DE10015448A1 - Verfahren zum Nachweisen und/oder Quantifizieren des Bindens erster Moleküle an dazu affine zweite Moleküle - Google Patents
Verfahren zum Nachweisen und/oder Quantifizieren des Bindens erster Moleküle an dazu affine zweite MoleküleInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweisen und/oder Quantifizieren des Bindens erster Moleküle 16 an dazu affine zweite Moleküle 18 mit folgenden Schritten: DOLLAR A a) Vorsehen eines Gefäßes 10, in dem die zweiten Moleküle 18 an einer Wand immobilisiert sind, DOLLAR A b) Inkontaktbringen der zweiten Moleküle 18 mit einer die ersten Moleküle 16 enthaltenden Lösung, DOLLAR A c) Inkubieren des Gefäßes 10, so daß die ersten Moleküle 16 an die zweiten Moleküle 18 binden und sich an der Wand anreichern und DOLLAR A d) Detektieren der Konzentrationsänderung der ersten Moleküle 16 in der im Gefäß 10 enthaltenen Lösung mittels Strahlung, ohne Lösung aus dem Gefäß zu entnehmen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweisen und/oder
Quantifizieren des Bindens erster Moleküle an dazu affine
zweite Moleküle sowie Vorrichtungen und einen Kit zur Durch
führung des Verfahrens.
Bekannt sind Verfahren mit folgenden Schritten:
- a) Inkontaktbringen von eine Markierungssubstanz aufweisen den ersten Molekülen mit dazu affinen, immobilisierten zweiten Molekülen in einem Bindungsansatz,
- b) Inkubieren des Bindungsansatzes,
- c) Detektieren einer Eigenschaft der Markierungssubstanz an denjenigen ersten Molekülen, die an zweite Moleküle ge bundenen sind.
Es ist möglich, solche Verfahren mittels homogener Testsyste
me durchzuführen. Darunter werden Testsysteme verstanden, bei
denen Schritt lit. c durchgeführt werden kann, ohne ungebun
dene erste Moleküle aus dem Bindungsansatz zu entfernen. Fol
gende Verfahren zur Durchführung des Schritts lit. c in homo
genen Testsystemen sind bekannt:
- - Detektieren einer Fluoreszenz-Polarisation. Die Markie rungssubstanz ist ein Fluorophor. Gemessen wird die Änderung der Fluoreszenz-Polarisation der Markierungssubstanz durch das Binden.
- - Detektieren einer durch einen Energie-Transfer bedingten Änderung einer Fluoreszenz. Die Markierungssubstanz ist ent weder ein Fluoreszenz-Donor oder ein Fluoreszenz-Akzeptor. Durch das Binden verringert sich der Abstand der ersten Mole küle zu den zweiten Molekülen. Das ermöglicht einen Energie- Transfer zwischen der Markierungssubstanz und einem weiteren, in der Nähe der zweiten Moleküle angeordneten Fluoreszenz-Ak zeptor bzw. Fluoreszenz-Donor.
- - Detektieren einer Änderung der Verweildauer der ersten Moleküle in einem vorgegebenen Volumen. Bei diesem auch als Fluoreszenz-Korrelations-Spektroskopie bekannten Verfahren ist die Markierungssubstanz ein Fluorophor. Die Geschwindig keit der Molekularbewegung der ersten Moleküle verringert sich durch die Bindung an die zweiten Moleküle. Die Verweil dauer des Fluorophors in dem vorgegebenen Volumen erhöht sich.
Darüber hinaus gibt es homogene Testsysteme, bei denen das
Binden unmarkierter erster Moleküle an zweite Moleküle indi
rekt detektiert wird:
- - Die zweiten Moleküle sind an Mikropartikeln immobili siert. An den zweiten Molekülen sind fluoreszierende dritte Moleküle spezifisch gebunden. Das Binden der ersten Moleküle an die zweiten Moleküle verdrängt die gebundenen dritten Mo leküle von den Bindungsstellen. Die dadurch bedingte Änderung der Fluoreszenz der Mikropartikel wird detektiert.
- - Die zweiten Moleküle sind an einer Gefäßwand immobili siert, die einen Szintillator enthält. An die zweiten Molekü le sind dritte Moleküle spezifisch gebunden, die eine radio aktive Markierungssubstanz aufweisen. Die Markierungssubstanz verursacht eine meßbare Szintillation. Das Binden der ersten Moleküle an die zweiten Moleküle verdrängt die gebundenen dritten Moleküle von den Bindungsstellen. Die dadurch beding te Änderung der Szintillation wird gemessen.
Die bekannten homogenen Testsysteme sind technisch aufwendig
und benötigen zum Teil gesundheitsgefährdende Substanzen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des
Stands der Technik zu beseitigen. Insbesondere sollen Verfah
ren, Vorrichtungen und ein Kit bereitgestellt werden, mit de
nen einfach und kostengünstig ein hoher Probendurchsatz er
zielbar ist. Nach dem Inkontaktbringen der zweiten Moleküle
mit den ersten Molekülen soll kein weiterer Pipettier- oder
Waschschritt erforderlich sein.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 2, 3,
28, 29, 32 und 34 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben
sich aus den Merkmalen der Ansprüche 4-27, 30, 31, 33 sowie
35-38.
Zur Lösung der Aufgabe ist ein Verfahren zum Nachweisen
und/oder Quantifizieren des Bindens erster Moleküle an dazu
affine zweite Moleküle mit folgenden Schritten vorgesehen:
- a) Vorsehen eines Gefäßes, in dem die zweiten Moleküle an einer Wand immobilisiert sind,
- b) Inkontaktbringen der zweiten Moleküle mit einer die er sten Moleküle enthaltenden Lösung,
- c) Inkubieren des Gefäßes, so daß die ersten Moleküle an die zweiten Moleküle binden und sich an der Wand anrei chern und
- d) Detektieren der Konzentrationsänderung der ersten Mole küle in der im Gefäß enthaltenen Lösung mittels Strah lung, ohne Lösung aus dem Gefäß zu entnehmen.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Nachweisen
und/oder Quantifizieren des Bindens erster Moleküle an dazu
affine zweite Moleküle mit folgenden Schritten:
- a) Vorsehen eines Gefäßes, in dem die zweiten Moleküle an einer Wand immobilisiert sind,
- b) Inkontaktbringen der zweiten Moleküle mit einer die er sten Moleküle enthaltenden Lösung, wobei dritte Moleküle mit einer Affinität zu den ersten Molekülen in der Lö sung oder in dem Gefäß enthalten sind,
- c) Inkubieren des Gefäßes, so daß die ersten Moleküle an die zweiten und dritten Moleküle binden und sich an der Wand anreichern und
- d) Detektieren der Konzentrationsänderung der dritten Mole küle in der im Gefäß enthaltenen Lösung mittels Strah lung, ohne Lösung aus dem Gefäß zu entnehmen.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Nachweisen
und/oder Quantifizieren des Bindens erster Moleküle an dazu
affine zweite Moleküle mit folgenden Schritten:
- a) Vorsehen eines Gefäßes, in dem die zweiten Moleküle an einer Wand immobilisiert sind,
- b) Inkontaktbringen der zweiten Moleküle mit einer die er sten Moleküle enthaltenden Lösung, wobei vierte Moleküle mit einer Affinität zu den zweiten Molekülen in der Lö sung oder in dem Gefäß enthalten sind,
- c) Inkubieren des Gefäßes, so daß die ersten Moleküle an die zweiten Moleküle binden und die vierten Moleküle, zumindest teilweise, in Lösung gehen oder bleiben und
- d) Detektieren der Konzentrationsänderung der vierten Mole küle in der im Gefäß enthaltenen Lösung mittels Strah lung, ohne Lösung aus dem Gefäß zu entnehmen.
Das Detektieren der Konzentration beim Schritt lit. d kann
mittels elektromagnetischer Strahlung, wie Licht, oder mit
tels Teilchenstrahlung, wie Neutronenstrahlung, erfolgen. Es
findet im Gefäß vorzugsweise in einem Bereich statt, der mög
lichst weit von der Wand entfernt ist. Das erhöht die Genau
igkeit des Verfahrens. Die erfindungsgemäßen Verfahren haben
den Vorteil, mit einem geringen Pipettieraufwand durchführbar
zu sein. Sie sind einfach zu handhaben und kostengünstig. Sie
erfordern einen geringen Bedarf an Material und Raum. Sie er
möglichen einen hohen Probendurchsatz und sind gut zur Auto
matisierung geeignet. Das wird insbesondere dadurch erreicht,
daß nach dem Inkontaktbringen der zweiten Moleküle mit einer
die ersten Moleküle enthaltenden Lösung keine weiteren mecha
nischen Arbeitsschritte, insbesondere keine Trenn- und Wasch
schritte, erforderlich sind. Durch die geringe Zahl der Ar
beitsschritte ist die Gefahr der Verfälschung der Ergebnisse,
insbesondere durch Pipettierfehler, gering. Das Verfahren
kann gleichzeitig oder in kurzer Abfolge mit einer großen
Zahl von Gefäßen und unterschiedlichen ersten, zweiten, drit
ten und/oder vierten Molekülen durchgeführt werden. Das Ver
fahren ist in idealer Weise für die Suche nach neuen pharma
kologischen Wirkstoffen geeignet.
Bei einem Verfahren mit dritten oder vierten Molekülen ist es
besonders vorteilhaft, wenn diese mit den zweiten Molekülen
oder der Wand assoziiert sind. Auf diese Art und Weise ist es
nicht erforderlich die dritten oder vierten Moleküle in einem
Pipettierschritt der Lösung oder dem Gefäß hinzuzufügen.
Weiterhin ist es bei einem Verfahren mit vierten Molekülen
vorteilhaft, wenn die Affinität der vierten Moleküle zu den
zweiten Molekülen nicht oder nicht wesentlich größer ist als
die Affinität der ersten Moleküle zu den zweiten Molekülen.
Das erleichtert das Verdrängen der vierten Moleküle von deren
Bindungsstellen an den zweiten Molekülen. Auch die Bindung
der vierten Moleküle an die zweiten Moleküle wird leichter
verhindert.
Vorteilhafterweise ist bei einem Verfahren mit vierten Mole
külen die Anzahl der ersten Moleküle größer als die Anzahl
der zweiten Moleküle und die Anzahl der zweiten Moleküle
größer ist als die Anzahl der vierten Moleküle. Das bewirkt
eine Kompetition der ersten Moleküle und der vierten Moleküle
um die Bindungsstellen an den zweiten Molekülen. Die Konzen
tration der vierten Moleküle wird stark durch die Konzentra
tion der ersten Moleküle und deren Affinität zu den zweiten
Molekülen beeinflußt.
Bei einem Verfahren ohne vierte Moleküle ist es bevorzugt,
daß die Anzahl der zweiten Moleküle größer ist als die Anzahl
der ersten Moleküle. Das führt zu einer schnellen und deutli
chen Konzentrationsänderung der ersten Moleküle oder der er
sten und dritten Moleküle in der im Gefäß enthaltenen Lösung.
Bei einem Verfahren mit dritten Molekülen ist es vorteilhaft,
wenn die Anzahl der ersten Moleküle nicht kleiner ist als die
Anzahl der dritten Moleküle. Das verhindert, daß nach der
Bindung der ersten Moleküle an die zweiten Moleküle in der
Lösung dritte Moleküle verbleiben. In der Lösung verbleibende
dritte Moleküle bewirken bei Schritt lit. d ein Hintergrund
signal.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird zum Detektieren
mit einem Lichtstrahl, insbesondere einer definierten Wellen
länge, vorzugsweise einem Laserstrahl, in die Lösung einge
strahlt. Der Lichtstrahl kann parallel zu der Wand einge
strahlt werden. Er kann polarisiert sein. Zum Detektieren
kann eine Fluoreszenz, eine Streuung eine Absorption oder ei
ne optische Aktivität gemessen werden.
Vorteilhafterweise enthält die Lösung zusätzlich fünfte, als
interne Marker dienende Moleküle, die keine spezifische Affi
nität zu den ersten, zweiten, dritten oder vierten Molekülen
aufweisen. Die fünften Moleküle können dazu eingesetzt wer
den, eine Volumen- und damit eine Konzentrationsänderung
durch Verdunsten von Wasser festzustellen. Weiterhin können
die fünften Moleküle dazu dienen, das Maß unspezifischer Bin
dungen zu ermitteln. Dabei zeigt eine Abnahme der Konzentra
tion der fünften Moleküle eine unspezifische Bindung an die
Wand und/oder die zweiten Moleküle an.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die ersten,
dritten, vierten und/oder fünften Moleküle oder damit assozi
ierende Bestandteile der Lösung fluoreszierend, lichtstreuend,
lichtabsorbierend oder optisch aktiv. Damit assoziierte
Bestandteile der Lösung können beispielsweise Antikörper
sein, welche die ersten, dritten, vierten und/oder fünften
Moleküle spezifische binden können.
Vorteilhafterweise erfolgt die Durchführung des Schritts lit.
d durch mehrfaches oder kontinuierliches Bestimmen der Kon
zentration der ersten, dritten oder vierten Moleküle während
der Durchführung des Schritts lit. c, insbesondere an deren
Beginn und Ende. Das Bestimmen der Konzentration kann bei
spielsweise durch Vergleichen der optischen Eigenschaften der
Lösung mit denjenigen verschiedener Eichlösungen erfolgen.
Bevorzugt sind freie Bindungsstellen an der Wand des Gefäßes
durch daran gebundene sechste Moleküle abgesättigt. Die sech
sten Moleküle sollten ähnliche physikalisch/chemische Eigen
schaften, wie Ladung, Molekülgröße usw., aufweisen, wie die
zweiten Moleküle. Sie sollten jedoch keine Affinität zu den
ersten Molekülen besitzen. Dadurch kann eine unspezifische
Bindung an freie Bindungsstellen an der Wand des Gefäßes un
terdrückt werden. Unspezifisch ist jede Bindung, die nicht an
den spezifischen Bindungsstellen der zweiten Moleküle er
folgt.
Vorteilhafterweise enthält die Lösung mindestens einen eine
unspezifische Bindung inhibierenden Zusatz, insbesondere ein
Detergenz, ein Protein, ein Proteingemisch oder ein Salz. Der
Zusatz unterdrückt nicht die spezifische Bindung der ersten
Moleküle an den spezifischen Bindungsstellen der zweiten Mo
leküle. Er inhibiert unspezifische Bindungen der ersten,
zweiten, dritten, vierten und fünften Moleküle untereinander
und an der Wand des Gefäßes bzw. den dort gebundenen sechsten
Molekülen. Als Detergenzien kommen z. B. Tween-20, Nonidet
oder SDS in Betracht. Als Salze sind solche geeignet, die un
spezifische Ionenbindungen unterdrücken. Proteine oder Pro
teingemische können z. B. Magermilch, Rinderserumalbumin oder
Casein sein.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird zur Ermittlung ei
ner spezifischen Konzentrationsänderung von dem Betrag der
Konzentrationsänderung gemäß Schritt lit. d der Betrag einer
Konzentrationsänderung bei Durchführung des Verfahrens ohne
zweite Moleküle abgezogen. Spezifisch ist eine Konzentrati
onsänderung, die nur durch eine Bindung der ersten Moleküle
an die zweiten Moleküle verursacht wird.
Bevorzugt sind die zweiten Moleküle an einer vorgegebenen
Stelle ihrer Struktur immobilisiert. Das ermöglicht es, ein
Immobilisieren der zweiten Moleküle an derjenigen Stelle ih
rer Struktur zu vermeiden, die affin zu den zweiten bzw.
vierten Molekülen ist. Ein solches Immobilisieren würde die
Zugänglichkeit dieser Stellen für dazu affine erste bzw.
vierte Moleküle einschränken. Vorteilhafterweise sind die
zweiten Moleküle über Linker oder Spacer an der Wand gebun
den. Das verbessert die Zugänglichkeit der zweiten Moleküle.
Linker können das Immobilisieren von zweiten Molekülen, die
sich direkt nur schlecht oder gar nicht immobilisieren las
sen, verbessern oder ermöglichen.
Vorzugsweise ist das Gefäß als Kavität einer Mikrotiterplatte
mit mindestens 96, insbesondere 384, Kavitäten ausgebildet.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Gefäß an der
Ein- und/oder Austrittstelle des Lichtstrahls, vorzugsweise
dem Boden des Gefäßes, im wesentlichen keine immobilisierten
zweiten Moleküle auf. Das verhindert beim Schritt lit. d eine
Störung des Detektierens durch erste, dritte oder vierte Mo
leküle, die direkt oder indirekt an immobilisierte zweite Mo
leküle an der Ein- und/oder Austrittsstelle des Lichtstrahls
gebunden sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Gefäß
eine an den Enden offene Kapillare ist. Unter einer Kapillare
wird hier ein an beiden Seiten offenes Röhrchen mit einem In
nendurchmesser von bis zu 2 Millimeter verstanden. Die Kapil
lare kann von dem Lichtstrahl so durchstrahlt werden, daß
dieser die Wand der Kapillare nicht bestrahlt. Eine Beein
flussung des Detektierens durch gebundene erste, dritte oder
vierte Moleküle ist ausgeschlossen. Vorzugsweise wird die Ka
pillare mittels Kapillarkräften mit der Lösung gefüllt. Da
durch ist die Aufnahme eines definierten Volumens gewährlei
stet. Ein Pipettierschritt ist nicht erforderlich. Eine da
durch bedingte Fehlerquelle ist ausgeschlossen.
Bevorzugt ist der Quotient aus der Fläche der Wand in mm2 und
dem Volumen der Lösung in mm3 größer als 1 mm-1, vorzugsweise
größer als 3 mm-1. Das Gefäß ist in diesem Fall länglich. Ein
vorgegebenes Volumen kann mit einer großen Wandfläche mit im
mobilisierten zweiten Molekülen in Kontakt gebracht werden.
Gleichzeitig ist ein langer Weg des Lichtstrahls durch die
Lösung gewährleistet. Die Empfindlichkeit des Verfahrens kann
durch eine längliche Geometrie des Gefäßes erheblich gestei
gert werden.
Die ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften oder sechsten
Moleküle können aus folgender Gruppe ausgewählt sein: Pepti
de, Proteine, Nukleinsäuren, Zucker, Polymere, Botenstoffe,
Zellen, Zellfragmente, Viren, deren Bestandteile oder Frag
mente dieser Bestandteile, Kapside, deren Bestandteile oder
Fragmente dieser Bestandteile und Hormone. Bei einer vorteil
haften Ausgestaltung der Erfindung wird das erfindungsgemäße
Verfahren gleichzeitig oder in kurzer Abfolge an einer Anzahl
von Gefäßen, insbesondere Kapillaren, durchgeführt.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Sie weist mindestens
ein Gefäß auf, wobei an einer Wand des Gefäßes die zweiten
Moleküle immobilisiert sind, wobei die dritten oder vierten
Moleküle mit der Wand oder den zweiten Molekülen assoziiert
sind.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durch
führung eines erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem Satz
von, vorzugsweise mehr als 10, insbesondere mehr als 100, Ka
pillaren, an deren Wänden die zweiten Moleküle immobilisiert
sind. Dabei können sich die Kapillaren, zumindest teilweise,
durch unterschiedliche zweite Moleküle unterscheiden. Vor
zugsweise unterscheiden sich die Kapillaren mit unterschied
lichen zweiten Molekülen zusätzlich, insbesondere durch deren
Abmessungen oder Markierungen. Die Markierungen können aus
weiteren Molekülen oder, insbesondere fuoreszierenden, Farb
stoffen bestehen. Dadurch ist es möglich, Kapillaren zu iden
tifizieren, an deren Wänden bestimmte zweite Moleküle immobi
lisiert sind.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Durch
führung des Schritts lit. d, wobei in die Vorrichtung minde
stens eine, insbesondere von einem Träger aufgenommene, Ka
pillare einsetzbar ist, wobei die Kapillare von einem Licht
strahl durchstrahlt wird, der nicht mit der Wand der Kapilla
re in Kontakt kommt. Die Vorrichtung kann ein Mittel zum Er
fassen von Merkmalen der Kapillaren, insbesondere deren Ab
messungen oder daran angebrachte Markierungen, aufweisen.
Ferner betrifft die Erfindung einen Kit zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei ein Satz von Kapillaren
enthalten ist, an deren Wänden die zweiten Moleküle immobili
siert sind. Die Kapillaren können sich, zumindest teilweise,
durch unterschiedliche zweite Moleküle unterscheiden. Kapil
laren mit unterschiedlichen zweiten Molekülen können sich zu
sätzlich, insbesondere durch deren Abmessungen oder Markie
rungen, unterscheiden. Der Kit kann ferner einen Träger ent
halten, der mehrere Kapillaren aufnehmen kann. Vorzugsweise
ist der Träger derart ausgebildet, daß er mit aufgenommenen
Kapillaren zur Durchführung des Schritts lit. d in eine er
findungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Schritts lit.
d einsetzbar ist.
Nachfolgend wird die Erfindung durch die Zeichnung und anhand
von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1a, 1b eine schematische Darstellung des Durch
strahlens eines eine Lösung enthaltenen
Gefäßes mit ersten Molekülen und immobi
lisierten zweiten Molekülen,
Fig. 2a, 2b, 2c eine schematische Darstellung des Durch
strahlens eines eine Lösung enthaltenen
Gefäßes mit zweiten, vierten und ersten
oder fünften Molekülen,
Fig. 3a, 3b eine schematische Darstellung des Durch
strahlens eines eine Lösung enthaltenen
Gefäßes mit ersten, zweiten und dritten
Molekülen und
Fig. 4 ein Diagramm des Zeitverlaufs der in Ver
tiefungen eines 8-Well-Streifens detek
tierten Fluoreszenz Fluoreszenz-markier
ter Oligonukleotide.
Fig. 1a zeigt einen Ausschnitt aus einem Gefäß 10 mit einem
ersten Ende 12 und einem zweiten Ende 14. In dem Gefäß 10 be
findet sich eine Lösung, welche die ersten Moleküle 16 ent
hält. An der Wand des Gefäßes 10 sind die dazu affinen zwei
ten Moleküle 18 immobilisiert. Der in das Gefäß 10 an dem er
sten Ende 12 eingestrahlte Lichtstrahl 20 wird durch eine
Wechselwirkung mit den ersten Molekülen 16, beispielsweise
durch Absorption, moduliert. Der am zweiten Ende 14 ausstrah
lende Lichtstrahl 22 weist gegenüber dem eingestrahlten
Lichtstrahl 20 veränderte Eigenschaften auf. Die Veränderung
dieser Eigenschaften ist ein Maß für die Konzentration der
ersten Moleküle 16 in der Lösung. Fig. 1b zeigt das in Fig.
1a dargestellte Gefäß 10 nach dem Inkubieren. Die ersten Mo
leküle 16 sind an die zweiten Moleküle 18 gebunden. Der in
das Gefäß 10 eingestrahlte Lichtstrahl 20 wird nicht durch
Wechselwirkungen mit den ersten Molekülen 16 moduliert. Im
Falle lichtabsorbierender erster Moleküle 16 ist der aus
strahlende Lichtstrahl 22 nur durch die Lichtabsorption der
Lösung, nicht aber wie in Fig. 1a durch die Lichtabsorption
der ersten Moleküle 16 abgeschwächt.
In Fig. 2a ist ein Ausschnitt aus einem Gefäß 10 mit daran
gebundenen zweiten Molekülen 18 dargestellt. Die in dem Gefäß
10 enthaltene Lösung enthält erste Moleküle 16 und vierte Mo
leküle 24, die beide eine Affinität zu den zweiten Molekülen
18 aufweisen. Der eingestrahlte Lichtstrahl 20 wird hier
durch eine Wechselwirkung mit den vierten Molekülen 24, nicht
aber mit den ersten Molekülen 16 moduliert. Die Wechselwirkung
kann dadurch bedingt sein, daß die vierten Moleküle 24
lichtabsorbierend sind. Der ausstrahlende Lichtstrahl 22
weist gegenüber dem einstrahlenden Lichtstrahl 20 veränderte
Eigenschaften auf. Fig. 2b zeigt die Situation nach dem Inku
bieren. Die ersten Moleküle 16 sind an die zweiten Moleküle
18 gebunden. Sie verhindern das Binden der vierten Moleküle
24 an die zweiten Moleküle 18. Die Konzentration der vierten
Moleküle 24 in der Lösung ist unverändert. Die Eigenschaften
des ausstrahlenden Lichtstrahls 22 sind gegenüber der in Fig.
2a dargestellten Situation nicht verändert. Das zeigt eine
Bindung der ersten Moleküle 16 an die zweite Moleküle 18 an.
Fig. 2c zeigt die Situation nach dem Inkubieren, wenn in der
Lösung zuvor statt der ersten Moleküle 16 fünfte Moleküle 26
enthalten waren, die keine Affinität zu den zweiten Molekülen
18 aufweisen. Die vierten Moleküle 24 binden dann während des
Inkubierens an die zweiten Moleküle 18. Nach dem Inkubieren
wird der eingestrahlte Lichtstrahl 20 nicht durch eine Wech
selwirkung mit den vierten Molekülen 24 moduliert. Im Falle
lichtabsorbierender vierter Moleküle 24 ist die Intensität
des ausstrahlenden Lichtstrahls 22 stärker als zu Beginn der
Inkubation.
Fig. 3a zeigt einen Ausschnitt aus einem Gefäß 10. In dem Ge
fäß 10 ist eine Lösung mit ersten Molekülen 16 und dazu affi
nen dritten Molekülen 23 enthalten. An der Wand des Gefäßes
10 sind zweite Moleküle 18 immobilisiert. Sie weisen eine Af
finität zu den ersten Molekülen 16 auf. Der in das Gefäß 10
an dem ersten Ende 12 eingestrahlte Lichtstrahl 20 wird durch
eine Wechselwirkung mit den dritten Molekülen 23, beispiels
weise durch Absorption, moduliert. Der ausstrahlende Licht
strahl 22 weist gegenüber dem einstrahlenden Lichtstrahl 20
veränderte Eigenschaften auf. Fig. 3b zeigt die Situation
nach dem Inkubieren. Die ersten Moleküle 16 sind an die zweiten
Moleküle 18 und die dritten Moleküle 23 gebunden. Die
Bindungsstellen der zweiten 18 und dritten Moleküle 23 an den
ersten Molekülen 16 sind nicht identisch. Die dritten Molekü
le 23 sind der Lösung entzogen. Der in das Gefäß 10 einge
strahlte Lichtstrahl 20 wird nicht mehr durch Wechselwirkun
gen mit den dritten Molekülen 23 moduliert.
Fig. 4 zeigt den Zeitverlauf der in Streptavidin-beschichte
ten Vertiefungen eines 8-Well-Streifens (Boehringer Mannheim,
Nr. 1664778) detektierten Fluoreszenz Fluoreszenz-markierter
Oligonukleotide I. Eine Vertiefung I des 8-Well-Streifens ist
mit einem am 5'-Terminus biotinylierten Oligonukleotid II der
Sequenz 5'-TAA CAC AAC TGG TGT GCT CCT GGA-3' gemäß Sequenz
protokoll Nr. 1 beschichtet worden. Dazu sind in die Vertie
fung I 300 µl einer Puffer-Lösung I mit 167 nM des Oligonu
kleotids II eingefüllt worden. Die Puffer-Lösung I besteht
aus einer wässerigen Lösung von 10 mM TrisCL und 1 mM EDTA,
pH 8,0. Eine Vertiefung II des 8-Well-Streifens ist nur mit
300 µl Puffer-Lösung I gefüllt worden. Nach einer Stunde In
kubation bei 37°C sind die Puffer-Lösungen I aus den Vertie
fungen I und II abgesaugt worden. Die Vertiefungen I und II
sind 5 mal mit 320 µl der Puffer-Lösung I gewaschen worden.
Anschließend sind in die Vertiefungen I und II je 300 µl ei
ner Puffer-Lösung II mit 167 nM des am 5'-Terminus mit 5[6]-
Carboxytetramethylrhodamin Fluoreszenz-markierten Oligonu
kleotids I der Sequenz 5'-GAG CTA GGA CCT CTT CTG TCC AGG AGC
ACA CCA GTT GTG TTA-3' gemäß Sequenzprotokoll Nr. 2 einge
füllt worden. Die Puffer-Lösung II besteht aus einer wässeri
gen Lösung von 150 mM NaCl, 10 mM TrisCl, 1 mM EDTA und 0,2%
Tween-20, pH 8,0. Bei einer Anregung mit 540 nm ist die Fluo
reszenz in den Vertiefungen I und II bei 590 nm gemessen wor
den. Das Messen erfolgte in 25 Sekunden-Intervallen bei Raum
temperatur mittels eines Mikrotiterplattenphotometers. In
Fig. 4 ist die Fluoreszenz in willkürlichen Einheiten darge
stellt. Die dickere Linie zeigt die in Vertiefung I und die
dünnere Linie die in Vertiefung II gemessene Fluoreszenz. Die
Abnahme der Fluoreszenz in Vertiefung II zeigt die unspezifi
sche Bindung des Oligonukleotids I an der Wand der Vertiefung
II an. Die Differenz zwischen der Abnahme der Fluoreszenz in
Vertiefung II und der Abnahme der Fluoreszenz in Vertiefung I
zeigt die spezifische Bindung des Oligonukleotids I an das
Oligonukleotid II an.
10
Gefäß,
12
erstes Ende,
14
zweites Ende,
16
erste Moleküle,
18
zweite Moleküle,
20
eingestrahlter Lichtstrahl,
22
ausstrahlender Lichtstrahl,
23
dritte Moleküle
24
vierte Moleküle,
26
fünfte Moleküle
Claims (38)
1. Verfahren zum Nachweisen und/oder Quantifizieren des
Bindens erster Moleküle (16) an dazu affine zweite Moleküle
(18) mit folgenden Schritten:
- a) Vorsehen eines Gefäßes (10), in dem die zweiten Moleküle (18) an einer Wand immobilisiert sind,
- b) Inkontaktbringen der zweiten Moleküle (18) mit einer die ersten Moleküle (16) enthaltenden Lösung,
- c) Inkubieren des Gefäßes (10), so daß die ersten Moleküle (16) an die zweiten Moleküle (18) binden und sich an der Wand anreichern und
- d) Detektieren der Konzentrationsänderung der ersten Mole küle (16) in der im Gefäß (10) enthaltenen Lösung mittels Strahlung, ohne Lösung aus dem Gefäß zu entnehmen.
2. Verfahren zum Nachweisen und/oder Quantifizieren des
Bindens erster Moleküle (16) an dazu affine zweite Moleküle
(18) mit folgenden Schritten:
- a) Vorsehen eines Gefäßes (10), in dem die zweiten Moleküle (18) an einer Wand immobilisiert sind,
- b) Inkontaktbringen der zweiten Moleküle (18) mit einer die ersten Moleküle (16) enthaltenden Lösung, wobei dritte Mole küle (23) mit einer Affinität zu den ersten Molekülen (16) in der Lösung oder in dem Gefäß (10) enthalten sind,
- c) Inkubieren des Gefäßes (10), so daß die ersten Moleküle (16) an die zweiten (18) und dritten Moleküle (23) binden und sich an der Wand anreichern und
- d) Detektieren der Konzentrationsänderung der dritten Mole küle (23) in der im Gefäß (10) enthaltenen Lösung mittels Strahlung, ohne Lösung aus dem Gefäß zu entnehmen.
3. Verfahren zum Nachweisen und/oder Quantifizieren des
Bindens erster Moleküle (16) an dazu affine zweite Moleküle
(18) mit folgenden Schritten:
- a) Vorsehen eines Gefäßes (10), in dem die zweiten Moleküle (18) an einer Wand immobilisiert sind,
- b) Inkontaktbringen der zweiten Moleküle (18) mit einer die ersten Moleküle (16) enthaltenden Lösung, wobei vierte Mole küle (24) mit einer Affinität zu den zweiten Molekülen (18) in der Lösung oder in dem Gefäß (10) enthalten sind,
- c) Inkubieren des Gefäßes (10), so daß die ersten Moleküle (16) an die zweiten Moleküle (18) binden und die vierten Mo leküle (24), zumindest teilweise, in Lösung gehen oder blei ben und
- d) Detektieren der Konzentrationsänderung der vierten Mole küle (24) in der im Gefäß (10) enthaltenen Lösung mittels Strahlung, ohne Lösung aus dem Gefäß zu entnehmen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei die in dem Gefäß
(10) enthaltenen dritten (23) oder vierten Moleküle (24) mit
den zweiten Molekülen (18) oder der Wand assoziiert sind.
5. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Affinität der vier
ten Moleküle (24) zu den zweiten Molekülen (18) nicht oder
nicht wesentlich größer ist als die Affinität der ersten Mo
leküle (16) zu den zweiten Molekülen (18).
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3-5, wobei die An
zahl der ersten Moleküle (16) größer ist als die Anzahl der
zweiten Moleküle (18) und die Anzahl der zweiten Moleküle
(18) größer ist als die Anzahl der vierten Moleküle (24).
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Anzahl der
zweiten Moleküle (18) größer ist als die Anzahl der ersten
Moleküle (16).
8. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Anzahl der ersten
Moleküle (16) nicht kleiner ist als die Anzahl der dritten
Moleküle (23).
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zum Detektieren mit einem Lichtstrahl (20), insbesondere ei
ner definierten Wellenlänge, vorzugsweise einem Laserstrahl,
in die Lösung eingestrahlt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei der Lichtstrahl (20)
parallel zu der Wand eingestrahlt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei der Lichtstrahl
(20) polarisiert ist.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zum Detektieren eine Fluoreszenz, eine Streuung, eine Absorp
tion oder eine optische Aktivität gemessen wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
in der Lösung zusätzlich fünfte, als interne Marker dienende
Moleküle (26) enthalten sind, die keine spezifische Affinität
zu den ersten (16), zweiten (18), dritten (23) oder vierten
Molekülen (24) aufweisen.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die ersten (16), dritten (23), vierten (24) und/oder fünften
Moleküle (26) oder damit assoziierende Bestandteile der Lö
sung fluoreszierend, lichtstreuend, lichtabsorbierend oder
optisch aktiv sind.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Durchführung des Schritts lit. d durch mehrfaches oder
kontinuierliches Bestimmen der Konzentration der ersten (16),
dritten (23) oder vierten Moleküle (24) während der Durchfüh
rung des Schritts lit. c, insbesondere an deren Beginn und
Ende, erfolgt.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
freie Bindungsstellen an der Wand des Gefäßes (10) durch dar
an gebundene sechste Moleküle abgesättigt sind.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Lösung mindestens einen eine unspezifische Bindung inhi
bierenden Zusatz, insbesondere ein Detergenz, ein Protein,
ein Proteingemisch oder ein Salz, enthält.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
zur Ermittlung einer spezifischen Konzentrationsänderung von
dem Betrag der Konzentrationsänderung gemäß Schritt lit. d
der Betrag einer Konzentrationsänderung bei Durchführung des
Verfahrens ohne zweite Moleküle abgezogen wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die zweiten Moleküle (18) an einer vorgegebenen Stelle ihrer
Struktur immobilisiert sind.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die zweiten Moleküle (18) über Linker oder Spacer an der Wand
gebunden sind.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Gefäß (10) als Kavität einer Mikrotiterplatte mit minde
stens 96, insbesondere 384, Kavitäten ausgebildet ist.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Gefäß (10) an der Ein- und/oder Austrittsstelle des
Lichtstrahls (20, 22), vorzugsweise dem Boden des Gefäßes
(10), im wesentlichen keine immobilisierten zweiten Moleküle
(18) aufweist.
23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Gefäß (10) eine an den Enden (12, 14) offene Kapillare
ist.
24. Verfahren nach Anspruch 23, wobei die Kapillare mittels
Kapillarkräften mit der Lösung gefüllt wird.
25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
der Quotient aus der Fläche der Wand in mm2 und dem Volumen
der Lösung in mm3 größer als 1 mm-1, vorzugsweise größer als 3 mm-1,
ist.
26. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die ersten (16), zweiten (18), dritten (23), vierten (24),
fünften (26) oder sechsten Moleküle aus folgender Gruppe aus
gewählt sind: Peptide, Proteine, Nukleinsäuren, Zucker, Poly
mere, Botenstoffe, Zellen, Zellfragmente, Viren, deren Be
standteile oder Fragmente dieser Bestandteile, Kapside, deren
Bestandteile oder Fragmente dieser Bestandteile und Hormone.
27. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Verfahren gleichzeitig oder in kurzer Abfolge an einer
Anzahl von Gefäßen (10), insbesondere Kapillaren, durchge
führt wird.
28. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1-27 mit mindestens einem Gefäß (10), wobei
an einer Wand des Gefäßes (10) die zweiten Moleküle (18) im
mobilisiert sind, wobei die dritten (23) oder vierten Molekü
le (24) mit der Wand oder den zweiten Molekülen (18) assozi
iert sind.
29. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach An
spruch 27 mit einem Satz von, vorzugsweise mehr als 10, ins
besondere mehr als 100, Kapillaren, an deren Wänden die zwei
ten Moleküle (18) immobilisiert sind.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, wobei sich die Kapillaren,
zumindest teilweise, durch unterschiedliche zweite Moleküle
(18) unterscheiden.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, wobei sich die Kapillaren
mit unterschiedlichen zweiten Molekülen (18) zusätzlich, ins
besondere durch deren Abmessungen oder Markierungen, unter
scheiden.
32. Vorrichtung zur Durchführung des Schritts lit. d in ei
nem Verfahren nach einem der Ansprüche 1-27, wobei in die
Vorrichtung mindestens eine, insbesondere von einem Träger
aufgenommene, Kapillare einsetzbar ist, wobei die Kapillare
von einem Lichtstrahl (20, 22) durchstrahlt wird, der nicht
mit der Wand der Kapillare in Kontakt kommt.
33. Vorrichtung nach Anspruch 32, wobei die Vorrichtung ein
Mittel zum Erfassen von Merkmalen der Kapillaren, insbesonde
re deren Abmessungen oder daran angebrachte Markierungen,
aufweist.
34. Kit zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der An
sprüche 1-27, wobei ein Satz von Kapillaren enthalten ist,
an deren Wänden die zweiten Moleküle (18) immobilisiert sind.
35. Kit nach Anspruch 34, wobei sich die Kapillaren, zumin
dest teilweise, durch unterschiedliche zweite Moleküle (18)
unterscheiden.
36. Kit nach Anspruch 35, wobei sich die Kapillaren mit un
terschiedlichen zweiten Molekülen (18) zusätzlich, insbeson
dere durch deren Abmessungen oder Markierungen, unterschei
den.
37. Kit nach einem der Ansprüche 34-36, wobei darin ein
Träger enthalten ist, der mehrere Kapillaren aufnehmen kann.
38. Kit nach Anspruch 37, wobei der Träger derart ausgebil
det ist, daß er mit aufgenommenen Kapillaren zur Durchführung
des Schritts lit. d in eine Vorrichtung gemäß Anspruch 32
oder 33 einsetzbar ist.
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