DE10016782B4 - Ausfallsichere und kompakte Hydraulikpumpe - Google Patents
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Abstract
Hydraulikpumpenanordnung mit einer ersten (3) und einer zweiten (7) Hydraulikpumpe, die zum Antrieb mit einer Antriebsmaschine (1) eines Kraftfahrzeugs gekoppelt sind, wobei weiter ein Hilfsantrieb (11) vorgesehen ist, der mit der zweiten Hydraulikpumpe (7) verbindbar ist, und wobei bei Betrieb der Antriebsmaschine (1) die erste und die zweite Hydraulikpumpe (3, 7) in Betrieb sind und der Hilfsantrieb (11) entkoppelt ist und bei Stillstand der Antriebsmaschine (1) die zweite Hydraulikpumpe (7) von dem Hilfsantrieb (11) antreibbar ist, während die erste Hydraulikpumpe (3) und die Antriebsmaschine (1) von der zweiten Hydraulikpumpe (7) antriebsmäßig entkoppelt sind.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hydraulikpumpenanordnung mit einer ersten und einer zweiten Hydraulikpumpe, wie sie für zweikreisige hydraulische Lenkungen von Kraftfahrzeugen zur Verwendung kommen.
- Bei Steer-by-Wire-Lenkungen mit zweikreisigem hydraulischem Antrieb ist bekannt, für den ersten Kreis eine von der Antriebsmaschine des Kraftfahrzeugs angetriebene Hydraulikpumpe zu benutzen. Für den zweiten Kreis kommt eine an den Getriebeausgang gekoppelte Hydraulikpumpe zum Einsatz, die erst bei rollendem Fahrzeug wirksam wird. Bei dieser Auslegung müssen beide Hydraulikpumpen relativ groß dimensioniert werden, da zum einen die mit der Antriebsmaschine verbundene Hydraulikpumpe im Stand alleine die gesamten Lenkkräfte aufbringen muß und zum anderen die mit dem Getriebeausgang verbundene Hydraulikpumpe bei alleinigem Betrieb des zweiten Lenkkreises möglichst bis zu sehr geringen Geschwindikeiten eine wirksame Lenkung sicherstellen soll.
- Es ist auch nicht vorteilhaft, die zweite Hydraulikpumpe permanent über einen Elektromotor antreiben zu lassen, da ein solcher Elektromotor insbesondere bei Nutzfahrzeugen eine hohe Leistung erbringen muß. Außerdem ist der alleinige Antrieb der zweiten Hydraulikpumpe durch einen Elektromotor mit dem Nachteil behaftet, daß der Elektromotor bei jedem Fehler im Hydraulikkreis der ersten Hydraulikpumpe in Betrieb gesetzt werden muß, also auch dann, wenn die Antriebsmaschine noch läuft. Deshalb muß der Elektromotor relativ groß dimensioniert werden.
- Aus der
WO 98/38428 A1 - In der
DE 3608117 A1 ist eine Pumpe für eine Bremseinrichtung beschrieben, die bei Stillstand eines Verbrennungsmotors über eine als Elektromotor arbeitende Lichtmaschine angetrieben wird. Weiter ist in derDE 19821794 A1 ein Motorpumpenaggregat mit einem Freilauf und zwei Pumpen beschrieben. Der Freilauf erlaubt je nach Motordrehrichtung einen gemeinsamen oder getrennten Betrieb beider Pumpen. - In der
DE 3626650 C2 sind zwei Pumpen und hydrostatisches Getriebe eines Fahrantriebs beschrieben, die gemeinsam über eine Welle von einer Brennkraftmaschine angetrieben werden. - Schließlich sind in der
DE 19632256 A1 zwei Pumpen beschrieben, wobei die eine Pumpe fortwährend über einen Zahnriemenantrieb mit einem Antriebsaggregat und die andere als Hilfspumpe eingesetzte Pumpe dauernd mit einem Elektromotor verbunden ist. Die Hilfspumpe ist nur für kurze Einschaltzeiten vorgesehen und daher nicht für einen Dauerbetrieb ausgelegt. - Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hydraulikpumpenanordnung zu schaffen, bei der die zweite Hydraulikpumpe auch bei einem Fehler in dem Kreis der ersten Hydraulikpumpe von der Antriebsmaschine angetrieben wird und nur bei einem Ausfall der Antriebsmaschine die zweite Hydraulikpumpe von einem Hilfsantrieb antreibbar ist.
- Diese Aufgabe wird von einer Hydraulikpumpenanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Weil die Hydraulikpumpenanordnung mit einer ersten und einer zweiten Hydraulikpumpe versehen ist, die zum Antrieb mit einer Antriebsmaschine eines Kraftfahrzeugs gekoppelt sind, wobei weiter ein Hilfsantrieb vorgesehen ist, der mit der zweiten Hydraulikpumpe verbindbar ist und wobei bei Betrieb der Antriebsmaschine die erste und die zweite Hydraulikpumpe in Betrieb sind und der Hilfsantrieb entkoppelt ist und bei Stillstand der Antriebsmaschine die zweite Hydraulikpumpe von dem Hilfsantrieb antreibbar ist, während die erste Hydraulikpumpe und die Antriebsmaschine von der zweiten Hydraulikpumpe antriebsmäßig entkoppelt sind, kann die Antriebsmaschine beide Hydraulikpumpen simultan antreiben, unabhängig davon, ob in einem der beiden zugeordneten Hydraulikkreise ein Fehler aufgetreten ist. Erst bei einem Ausfall der Antriebsmaschine muß der Hilfsantrieb die zweite Hydraulikpumpe antreiben, ohne die erste Hydraulikpumpe oder gar die Antriebsmaschine mitdrehen zu müssen. Der Hilfsantrieb kann folglich relativ klein dimensioniert werden.
- Eine selbsttätige Kopplung und Entkopplung der ersten und der zweiten Hydraulikpumpe wird in einfacher Weise ermöglicht, wenn zwischen den beiden Hydraulikpumpen eine erste Freilaufkupplung vorgesehen ist. In gleicher Weise wird eine selbsttätige Kopplung zwischen dem Hilfsantrieb und der zweiten Hydraulikpumpe ermöglicht, wenn dort eine zweite Freilaufkupplung vorgesehen ist. Die erste Freilaufkupplung kuppelt dabei in dem von der Antriebsmaschine bewirkten Drehsinn zwischen der ersten und der zweiten Hydraulikpumpe, während die zweite Freilaufkupplung in diesem Drehsinn die zweite Hydraulikpumpe und den Hilfsantrieb trennt, während im Gegendrehsinn die erste Freilaufkupplung trennt und die zweite Freilaufkupplung einkuppelt.
- Vorzugsweise ist der Hilfsantrieb ein Elektromotor. Die Antriebsmaschine ist vorteilhaft ein Verbrennungsmotor.
- Eine kompakte Bauweise wird möglich, wenn die erste und die zweite Hydraulikpumpe koaxial angeordnete, parallele Antriebswellen aufweisen. Gleiches gilt für die Antriebswellen von Hilfsantrieb und zweiter Hydraulikpumpe. Die erste und die zweite Hydraulikpumpe oder die zweite Hydraulikpumpe und der Elektromotor können auch ein gemeinsames Gehäuse aufweisen.
- Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Die
1 zeigt: -
1 : Eine Hydraulikpumpenanordnung mit einem Verbrennungsmotor, einem Elektromotor und zwei Hydraulikpumpen in einer schematischen Darstellung. - In der
1 ist eine Antriebsmaschine eines Kraftfahrzeugs schematisch dargestellt und mit1 bezeichnet. Die Antriebsmaschine, üblicherweise ein Verbrennungsmotor, treibt über eine Ausgangswelle2 eine erste Hydraulikpumpe3 an. Die erste Hydraulikpumpe3 wiederum besitzt eine mit der Ausgangswelle2 drehfest gekoppelte Abtriebswelle4 . Diese ist über eine Freilaufkupplung5 mit einer Eingangswelle6 einer zweiten Hydraulikpumpe7 verbunden. Die zweite Hydraulikpumpe7 wiederum trägt eine Ausgangswelle8 mit einer Freilaufkupplung9 , die mit einer Ausgangswelle10 eines Elektromotors11 verbunden ist. - Wird nun die Antriebsmaschine
1 in Gang gesetzt, so dreht sie über ihre Abtriebswelle2 , die beispielsweise gegen die Achse der Kurbelwelle versetzt in Gestalt eines Keilriemenantriebs oder eines Stirnrädergetriebes ausgeführt werden kann, die erste Hydraulikpumpe3 und über deren Ausgangswelle und die in dieser Drehrichtung sperrende Freilaufkupplung5 die Eingangswelle6 der zweiten Hydraulikpumpe7 . Der Freilauf9 ist dabei in dieser Drehrichtung entkoppelt, so daß der Elektromotor11 steht. - In diesem Betriebszustand wird die Antriebsmaschine
1 , solange sie läuft, die erste Hydraulikpumpe3 und die zweite Hydraulikpumpe7 antreiben. Beide Hydraulikpumpen können jeweils einen eigenen (nicht weiter dargestellten) Lenkkreis mit entsprechenden hydraulischen Aktuatoren betätigen. - Tritt eine Störung in einem der beiden Lenkkreise auf, so wird der jeweils andere Lenkkreis über die fehlerfrei arbeitende Hydraulikpumpe betätigt. Ein Betätigen der Lenkung ist folglich bei laufender Antriebsmaschine möglich, ohne daß der Elektromotor
11 in Betrieb gesetzt werden muß. Erst wenn die Antriebsmaschine1 steht, wird der Elektromotor11 in Betrieb gesetzt und treibt über seine Ausgangswelle10 und die dann greifende Freilaufkupplung9 die Hydraulikpumpe7 an. Die Freilaufkupplung5 trennt in dieser Drehrichtung die erste Hydraulikpumpe3 von der zweiten Hydraulikpumpe7 , so daß der Elektromotor11 nur die zweite Hydraulikpumpe7 antreiben muß. In diesem Betriebszustand ist ein sicheres Lenken des Kraftfahrzeugs mit Hilfe des zweiten Hydraulikkreises, der von der Hydraulikpumpe gespeist wird, möglich. Der Elektromotor11 kann dabei relativ klein dimensioniert werden, da seine Betriebsdauer im Störungsfalle beschränkt ist. Bei stehender Antriebsmaschine1 wird das Kraftfahrzeug innerhalb kurzer Zeit zum Stehen kommen, so daß die Funktion der Lenkung über den Elektromotor11 nur bis zum Stillstand des Fahrzeugs aufrechterhalten bleiben muß. - Die konkrete konstruktive Ausgestaltung der Hydraulikpumpenanordnung kann je nach geplantem Einsatzzweck erheblich differieren. So können beispielsweise die Hydraulikpumpen
3 und7 in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet werden und direkt mit der Antriebsmaschine1 verbunden und dort angeflanscht sein. Sie können auch über Keilriemenantriebe mit der Antriebsmaschine1 und/oder dem Elektromotor11 verbunden werden. Es können auch zwei vollständig separate Hydraulikpumpen3 und7 verwendet werden, die in an sich bekannter Weise antriebsmäßig miteinander verbunden werden. Dabei können die Freiläufe5 ,9 in Riemenscheiben integriert sein. - Gegenüber der bisher bekannten Konfiguration, bei der die Inbetriebnahme des Hilfsantriebes unmittelbar erforderlich wurde, wenn eine Störung im Hydrauliksystem der ersten Hydraulikpumpe
3 auftrat, können die einzelnen Hydraulikpumpen3 ,7 ebenso wie der Hilfsantrieb in Gestalt des Elektromotors11 kleiner dimensioniert werden. Sie werden hierdurch sowohl leichter als auch preiswerter. Anders als bei der eingangs erwähnten Lösung, bei der die zweite Hydraulikpumpe von dem Getriebeausgang angetrieben wird, ist bei der vorliegenden Erfindung ein Lenken, wenn auch mit möglicherweise eingeschränkter Leistungsfähigkeit, bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten und im Stillstand möglich, wenn Antriebsmaschine und erster Hydraulikkreis ausgefallen sind.
Claims (9)
- Hydraulikpumpenanordnung mit einer ersten (
3 ) und einer zweiten (7 ) Hydraulikpumpe, die zum Antrieb mit einer Antriebsmaschine (1 ) eines Kraftfahrzeugs gekoppelt sind, wobei weiter ein Hilfsantrieb (11 ) vorgesehen ist, der mit der zweiten Hydraulikpumpe (7 ) verbindbar ist, und wobei bei Betrieb der Antriebsmaschine (1 ) die erste und die zweite Hydraulikpumpe (3 ,7 ) in Betrieb sind und der Hilfsantrieb (11 ) entkoppelt ist und bei Stillstand der Antriebsmaschine (1 ) die zweite Hydraulikpumpe (7 ) von dem Hilfsantrieb (11 ) antreibbar ist, während die erste Hydraulikpumpe (3 ) und die Antriebsmaschine (1 ) von der zweiten Hydraulikpumpe (7 ) antriebsmäßig entkoppelt sind. - Hydraulikpumpenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß antriebsmäßig zwischen der ersten (
3 ) und der zweiten (7 ) Hydraulikpumpe eine erste Freilaufkupplung (5 ) vorgesehen ist. - Hydraulikpumpenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Hilfsantrieb (
11 ) und der zweiten Hydraulikpumpe (7 ) eine zweite Freilaufkupplung (9 ) vorgesehen ist. - Hydraulikpumpenanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Freilaufkupplung (
5 ) in dem von der Antriebsmaschine (1 ) bewirkten Drehsinn die erste und die zweite Hydraulikpumpe (3 ,7 ) einkuppelt, während die zweite Freilaufkupplung (9 ) in diesem Drehsinn trennt und dass im Gegendrehsinn die erste Freilaufkupplung (5 ) trennt und die zweite Freilaufkupplung (9 ) einkuppelt. - Hydraulikpumpenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsantrieb (
11 ) ein Elektromotor ist. - Hydraulikpumpenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmaschine (
1 ) ein Verbrennungsmotor ist. - Hydraulikpumpenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Hydraulikpumpe (
3 ,7 ) koaxial angeordnete Antriebswellen (2 ,6 ) aufweisen. - Hydraulikpumpenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abtriebswelle (
10 ) des Hilfsantriebs (11 ) und die Antriebswelle (6 ) der zweiten Hydraulikpumpe (7 ) koaxial angeordnet sind. - Hydraulikpumpenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Hydraulikpumpe (
3 ,7 ) oder die zweite Hydraulikpumpe (7 ,11 ) und der Elektromotor ein gemeinsames Gehäuse aufweisen.
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