DE19636092A1 - Verfahren zur Rekonstruktion eines Bildes aus MR-Signalen - Google Patents
Verfahren zur Rekonstruktion eines Bildes aus MR-SignalenInfo
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Description
Heute gebräuchliche Rekonstruktionsverfahren in der Magnetre
sonanzbildgebung beruhen im allgemeinen auf dem Fourier-
Transformationsverfahren, wie es zuerst in der US-Patent
schrift 4,070,611 beschrieben wurde. Dabei werden MR-Signale
durch geschaltete Gradienten in zwei oder auch drei senkrecht
aufeinanderstehenden Richtungen phasencodiert. Die phasenco
dierten Kernresonanzsignale werden phasenempfindlich abgeta
stet, digitalisiert und entsprechend ihrer Phasencodierung in
eine Meßdatenmatrix eingetragen. Diese Meßdatenmatrix kann
man als Meßdatenraum betrachten, der in der MR-Bildgebung im
allgemeinen als k-Raum bezeichnet wird. Für den k-Raum gilt
folgende Definition:
Dabei ist γ die Larmor-Konstante und Gx, Gy, Gz ein Magnet
feldgradient in der Richtung x, y bzw. z.
Zwischen dem Ortsraum (also dem Bild) und dem k-Raum besteht
mathematisch der Zusammenhang über eine mehrdimensionale Fou
rier-Transformation:
S(kx, ky, kz) = ∭ ρ(x, y, z)ei(k z)dxdydz (2)
Dabei ist ρ(x,y,z) die Spindichteverteilung und S das erhal
tene Signal. Da die Meßwerte als diskrete numerische Werte
vorliegen, wird die Fourier-Transformation als diskrete Fou
rier-Transformation mittels des FFT-(Fast Fourier Transform)-
Verfahrens durchgeführt.
Dieses Verfahren ist jedoch nur dann optimal, wenn der k-Raum
durch die MR-Messung in allen Richtungen äquidistant belegt
ist und wenn auf ein äquidistantes Bildraster abgebildet
wird. Die erste Voraussetzung ist nur dann gegeben, wenn die
zur Ortscodierung angewandten Gradienten während der Auslese
zeit des Kernresonanzsignals konstant sind und bei der Pha
sencodierung konstante Schrittweiten angewandt werden. Dies
ist jedoch nicht immer der Fall. So wird z. B. beim Echo
Planar Imaging-(EPT)-Verfahren häufig unter einem sinusförmi
gen Gradienten abgetastet, da dieser einfacher mit der erfor
derlichen Schaltfrequenz und Gradientenamplitude als Recht
eckpulse erzeugt werden kann. Auch bei herkömmlichen Sequen
zen kann man dadurch Meßzeit sparen, daß man die Kernreso
nanzsignale nicht nur unter dem konstanten Teil des Auslese
gradienten abtastet, sondern auch während der Rampen. Da die
diskrete FFT ein gleichmäßiges k-Raumgitter voraussetzt, wer
den die Meßwerte im allgemeinen auf das konstante k-Raumgit
ter interpoliert. Damit ist jedoch eine Verschlechterung des
Signal/Rausch-Verhältnisses verbunden.
Für den oben bereits angegebenen Fall, daß eine ungleichmäßi
ge Auflösung im Ortsraum gewünscht wird, wurde in der
DE 43 09 958 C1 vorgeschlagen, Gradienten mit nichtlinearer
Ortsabhängigkeit zu verwenden. Die Ortsinformation wird dann
aus den gewonnenen Signalen nicht wie üblich durch Fourier-
Transformation, sondern durch ein lineares Gleichungssystem
in der Form
wobei pm der m-te Auslesepunkt
im k-Raum, cn das Signal aus dem n-ten Kompartment und gmn
die Phasendispersion beschreibt, die im n-ten Kompartment
aufgrund der Auslese/Phasencodierung zum Zeitpunkt der Daten
aufnahme des m-ten Datenpunktes herrscht.
Ein weiteres Verfahren zur Bildrekonstruktion mittels linea
rer Gleichungssysteme bei ungleichmäßiger Ortsauflösung wurde
beschrieben von Yue Cao et al. "Locally Focused MRI", Magne
tic Resonance in Medicine, 34, 858-867 (1995). Erste Vor
schläge zur Anwendung des obengenannten Gleichungssystems auf
MR wurden schließlich schon in dem Artikel Xiaoping Hu et al.
"SLIM: Spectral Localization by Imaging", Magnetic Resonance
in Medicine 8, 314-322 (1988), gemacht.
All diese genannten Literaturstellen betreffen jedoch das
Problem der ungleichmäßigen Ortsauflösung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Bildrekon
struktionsverfahren so auszugestalten, daß man eine direkte
Abbildung eines irregulär belegten k-Raums auf den Ortsraum
erhält, ohne daß irgendwelche Interpolationsverluste in Kauf
zu nehmen sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale
des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Fig. 1 bis 13 näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine herkömmliche Gradientenechosequenz zur
Erläuterung der Problemstellung,
Fig. 2 ein Beispiel für die reguläre Abtastung des
k-Raums in Ausleserichtung,
Fig. 3 die damit erhaltene reguläre Belegung des
k-Raums,
Fig. 4 eine irreguläre Belegung des k-Raums in
Ausleserichtung,
Fig. 5 eine EPI-Sequenz mit sinusförmigem Auslese
gradienten als typischen Anwendungsfall für
die Erfindung,
Fig. 6 die Belegung des k-Raums bei einer Pulsse
quenz nach Fig. 5,
Fig. 7 den Verlauf zweier Auslesegradienten bei
einem "Spiral Scan"-Verfahren als weitere
Anwendungsmöglichkeit der Erfindung,
Fig. 8 die daraus entstehende Belegung des k-Raums
Fig. 9 bis 13 verschiedene Simulationsergebnisse.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird das herkömmliche
Prinzip der Bildgewinnung mit rechteckförmigen Gradienten und
zweidimensionaler Fourier-Transformation im folgenden anhand
einer einfachen Pulssequenz nach Fig. 1 kurz erläutert. Eine
detaillierte Darstellung dieser Pulssequenz ist in der
EP-B1-0 046 782 enthalten.
Bei der Pulssequenz nach Fig. 1 wird das Untersuchungsobjekt
durch einen 90°-Hochfrequenzpuls angeregt, der durch gleich
zeitiges Einschalten eines Gradienten Gz⁺ in z-Richtung
schichtselektiv wirkt. Durch einen nachfolgenden, entgegenge
setzt gerichteten z-Gradienten Gz⁻ wird die durch den ersten
z-Gradienten Gz⁺ erzeugte Dephasierung wieder rückgängig ge
macht. Gleichzeitig wird ein negativer Gradient Gz⁻ einge
schaltet, der die Kernspins in x-Richtung dephasiert, sowie
ein Phasencodiergradient Gy, der den Kernspins einen von ih
rer y-Lage abhängigen Phasengang einprägt. Anschließend wird
eine positiver Gradient Gx⁺ eingeschaltet, mit dem die Kern
spins wieder in x-Richtung rephasiert werden und unter dessen
Wirkung das Signal S ausgelesen wird. Das Signal S wird als
komplexe Größe durch phasenempfindliche Demodulation gemes
sen. Das so gewonnene analoge Signal wird in einem Zeitraster
abgetastet, die Abtastwerte werden digitalisiert und in eine
Zeile einer Meßmatrix eingetragen.
Die dargestellte Pulsfolge wird n mal durchgeführt, wobei von
Pulsfolge zu Puls folge die Amplitude des y-Gradientenpulses
in äquidistanten Schritten variiert. Die nach Demodulation
und Abtastung gewonnenen digitalen Signale werden jeweils
wieder in eine Zeile der Meßmatrix eingeschrieben, so daß man
schließlich eine Meßmatrix mit n Zeilen erhält, wie sie sche
matisch in Fig. 3 abgebildet ist. Die Meßmatrix kann man als
Meßdatenraum, im zweidimensionalen Fall als Meßdatenebene be
trachten, in der auf einem äquidistanten Punktnetz die Si
gnalwerte gemessen werden. Dieser Meßdatenraum wird in der
Kernspintomographie im allgemeinen als k-Raum bezeichnet.
Die für die Bilderzeugung notwendige Information über die
räumliche Herkunft der Signalbeiträge S ist in den Phasenfak
toren codiert, wobei zwischen dem Ortsraum (also dem Bild)
und dem k-Raum mathematisch der Zusammenhang über die ein
gangs erläuterte Fourier-Transformation besteht. Da hier nur
eine zweidimensionale Schicht abgebildet wird, vereinfachen
sich die Gleichungen auf zwei Dimensionen.
Für den in Fig. 2 dargestellten Fall rechteckförmiger Gra
dienten gilt ferner vereinfacht:
kx(t) = γ · Gx · Tx (3)
ky(t) = γ · Gyi · Ty (4)
wobei Tx, Ty die Gesamtdauer des Phasencodiergradienten Gx
bzw. Gy und i der Phasencodierschritt ist.
In diesem Fall kann die Abtastung des Kernspinresonanzsi
gnals, also z. B. die Triggerung des ADC-Wandlers zur Umset
zung des Signals in Digitalwerte äquidistant in der Zeit
durchgeführt werden.
Fig. 2 veranschaulicht, daß bei einem konstanten Gradienten
G(t) in der Ausleserichtung eine Meßwerttriggerung im kon
stanten zeitlichen Abstand Δt auch zu einer äquidistanten Ab
tastung in der Ausleserichtung des k-Raums, also der Funktion
k(t) führt. Wenn man außerdem den Phasencodiergradienten Gy
nach Fig. 1 von Messung zu Messung um eine konstante
Schrittweite ändert, erhält man eine gleichmäßige Belegung
des k-Raums, also ein gleichmäßiges k-Raumraster, wie dies
schematisch in Fig. 3 angedeutet ist. Ein derartiges gleich
mäßiges Raster stellt eine Voraussetzung für die herkömmliche
diskrete FFT dar.
Wenn man aber die Kernresonanzsignale nicht mehr unter einer
konstanten, sondern unter einer beliebigen Gradientenpulsform
ausliest, so führt dies zu einer ungleichförmigen Belegung
des k-Raums.
In Fig. 4 ist dies veranschaulicht, indem zu einem zeitlich
nicht konstanten Gradienten G(t) die sich aufgrund der Glei
chung (1) ergebende Funktion k(t) aufgezeichnet ist. Wenn man
nun eine zeitlich äquidistante, in Fig. 4 durch Pfeile ge
kennzeichnete Meßwertabtastung durchführt, so zeigt sich bei
der Darstellung nach Fig. 4, daß damit der k-Raum in Ausle
serichtung nicht gleichmäßig belegt wird. Die so gewonnenen
Daten müßten daher vor der Fourier-Transformation auf ein
gleichförmiges k-Raumraster interpoliert werden, um Bildarte
fakte zu vermeiden.
Mit einem linearen Gleichungssystem kann man jedoch auch bei
einer nicht gleichförmigen Belegung des k-Raums ohne weitere
Zwischenschritte ein Bild rekonstruieren. Dabei geht man von
dem Wissen aus, daß zwischen dem Signal, das mit der Auslese-
Phasencodierung gewonnen wird und dem Signal, daß aus einem
gewissen räumlichen Bereich stammt, ein linearer Zusammenhang
besteht, denn es gilt:
Dabei ist pm der m-te Auslesepunkt im k-Raum und cn das Si
gnal aus dem n-ten Kompartment. gmn beschreibt die Phasendis
persion, die im n-ten Kompartment aufgrund der Auslese/Pha
sencodierung zum Zeitpunkt der Datenaufnahme des m-ten Daten
punktes herrscht.
gmn ist eine Größe, die sich aus dem Verlauf der Phasenco
dier- und/oder Auslesegradienten ergibt, der natürlich be
kannt sein muß. Im einfachsten Fall stellt sich gmn folgen
dermaßen dar:
Dabei steht für die oben definierte Funktion, stellt
einen Ortsvektor dar. Zur Vereinfachung wurde die Vektor
schreibweise gewählt, da Phasen in drei Richtungen zu berück
sichtigen sind. d³ steht in üblicher mathematischer Nota
tion für dx, dy, dz.
Bei Berücksichtigung von T2-Effekten sind komplexere Abhän
gigkeiten notwendig, wie sie z. B. in der obengenannten deut
schen Patentschrift 43 09 958 beschrieben sind.
Die oben angegebene Gleichung (5) läßt sich auch in Matrix
form schreiben:
Eine einfache Matrixmultiplikation führt zur Bestimmungsglei
chung, mit der die Signale für die einzelnen Pixel berechnet
werden können:
Dabei ist H definiert durch HG = 1. Die Matrix H kann durch
eine Eigenwertzerlegung (FWZ) von G bestimmt werden. Deshalb
wird das hier vorgestellte Verfahren im folgenden auch kurz
mit "EWZ" bezeichnet. Bezüglich einer näheren Betrachtung der
Lösungsmöglichkeiten des linearen Gleichungssystems wird auf
die obengenannten Literaturstellen verwiesen.
Zur Realisierung der Erfindung wird für eine Sequenz zunächst
die H-Matrix berechnet. Dazu werden die Werte gmn aus den
(sequenzabhängigen) Werten km berechnet, aus der resultieren
den Matrix G wird H durch EWZ bestimmt. Falls die Codierungen
durch den Phasen/Auslesecodiergradienten für verschiedene
Raumrichtungen linear unabhängig sind, kann man für mehrere
Richtungen jeweils voneinander unabhängige H-Matrizen berech
nen, die dann nacheinander angewandt werden. Dadurch wird die
Dimensionalität der H-Matrix entsprechend reduziert. Mit Hil
fe der H-Matrix kann dann ein MR-Bild unter Verwendung aktu
eller Experimentdaten gewonnen werden.
Um die Wirksamkeit des beschriebenen Verfahrens darzustellen,
werden im folgenden die Ergebnisse einer Simulation be
schrieben. Dafür wurden zwei Szenarien verwendet. In beiden
Fällen wurde ein eindimensionales Experiment mit 32 Auslese
punkten simuliert. Im ersten Beispiel wurde das Betrachtungs
fenster in vier gleich große Kompartments eingeteilt. Im
zweiten Beispiel wurde es in zwei große Kompartments, die die
Hälfte des Field of View ausmachen und in vier weitere gleich
große Kompartments eingeteilt. Diese Parameter wurden ge
wählt, um das Prinzip des Verfahrens deutlich darzustellen,
natürlich wäre auch jede andere Konstellation von bis zu 32
Kompartments denkbar. Fig. 9 zeigt das Ergebnis eines syn
thetischen Datensatzes. Dabei stellen die durchgezogenen Li
nien die Fourier-Rekonstruktion, die Sterne das Ergebnis der
Eigenwertzerlegung dar. Im Kompartment 1 wurde die Intensität
1 und in den drei restlichen Kompartments die Intensität 0
eingesetzt. Naturgemäß liefern hier FFT und Eigenwertzerle
gung (IWZ) die richtigen Werte. Dieses Beispiel wurde durch
gerechnet, um das Simulationsprogramm zu validieren. Auch die
folgenden Beispiele zeigen nur einen kleinen Ausschnitt der
möglichen Anwendungen und sollen nur das Prinzip verdeutli
chen.
In Fig. 10 ist der gleiche Datensatz zu sehen, nur wurde
hier weißes Rauschen von 1% auf den Rohdatensatz aufaddiert.
Die beiden Verfahren unterscheiden sich auch hier nur wenig.
Für die folgenden Berechnungen wurde eine weitere H-Matrix
berechnet, die besondere Eigenschaften hat. Hier wurden Kom
partments so gebildet, daß den Ortskoordinaten von 0 bis 7
und von 8 bis 15 jeweils ein großes Kompartment entspricht,
weiter wurden dann 8 Kompartments gebildet, die jeweils zwei
Koordinatenpunkten entsprechen, d. h. 16 bis 17, 18 bis 19 . .
30 bis 31. In diesem Fall sind FFT und EWZ jeweils getrennt
dargestellt, und zwar die FFT oben und die EWZ unten. Auch
dieses Bild zeigt die Übereinstimmung von FFT und EWZ.
Das Beispiel nach Fig. 12 entspricht dem linken Teil von
Fig. 11, wobei jedoch hier wiederum Rauschen addiert wurde.
Das Signal wird durch das Rauschen in beiden Fällen nicht
maßgeblich beeinflußt.
Fig. 13 zeigt schließlich ein weiteres Beispielsignal, bei
dem EWZ und FFT ebenfalls zu identischen Ergebnissen führen.
Es ist zu betonen, daß in all diesen Fällen die EWZ mit weni
ger Datenpunkten ausgekommen wäre als die FFT, für den ersten
Fall hätten vier und für den zweiten Fall zehn Datenpunkte
genügt.
Im Prinzip ist das beschriebene Verfahren für jede beliebige
Pulssequenz anwendbar. Für den Fall gleichmäßiger k-Raum-
Belegung und Ortsauflösung ist jedoch das FFT-Verfahren we
sentlich effizienter. Für den bereits eingangs genannten Fall
ungleichmäßiger k-Raum-Belegung bringt das dargestellte Ver
fahren jedoch deutliche Vorteile. Im folgenden werden daher
zwei Pulssequenzen dargestellt, die in einer ungleichförmigen
k-Raum-Belegung resultieren, nämlich ein EPI-Verfahren mit
sinusförmigen Auslesegradienten und ein Spiral Scan-Verfah
ren. Es ist jedoch zu betonen, daß diese Pulssequenzen nur
Anwendungsbeispiele darstellen und daß sich das erfindungsge
mäße Bildrekonstruktionsverfahren im Prinzip bei jeder Puls
sequenz vorteilhaft anwenden läßt, die zu einer ungleichför
migen Belegung des k-Raumes führt.
Bei der EPI-Sequenz nach Fig. 5 wird zunächst ein Anregungs
puls RF zusammen mit einem Gradienten SS in z-Richtung auf
das Untersuchungsobjekt eingestrahlt. Damit werden Kernspins
in einer Schicht des Untersuchungsobjektes angeregt. An
schließend wird die Richtung des Gradienten SS invertiert,
wobei der negative Gradient SS die durch den positiven Gra
dienten SS verursachte Dephasierung der Kernspins rückgängig
macht.
Nach der Anregung wird ein Phasencodiergradient PC einge
schaltet. Der Phasencodiergradient PC besteht aus kurzen Ein
zelpulsen ("blips"), die bei jedem Polaritätswechsel des Aus
lesegradienten RO eingeschaltet werden. Den Phasencodiergra
dienten geht jeweils ein Vorphasiergradient PCV in negativer
Phasencodierrichtung voraus.
Der Auslesegradient RO wird mit ständig wechselnder Polarität
eingeschaltet, wodurch die Kernspins im Wechsel dephasiert
und wieder rephasiert werden, so daß eine Folge von Signalen
S nach Fig. 5 entsteht. Dabei werden bei einer einzelnen An
regung im allgemeinen so viele Signale gewonnen, daß der ge
samte Fourier-k-Raum abgetastet wird, d. h. die vorliegende
Information zur Rekonstruktion eines vollständigen Schnitt
bildes ausreicht. Hierzu ist eine extrem schnelle Umschaltung
des Auslesegradienten RO mit hoher Amplitude erforderlich,
die mit den sonst bei MR-Bildgebung üblicherweise angewandten
Rechteckimpulsen und herkömmlichen steuerbaren Gradientenver
stärkern kaum realisiert werden kann. Eine gebräuchliche Lö
sung des Problems besteht darin, die den Auslesegradienten RO
erzeugende Gradientenspule in einem Resonanzkreis zu betrei
ben, so daß der Auslesegradient RO eine Sinusform aufweist.
Die entstehenden Kernresonanzsignale S werden im Zeitbereich
abgetastet, digitalisiert und die so gewonnenen numerischen
Werte in eine Rohdatenmatrix eingetragen, die den oben erläu
terten k-Raum repräsentiert. Die Lage der Meßdaten im k-Raum
ist in Fig. 6 durch Punkte schematisch dargestellt, wobei
außerdem die k-Raum-Trajektorie eingezeichnet ist. Dabei
sieht man, daß die k-Raumpunkte zwar in Phasencodierrichtung
PC, nicht aber in Ausleserichtung RO äquidistant sind, so daß
sich das EWZ-Verfahren zur Rekonstruktion besser eignet als
das herkömmliche FFT-Verfahren. Da die Auslesepunkte in Pha
sencodierrichtung äquidistant sind, kann man auch ein ge
mischtes Verfahren anwenden, nämlich in Phasencodierrichtung
eine FFT, in Ausleserichtung eine EWZ.
Eine weitere Pulssequenz, bei der sich das EWZ-Verfahren vor
teilhaft anwenden läßt, ist das Spiral-Scan-Verfahren. Hier
bei werden in der Auslesephase, wie in Fig. 7 dargestellt,
gleichzeitig zwei aufeinander senkrecht stehende Gradienten
Gx, Gy angewandt. Diese Gradienten sind jeweils sinusförmig,
in ihrer Phase verschoben und in der Amplitude zeitlich an
steigend. Wie beim EPI-Verfahren entstehen auch hier durch
die Inversion jeweils Kernresonanzsignale. Die Abtastwerte
liegen im k-Raum auf einer in Fig. 8 dargestellten Spirale.
Hierbei liegt in keiner Richtung eine Äquidistanz vor, so daß
man hier das EWZ-Verfahren zweckmäßigerweise in beiden Rich
tungen anwendet.
Einen weiteren wichtigen Anwendungsfall stellt die dreidimen
sionale Bildgebung dar. Aus Zeitgründen wird bei dreidimen
sionalen Bilddatensätzen häufig nur in zwei Richtungen eine
volle Auflösung mit einer Matrixgröße von z. B. 256×256 oder
512×512 Datenpunkten gewonnen. In der dritten Richtung werden
deutlich weniger phasencodierschritte durchgeführt, d. h. we
niger Datenpunkte gewonnen. Dabei tritt jedoch bei der Fou
rier-Transformation das sogenannte Gibbs Ringing auf. Mit dem
EWZ-Verfahren läßt sich dieses Gibbs Ringing reduzieren.
Claims (8)
1. Verfahren zur Rekonstruktion eines Bildes aus MR-Signa
len mit folgenden Schritten:
- a) durch einen Hochfrequenzpuls wird ein Spinsystem an geregt,
- b) auf das Spinsystem wird durch geschaltete Gradienten eine Phasendispersion aufgeprägt, wobei mehrere MR-Signale mit unterschiedlichen Phasendispersionen ge wonnen, phasenempfindlich abgetastet und digitali siert werden und wobei die Phasendispersionen so ge wählt sind, daß die digitalisierten Abtastwerte im k-Raum zumindest in einer Richtung ungleichmäßig ver teilt sind,
- c) aus den gewonnenen M Abtastwerten pm(1 m M) und der bekannten Phasendispersion gmn wird aufgrund eines linearen Gleichungssystems das Si gnal cn aus dem n-ten räumlichen Kompartment eines vordefinierten Ortsraums ermittelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das lineare Gleichungssystem
nach Schritt c) für jede gewünschte Pulssequenz anhand von
bekannten Daten für die Gradientenfeldstärken gelöst wird,
wobei bei einer Matrixschreibweise G′ für die Größen gmn und
einer Vektorschreibweise für die Größen pm, cn in der
Darstellung
die Matrix H entsprechend der DefinitionG · H = 1bestimmt wird, und daß aufgrund der einmal bestimmten Matrix
H bei nachfolgenden Experimenten mit derselben Pulssequenz
aus den Abtastwerten und den zugeordneten Phasendispersionen
Bilddaten gewonnen werden aus
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Matrix H aufgrund einer
Eigenwertzerlegung von G bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Matrix H für jede
Raumrichtung einzeln berechnet wird und daß die so erhaltenen
Matrizen nacheinander angewandt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß in Raum
richtungen, in denen ein linearer Phasenverlauf über die
Ortskoordinate aufgeprägt wird, eine Fourier-Transformation
erfolgt und daß nur bezüglich der anderen Raumrichtungen eine
Bildrekonstruktion gemäß dem linearen Gleichungssystems nach
Schritt 1c) erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei eine
Phasencodierung der Spins in einer ersten Raumrichtung nur
mit wenigen Phasencodierschritten erfolgt, wobei bezüglich
der beiden anderen Raumrichtungen zur Bildrekonstruktion eine
Fourier-Transformation durchgeführt wird und wobei die Bild
rekonstruktion bezüglich der ersten Raumrichtung mittels des
linearen Gleichungssystems nach Anspruch 1, Schritt c),
durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die
Signalakquisition unter einem sinusförmigen Auslesegradienten
bei zeitlich äquidistanter Abtastung erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die
Abtastung unter Auslesegradienten derart erfolgt, daß eine
spiralförmige Belegung des k-Raums vorliegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996136092 DE19636092A1 (de) | 1996-09-05 | 1996-09-05 | Verfahren zur Rekonstruktion eines Bildes aus MR-Signalen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1996136092 DE19636092A1 (de) | 1996-09-05 | 1996-09-05 | Verfahren zur Rekonstruktion eines Bildes aus MR-Signalen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1996136092 Withdrawn DE19636092A1 (de) | 1996-09-05 | 1996-09-05 | Verfahren zur Rekonstruktion eines Bildes aus MR-Signalen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE19636092A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10016234A1 (de) * | 2000-03-31 | 2001-10-11 | Siemens Ag | Verfahren zur Bildgebung mittels Kernspinresonanz bei einer auf einem unregelmäßigen Gitter verlaufenden K-Raum-Trajektorie |
DE10214736A1 (de) * | 2002-04-03 | 2003-10-30 | Siemens Ag | Verfahren zur Optimierung der k-Raum-Trajektorien bei der Ortskodierung eines Magnetresonanz-Tomographiegerätes |
-
1996
- 1996-09-05 DE DE1996136092 patent/DE19636092A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
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DE10016234A1 (de) * | 2000-03-31 | 2001-10-11 | Siemens Ag | Verfahren zur Bildgebung mittels Kernspinresonanz bei einer auf einem unregelmäßigen Gitter verlaufenden K-Raum-Trajektorie |
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