DE10012088A1 - Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter - Google Patents
Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger ErntegüterInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (1) zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter (3) mit wenigstens zwei über zumindest jeweils eine Pflückwalze (8, 9) verfügenden Pflückeinheiten (4), wobei der wenigstens einen Pflückwalze (8, 9) oberseitig paarweise zusammenarbeitende und zwischen sich einen Pflückspalt (10) ausbildende Pflückplatten (11, 12, 21, 22) zugeordnet sind, die wenigstens teilweise über eine Pflückplattenverstellung (15) miteinander gekoppelt sind und die Pflückplattenverstellung (15) in einen ersten und einen zweiten Pflückplattenverstellmechanismus (16, 17) untergliedert ist und der erste und der zweite Pflückplattenverstellmechanismus (16, 17) über jeweils wenigstens ein Verstellglied (18, 19) miteinander und mit zumindest einem Verstellorgan (20) verbunden sind. Auf diese Weise werden zwei kurzbauende Teilmechanismen (16, 17) erreicht, die jeweils nur für die Hälfte der verstellbaren Pflückplatten (11, 12, 21, 22) als Verstellmechanismus (16, 17) fungieren, sodass die notwendigen Verstellkräfte jedes Verstellmechanismus (16, 17) reduziert werden. Zudem erstreckt sich jeder Verstellmechanismus (16, 17) nur etwa über die halbe Breite des Vorsatzgerätes, was letztlich zu einem verringerten Einfluß widriger äußerer Bedingungen wie beispielsweise Stöße oder Verschmutzungen auf die Verstellmechanismen führt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die DE 43 44 669 offenbart einen gattungsgleichen Pflückvorsatz, dessen Pflückeinheiten von
paarweise zusammenarbeitenden Durchzugsrotoren gebildet werden, denen obenseitig jeweils ein
durch ebenfalls paarweise angeordnete Pflückplatten begrenzter Durchzugsspalt zugeordnet ist.
Damit die Breite des Pflückspaltes an unterschiedliche Erntegutstängeldurchmesser angepaßt
werden kann, sind die Pflückplatten in ihrer Lage zueinander verstellbar. In der Praxis sind derar
tige Pflückplattenverstellungen so ausgeführt, dass entweder jedem Pflückplattenpaar eine sepa
rate Pflückplattenverstellung zugeordnet ist oder andererseits alle verstellbaren Pflückplatten von
einem gemeinsamen Verstellmechanismus zentral betätigt werden können. In Abhängigkeit von
der Anzahl der Pflückeinheiten eines Pflückvorsatzes mit separaten Pflückplattenverstellungen
führt die Anordnung der separaten Verstellmechanismen zu einer sehr aufwendigen und kosten
intensiven Konstruktion, die zudem ein erheblich höheres Eigengewicht des gesamten Vorsatzge
rätes verursacht. Demgegenüber stellt eine zentrale Pflückplattenverstellung hohe Anforderungen
an die die verstellbaren Pflückplatten miteinander verbindenden Koppelglieder. Eine sich über die
gesamte Breite des Vorsatzgerätes erstreckende Koppelstange muss eine hohe Steifigkeit besit
zen, damit durch äußere Einflüsse hervorgerufene Kraftwirkungen nicht sofort zu einer derart
starken Verformung der Koppelstange führen, die ein Klemmen des gesamten Pflückplattenver
stellmechanismus in den die Koppelstange führenden Lagern während des Verstellvorganges her
vorruft. Zudem muss die Lagerung der Koppelstange so gestaltet sein, dass ein Eindringen von
Schmutzpartikeln weitestgehend ausgeschlossen ist, da es sonst zu einem deutlichen Anstieg der
Lagerreibung kommt, wodurch die Leichtgängigkeit des Verstellmechanismus stark beeinträchtigt
wird. Im ungünstigsten Fall kommt es zum Blockieren des Verstellmechanismus.
Ferner ist die Unterbringung des Verstellmechanismus in den Randbereichen stark eingeschränkt,
sodass die im allgemeinen als Hubzylinder ausgeführten Verstellorgane innerhalb des Vorsatzge
rätes angeordnet sind und konstruktiv aufwendige Koppelmechanismen notwendig sind, die den
Kolbenstangenhub des oder der Zylinder in eine Stellbewegung der verschiebbaren Pflückplatten
wandeln.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zum Pflücken der Frucht
stände stängeliger Erntgüter so zu gestalten, dass die in ihrer Lage veränderbaren, den Pflückspalt
begrenzenden Pflückplatten auf konstruktiv einfache und kostengünstige Weise miteinander kop
pelbar sind und der Pflückplattenverstellmechanismus auch unter widrigen äußeren Bedingungen
sicher arbeitet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stän
geliger Erntegüter mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Indem die Pflückplattenverstellung in einen ersten und einen zweiten Pflückplattenverstellmecha
nismus unterteilt ist, wobei beide Pflückplattenverstellmechanismen über jeweils wenigstens ein
Verstellglied verfügen, die untereinander und mit einem Verstellorgan in Wirkverbindung stehen,
werden zwei kurz bauende Teilmechanismen erreicht, die jeweils nur für die Hälfte der verstellba
ren Pflückplatten als Verstellmechanismus fungieren. Auf diese Weise werden die notwendigen
Verstellkräfte jedes Verstellmechanismus reduziert und zudem erstreckt sich jeder Verstellmecha
nismus nur etwa über die halbe Breite des Vorsatzgerätes, was letztlich zu einem verringerten
Einfluss widriger äußerer Bedingungen, wie beispielweise Stöße oder Verschmutzungen, auf die
Verstellmechanismen führt.
Durch die Verwendung von Zahnradsegmenten als Verstellglieder jedes Pflückplattenverstellme
chanismus wird sichergestellt, dass die relativ kurzen Verstellwege der Pflückplatten dennoch
durch einen großen Hub des Verstellorgans ermöglicht werden, wobei die von dem Verstellorgan
aufzubringenden Verstellkräfte gering bleiben. Durch die Verwendung von ineinandergreifenden
Zahnradsegmenten wird außerdem auf konstruktiv einfache Weise dafür gesorgt, dass nur ein
einziges Verstellorgan für die Pflückplattenverstellmechanismen erforderlich ist.
Um möglichst kurz bauende Verstellmechanismen zu erhalten, ist es vorteilhaft, die Verstellglie
der und das wenigstens eine Verstellorgan im Mittelbereich zwischen den Pflückeinheiten des
Vorsatzgerätes anzuordnen, sodass die die verstellbaren Pflückplatten miteinander koppelnden
Schubstangen nur jeweils etwa die halbe Breite des Vorsatzgerätes überspannen müssen.
Eine besonders einfache Ausführung wird dann erreicht, wenn das eine Verstellorgan als Hubzy
linder ausgeführt ist, dessen Druckbeaufschlagung über wenigstens eine der ohnehin am Träger
fahrzeug vorhandenen Druckquellen erfolgt.
Nimmt das Vorsatzgerät nur eine geringe Anzahl von Pflückeinheiten auf, sodass die zu erwar
tenden Verstellkräfte und die zu überbrückende Arbeitsbreite gering sind, können in einer weite
ren konstruktionsvereinfachenden Ausführungsform die Schubstangen der Verstellmechanismen
nur über ein als Tandemzylinder ausgeführtes Verstellorgan miteinander verbunden sein, wobei
jede der Kolbenstangen des Tandemzylinders mit jeweils einer Schubstange gelenkig verbunden
ist.
Konstruktionsvereinfachend werden bei einer Ausführung, bei der nur eine der paarweise zusam
menarbeitenden Pflückplatten in ihrer Lage veränderbar ist die jeweils rechts und links von den
mittig angeordneten Verstellgliedern und dem Verstellorgan liegenden Pflückplatten von jeweils
einer gemeinsamen Schubstange lageverstellt.
Sind in einer weiteren Ausführungsform zur Realisierung kurzer Verstellwege jede der paarweise
zusammenarbeitenden Pflückplatten in ihrer Lage quer zur Fahrtrichtung verstellbar, so wird dann
ein einfacher konstruktiver Aufbau erreicht, wenn jeweils alle links vom Pflückspalt angeordneten
Pflückplatten und jeweils alle rechts vom Pflückspalt angeordneten Pflückplatten von einer sepa
raten Schubstange angelenkt werden. Damit bei einer derartigen Ausführung jede Schubstange
nicht die gesamte Arbeitsbreite des Vorsatzgerätes überdecken muss, können die für die links-
und rechtsseitigen Pflückplatten vorgesehenen Schubstangen wenigstens zweiteilig ausgeführt
sein, wobei eine konstruktiv besonders einfache Ausführung dann erreicht wird, wenn die Schub
stangen im Bereich der Verstellglieder geteilt ausgeführt sind.
Damit das die Schubstangen und damit die verstellbaren Pflückplatten bewegende Verstellorgan
lastfrei anlaufen kann, sind die Schubstangen mit Ringschrauben versehen, in deren Innenöffnun
gen die Mitnahmestifte der Verstellglieder laufen. Auf diese Weise legen die Mitnahmestifte der
Verstellglieder bei Druckbeaufschlagung des Verstellorgans eine bestimmte Wegstrecke quer zur
Fahrtrichtung zurück, ohne sofort auch die Schubstangen und damit die lageveränderlichen
Pflückplatten zu verschieben. Um bei einer derartigen Ausführung sicherzustellen, dass die über
die Verstellglieder miteinander gekoppelten Schubstangen stets die gleiche Wegstrecke zurücklegen,
kann den beiden Schubstangen in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform eine beide
Schubstangen miteinander verbindende Zugfeder zugeordnet sein.
Um die Verstellung der Pflückspaltbreite noch besser auf die den Pflückspalt durchlaufenden
Durchmesser der Erntegutstängel einzustellen, kann wenigstens einer der paarweise zusammenar
beitenden Pflückplatten eine weitere, selbsttätig arbeitende Pflückplattenverstellung zugeordnet
sein, die ein automatisches Anpassen an verschiedene Stängeldurchmesser ermöglicht. Eine be
sonders feinfühlige Feineinstellung wird dann erreicht, wenn jeder Pflückplatte eine weitere derar
tige derartige Pflückplattenverstellung zugeordnet wird.
Auf konstruktiv einfache Weise wird eine derartige, selbsttätig arbeitende Pflückplattenverstellung
durch den Einsatz wenigstens eines Druckfedermechanismus erreicht, der die jeweilige Pflück
platte in horizontaler Richtung abstützt, sodass sie belastungsabhängig gegen die Wirkung dieser
Druckfeder ausweichen kann.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand weiterer Unteransprüche und werden
nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine schamtische Darstellung der erfindungsgemäßen Erntevorrichtung in der Drauf
sicht
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Pflückeinheit in Frontansicht
Fig. 3 eine Detailansicht der erfindungsgemäßen Pflückplattenverstellung in Draufsicht
Fig. 4 eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Pflückplattenverstellung nach Linie
IV-IV in Fig. 3
Fig. 5 eine Detailansicht der erfindungsgemäßen Pflückvorrichtung mit Tandemzylinder
Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Pflücken der Fruchtstände
stängeliger Erntegüter 3, wobei die Pflückvorrichtung 1 im Ausführungsbeispiel sechs nebenein
ander und quer zur Fahrtrichtung FR angeordnete Pflückeinheiten 4 aufnimmt, die obenseitig we
nigstens teilweise von Abteilerhauben 5 abgedeckt werden. Im rückwärtigen Bereich ist den
Pflückeinheiten 4 ein als Querförderschnecke 6 ausgeführtes Querförderorgan zugeordnet, wel
ches die von den Pflückeinheiten 4 geernteten Fruchtstände mittig zusammenführt und an nachfolgende
nicht dargestellte Arbeitsorgane eines nicht näher dargestellten, die Pflückvorrichtung 1
aufnehmenden Trägerfahrzeugs 7, vorzugsweise ein Mähdrescher oder Feldhäcksler, übergibt.
Gemäß Fig. 2 wird jede Pflückeinheit 4 von paarweise zusammenarbeitenden Pflückwalzen 8, 9
gebildet, wobei den Pflückwalzen 8, 9 obenseitig den Pflückspalt 10 zwischen sich ausbildende
ebenfalls paarweise zusammenarbeitende Pflückplatten 11, 12 zugeordnet sind. Oberhalb der
Pflückplatten 11, 12 sind in an sich bekannter Weise als Förderketten 13 ausgeführte Förderor
gane angeordnet, die die beim Durchziehen der Erntegutstängel 3 durch den Pflückspalt 10 an den
Pflückplatten 11, 12 abgestriffenen Fruchtstände 2 aus dem Bereich der Pflückwalzen 8, 9 abför
dern. Zur Zerkleinerung der Erntegutstängel 3 kann den paarweise zusammenarbeitenden
Pflückwalzen 8, 9 untenseitig wenigstens ein Stängelzerkleinerer 14 zugeordnet sein, der den von
den Pflückwalzen 8, 9 erfassten Erntegutstängel 3 in die Verrottung beschleunigende Stücke zer
kleinert.
Entsprechend den Fig. 1 und 3 sind die Pflückplatten 11, 12, 21, 22 über eine Pflückplatten
verstellung 15 miteinander gekoppelt. Erfindungsgemäß und in noch näher zu beschreibender
Weise unterteilt sich die Pflückplattenverstellung 15 in einen ersten und einen zweiten Pflückplat
tenverstellmechanismus 16, 17, wobei die Pflückplattenverstellmechanismen 16, 17 über Verstell
glieder 18, 19 miteinander und mit einem Verstellorgan 20 verbunden sind. In einer ersten Aus
führungsform sind den paarweise zusammenarbeitenden Pflückwalzen 8, 9 obenseitig eine am
Rahmen 23 der Pflückeinheit 4 befestigte Pflückplatte 11, 22 und eine zu dieser Pflückplatte 11,
22 in ihrer Lage quer zur Fahrtrichtung FR verschiebbare Pflückplatte 12, 21 zugeordnet. Die in
ihrer Lage veränderbare Pflückplatte 12, 21 nimmt in ihrem, der ihr zugeordneten lagefixierten
Pflückplatte 11, 22 abgewandten Bereich zylinderförmige Führungen 24, 25 auf. Die zylinderför
migen Führungen 24, 25 werden von Führungsstangen 26, 27 durchsetzt, die in axialer Richtung
durch Winkelflansche 28, 29 lagefixiert sind, wobei die Winkelflansche 28, 29 einfachstenfalls mit
dem Rahmen 23 der jeweiligen Pflückeinheit 4 verschraubt werden.
Jede Führungsstange 26, 27 ist in ihrem rückwärtigen Bereich drehfest mit einem in seinem unte
ren Bereich über eine Schlitzführung 30 verfügenden Halteflansch 31 verbunden (Fig. 4). Die
Schlitzführung 30 wird dabei von einem bolzenförmigen Mitnahmeelement 32 durchsetzt, welches
einenends drehfest mit einer quer zur Fahrtrichtung und im rückwärtigen Bereich der Pflückein
heiten 4 verlaufenden, am Hauptrahmen 39 in nicht näher dargestellter Weise gelagerten Schub
stange 33, 34 verbunden ist. Die Schubstangen 33, 34 nehmen in ihrem einander zugewandten
Bereich Ringschrauben 35, 36 lösbar auf. In diesem einander zugewandten Bereich sind die Ver
stellglieder 18, 19 und das Verstellorgan 20 der erfindungsgemäßen Pflückplattenverstellung 15
angeordnet. Die Verstellglieder 18, 19 sind als Zahnradsegmente 18, 19 ausgeführt, die um verti
kale Achsen 37, 38 umlaufend am Hauptrahmen 39 des Vorsatzgerätes 1 in der Weise befestigt
sind, dass die Zähne 40 der Zahnradsegmente 18, 19 wenigstens teilweise ineinander greifen. Die
Zahnradsegmente 18, 19 sind in ihren den Schubstangen 33, 34 zugewandten Bereichen mit Mit
nahmestiften 41, 42 versehen, welche die jeweilige Ringschraube 35, 36 wenigstens teilweise
durchsetzen. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel ist dem Zahnradsegment 18 eine hebelartige
Verlängerung 43 angeformt, die in ihrem äußeren Bereich schwenkbeweglich mit der Kolben
stange 44 eines als Hubzylinder 45 ausgeführten Verstellorgans 20 verbunden ist.
Wird der Hubzylinder 45 über ein nicht dargestelltes Leitungssystem vom Trägerfahrzeug 7 aus
druckbeaufschlagt, wird die Kolbenstange 44 entweder in den Hubzylinder 45 hinein- oder aus
diesem herausgeschoben. Dabei werden die ineinander greifenden Zahnradsegmente 18, 19 in
Drehbewegung versetzt, die dazu führt, dass die mit den Zahnradsegmenten 18, 19 verbundenen
Schubstangen 33, 34 aufeinanderzu- oder voneinanderwegbewegt werden. Über die mit den
Schubstangen 33, 34 zusammenarbeitenden Halteflansche 31 wird dabei die Lage der verschieb
baren Pflückplatte 12, 21 zu der ihr benachbarten ortsfesten Pflückplatte 11, 22 verändert, wo
durch je nach Bewegungsrichtung eine Vergrößerung oder eine Verkleinerung der Breite B des
Pflückspaltes 10 eintritt. Auf diese Weise kann der Pflückspalt 10 jeder Pflückeinheit 4 stufenlos
innerhalb eines bestimmten Bereiches eingestellt werden. Um die Störanfälligkeit der Pflückplat
tenverstellung 15 gegenüber äußeren Einflüssen wie Schmutz oder Stoßbelastungen zu verrin
gern, sind die Verstellglieder 18, 19 und das Verstellorgan 20 mittig zwischen den den Pflückvor
satz 1 bildenden Pflückeinheiten 4 angeordnet, sodass die die verstellbaren Pflückplatten 12, 21
verschiebenden Schubstangen 33, 34 nur etwa die halbe Breite des Vorsatzgerätes 1 durchsetzen.
In Abhängigkeit von der Anzahl der Pflückeinheiten 4 des Vorsatzgerätes 1 werden jeweils alle
links von dem Verstellglied 19 liegenden verschiebbaren Pflückplatten 21 von der Schubstange 34
und alle rechts von dem Verstellglied 18 liegenden verschiebbaren Pflückplatten 12 von der
Schubstange 33 in ihrer Lage quer Fahrtrichtung FR verändert (Draufsicht nach Fig. 3).
Durch die Verwendung von Zahnradsegmenten 18, 19 zur Verstellung der Schubstangen 33, 34,
wobei wenigstens einem Zahnradsegment 18 eine hebelartige Verlängerung 43 zur Anlenkung des
Verstellorgans 20 angeformt ist, wird sichergestellt, dass der relativ geringe Hub der verschiebba
ren Pflückplatten 12, 21 dennoch durch einen großen Zylinderhub des Verstellorgans 20 erreichbar
ist, sodass die von dem als Hubzylinder 45 ausgeführten Verstellorgan 20 aufzubringenden
Verstellkräfte gering bleiben.
Zur Erhöhung der Lebensdauer des Verstellorgans 20 ist im Moment der Druckbeaufschlagung
des Verstellorgans 20 ein lastfreies Aus- bzw. Einfahren der Kolbenstange 44 in der Weise vorge
sehen, dass die Mitnahmestifte 41, 42 der Verstellglieder 18, 19 innerhalb der Öffnungen 46, 47
der Ringschrauben 35, 36 einen bestimmten Weg zurücklegen können, bevor sie die jeweilige
Schubstange 33, 34 quer zur Fahrtrichtung verschieben. Damit sichergestellt ist, dass bei einer
derartigen Ausführung dennoch beide Schubstangen 33, 34 und damit die jeweils von den Schub
stangen 33, 34 verstellbaren Pflückplatten 12, 21 stets den gleichen Weg zurücklegen, können die
Schubstangen 33, 34 zusätzlich über eine Zugfeder 48 miteinander gekoppelt sein, die das Aufein
anderzu- und Voneinanderwegbewegen der Schubstangen 33, 34 unterstützt.
Verfügt die Pflückvorrichtung 1 beispielsweise nur über eine geringe Anzahl von Pflückeinheiten
4 oder sind die zu überwindenden Verstellkräfte gering, können die Verstellglieder 18, 19 und das
Verstellorgan 20 auch durch ein einziges als Tandemzylinder 49 ausgeführtes Verstellorgan 50
ersetzt sein (Fig. 5), wobei die eine Kolbenstange 51 direkt mit der Schubstange 33 und die an
dere Kolbenstange 52 direkt mit der Schubstange 34 gelenkig verbunden ist. Damit die beiden
Kolbenstangen 51, 52 lastunabhängig gleichzeitig Aus- oder Einfahren, sind in an sich bekannter
Weise die kolbenflächenseitige Kammer 53 des einen Zylinderbereiches 49a mit der kolbenstan
genseitigen Kammer 54 des anderen Zylinderbereichs 49b verbunden, während die äußeren An
schlüsse 55, 56 an der kolbenstangenseitigen Kammer 57 des Zylinderbereichs 49a und an der
kolbenflächenseitigen Kammer 58 des Zylinderbereichs 49b angeschlossen sind.
Um die Verstellwege der verschiebbaren Pflückplatten 12, 21 möglichst gering zu halten, können
in einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform auch die in Fig. 2 ortsfesten Pflückplatten
11, 22 in gleicher Weise wie für die Pflückplatten 12, 21 bereits beschrieben quer zur Fahrtrich
tung FR verstellbar angeordnet sein. Auf diese Weise ist es möglich, dass jede Pflückplatte 11, 12,
21, 22 nur den halben Weg zurücklegen muss, um die gewünschte Pflückspaltbreite B zu errei
chen. Die in Fig. 2 dargestellte erfindungsgemäße Pflückplattenverstellung 15 wäre dann im
einfachsten Fall dahingehend abzuändern, dass sich die Schubstangen 33, 34 über die gesamte
Breite des Vorsatzgerätes 1 erstrecken und jeweils mit den rechtsseitig bzw. linksseitig vom
Pflückspalt 10 angeordneten Pflückplatten 11, 12, 21, 22 in der bereits beschriebenen Weise in
Wirkverbindung stehen. Bei einer derartigen Ausführung muss jedoch sichergestellt werden, dass
die Schubstangen 33, 34 so an den Verstellgliedern 18, 19 angelenkt sind, dass eine Kollision der
Schubstangen 33, 34 untereinander vermieden wird. Um ebenfalls Schubstangen 33, 34 von ge
ringer Länge zu erhalten, kann jede nun durchgehende Schubstange 33, 34 im Bereich der Mit
nahmestifte 42, 43 der Verstellorgane 18, 19 geteilt sein, sodass jede Schubstange 33, 34 in nicht
dargestellter Weise zweiteilig ausgeführt ist. Ferner können auch bei einer derartigen Ausführung
die Verstellglieder 18, 19 und das Verstellorgan 20 durch ein einziges Verstellorgan 49, 50 gemäß
Fig. 5 ersetzt sein, um die bereits beschriebenen Effekte zu erzielen.
Um die Feineinstellung der Pflückspaltbreite zu verbessern, kann in einer weiteren Ausführungs
form die bereits beschriebene Pflückspaltverstellung 15 als Grobeinstellung verwendet werden
und wenigstens eine Plückplatte 11 der paarweise zusammenarbeitenden Pflückplatten 11, 12 über
eine weitere, selbsttätig arbeitende Pflückplattenverstellung 59 verfügen, die in Abhängigkeit vom
Durchmesser der Erntegutstängel 3 eine Querbewegung der Pflückplatte 11 im Sinne einer Fein
einstellung zulässt. Im einfachsten Fall kann diese weitere Pflückplattenverstellung 59 durch eine
oder mehrere Druckfedern 60 gebildet werden, die die Pflückplatte 11 mit dem Rahmen 23 der
Pflückeinheit 4 verbinden und so der über die Schraubverbindungen 61 in vertikaler Richtung la
gefixiert am Rahmen 23 angeordneten Pflückplatte 11 einen Freiheitsgrad quer zur Fahrtrichtung
FR verschafft. In nicht dargestellter Weise kann auch jede Pflückplatte 11, 12, 21, 22 des Vor
satzgerätes 1 mit einer weiteren derartigen Pflückplattenverstellung 59 ausgerüstet sein.
1
Pflückvorsatz
2
Fruchtstände
3
stängeliges Erntegut
4
Pflückeinheit
5
Abteilerhaube
6
Querförderschnecke
7
Trägerfahrzeug
8
Pflückwalze
9
Pflückwalze
10
Pflückspalt
11
Pflückplatte
12
Pflückplatte
13
Förderkette
14
Stängelzerkleinerer
15
Pflückplattenverstellung
16
Pflückplattenverstellmechanismus
17
Pflückplattenverstellmechanismus
18
Verstellglied, Zahnradsegment
19
Verstellglied, Zahnradsegment
20
Verstellorgan
21
Pflückplatte
22
Pflückplatte
23
Rahmen
24
Führung
25
Führung
26
Führungsstange
27
Führungsstange
28
Winkelflansch
29
Winkelflansch
30
Schlitzführung
31
Halteflansch
32
Mitnahmeelement
33
Schubstange
34
Schubstange
35
Ringschraube
36
Ringschraube
37
vertikale Achse
38
vertikale Achse
39
Hauptrahmen
40
Zahn
41
Mitnahmestift
42
Mitnahmestift
43
hebelartige Verlängerung
44
Kolbenstange
45
Hubzylinder
46
Ringschraubenöffnung
47
Ringschraubenöffnung
48
Zugfeder
49
Tandemzylinder
49a, b Zylinderbereiche
49a, b Zylinderbereiche
50
Verstellorgan
51
Kolbenstange
52
Kolbenstange
53
kolbenflächenseitige Kammer
54
kolbenstangenseitige Kammer
55
Leitungsanschluß
56
Leitungsanschluß
57
kolbenstangenseitige Kammer
58
kolbenflächenseitige Kammer
59
Pflückplattenverstellung
60
Druckfeder
61
Schraubverbindungen
B Pflückspaltbreite
FR Fahrtrichtung
B Pflückspaltbreite
FR Fahrtrichtung
Claims (17)
1. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter mit wenigstens zwei über
zumindest jeweils eine Pflückwalze verfügenden Pflückeinheiten, wobei der wenigstens einen
Pflückwalze obenseitig paarweise zusammenarbeitende und zwischen sich einen Pflückspalt
ausbildende Pflückplatten zugeordnet sind, die wenigstens teilweise über eine Pflückplatten
verstellung miteinander gekoppelt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pflückplattenverstellung (15) in einen ersten und einen zweiten Pflückplattenverstell
mechanismus (16, 17) untergliedert ist und der erste und der zweite Pflückplattenverstellme
chanismus (16, 17) über jeweils wenigstens ein Verstellglied (18, 19) miteinander und mit zu
mindest einem Verstellorgan (20) verbunden sind.
2. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine Verstellglied (18, 19) und das wenigstens eine Verstellorgan (20)
von einem gemeinsamen Verstellorgan (49, 50) gebildet wird.
3. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verstellglied (18, 19) jedes Pflückplattenverstellmechanismus (16, 17) als ein um eine
vertikale Achse (37, 38) umlaufendes Zahnradsegment (18, 19) ausgeführt ist und wenigstens
ein Teil der Zähne (40) der Zahnradsegmente (18, 19) ineinander greifen und jedem Zahn
radsegment (18, 19) wenigstens ein Mitnahmeelement (41, 42) zugeordnet ist.
4. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellglieder (18, 19, 49, 50) und/oder das wenigstens eine Verstellorgan (20) im
Mittelbereich zwischen den wenigstens zwei Pflückeinheiten (4) angeordnet ist.
5. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Pflückplattenverstellemchanismus (16, 17) von einer Schubstange (33, 34) gebildet
wird, die mit wenigstens einer Pflückplatte (11, 12, 21, 22) zumindest einer Pflückeinheit (4)
und wenigstens einem Verstellglied (18, 19, 49, 50) gelenkig verbunden ist.
6. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verstellorgan (20) als Hubzylinder (45) ausgeführt ist und der Hubzylinder (45) mit
wenigstens einem Verstellglied (18) der zusammenwirkenden Verstellglieder (18, 19) des ers
ten und zweiten Pflückplattenverstellmechanismus (16, 17) verbunden ist.
7. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verstellorgan (50) ein Tandemzylinder (49) ist, dessen eine Kolbenstange (33) mit
dem ersten Pflückplattenverstellmechanismus (16) und dessen zweite Kolbenstange (34) mit
dem zweiten Pflückplattenverstellmechanismus (17) gelenkig verbunden ist.
8. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Pflückeinheit (4) paarweise zusammenarbeitende Pflückplatten (11, 12, 21, 22) zu
geordnet sind, wobei wenigstens eine der Pflückplatten (12, 21) in ihrer Lage zu der ihr be
nachbarten Pflückplatte (11, 22) quer zur Fahrtrichtung FR verschiebbar ist.
9. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils die in ihrer Lage veränderbaren Pflückplatten (21) des linken Bereiches und die in
ihrer Lage veränderbaren Pflückplatten (12) des rechten Bereiches an einer separaten Schub
stange (33, 34) befestigt sind, wobei die separaten Schubstangen (33, 34) die jeweiligen
Schubstangen (33, 34) des ersten und des zweiten Pflückplattenverstellmechanismus (16, 17)
sind.
10. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Plückeinheit (4) paarweise zusammenarbeitende Pflückplatten (11, 12, 21, 22) zu
geordnet sind, wobei alle Pflückplatten (11, 12, 21, 22) in ihrer Lage zu der ihr jeweils be
nachbarten Pflückplatte (11, 12, 21, 22) quer zur Fahrtrichtung FR verschiebbar sind.
11. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils die linksseitigen Pflückplatten (12, 22) und die rechtsseitigen Pflückplatten (11,
21) jeder Pflückeinheit (4) an separaten Schubstangen (33, 34) befestigt sind, wobei die sepa
raten Schubstangen (33, 34) die jeweiligen Schubstangen (33, 34) des ersten und des zweiten
Pflückplattenverstellmechanismus (16, 17) sind.
12. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schubstangen (33, 34) wenigstens zweiteilig ausgeführt sind und die Teilung im Be
reich der Verstellglieder (18, 19, 49, 50) erfolgt.
13. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Schubstange (33, 34) über eine Ringschraube (35, 36) mit dem ihr zugeordneten
Verstellglied (18, 19, 49, 50) gekoppelt ist, wobei der Außendurchmesser des
Mitnahmeelementes (41, 42) des Verstellgliedes (18, 19) deutlich kleiner als der das
Mitnahmeelement (41, 42) aufnehmende Innendurchmesser der Ringschraubenöffnung (46,
47) ist.
14. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schubstangen (33, 34) der Pflückplattenverstellmechanismen (16, 17) durch wenigstens
eine Zugfeder (48) miteinander gekoppelt sind.
15. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens einer der paarweise zusammenarbeitenden Pflückplatten (11, 12, 21, 22) eine
weitere, selbsttätig arbeitende Pflückplattenverstellung (59) zur Feineinstellung der Breite B
des Pflückspaltes (10) zugeordnet ist.
16. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder der paarweise zusammenarbeitenden Pflückplatten (11, 12, 21, 22) eine weitere,
selbsttätig arbeitende Pflückplattenverstellung (59) zur Feineinstellung der Breite B des
Pflückspaltes (10) zugeordnet ist.
17. Vorrichtung zum Pflücken der Fruchtstände stängeliger Erntegüter nach einem oder mehreren
der Ansprüche 15 und 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die weitere Pflückplattenverstellung (59) von wenigstens einer Druckfeder (60) gebildet
wird.
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