DE10014397A1 - Medizinisches Gelenkwinkelmessgerät - Google Patents
Medizinisches GelenkwinkelmessgerätInfo
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Abstract
Ein Gelenkwinkelmessgerät besteht aus einer oberen Schiene (3) und einer unteren Schiene (8), welche über ein Drehgelenk (6) mit Winkelmesser (5) verbunden sind. An den Schienen (3, 8) sind Anlageelemente (1, 11) angeordnet, welche an definierten anatomischen Punkten der Knochen (4, 12) angelegt werden können. Wenigstens eines der Anlageelemente (1) ist dabei in axialer Richtung der Schiene (3) verschiebebeweglich.
Description
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Gelenkwinkelmess
gerät zur Messung eines Gelenkwinkels zwischen zwei Kno
chen, enthaltend zwei Schienen, die über ein Drehgelenk
mit einem Winkelmesser miteinander verbunden sind.
Die Messung des Gelenkwinkels zwischen zwei Knochen ist in
verschiedenen medizinischen Anwendungsfällen erforderlich.
Hierzu gehört zum Beispiel die Gelenkwinkelmessung bei der
Bestimmung winkelabhängiger biomechanischer Kräfte im
Gelenk. Weiterhin können der Arzt und der Physiotherapeut
durch Gelenkwinkelmessungen eine Verlaufskontrolle bei
Erkrankungen, die mit einer Verminderung des Bewegungsaus
maßes eines Gelenkes einhergehen, sowie eine postoperative
Qualitätskontrolle durchführen. Eine gute intra- und inte
rindividuelle Reproduzierbarkeit von Gelenkwinkelmessungen
ist insbesondere auch bei gutachterlichen Erhebungen des
Bewegungsumfanges notwendig.
Die derzeit bekannten Vorrichtungen und Verfahren zur
Gelenkwinkelmessung genügen den an sie gestellten Anforderungen
nur unzureichend. Bei der hauptsächlich angewende
ten Methode zur Bestimmung eines Gelenkwinkels wird bei
der Untersuchung eines Patienten durch äußeres Aufsuchen
und gegebenenfalls Markieren von Referenzpunkten (zum
Beispiel Außenknöchel, Gelenkspalt, Hüftknochen) sowie
durch Ablesen des eingeschlossenen Winkels an einem Win
kelmesser der Gelenkwinkel bestimmt. An den sogenannten
"Goniometern" sind jedoch keine Referenzpunkte wie Kno
chenvorsprünge und dergleichen angezeichnet. Die Durch
führung einer solchen Messung führt demnach zu Ergebnis
sen, welche stark von der Erfahrung und Routine des Aus
führenden abhängen. Weiterhin führen unterschiedliche
Personen die Messung in der Regel unterschiedlich aus, so
dass insgesamt eine schlechte Reproduzierbarkeit der Ge
lenkwinkelmessung gegeben ist.
Ein anderes Messverfahren setzt die Aufnahme von Röntgen
bildern voraus, auf denen Hilfslinien eingezeichnet und
mit einem durchsichtigen Winkelmesser vermessen werden.
Aufgrund der Notwendigkeit der Röntgenaufnahmen ist dieses
Verfahren jedoch nicht auf breiter Ebene anwendbar. Wei
terhin sind die dort verwendeten Bezugspunkte von außen
nicht auf die Knochen übertragbar und stimmen nicht mit
den durch die angrenzenden Gelenke bestimmten Drehpunkten
überein.
Als therapeutische Maßnahme zur Begrenzung des Bewegungs
umfanges eines Gelenkes sind ferner Gelenkschienen, die
durch ein Gelenk verbunden sind, bekannt (sogenannte Or
thesen). Da es sich hierbei um mechanische Vorrichtungen
handeln, kann der Winkel des Gelenkes sehr einfach, genau
und reproduzierbar bestimmt werden. Eine Gleichsetzung
oder Korrelation dieses Gelenkwinkels der Orthese mit dem
Gelenkwinkel des Körpers, welcher durch die Knochenachsen
bestimmt wird, ist jedoch nicht ohne weiteres möglich.
Schließlich seien der Vollständigkeit halber experimentel
le Verfahren zur Messung eines Gelenkwinkels erwähnt, bei
denen die Röhrenknochen aufgesägt und Führungsstangen in
den Knochen zementiert werden. Die Genauigkeit dieses
Verfahrens wurde bisher jedoch noch nicht untersucht und
eine Übertragung der gewonnenen Messergebnisse auf die
Situation einer klinischen Untersuchung ist nicht möglich.
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein medizinisches Gelenkwinkelmessgerät zur
Verfügung zu stellen, welches eine schnelle, zuverlässige
und reproduzierbare Messung der Winkelstellung eines Kör
pergelenkes erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch ein Gelenkwinkelmessgerät zur
Messung des Gelenkwinkels zwischen zwei Knochen gelöst,
welches zwei Schienen enthält, die über ein mechanisches
Drehgelenk, das einen Winkelmesser enthält, miteinander
verbunden sind. Das Gelenkwinkelmessgerät ist dadurch
gekennzeichnet, dass an mindestens einer der genannten
Schienen ein Anlageelement zur Anlage an einem definierten
anatomischen Punkt eines der genannten Knochen angeordnet
ist, wobei diese Anordnung so erfolgt, dass das Anlageele
ment in axialer Richtung der Schiene verschiebebeweglich
ist. Das Drehgelenk zwischen den beiden Schienen ist vorzugsweise
ein Scharniergelenk mit einer Drehachse. Es kann
sich jedoch auch um ein polyzentrisches Gelenk oder Kugel
gelenk handeln, welches die Einstellung eines räumlichen
Winkels ermöglicht.
Durch die Verbindung zweier Schienen über ein mechanisches
Gelenk, das einen Winkelmesser trägt, kann der zwischen
den Schienen eingestellte Winkel leicht und mit großer
Genauigkeit abgelesen werden. Zur Messung des Gelenkwin
kels zwischen zwei Knochen kommt es demnach entscheidend
darauf an, die beiden Schienen entsprechend den Knochen
achsen auszurichten, so dass der Gelenkwinkel des Körpers
dem mechanischen. Gelenkwinkel an der Vorrichtung ent
spricht. Diese Ausrichtung der Schienen wird durch minde
stens ein Anlageelement erreicht, welches so eingerichtet
ist, dass es auf einem definierten anatomischen Punkt
eines der beiden am Gelenk beteiligten Knochen aufgelegt
werden kann. Das Anlageelement stellt somit sicher, dass
in einfacher und reproduzierbarer Weise ein von außen
zugänglicher Referenzpunkt am Körper eingehalten wird.
Darüber hinaus stellt die Verschiebbarkeit des Anlageele
mentes entlang der Achse der Schiene, an dem das Anlage
element angeordnet ist, sicher, dass das Gelenkwinkelmess
gerät den individuellen Körpermaßen des zu vermessenden
Patienten angepasst werden kann. Hierdurch lassen sich
interindividuelle Messfehler aufgrund verschiedener Kör
permaße ausschalten.
Vorzugsweise ist bei dem Gelenkwinkelmessgerät an jeder
Schiene mindestens je ein Anlageelement angeordnet. Hierdurch
wird es möglich, mindestens zwei Punkte des Gelenk
winkelmessgerätes an definierten anatomischen Punkten
anzulegen. Mindestens eines der Anlageelemente ist dabei
in axialer Richtung der entsprechenden Schiene verschieb
bar, so dass eine Anpassung an individuelle Körpermaße
möglich ist.
Vorzugsweise weist das Drehgelenk zwischen den Schienen
des Gelenkwinkelmessgerätes eine Markierung zur Anlage an
einen definierten anatomischen Punkt des Körpergelenkes
auf. Durch einen solchen weiteren Punkt der Vorrichtung,
der mit einem anatomischen Referenzpunkt zur Deckung ge
bracht wird, wird die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit
der Gelenkwinkelmessung erhöht. Vorzugsweise sind dabei
sowohl an den beiden Schienen Anlageelemente als auch am
Drehgelenk die genannte Markierung angeordnet, so dass
insgesamt mindestens drei Punkte des Gelenkwinkelmess
gerätes mit anatomischen Punkten des Körpergelenkes bzw.
der Knochen in Übereinstimmung gebracht werden können.
Durch diese drei Punkte wird der mechanische Gelenkwinkel
eindeutig festgelegt, welcher dann bei einer geeigneten
Definition der genannten Referenzpunkte präzise und re
produzierbar dem zu bestimmenden Gelenkwinkel des Körpers
entspricht. Geeignete Referenzpunkte zur Anlage der An
lageelemente und zur Anlage der Markierung des Drehgelen
kes können in entsprechenden Versuchen für jedes Körperge
lenk festgelegt werden.
Das Drehgelenk zwischen den beiden Schienen des Gelenk
winkelmessgerätes ist vorzugsweise fixierbar. Nach Anlegen
des Gelenkwinkelmessgerätes an das Körpergelenk und vor
schriftsgemäßer Positionierung auf den anatomischen Refe
renzpunkten des Körpers kann dann durch eine Fixierung des
Drehgelenkes dafür gesorgt werden, dass die vorgenommene
Einstellung beibehalten wird und sich nicht unbeabsichtigt
wieder verstellen kann. Nach Fixierung des Drehgelenkes
kann das Gelenkwinkelmessgerät dann vom Körper des Patien
ten abgenommen und in einer bequemen Position abgelesen
werden. Für den Patienten wird hierdurch die Messprozedur
auf ein zeitliches Minimum begrenzt. Ferner kann für An
wendungen, bei denen es auf die Einstellung eines bestimm
ten Körpergelenkwinkels durch den Patienten ankommt, der
gewünschte Winkel zuvor am Gelenkwinkelmessgerät einge
stellt und fixiert werden und dann der Körperwinkel dem
fixierten Winkel am Messgerät angepasst werden.
Das Anlageelement weist vorzugsweise eine anatomisch ge
formte Anlagefläche auf. Das heißt, dass die Anlagefläche
sich dem dreidimensionalen Oberflächenverlauf im Bereich
des zugeordneten anatomischen Referenzpunktes anpasst. Zum
Beispiel kann die Oberfläche eine zu einem Knochenvor
sprung komplementäre Vertiefung enthalten. Eine solche
Formgebung der Anlagefläche erleichtert das Auffinden des
Referenzpunktes und erhöht die Reproduzierbarkeit bei der
Anlage des Anlageelementes.
Weiterhin kann das Anlageelement derart U-förmig ausge
bildet sein, dass es das entsprechende Körperglied teil
weise umgreift. Durch ein Umschließen oder Umgreifen des
Körpergliedes wird sichergestellt, dass sich das Anlageelement
gut an den Verlauf der Knochenachse anpasst. Zu
diesem Zweck erstreckt sich die Umschließung vorzugsweise
über einen gewissen axialen Längenverlauf der Knochen
achse.
Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung kann das
Anlageelement drehbeweglich an der Schiene angeordnet
sein, so dass es in seiner Orientierung lokal angepasst
werden kann.
Ferner ist das Anlageelement vorzugsweise um 180° um die
Schienenachse schwenkbar an der Schiene angeordnet. Durch
eine Schwenkung des Anlageelementes um 180° um die Schie
nenachse ist es möglich, das Gelenkwinkelmessgerät zur
Messung der spiegelbildlichen Körpergelenke der rechten
und linken Körperseite anzupassen.
Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung kann min
destens eine der Schienen ein oder mehrere Scharniergelen
ke mit einer Drehachse senkrecht zur Schienenachse auf
weisen. In diesem Falle ist es möglich, das Gelenkwinkel
messgerät mit Hilfe der Scharniergelenke in eine kompakte
Form zusammenzuklappen, wenn es nicht gebraucht wird.
Es ist ferner ohne weiteres möglich, dass eine Befesti
gungseinrichtung, insbesondere in Form von Befestigungs
bändern, vorgesehen ist, mit der eine oder beide Schienen
am zugehörigen Körperglied fixierbar ist bzw. sind.
Im folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren
beispielhaft erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: Oberschenkel- und Unterschenkelknochen des Knie
gelenkes mit daran angelegtem Gelenkwinkelmess
gerät in einer Vorderansicht und einer Seitenan
sicht;
Fig. 2: ein zusammenklappbares Gelenkwinkelmessgerät im
gebrauchsfähigen und im zusammengeklappten Zu
stand;
Fig. 3: verschiedene Ansichten eines U-förmigen Anlage
elementes.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Gelenkwinkelmessgerät
zur Vermessung des Kniegelenkwinkels dargestellt. Das
Kniegelenk wird vom Oberschenkelknochen 4 und dem Unter
schenkelknochen 12 gebildet.
Das Gelenkwinkelmessgerät besteht aus einer oberen Schie
ne 3, welche über ein Scharniergelenk 6 (Drehachse) mit
einer unteren Schiene 8 verbunden ist. An der oberen
Schiene 3 ist ein Anlageelement 1 angeordnet, welches an
einem definierten anatomischen Punkt des Oberschenkel
knochens 4 am Oberschenkel angelegt werden soll. Im dar
gestellten Beispiel ist dies der große Rollhügel des Ober
schenkelknochens. Die Anlagefläche des Anlageelementes 1
ist dabei räumlich komplementär zur Form des Rollhügels
ausgebildet. Das Anlageelement 1 ist in einem Längsschlitz
15 in Richtung der Achse der oberen Schiene 3 verschiebe
beweglich und kann mit einer Rastverbindung 2 nach Wunsch
an einer bestimmten Stelle fixiert werden, welche den
individuellen Körpermaßen des zu vermessenden Patienten
entspricht. Zweckmäßigerweise ist das Anlageelement 1
symmetrisch bezüglich der Längsachse der oberen Schiene 3
ausgebildet.
Die untere Schiene 8 weist ebenfalls ein Anlageelement 11
mit zwei axial beabstandeten U-förmigen Bügeln auf. Die U-
förmigen Bügel werden um den Unterschenkel 12 und Unter
schenkelknochen herum gelegt, so dass das Anlageelement
sich der Lage der Knochenachse anpasst. Das untere An
lageelement 11 ist um eine Drehachse 10 drehbar mit der
unteren Schiene 8 verbunden, wobei eine bestimmte Position
mit einem Rasterbolzen 9 arretiert werden kann.
Ferner ist an der unteren Schiene 8 eine Markierung 7
angeordnet, welche auf der Höhe des Gelenkspaltes anzuord
nen ist. Der Gelenkspalt lässt sich von außen gut lokali
sieren, so dass er sich als Referenzpunkt für das Anlegen
des Gelenkwinkelmessgerätes eignet. Über einen am Drehge
lenk 6 angeordneten Winkelmesser 5 kann der zwischen der
oberen Schiene 3 und der unteren Schiene 8 eingestellte
Winkel abgelesen werden, welcher aufgrund der anatomisch
und individuell angepassten Anlage des Gelenkwinkelmess
gerätes dem körperlichen Gelenkwinkel zwischen den Kno
chen 4 und 12 entspricht. Der Winkelmesser 5 besteht aus
einer im Bereich des Drehgelenks 6 vorgesehenen, kreisbo
genförmigen Winkelskala 16, die an der oberen Schiene 3
ausgebildet ist, sowie einem an der unteren Schiene 8
ausgebildeten Zeiger 17, der an der Winkelskala 16 entlang
geführt wird, wenn der Unterschenkel gegenüber dem Ober
schenkel verschwenkt wird.
In Fig. 2 ist eine alternative Ausgestaltung des Gelenk
winkelmessgerätes dargestellt, welche sich von derjenigen
von Fig. 1 dadurch unterscheidet, dass die obere Schiene
aus zwei Teilschienen 3a und 3b zusammensetzt. Diese Teil
schienen 3a und 3b sind durch ein Scharniergelenk 13 mit
einer Drehachse 14 verbunden. In Gebrauchsstellung (linker
Teil von Fig. 2) beträgt der Winkel des Drehgelenkes 13
180°, und die beiden Schienenelemente 3a, 3b bilden zu
sammen eine langgestreckte obere Schiene. Im zusammen
geklappten Zustand (rechter Teil von Fig. 2) beträgt der
Drehwinkel 0° und das Gelenkwinkelmessgerät ist auf eine
kompakte Größe mit halber Länge reduziert.
Die geöffnete und die geschlossene Stellung des Scharnier
gelenkes 13 können durch Rastverbindungen stabilisiert
sein. Sollte ein weiteres Zusammenlegen des Gelenkwinkel
messgerätes gewünscht sein, so können entsprechend weitere
Scharniergelenke auf den Schienen angeordnet sein, so dass
schließlich eine Anordnung vergleichbar einem Zollstock
entsteht. Die Position des Scharniergelenkes 13 ist so
festgelegt, dass die Länge der unteren Schiene 8 plus der
Länge des Schienenteiles 3b der oberen Schiene gleich der
Länge des Schienenteils 3a der oberen Schiene ist.
In Fig. 3 ist das Anlageelement 11 zur Anlage an den
Unterschenkel in verschiedenen Ansichten dargestellt.
Fig. 3a zeigt eine Vorderansicht, Fig. 3b eine Seiten
ansicht, Fig. 3c eine Aufsicht und Fig. 3d eine Abwick
lung. Der Winkel α beträgt ca. 136°, der Winkel β 90°.
Die Schienen 3, 3a, 3b und 8 sowie das untere Anlageelement
11 bestehen vorzugsweise aus VA-Stahl, der beidsei
tig gebürstet ist. Das Anlageelement 1 ist vorzugsweise
aus einem elastischen Material wie zum Beispiel Gummi
hergestellt.
Das Anlageelement 11 ist an der Schiene 8 vorzugsweise um
180° verschwenkbar gelagert, so dass ein Wechsel von der
linken zur rechten Körperseite möglich ist.
Eine Messung mit dem in Fig. 1 dargestellten Gelenk
winkelmessgerät erfolgt so, dass zunächst die obere Schie
ne 3 an einem oder mehreren Knochenvorsprüngen in der
Weise angelegt wird, dass sie mit der Knochenachse des
ersten Röhrenknochens 4 übereinstimmt. Anschließend wird
die untere Schiene 8 an einem oder mehreren Knochenvor
sprüngen angelegt, so dass diese mit der Knochenachse des
zweiten Röhrenknochens 12 übereinstimmt. Durch die Posi
tionierung der Anlageelemente 1, 11 an definierten, von
außen gut zugänglichen Knochenpunkten werden die auf einem
Röntgenbild konstruierten Geraden durch die Drehpunkte der
Gelenkflächen von außen auf die Vorrichtung übertragen.
Die Winkelstellung kann dann mit Hilfe des am Gelenk an
gebrachten Winkelmessers 5 abgelesen werden.
Für die spezielle Messung des Kniegelenkes zwischen Ober-
und Unterschenkel haben sich folgende Anlageflächen als
geeignet erwiesen:
Oberschenkelanlagefläche: Zentrum des großen Rollhügels;
Drehpunkt 6 der Vorrichtung: ca. 2 cm oberhalb des Gelenkspaltes 7;
Unterschenkelanlagefläche: vordere Schienbeinkan te;
erste Anlagefläche: 10 cm unterhalb des Drehpunktes der Vor richtung
zweite Anlagefläche: weitere 18 cm unterhalb der ersten Anlagestel le.
Oberschenkelanlagefläche: Zentrum des großen Rollhügels;
Drehpunkt 6 der Vorrichtung: ca. 2 cm oberhalb des Gelenkspaltes 7;
Unterschenkelanlagefläche: vordere Schienbeinkan te;
erste Anlagefläche: 10 cm unterhalb des Drehpunktes der Vor richtung
zweite Anlagefläche: weitere 18 cm unterhalb der ersten Anlagestel le.
Die Entfernung von der Messachse beträgt im Lot für die
obere Auflage 3,5 cm und für die untere 2,5 cm.
Das erfindungsgemäße Gelenkwinkelmessgerät erlaubt im
Vergleich zum Stand der Technik eine schnellere, genauere
und besser wiederholbare Messung der Winkelstellung eines
Gelenkes, wobei die bessere Reproduzierbarkeit sowohl
zwischen mehreren Einzelmessungen als auch zwischen ver
schiedenen Untersuchern vorliegt. Es werden Referenzpunkte
an Knochen verwendet, die von Körpergröße, Geschlecht und
Gewicht weitgehend unabhängig sind. Mit der Messvorrich
tung wird eine Übereinstimmung der Messung mit auf einem
Röntgenbild durchgeführten Winkelmessungen erreicht. Die
Messung erfolgt aber von außen ohne Verletzung von Knochen
oder Weichteilen. Weiterhin ist das Gelenkwinkelmessgerät
auf verschiedene Knochenlängen und Knochenbreiten sowie
auf die linke und rechte Seite des Körpers einstellbar.
Eine übersichtliche Skala, die vorzugsweise für die Able
sung von der rechten und der linken Seite geeignet ist und
die Anzeige von negativen Winkelstellungen (Überstreckung)
beinhaltet, erleichtert die Erfassung von Messwerten.
Schließlich kann die Messvorrichtung durch ein Zusammen
klappen auf handliche Abmessungen gebracht werden.
Claims (12)
1. Medizinisches Gelenkwinkelmessgerät zur Messung ei
nes Gelenkwinkels zwischen zwei Knochen, enthaltend
zwei Schienen, die über ein Drehgelenk mit Winkel
messer miteinander verbunden sind, dadurch gekenn
zeichnet, dass an mindestens einer der Schie
nen (3, 3a, 3b, 8) ein Anlageelement (1, 11) zur
Anlage an einem definierten anatomischen Punkt eines
Knochens in axialer Richtung der Schiene verschiebe
beweglich angeordnet ist.
2. Gelenkwinkelmessgerät nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass an beiden Schienen (3, 3a, 3b, 8)
mindestens ein Anlageelement (1, 11) angeordnet ist.
3. Gelenkwinkelmessgerät nach mindestens einem der An
sprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
Drehgelenk (6) eine Markierung (7) zur Anlage an
einen definierten anatomischen Punkt des Körperge
lenkes aufweist.
4. Gelenkwinkelmessgerät nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
Drehgelenk (6) fixierbar ist.
5. Gelenkwinkelmessgerät nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das
Anlageelement (1) eine anatomisch geformte Anlage
fläche aufweist.
6. Gelenkwinkelmessgerät nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das
Anlageelement (11) derart U-förmig ausgebildet ist,
dass es ein Körperglied teilweise umgreift.
7. Gelenkwinkelmessgerät nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Anlageelement (11) drehbeweglich angeordnet ist.
8. Gelenkwinkelmessgerät nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das
Anlageelement (1, 11) um 180° um die Schienenachse
schwenkbar angeordnet ist.
9. Gelenkwinkelmessgerät nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass minde
stens eine der Schienen (3a, 3b) mindestens ein
Scharniergelenk (13) mit einer Drehachse (14) senk
recht zur Schienenlängsachse aufweist.
10. Gelenkwinkelmessgerät nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Dreh
gelenkes (6) an einer der Schienen (3, 3b, 8) eine
kreisbogenförmige Winkelskala (16) und an der ande
ren Schiene (3, 3b, 8) ein an der Winkelskala (16)
entlangführbarer Zeiger (17) zur Anzeige des
Schwenkwinkels vorgesehen ist.
11. Gelenkwinkelmessgerät nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der
Schienen (3, 3a, 3b, 8) mittels einer Befestigungs
einrichtung am Körperglied fixierbar ist.
12. Gelenkwinkelmessgerät nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung aus
einem um das Körperglied herumgeführten Befesti
gungsband besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000114397 DE10014397B4 (de) | 2000-03-23 | 2000-03-23 | Medizinisches Gelenkwinkelmessgerät |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000114397 DE10014397B4 (de) | 2000-03-23 | 2000-03-23 | Medizinisches Gelenkwinkelmessgerät |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE10014397A1 true DE10014397A1 (de) | 2001-10-04 |
DE10014397B4 DE10014397B4 (de) | 2004-09-16 |
Family
ID=7636026
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000114397 Expired - Fee Related DE10014397B4 (de) | 2000-03-23 | 2000-03-23 | Medizinisches Gelenkwinkelmessgerät |
Country Status (1)
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DE (1) | DE10014397B4 (de) |
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Publication number | Publication date |
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DE10014397B4 (de) | 2004-09-16 |
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