DE10016234A1 - Verfahren zur Bildgebung mittels Kernspinresonanz bei einer auf einem unregelmäßigen Gitter verlaufenden K-Raum-Trajektorie - Google Patents
Verfahren zur Bildgebung mittels Kernspinresonanz bei einer auf einem unregelmäßigen Gitter verlaufenden K-Raum-TrajektorieInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Bildgebung mittels Kernspinresonanz bei einer auf einem unregelmäßigen Gitter verlaufenden K-Raum-Trajektorie umfasst die Schritte: Empfangen von Magnetresonanzsignalen unter der Einwirkung eines magnetischen Gradientenfeldes, während des Empfangs wird eine Richtung eines Gradienten des Gradientenfeldes geändert, so dass die K-Raum-Trajektorie (2) gekrümmt verläuft, Abtasten der Magnetresonanzsignale mit einer variablen Abtastrate und Digitalisieren von Abtastwerten (4), die Abtastrate wird so variiert, dass eine Belegungsdichte des K-Raums mit Abtastwerten im wesentlichen gleichförmig ist, aus den Abtastwerten (4) werden mittels Interpolation Interpolationsabtastwerte erzeugt, die auf einem rechteckigen Raster im K-Raum angeordnet sind, die Interpolationsabtastwerte werden einer Fourier-Transformation (18) unterworfen zur Erzeugung von Bilddaten.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildgebung mittels
Kernspinresonanz bei einer auf einem unregelmäßigen Gitter
verlaufenden K-Raum-Trajektorie.
Zur Bilderzeugung mittels kernmagnetischer Resonanz werden
Magnetresonanzsignale vor und während ihres Empfangs mit
magnetischen Gradientenfeldern ortskodiert. Die Ortskodierung
bedeutet, dass ein sogenannter K-Raum mit Signalen belegt
wird, wobei der K-Raum über das Zeitintegral der Gradienten
felder definiert ist. Die Signale im K-Raum werden dann einer
Fourier-Transformation unterworfen, deren Ergebnis einer
Bilddarstellung zugeführt wird. Bei einigen schnellen Pulsse
quenzen, insbesondere bei dem Echoplanar-Verfahren, werden
die Gradientenfelder zusätzlich während des Empfangs der
Magnetresonanzsignale schnell geändert. Dabei wird beispiels
weise die Amplitude eines ersten Gradientenfeldes bei kons
tanter Amplitude eines weiteren Gradientenfeldes, dessen
Gradient senkrecht zum Gradienten des ersten Gradientenfelds
ausgerichtet ist, sinusförmig geändert. Damit ergibt sich im
K-Raum eine sinusförmige Signalbelegung.
So ist aus der EP 0 076 054 B1 ein Verfahren zur Bildgebung
mittels kernmagnetischer Resonanz unter Ausnutzung von Echo
planar-Sequenzen bekannt, bei dem sinusförmige Gradienten
verwendet werden. Um dabei Bildverzerrungen zu vermeiden,
erfolgt die Abtastung der empfangenen Magnetresonanzsignale
äquidistant im K-Raum. Das entspricht einer nicht äquidistan
ten Abtastung der empfangenen Magnetresonanzsignale im Zeit
bereich. Da die Abtastung auf einer mäanderförmigen Trajekto
rie entlang der Zeilen des kartesischen k-Raum-Gitters erfol
gen muß, kann nicht die schnellstmögliche Abtastung des k-
Raums erreicht werden. Damit sind auch andere Eigenschaften,
wie z. B. die Bewegungsempfindlichkeit, im wesentlichen fest
gelegt.
In der DE 40 03 547 A1 ist beschrieben, wie bei einer Abtas
tung mit konstanter Abtastrate im Zeitbereich die Bildinfor
mation entzerrt werden kann. Die konstante Abtastrate bei
einer sinusförmigen Trajektorie im K-Raum bedeutet eine nicht
äquidistante Belegung des K-Raums mit Signalen. Die nicht
äquidistanten Signale werden dann über eine Interpolation auf
ein rechteckförmiges Raster abgebildet. Die darauf folgende
Fourier-Transformation ergibt dann Bilddaten für eine unver
zerrte Darstellung. Die Abtastung des empfangenen Magnetreso
nanzsignals muss sich danach ausrichten, dass für die höchste
abzutastende Frequenz das Abtasttheorem noch erfüllt ist. Das
bedeutet jedoch bei der hier benutzten konstanten Abtastrate,
dass andere Bereiche des Magnetresonanzsignals stark überab
getastet werden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Bildgebung mittels magnetischer Resonanz anzugeben, bei
dem bei auf einem unregelmäßigen Gitter verlaufenden K-Raum-
Trajektorien die Rekonstruktion der Bilddaten aus den
empfangenen Magnetresonanzsignalen mit einem verringerten
Aufwand durchgeführt werden kann.
Die Aufgabe wird mit den folgenden Verfahrensschritten ge
löst: Empfangen von Magnetresonanzsignalen unter der Einwir
kung eines magnetischen Gradientenfeldes, während des Emp
fangs wird eine Richtung eines Gradienten des Gradientenfel
des geändert, so dass die K-Raum-Trajektorie auf einem un
regelmäßigen Gitter verläuft, Abtasten der Magnetresonanz
signale mit einer variablen Abtastrate und Digitalisieren von
Abtastwerten, die Abtastrate wird so variiert, dass eine Be
legungsdichte des K-Raums mit Abtastwerten im wesentlichen
gleichförmig ist. Das erfindungsgemäße Verfahren ergibt einen
zweifachen Vorteil im Hinblick auf den Aufwand zur Rekonstruktion
der Bilddaten. Erstens ist es durch die variable
Abtastrate möglich, immer optimal eine das Abtasttheorem er
füllende Abtastung durchzuführen, wodurch gegenüber einer
konstanten Abtastung erheblich weniger Rohdaten erzeugt
werden. Allerdings liegen die Abtastwerte noch nicht auf
einem rechteckigen Gitter, so dass mit einer Interpolation
noch Interpolationsdaten erzeugt werden müssen. Wegen der
durch die gleiche Abtastdichte erfolgte gleichmäßige Belegung
des K-Raums mit Abtastwerten ist keine Abtastdichtekorrektur
erforderlich, wodurch ein Signalverarbeitungsschritt einge
spart wird. Das gilt sowohl für 2D- als auch für 3D-Trajek
torien, bei denen während der Empfangsphase (Readout) die
Gradientenamplituden, wie beispielsweise bei rosettenförmiger
Abtastung (Lissajous-Figuren-Trajektorie) oder bei Projek
tionsabtastung variiert werden. Allgemeinere Abtasttrajekto
rien, wie z. B. archimedische Spiralen, ergeben kürzere Ab
tastzeiten bei gegebener Gradientenleistung (Amplitude und
Anstiegszeit) und besitzen günstigere Bewegungsanfälligkeit.
Diese Trajektorien überfahren allerdings nicht die Gitter
punkte des kartesischen k-Raumgitters.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung verläuft die K-Raum-
Trajektorie spiralförmig. Damit wird die Mitte des K-Raums
zuerst abgetastet, die den Kontrast in der Bildgebung be
stimmt. So können wichtige Bildinformationen beider Bild
gebung von schnell veränderlichen Vorgängen zuerst gewonnen
werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch
aus, dass die Interpolation als Sinc-Interpolation ausgeführt
wird. Diese Interpolation lässt sich bei dem mit gleicher Ab
tastdichte belegten K-Raum besonders einfach durchführen. An
den Rasterpunkten sich ergebende Werte der mit den entspre
chenden Abtastwerten gewichteten sinc-Funktion werden auf
addiert und ergeben so die Interpolationswerte.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von zwei Figuren
beispielhaft erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm einer spiralenförmigen 2D-K-Raum-
Trajektorie mit einer gleichen Abtastpunktedichte und
Fig. 2 in einer Übersichtsdarstellung die wesentlichen
Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bildgebung mittels magne
tischer Resonanz oder Kernspinresonanz kann - bis auf die
nachfolgend beschriebenen Unterschiede - auf einem herkömm
lichen diagnostischen Magnetresonanzgerät eingesetzt werden.
Der Aufbau eines derartigen Geräts ist vielerorts beschrie
ben. Auch auf die grundlegenden Verfahren zur Bildgebung ist
das erfindungsgemäße Verfahren anwendbar. Allerdings wird
dann davon ausgegangen, dass eine Ortskodierung von empfange
nen Magnetresonanzsignalen während des Empfangs mittels in
der Amplitude kontinuierlich veränderten Magnetfeldern er
folgt. Damit ändert sich die Richtung des Gradienten des
Gradientenfeldes. Die k-Raum-Trajektorie verläuft auf einem
unregelmäßigen Gitter. Der Darstellung im K-Raum entspricht
dies einer gekrümmten Trajektorie. Die Krümmung der K-Raum-
Trajektorie kann sowohl nur in einer Ebene (2D-K-Raum-Tra
jektorie) wie auch im Raum (3D-K-Raum-Trajektorie) ausgebil
det sein. Beispielhaft für Bildgebungssequenzen mit sich
ändernder Gradientenrichtung während des Empfangs wird das
Echoplanar-Verfahren oder auch das Spiral-Abtastungsverfahren
gerannt. Der Empfangsgradient wird auch als Lese- oder Read
gradient bezeichnet.
Der Gradientenverlauf oder auch die K-Raum-Trajektorie wird
vor Ablauf der ausgewählten Messsequenz festgelegt bzw. aus
einer Vielzahl von gespeicherten Sequenzen ausgewählt. Grund
sätzlich wird Trajektorie so festgelegt, dass der gesamte K-
Raum durchlaufen wird.
Als Beispiel ist in Fig. 1 eine K-Raum-Trajektorie 2 in einer
kx-ky-Ebene dargestellt, die einen Verlauf entsprechend einer
Archimedischen Spirale aufweist. Die Ebene entspricht einer
ausgewählten Schicht im Untersuchungsobjekt. Die Archimedi
sche Spirale zeichnet sich dadurch aus, dass der radiale
Abstand der einzelnen Spiralgänge zueinander gleich ist. Die
se Trajektorie 2 wird durch zwei sinusförmige Gradientenfel
der erzeugt, deren Gradienten senkrecht aufeinander stehen,
beispielsweise ein x- und ein y-Gradientenfeld. Dabei sind
die beiden Gradientenfelder in ihrem zeitlichen Ablauf um 90°
zueinander phasenverschoben. Die Amplituden der Gradienten
felder wachsen beide linear mit der Zeit.
Abtastpunkte 4 werden nun so auf der Trajektorie 2 angeord
net, dass zum einen das Abtasttheorem erfüllt ist und zum
anderen die Anzahl der Abtastpunkte 4 pro Flächenelement für
jedes Flächenelement 6 annähernd gleich ist. In Fig. 1 sind
nur einige Abtastpunkte 4 beispielhaft auf der Trajektorie 2
eingezeichnet, tatsächlich wird die gesamte Trajektorie 2 mit
Abtastpunkten 4 belegt. Aus dem zeitlichen Verlauf der Gra
dientenfelder lässt sich für jeden Abtastpunkt 4 im K-Raum
der dazugehörige Abtastzeitpunkt bestimmen. Die Abtastpunkte
4 liegen auf einem unregelmäßigen Gitter. Diese Abtast
zeitpunkte sind beispielsweise in einem Speicher 8 (siehe Fig.
2) abgespeichert.
Fig. 2 zeigt in einer Übersichtsdarstellung die wesentlichen
Schritte zur Bildgebung bei einer gekrümmten K-Raum-
Trajektorie. Der Ablauf der Messsequenz wird beim Empfang der
Magnetresonanzsignale so gesteuert, dass entsprechend dem
zeitlichen Gradientenverlauf die empfangenen
Magnetresonanzsignale abgetastet und digitalisiert werden.
Die Abtastzeitpunkte dazu werden aus dem Speicher 8
ausgelesen und zum Triggern eines in seiner Abtastrate
variablen Analog-Digital-Wandlers 10 verwendet. Die
Abtastwerte 4 werden dann in einer Messwertematrix 12
zwischengespeichert.
Der K-Raum ist zwar weitgehend gleichmäßig mit Abtastwerten 4
belegt, die Abtastwerte 4 selbst sind jedoch nicht äqui
distant zueinander angeordnet. Aus den Abtastwerten werden
nun mittels einer Interpolation 14 Interpolationsabtastwerte
erzeugt, die auf einem rechteckigen Raster im K-Raum angeord
net sind. Hier werden die Interpolationswerte mit einem sinc-
Interpolationsverfahren erzeugt. Jeder Abtastwert 4 besitzt
einen sinc-funktionsartigen Verlauf im K-Raum, so dass die
sich an den Rasterpunkten einstellenden sinc-Funktionswerte
der Abtastwerte 4 lediglich addiert werden müssen. Dabei kann
die Interpolation auf die Abtastwerte 4 beschränkt werden,
die in unmittelbarer Umgebung des Interpolationsabtastwerts
angeordnet sind. Wegen der gleichmäßigen Abtastdichte im K-
Raum sind keine zusätzlichen Gewichtungen der Interpolations
abtasiwerte durchzuführen. Die Interpolationsabtastwerte
werden in einer Interpolationsdatenmatrix 16 abgespeichert.
Die Interpolationsabtastwerte sind nun so im K-Raum ange
ordnet, dass daraus mittels einer Fast-Fourier-Transformation
18 Bilddaten rekonstruiert werden können. Die Bilddaten wer
den einer Anzeigevorrichtung 20 zugeführt, die dann die
Struktur des Untersuchungsgebiets unverzerrt wiedergibt.
Das vorstehend beschriebene Beispiel betrifft eine 2D-K-Raum-
Trajektorie. Das Verfahren zur optimalen Belegung des K-Raum
mit Abtastwerten und damit zur aufwandsarmen Rekonstruktion
von Magnetresonanzbildern kann jedoch gleichfalls auf 3D-K-
Raum-Trajektorien angewendet werden. Dann hat die Belegung
des K-Raums mit Abtastwerten so zu erfolgen, dass die Anzahl
der Abtastwerte pro Volumenelement des K-Raums für jedes Vo
lumenelement annähernd gleich ist. Die entsprechenden Abtast
zeitpunkte ergeben sich dann wiederum aus dem zeitlichen
Gradientenverlauf, die diese K-Raum-Trajektorie erzeugt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Bildgebung mittels Kernspinresonanz bei einer
auf einem unregelmäßigen Gitter verlaufenden K-Raum-
Trajektorie mit den Schritten:
- - Empfangen von Magnetresonanzsignalen unter der Einwirkung eines magnetischen Gradientenfeldes,
- - während des Empfangs wird eine Richtung eines Gradienten des Gradientenfeldes so geändert, so dass die K-Raum- Trajektorie (2) auf einem unregelmäßigen Gitter verläuft,
- - Abtasten der Magnetresonanzsignale mit einer variablen Abtastrate und Digitalisieren von Abtastwerten (4),
- - die Abtastrate wird so variiert, dass eine Belegungsdichte des K-Raums mit Abtastwerten im wesentlichen gleichförmig ist,
- - aus den Abtastwerten (4) werden mittels Interpolation Interpolationsabtastwerte erzeugt, die auf einem rechteckigen Raster im K-Raum angeordnet sind,
- - die Interpolationsabtastwerte werden einer Fourier- Transformation (18) unterworfen zur Erzeugung von Bilddaten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Änderung der
Richtung des Gradienten kontinuierlich erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die K-Raum-
Trajektorie spiralförmig verläuft.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die K-Raum-
Trajektorie in Form einer Archimedischen Spirale verläuft.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Interpolation als Sinc-Interpolation ausgeführt wird.
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