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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung einer Anspringtemperatur
und/oder eines Anspringverhaltens eines in einem Abgasstrom einer Brennkraftmaschine
angeordneten Katalysators.
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Verfahren
zur Bestimmung einer Anspringtemperatur und/oder eines Anspringverhaltens
eines Katalysators sind bekannt. Solche Verfahren können insbesondere
als sogenannte On-Board-Diagnose, also während eines realen
Fahrbetriebs eines mit dem Katalysator ausgerüsteten Kraftfahrzeuges durchgeführt
werden. Die
DE
10 2004 004 277 A1 betrifft ein Verfahren zur Beurteilung
der Güte eines einer Brennkraftmaschine eines Fahr-zeuges,
insbesondere eines Kraftfahrzeuges, nachgeschalteten Abgaskatalysators.
Es wird in Abhängigkeit von dem Erreichen eines vorgegebenen
Sauerstoffspeicher-kapazitätswertes eines Sauerstoffspeichers
des Katalysators eine aktuelle Katalysator-temperatur erfasst, die
mit einem auf den selben Sauerstoffspeicherkapazitätswert
bezogenen Katalysatortemperaturvergleichswert verglichen wird, wobei
anschließend im Falle einer gegenüber dem Katalysatortemperaturvergleichswert
festgestellten höheren aktuellen Katalysatortemperatur
ein Temperaturanstieg ermittelt wird, und wobei anschließend
eine Light-Off-Temperatur als zum Temperaturanstieg proportionale
Größe, vorzugsweise linear proportionale Größe,
ermittelt wird. Aus der
DE
600 15 911 T2 ist ein Verfahren zur Überwachung
und Ermittlung einer Aktivierungstemperatur eines katalytischen Wandlers
bekannt. Es erfolgt eine Bestimmung einer Änderung eines
Signalausganges eines stromunterhalb des katalytischen Wandlers
angeordneten Abgas-Sauerstoffsensors gegenüber einem Signalausgang
eines stromoberhalb des katalytischen Wandlers angeordneten Abgas-Sauerstoffsensors.
Während der Änderung wird eine Katalysatortemperatur bestimmt.
Es erfolgt ein Berechnen der Katalysatoraktivierungstemperatur anhand
einer Relation zwischen der ermittelten Katalysator-temperatur und
der relativen Änderung, und ein Vergleichen der berechneten
Aktivierungstemperatur mit einer gespeicherten Referenzkatalysatoraktivierungs-temperatur
zur Erlangung einer Beurteilung des Katalysatorzustandes. Aus der
EP 1 136 671 B1 betrifft
ein Verfahren zur Überprüfung einer Funktionstüchtigkeit
eines Katalysators für die Reinigung von Abgasen eines
Verbrennungsmotors. Der Verbrennungsmotor ist mit einer elektronischen
Steuerung aus Motorelektronik und einer OBD-Elektronik ausgerüstet.
Zur Beurteilung einer verbliebenen katalytischen Aktivität
des Katalysators wird eine Differenz der aktuellen Katalysatoraustrittstemperatur
des Abgases zu einer Anspringtemperatur für Kohlenmonoxyd des
frischen Katalysators im jeweiligen Motorbetriebspunkt bestimmt
und ein Umsetzungsgrad für Kohlenmonoxyd ermittelt. Ein Überschreiten
der Temperaturdifferenz über einen Grenzwert an einem Motorbetriebspunkt bei
gleichzeitigem Vorliegen eines Umsetzungsgrades für Kohlenmonoxyd
unter einem Grenzwert des Umsetzungsgrades für Kohlenmonoxyd
in der OBD-Elektronik wird als Fehlfunktion des Katalysators aufgezeichnet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative, eine verbesserte
und/oder genauere Bestimmung einer Anspringtemperatur und/oder eines
Anspringverhaltens eines Katalysators anzugeben, insbesondere für
ein in einem Feld betriebenen Kraftfahrzeug.
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Die
Aufgabe ist bei einem Verfahren zur Bestimmung einer Anspringtemperatur
und/oder eines Anspringverhaltens eines in einem Abgasstrom einer Brennkraftmaschine
angeordneten Katalysators gelöst. Es sind ein Ermitteln
einer Messtemperatur des Abgasstroms stromabwärts des Katalysators
mittels einer Messvorrichtung, ein Ermitteln einer Modelltemperatur
mittels eines Modells für die Messtemperatur, ein Berechnen
einer Differenz der Modelltemperatur und der Messtemperatur, ein
Berechnen eines Gradienten der Differenz und ein Ermitteln des Anspringverhaltens
und/oder der Anspringtemperatur des Katalysators mittels des Gradienten
vorgesehen. Bei dem Katalysator kann es sich um einen Oxydationskatalysator,
insbesondere Dieseloxydationskatalysator, handeln, der zur Reduktion
von in dem Abgasstrom enthaltenden oxidierbaren Komponenten, beispielsweise
Kohlenwasserstoffe oder Kohlenmonoxyd, ausgelegt bzw. geeignet ist.
Bei dem Modell kann es sich um ein Modell im Sinne eines Beobachtermodells
zum Ermitteln der Messtemperatur mittels anderer bekannter Größen
handeln. Der Katalysator kann in einem Abgasstrom einer mager betriebenen
Brennkraftmaschine, also beispielsweise einem Magermotor oder einem
Dieselmotor angeordnet sein. Die Brennkraftmaschine kann entsprechend mit λ-Werten
größer als 1, also mit Sauerstoffüberschuss
betrieben werden. Unter Anspringverhalten kann allgemein ein Übertragungsverhalten
des Katalysators während eines Kaltstartvorgangs der Brennkraftmaschine
verstanden werden. Im speziellen kann darunter eine Anspringtemperatur
des Katalysators verstanden werden, ab der dieser eine bestimmte
Umsetzungsrate für die in dem Abgasstrom enthaltenen Komponenten,
insbesondere die oxidierbaren Komponenten, erreicht, beispielsweise
eine Umsetzungsrate von über 50% für das in dem
Abgasstrom enthaltene Kohlenmonoxyd und/oder für die in dem
Abgasstrom enthaltenen oxidierbaren Kohlenwasserstoffe. Allgemein
gilt, dass sich mit zunehmender Gebrauchsdauer des Katalysators
seine katalytische Aktivität durch thermische Überbelastungen
und Vergiftungen, z. B. durch Schwelfel-Phosphor- und Schwermetallverbindungen
im Abgas, die entweder aus den verwendeten Kraft- und Schmierstoffen
stammen oder auf Abrieb im Motor zurückgehen, vermindern
kann. Die Alterung des Katalysators kann sich beispielsweise durch
eine schleichende Erhöhung seiner Anspringtemperatur bzw.
einer Verschlechterung seines Anspringverhaltens und bei einer fortschreitenden
Schädigung zusätzlich durch eine Verminderung
der maximalen Umsetzung bei hohen Temperaturen äußern.
Vorteilhaft können durch das angegebene Verfahren Rückschlüsse
auf das Anspringverhalten, insbesondere die Anspringtemperatur des
Katalysators gezogen werden, so dass vorteilhaft auch während
einer Feldbetriebsweise eines mit dem Katalysator ausgerüsteten
Kraftfahrzeuges die Alterung des Katalysators feststellbar ist.
Unter Feldbetriebsweise kann ein Kundenfahrbetrieb bzw. ein realer
Fahrbetrieb des Kraftfahrzeuges verstanden werden. Das Verfahren
kann für eine sogenannte On-Board-Diagnose (OBD, In-Fahrzeug-Diagnose)
durchgeführt werden.
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Bei
einer Ausführungsform des Verfahrens ist ein Ermitteln
eines Verlaufs, insbesondere einer Flanke, einer fallenden Flanke
und/oder eines Nulldurchgangs, des Gradienten vorgesehen. Vorteilhaft reagiert
der Gradient sehr sensibel auf Änderungen des Katalysatorübertragungsverhaltens
oberhalb und unterhalb der Anspringtemperatur, die aufgrund einer
Alterung des Katalysators auftreten. Vorteilhaft kann mittels des
Verlaufs des Gradienten auf einfache Art und Weise auf die Anspringtemperatur und/oder
das Anspringverhalten des Katalysators zurückgeschlossen
werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Bewerten
des Katalysators als in Ordnung vorgesehen, falls der Verlauf auftritt
und als nicht in Ordnung, falls der Verlauf nicht auftritt. Der Verlauf
kann während eines Kaltstarts des Verbrennungsmotors ermittelt
werden. Falls während diesem Kaltstartvorgang nicht die
gewünschte Eigenschaft bzw. der Verlauf auftritt, kann
vorteilhaft daraus geschlossen werden, dass der Katalysator nicht
mehr als in Ordnung einzustufen ist, also beispielsweise soweit
gealtert ist, dass dessen Anspringtemperatur sich um mehr als einen
tolerierbaren verändert hat und/oder seine maximale Umsetzungsrate
nicht mehr den Anforderungen für einen Feldbetrieb des Kraftfahrzeuges
genügt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Zuordnen
des ermittelten Verhaltens zu der dazugehörigen Messtemperatur
als Anspringtemperatur des Katalysators vorgesehen. Vorteilhaft kann
das Verhalten des Gradienten, insbesondere ein Nulldurchgang des
Gradienten, zeitlich exakt ermittelt werden, und die dazugehörige
Messtemperatur ermittelt werden. Die zu diesem Zeitpunkt ermittelte
Messtemperatur stimmt vorteilhaft mit der Anspringtemperatur des
Katalysators überein.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Betreiben
des Verbrennungsmotors in einem Diagnosebetrieb und/oder einem Fahrzyklusbetrieb
mit einem Kaltstart vorgesehen. Es ist vorteilhaft möglich,
das Verfahren in einem während einer Feldbetriebsweise
des Kraftfahrzeuges auftretenden Diagnosebetrieb und/oder während
einem, beispielsweise auf einem Rollenprüfstand durchführbaren, Fahrzyklusbetrieb,
insbesondere nach einem bekannten genormten Fahrzyklus, beispielsweise NEFZ,
durchzuführen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Betreiben
des Verbrennungsmotors in einem Feldbetrieb nach einem Kaltstart
vorgesehen. Vorteilhaft kann auch der Verlauf des Gradienten nach
einem in dem Feldbetrieb durchgeführten Kaltstart des Verbrennungsmotors
zum Ermitteln des Anspringverhaltens und/oder der Anspringtemperatur des
Katalysators durchgeführt werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Ermitteln
einer gedämpften Messtemperatur mittels eines ersten Dämpfungsgliedes
erster Ordnung und/oder ein Ermitteln einer gedämpften Modelltemperatur
mittels eines zweiten Dämpfungsgliedes erster Ordnung vorgesehen.
Ein Dämpfungsglied erster Ordnung kann als ein Übertragungsglied mit
einem proportionalen Übertragungsverhalten mit einer Verzögerung
erster Ordnung verstanden werden. Vorteilhaft können größere
Ausschläge, insbesondere ein Messrauschen und/oder Digitalisierungsrauschen
und/oder kleinere Ungenauigkeiten des Modells herausgefiltert werden,
wobei vorteilhaft das nachfolgende Verfahren mit diesen beruhigten bzw.
geglätteten Werten durchgeführt werden kann.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Durchführen
der nachgeordneten Schritte des Verfahrens mit den gedämpften
Temperaturen vorgesehen. Vorteilhaft kann das nachgeordnete Verfahren
mit geglätteten Werten, also bereinigt ohne unerwünschte
Störeinflüsse durchgeführt werden, wobei
vorteilhaft eine höhere Aussagekraft erzielbar ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein Berechnen
des Gradienten mittels eines Differenziergliedes mit einem Dämpfungsverhalten
erster Ordnung vorgesehen. Vorteilhaft kann das Differenzierglied
selbst ein Dämpfungsverhalten erster Ordnung aufweisen,
um so vorteilhaft das durch den Differenziervorgang aufgeraute Signal
wieder zu glätten.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist ein berechnen
des Gradienten mittels eines parallel geschalteten Verzögerungsglieds
und einem Subtraktionsglied vorgesehen. Vorteilhaft kann so auf
einfache Art und Weise ein absoluter Gradient, also nicht auf die
Verzögerungszeit des Verzögerungsglieds normierter
Gradient ermittelt werden. Vorteilhaft kann zum Ermitteln des Anspringverhaltens
und/oder der Anspringtemperatur auch der absolute Gradient auf sein
Verhalten untersucht werden.
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Die
Aufgabe ist ferner bei einem Kraftfahrzeug mit einem in einem Abgasstrom
einer Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeuges angeordneten Katalysators,
mit einer Vorrichtung zur Bestimmung eines Anspringverhaltens und/oder
einer Anspringtemperatur des Katalysators, wobei die Vorrichtung zum
Durchführen eines vorab beschriebenen Verfahrens eingerichtet,
ausgelegt und/oder konstruiert ist gelöst. Es ergeben sich
die vorab beschriebenen Vorteile.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezug auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder
funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Es zeigen:
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1 ein
Schaubild verschiedener Größen über der
Zeit aufgezeichnet während eines Anspringens eines Katalysators;
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2 eine
vereinfachte Darstellung eines Funktionsbilds eines Verfahrens zum
Ermitteln eines Anspringverhaltens und/oder einer Anspringtemperatur
eines Katalysators;
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3 ein
detailliertes Funktionsbild zur Durchführung eines Verfahrens
zum Ermitteln eines Anspringverhaltens und/oder einer Anspringtemperatur
eines Katalysators;
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4 ein
Schaubild der in 1 dargestellten Größen über
der Zeit für einen als in Ordnung bewerteten Katalysator;
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5 die
Darstellung gemäß 4, jedoch für
einen als nicht in Ordnung bewerteten Katalysator; und
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6 eine
Ansicht eines teilweise dargestelltes Kraftfahrzeuges mit einer
Brennkraftmaschine und einem dieser nachgeschalteten Katalysator.
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1 zeigt
ein Schaubild 1 verschiedener Größen über
der Zeit eines in einem Abgasstrom einer Brennkraftmaschine angeordneten
Katalysators, insbesondere eines Katalysators eines Kraftfahrzeuges,
während eines Kaltstarts des Kraftfahrzeuges.
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Das
Schaubild 1 weist eine x-Achse 3 auf, auf der
eine Zeit aufgetragen ist, beispielsweise zwischen 0 und ungefähr
1000 Sekunden. Auf einer ersten y-Achse 5 ist eine Temperatur
des Abgasstroms stromabwärts des Katalysators aufgetragen,
beispielsweise zwischen 0 und 500 °C. Auf einer zweiten y-Achse 7 ist
ein Wert eines im folgenden näher beschriebenen Gradienten
aufgetragen, beispielsweise zwischen –10 und +5.
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In
dem Schaubild 1 ist entsprechend der ersten y-Achse 5 eine
Messtemperatur 9, T5 aufgetragen. Auf der gleichen Skala
ist eine Modelltemperatur 11, T5Mod aufgetragen. Ferner
sind auf der Skala der zweiten y-Achse 7 geglättete,
bzw. mittels Tiefpassfiltern gefilterte Werte der Messtemperatur 9 sowie
der Modelltemperatur 11 aufgetragen, nämlich eine
gedämpfte Messtemperatur 13, T5_PT1 und eine gedämpfte
Modelltemperatur 15, T5ModPT_1.
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Außerdem
ist in dem Schaubild 1 entsprechend der Skala der zweiten
y-Achse 7 ein Gradient 17, dT eingezeichnet. Der
Gradient 17 ist mittels Differenzieren einer Differenz
der gedämpften Messtemperatur 13, T5_PT1 und der
gedämpften Modelltemperatur 15, T5ModPT_1 ermittelbar.
Der Gradient 17 gibt also eine Steigung der gedämpften
Temperaturen 13 und 15 an.
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In 1 ist
zu erkennen, dass der Gradient 17 eine fallende Flanke 19 mit
einem Nulldurchgang 21 aufweist. Mittels einer Geraden
ist im Bereich der Flanke 19 an dem Nulldurchgang 21 des
Gradienten 17 eine Anspringzeit 23 des Katalysators
eingezeichnet. Vorteilhaft kann mittels des Verlaufs des Gradienten 17,
im speziellen mittels der Flanke 19 und des Nulldurchgangs 21 die
Anspringzeit 23 des Katalysators ermittelt werden. Es wurde
erkannt, dass die Anspringzeit 23 ein Anspringverhalten
des Katalysators charakterisiert. Genauer kann zur Anspringzeit 23 ein aktueller
Wert der Messtemperatur 9, T5 als eine Anspringtemperatur
des Katalysators ermittelt werden. Die Anspringtemperatur, auch
Light-Off-Temperatur genannt, gibt vorteilhaft Auskunft über
einen Alterungszustand des Katalysators. Vorteilhaft kann das Modell über
die Lebenszeit des Katalysators unverändert bleiben, insbesondere
nicht nachgeführt und/oder adaptiert, bleiben, sodass dadurch über
die Lebenszeit auftretende alterungsbedingte Abweichungen auftreten,
die vorteilhaft zur Beurteilung der Alterung des Katalysators ausgenutzt
werden können.
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2 zeigt
ein vereinfachtes Funktionsbild einer Vorrichtung 25 zum
Ermitteln der Anspringtemperatur bzw. des Anspringverhaltens des
Katalysators. Als Eingangsgrößen aus der Modelltemperatur T5Mode, 11 und
der Messtemperatur 9, T5 wird mittels eines ersten Subtraktionsgliedglieds 27 eine
Differenz 29 der Temperaturen 9, 11,
T5, T5Mode gebildet. Die Differenz 29 wird einem parallel
geschalteten Verzögerungsglied 31 sowie direkt
einem zweiten Subtraktionsgliedglied 33 zugeführt.
Bei dem Verzögerungsglied 31 kann es sich beispielsweise
um ein Glied handeln, dass den Wert der Differenz 29 um eine
bestimmte Zeit und/oder eine bestimmte Anzahl von Takten verzögert
und entsprechend weiterleitet. Das verzögerte Signal der
Differenz 29 sowie die Differenz 29 selbst werden
mittels des zweiten Subtraktionsgliedglieds 33 voneinander
abgezogen, was eine digitale Differenzierung der Differenz 29 bewirkt. Die
Kombination des Verzögerungsglieds 31 und des zweiten
Subtraktionsgliedglieds 33 bildet einen Differenzierer 35,
mittels dem der Gradient 17 ohne Normierung auf eine Verzögerungszeit
des Verzögerungsglieds 31 ermittelbar ist. Nachgeschaltet
kann mittels einer Auswerteeinheit 37, die beispielsweise ein
Oder-Glied und eine nachgeschaltete Logik aufweisen kann, ein Verhalten
bzw. ein Verlauf des Gradienten 17, insbesondere die Flanke 19 und/oder
der Nulldurchgang 21, analysiert bzw. ermittelt werden. Mittels
der Auswerteeinheit 37 kann die Anspringtemperatur 39,
die während des entsprechenden Zeitpunkts des ermittelten
Verhaltens des Gradienten 17 herrscht, ausgegeben werden.
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3 zeigt
eine detailliertere Darstellung einer Vorrichtung 25 zum
Ermitteln der Anspringtemperatur und/oder des Anspringverhaltens
des Katalysators. Im folgenden wird lediglich auf die Unterschiede zur
Darstellung gemäß 2 eingegangen.
Im Unterschied werden die Messtemperatur, 9, T5 einem ersten
Dämpfungsglied 41 und die Modelltemperatur T5, 11 einem
zweiten Dämpfungsglied 43 zugeführt. Das
erste Dämpfungsglied 41 liefert als Ausgangsgröße
die gedämpfte Messtemperatur 13, T5PT_1. Das zweite
Dämpfungsglied 43 liefert als Ausgangstemperatur
die gedämpfte Messtemperatur 15, T5ModPT_1. Die
gedämpften Temperaturen 13, 15 werden
mittels des ersten Subtraktionsgliedglieds 27 voneinander
abgezogen. Zum Bilden des Gradienten 17 ist ein Differenzierglied 45 vorgesehen,
dass als DT1-Glied ausgeführt ist. Dem Differenzierglied 45 ist die
Auswerteeinrichtung 37 zum Ermitteln der Anspringtemperatur 39 nachgeschaltet.
Die Glieder 41, 43, 45 sind mit einer
Verstärkung K und einer Zeitkonstante PT1_T5, PT1_T5Mod,
DT1 parametrierbar.
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Die 4 und 5 zeigen
Schaubilder analog des Schaubildes 1 der 1.
Das Schaubild der 4 entspricht im wesentlichen
der Darstellung des Schaubildes 1 der 1 und
stammt von einem Katalysator, der mittels der Vorrichtung 25 als
in Ordnung bewertet werden kann. Das Schaubild gemäß der 5 stammt
von einem gealterten Katalysator, der mittels der Vorrichtung 25 als
nicht in Ordnung bewertet werden kann. Es ist zu erkennen, dass
der Gradient 17 im Unterschied ein anderes Verhalten bzw.
einen anderen Verlauf aufweist, als der in 4 dargestellte.
Im speziellen weist er keine so ausgeprägte Flanke 19 und
einen sehr viel später liegenden Nulldurchgang 21 auf.
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6 zeigt
eine schematische Ansicht einer Vorrichtung 25 zum Ermitteln
eines Anspringverhaltens und/oder einer Anspringtemperatur eines
Katalysators 47. Der Katalysator 47 ist einer
Brennkraftmaschine 49 nachgeschaltet in einem Abgasstrom 51 der
Brennkraftmaschine 49 angeordnet. Die Vorrichtung 25 kann
Teil eines nur teilweise dargestellten Kraftfahrzeuges 53 sein.
Die Darstellung der Brennkraftmaschine 49 und des Katalysators 47 sind
schematisch, wobei in dem Abgasstrom 51 weitere Abgasreinigungskomponenten
angeordnet sein können. Zur Durchführung des vorab
beschriebenen Verfahrens weist das Kraftfahrzeug 53 eine
Steuereinheit 55 auf, die in 6 gestrichelt
angedeutet ist. Die Steuereinheit 55 weist eine Motorsteuerung 57 zur
Steuerung der Brennkraftmaschine 49 auf. Außerdem
weist die Steuereinheit 55 ein Modell 59 zum Ermitteln
der Modelltemperatur 11, T5Mode auf. Zum Ermitteln der
Messtemperatur 9, T5 ist dem Katalysator 47 ein
erstes Messglied 61 nachgeschaltet und/oder zugeordnet.
Zum Ermitteln einer Abgastemperatur 63 des Abgasstroms 51 ist
dem Katalysator 47 ein zweites Messglied 65 vorgeschaltet.
Die Ausgangsgröße des zweiten Messglieds 65 bzw.
die damit ermittelbare Abgastemperatur 63 dient als Eingangsgröße
des Modells 59. Das Modell 59 liefert eine zusätzliche
modellbasierte Überwachung und/oder Beobachtung für
die Messtemperatur 9, T5 des Katalysators 47.
Ein entsprechendes Übertragungsverhalten des Katalysators 47 kann
dazu in dem Modell 59 hinterlegt sein. Die weitere Verarbeitung
der Temperaturen 9 und 11 erfolgt entsprechend den
Darstellungen der 2 und 3.
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Vorteilhaft
ist zum Erkennen bzw. Ermitteln des Anspringverhaltens des Katalysators 37 bzw.
einer sogenannten Light-Off-Verschiebung keine aktive Diagnose erforderlich,
so dass vorteilhaft keine störenden Nebeneffekte, wie beispielsweise
eine Rauchentwicklung und/oder Emissionserhöhung nicht
auftreten. Das Verfahren kann daher vorteilhaft auch im Feld, also
im praxisnahen bzw. Kundenbetrieb des Kraftfahrzeuges 53 durchgeführt
werden. Die Anspringtemperatur 39 kann vorteilhaft im Betrieb
ohne eine aktive Exothermie des Katalysators 47, der insbesondere
als Dieseloxydationskatalysator ausgeführt sein kann, vorteilhaft
lediglich durch die Auswertung des Gradienten 17 erfolgen.
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Vorteilhaft
kann auch ein nur teilweise geschädigter Katalysator 47 erkannt
werden, bei dem nur eine teilweise Verschlechterung von Emissionswerten
vorliegt.
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Zusammenfassend
kann im Vergleich zu bekannten, Energie abgebenden, also aktiven
Methoden mittels des beschriebenen Verfahrens das Anspringverhalten
bzw. die Anspringtemperatur 39 passiv ermittelt werden,
also durch eine Diagnose während eines Feldbetriebs, also
auf der Straße.
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Das
passiv durchführbare Verfahren basiert darauf, dass der
Gradient 17 bzw. Temperaturgradient, also ein Temperaturgefälle
gebildet wird. Das Temperaturgefälle wird dafür
aus der Differenz 29 der Messtemperatur 9, T5,
die eine Ist-Temperatur nach und/oder bei dem Katalysator 47 darstellt,
und der Modelltemperatur 11, T5Mode, die beispielsweise eine
Solltemperatur, beispielsweise für einen nicht gealterten
Katalysator, darstellen kann, und die mittels der Abgastemperatur
stromaufwärts des Katalysators 47 ermittelbar
ist, erfolgen.
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Vorteilhaft
kann eine Ausfalltemperatur des Katalysators 47 ohne negative
Auswirkungen erfolgen, wobei vorteilhaft eine entsprechende Auswertung
des durch den Ausfall des Katalysators 47 verursachten
bzw. veränderten Temperaturgefälles bzw. Gradienten 17 erfolgt.
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- 1
- Schaubild
- 3
- x-Achse
- 5
- erste
y-Achse
- 7
- zweite
y-Achse
- 9
- Messtemperatur
- 11
- Modelltemperatur
- 13
- gedämpfte
Messtemperatur
- 15
- gedämpfte
Modelltemperatur
- 17
- Gradient
- 19
- Flanke
- 21
- Nulldurchgang
- 23
- Anspringzeit
- 25
- Vorrichtung
- 27
- erstes
Subtraktionsgliedglied
- 29
- Differenz
- 31
- Verzögerungsglied
- 33
- zweites
Subtraktionsgliedglied
- 35
- Differenzierer
- 37
- Auswerteeinheit
- 39
- Anspringtemperatur
- 41
- erstes
Dämpfungsglied
- 43
- zweites
Dämpfungsglied
- 45
- Differenzierglied
- 47
- Katalysator
- 49
- Brennkraftmaschine
- 51
- Abgasstrom
- 53
- Kraftfahrzeug
- 55
- Steuereinheit
- 57
- Motorsteuerung
- 59
- Modell
- 61
- erstes
Messglied
- 63
- Abgastemperatur
- 65
- zweites
Messglied
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004004277
A1 [0002]
- - DE 60015911 T2 [0002]
- - EP 1136671 B1 [0002]