen Richtung abstützt.
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