DE10012130A1 - Keramisches Bauelement mit klimastabiler Kontaktierung - Google Patents
Keramisches Bauelement mit klimastabiler KontaktierungInfo
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Abstract
Es wird ein keramisches Bauelement mit einer erhöhten klimatischen Beständigkeit vorgeschlagen, bei dem zur Verbindung der elektrischen Anschlüsse (AL) mit den Elektroden (E) des Bauelements eine ein Edelmetall umfassende Verbindungsmasse (V) verwendet wird. Das gesamte Bauelement ist noch mit einer Schutzumhüllung (S) aus einem insbesondere hydrophob eingestellten Kunststoff abgedeckt.
Description
Insbesondere miniaturisierte keramische Bauelemente zeigen
unter dem Einfluß von Feuchtigkeit und/oder Wasser eine zu
nehmende Drift ihrer elektrischen Kenngrößen, die bei weite
rer Einwirkung von Feuchtigkeit bis hin zum Totalausfall des
Bauelements führt. Untersuchungen haben ergeben, daß diese
Instabilität gegen bestimmte Klimata auf eine Elektromigrati
on zurückzuführen ist. Durch die beim Betrieb am Bauelement
bzw. an den Elektroden des Bauelements anliegende Spannung
besteht zwischen unterschiedlichen elektrischen Polen des ke
ramisches Bauelements eine Potentialdifferenz. Wenn nun die
Einsatzbedingungen des Bauelements derart sind, daß sich ein
geschlossener Feuchtigkeitsfilm zwischen den Elektroden aus
bilden kann, startet ein Materialtransport von Elektrodenma
terial von der Anode zur Kathode. Insbesondere von dieser
Elektromigration betroffen sind die Metalle Silber, Zinn und
Blei, die üblicherweise in dem Lot enthalten sind, mit dem
die elektrischen Anschlüsse auf den Elektroden befestigt
sind. Die Migration führt dabei auf dem Weg von der Anode zur
Kathode zur Ausbildung metallischer Ablagerungen, die durch
gehende metallische Filme und Leiterbahnen auf der Keramik
ausbilden können. Der Widerstand zwischen den Elektroden
nimmt dadurch dramatisch ab, was letztendlich zum Kurzschluß
und damit zum Totalausfall des keramischen Bauelements führt.
Bei keramischen Miniaturbauelementen, die in der Standardbau
weise aus einem Keramikkörper mit Einbrandelektroden, gelöte
ten Anschlußdrähten und einer Kunststoffschutzumhüllung be
stehen, ist eine gegen Elektromigration sichere Konstruktion
bislang nicht bekannt. Eine verbesserte Beständigkeit gegen
Elektromigration wird erzielt, wenn als Kunststoffumhüllung
hydrophob modifizierte Epoxide verwendet werden, wie es in
der älteren nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmel
dung 198 51 869.2 beschrieben ist. Glasgekapselte Fühler, bei
denen das Bauelement mit einem aus Glas bestehenden Überzug
versehen wird, stellen eine weitere Verbesserung dar. Zur
Herstellung der Verglasung sind jedoch hohe Prozeßtemperatu
ren erforderlich, so daß keine isolierten Anschlußdrähte ver
wendet werden können. Unter klimatisch anspruchsvollen Ein
satzbedingungen werden auch hier Schädigungen durch elektro
chemische Korrosion der Anschlußdrähte und/oder durch Migra
tion über den Glaskörper beobachtet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein keramisches
Bauelement mit seiner verbesserten Kontaktierung anzugeben,
die gegenüber der Einwirkung von Feuchte und/oder Wasser sta
biler ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Bauelement nach
Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sowie ein Verfahren zur Herstellung des Bauelements sind wei
teren Ansprüchen zu entnehmen.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, bei den Elektroden und
den Materialien für die elektrische Anschlüsse ganz auf die
Verwendung von migrationsempfindlichen Metallen zu verzich
ten. Es wird daher vorgeschlagen, die elektrischen Anschlüsse
mit Hilfe einer Verbindungsmasse, die ein Edelmetall, Silber
ausgenommen, enthält und sowohl die Haftung der Anschlüsse
auf den Elektroden als auch eine elektrisch leitfähige Ver
bindung gewährleistet.
Als weiterer Schutz gegenüber Nässe sowie gegen mechanische
und chemische Einwirkungen ist eine Schutzumhüllung zumindest
über den Elektroden vorgesehen.
Mit der Erfindung wird in eindrucksvoller Weise gegenüber der
genannten Standardausführung von miniaturisierten keramischen
Bauelementen eine um ein Vielfaches verlängerte Ausfallzeit
bestimmt, also eine erheblich längere Lebensdauer als bei be
kannten Standardbauelementen. Des weiteren ist das Bauelement
einfach herzustellen und verursacht in der Anwendung bei mi
niaturisierten Bauelementen keine wesentlich erhöhten Kosten.
Eine weiter verbesserte Klimabeständigkeit wird erhalten,
wenn die Schutzumhüllung aus einem hydrophob eingestellten
Kunststoff besteht. Als solcher kann insbesondere ein hydro
phob eingestelltes Epoxidharz verwendet werden. Eine hydro
phobe Einstellung von Epoxidharzen gelingt insbesondere durch
Einbau unpolarer Gruppen, insbesondere von fluorierten Alkyl-
und Cycloalkylgruppen.
Die elektrisch leitfähige Verbindungsmasse enthält ein Edel
metall, welches beispielsweise aus der Gruppe Gold, Palladium
oder Platin ausgewählt ist. Die Verbindungsmasse kann dabei
ein Leitkleber sein, also eine härtbare organische Zusammen
setzung mit aus dem genannten Edelmetall bestehenden Füll
stoffpartikeln. Ein solcher Leitkleber ist einfach aufzubrin
gen und kann unter milden Bedingungen beispielsweise durch
UV-Einstrahlung oder kurzzeitige Temperaturerhöhung auf gemä
ßigte Temperaturen von beispielsweise 150 Grad Celsius ausgehärtet
werden.
In einer weiter verbesserten Ausgestaltung der Erfindung wird
als Verbindungsmasse eine eines der genannten Edelmetalle
enthaltende Einbrennpaste verwendet. Solche Einbrennpasten
sind an sich bekannt und enthalten neben den die Leitfähig
keit herstellenden metallischen Partikeln noch keramische An
teile und einen organischen Binder zur Plastifizierung. Die
keramischen Anteile dienen dazu, eine Sinterung der Paste zu
ermöglichen, womit einerseits eine gute Haftung auf einer Ke
ramik- oder Metalloberfläche und andererseits eine hohe me
chanische Stabilität durch Zusammensintern der Paste gewähr
leistet ist.
Bei Verwendung sowohl eines Leitklebers als auch einer Ein
brennpaste kann die Leitfähigkeit über Art und Anteil der Me
tallpartikel eingestellt werden.
Als elektrische Anschlüsse werden insbesondere Drähte vorge
sehen, die zumindest auf der Bauelementseite, also an dem un
mittelbar an das Bauelement angrenzenden Ende der elektri
schen Anschlüsse mit einer elektrisch isolierenden Ummante
lung versehen sind. Während bei der Ausführung der Erfindung
mit dem Leitkleber das für die Ummantelung verwendete Materi
al im Prinzip frei auswählbar ist, werden für mit Einbrennpa
ste aufgebrachte elektrische Anschlüsse vorzugsweise hochtem
peraturfeste Kunststoffe als Ummantelung verwendet. Solche
hochtemperaturbeständigen Kunststoffe sind beispielsweise aus
Hochleistungspolymeren ausgewählt, insbesondere Polyaryle
therketon, Polyimid oder Polytetrafluorethylen. Eine solche
Ummantelung aus hochtemperaturbeständigen Kunststoffen ist
gegen eine insbesondere kurzfristige Einwirkung hoher Tempe
raturen bis über 400 Grad Celsiusunempfindlich. Dies ist bei der Erfin
dung von Vorteil, da die Einbrennpaste durch kurze Tempera
turerhöhung auf eine Temperatur T3 zwischen 700 und 950 Grad
Celsius innerhalb weniger Sekunden sinterverdichtet werden
kann, ohne daß in dieser Zeit in unmittelbarer Nähe die Um
mantelung beschädigt wird.
Mit Hilfe der erfindungsgemäß befestigten Anschlüsse, der
Schutzumhüllung und den durch die Ummantelung isolierten
elektrischen Anschlüssen sind erfindungsgemäße keramische
Bauelemente auch unter starker klimatischer Belastung äußerst
stabil und überstehen sogar einen Einsatz unter Wasser für
mehrere Stunden.
Der Verzicht auf Metalle, die der Elektromigration unterlie
gen, betrifft natürlich auch die auf dem Bauelement aufsit
zenden Elektroden. Dies können insbesondere Einbrandelektro
den sein, für die ebenfalls eines der genannten Edelmetalle
geeignet ist. Möglich ist es jedoch auch, die Elektroden auf
zudampfen oder aufzusputtern.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen und der dazu gehörigen vier Figuren näher erläutert.
Fig. 1a zeigt einen mit Elektroden versehenen keramischen
Bauelementkörper im schematischen Querschnitt
Fig. 1b zeigt einen weiteren Bauelementkörper mit Elektro
den in der Draufsicht
Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen elektrischen Anschluß
im schematischen Querschnitt
Fig. 3 zeigt ein fertiges Bauelement im schematischen
Querschnitt
Fig. 4 zeigt kumulative Ausfallraten erfindungsgemäßer
Bauelemente ohne Schutzumhüllung in Wasser bei an
liegender Spannung.
Als Ausführungsbeispiel wird die Herstellung eines Miniatur
temperatursensors auf der Basis einer NTC-Keramik beschrie
ben. Die dem besseren Verständnis der Erfindung dienenden Fi
guren sind daher nur schematisch und nicht maßstabsgerecht
augeführt.
Fig. 1 zeigt einen keramischen Körper K, der für einen Mi
niaturtemperatursensor beispielsweise aus einer NTC-Keramik
(= Keramik mit negativen Temperaturkoeffizienten des Wider
stands) besteht, beispielsweise aus Mn-Ni-Oxiden, Mn-Ni-Co-
Oxiden oder Mn-Ni-Fe-Oxiden. Für den Miniaturtemperatursensor
weist der Keramikkörper K beispielsweise Ausmaße von 1,50 ×
1,25 × 0,35 mm3 auf. Auf beiden Hauptoberflächen ist er mit
Elektroden E versehen, standardmäßig mit Einbrandelektroden.
Erfindungsgemäß basieren die Einbrandelektroden auf einem
Edelmetall, bei dem allerdings Silber wegen dessen Migrati
onsfähigkeit ausgenommen ist. Bevorzugt sind Einbrandelektro
den auf der Basis einer Goldpaste, möglich sind jedoch auch
solche auf der Basis von Platin oder Palladium. Fig. 1b
zeigt in schematischer Draufsicht eine weitere, bei den Tem
peratursensoren allerdings nicht verwirklichte Möglichkeit,
bei einem keramisches Bauelement zwei Elektroden E auf der
gleichen Oberfläche eines keramischen Körpers K aufzubringen.
Zur Verbindung des keramischen Bauelements mit einer Schal
tungsumgebung oder einer Spannungsquelle werden die Elektro
den mit elektrischen Anschlüssen verbunden. Als Anschluß
dient ein beispielsweise drahtförmig ausgebildeter Anschluss
leiter AL. Von Silber abgesehen ist die Materialauswahl für
den Anschlussleiter ohne großen Einfluß auf die angestrebte
Klimabeständigkeit des Bauelements. Zumindest am dem Bauele
ment zugewandten Ende des Anschlußleiters AL ist dieser mit
einer Isolationszwecken dienenden Ummantelung I versehen.
Diese besteht beispielsweise aus einem hochtemperaturfesten
Thermoplasten.
Die Verbindung des Anschlußleiters mit den Elektroden E er
folgt beispielsweise mit einer glasflusshaltigen Goldpaste,
die neben den die elektrische Leitfähigkeit gewährleistenden
Goldpartikeln noch Glasbestandteile aufweist. Die Viskosität
der Paste ist so eingestellt, daß sie einerseits noch "flüs
sig" verarbeitbar ist und andererseits bereits ausreichend
pastös und klebrig ist, um eine gute Haftung sowohl auf der
Elektrode als auch am Anschlussleiter zu gewährleisten. Vor
zugsweise werden die Enden der Anschlussleiter AL mit der Pa
ste beschichtet und anschließend mit der Elektrode E in Kon
takt gebracht. Die Haftfähigkeit der Paste reicht aus, daß
das keramische Bauelement zwischen zwei Anschlußleitern AL
gehalten werden kann.
Zum Einbrennen der Paste wird eine dreistufige Temperaturbe
handlung durchgeführt. In einer ersten Stufe wird bei einer
ersten Temperatur T1 bis ca. 150 Grad Celsius das in der Pa
ste enthaltene Lösungsmittel entfernt. In einer zweiten Stufe
bei einer Temperatur T2, die zwischen 250 und 400 Grad Celsius
gewählt wird, wird der organische Binder der Paste in ei
ner Sauerstoff haltigen Umgebung ausgebrannt. Zur Verdichtung
der verbleibenden anorganischen Anteile wird in einer dritten
Stufe eine Sinterung bei einer Temperatur T3 zwischen 700 und
950 Grad Celsius durchgeführt. Bei diesem Schritt erreicht
die Einbrandelektrode ihre endgültige Leitfähigkeit, außerdem
wird durch die Sinterung eine gut haftende und mechanisch
stabile Verbindung zwischen Anschlussleiter AL und der Elek
trode E hergestellt. Der Sinterschritt wird dabei so durchge
führt, daß das Hauelement innerhalb kürzester Zeit auf die
gewünschte Temperatur T3 gebracht wird und anschließend auch
schnell wieder abgekühlt wird. Die Sinterverdichtung erfolgt
innerhalb einer Zeitspanne ts, für die das Bauelement auf die
Sintertemperatur T3 aufgeheizt wird. Im Ausführungsbeispiel
ist es ausreichend, wenn ts ≦ 3 s beträgt. Der Sinterschritt
ist so optimiert, daß die integrale Temperaturbelastung des
Bauelements gering bleibt. So wird die durch die Temperatur
belastung mögliche Drift der elektrischen Kenngrößen mini
miert. Zu diesem Zweck kann es besser sein, die Sinterung bei
höherer Temperatur T3 aber gleichzeitig geringerer Zeitspan
ne ts durchzuführen. Dies ist auch für die Ummantelung I des
Anschlußleiters AL von Vorteil, der auf diese Weise beim Sin
terschritt unversehrt bleibt. Fig. 2 zeigt ausschnittsweise
das Bauelement nach diesem Schritt.
Nachdem auf diese Weise eine elektrische und mechanische Ver
bindung zwischen Bauelement bzw. Elektrode E und Anschluss
leiter AL hergestellt ist, erfolgt in einem letzten Schritt
das Herstellen einer Schutzumhüllung S. Dazu wird hier das
gesamte Bauelement mit einer Schutzumhüllung aus einem Kunst
stoff, insbesondere aus einem hydrophob modifizierten Epoxid
versehen. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass das
Bauelement kurz in flüssiges Epoxidharz eingetaucht Wird und
der danach am Bauelement haftende Tropfen anschließend ausge
härtet wird. Fig. 3 zeigt das mit einer Schutzumhüllung S
versehene Bauelement im schematischen Querschnitt.
In einer weiteren Variante wird zur Befestigung des An
schlussleiters AL auf dem mit Elektroden E versehenen kerami
schen Körper K ein Metallpartikel enthaltender Kleber, ein
sog. Metalleitkleber verwendet. Die Aufbringung des Klebers
erfolgt vorzugsweise durch ein Druckverfahren auf die Enden
des Anschlußleiters AL, die dafür vorzugsweise abgeflacht,
sind. Auch hier kann die Nassklebekraft des Leitklebers dazu
verwendet werden, das Bauelement zwischen zwei Anschlusslei
tern AL zu halten. Zur Härtung des Klebers, welcher bei
spielsweise auf Epoxidbasis hergestellt ist, wird dieser ei
nem Härtezyklus unterzogen. Dieser kann dabei ein- oder mehr
stufig erfolgen, wobei Härtetemperaturen und Härtezeit vom
Typ des eingesetzten Klebstoffs bzw. Epoxid abhängig sind.
Als metallischer Füllstoff werden Metalle mit geringer Migra
tionsneigung, wie z. B. Gold, Platin, Palladium u. a. eige
setzt.
Im letzten Schritt wird auch bei dieser Variante das gesamte
Bauelement mit einer Schutzumhüllung verkapselt.
Zum Testen der Klimabeständigkeit erfindungsgemäßer Bauele
mente werden diese zusammen mit herkömmlichen Standardbauele
menten (nicht erfindungsgemäße NTC-Sensoren mit Einbrandelek
troden, gelöteten Anschlußdrähten und Schutzumhüllung aus
Kunststoff) unterzogen. Unter den Bedingungen Spannungslage
rung (3 V Gleichstrom) in Wasser, nach einer Vorbehandlung der
Sensoren (5 bar Druckwasser oder Temperaturschockbelastung,
100 Zyklen -5°/156°C) sind nach einer Testdauer von 56 Tagen
sämtliche der getesteten Standardbauelemente ausgefallen. Bei
erfindungsgemäßen Bauelementen mit mittels Leitkleber aufge
brachten Anschlussleitungen sind ca. 10% der Bauelemente aus
gefallen. Bei erfindungsgemäßen Bauelementen mit aufgesinter
ten Anschlussleitungen (Variante 1) wird bis zu dieser Test
dauer noch kein einziger Ausfall beobachtet.
In einem weiteren Test werden mit Spannung beaufschlagte er
findungsgemäße Bauelemente und Standardbauelemente ohne
Schutzumhüllung jeweils in ein Volumen von 10 Mikroliter ent
salztem Wasser eingetaucht. Als Betriebsspannung werden
3 Volt Gleichstrom angelegt. Von den Standardbauelementen
wird bei 10 Prüflingen der letzte Ausfall ca. 4 Sekunden nach
dem Einschalten der Spannung beobachtet. Bei erfindungsgemä
ßen nach Variante 2 hergestellten Bauelementen wird unter
diesen Bedingungen nach einer Betriebsdauer von ca.
4,9 Stunden eine erste Veränderung der elektrischen Werte
festgestellt, die aber noch keinen Ausfall des Bauelements
bedeuten. Erfindungsgemäß nach Variante 1 hergestellte Bau
elemente zeigen erst nach 47 Stunden Betriebsdauer unter Was
ser erste Veränderungen, aber keinen Ausfall.
In Fig. 4 sind die bei diesem Test bestimmtem kumulativen
Ausfallraten graphisch dargestellt. Aufgetragen sind die Aus
fallraten in Prozent gegen die Lagerdauer in Stunden. Die
Kurve A für Standardbauelemente ist praktisch nicht als sol
che zu erkennen, da der steile Anstieg auf 100% Ausfallrate
innerhalb weniger Sekunden praktisch eine Rechteckkurve dar
stellt. Kurve B zeigt die Ausfallrate nach Variante 2 herge
stellter erfindungsgemäßer Bauelemente. Erste Ausfälle werden
ab ca. 5 Stunden beobachtet, während 100% Ausfallrate erst
nach über 30 Stunden erreicht werden. Kurve C zeigt die Aus
fallrate nach Variante 1 hergestellter erfindungsgemäßer Bau
elemente.
Aus dieser Darstellung läßt sich eindrucksvoll die Überlegen
heit erfindungsgemäßer Bauelemente in Klimatests gegenüber
Standardbauelementen erkennen. Dies ermöglicht es, erfin
dungsgemäße Bauelemente auch in klimatisch anspruchsvollen
Umgebungen einzusetzen. Die genannten Miniaturtemperatursen
soren können beispielsweise im Arbeitsbereich von -55 bis
+155 Grad ohne Probleme eingesetzt werden. Nach Variante 1
hergestellte Sensoren überstehen beispielsweise 10.000 Zy
klen, bei denen die Bauelemente von einer unteren Prüftempe
ratur von -55 Grad innerhalb von 10 Sekunden auf eine obere
Prüftemperatur von 155 Grad Celsius gebracht werden, wobei
die Verweilzeit bei beiden Prüftemperaturen jeweils
10 Minuten beträgt. Nach diesen Temperaturzyklen wird die
Drift elektrischer Kenngrößen bestimmt, wobei sich für den
Wert R25 eine Drift von nur 0,12% ± 0,37% (Mittelwert ±Σ,
80 Prüflinge) festgestellt.
Obwohl die Erfindung in den Ausführungsbeispielen nur anhand
von Temperatursensoren dargestellt wurde, ist sie prinzipiell
auf praktisch alle keramischen Bauelemente übertragbar, ins
besondere aber auf keramische Miniaturbauelemente, die allge
mein in Klimatests eine besonders hohe Ausfallrate zeigen.
Claims (12)
1. Keramisches Bauelement
mit einem keramischen Körper (K),
mit zumindest zwei auf dem Körper aufgebrachten Elektro den (E)
mit elektrischen Anschlüssen (AL) zur Verbindung der Elek troden mit einer externen Schaltung und/oder einer Span nungsquelle,
bei dem die elektrischen Anschlüsse auf dem Körper (K) mit Hilfe einer gehärteten, elektrisch leitfähigen, ein Edel metall (M) ausgenommen Silber enthaltenden Verbindungs masse (V) befestigt sind
bei dem zumindest die Elektroden mit einer Schutzumhüllung (S) abgedeckt sind.
mit einem keramischen Körper (K),
mit zumindest zwei auf dem Körper aufgebrachten Elektro den (E)
mit elektrischen Anschlüssen (AL) zur Verbindung der Elek troden mit einer externen Schaltung und/oder einer Span nungsquelle,
bei dem die elektrischen Anschlüsse auf dem Körper (K) mit Hilfe einer gehärteten, elektrisch leitfähigen, ein Edel metall (M) ausgenommen Silber enthaltenden Verbindungs masse (V) befestigt sind
bei dem zumindest die Elektroden mit einer Schutzumhüllung (S) abgedeckt sind.
2. Bauelement nach Anspruch 1,
bei dem die Schutzumhüllung (S) ein hydrophob eingestell
ter Kunststoff ist.
3. Bauelement nach Anspruch 2,
bei dem der Kunststoff ein Epoxidharz ist.
4. Bauelement nach einem der Ansprüche 1-3,
bei dem die Verbindungsmasse (V) eine keramische Anteile
umfassende Einbrennpaste ist.
5. Bauelement nach einem der Ansprüche 1-4,
bei dem die elektrischen Anschlüsse (AL) zumindest auf der
Bauelement-Seite mit einer hochtemperaturbeständigen Um
mantelung (I) versehen sind.
6. Bauelement nach Anspruch 5,
bei dem die Ummantelung (I) ausgewählt ist aus Polyte
trafluorethylen, Polyimid, Polyaryletherketon oder anderen
Hochleistungspolymeren.
7. Bauelement nach einem der Ansprüche 1-3,
bei dem die Verbindungsmasse (V) ein Leitkleber ist.
8. Bauelement nach einem der Ansprüche 1-7,
bei dem das Edelmetall (M) ausgewählt ist aus Au, Pd und
Pt.
9. Bauelement nach einem der Ansprüche 1-8,
bei dem die Elektroden (E) als Goldeinbrandelektroden aus
gebildet sind.
10. Verfahren zur Herstellung eines keramischen Bauelements
nach Anspruch 1, mit den Schritten:
Aufbringen der ein Edelmetall umfassenden Elektroden (E) auf dem Bauelement (K)
Ankleben der elektrischen Anschlüsse (AL) auf den Elektro den mit Hilfe der Verbindungsmasse (V)
Aushärten der Verbindungsmasse
Aufbringen einer Kunststoffumhüllung (S) zumindest über den Elektroden (E).
Aufbringen der ein Edelmetall umfassenden Elektroden (E) auf dem Bauelement (K)
Ankleben der elektrischen Anschlüsse (AL) auf den Elektro den mit Hilfe der Verbindungsmasse (V)
Aushärten der Verbindungsmasse
Aufbringen einer Kunststoffumhüllung (S) zumindest über den Elektroden (E).
11. Verfahren nach Anspruch 10,
bei dem die Verbindungsmasse (V) eine keramische Anteile
enthaltende Einbrennpaste ist, bei dem das Aushärten in
mehreren Stufen erfolgt, wobei zunächst bei erhöhter Tem
peratur T1 Lösungsmittel aus der Einbrennpaste entfernt
wird, wobei anschließend bei einer Temperatur T2 der orga
nische Anteil der Einbrennpaste ausgebrannt wird, und wo
bei anschließend für eine wenige Sekunden dauernde Zeit
spanne t1 auf eine Temperatur T3 aufgeheizt wird, um eine
vollstädige Sinterung der keramischen Anteile zu bewirken,
wobei T1 < T2 < T3.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
bei dem T1 ≦ 150°C, 250° ≦ T2 ≦ 400°C, 700° ≦ T3 ≦ 950°C
und t1° ≦ 3 s.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000112130 DE10012130A1 (de) | 2000-03-13 | 2000-03-13 | Keramisches Bauelement mit klimastabiler Kontaktierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000112130 DE10012130A1 (de) | 2000-03-13 | 2000-03-13 | Keramisches Bauelement mit klimastabiler Kontaktierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10012130A1 true DE10012130A1 (de) | 2001-09-20 |
Family
ID=7634510
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000112130 Withdrawn DE10012130A1 (de) | 2000-03-13 | 2000-03-13 | Keramisches Bauelement mit klimastabiler Kontaktierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10012130A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2014056654A1 (de) * | 2012-10-11 | 2014-04-17 | Epcos Ag | Keramisches bauelement mit schutzschicht und verfahren zu dessen herstellung |
-
2000
- 2000-03-13 DE DE2000112130 patent/DE10012130A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2014056654A1 (de) * | 2012-10-11 | 2014-04-17 | Epcos Ag | Keramisches bauelement mit schutzschicht und verfahren zu dessen herstellung |
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