DE10015480A1 - Vorrichtung zur Durchführung von optischen in vivo-Messungen an der Haut von Lebewesen - Google Patents
Vorrichtung zur Durchführung von optischen in vivo-Messungen an der Haut von LebewesenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Durchführung von optischen Messungen an der Oberfläche von Lebewesen, deren Emissionsstrahlung über mindestens einen Lichtwellenleiter erfasst wird. Die Lichtwellenleiter sind auf einer zur Anregungsstelle im wesentlichen zentrischen Fläche (kugelförmiger Halbraum) und auf die Anregungsstelle hin gerichtet angeordnet. Es sind Lichtsignale vorgesehen, die über einen Shutter in einen Detektor mit Signalauswertung einkoppeln. Weiterin ist eine Kühleinrichtung vorgesehen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Durchführung von optischen Messungen an der Oberfläche von
Lebewesen, deren Emissionsstrahlung über mindestens einen
Lichtwellenleiter erfasst wird.
Bei in vivo-Messungen an der Haut von Lebewesen ist zu berück
sichtigen, dass es sich hierbei um lebendes Untersuchungs
material handelt, das einerseits beim Messvorgang schonend
behandelt werden sollte und zum anderen, dass durch den
Messvorgang nicht Reaktionen im Prüfbereich ausgelöst werden,
die die gesuchte Aussage über die Beschaffenheit des Prüflings
verfälschen bzw. beeinträchtigen. Wenn also beispielsweise eine
Aussage über die Qualität eines Hautschutzmittels durch in
vivo-Untersuchen gemacht werden soll, darf die erforderliche
Anregungsstrahlung nicht zur Zerstörung des Gewebes führen oder
Reaktionen auslösen, die erst über freie Radikale durch die
Anregungsstrahlung zu Stande gekommen sind. Beides würde die
Aussage der Untersuchungen gravierend verfälschen.
Chemilumineszenzverfahren bieten sich zwar an, um innerhalb
einer Probe stattfindende chemische Reaktionen, insbesondere
Oxidationsprozesse von außen her durch die ausgesandten
Photonen zu detektieren, haben aber in Anwendung auf in vivo-
Untersuchungen an der Haut von Lebewesen von Hause aus den
gravierenden Nachteil, dass Störeffekte schlecht zu eliminieren
sind, wobei Störungen denkbar sind, die in ihrer Gewichtigkeit
die eigentlich gesuchten Signale um ein Mehrfaches in ihrer
Intensität übertreffen.
Um bei dem vorangeschilderten Beispiel zu bleiben, treten in
einer normalerweise nicht behandelten Haut nicht nur
Chemilumineszenzeffekte auf, die mit der Schutzwirkung eines
Hautschutzmittel überhaupt nichts zu tun haben, sondern auch
andere photonenaussendende Effekte könnten bei Messungen
miterfasst werden und fälschlicherweise auf Chemilumineszenz
effekte zurückgeführt werden. Hier ist insbesondere an die
natürliche Wärmestrahlung eines Hautstückes zu denken, und
würden Photonen, die einzig und allein auf Wärmestrahlung
zurückzuführen sind, in das Messergebnis eingehen, so wäre dies
deshalb unbrauchbar, weil bei einer in vivo-Messung der
Prüfbereich nicht auf eine einheitlich definierte Temperatur
gebracht werden kann.
Schließlich ist auch zu berücksichtigen, dass Chemi
lumineszenzeffekte ohnehin sich nur durch eine verhältnismäßig
geringe Anzahl ausgesendeter Photonen bemerkbar machen. Bei in
vitro-Messungen könnte man in einem gewissen Grad wohl die
Anregungsstrahlung noch erhöhen, bei in vivo-Messungen ist dies
deshalb ausgeschlossen, weil dies mit einer Zerstörung des
Untersuchungsbereiches einhergeht und dadurch die bereits
erwähnten Verfälschungen der Messung zu erwarten sind.
Photoverstärker mit hinreichendem Verstärkungsgrad stehen zur
Verfügung, aber auch hier ist im Zusammenhang mit in vivo-
Messungen zu berücksichtigen, dass die aufzuspürenden Effekte
so gering sind, dass schon die Eigenemission der Kathode und
der Dynoden so stark in das Auswertungsergebnis eingehen
können, dass keine Aussage über den eigentlichen Effekt mehr
möglich ist.
Selbst wenn die Anregungsstrahlung, die für die meisten
Messvorgänge erforderlich ist, mit einer relativ geringen
Intensität vorgenommen wird, um das Gewebe bzw. den Prüfling
allgemein zu schonen, so ist zu berücksichtigen, dass der
Prüfling bzw. seine Oberfläche von dem angeregten Zustand in
den Normalzustand zeitabhängig abklingt, d. h. dass der
Messvorgang selbst möglichst schnell nach der Anregung
durchgeführt wird, was entweder erfordert, das die Sonden
räumlich in unmittelbarer Nähe zur Einleitungsstelle der
Anregungsstrahlung angeordnet werden, oder dass rasche Bewe
gungen durchgeführt werden, also die Vorrichtung, die die
Anregungsstrahlung ausgibt, möglichst schnell entfernt wird
und/oder die Messsonde schnell in die Nähe des
Anregungsbereichs gebracht wird. Dies jedoch lässt sich nicht
ohne weiteres bei in vivo-Messungen verwirklichen.
Die Anregungsstrahlung bringt durch ihren Einsatz besondere
Probleme mit sich, weil diese Strahlung nicht zum Eingang der
Photovervielfältiger Röhre gelangen darf, da die Strahlung die
Eingangskathode zerstören würde oder zumindestens so weit
beeinträchtigen würde, dass eine brauchbare Messung
ausgeschlossen ist. Hier werden verstellbare Verschlüsse,
Shutter genannt, eingesetzt, wobei diese Shutter bewegliche
Teile haben, die zudem noch rasch bewegt werden müssen, da, wie
bereits ausgeführt, der Abklingvorgang nach der Erregung zeit
lich rasch abnimmt.
Einige dieser geschilderten Umstände haben nun dazu geführt,
dass bislang kein in der Praxis durchführbares Verfahren zur in
vivo-Messung von Chemilumineszenzverfahren an der Haut von
Lebewesen zur Verfügung stand.
Der in vivo-Chemilumineszenz-Messplatz gemäß der Erfindung zur
Messung diffuser Emission von Haut benutzt entweder einen
geeigneteren Detektor oder eine Photomultiplierröhre mit CsSb-
Photokathode als Detektor und vorzugsweise 18 bzw. 19
Flüssiglichtwellenleiter mit beispielsweise 5 mm Kerndurchmesser
zur Strahlungseinkopplung von der Probe in den Detektor. Die
spektrale Empfindlichkeit des Systems erstreckt sich über einen
Wellenlängenbereich von 250-600 nm. Gemessen werden kann sowohl
mit Anregunsstrahlung als auch ohne.
Die Auswertung des Signals bedient sich der digitalen
Photonenzähltechnik. Da Signale bis zu wenigen Counts pro
Sekunde bei einem Signal-Rausch-Verhältnis von mindestens drei
gemessen werden sollen, wird das hier bevorzugte System mittels
Peltierelementen in einer Kühldauer von 90 min auf maximal 3°C
gekühlt, gemessen an der Photokathode des Photomultipliers.
Ausgehend von absolut diffuser Emission der Haut entspricht das
gemessene Signal knapp 3,5% des emitterten Signals.
Die Größe des fertigen Gerätes einer praktisch ausgeführten
Ausführungsform misst 20 × 20 × 80 cm bei einem Gewicht von 12 kg.
Ein Problem, das sich während der Entwicklung herausstellte,
war, einen geeigneten Detektorshutter zu bauen, da die
kommerziell erhältlichen Shutter für Einkopplung von Strahlung
im stumpfen Winkel zur Verschlussfläche nicht lichtdicht waren.
Spektrale Selektion ist mittels eines motorisierten, einblätt
rigen Handshutters nur bedingt möglich, da durch den Abstand
der Lichtwellenleiter zur Kathode anordnungsbedingt bei der
Einkopplung mit Filter Verluste entstehen.
Die Messergebnisse einer Hautpartie ergaben in einem
Anwendungsfall eine eindeutige Abhängigkeit des
Abklingverhaltens der Probe von der Dauer der Anregung. Bei
Messungen am Unterarm ohne Anregung zeigte sich im Mittel bei
einer Dunkelzählrate von 6 cps und einer Dunkelraumrate von 16
cps ein Signal von 22 cps.
Eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung von in
vivo-Messungen an der Haut von Lebewesen umfasst eine
Strahlungsquelle, deren Anregungsstrahlung über einen
Flüssiglichtwellenleiter zum Messbereich geleitet wird, eine
Mehrzahl von Flüssiglichtleitern auf einer zur Anregungsstelle
halbkugelförmigen Bereich tangential und auf die Anregungsstelle
hin gerichtet angeordnet sind und Lichtsignale durch einen
Shutter in einen Detektor einkoppeln, und eine
Temperaturregulierung für den Detektor. Die Endflächen der
Lichtwellenleiter sind etwa tangential auf der sich über die
Emissionsfläche befindlichen Wölbungsfläche angeordnet, und zwar
abstandsmäßig, so dass die auf die Emissionsfläche gerichteten
Lichtwellenleiter mit ihrer Akzeptanzfläche die gesamte
Emissionsstrahlungsfläche abdecken.
Um Wärmestrahlungseffekte auszuschließen, kann ein Spektral
filter eingesetzt werden oder aber es wird für die Licht
wellenleiter ein solches Material eingesetzt, das in der Art
eines Spektralfilters wirkt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispiels
weise erläutert.
Diese zeigt eine schaubildliche Darstellung einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung.
Im mittleren Teil der Zeichnung ist der Bereich mit den Flüssig
lichtwellenleitern 10 gezeigt, die zu einem ringförmigen Teil 11
führen, der an seiner unteren Fläche auf die Hautebene
aufgesetzt wird. In der Mitte der Lichtwellenleiter befindet
sich der Teil 12, der mit der Anregung und einem Shutter
zusammenwirkt. Konzentrisch zu diesem Lichtwellenleiter 12 sind
mehrere Lichtwellenleiter vorgesehen, in der Figur sind nur vier
zu erkennen. Es kann sich hierbei aber beispielsweise um
achtzehn bis zwanzig derartiger Lichtwellenleiter handeln.
Im oberen Ende führen die Lichtwellenleiter zu dem Shutter 13
und von dort aus gelangt das Licht über einen Filter 14 in die
Photomultiplierröhre 15 (PMT). Die Photomultiplierröhre 15 wird
über einen thermischen Regelkreis 16 mit Peltierelementen auf
eine niedrige Temperatur gebracht.
Der Ausgang der Photomultiplierröhre 15 führt über einen nicht
gezeigten Counter zur elektronischen Datenverarbeitung, die das
Messergebnis in gewünschter Form ausgibt und auch für die
Betätigung des Shutters 13 herangezogen wird.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Durchführung von optischen Messungen an der
Oberfläche von Lebewesen, deren Emissionsstrahlung über
mindestens einen Lichtwellenleiter erfasst wird, dadurch
gekennzeichnet, dass die Lichtwellenleiter auf einer zur
Anregungsstelle im wesentlichen zentrischen Fläche (kugel
förmiger Halbraum) und auf die Anregungsstelle hin gerichtet
angeordnet sind und Lichtsignale über einen Shutter in einen
Detektor mit Signalauswertung einkoppeln und eine Kühlein
richtung vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
Spektralfilter zwischen Shutter und Detektor.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lichtwellenleiter als Spektralfilter dienen.
Priority Applications (3)
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Legal Events
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