DE10015955C2 - Mittel zur Schönheitspflege und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents

Description

Die Blätter der Aloe-Pflanze sind reich an Vitaminen, Enzymen und Mineralstoffen. Schon seit dem Altertum werden Aloe- Blätter, hauptsächlich von Aloe vera, zur Herstellung von Mitteln zur Schönheits- und Gesundheitspflege verwendet. Diese Mittel werden auch oral verabreicht. So gibt es Schönheitstees, die in einer Teemischung zerkleinerte Aloe- Blätter enthalten. Da Aloe-Blätter bitter schmecken, können einem solchen Tee allerdings nur geringe Mengen zugesetzt werden.

Aus EP 0954976 A2 ist es bekannt, die verschiedensten Pflanzen zu kandieren, auch Aloe-Arten. Aus JP 04084857 A ist ein Verfahren bekannt, mit dem der bittere Geschmack von Aloe beseitigt wird, in dem Aloe-Saft mit Malzsirup, Zucker und einem essbaren Pulver vermischt und gekocht und die Masse dann mit violetter Hundszahnstärke bedeckt, ausgezogen und geschnitten wird. Nach JP 01300845 A und CN 121232 A werden Aloe-Blätter geschält, um die Schale weiterzuverarbeiten, und zwar nach JP 01300845 A zu einem trockenen Gel, das für abführende Funktionsnahrungsmittel verwendet werden kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, Aloe vera als Mittel zur Schönheitspflege in größeren und damit entsprechend wirksamen Mengen ohne bitteren Geschmack oral zu verabreichen.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass das Mittel als Konfekt ausgebildet ist, der aus geschälten, mit Zuckerlösung behandelten Stücken aus Aloe vera-Blättern gebildet ist.

Geschälte, derart behandelte Aloe vera-Blätter verlieren überraschenderweise völlig ihren bitteren Geschmack. Zum anderen bleibt der Gehalt an Vitaminen, Enzymen und Mineralstoffen der Aloe vera-Blätter durch die erfindungsgemäße Behandlung fast unverändert erhalten. Diese Stoffe können damit in einer so großen Menge verabreicht werden, daß sich ein gesunder Zustand des menschlichen Äußeren einstellt.

Als Zucker wird vorzugsweise Rohrzucker (Saccharose) verwendet. Für Diabetiker kann auch Fructose eingesetzt werden. Auch ist der Einsatz von Zuckerersatzstoffen möglich. Die geschälten, mit Zuckerlösung behandelten Aloe vera-Blätterstücke können als Konfekt Bissengröße aufweisen. Diese Bissen können als Rauten, Würfel, Stäbchen oder dgl. ausge­ bildet sein.

Vorzugsweise werden die so behandelten Aloe vera- Blätterstücke mit Schokolade überzogen, also als Pralinen ausgebildet. Auch ist es möglich, die geschälten, mit Zucker­ lösung behandelten Aloe vera-Blätterstücke mit einer Zucker­ kruste zu versehen, beispielsweise durch Wälzen in grobem Zu­ cker oder mit einer Kruste aus Puderzucker, der geschmackli­ che Zusätze enthält, beispielsweise Ingwer. Durch einen Scho­ koladenüberzug bwz. eine solche Zuckerkruste wird der Genu­ ßeffekt des erfindungsgemäßen Konfekts noch deutlich erhöht.

Aloe vera enthält u. a. einen hohen Anteil von Aloin, das ab­ führende Wirkung besitzt. Wie sich gezeigt hat, kann der A­ loin-Gehalt der Aloe vera-Blätter wesentlich herabgesetzt werden, wenn sie geschält werden. Auf diese Weise kann der Aloin-Gehalt auf weniger als 20 µg, insbesondere weniger als 5 µg, und ganz besonders bevorzugt auf weniger als 0,1 µg pro Kilogramm geschälter, mit Zuckerlösung behandelter Aloe vera- Stücke herabgesetzt werden. Als Aloe vera ist insbesondere Aloe vera barbardensis geeignet.

Das nachstehende Beispiel dient der weiteren Erläuterung der Erfindung:
Aloe vera barbandensis-Blätter werden geschält und das Fruchtfleisch in 20 cm bis 40 cm lange Stücke geschnitten, die sechs Tage in einer wässrigen Rohrzuckerlösung mit stei­ gender Konzentration aufbewahrt werden, und zwar wie folgt:
1. Tag
Die geschälten Aloe vera-Blattstücke werden in einer Zucker­ lösung mit einer Dichte von 1,143 kg/l (18 Baumé-Grad) aufge­ kocht und dann 24 Stunden stehengelassen.
2. Tag
Die Flüssigkeit wird abgeseit und auf eine Dichte von 1,180 kg/l (22 Baumé-Grad) konzentriert. Nach dem Abkühlen auf 30°C werden die Blattstücke eingelegt und 24 Stunden in der Lösung liegengelassen.
3. Tag
Die Stücke werden in eine Zuckerlösung mit einer Dichte von etwa 1,19 kg/l (22-24 Baumé-Grad) bei 30°C eingelegt und 24 Stunden liegengelassen.
4. Tag
Die Stücke werden in eine Zuckerlösung mit einer Dichte von etwa 1,23 kg/l (26-28 Baumé-Grad) bei 30°C eingelegt und 24 Stunden liegengelassen.
5. Tag
Die Stücke werden in eine Zuckerlösung mit einer Dichte von etwa 1,25 kg/l (28-30 Baumé-Grad) bei 30°C eingelegt und liegengelassen.
6. Tag
Die Stücke werden in einer Zuckerlösung mit einer Dichte von etwa 1,31 kg/l (32-36 Baumé-Grad) aufgekocht und 24 Stunden liegengelassen.

Anschließend werden die Stücke in Würfel mit Bissengröße ge­ schnitten und mit einer Schokoladekouvertüre überzogen. Die so hergestellten Pralinen sind von Pralinen mit einer Frucht­ füllung geschmacklich kaum zu unterscheiden. Der bittere Ge­ schmack der Aloe vera-Blätter ist völlig beseitigt.

Claims (7)

1. Aloe vera haltiges Mittel zur Schönheitspflege, dadurch gekennzeichnet, dass es als Konfekt aus geschälten, mit Zuckerlösung behandelten Stücken aus Aloe vera-Blättern ausgebildet ist.

2. Mittel zur Schönheitspflege nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, dass der Konfekt Bissengröße aufweist.

3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die geschälten, mit Zuckerlösung behandelten Aloe ve­ ra-Blätter-Stücke mit einem Schokoladenüberzug oder einer Zuckerkruste versehen sind.

4. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuckerkruste aus Puderzucker mit geschmacklichen Zusätzen besteht.

5. Verfahren zur Herstellung des Mittels nach einem der vor­ stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass geschäl­ te Aloe vera-Blätter während einer Behandlungsdauer von wenigstens drei Tagen in einer Zuckerlösung mit einer Dichte von wenigstens 1,16 kg/l (15 Baumé-Grad) eingelegt werden.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte der Zuckerlösung während der Behandlung erhöht wird und am Ende der Behandlungsdauer wenigstens 1,262 kg/l (30 Baumé-Grad) beträgt.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Zucker Rohrzucker verwendet wird.