DE10016525C2 - Nickelfreie Weißkupferlegierung - Google Patents
Nickelfreie WeißkupferlegierungInfo
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf eine nickelfreie Weißkupferlegierung mit hervorragender Fe
stigkeit, Härte, Duktilität, Bearbeitbarkeit und Korrosionsbeständigkeit, die geeignet ist zum
Einsatz in Elementen, Schiebern, Anschlagelementen oder dergleichen für Reißverschlüsse,
oder in Zubehörteilen wie Metallknöpfen, Anschlagelementen bzw. Stoppern oder dergleichen
für Kleidungsstücke, aus denen keine Allergieprobleme entstehen und die sehr weiß sind.
Als konventionelle Kupferlegierungen, z. B. für die erwähnten Reißverschlüsse, wurden Kupfer-
Nickel-Zink-Legierungen, etwa Neusilber, das einen weißen Legierungsfarbton hat, oder Kup
fer-Zink-Legierungen wie Rotmessing oder Messing verwendet. Da Neusilber Nickel als Legie
rungselement enthält, ist die Korrosionsbeständigkeit hervorragend. Wenn es z. B. bei einem
Reißverschluß verwendet wird, der häufig in Hautkontakt kommt, entsteht wegen des Nickels
ein Allergieproblem. Andererseits stellen die Kupfer-Zinklegierungen wie. Rotmessing oder
Messing kein solches Allergieproblem dar, weil sie kein Nickel enthalten. Ihr Farbton ist jedoch
gelblich, und eine weiße Legierung läßt sich so nicht erzielen.
Ferner ist aus der DE 41 40 262 C1 die Verwendung einer Kupfer-Mangan-Zink-Legierung, be
stehend aus 7,5-35% Mangan, 4-30% Zink, Restkupfer und übliche Verunreinigungen, als
Legierung zur Herstellung von Brillenteilen bekannt. Diese bekannte Legierung kann neben
Kupfer, Mangan und Zink auch noch Zinn, Magnesium, Aluminium, Eisen und/oder Blei ent
halten.
Darüber hinaus ist aus der JP 54132424 A eine Kupfer-Mangan-Zink-Legierung bekannt, die
als zusätzliches Element Aluminium enthält. Diese Legierung kann zusätzlich Nickel und/oder
Blei enthalten. In diesem Fall können Titan und/oder Eisen hinzugefügt werden, um Uneben
heiten und gleichmäßige Poliereigenschaften zu gewährleisten.
Die vorliegende Erfindung hat somit zur Aufgabe, eine weiße Kupferlegierung mit hervorra
gender Festigkeit und Härte entsprechend Neusilber sowie hervorragender Bearbeitbarkeit,
Korrosionsbeständigkeit und Weiße, und ferner Duktilität anzugeben, die ferner kein Allergie
problem aufwirft, weil sie kein Nickel enthält. Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 an
gegebene Legierung gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhän
gigen Ansprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung hat Zn die Wirkung der Verbesserung der me
chanischen Eigenschaften der Legierung durch einen den Mischkristall festigenden Effekt, und
ferner, die Kosten der Legierung zu verringern. Wenn der Zn-Gehalt kleiner als 5% ist, werden
die Kostenminderungswirkung und der Festigungseffekt unzureichend. Wenn er andererseits
höher als 22% ist, verschlechtert sich die Spannungsrißfestigkeit (season cracking resistance)
und wechselt ferner die Kristallstruktur zu einer α + β-Phase, so daß keine ausreichende Kalt
bearbeitbarkeit sichergestellt werden kann. Ein bevorzugter Bereich ist 9-20%.
Mn hat die Wirkung, die mechanischen Eigenschaften der Legierung durch einen den Misch
kristall festigenden Effekt zu verbessern, und ferner die der Minderung der Kosten der Legie
rung. Ferner treten durch Zusatz von Mn in der angegebenen Menge als teilweiser Ersatz für
Zink als Wirkungen auf eine Verbesserung der Spannungsrißbeständigkeit sowie eine Verhin
derung eines zu gelblichen Farbtons der Kupferlegierung. Ferner wird der Schmelzpunkt der
Legierung verringert, wodurch die Gießeigenschaften verbessert und das Verdampfen von
Zink aus dem geschmolzenen Metall verringert wird. Bei 7% oder weniger wird der Farbton
gelblich. Bei mehr als 15% wird die Kristallstruktur
zu einer α + β-Phase, so daß eine ausreichende Kaltbearbeitbarkeit nicht sichergestellt werden
kann. Ein bevorzugter Bereich ist 8-15%.
Al hat die Wirkung, die Spannungsrißbeständigkeit zu verbessern, indem auf der Legierungs
oberfläche ein stabiler Oxydfilm gebildet wird. Ferner verbessert es die mechanischen Eigen
schaften der Legierung durch einen den Mischkristall festigenden Effekt und verringert außer
dem die Kosten der Legierung. Die untere Grenze des Al-Gehalts beträgt 0,5%. Wenn der
Gehalt zu klein ist, werden die Spannungsrißbeständigkeit und auch die Festigkeit unzurei
chend. Wenn der Al-Gehalt andererseits größer als 4% ist, wird die Kristallstruktur eine α + β-
Phase, so daß keine ausreichende Kaltbearbeitbarkeit sichergestellt werden kann. 2% oder
weniger sind bevorzugt.
Das Element X (zumindest ein Element aus der Gruppe Si und Cr) hat die Wirkung, beim
Schmelzen auf der Schmelzoberfläche eine Schicht zu bilden, und dient zum Verhindern der
Oxidation von Mn und des Verdampfens von Zn. Durch die Herstellung einer stabilen Oxyd
schicht auf der Legierungsoberfläche ergeben sich ferner die Funktionen der Verhinderung
einer Eliminierung von Mn beim Tempern und einer Verbesserung der Spannungsrißbestän
digkeit und schließlich der Verhinderung einer Farbveränderung mit Zeitablauf wegen Oxida
tion von Mn. Die untere Grenze für die Menge des Elements X lautet: mehr als 0%. Wenn die
Menge jedoch zu gering ist, werden die obigen Wirkungen nicht in besonders befriedigender
Weise erzielt. Daher beträgt die Menge 0,02% und mehr. Wenn die Menge über 0,3% liegt,
bildet sich eine intermetallische Verbindung mit den Elementen in der Zusammensetzung, wo
durch sich die Kaltbearbeitbarkeit verschlechtert.
Die erfindungsgemäße Legierung liegt im Zustand einer einzigen α-Phase vor und kann eine
ausreichende Kaltbearbeitbarkeit sicherstellen. Außerhalb des erfindungsgemäßen Zusam
mensetzungsbereichs tendiert die Kristallstruktur zu einer α + β-Phase und verschlechtert sich
die Bearbeitbarkeit.
Ferner liegt der Farbton der erfindungsgemäßen Legierung in den Bereichen
0 < a* < 4 und 7 < b * < 15 auf der Basis des Farbdiagramms (chromaticity diagram)
des durch die JIS Z 8729 definierten Farbmeßsystems (L*, a*, b*).
Der in dieser Beschreibung erwähnte Farbton wird dargestellt durch den Wert des
psychometrischen Helligkeitsindex L* (lightness, Helligkeit) und der
psychometrischen Farbindices a* (grün-rot) und b* (blau-gelb), und zwar
ausgedrückt entsprechend der Spezifikation von Materialfarben nach der
Definition JIS Z 8729. Insbesondere ist es, um entsprechend dieser Erfindung
eine weiße Farbe zu erzielen, günstig, fast eine Farblosigkeit einzustellen
(achromatic color), die definiert werden kann durch die obigen Farbindices a* und
b*.
Die Erfindung wird im folgenden auf der Basis von Beispielen genauer
beschrieben.
Bei den in Tabelle 1 gezeigten Beispielen 1-9 der Erfindung wurden
Testmaterialien wie folgt hergestellt und ausgewertet. Die gleiche Prozedur wurde
mit den Vergleichsbeispielen 1-7 in Tabelle 1 durchgeführt.
Reines Cu (99,9%), reines Zn (99,9-99,99%) reines Mn (99,9%), reines Al
(99,99%), reines Ti, reines Si und reines Cr wurden so abgemessen, daß sich für
jede der vorab festgelegten Zusammensetzungen ein Barren von 200 cm3 ergab.
Jede Zusammensetzung wurde in Ar Atmosphäre (10 cmHg) mit Hochfrequenz
geschmolzen, für 4 Minuten gehalten und dann in eine Kupfergußform gegossen
(40 mm Durchmesser × 28 mm Länge). Der erhaltene Barren (200 cm3) wurde auf
eine Länge von ungefähr 70 mm geschnitten, um eine Extrusionstablette zu
bilden. Die Extrusion wurde durchgeführt bei einer Tablettentemperatur von 800°
C und einer Behältertemperatur von 600°C. Mit dem erhaltenen
Extrusionsmaterial (8 mm Durchmesser x ungefähr 1300 mm Länge) wurde eine
Wärmebehandlung bei 800°C für eine Stunde gefolgt von Abkühlen in einem
Ofen durchgeführt (im folgenden als "Wärmebehandlung" bezeichnet). Das
Extrusionsmaterial (Draht), mit dem diese Wärmebehandlung durchgeführt wurde,
wurde als Basismaterial für die Tests verwendet.
Die erhaltenen Testmaterialien wurden mit SiC-Polierpapier und Diamantpaste
spiegelpoliert und mit einem chromatischen Farbdifferenzmeßgerät (chromatic
color-difference meter) vermessen (CR-300 von Minolta Ltd.), und die Resultate
wurden gemäß JIS Z 8729 ausgedrückt durch L*, a* und b*.
Alle erfindungsgemäßen Testmaterialien haben den Farbton weiß, und bei
Verwendung in einem Reißverschlußteil ergibt sich eine hochwertige Anmutung.
Ferner wurde die mikrokristalline Struktur aller so hergestellten Testmaterialien
untersucht. Die erfindungsgemäßen Testmaterialien waren alle Legierungen mit
einer einzigen α-Phase, waren also Materialien mit guter Kaltbearbeitbarkeit.
Soweit bei den Vergleichsbeispielen eine zweite Phase koexistierte, traten bei der
Kaltbearbeitung Risse oder dergleichen auf. Bei den Materialien der
erfindungsgemäßen Beispiele wurde keine Rißbildung oder dergleichen
beobachtet. Bei dem besonderen Fall des Einsatzes als Reißverschlußelement,
werden Y-förmige Elemente angepaßt und an einem Kleidungsstück befestigt. Die
aus dem erfindungsgemäßen Material hergestellten Reißverschlußelemente
können an einem Kleidungsstück ohne Rißbildung usw. fest angebracht werden.
Die Härte (Hv) ist dargestellt durch mit einem Vickers-Mikrohärtetester bei einer
Last von 25 g gemessene Werte (DPN). Es ergibt sich, daß die Materialien der
erfindungsgemäßen Beispiele eine mindestens so gute Härte wie Neusilber
(Vergleichsbeispiel 7) haben, das gegenwärtig als Reißverschlußteil verwendet
wird, und für ein Reißverschlußteil geeignete mechanische Eigenschaften wie
Festigkeit oder Härte zeigen.
Ferner wurden die erhaltenen Testmaterialien mit einem Kaltkompressionstest
von 80% belastet und auf das Vorliegen von Rissen auf der Oberfläche
untersucht.
In Tabelle 1 bedeutet "0", daß auf der Materialoberfläche kein Riß auftrat, und X, daß auf der
Materialoberfläche ein Riß auftrat. Es ergibt sich, daß bei allen Materialien der erfindungsge
mäßen Beispiele auf der Oberfläche keine Risse auftraten. Beim Einsetzen als Reißver
schlußelemente treten bei der Befestigung der Elemente an einem Kleidungsstück maximal
Kaltbelastungen von 80% auf (80% strain). Aus den Resultaten ergibt sich, daß die Materia
lien der erfindungsgemäßen Beispiele kein Problem zeigen, auch wenn eine Kaltbelastung von
80% auftritt.
Die Farbverlustfestigkeit wurde so untersucht, daß die erhaltenen Testmaterialien mit SiC-
Polierpapier und Diamantpaste spiegelpoliert wurden und ein Test in einer Atmosphäre bei
einer konstanten Temperatur von 80°C und einer Feuchtigkeit von 90% relativer Feuchte
durchgeführt wurde, wonach die Oberflächen der Testmaterialien mit dem Farbdifferenzmeß
gerät gemessen wurden. Die Bewertung der Farbverlustfestigkeit wurde durchgeführt auf der
Basis von numerischen Werten, die erhalten wurden durch Einführen von Indices vor und nach
dem Konstanttemperatur- und Feuchtigkeitstest in die folgende Gleichung:
Entfärbung =
√[(a*)2 + (b*)2 + (L*)2] - √[(a'*)2 + (b'*)2 + (L'*)2]
(In der Formel sind a*, b* und L* die Indices vor dem Konstanttemperatur- und Feuchtigkeits
test und a'*, b'* und L'* die Indizes nach dem Konstanttemperatur- und Feuchtigkeitstest.)
Aus den in Tabelle 1 dargestellten Testresultaten ergibt sich klar, daß die erfindungsgemäßen
Beispielmaterialien in der obigen Gleichung kleine Werte zeigen und eine hervorragende
Farbverlustbeständigkeit haben. Daher zeigt ein Reißverschlußteil aus erfindungsgemäßem
Material eine hohe Farbverlustbeständigkeit bei Wäsche mit warmem Wasser. Bei diesem
Test wurde eine europäische Warmwasserwäsche als Standard angenommen. Die Span
nungsrißbeständigkeit wurde wie folgt bewertet: Mit einem Kaltkompressionstest wurden die
Testmaterialien mit einer 80%-Belastung behandelt, Ammoniak ausgesetzt
unter Verwendung einer 12,5%-igen wässrigen Ammoniaklösung und auf das Vorliegen von
Rissen auf der Oberfläche untersucht. In Tabelle 1 bedeutet "0", daß auf der Materialoberflä
che kein Riß vorlag, und "X", daß auf der Materialoberfläche ein Riß vorlag. Bei keinem erfin
dungsgemäßen Materialbeispiel trat auf der Oberfläche ein Riß auf. Daraus ergibt sich, daß
die Erfindung Materialien zur Verfügung stellt, die kaum Probleme mit Rissen wegen mechani
scher Beanspruchung, Atmosphären- und Umwelteinwirkungen zeigen, auch wenn sie als
Reißverschlußelemente angepaßt und an einem Kleidungsstück befestigt werden.
Die Erfindung besteht in einer nickelfreien weißen Kupferlegierung mit hervorragender Festig
keit und Härte wie bei Neusilber sowie hervorragender Bearbeitbarkeit und Korrosionsfestig
keit sowie Duktilität. Auch als Element, Schieber, Stopper oder dergleichen für Reißver
schlüsse oder als Zubehörartikel, etwa Knopf, Stopper oder Anschlagelement oder dergleichen
für Kleidungsstücke und unter Hautkontakt besteht keine Gefahr von allergischen Reaktionen
auf diese Gegenstände, weil sie frei von Ni sind, wobei sie weiterhin ein schönes Weiß zeigen,
das sehr dekorativ ist.
Claims (4)
1. Nickelfreie Weißkupferlegierung, dargestellt durch die allgemeine Formel:
CuaZnbMncAldXe,
wobei X zumindest ein Element aus der Gruppe aus Si, Ti, und Cr ist; b, c, d und e be tragen 5 ≦ b ≦ 22, 7 < c ≦ 15, 0.5 ≦ d ≦ 4 und 0.02 ≦ e ≦ 0.3 in Gewichtsprozent und a der Rest ist, wobei die Legierung im übrigen unvermeidbare Elemente enthalten kann.
CuaZnbMncAldXe,
wobei X zumindest ein Element aus der Gruppe aus Si, Ti, und Cr ist; b, c, d und e be tragen 5 ≦ b ≦ 22, 7 < c ≦ 15, 0.5 ≦ d ≦ 4 und 0.02 ≦ e ≦ 0.3 in Gewichtsprozent und a der Rest ist, wobei die Legierung im übrigen unvermeidbare Elemente enthalten kann.
2. Nickelfreie Weißkupferlegierung nach Anspruch 1, wobei b, c, und d betragen 9 ≦ b ≦ 20,
8 ≦ c ≦ 15 und 0.5 ≦ d ≦ 2 in Gewichtsprozent.
3. Nickelfreie Weißkupferlegierung nach Anspruch 1 oder 2, die bei
Raumtemperatur in einem einzigen α-Phasen-Zustand ist.
4. Nickelfreie Weißkupferlegierung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, die
einen solchen Farbton hat, daß die den Farbton darstellenden und durch die
JIS Z 8729 definierten a*- und b*-Werte betragen 0 < a* < 4 und 7 < b* < 15.
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