DE10016096C2 - Ofen zum Glühen von zu Coils gehaspelten Stahlbändern und Verfahren zum Glühen derselben - Google Patents
Ofen zum Glühen von zu Coils gehaspelten Stahlbändern und Verfahren zum Glühen derselbenInfo
- Publication number
- DE10016096C2 DE10016096C2 DE10016096A DE10016096A DE10016096C2 DE 10016096 C2 DE10016096 C2 DE 10016096C2 DE 10016096 A DE10016096 A DE 10016096A DE 10016096 A DE10016096 A DE 10016096A DE 10016096 C2 DE10016096 C2 DE 10016096C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- coils
- annealing
- oven according
- bed
- base plate
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F27—FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
- F27D—DETAILS OR ACCESSORIES OF FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS, IN SO FAR AS THEY ARE OF KINDS OCCURRING IN MORE THAN ONE KIND OF FURNACE
- F27D5/00—Supports, screens, or the like for the charge within the furnace
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D9/00—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
- C21D9/52—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for wires; for strips ; for rods of unlimited length
- C21D9/54—Furnaces for treating strips or wire
- C21D9/663—Bell-type furnaces
- C21D9/673—Details, accessories, or equipment peculiar to bell-type furnaces
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F27—FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
- F27B—FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
- F27B11/00—Bell-type furnaces
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D8/00—Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment
- C21D8/12—Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment during manufacturing of articles with special electromagnetic properties
- C21D8/1244—Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment during manufacturing of articles with special electromagnetic properties the heat treatment(s) being of interest
- C21D8/1272—Final recrystallisation annealing
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D9/00—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
- C21D9/52—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for wires; for strips ; for rods of unlimited length
- C21D9/54—Furnaces for treating strips or wire
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Thermal Sciences (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Heat Treatments In General, Especially Conveying And Cooling (AREA)
- Heat Treatment Of Strip Materials And Filament Materials (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Ofen zum Glühen von zu Coils
gehaspelten Stahlbändern oder -blechen, insbesondere zum
Glühen von Elektroblech-Coils. Darüber hinaus betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Glühen derartiger Coils.
Beispielsweise bei der Herstellung von kornorientierten
Elektroblechen ist es erforderlich, eine Glühung bei
hohen Temperaturen für eine lange Zeit durchzuführen. Im
Fall der Elektroblech-Herstellung werden mit dieser am
Ende des Herstellungsprozesses durchgeführten
Glühbehandlung die geforderten magnetischen Eigenschaften
eingestellt. Bei einer Glühdauer von beispielsweise
einer Woche beträgt die Glühtemperatur dabei bis zu
1200°C.
Üblicherweise werden in den Glühöfen die Coils mit einer
ihrer Stirnseiten auf jeweils sogenannte
"Unterlegplatten" gestellt. Diese Unterlegplatten können
aus Stahl oder feuerfestem Material bestehen.
Sofern mehrere Coils gleichzeitig geglüht werden, werden
die auf den Unterlegplatten stehenden Coils zu Säulen
gestapelt, wobei sie durch koaxial in das Auge des
jeweiligen Coils gesteckte Stempel getragen werden.
Anschließend wird eine Ofenhaube aufgesetzt und die
Glühung in einer Schutzgasatmosphäre durchgeführt.
Die über eine lange Zeit erfolgende Glühung bei hohen
Temperaturen führt zu einer Deformation derjenigen
Bandkante, mit der die Coils auf der Unterlegplatte
sitzen. Der von dieser als "Standkantenbeuligkeit",
"bottom buckles", "edge wave" oder "buckling strain"
bezeichneten Verformung betroffene Kantenbereich erfüllt
in der Regel die von den Verarbeitern derartiger Bleche
gestellten Anforderungen nicht und muß daher bei seiner
Weiterverarbeitung abgetrennt werden. Dies bringt nicht
nur große Mengen an verlorenem Saumschrott eines
Produktes mit hoher Wertschöpfung mit sich, sondern
schränkt aufgrund der Notwendigkeit des Abtrennens des
verformten Kantenbereichs auch die maximal erreichbare
Breite des erzeugten Blechs ein.
Zudem tritt eine starke Längswelligkeit der Bänder auf.
Diese führt zu einer Beeinträchtigung der Verwendbarkeit
von Elektroblechen. Elektrobleche, die Längswellen
aufweisen, werden daher allenfalls der Qualitätsstufe Iia
zugeordnet und können infolgedessen nur zu einem
geringeren Preis vermarktet werden.
Es sind verschiedene Versuche zur Verringerung der im
Zuge einer Langzeitglühung eintretenden Verformung der
Coils unternommen worden. Des weiteren ist versucht
worden, den Verformungen durch eine kontrollierte
Einstellung der Zugspannungen während des Haspelns des
Coils entgegenzuwirken (JP-A-04 131325). Ein weiterer
Vorschlag bestand darin, durch Abstandshalter zwischen
Coil und Unterlegplatte für eine bessere Ventilation des
Heizgases zu sorgen (JP-A-07 070655). Schließlich ist
versucht worden, durch einen um den gefährdeten Bereich
gelegten Ring der Verformung vorzubeugen (JP-A-57 032331).
Diese Versuche führten jedoch zu keiner
ausreichenden Verminderung der Verformungen.
Alternativ zu einer direkten Beeinflussung der Coils ist
zur Verminderung der Verformungsgefahr beim
Hochtemperatur-Langzeitglühen vorgeschlagen worden, die
Unterlegplatte mit einer gleichmäßig aufgetragenen
Beschichtung aus feinpulvrigem oder feingranuliertem
Chrom oder Bornitrid (JP-A-61 056249) oder feinpulvrigem
Si-, Al- oder Mg-Oxid (JP-A-61 056250) zu versehen.
Zudem ist es aus der JP 1-123032 A bekannt, beim
Haubenglühen von kornorientierten Siliziumstählen die
Coils auf eine aus Sand oder Keramikpulver gebildete
dicke Schicht zu stellen, die auf einer Tragplatte des
Ofens aufgetragen ist. Jede dieser Vorgehensweisen führt
zwar zu einer feststellbaren Verringerung der
Standkantenbeuligkeit. Alle aus dem Stand der Technik
bekannten Methoden bringen jedoch hohe Kosten mit sich,
da die feinpulvrige oder feingranulierte Schicht nach
jedem Glühvorgang erneuert werden muß. Hinzu kommt, daß
die feinen Partikel, aus denen die Schicht gebildet ist,
in Mikrorisse eindringen können, die in der Oberfläche
der Tragplatte vorhanden sind oder sich dort im Zuge der
während des Glühprozesses langen thermischen Belastung
bilden können. In diese Risse eindringende Partikel
beschleunigen das Fortschreiten der Rißbildung, so daß
die Tragplatten schon nach kurzer Einsatzdauer
unbrauchbar werden.
Schließlich ist es aus der DE 38 09 594 C2 aus dem
Bereich des allgemeinen Ofenbaus bekannt, als Glühbett
für die zu glühenden Gegenstände eine lose Partikel-
Schüttung zu verwenden. Der Vorteil einer solchen losen
Schüttung soll dabei darin bestehen, daß die einzelnen
Partikel sich frei gegeneinander bewegen können, so daß
selbsttätig ein thermischer und mechanischer Ausgleich
gewährleistet ist. Allerdings sind lose Schüttungen der
in der DE 38 09 594 C2 empfohlenen Art in der Praxis
nicht den hohen thermischen Belastungen gewachsen, die
sich während des Hochtemperaturglühens von Elektroblech-
Coils stellen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin,
einen Ofen und ein Verfahren zum Langzeitglühen von zu
Coils gehaspelten Stahlbändern, insbesondere solchen, die
als kornorientierte Elektrobleche verarbeitet werden
sollen, anzugeben, bei denen die Gefahr einer
Kantenverformung der Coils wirksam und auf kostengünstige
Weise über eine lange Einsatzdauer gemindert ist.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Vorrichtung durch
einen Ofen zum Glühen von zu Coils gehaspelten
Stahlbändern oder -blechen, insbesondere zum Glühen von
Elektroblech-Coils, mit einer Unterlegplatte, auf welcher
eine lose Schüttung hitzebeständiger Formkörper
aufgebracht ist, auf der die Coils stehen, wobei
erfindungsgemäß die Formkörper hohl sind und aus einem
Keramikwerkstoff bestehen, gelöst. Hinsichtlich des
Verfahrens zum Glühen von zu Coils gehaspelten
Stahlbändern oder -blechen, bei dem die Coils auf eine
lose Schüttung von hitzebeständigen Formkörpern
aufgesetzt und darauf mit vertikal ausgerichteter
Coilachse geglüht werden, besteht die Lösung der
voranstehend genannten Aufgabe darin, daß die Coils auf Formkörper, die
hohl sind und aus einem Keramikwerkstoff bestehen, aufgesetzt werden.
Die gemäß der Erfindung zwischen Unterlegplatte und Coil
vorhandene Schüttung verhindert zum einen den direkten
Kontakt zwischen Coil und Unterlegplatte. Da die
einzelnen Formkörper der Schüttung lose an- und
aufeinander liegen, ermöglicht die Schüttung das
ungehinderte, vom Ausdehnungsverhalten der Unterlegplatte
unbeeinflußte Ausdehnen des Coils auch im Bereich seiner
auf der Schüttung aufstehenden Kante. Auf diese Weise
wird verhindert, daß die zwischen Unterlegplatte und Coil
andernfalls bestehende Reibung zum Aufbau von
Zugspannungen im Kantenbereich des Coils und damit
einhergehend zu dessen Ausbeulen führt. Diese Spannungen
werden möglicherweise dadurch verursacht, daß sich die
jeweilige Unterlegplatte wegen eines unterschiedlichen
Wärmeausdehnungskoeffizienten bei der Erwärmung schneller
ausdehnt als der Kantenbereich des Coils.
Zum anderen ermöglicht die Schüttung dadurch, daß
zwischen den einzelnen Formkörpern Freiräume vorhanden
sind, den Durchtritt des im Ofen enthaltenen Gases durch
die Schüttung. Auf diese Weise wird der Gasaustausch im
Coil positiv beeinflußt.
Gleichzeitig wird dadurch, daß die Formkörper hohl sind,
die Wirksamkeit der durch die Formkörper gebildeten
Isolierung erhöht. Praktische Versuche haben ergeben, daß
nur durch die Verwendung von Hohlkörpern zur Bildung der
losen Schüttung eine wirksame Reduzierung der
Eigenspannungen über die Coilhöhe erzielt werden kann.
Zudem hat sich herausgestellt, daß nur aus keramischem
Werkstoff gebildete hohle Formkörper den durch das
Coilgewicht ausgeübten Belastungen über die lange Dauer
der Glühbehandlung gewachsen sind.
Schließlich besteht ein wesentlicher Vorteil der
Erfindung darin, daß die aus eigenständigen,
hitzebeständigen Formkörpern gebildete lose Schüttung bei
einer Glühbehandlung nicht verloren geht, sondern
mehrfach verwendet werden kann. Selbst dann, wenn
einzelne der Formkörper im Zuge einer Glühbehandlung
zerbrechen, muß die Schüttung nicht ersetzt werden, weil
auch die Bruchstücke ihren Zweck in Verbindung mit den
noch intakten Formkörpern erfüllen können.
Im Ergebnis führt die Erfindung dazu, daß die über eine
lange Zeit geglühten, zu Coils gewickelten Stahlbänder
oder -bleche bei verminderten Kosten eine deutlich
geringere Standkantenbeuligkeit und eine ebenso deutlich
verminderte Längswelligkeit aufweisen. So können in einem
erfindungsgemäß ausgestalteten Ofen mit hoher
Zuverlässigkeit Elektrobleche erzeugt werden, die
höchsten Anforderungen (Ia-Qualitäten) genügen. Erst
durch die erfindungsgemäße Verwendung hohler Formkörper
aus keramischem Werkstoff wird die sichere, dauerhafte
Abstützung von Coils in einem Glühofen über eine Vielzahl
von Glühzyklen erreicht.
Besonders günstig ist es, wenn die Formkörper kugelförmig
ausgebildet sind. Durch die Kugelform ist eine freie,
durch sich verkantende Formkörper ungehinderte Bewegung
der Schüttung gewährleistet, so daß auch eine Behinderung
der Ausdehnung des Coils oder der Unterlegplatte sicher
vermieden wird.
Als Keramikwerkstoff für die Herstellung der hohlen
Formkörper eignen sich in besonderer Weise solche
Werkstoffe, in denen Korund als hauptsächlicher
Bestandteil enthalten ist. Derartiger Korund besteht im
wesentlichen aus Alpha-Aluminiumoxid und weist einen sehr
hohen Schmelzpunkt auf. Versuche zeigen, daß, anders als
bei der Verwendung von Sand, kein Anbacken des Korunds am
Coil auftritt.
Die Dicke der Schüttung sollte bis 100 mm betragen, damit
sie das Gewicht des auf ihr lastenden Coils ohne die
Gefahr eines Kontaktes zwischen Coil und Unterlegplatte
sicher aufnehmen kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlegplatte eine
Zwischenlage trägt, auf welcher die Schüttung aufgebracht
ist. Diese Zwischenlage kann aus Keramik oder Metall
bestehen. Ihr Zweck besteht darin, das Eindringen von
Resten von zerbrochenen Formkörperteilen in Risse der
Unterlegplatte zu verhindern. Derartige Risse können in
der Unterlegplatte aufgrund der im Zuge einer mehrfachen
Verwendung wechselnden Temperaturbelastungen entstehen.
Indem verhindert wird, daß Fremdteile in diese Risse
eindringen, kann einem vorzeitigen Verschleiß der
Unterlegplatte vorgebeugt werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß auf oder am Rand der
Unterlegplatte eine Manschette angeordnet ist. Diese
Manschette fast die Schüttung seitlich ein und verhindert
auf diese Weise das Ausweichen der losen Schüttung
aufgrund des auf ihr lastenden Gewichts der Coils.
Zweckmäßig ist es darüber hinaus, wenn in die Standfläche
der Unterlegplatte eine Einsenkung eingeformt ist, in
welcher die Schüttung ausgebracht ist. Eine solche
Einsenkung verhindert einerseits, daß Formkörper der
Schüttung im Ofen verstreut werden. Andererseits
verhindern die die Einsenkungen umgebenden Wandungen, daß
die Schüttung beim Aufsetzen des Coils seitlich
auseinandergedrückt wird und das Coil auf die
Unterlegplatte sackt. Günstig ist es in diesem
Zusammenhang, wenn der Übergang zwischen dem Rand und dem
Boden der Einsenkung angeschrägt ist. Auf diese Weise
wird eine seitliche Bewegung der Schüttung über den Rand
der Einsenkung für den Fall ermöglicht, daß andernfalls
eine freie Ausdehnung des Coils gegenüber der
Unterlegplatte verhindert würde. Die angeschrägten Ränder
der Einsenkung ermöglichen damit ein freies Gleiten der
Schüttung auf der Unterlegplatte bei gleichzeitig
ausreichendem seitlichen Halt im Moment des Aufsetzens
des Coils.
Eine hinsichtlich der mehrfachen Verwendbarkeit der
Unterlegplatten und damit die Wirtschaftlichkeit eines
erfindungsgemäßen Ofens weiter verbessernde Ausgestaltung
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterlegplatte beidseitig nutzbar ist. In diesem Fall
weist die Unterlegplatte sowohl auf ihrer Ober- als auch
auf ihrer Unterseite eine Standfläche auf. Dabei ist die
Unterlegplatte derart ausgebildet, daß die Schüttung auf
einer der beiden Seiten alternativ aufgebracht werden
kann. Auf diese Weise kann die Unterlegplatte nach
Verschleiß der einen Standfläche gewendet und bis zum
Verschleiß der zweiten Standfläche weiterbenutzt werden.
Eine weitere praxisgerechte Ausführung der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß auf der losen Schüttung eine
Folie aufgelegt ist. Auf dieser Folie steht das Coil, so
daß ein direkter Kontakt zwischen dem Coil und den
Formkörpern verhindert ist. Gleichzeitig wird durch die
Folie die Beweglichkeit der Formkörper nicht
eingeschränkt, da die Folie lediglich die lose Schüttung
ohne seitliche Fixierung abdeckt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung und anhand
einer Tabelle näher erläutert. Es zeigen in schematischer
Darstellung:
Fig. 1 einen Glühofen mit darin eingesetzten Coils im
Schnitt;
Fig. 2 eine Unterlegplatte mit aufgesetztem Coil in einem
Schnitt;
Fig. 3 die in Fig. 2 dargestellte Unterlegplatte in einem
Schnitt.
Der Glühofen 1 weist eine Haube 2 auf, welche mittels
eines nicht dargestellten Krans angehoben werden kann. In
dem Glühofen 1 können zwei Coils C1, C2 übereinander
gestapelt werden.
Die Coils C1, C2 stehen dabei jeweils auf einer
Unterlegplatte 3, 4. Die Unterlegplatten 3, 4 können aus
Stahl oder geeigneten Feuerfest-Materialien, wie Keramik
oder Stein, hergestellt sein.
Die Unterlegplatten 3, 4 sind scheibenförmig ausgebildet
und weisen jeweils auf ihrer Oberseite O und ihrer
Unterseite U eine Standfläche 6, 6' auf. In die
Standflächen 6, 6' ist jeweils eine Einsenkung 7, 7'
eingeformt, deren Durchmesser abzüglich der Breite eines
umlaufenden Randbereiches 8, 8' dem Durchmesser der
Standflächen 6, 6' entspricht. Der Übergang 9, 9' zwischen
dem Randbereich 8, 8' und dem jeweiligen Boden 10, 10' der
Einsenkungen 7, 7' verläuft schräg abgeflacht, so daß die
Einsenkungen 7, 7' im Querschnitt die Form eines
umgekehrten Kegelstumpfes aufweisen. Der Randbereich
8, 8', der Übergang 9, 9' und der Boden 10, 10' der
jeweiligen Einsenkung 7, 7' sind mit einer Zwischenlage
11, 11' aus einem Keramikmaterial belegt. Im Zentrum der
Einsenkungen 7, 7' ist jeweils eine scheibenförmige
Erhebung 12, 12' ausgebildet. Die identische Ausbildung
der Ober- und Unterseite der Unterlegplatten 3, 4
ermöglicht es, die Unterlegplatten 3, 4 beidseitig zu
nutzen. Auf diese Weise können die Unterlegplatten 3, 4
beispielsweise nach Verschleiß ihrer einen Standfläche 6
gewendet und die jeweils andere Standfläche 6' bis zum
endgültigen Verschleiß der jeweiligen Unterlegplatte 3, 4
genutzt werden.
Im in Fig. 2 dargestellten Beispiel ist auf der
Oberfläche der Erhebung 12, 12' ein Stempel 13 abgestützt,
dessen Länge größer ist als das auf der Unterlegplatte
3, 4 jeweils abgesetzte Coil C1 bzw. C2.
In die Einsenkung 7 der Standfläche 6 ist dabei eine aus
Formkörpern F gebildete Schüttung S ausgebracht, deren
Dicke d ca. 20 mm beträgt. Die hohlen, kugelförmigen
Förmkörper F sind aus Korund hergestellt, welches im
wesentlichen aus Alpha-Aluminiumoxid in sehr feinen
Kristallen besteht.
Zum Befüllen des Glühofens 1 wird auf die Schüttung S der
ersten Unterlegplatte 3 das Coil C1 mit seiner einen
Stirnfläche C1S aufgesetzt, so daß der von der
Unterlegplatte 3 getragene Stempel 13 durch das Auge C1A
des Coils C1 geführt ist. Anschließend wird die
entsprechend vorbereitete Unterlegplatte 4, welche das
auf ihre Schüttung S aufgesetzte Coil C2 trägt, auf den
Stempel 13 gesetzt. Nach Schließen der Haube 2 wird der
Glühofen 1 erwärmt und die Glühung bei Temperaturen von
1150°C bis 1200°C für eine Zeitdauer von beispielsweise
einer Woche durchgeführt.
In der nachstehenden Tabelle ist der prozentuale Anteil
des Saumschrotts an der Breite der Bleche, welcher bei
erfindungsgemäßer Vorgehensweise anfällt, mit dem Anteil
des Saumschrotts an der Breite der Bleche verglichen
worden, der bei herkömmlicher Vorgehensweise entsteht.
Darüber hinaus ist der Längswellenanteil der jeweiligen
Bleche nach deren Glühung in einem erfindungsgemäßen
Glühofen dem Längswellenanteil gegenübergestellt worden,
der bei der Glühung von Bändern derselben Zusammensetzung
in einem herkömmlich ausgestalteten Ofen vorhanden ist.
Es sind fünf Versuchsglühungen durchgeführt worden. Für
die Versuchsglühung wurden unterschiedliche Coils
verwendet, welche aus unterschiedlichen Elektroblechen
gehaspelt worden sind. Die betreffenden Elektrobleche
wiesen die Zusammensetzung A, B, C bzw. D auf.
Für jede Versuchsglühung wurde jeweils eines der Coils in
der erfindungsgemäßen Weise auf eine durch Formkörper F
gebildete lose Schüttung S gesetzt. Das betreffende Coil
wurde jeweils gleichzeitig mit fünf anderen aus
Elektroblechen gleicher Zusammensetzung gehaspelten Coils
geglüht, welche in herkömmlicher Weise auf einer mit
feinem MgO-Pulver beschichteten Unterlegplatte abgestützt
waren.
Der Vergleich zeigt, daß der Saumschrottanteil und der
Längswellenanteil bei erfindungsgemäßer Abstützung des
Coils auf einer losen Schüttung aus Formkörpern gegenüber
der herkömmlichen Vorgehensweise beim Hochtemperatur-
Langzeitglühen deutlich reduziert sind.
1
Glühofen
2
Haube
3
,
4
Unterlegplatte
6
,
6
' Standfläche
7
,
7
' Einsenkung
8
,
8
' Randbereich
9
,
9
' Übergang
10
,
10
' Boden
11
,
11
' Zwischenlage
12
,
12
' Erhebung
13
Stempel
C1, C2 Coils
C1S Stirnfläche des Coils C1
C1A Auge des Coils C1
d Dicke der Schüttung S
F Formkörper
O Oberseite
S Schüttung
U Unterseite
C1, C2 Coils
C1S Stirnfläche des Coils C1
C1A Auge des Coils C1
d Dicke der Schüttung S
F Formkörper
O Oberseite
S Schüttung
U Unterseite
Claims (13)
1. Ofen zum Glühen von zu Coils (C1, C2) gehaspelten
Stahlbändern oder -blechen, insbesondere zum Glühen
von Elektroblech-Coils (C1, C2), mit einer
Unterlegplatte (3, 4), auf welcher eine lose Schüttung
(S) hitzebeständiger Formkörper (F) aufgebracht ist,
auf der die Coils (C1, C2) stehen, wobei die
Formkörper (F) hohl sind und aus einem
Keramikwerkstoff bestehen.
2. Ofen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formkörper
(F) kugelförmig ausgebildet sind.
3. Ofen nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hauptbestandteil des Keramikwerkstoffs Korund
ist.
4. Ofen nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Dicke (d) der Schüttung (S) bis zu 100 mm,
insbesondere 10 bis 30 mm, beträgt.
5. Ofen nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterlegplatte (3, 4) eine Zwischenlage (11)
trägt, auf welcher die Schüttung (S) ausgebracht ist.
6. Ofen nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenlage
(11) aus Keramik besteht.
7. Ofen nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenlage
(11) aus Metall besteht.
8. Ofen nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf oder am Rand der Unterlegplatte (3, 4) eine
Manschette angeordnet ist, die auf der dem Coil
zugeordneten Seite vorsteht und die Schüttung umgibt.
9. Ofen nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in
die Standfläche der Unterlegplatte (3, 4) eine
Einsenkung (7) eingebracht ist, in welcher die
Schüttung (S) aufgebracht ist.
10. Ofen nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Übergang (9)
zwischen dem Rand (8) und dem Boden (9) der Einsenkung
(7) angeschrägt ist.
11. Ofen nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterlegplatte (3, 4) sowohl auf ihrer Ober- als
auch auf ihrer Unterseite (10, 10') eine Standfläche
aufweist.
12. Ofen nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf der losen Schüttung (S) eine Folie ausgelegt ist.
13. Verfahren zum Glühen von zu Coils (C1, C2) gehaspelten
Stahlbändern oder -blechen, bei dem die Coils
(C1, C2) auf einer losen Schüttung (S) von
hitzebeständigen, hohlen und aus einem
Keramikwerkstoff bestehenden Formkörpern (F)
aufgesetzt und darauf mit vertikal ausgerichteter
Coilachse geglüht werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10016096A DE10016096C2 (de) | 2000-03-17 | 2000-03-31 | Ofen zum Glühen von zu Coils gehaspelten Stahlbändern und Verfahren zum Glühen derselben |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10013132 | 2000-03-17 | ||
DE10016096A DE10016096C2 (de) | 2000-03-17 | 2000-03-31 | Ofen zum Glühen von zu Coils gehaspelten Stahlbändern und Verfahren zum Glühen derselben |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10016096A1 DE10016096A1 (de) | 2001-09-27 |
DE10016096C2 true DE10016096C2 (de) | 2003-03-13 |
Family
ID=7635179
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10016096A Expired - Fee Related DE10016096C2 (de) | 2000-03-17 | 2000-03-31 | Ofen zum Glühen von zu Coils gehaspelten Stahlbändern und Verfahren zum Glühen derselben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10016096C2 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006111246A1 (de) * | 2005-04-18 | 2006-10-26 | Loi Thermprocess Gmbh | Industrieofen |
AT506222B1 (de) * | 2007-12-19 | 2009-07-15 | Ebner Ind Ofenbau | Vorrichtung zur abstützung von blechbunden in einem hochtemperaturglühofen |
DE102017121830A1 (de) | 2017-09-20 | 2019-03-21 | Ebner Industrieofenbau Gmbh | Portable Trägervorrichtung für eine Ofencharge und Handhabungssystem für die Trägervorrichtung |
WO2019057837A1 (de) * | 2017-09-20 | 2019-03-28 | Ebner Industrieofenbau Gmbh | Portable trägervorrichtung für eine ofencharge und handhabungssystem für die trägervorrichtung |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5732331A (en) * | 1980-08-01 | 1982-02-22 | Nippon Steel Corp | Method for preventing buckling of coil edge in batch type annealing |
JPS6156250A (ja) * | 1984-08-27 | 1986-03-20 | Nippon Steel Corp | 薄板コイルのボツクス焼鈍方法 |
JPS6156249A (ja) * | 1984-08-27 | 1986-03-20 | Nippon Steel Corp | 薄板コイルのボツクス焼鈍法 |
DE3809594C2 (de) * | 1988-03-22 | 1991-07-18 | Kurt 8062 Markt Indersdorf De Kugler | |
JPH04131325A (ja) * | 1990-09-21 | 1992-05-06 | Kawasaki Steel Corp | 方向性珪素鋼板コイルのボックス焼鈍方法 |
JPH0770655A (ja) * | 1993-08-31 | 1995-03-14 | Kawasaki Steel Corp | 方向性珪素鋼の仕上焼鈍装置 |
-
2000
- 2000-03-31 DE DE10016096A patent/DE10016096C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5732331A (en) * | 1980-08-01 | 1982-02-22 | Nippon Steel Corp | Method for preventing buckling of coil edge in batch type annealing |
JPS6156250A (ja) * | 1984-08-27 | 1986-03-20 | Nippon Steel Corp | 薄板コイルのボツクス焼鈍方法 |
JPS6156249A (ja) * | 1984-08-27 | 1986-03-20 | Nippon Steel Corp | 薄板コイルのボツクス焼鈍法 |
DE3809594C2 (de) * | 1988-03-22 | 1991-07-18 | Kurt 8062 Markt Indersdorf De Kugler | |
JPH04131325A (ja) * | 1990-09-21 | 1992-05-06 | Kawasaki Steel Corp | 方向性珪素鋼板コイルのボックス焼鈍方法 |
JPH0770655A (ja) * | 1993-08-31 | 1995-03-14 | Kawasaki Steel Corp | 方向性珪素鋼の仕上焼鈍装置 |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Pat. Abstr. of Jp. Sect. C. Vol. 13(1989) Nr. 367(C-626) * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE10016096A1 (de) | 2001-09-27 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP2840159B1 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Stahlbauteils | |
DE10016096C2 (de) | Ofen zum Glühen von zu Coils gehaspelten Stahlbändern und Verfahren zum Glühen derselben | |
DE2737374C2 (de) | Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von stählernen Federblättern | |
DE3013560C2 (de) | Hochofen-Plattenkühler | |
DE3003459A1 (de) | Industrieofen mit auskleidungsplatten aus keramikfaser | |
DE60215567T2 (de) | Förderrolle zum Transportieren von Metalband in einer Durchlaufglühanlage | |
DE2659205A1 (de) | Feuerfestes material zur auskleidung von schmelzoefen, insbesondere elektrischen induktionsoefen | |
DE3525905A1 (de) | Stahl fuer walzenmaentel fuer aluminium-stranggiessanlagen | |
DE2744311C2 (de) | Induktiv beheizte Gießpfanne | |
DE1792333C3 (de) | Ultra-Hochdruckapparat | |
EP0378986A1 (de) | Lager | |
EP0655295B1 (de) | Metallkörper sowie Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE2722632A1 (de) | Traegereinrichtung fuer ein zu erhitzendes werkstueck | |
DE2609709A1 (de) | Vorrichtung zum halten von glasscheiben | |
EP0424621B1 (de) | Verfahren zum Herstellen einer Schieberverschlussplatte für metallurgische Zwecke | |
DE3232244A1 (de) | Verfahren zur auskleidung metallurgischer oefen mit basischem auskleidungsmaterial | |
DE4335263A1 (de) | Vorrichtung zum kontinuierlichen Gießen dünner Gegenstände zwischen Rollen | |
EP1630364B1 (de) | Ventilsitzring mit zylindrischer Aussenfläche | |
DE909331C (de) | Strangpresse zur Herstellung von Rohren, Stangen od. dgl., insbesondere von Kabelmaenteln | |
DE102022107131A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen gehärteter Stahlblechbauteile | |
AT211219B (de) | Basischer feuerfester Stein mit mitverpreßten Außenplatten und Innenplatten | |
EP0034139A1 (de) | Gegossener Hammer für Schmiedemaschinen | |
DE3744694C2 (de) | ||
DE861294C (de) | Roentgenkopf | |
EP1026466A1 (de) | Innengekühlter Rohrkörper mit einer Ummantelung aus Feuerbeton und Verfahren zu seiner Herstellung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: THYSSENKRUPP ELECTRICAL STEEL EBG GMBH, 44791 BOCH |
|
8304 | Grant after examination procedure | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |