DE1001496B

DE1001496B - Induktives mit Hochfrequenz betriebenes Abgriffsystem fuer Zeigerstellungen

Info

Publication number: DE1001496B
Application number: DEM21283A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Phys Erich Unger
Original assignee: Metrawatt AG
Current assignee: Metrawatt AG
Priority date: 1953-12-22
Filing date: 1953-12-22
Publication date: 1957-01-24

Description

Oft ist es erwünscht, durch den Zeiger eines gebräuchlichen Anzeigemeß Instrumentes einen Kontakt zuTSetätigen, der beispielsweise ein Warnsignal auslöst, sobald ein vorgegebener Grenzwert erreicht ist. Die Zeigerbewegung soll durch diese Maßnahme nicht behindert werden.

Zu diesem Zweck sind verschiedene sogenannte Abgriffsysteme entwickelt worden, die z. B. lichtelektrisch oder thermisch arbeiten. Es sind auch seit langem induktive, mit Hochfrequenz betriebene Abgriffsysteme bekannt. Bei dieser Anordnung tritt bei Überschreiten des bestehenden Grenzwertes eine vom Meßwerkzeiger getragene Metallfahne zwischen die beiden Spulen eines Oszillators. Dadurch werden infolge der Feldverdrängung die beiden Spulen entkoppelt und gedämpft, so daß sich die Oszillatorspannung verringert bzw. die Schwingung ganz abreißt oder die Frequenz verändert wird. Der Oszillator kann so ein Relais betätigen. Diese Anordnung übt bei geeigneter Dimensionierung keine merklichen Kräfte auf die Fahne aus und arbeitet ferner sehr betriebssicher. Die Steuerkennlinie dieser Anordnung ist jedoch ziemlich flach, da die Steilheit (S)

relative Änderung des Ausgangsstromes
~ Weg der Steuerfahne

im Vergleich zu anderen Abgriffsystemen sehr klein ist. In den meisten Anwendungsfällen ist aber eine große Steilheit erwünscht. Auch die Verwendung besonders geformter Induktionsspulen oder zugespitzter Hochfrequenzeisenkerne vergrößert die Steilheit nicht wesentlich. Man kann zwar die Steilheit der Steuerkennlinie durch verschiedene Kunstschaltungen, vor allem durch Verwendung mehrerer Röhren und genau abgeglichener Schwingkreise weiter erhöhen. Dies kompliziert die Anordnung jedoch so erheblich, daß der wesentliche Vorteil des einfachen und betriebssicheren Aufbaues verlorengeht.

Bisher konnten für Abgriff sy sterne, insbesondere für Zeigerstellungen, wegen der geforderten hohen Schaltgenauigkeit nur die bekannten mechanischen oder fotoelektrischen Abgriffsysteme Anwendung finden, die jedoch mit wesentlichen Nachteilen behaftet sind.

So behindern z. B. die mechanischen Abgriffsysteme mittelbar oder unmittelbar den steuernden Zeiger. Die optischen Einrichtungen erfordern dafür einen großen Aufwand an optischen Mitteln und sind störanfällig, z. B. gegen Streulicht.

Obwohl diese Nachteile durch die Verwendung der bisher bekannten induktiven Abgriffsysteme im wesentlichen vermieden worden waren, stand der praktischen Anwendung die ungenügende Steuersteilheit der Kennlinie entgegen.

Induktives mit Hochfrequenz betriebenes Abgriffsystem für Zeigerstellungen

Anmelder:

Metrawatt Aktiengesellschaft

Fabrik elektrischer Meßgeräte,

Nürnberg, Schoppershofstr. 50-54

Dipl.-Phys. Erich Unger, Nürnberg-Eibach,
ist als Erfinder genannt worden

Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung, welche die Steuerkennlinie eines induktiven, mit Hochfrequenz betriebenen Abgriffsystems für Zeigerstellungen, bei dem die vom Meßwerkzeiger getragene Steuerfahne die Induktivität zweier Spulen verändert, dadurch verbessert, daß erfindungsgemäß an den oder in der Nähe der Stirnseiten der Oszillatorspulen zusätzlich metallische Blenden fest angebracht werden. Durch das feste Anbringen dieser zusätzlichen Blenden bzw. Schirmbleche ist es nunmehr möglich, die Steilheit der Steuerkennlinie um ein Vielfaches zu vergrößern, derart, daß die neue Oszillatoranordnung als Abgriffsystem für Zeigerstellungen verwendet werden kann.

Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung erläutert.

Fig. 1 a stellt die Steuerkennlinie einer Spulenanordnung ohne Blenden dar und Fig. 1 b die Kennlinie derselben Spulenanordnung, jedoch mit Blenden. Ein Ausführungsbeispiel der Spulenanordnung mit Blenden gibt Fig. 2 wieder. Die Eisenkerne Ε_λ und E₂ tragen die Oszillatorspulen Sp₁ und 5"^₂. Die vier

metallischen BIeHdCnS₁₁₁₁S₄ vergrößern die Steilheit entsprechend den Fig. 1 a und 1 b.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung läßt sich die Anordnung dadurch besonders zweckmäßig gestalten, daß man die metallischen Blenden als gekrümmte, hinsichtlich der Form den Eisenkernen und Spulen angepaßte Bleche ausbildet und seitlich an den Hochfrequenzspulen befestigt (vgl. Fig. 3).

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Induktives, mit Hochfrequenz betriebenes Abgriffsystem für Zeigerstellungen, bei dem die vom Meßwerkzeiger getragene Steuerfahne die Induktivität zweier Spulen verändert, dadurch ge-

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kennzeichnet, daß an den oder in der Nähe der Stirnseiten der Oszillatorspulen zusätzlich metallische Blenden fest angebracht sind.

2. Induktives Abgriff system nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die metallischen Blenden als gekrümmte, hinsichtlich der Form den Eisenkernen und Spulen angepaßte Bleche ausgebildet und seitlich an den Hochfrequenzspulen befestigt sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
M. Pflier, »Elektrische Messung mechanischer Größen«, 1948 (Springer-Verlag), S.Vo, Abs. 2, und S. 72, Zeilen 1 ff.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen