DE10012661A1 - Aus Stickereien bestehende Konfektionsteile und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Aus Stickereien bestehende Konfektionsteile und Verfahren zu deren Herstellung

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von modischen Konfektionsteilen, bei der die Stickerei einbezogen wird und durch ein besonderes Verfahren der Schnittlegung direkt auf dem Stickgrund aufgebracht wird. DOLLAR A Dies wird dadurch erreicht, daß ein zu bestickendes Konfektionsteil (2) sofort auf einen Stickgrund (1) fixiert wird, wobei die entstehenden Leerstellen (15) nicht belegt sind und die restlichen Schnittteile (4, 5, 6, 7 und 14) in Schnittlagebildern (3) auf dem Stickgrund (1) fixiert werden. Das zu bestickende Konfektionsteil (2) wird innerhalb der Rapportlinien begrenzt und mittig auf die Mittellinie ausgerichtet. Der Großstrickmaschine werden die zu bestrickenden Konfektionsteile (2) mit den unbestickten Schnittteilen (4, 5, 6, 7 und 14) auf der Fläche des zu bestickenden Konfektionsteiles (2) vorgelegt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von modischen Konfektionsteilen, bei der die Stickerei einbe­ zogen wird und durch ein besonderes Verfahren der Schnitt­ legung direkt auf dem Stickgrund aufgebracht wird.
Die übliche Schnittlegung wird nach einer Vorgabe elektro­ nisch und programmtechnisch so aufbereitet, dass zu ferti­ gende Konfektionsteile in einer effektiven Art und Weise auf einem Flächenstück verteilt aufgebracht werden. Dies betrifft ausschließlich ebene Flächen, die eine Oberflächen­ verzierung im Anschluß an das Verfahren des Schnittbilder­ stellens und der Flächenverteilung erfahren.
In der Herstellung von Schnittteilen für die Konfektion werden Schnittlagebilder angefertigt, die eine geordnete Positionierung nach vorgegebenen richtungsweisenden Koor­ dinaten, die in einem computergesteuerten Designsystem integriert sind. Damit werden effektive Zuschnitte möglich.
In der Herstellung der Technologie der Großmaschinenstickerei werden zwei Fadensysteme verwendet, die in einem gesteuerten Verhältnis zueinander arbeiten, üblicherweise werden die Vordergarne auf der Stickgrundoberseite durch die verwen­ dete Sticknadel in fester Verbindung mit dem Bobinenfaden aufgebracht. Durch die Verknüpfung des Vordergarnes mit dem sich im Schiffchen befindlichen Bobinenfaden wird der Stich von der Stickgrundrückseite fixiert. Farben und Musterung der gewählten Vordergarne ergeben das Muster mit dem ge­ wünschten Aussehen.
Gemäß OS-DE 198 17 694 A1 wird ein Verfahren zur Herstel­ lung einer dreidimensionalen Stickerei unter Verwendung üblicher textiler Flächenherstellungsverfahren sowie Ein­ satz von wasserlöslichen Polyvinylalkoholfäden und anderen bekannten nicht wasserlöslichen textilen Fäden beschrieben.
Gemäß EP 0 880 910 A1 wird eine Methode und ein System einer automatischen Kennzeichnung von Schnittteilen auf einer Fläche mit einem vorgegebenen Netzsystem mit einer übergeordneten Strukturierung des Netzwerkniveaus charak­ terisiert, bei dem Primär- und Sekundärinformationen defi­ niert und beschrieben werden. Eine Aussage zu bestickten Konfektionsteilen ist nicht enthalten.
In der DE 23 23 302 C2, in der die GB-PS 4 749 einbezogen wurde, wird ein Verfahren zur Herstellung von Struktur­ stickereien mittels chemischer Behandlungsverfahren in den Veredlungsstufen charakterisiert.
Keine der vorstehend genannten Veröffentlichungen enthält Hinweise, die es nahelegen würden, unter Verwendung von verschiedenen Verfahrenskombinationen, die sofortige Her­ stellung der konfektionsvorbereitenden Maßnahmen und der Vorbereitung der Erstellung des Schnittlageplanes in einem Arbeitsgang zu ermöglichen.
Zur Lösung dieses Problems stellt sich die Erfindung die Aufgabe, die technologischen Arbeitsschritte zweier sonst unabhängiger Verfahren der Herstellung der Stickerei und des Verfahrens der endgültigen Erhaltung der Konfektionsteile in einem Systemverbund zu führen und optimal zu kombinieren.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst.
Die Erfindung wird anhand von fünf kombinierten Verfahrens­ schritten näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1A und 1B: zwei Prinzipskizzen in Form von Schnittbildern in herkömmlicher Weise unter Einbeziehung der Verteilungsmechanismen der vorge­ gebenen Teile auf der Gesamtfläche des Stickgrundes 1
Fig. 2: eine Prinzipskizze in Form eines bestickten Schnitteiles, das in der Begrenzungsform an das zu bestickende Schnittteil angepaßt ist
Fig. 3: eine Prinzipskizze in Form eines Schnittbildes mit der Kennzeichnung der Begrenzungslinie der Stickerei und der Nahtzugabe 11 des zu besticken­ den Konfektionsteiles 2
Fig. 4: Muster mit Stichlegung 8 auf Stick­ grund 1 in einer möglichen Darstellung des Musterverlaufes
Kombinierter Verfahrensschritt 1
Das zu bestickende Konfektionsteil 2 wird in Fig. 1A auf einem Stickgrund 1 in einem Schnittlagebild 3 mittels computer-aided design-Anlage als Konturenkennzeichnung auf der Oberfläche von Stickgrund 1 in Fig. 1B fixiert. Das zu bestickende Konfektionsteil 2 bestimmt die Rapporteinteilung der Großstickmaschine. Entstehende Leerstellen 16 werden nicht belegt.
Kombinierter Verfahrensschritt 2
Die restlichen Schnittteile 4, 5, 6, 7 und 14, die zu den zukünftigen Konfektionsmodellen gehören, werden in Fig. 1B in Schnittlagebildern 3, wie in Fig. 1A gezeigt, auf dem auf dem Stickgrund 1 in herkömmlicher Weise fixiert.
Kombinierter Verfahrensschritt 3
Das zu bestickende Konfektionsteil 2 der Fig. 2 wird mittels Zeichen- und Punchprogramm mit der Stichlegung 8 in einer beliebigen Musterform bestickt. Das zu bestickende Konfek­ tionsteil 2 liegt in der Begrenzung der Rapportlinien 9 und ist mittig auf der Mittellinie 10 ausgerichtet. Nahtzugabe 11 und Größenerweiterung 12 begrenzen in einem vorgegebenen Ab­ stand die Konturenlinie 13. Die Darstellung des Muster­ verlaufs wird im Mittelteil des Stickdesigns der Begrenzung der Rapportlinien 9 eingeordnet. Der schnittteilbezogene Musterverlauf der Fig. 2 ist nicht mehr mit dem Flächenmuster Fig. 4 identisch, jedoch von der optischen Wirkung her ähnlich und technologisch bedingt angepaßt.
Kombinierter Verfahrensschritt 4
In einer Zeichen- und Punchanlage wird die Stichlegung 8 von Fig. 4 auf dem Stickgrund 1 nach einem beliebigen Muster­ verlauf so ausgeführt, daß eine Plazierung der Stickerei, wie in Fig. 2 dargestellt, bereits vor der Erstellung des Schnittlagebildes 3 auf dem Stickgrund 1 erfolgen kann. Das Erstellen der Punchvorlage, dargestellt in Fig. 4, erfolgt unter Einbeziehung der technischen Möglichkeiten der jeweils maschinenspezifisch vorhandenen Changierweite der Großstickmaschine.
Kombinierter Verfahrensschritt 5
Auf der Fläche des Stickgrundes 1 der Fig. 3 sind die zu bestickenden Konfektionsteile 2 mit den unbestickten Schnittteilen 5, 6, 7, 14 aufgezeichnet, welche der Groß­ stickmaschine vorgelegt werden. Die Leerstellen 15 sind somit dann auf wenige Quadratzentimeter reduziert.
Durch Anwendung dieser kombinierten Verfahrensschritte wird erreicht, dass das Endprodukt durch ein flächiges Besticken von Konfektionsteilen 2 in einem kombinierten Arbeitsgang entsteht und nicht wie bisher, dass eine Fläche bestickt und die Schnittteile daraus ausgeschnitten werden.
Weiterhin wird damit erreicht, dass Randlösungen für Kragen. Säume und andere Gestaltungselemente zwangsweise ent­ sprechend der Maschinentechnik festgeschrieben sind. Je nach Mustergestaltung kann eine individuelle Auswahl des Muster- und des Maschinenrapportes erfolgen. Dabei werden Schnittteile bereits im Vorfeld des Stickprozesses so in dem Schnittlagebild plaziert, dass die Markierungsstellen für den Nadelabstand mit den Markierungen an dem zu be­ stickenden Schnittteil übereinstimmen. Es werden nur soviel Erzeugnisse in ein Schnittlagebild gelegt, wie die zu bestickende Fläche es ermöglicht. Dabei erfolgt eine Ab­ stimmung zwischen den Arbeitsgängen Konfektion. Schnitt­ bilderstellung und Stickerei auf der Großstickmaschine.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass durch diese Erfin­ dung die Möglichkeit einer enormen Platzeinsparung auf der Stickgrundfläche für die weitere Bearbeitung der zu kon­ fektionierenden Teile erreicht wird. Bei ohnehin geringen Stückzahlen, z. B. bei Unikaten und Kundenwunschanferti­ gungen ist der Einlagenzuschnitt gerechtfertigt. Dabei wird ein geringer Verlust eines nicht benötigten Flächen­ areals auftreten, wenn dieses Verfahren angewandt wird.
Normalerweise werden die Schnittteile, die mit einer Be­ stickung im Enderzeugnis versehen sein müssen, aus einem Plain herausgeschnitten. Wertvolle Stickerei entfällt dabei als Abfall. Dies erfolgt bei diesem Verfahren durch die Kombination zweier computer-aided design-gesteuerter Verfahrensvorbereitungsphasen nicht. Die sonst konturen­ abhängige Stickerei kann hier genau plaziert und mit einem erforderlichen Randabschluß gestickt werden. Stickerei und Konfektionsvorbereitungsmaßnahmen werden in der Kon­ struktionsphase bereits kommunikativ aufeinander abgestimmt. Daraus entstehen überraschenderweise partielle Bestickungen, die für die Erarbeitung eines kompletten Modells ausrei­ chend sind. Dabei werden Nacharbeiten vermindert.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1
Stickgrund
2
zu bestickendes Konfektionsteil
3
Schnittlagebild
4
Schnittteil
5
Schnittteil
6
Schnittteil
7
Schnittteil
8
Stichlegung
9
Rapportlinie
10
Mittellinie
11
Nahtzugabe
12
Größenerweiterung
13
Konturenlinie
14
Schnittteil
15
Leerstellen

Claims (1)

1. Aus Stickereien bestehende Konfektionsteile und Verfahren zu deren Herstellung, wobei die Schnittlagebilder für die Konfektion nach vorgegebenen Koordinaten in einem computergesteuerten Designsystem integriert sind, die Technologie der Großmaschinenstickerei und Designerstel­ lung angewandt wird, dadurch gekennzeich­ net, dass
  • - das zu bestickende Konfektionsteil (2) sofort auf einen Stickgrund (1) unter Einsatz des computergesteuerten Designsystems fixiert wird, wobei die entstehenden Leerstellen (15) nicht belegt sind und die restlichen Schnittteile (4, 5, 6, 7 und 14) in Schnittlagebildern (3) auf dem Stickgrund (1) fixiert werden.
  • - das zu bestickende Konfektionsteil (2) innerhalb der Rapportlinien (9) begrenzt und mittig auf der Mittellinie (10) ausgerichtet wird, wobei Nahtzugabe (11) und Größen­ erweiterung (12) in einem vorgegebenen Abstand die Konturenlinie (13) des Stickdesigns begrenzen.
  • - die x-y-Korodinaten der Stichlegung (8) auf dem Stick­ grund (1) so ausgeführt sind, dass die Koordinaten des zu bestickenden Konfektionsteiles (2) bereits vor der Erstellung des Schnittlagebildes (3) auf der Fläche für das zu bestickende Konfektionsteil (2) erfolgt.
  • - der Großstickmaschine die zu bestickenden Konfektions­ teile (2) mit den unbestickten Schnittteilen (4, 5, 6, 7, und 14) auf der Fläche des zu bestickenden Konfektions­ teiles (2) vorgelegt werden.
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