DE10013893A1 - Verfahren zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit eines Abgasreinigungskatalysators - Google Patents
Verfahren zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit eines AbgasreinigungskatalysatorsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit eines Abgasreinigungskatalysators für Dieselmotoren, welcher eine Anspringtemperatur und einen Umsetzungsgrad r¶CO¶ für Kohlenmonoxid (CO) aufweist, durch direkte Messung der Kohlenmonoxidkonzentration in Kombination mit einer Temperaturmessung. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zur Beurteilung der verbleibenen katalytischen Aktivität des Katalysators die Differenz DELTAT zwischen der aktuellen Katalysatoraustrittstemperatur T¶A¶ des Abgases und der als Funktion von Drehzahl und Last gespeicherten Anspringtemperatur T¶CO,50%,frisch¶ des frischen Katalysators für Kohlenmonoxid DOLLAR A DELTAT = T¶A¶ - T¶CO,50%,frisch¶ DOLLAR A bestimmt wird und der Umsetzungsgrad r¶CO¶ für Kohlenmonoxid ermittelt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit eines
Katalysators für die Reinigung der Abgase eines Verbrennungsmotors. Besonders eig
net sich das Verfahren für die Überwachung eines Dieseloxidationskatalysators. Die
Funktionstüchtigkeit des Katalysators wird erfindungsgemäß durch Messen des Umsat
zes von Kohlenmonoxid in Kombination mit einer Temperaturmessung überwacht. Das
Verfahren eignet sich auch für die Überwachung der Funktionstüchtigkeit von Kataly
satoren für das HC-DeNOx- und das Harnstoff-SCR-Verfahren sowie für NOx-
Adsorber-Katalysatoren,.
Für Kraftfahrzeuge mit Benzinmotor ist es Pflicht, das Funktionieren aller abgasrele
vanter Bauteile des Abgassystems während des Fahrzeugbetriebes durch ein On-Board-
Diagnosesystem (OBD-System) zu überwachen. Fehlfunktionen eines oder mehrerer
Bauteile des Abgassystems werden durch das Aufleuchten einer Warnlampe signali
siert. Bei Fahrzeugen, die mit einem katalytischen Konverter zur Abgasnachbehandlung
ausgerüstet sind, muß auch die Funktionsfähigkeit des Konverters durch das OBD-
System überwacht werden.
Zukünftig wird es nötig werden, auch Dieselkraftfahrzeuge mit einem OBD-System
auszurüsten. Neben der Abgasrückführung und dem Auspuffsystem wird das OBD-
System auch die Überwachung von Dieselpartikelfiltern und insbesondere von Diesel
oxidationskatalysatoren einschließen. Bei Fahrzeugen mit Benzinmotoren wird zur
Überwachung von Dreiweg-Katalysatoren ein indirektes OBD-Verfahren eingesetzt, bei
welchem die Sauerstoffspeicherfähigkeit des Katalysators gemessen und bewertet wird.
Dieses Verfahren ist bei Dieselmotoren nicht anwendbar, da diese immer mit Sauer
stoffüberschuss, das heißt mit einem mageren Luft/Kraftstoffgemisch, betrieben wer
den.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Überprüfung der
Funktionstüchtigkeit eines Abgasreinigungskatalysators anzugeben, welches auch für
die Überprüfung der Funktion von Oxidationskatalysatoren für Dieselmotoren geeignet
ist und die Bestimmung der Katalysatoraktivität direkt über die Messung der Umset
zung von Kohlenmonoxid (CO) gestattet.
Das in dieser Erfindung beschriebene Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der
Verbrennungsmotor mit einer elektronischen Steuerung aus Motorelektronik und OBD-
Elektronik ausgerüstet ist und zur Beurteilung der verbliebenen katalytischen Aktivität
des Katalysators die Differenz ΔT der aktuellen Katalysatoraustrittstemperatur des Ab
gases TA zur Anspringtemperatur für Kohlenmonoxid TCO,50%,frisch des frischen Kataly
sators im jeweiligen Motorbetriebspunkt
ΔT = TA - TCO,50%,frisch (1)
bestimmt und der Umsetzungsgrad rCO für Kohlenmonoxid ermittelt werden.
Unter der Anspringtemperatur für die Kohlenmonoxidoxidation wird im Rahmen dieser
Erfindung diejenige Temperatur TCO,50% verstanden, bei der Kohlenmonoxid gerade zu
50% umgesetzt wird.
Erfindungsgemäß wird also die nach einer gewissen Betriebsdauer noch verbliebene
katalytische Aktivität des Katalysators direkt beurteilt. Als charakteristische Größen
hierfür dienen der Umsetzungsgrad rCO für Kohlenmonoxid, die aktuelle Katalysa
toraustrittstemperatur des Abgases TA und die Frischanspringtemperatur für CO,
TCO,50%,frisch, die eine Funktion der Drehzahl und der Last ist und in der OBD-Elektronik
vorab abgespeichert werden kann.
Der Umsatzgrad rCO für Kohlenmonoxid kann nach folgender Beziehung bestimmt wer
den
wobei cCO,2 die gemessene Konzentration von Kohlenmonoxid im Abgas hinter dem
Katalysator und cCO,1 die gemessene Konzentration von Kohlenmonoxid im Abgas vor
dem Katalysator ist.
Alternativ besteht die Möglichkeit, den Umsatzgrad rCO für Kohlenmonoxid gemäß fol
gender Beziehung zu bestimmen
wobei cCO,2 die gemessene Konzentration von Kohlenmonoxid im Abgas hinter dem
Katalysator und cCO,Motor die in der OBD-Elektronik als Kennfeld abgespeicherte Koh
lenmonoxidkonzentration für den aktuellen Motorbetriebspunkt ist.
In beiden Fällen kann die Messung der Kohlenmonoxid-Konzentrationen mit Hilfe von
Kohlenmonoxidsensoren erfolgen.
Die Erfindung wird nur an Hand der Fig. 1 bis 6 näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 Temperaturabhängigkeit der Schadstoffumsetzung eines frischen Katalysators
für die im Abgas eines Dieselmotors enthaltenen Kohlenwasserstoffe (HC),
Stickoxide (NOx) und Kohlenmonoxid (CO)
Fig. 2 Temperaturabhängigkeit der Schadstoffumsetzung eines gealterten Katalysa
tors für die im Abgas eines Dieselmotors enthaltenen Kohlenwasserstoffe
(HC), Stickoxide (NOx) und Kohlenmonoxid (CO)
Fig. 3 CO-Emissionen während eines MVEG-A/2 Fahrzyklusses in Abhängigkeit
von der Anspringtemperatur des Katalysators für Kohlenmonoxid
Fig. 4 HC-Emissionen während eines MVEG-A/2 Fahrzyklusses in Abhängigkeit
von der Anspringtemperatur des Katalysators für Kohlenwasserstoffe
Fig. 5 Aufbau eines Abgasreinigungssystems für die Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens
Fig. 6 Flußdiagramm für das erfindungsgemäße Verfahren
Die Schadstoffumsetzung eines Katalysators ist, bis zu einem Maximum, von seiner
Temperatur abhängig. Dabei zeigt ein Katalysator für jeden der drei gasförmigen
Hauptschadstoffe CO, HC (Kohlenwasserstoffe)und NOx (Stickoxide) einen anderen
Temperaturverlauf der Schadstoffumsetzung. In Fig. 1 sind als Beispiel die Konvertie
rungsgrade für CO, HC und NOx eines frischen Dieseloxidationskatalysators in Abhän
gigkeit von der Abgastemperatur vor dem Katalysator dargestellt.
Für Kohlenmonoxid und die Kohlenwasserstoffe steigt die Umsetzung in einem
schmalen Temperaturbereich um die betreffende Anspringtemperatur TCO,50%, bezie
hungsweise THC,50% stark an und nähert sich dann dem maximalen Umsetzungsgrad. Bei
Dieseloxidationskatalysatoren liegt die Umsetzung für Stickoxide bei tiefen Temperatu
ren nahe bei Null. Sie erreicht im Bereich der Anspringtemperatur für Kohlenwasserstoffe
THC,50% ein Maximum und fällt bei hohen Katalysatortemperaturen wieder bis
nahe auf Null ab.
Mit zunehmender Gebrauchsdauer des Katalysators vermindert sich seine katalytische
Aktivität durch thermische Überbelastungen und Vergiftung zum Beispiel durch Schwe
fel- Phosphor- und Schwermetallverbindungen im Abgas, die entweder aus den ver
wendeten Kraft- und Schmierstoffen stammen oder auf Abrieb im Motor zurückgehen.
Die Alterung des Katalysators äußert sich durch eine schleichende Erhöhung seiner An
springtemperaturen und bei fortschreitender Schädigung zusätzlich durch eine Vermin
derung der maximalen Umsetzungen bei hohen Temperaturen. In Fig. 2 sind als Bei
spiel die Umsatzkurven eines durch Dauerbetrieb gealterten Dieseloxidationskatalysa
tors dargestellt.
Als besonders kritisch gegenüber Alterungseffekten bei Dieseloxidationskatalysatoren
hat sich die CO-Oxidation erwiesen (Fig. 2). Die Beurteilung von Katalysatoren über
die CO-Oxidationsfähigkeit ist deshalb so gut geeignet für Dieselanwendungen, weil
derzeitige (Dieseloxidationskatalysator) und zukünftige Dieselabgasnachbehandlungs
systeme (HC-DeNOx, NOx-Adsorber, Harnstoff-SCR) weitestgehend auf Platin als
katalytisch aktives Material beruhen. Die Aktivität der Platinkatalysatoren hängt in allen
Fällen sehr stark von der Platinpartikelgröße ab. Die Aktivitätsverschlechterung der
Katalysatoren nach Alterung ist auf eine Vergrößerung der katalytisch aktiven Platin
partikel und den einhergehenden Verlust an katalytisch wirksamer Oberfläche zurück
zuführen. Die CO-Oxidation ist die Reaktion, die diese Veränderungen sehr genau er
faßt. Wählt man die Temperaturdifferenz ΔT von Gleichung (1) groß genug um eine
Fehldiagnose auszuschließen, ist die Verschlechterung der Kohlenmonoxidoxidations
fähigkeit und damit der Anstieg der Anspringtemperatur TCO,50% für Kohlenmonoxid ein
universelles Mittel zur Aktivitätsbestimmung von Dieselkatalysatoren.
Weiterhin hat die Wahl von CO als Indicatorschadstoff für die On-Board-Diagnose ge
genüber HC den Vorteil, dass es sich um eine klar definierte, chemische Verbindung
handelt, die bei allen Motorbetriebspunkten identisch ist. Bei HC handelt es sich um ein
Stoffgemisch, wobei dessen Zusammensetzung vom Motorbetriebspunkt abhängig ist.
Eine exakte messtechnische Erfassung ist somit im Vergleich zu CO komplizierter. Ein
weiterer Vorteil von CO als Indikatorschadstoff gegenüber HC liegt in der Unterschied
lichen Definition der Emissionsgrenzwerte gemäß der europäischen Emissionsgesetzge
bung begründet. Während es für CO, NOx und Partikel separate Grenzwerte gibt, sind
die Grenzwerte für HC nur für die Summe aus HC und NOx definiert. Daher hängen die
tolerierbaren HC-Emissionen von den aktuellen NOx-Emissionen ab. Die Wahl von HC
als alleinigem Indikatorschadstoff ist daher ungünstig.
Die Kohlenmonoxidkonzentration cCO,2 im Abgas hinter dem Katalysator wird erfin
dungsgemäß durch einen hinter dem Konverter in den Abgasstrang eingebauten Koh
lenmonoxidsensor bestimmt.
Die Kohlenmonoxidkonzentration cCO,1 vor dem Katalysator kann ebenfalls direkt mit
einem Kohlenmonoxidsensor gemessen oder aus den zuvor in der OBD-Elektronik für
jeden Motorbetriebspunkt als Kennfeld abgespeicherten Werten entnommen werden. Zu
diesem Zweck werden die Rohemissionen des verwendeten Motortyps vorab für alle
Motorbetriebspunkte bestimmt und als Konzentrationswerte als Funktion von Drehzahl
und Last in der OBD-Elektronik abgespeichert. Die aus dem Speicher der OBD-
Elektronik entnommenen Konzentrationswerte, die den Rohemissionswerten des Mo
tors entsprechen, werden im folgenden mit cCO,Motor bezeichnet. Der Umsetzungsgrad
des Schadstoffes berechnet sich also in diesem Fall gemäß Gleichung (3).
Im Fahrzeugbetrieb werden die Motorbetriebsdaten, das heißt der bei der Messung und
Berechnung vorliegende Betriebspunkt, kontinuierlich von der Motorelektronik an die
OBD-Elektronik übermittelt.
Erfindungsgemäß wird zur Beurteilung des Zustandes des Katalysators die aktuelle Ab
gastemperatur TA hinter dem Katalysator durch einen Temperatursensor gemessen und
der Umsetzungsgrad rCO für Kohlenmonoxid für die entsprechende Temperatur ermit
telt. Die Ermittlung von rCO nach Gleichung (3) aus cCO,2 und den als Kennfeld abge
speicherten Daten cCO,Motor hat hier gegenüber der Messung beider Konzentrationswerte
neben den günstigen Kosten den Vorteil, dass nicht der Quotient zweier sehr unter
schiedlich großer Sensorsignale gebildet werden muss. Hinzu kommt, dass bei Verwen
dung von zwei Sensoren der Sensor vor dem Katalysator ständig einer anderen Gasat
mosphäre ausgesetzt ist wie der Sensor hinter dem Katalysator, was zu einer unter
schiedlichen Alterung der Sensoren führen würde, die bei der Berechnung des Umset
zungsgrades berücksichtigt werden müsste.
Die Temperaturmessung erfolgt hinter dem Katalysator, um im dynamischen Fahrbe
trieb zu gewährleisten, dass die gemessene Abgastemperatur der tatsächlichen Kataly
satortemperatur entspricht. Dies wäre bei Messung der Abgastemperatur vor dem Ka
talysator aufgrund seiner thermischen Trägheit beim Kaltstart und bei schnellen Last
wechseln nicht gewährleistet.
Für die Beurteilung des Katalysators ist nicht die absolute Höhe seiner Temperatur ent
scheidend, sondern die Differenz ΔT zwischen der aktuellen Katalysatoraustrittstempe
ratur und der CO-Anspringtemperatur des frischen Katalysators ΔT = TA - TCO,50%,frisch.
Die Anspringtemperatur TCO,50%,frisch ist eine Funktion aller Schadstoffkonzentrationen,
das heißt der Rohemissionen des Motors, und der Raumgeschwindigkeit im katalyti
schen Konverter. Die Rohemissionen des Motors und die Raumgeschwindigkeit inner
halb des Konverters sind Funktionen von Last und Drehzahl. Die Anspringtemperaturen
TCO,50%,frisch für alle Motorbetriebspunkte werden daher als Funktion von Last und Dreh
zahl in der OBD-Elektronik als Kennfeld abgespeichert.
Eine Fehlfunktion des Katalysators liegt vor, wenn die beiden folgenden Bedingungen
gleichzeitig erfüllt sind:
- 1. ΔT ist positiv und größer als ein für den betreffenden Motor- und Katalysatortyp
festzulegender Grenzwert der Temperaturdifferenz ΔTG, das heißt die aktuelle Ab
gastemperatur TA liegt um mehr als diesen Grenzwert über der Anspringtemperatur
für CO des frischen Katalysators TCO,50%,frisch:
TA < TCO,50%,frisch + ΔTG (4) - 2. der Umsetzungsgrad rCO für Kohlenmonoxid liegt unter einem für Motor- und Ka
talysatortyp festzulegenden Grenzumsetzungsgrad rCO,G:
rCO < rCO,G (5)
Der Grenzumsetzungsgrad rCO,G kann beispielsweise 50% betragen.
Die Registrierung einer einzelnen Fehlfunktion reicht aber für die Feststellung einer
dauerhaften Schädigung des Katalysators noch nicht aus. Da der Austausch eines Kata
lysators für den Halter des Fahrzeugs mit hohen Kosten verbunden ist, muss eine vorei
lige Einstufung des Katalysators als schwerwiegend geschädigt so weit wie möglich
vermieden werden.
Der Katalysator wird daher erst dann als dauerhaft geschädigt beurteilt, wenn für meh
rere Betriebspunkte des Motors eine Fehlfunktion festgestellt wird. In der Motorsteue
rung sind in der Regel Kennfelder mit den Betriebsdaten des Motors für ein Raster von
diskreten Betriebspunkten permanent abgespeichert. Nicht alle diese Betriebspunkte
eignen sich gleich gut für die Beurteilung der Funktionsfähigkeit des Katalysators. So
sind zum Beispiel Betriebspunkte mit hohen Abgastemperaturen ungeeignet, da auch
ein geschädigter Katalysator bei hohen Abgastemperaturen noch gute Umsätze für
Kohlenmonoxid liefern kann. Für die Beurteilung des Katalysators wird daher bevor
zugt nur eine Auswahl aus den möglichen Betriebspunkten herangezogen, die besonders
kritisch sind. Die Anzahl der für die Beurteilung des Katalysators ausgewählten Be
triebspunkte wird im folgenden mit na bezeichnet. Für die ausgewählten Betriebspunkte
werden in der OBD-Elektronik Kennfelder mit den jeweiligen Anspringtemperaturen
TCO,50%,frisch für Kohlenmonoxid für den frischen Katalysator abgespeichert.
Der Katalysator gilt dann als schwerwiegend geschädigt, wenn für eine bestimmte An
zahl nF der ausgewählten Betriebspunkte eine Fehlfunktion festgestellt wird. Die Be
triebspunkte, für die eine Fehlfunktion ermittelt wird und deren Anzahl können über
mehrere Fahrzyklen hinweg gespeichert und aufsummiert werden. Erst wenn die Anzahl
nF von Betriebspunkten mit Fehlfunktionen überschritten wird, wird ein Signal zum
Auswechseln des Katalysators gesetzt.
Eine weitere Absicherung gegenüber einer voreiligen Einstufung des Katalysators als
geschädigt kann gewonnen werden, wenn festgelegt wird, dass die Anzahl nF von Be
triebspunkten mit Fehlfunktionen des Katalysators innerhalb eines vorzugebenden Zei
tintervalls ΔtF anfallen muss.
Die zulässige Anzahl nF von Betriebspunkten mit einer Fehlfunktion des Katalysators,
die Zahl der ausgewählten Betriebspunkte nA und deren Lage, das Zeitintervall ΔtF so
wie die Größe der Parameter ΔtG und rCO,G richten sich neben dem Motor- und Kataly
satortyp auch nach den OBD-Gesetzgebungsregelungen. Erfindungsgemäß ist es mög
lich, die Parameter ΔTG und rCO,G nicht als konstante Werte festzuschreiben, sondern
diese als Funktion von Last und Drehzahl in der OBD-Elektronik als Kennfeld abzule
gen.
In Fig. 3 sind als Beispiel die typischen, gemessenen Kohlenmonoxidemissionen eines
Fahrzeuges während eines definierten Fahrzyklus (MVEG-A/2) als Funktion der ge
messenen CO-Anspringtemperatur TCO,50% eines Dieseloxidationskatalysators bei ver
schiedenen Alterungsstufen im Dauerbetrieb angegeben. In der Emissionsgesetzgebung
werden maximale Emissionen innerhalb eines Fahrzyklus vorgeschrieben. In Europa
beträgt die maximal zulässige Emission von CO im MVEG-A/2 Zyklus ab dem Jahr
2005 (EU IV-Standard) 0,5 g/km. Durch die Alterung des Katalysators steigt die An
springtemperatur TCO,50%,frisch des Katalysators, womit ein Anstieg der Emissionen im Fahr
zyklus korreliert ist. Nach einer Fahrleistung von 40.000 km werden für das in Fig. 3
gezeigte Beispiel die EU IV-Grenzwerte nicht mehr erfüllt. Der Grenzwert ΔTG der
Temperaturdifferenz ΔT kann nun so gewählt werden, dass der Katalysator nach obigen
Bedingungen genau dann als schwerwiegend geschädigt gilt, wenn die gesetzlichen
Emissionsgrenzwerte überschritten werden. Alternativ können statt der Emissions
grenzwerte auch vom Gesetzgeber zu definierende OBD-Grenzwerte verwendet wer
den.
Die in Fig. 3 als Beispiel gezeigte Kurve variiert je nach Katalysatorauslegung, Fahr
verhalten, Fahrzeugtyp und Motortyp. Durch Variation des Grenzwertes ΔTG der Tem
peraturdifferenz ΔT kann das hier vorgestellte OBD-Verfahren allen Fahrzeugtypen,
Motortypen und Gesetzgebungsregelungen angepaßt werden.
Fig. 4 zeigt das zu Fig. 3 entsprechende Diagramm für das am selben Fahrzeug unter
identischen Meßbedingungen aufgenommene Verhalten der Kohlenwasserstoffemissio
nen bei gleicher Alterungsprozedur. Da in der europäischen Gesetzgebung kein fester
Grenzwert für HC-Emissionen vorgegeben ist, sondern statt dessen zwei Grenzwerte
jeweils für die Summe der NOx- und HC-Emissionen und für die NOx-Emissionen, ist
in Fig. 4 als Grenzlinie für die HC-Emissionen die Differenz dieser beiden Grenzwerte
eingezeichnet. Fig. 4 zeigt, dass die HC-Anspringtemperatur THC,50% des Katalysators
bei Alterung im Dauerbetrieb nicht in dem Maße steigt wie die CO-Anspringtemperatur
TCO,50%. Weiterhin ist der Anstieg der HC-Anspringtemperatur THC,50% nicht in dem
Maße mit einem Anstieg der Emissionen verbunden wie dies bei Kohlenmonoxid der
Fall ist; so wird beispielsweise selbst die Differenz der beiden Grenzwerte für HC + NOx
und NOx auch nach einem Fahrzeugdauerbetrieb über 40.000 km nicht überschritten.
Erfindungsgemäß wird zur Katalysatorprüfung daher CO als Indikatorschadstoff ge
wählt.
Sind die obigen Bedingungen 1 und 2 innerhalb des Zeitintervalls ΔtF an den definierten
Betriebspunkten erfüllt, und gilt der Katalysator somit als schwerwiegend geschädigt,
kann dem Fahrer ein Signal als Fehlermeldung für den geschädigten Katalysator gege
ben werden. Zusätzlich kann die Fehlerdiagnose, das heißt der Zeitpunkt des Fehlerauf
tretens und die zugehörigen Motorbetriebspunkte in der OBD-Elektronik gespeichert
werden. Das einzelne, gleichzeitige Erfülltsein der Bedingungen 1 und 2 über ein größe
res Zeitintervall als ΔtF oder bei einer geringeren Anzahl an Betriebspunkten als nF, also
bei nicht vorliegender schwerwiegender Schädigung, kann für spätere Werkstattdiagno
sen ebenfalls in der OBD-Elektronik abgespeichert werden, ohne dass dem Fahrer ein
Fehlersignal übermittelt wird.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung dient Fig. 5. Sie zeigt ein Blockschaltbild für
die Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens. Bezugsziffer (1) bezeichnet den
Dieselmotor bei dem die Kraftstoffeinleitung durch ein Injektorsystem (2) erfolgt. Die
eingespritzte Kraftstoffmenge wird durch geeignete Sensoren (3) gemessen und an die
Motorelektronik (4), die über einen Datenport (I/O), einen Prozessor (CPU) und einen
Speicher (RAM) verfügt, übermittelt. Die Motorelektronik erhält außerdem durch ein
geeignetes Sensorsystem (5) ständig Information über die aktuelle Motordrehzahl, so
dass aus der Kraftstoffeinspritzmenge und der Drehzahl durch Vergleich mit einem in
der Motorelektronik abgespeicherten Kennfeld die Last errechnet werden kann. Diese
aus Last und Drehzahl bestehenden Betriebspunktinformationen werden an die OBD-
Elektronik (6), die ebenfalls über Datenport (I/O), Prozessor (CPU) und Speicher
(RAM) verfügt, weitergeleitet. Das Abgas des Motors wird über die Abgasleitung (7)
zum Abgasreinigungskonverter (8), in dem ein geeigneter Katalysator angeordnet ist,
geleitet. Die Bezugsziffern (9) und (10) bezeichnen die Sensoren für Kohlenmonoxid,
dessen Konzentration vor und hinter dem Katalysator zur Ermittlung des Umsetzungs
grades gemessen wird, wobei der Sensor (9) abhängig von der Ausführungsform des
Verfahrens optional ist. (11) bezeichnet einen Temperaturfühler der in unmittelbarer
räumlicher Nähe zum Sensor (10) im Abgasstrang angeordnet ist. Die Signale der CO-
Sensoren (9) und (10) und die des Temperaturfühlers (11) werden an die OBD-
Elektronik (6) weitergeleitet. Die OBD-Elektronik erhält über weitere Sensoren und
Signalleitungen (12) Informationen über alle anderen abgasrelevanten Bauteile des
Motors, des Kraftstoffsystems und des Abgassystems. Anhand der Meßwerte und der
zuvor beschriebenen Kriterien entscheidet die OBD-Elektronik ob der Katalysator noch
eine ausreichende katalytische Aktivität aufweist oder schwerwiegend geschädigt ist
und ausgewechselt werden muß. Fehlerdiagnosen werden im Speicher der OBD-
Elektronik abgelegt und eine schwerwiegende Katalysatorschädigung durch eine
Warnlampe (13) signalisiert.
Fig. 6 erläutert beispielhaft an Hand eines Flussdiagrammes, wie eine schwerwiegende
Schädigung des Katalysators gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren festgestellt
werden kann. Im Rahmen der Patentansprüche sind weitere Varianten dieser Vorge
hensweise möglich.
Bezugsziffer (100) bezeichnet den Start des Verfahrens, welches von einem in der
OBD-Elektronik gespeicherten Ablaufprogramm überwacht und gesteuert wird. In
Schritt (102) werden zunächst die Zeitmessung t und die Anzahl n der abgespeicherten,
Betriebspunkte mit einer Fehlfunktion des Katalysators auf Null gesetzt. In Schritt (103)
wird die Zeitmessung gestartet, worauf in Schritt (104) der aktuelle Motorbetriebspunkt
(BP) aus Last und Drehzahl aufgenommen wird. Es wird in Schritt (105) geprüft, ob der
aktuelle Betriebspunkt ein Element aus der Menge BPA (BP ∈ BPA?) der für die Beur
teilung des Katalysators ausgewählten und in der OBD-Elektronik gespeicherten Be
triebspunkte ist. Ist dies nicht der Fall, wird mit der Aufnahme eines neuen Be
triebspunktes fortgefahren (104). Anderenfalls wird in Schritt (106) geprüft, ob der ak
tuelle Betriebspunkt BP schon der Menge der bisher abgespeicherten Betriebspunkte
BPF, für die eine Fehlfunktion des Katalysators festgestellt wurde, angehört oder sich
davon unterscheidet. Wurde für diesen Betriebspunkt schon einmal eine Fehlfunktion
festgestellt, so wird mit Schritt (104) fortgefahren. Ansonsten wird in Schritt (107) die
Messung der aktuellen Abgastemperatur TA hinter dem katalytischen Konverter vorge
nommen. In Schritt (108) wird dann geprüft, ob die aktuelle Abgastemperatur TA größer
als die Summe aus der CO-Anspringtemperatur TCO,50%,frisch des frischen Katalysators
und dem Grenzwert der Temperaturdifferenz ΔTG ist. Ist dies nicht der Fall, wird mit
der Aufnahme eines neuen Betriebspunktes in Schritt (104) fortgefahren. Ansonsten
wird in Schritt (109) die Messung der Kohlenmonoxidkonzentration vorgenommen. In
Schritt (110) wird der Umsetzungsgrad rCO für CO bestimmt und geprüft, ob dieser un
ter dem Grenzumsetzungsgrad rCO,G liegt. Ist dies nicht der Fall, wird ebenfalls mit der
Aufnahme eines neuen Betriebspunktes in Schritt (104) fortgefahren. Andernfalls wird
der aktuelle Betriebspunkt BP in Schritt (111) in der OBD-Elektronik gespeichert, das
heißt er wird der Menge der Betriebspunkte BPF hinzugefügt (BPF = BPF + BP), für die
schon vorher eine Fehlfunktion des Katalysators festgestellt wurde. Außerdem wird die
Anzahl n der abgespeicherten Betriebspunkte mit Fehlfunktion um eins erhöht. In
Schritt (112) wird geprüft, ob die seit Schritt (103) verstrichene Zeit kleiner als das Zei
tintervall ΔtF ist. Ist das Zeitintervall überschritten, wird mit Schritt (102) fortgefahren,
das heißt die Zeitzählung und die abgespeicherten Betriebspunkte mit Fehlfunktion
werden zurückgesetzt. Ist dagegen das Zeitintervall noch nicht überschritten, wird in
Schritt (113) geprüft, ob die zulässige Anzahl nF von Betriebspunkten mit Fehlfunktion
bereits erreicht ist. Wenn dies noch nicht der Fall ist, wird mit der Aufnahme weiterer
Betriebspunkte in Schritt (104) fortgefahren. Ist die zulässige Anzahl an Betriebspunk
ten überschritten, so wird dies in Schritt (114) in der OBD-Elektronik als schwerwie
gende Schädigung des Katalysators gespeichert und in Schritt (115) ein Fehlersignal
ausgegeben.
Claims (7)
1. Verfahren zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit eines Katalysators für die
Reinigung der Abgase eines Verbrennungsmotors während des Betriebs des Mo
tors, wobei der Katalysator eine Anspringtemperatur und einen Umsetzungsgrad
rCO für Kohlenmonoxid (CO) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verbrennungsmotor mit einer elektronischen Steuerung aus Motorelek
tronik und OBD-Elektronik ausgerüstet ist und zur Beurteilung der verbliebenen
katalytischen Aktivität des Katalysators die Differenz ΔT der aktuellen Katalysa
toraustrittstemperatur des Abgases TA zur Anspringtemperatur für Kohlenmon
oxid TCO,50%,frisch des frischen Katalysators im jeweiligen Motorbetriebspunkt
ΔT = TA - TCO,50%,frisch
bestimmt und der Umsetzungsgrad rCO für Kohlenmonoxid ermittelt werden.
ΔT = TA - TCO,50%,frisch
bestimmt und der Umsetzungsgrad rCO für Kohlenmonoxid ermittelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Umsatzgrad rCO für Kohlenmonoxid ermittelt wird als
wobei cCO,2 die gemessene Konzentration von Kohlenmonoxid im Abgas hinter dem Katalysator und cCO,1 die gemessene Konzentration von Kohlenmonoxid im Abgas vor dem Katalysator ist.
wobei cCO,2 die gemessene Konzentration von Kohlenmonoxid im Abgas hinter dem Katalysator und cCO,1 die gemessene Konzentration von Kohlenmonoxid im Abgas vor dem Katalysator ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Umsatzgrad rCO für Kohlenmonoxid ermittelt wird als
wobei cCO,2 die gemessene Konzentration von Kohlenmonoxid im Abgas hinter dem Katalysator und cCO,Motor die in der OBD-Elektronik als Kennfeld abgespei cherte Kohlenmonoxidkonzentration für den aktuellen Motorbetriebspunkt ist.
wobei cCO,2 die gemessene Konzentration von Kohlenmonoxid im Abgas hinter dem Katalysator und cCO,Motor die in der OBD-Elektronik als Kennfeld abgespei cherte Kohlenmonoxidkonzentration für den aktuellen Motorbetriebspunkt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Überschreiten der Temperaturdifferenz ΔT über einen Grenzwert ΔTG an
einem Betriebspunkt bei gleichzeitigem Vorliegen eines Umsetzungsgrades rCO
für Kohlenmonoxid unter einem Grenzwert rCO,G des Umsetzungsgrades für Koh
lenmonoxid in der OBD-Elektronik als Fehlfunktion des Katalysators aufgezeich
net wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Katalysator als schwerwiegend geschädigt eingestuft wird, wenn die An
zahl von Betriebspunkten, für die eine Fehlfunktion festgestellt wurde, eine vor
gegebene, zulässige Anzahl nF von Betriebspunkten mit einer Fehlfunktion des
Katalysators überschreitet.
6. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Katalysator als schwerwiegend geschädigt eingestuft wird, wenn die An
zahl von Betriebspunkten, für die eine Fehlfunktion festgestellt wurde, eine vor
gegebene, zulässige Anzahl nF von Betriebspunkten mit einer Fehlfunktion des
Katalysators in einem ebenfalls vorgegebenen Zeitintervall ΔtF überschreitet.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Einstufung des Katalysators als schwerwiegend geschädigt ein Signal
zum Auswechseln des Katalysators gesetzt wird.
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