DE10011110A1 - Verfahren zum Entdecken von Fehlern in einer Kühlanlage - Google Patents
Verfahren zum Entdecken von Fehlern in einer KühlanlageInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Entdecken von Fehlern in einer Kühlanlage (1) mit mehreren Kühlstellen (2, 3, 4) angegeben, bei dem nach einem vorbestimmten Schema fortlaufend die am stärksten belastete Kühlstelle (2, 3, 4) ermittelt wird. DOLLAR A Hierbei möchte man mögliche Fehler möglichst früh anzeigen können. DOLLAR A Dazu erstellt man ein Belastungsmuster der Kühlstellen (2, 3, 4) und erzeugt bei Abweichungen des Belastungsmusters von mindestens einem vorbestimmten Parameter eine Warnung.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entdecken von
Fehlern in einer Kühlanlage mit mehreren Kühlstellen,
bei dem nach einem vorbestimmten Schema fortlaufend die
am stärksten belastete Kühlstelle ermittelt wird.
Die Erfindung wird im folgenden am Beispiel einer Kühl
anlage in einem Supermarkt beschrieben, bei dem die
Kühlstellen durch einzelne Verkaufstheken gebildet wer
den. In diesen Verkaufstheken werden gekühlte oder
tiefgefrorene Waren so bereit gehalten, daß ein Kunde
sie ansehen und aus den Schränken entnehmen kann. Die
Erfindung ist jedoch nicht auf Supermärkte oder ähnli
ches begrenzt, sondern kann grundsätzlich überall dort
angewendet werden, wo eine Kühlanlage mehrere Kühlstel
len aufweist, die mit unterschiedlichen Belastungen be
trieben werden können. Unter den Begriff einer
"Kühlanlage" sollen alle Anlagen fallen, die zur Käl
teerzeugung dienen, also auch solche, die man ansonsten
als Gefrieranlagen bezeichnen würde.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus US 4 084 388
bekannt. Hier wird die am stärksten belastete
Kühlstelle ermittelt, um die Kompressoranordnung zu
steuern. Die Kompressoranordnung soll zwar einerseits
so viel Kälteleistung bereit stellen, daß die am mei
sten belastete Kühlstelle die gewünschte Temperatur
halten kann. Andererseits soll sie auch nicht mehr Lei
stung bereitstellen. Im bekannten Fall erfolgt dies da
durch, daß der Saugdruck der Kompressoranordnung gere
gelt wird. Hierdurch sind erhebliche Energieeinsparun
gen möglich.
Bei derartigen Kühlanlagen ergeben sich immer wieder
Fehler. Diese Fehler sind kritisch, weil das zu kühlen
de Gut verderben kann, wenn es nicht auf der einge
stellten niedrigen Temperatur bleibt. Eine übliche Vor
gehensweise zur Fehlerüberwachung besteht darin, die
Temperatur zu überwachen. Wenn die Temperatur an einer
Kühlstelle über einen längeren Zeitraum einen vorbe
stimmten Wert übersteigt, wird ein Fehler angezeigt.
Dies wird im folgenden als "Temperaturwarnung" bezeich
net. Eine derartigen Warnung erfolgt aber oft erst lan
ge nach dem der eigentliche Fehler bereits aufgetreten
ist. Der Fehler muß dann relativ schnell behoben wer
den, damit das gekühlte Gut nicht verdirbt oder Quali
tätseinbußen erleidet. Die Dringlichkeit der Fehlerbe
seitigung ist eine der Ursachen dafür, daß derartige
Reparaturen kostenträchtig sind. Dies gilt vor allem
dann, wenn sie nachts oder am Wochenende durchzuführen
sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mögli
chen Fehler möglichst frühzeitig anzuzeigen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß man ein Belastungsmu
ster der Kühlstellen erstellt und bei Abweichungen des
Belastungsmusters von mindestens einem vorbestimmten
Parameter eine Warnung erzeugt.
Hierbei bedeutet die "fortlaufende" Ermittlung der am
stärksten belasteten Kühlstelle nicht unbedingt, daß
diese Ermittlung zeitlich kontinuierlich erfolgt. Es
reicht vielmehr aus, die Ermittlung in kleineren zeit
lichen Abständen durchzuführen, wobei die Zeitabstände
an die thermische Zeitkonstante der Kühlanlage angepaßt
sein sollte.
Viele der bei Kühlanlagen entstehenden Fehler zeigen
sich erst nach einer relativ langen Zeit als Tempera
turwarnungen, d. h. als erhöhte Temperaturen. Beispiels
weise kann es mehrere Tage dauern, bis sich in den Ka
nälen einer Kühlvitrine, in denen Luft vom und zu dem
Verdampfer der Vitrine strömt, eine beginnende Berei
fung als Warnung zeigt. Wird die Temperaturwarnung in
der Nacht oder am Wochenende ausgelöst, wird in vielen
Fällen ein Kühltechniker herbeigerufen. Eine frühere
Warnung würde es für den Betreiber möglich machen, in
nerhalb der normalen Arbeitszeit die notwendige War
tung, beispielsweise ein Abtauen selbst durchzuführen.
Wenn man nun ein Belastungsmuster der Kühlstellen er
stellt, dann ist im ungestörten Fall davon auszugehen,
daß die meisten oder jeder der Kühlstellen einmal als
am stärksten belastete Kühlstelle ermittelt wird. Wenn
man die Belastungsmuster für den ungestörten, also feh
lerfreien Fall für einen längeren Zeitraum ermittelt,
werden bestimmte Eigenschaften erkennbar sein. Bei
spielsweise stehen die Belastungsverhältnisse der einzelnen
Kühlstellen in einem gewissen, annähernd kon
stanten Verhältnis zueinander oder zu gewissen Zeiten
sind bestimmte Kühlstellen besonders stark belastet
oder die Belastungen der Kühlstellen ändern sich über
die Zeit immer gleichmäßig. Wenn nun eine Abweichung
von einem derartigen Belastungsmuster auftritt, geht
man bei der vorliegenden Erfindung davon aus, daß es
sich hierbei um die Ankündigung eines Fehlers handelt,
d. h. um einen Fehler in einem früheren Stadium, der
sich sonst noch nicht bemerkbar macht. Aus diesem Grund
wird dann eine Warnung erzeugt. Da die Warnung relativ
frühzeitig erzeugt wird, kann der Betreiber der Kühlan
lage während normaler Arbeitszeiten auf die Fehlersuche
gehen oder einfach die notwendigen Wartungsarbeiten
durchführen.
In vielen Fällen ist ein Fehler auch nicht durch Ele
mente der Kühlanlage selbst bedingt, sondern durch
menschliches Fehlverhalten. Beispielsweise wird die Tür
an einer Kühlvitrine oder in einem Kühlraum aufgelas
sen. Ein anderes Beispiel, das mit Hilfe eines Tempera
tur-Warnsystems nicht unmittelbar erfaßt werden kann,
ist das Falschstapeln von Waren, bei dem Waren in einer
Kühlvitrine zu hoch gestapelt sind, so daß die Kälte
schicht in der Vitrine nicht aufrechterhalten werden
kann. Die Vitrine arbeitet deswegen unwirtschaftlich,
weil umgebende Warmluft in die Kühlvitrine hereinströmt
und abgekühlt werden muß. Die Kühlvitrine muß deshalb
mehr Kälteleistung erbringen, um die gewünschte Tempe
ratur zu halten. Dies bedeutet nicht nur einen unwirt
schaftlichen Betrieb der einzelnen Kühlvitrine, sondern
auch ein unwirtschaftlichen Betrieb der dazugehörigen
Kompressoranlage, weil hier der Saugdruck beispielswei
se von der am stärksten belasteten Kühlstelle geregelt
wird. Im Beispielsfall würde die Belastung allerdings
durch den Fehler hervorgerufen, der in diesem Stadium
noch relativ einfach beseitigt werden könnte. Wenn man
eine derartige Falschbelastung frühzeitig erkennt, dann
besteht nicht die Gefahr, daß außerhalb der normalen
Arbeitszeit ein durch Überbelastung hervorgerufener
Fehler auftritt, der eine kostspielige Reparatur nach
sich zieht.
Vorzugsweise ermittelt man an jeder Kühlstelle lokal
fortlaufend die Belastung. In diesem Fall kann man die
am meisten belastete Kühlstelle jederzeit ermitteln,
weil die Belastungsdaten an jeder Kühlstelle lokal zur
Verfügung stehen. Man kann beispielsweise mit einem Mi
kroprozessor dann, wenn die am meisten belastete Kühl
stelle ermittelt werden soll, alle Kühlstellen der Rei
he nach abfragen und durch einen Vergleich der Bela
stungsdaten die am meisten belastete Kühlstelle heraus
finden. Auch hier heißt der Begriff "fortlaufend" nicht
unbedingt kontinuierlich, sondern die Belastungsdaten
können auch zeitdiskret ermittelt werden.
Vorzugsweise filtert man die Belastung zeitlich. Damit
vermeidet man, daß Belastungsstöße, wie sie beispiels
weise durch das Öffnen oder Schließen einer Tür einer
Kühlvitrine hervorgerufen werden können, ein falsches
Belastungsbild ergeben. In die Belastung fließt viel
mehr die über einen gewissen Zeitraum aufzubringende
Kälteleistung mit ein.
Bevorzugterweise verwendet man als Belastungskriterium
eine temperaturabhängige Größe an der Kühlstelle. Eine
temperaturabhängige Größe läßt sich mit relativ einfa
chen Maßnahmen ermitteln, nämlich mit einem Temperatur
sensor, der fast immer bereits vorhanden ist. Es sind
daher keine Eingriffe in den Kältemittelkreislauf notwendig.
Ein Anzeigesystem, das von dem Verfahren Ge
brauch macht, kann also auch bei vorhandenen Anlagen
leicht eingebaut werden. Der Aufwand für die Bela
stungsermittlung bleibt also klein.
Vorzugsweise verwendet man als temperaturabhängige Grö
ße
wobei TV die Temperatur an der Kühlstelle, beispiels
weise in der Kühlvitrine ist, TCutOut eine Temperatur,
bei der die Kühlstelle ausgeschaltet wird und TCutIn
die Temperatur, bei der die Kühlstelle eingeschaltet
wird. Mit anderen Worten drückt ΔTREL die Abweichung
von der Temperatur TCutOut zu der aktuellen Kühlstelle
aus, gewichtet im Verhältnis zu dem Abstand zwischen
den Temperaturen TCutIn und TCutOut. Insbesondere in
Verbindung mit einer "Zweipunktregelung", bei der die
Temperatur TCutIn zum Einschalten und die Temperatur
TCutOut zum Ausschalten der Kühlstelle verwendet wird,
ist diese Belastungsgröße relativ einfach zu gewinnen.
Eine Filterung kann beispielsweise dadurch erfolgen,
daß man eine Belastung Lneu ermittelt aus
wobei LALT die zuvor ermittelte und gegebenenfalls ge
filterte Belastung ist.
Dieser Filter eliminiert plötzliche Änderungen im Bela
stungsausdruck.
Vorzugsweise sieht man nach dem Ermitteln der am stärk
sten belasteten Kühlstelle diese solange als am stärk
sten belastete Kühlstelle an, bis sich ihr Zustand än
dert oder eine vorbestimmte Zeit überschritten ist und
ermittelt erst dann erneut die am stärksten belastete
Kühlstelle. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, daß
der Aufwand für das Ermitteln der am stärksten belaste
ten Kühlstelle kleingehalten werden kann. Wenn eine
Kühlstelle als die am stärksten Belastete identifiziert
wird, dann setzt dies zunächst voraus, daß diese Kühl
stelle kühlt. Wenn die Kühlstelle die notwendige oder
gewünschte tiefe Temperatur erreicht hat, dann schaltet
sie ab. Diese Zustandsänderung kann man als Signal da
für verwenden, erneut nach der am meisten belasteten
Kühlstelle zu suchen. Ein anderes Kriterium wäre bei
spielsweise, daß ein Abtauvorgang an dieser Kühlstelle
einsetzt, der entweder von Zeit zu Zeit gestartet wird
oder in Abhängigkeit von sonstigen Kriterien, wie einer
Reifbelastung. Schließlich ist es auch möglich, daß die
Kühlstelle über einen vorbestimmten Zeitraum ihren Zu
stand nicht ändert. In diesem Fall verwendet man sozu
sagen eine Sicherheitsschranke und überprüft nach Ver
streichen dieses vorbestimmten Zeitraumes, ob die Kühl
stelle immer noch die am stärksten belastete ist.
Vorzugsweise werden für jede Kühlstelle die Zeiten auf
summiert, in denen die betreffende Kühlstelle als die
am meisten belastete Kühlstelle angesehen wird. Dies
vereinfacht die Auswertung und die Erstellung eines Be
lastungsmusters. Es wird lediglich geprüft, wie lange
eine Kühlstelle als am stärksten belastete Kühlstelle
anzusehen ist. Nur diese Zeiten werden dann für die
Auswertung verwendet.
Die Auswertung kann nun auf unterschiedliche Weise er
folgen. Vorzugsweise wird eine Sofortwarnung erzeugt,
wenn eine Kühlstelle über mehr als eine vorbestimmte
zusammenhängende Zeitdauer die am meisten belastete
Kühlstelle ist. Dies kann auf einen Fehler hindeuten,
der möglichst umgehend überprüft werden sollte. Die
vorbestimmte zusammenhängende Zeitdauer kann beispiels
weise eine Größenordnung von einer Stunde haben. Ein
derartiger Fehler ergibt sich beispielsweise dann, wenn
die Tür eines Kühlraumes oder einer Kühlvitrine offen
gelassen worden ist oder Waren in der Kühlvitrine zu
hoch gestapelt worden sind. Ein derartiger Fehler macht
sich nicht unmittelbar bemerkbar. Er hat aber zur Fol
ge, daß die entsprechende Kühlstelle über einen relativ
langen Zeitraum als am stärksten belastete Kühlstelle
angesehen werden muß. In diesem Fall wird sofort eine
Warnung ausgegeben, damit der Betreiber der Kühlanlage
die Möglichkeit eines Eingriffs hat.
Alternativ oder zusätzlich dazu kann eine Langzeitwar
nung erzeugt werden, wenn eine Kühlstelle über mehr als
einen vorbestimmten Anteil einer vorbestimmten Periode
die am meisten belastete Kühlstelle ist. Normalerweise,
d. h. im ungestörten Fall, wird sich während einer vor
bestimmten Periode, beispielsweise während der Öff
nungszeiten eines Supermarktes von 12 Stunden, heraus
stellen, daß jede Kühlstelle einen bestimmten Anteil an
den Zeiten hat, an denen sie die am stärksten belastete
Kühlstelle ist. Aufgrund von unterschiedlichen Plazie
rungen oder unterschiedlichen Beladungen können sich
natürlich die Anteile der einzelnen Kühlstellen etwas
verschieben. Diese statistische Aufteilung kann man in
den meisten Fällen vorher rechnerisch oder durch Aus
probieren ermitteln. Wenn sich nun diese Aufteilung et
was ändert, ohne daß äußere Einflüsse, wie Umgruppieren
der Vitrinen oder ähnliches, ersichtlich sind, dann
deutet dies auf einen sich entwickelnden Fehler hin,
der untersucht und gegebenenfalls beseitigt werden muß.
Schließlich kann man eine Warnung erzeugen, wenn sich
das Belastungsmuster einer Periode um mehr als einen
Toleranzbereich von einem Belastungsmuster einer vorbe
stimmten früheren Periode unterscheidet. Im statisti
schen Mittel ist davon auszugehen, daß das Belastungs
muster über die Zeit unverändert bleibt. Kleinere
Schwankungen sind natürlich jederzeit möglich, ohne daß
diese gleich auf einen Fehler hindeuten müssen. Wenn
sich jedoch größere Abweichungen ergeben, dann deuten
diese auf einen Fehler hin, vor dem gewarnt werden muß.
Hierzu kann man unmittelbar aufeinanderfolgende Peri
oden, beispielsweise aufeinanderfolgende Verkaufstage
eines Supermarktes, miteinander vergleichen. Man kann
aber auch andere Perioden miteinander vergleichen, bei
spielsweise alle Montage, Dienstage, etc. Bei größeren
zeitlichen Abständen machen sich jedoch Unterschiede in
den Belastungsmustern stärker bemerkbar. Man muß nun
die zeitlichen Abstände so wählen, daß eine Warnung
noch früh genug erzeugt wird, Unterschiede jedoch klar
erkennbar werden, wenn sie auftreten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer Kühlanlage,
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung
der Temperaturregelung einer Kühlstelle,
Fig. 3 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Steue
rung eines Verdampfers und
Fig. 4 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Ermitt
lung eines Belastungsmusters.
Fig. 1 zeigt eine Kühlanlage 1 mit einem Kühlkreislauf,
der im vorliegenden Fall drei parallel geschaltete
Kühlstellen 2, 3, 4 aufweist. Jede Kühlstelle weist ein
Expansionsventil 5, einen Verdampfer 6 und eine Ver
dampfersteuereinheit 7 auf. Um kenntlich zu machen, daß
es sich bei gleichartigen Elementen der Kühlstellen 2,
3, 4 nicht um gleiche Elemente handeln muß, sind diese
Elemente zusätzlich mit a, b, c für die Kühlstellen 2,
3, 4 gekennzeichnet.
Die Verdampfer sind verbunden mit einer Verdichteranla
ge 8, die wiederum mit einem Kondensator 9 verbunden
sind, der mehrere Ventilatoren 10 aufweist, um Wärme
abzuführen. Der Kondensator 9 ist mit einem Sammler 11
verbunden. Die Verdichteranlage 8 und der Kondensator
sind von einer Steuereinheit 13 gesteuert, die bei
spielsweise mit Hilfe eines Drucksensors 12 den Konden
satordruck regelt.
Die gesamte Kühlanlage wird von einer zentralen Steuer
einheit 14 gesteuert und/oder überwacht.
Die grundsätzliche Wirkungsweise einer derartigen Kühl
anlage ist bekannt. Ein Kühlmittel in Gasphase wird in
den Verdichtern 8 verdichtet. Dabei steigt seine Tempe
ratur an. Das erhitzte, verdichtete Gas wird durch den
Kondensator 9 geleitet. Dort wird mit Hilfe der Venti
latoren 10 Wärme abgeführt, so daß sich das Gas ver
flüssigt. Das flüssige Kühlmittel wird im Sammler 11
gesammelt, der als Kühlmittelpuffer wirkt. Aus dem
Sammler 11 gelangt das Kühlmittel durch die Expansions
ventile 5a, 5b, 5c in die Verdampfer 6a, 5b, 6c, wo es
unter Wärmeaufnahme aus der Umgebung verdampft, um wie
derum als gasförmiges Kühlmittel zu den Verdichtern zu
gelangen.
Jede Kühlstelle 2, 3, 4 wird nun von der ihr zugeordne
ten Verdampfersteuereinheit 7a, 7b, 7c gesteuert. Diese
lokalen Verdampfersteuereinrichtungen 7a, 7b, 7c stehen
mit der zentralen Steuereinheit 14 in Verbindung. Jede
Steuereinheit 7 steuert das Expansionsventil in Abhän
gigkeit von der Temperatur, die mit einem Temperatur
sensor 15 ermittelt, wird auf folgende Weise, die an
hand der Fig. 2 erläutert werden soll.
Der Temperatursensor 15 ermittelt eine Temperatur TV
beispielsweise die Temperatur in einer Kühlvitrine.
Vorgegeben sind zwei Temperaturen TCutIn und TCutOut. So
lange TV kleiner ist als TCutIn, erfolgt keine Kühlung
(t < t2 in Fig. 2), d. h. daß kein Kühlmittel in den
Verdampfer 6 geleitet wird. Wenn TV die Temperatur TCu
tIn überschreitet, dann beginnt die Kühlung der Kühl
stelle (t2 < t < t3) und Kühlmittel wird in den Ver
dampfer 6 hineingeleitet. Die Kühlung dauert bis zu dem
Zeitpunkt, wo TV wieder TCutOut unterschreitet. In die
sem Augenblick (t3) wird das Expansionsventil 5 schlie
ßen und erst dann öffnen, wenn TV die Temperatur TCutIn
erneut übersteigt.
Für die folgende Erläuterung befindet sich der Verdamp
fer im TCutIn Zustand, wenn er kühlt, und im TCutOut Zu
stand, wenn keine Kühlung erfolgt.
Von Zeit zu Zeit, d. h. in festen Zeitintervallen, kann
der jeweilige Verdampfer 6 abgetaut werden. Das Abtauen
kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, beispielswei
se durch elektrische Erwärmung der den Verdampfer 6 um
gebenden Luft, oder durch heißes Kältemittel, was nicht
näher dargestellt, aber an sich bekannt ist. Der Reif,
der sich auf und in der Umgebung des Verdampfers ange
setzt hat, wird dabei schmelzen. Dieser Zustand des
Verdampfers während des Abtauens wird Abtauzustand ge
nannt.
Außer den drei oben erwähnten Zustandsformen kann die
Kühlstelle sich in einem geschlossenen Zustand befin
den, beispielsweise dann, wenn sie abgeschaltet ist,
oder sie kann mit Fühlerfehlern belastet sein, was die
Verdampfersteuereinheit 7 jeweils feststellen kann.
Die Verdichtersteuereinheit 13 regelt aufgrund des
Saugdrucks, der mit dem Sensor 12 festgestellt wird,
die Kapazität der Verdichteranlage. Die Verdichterkapa
zität der Anlage wird erhöht oder abgesenkt, abhängig
von der für die Aufrechterhaltung des gewünschten Saug
drucks benötigten Kapazität. Die Verdichtersteuerein
heit 13 steuert auch die Ventilatoren 10, also das Lüf
tungssystem, damit der erwünschte Druck im Kondensator
aufrechterhalten wird. Dieser Druck kann durch eine
Steigerung oder eine Verminderung des Luftstroms über
den Kondensator erreicht werden, um eine ausreichende
Wärmeabgabe an die Umgebung zu erzielen.
Die zentrale Steuereinheit 14 identifiziert die am
stärksten belastete Kühlstelle und zwar basierend auf
der von der jeweiligen Verdampfersteuereinheit 7 ermit
telten Belastung, die weiter unten erläutert wird und
warnt einen Betreiber nach ebenfalls weiter unten ange
gebenen Prinzipien.
Die konkrete Art, auf die die Belastung der einzelnen
Verdampfer ermittelt wird, spielt nur eine untergeord
nete Rolle. Im Grunde kann man die Warnung bei höchst
unterschiedlichen Systemen erzeugen. Neben den oben an
gegebenen Zustandsformen kann eine Kühlanlage auch mit
mehr oder weniger Zustandsformen arbeiten, beispiels
weise mit Saugdrucksteuerung oder modulierender Thermo
statsteuerung, bei der der Füllungsgrad des Verdampfers
6 auf eine vorbestimmte Temperatur geregelt wird, auf
Anlagen, auf denen der Verdampfer, die Verdichteranla
gen und die Kondensatorlüftung von einer zentralen
Steuereinheit gesteuert werden, oder auf anderen Typen
von Kühlanlagen, beispielsweise Soleanlagen oder
Zwangsumlaufanlagen.
Die Grundlage der Warnungserzeugung ist die Belastung
jeder einzelnen Kühlstelle. Im vorliegenden Beispiel
findet die Bestimmung der Belastung in der Steuerein
heit 7 jeder einzelnen Kühlstelle 2, 3, 4 statt und
zwar wird als Ausgangspunkt der Unterschied verwendet
zwischen der gewünschten Temperatur und der aktuellen
Temperatur an der Kühlstelle, d. h. TV. Natürlich kann
man auch andere Methoden anwenden. Oft entscheidet die
Konstruktion der Kühlanlage, wie die Belastung bestimmt
werden muß. Für die vorliegende Erfindung ist es aber
nicht entscheidend, wie die aktuelle Belastung tatsäch
lich bestimmt wird.
Fig. 3 zeigt nun schematisch, wie die Belastung an je
der einzelnen Kühlstelle 2-4 bestimmt wird. Zuerst wird
untersucht, ob die Kühlstelle gerade abtaut, sich also
im Abtauzustand befindet. Wenn sich die Kühlstelle gerade
im Abtauzustand befindet, geht man wieder an den
Anfang des Diagramms zurück. Wenn sich die Kühlstelle
nicht im Abtauvorgang befindet, prüft man, ob sie sich
im TCutIn Zustand befindet, also im Augenblick gerade
eine Kälteleistung erbringt. Falls das nicht der Fall
ist, wird die Belastung gleich Null gesetzt. Dies gilt
auch dann, wenn aus einem anderen Grunde nicht positiv
festgestellt werden kann, daß sich die Kühlstelle im
TCutIn Zustand befindet.
Wenn sie sich im TCutIn Zustand befindet, dann wird die
Belastung nach folgendem Schema bestimmt. Man berechnet
die aktuelle Belastung durch die folgende Formel
wobei ΔTREL heißt:
ΔTREL drückt die Abweichung von der Temperatur TCutOut
zu der aktuellen Kühlstelle aus, wobei diese Abweichung
gewichtet wird zu der Bandbreite zwischen TCutIn und
TCutOut. Im Grunde genommen könnte man bereits diesen
Ausdruck als Wert für die Belastung benutzen. Damit
aber plötzliche Änderungen im Belastungsausdruck ver
mieden werden können, ist die Errechnung des Bela
stungsausdrucks mit einem einfachen Filter versehen,
der derartige plötzliche Änderungen vermeidet.
LAlt ist die Belastung der Kühlstelle 2-4, wie sie sich
aus dem vorherigen Durchlauf ergeben hat. Danach wird
die aktuelle Belastung LNeu gespeichert.
Das in Fig. 3 dargestellte Schema wird in vorbestimmten
kleinen Abständen durchlaufen. Es ist nicht notwendig,
daß sich ein Durchlauf nahtlos an den anderen an
schließt. Dieses Schema wird lokal in jeder Verdampfer
steuereinheit 7 abgewickelt. Im Start dieses Flußdia
grammes wird noch die Temperatur und der Regelzustand
registriert. Dieser Schritt kann auch an anderer Stelle
dieses Flußdiagramms erfolgen.
Somit steht fortlaufend eine Information über die Bela
stung jeder Kühlstelle zur Verfügung.
Anhand von Fig. 4 soll nun erläutert werden, wie eine
Warnung erzeugt wird.
Hierzu wird der in Fig. 4 dargestellte Ablauf ebenfalls
wiederholt durchlaufen.
Man setzt zunächst voraus, daß die am stärksten bela
stete Kühlstelle bekannt ist. Deren Temperaturen (TV,
TCutOut, TCutIn) und deren Regelzustand werden regi
striert. Danach wird überprüft, ob diese Kühlstelle im
mer noch im TCutIn Zustand ist. Dies muß sie zuvor ge
wesen sein. Ansonsten wäre sie nicht als am stärksten
belastete Kühlstelle ausgewählt worden. Falls sie in
diesem Zustand ist, wird überprüft, ob dieser Zustand
bereits über einen Zeitraum t anliegt, der größer als
ein vorbestimmter Zeitraum tzyklus ist. Falls dies nicht
der Fall ist, kehrt die Schleife wieder an den Anfang
zurück.
Falls sich der Zustand der Kühlstelle geändert hat oder
die Zykluszeit tzyklus überschritten worden ist, sucht
die zentrale Steuereinheit 14 erneut nach der am stärk
sten belasteten Kühlstelle. Hierbei vergleicht sie ein
fach die von den Verdampfersteuereinheiten 7 bereit ge
haltenen Belastungsinformationen.
Wenn sich dabei herausstellt, daß eine andere Kühlstel
le die am stärksten belastete ist, werden die Daten zur
Kühlstellenidentifizierung und die Uhrzeit gespeichert.
Diese Daten dienen dann bei einem erneuten Durchlauf
dazu, Belastungszeiten zu errechnen.
Stellt sich heraus, daß die am stärksten belastete
Kühlstelle die gleiche ist wie vorher, wird aus der zu
vor gespeicherten Uhrzeit und der nun festgestellten
Uhrzeit eine Belastungszeit tMLC berechnet. Diese Bela
stungszeit tMLC wird nun daraufhin überprüft, ob sie
einen vorbestimmten Maximalwert tLIMIT übersteigt. Ein
derartiger Maximalwert tLIMIT beträgt typischerweise
eine Stunde. Falls dieser Wert überschritten worden
ist, wird eine Warnung ausgegeben. Eine derartige War
nung kann beispielsweise darauf hindeuten, daß die Tür
zu einem Kühlraum oder einer Kühlvitrine offen gelassen
worden ist oder Waren in einer Kühlvitrine zu hoch ge
stapelt sind.
Die gespeicherten Daten werden statistisch bearbeitet,
d. h. man speichert für die einzelne Kühlstelle die Dau
er ihrer Belastungszeit ab. Dies gilt aber immer nur
für die am stärksten belastete Kühlstelle.
Damit ergeben sich für alle Kühlstellen der Kühlanlage
Belastungszeiten, d. h. Zeiten, in denen die jeweils ei
ne Kühlstelle die am stärksten belastete Kühlstelle
ist. Man kann nun statistisch auswerten, ob sich dieser
Anteil einer Kühlstelle an der Gesamtzeit, beispiels
weise an der Öffnungsperiode eines Supermarktes, über
die Zeit ändert oder ob sich Änderungen dahingehend er
geben, daß diese Zeit ansteigt. Falls sich derartige
Änderungen ergeben, kann bezogen auf die jeweilige
Kühlstelle eine Warnung ausgegeben werden.
Diese Warnung informiert den Betreiber der Kühlanlage
darüber, daß möglicherweise ein Problem vorhanden ist.
In den meisten Fällen kann er dieses Problem durch eine
Wartung oder durch eine Änderung an der Kühlstelle
selbst, beispielsweise dem Schließen einer Tür oder dem
Verändern eines Warenstapels, abhelfen. Andere typische
Fehler, wie beispielsweise einen beschädigten Lüfter,
ein beschädigtes Abtau-Heizelement, einen Verlust von
Kühlmittelfüllung, sind ebenfalls erfaßbar. Derartige
Fehler zeichnen sich dadurch aus, daß eine Kühlstelle
oder eine Gruppe von Kühlstellen die gewünschte Tempe
ratur nur mit Problemen halten kann und deshalb häufi
ger als die anderen als am stärksten belastete Kühl
stelle identifiziert wird. Wenn eine Kühlstelle Proble
me hat, die gewünschte Temperatur zu halten, wird dies
zunächst keine Temperaturwarnung auslösen, weil ein
derartiger Fehler noch nicht so gravierend ist, daß die
Kühlstelle die Temperatur nicht unterhalb der Warngren
ze halten kann. Mit der dargestellten Vorgehensweise
wird es aber möglich, einen Fehler zu erfassen, lange
bevor ein derartiger Fehler eine Temperaturwarnung aus
löst und eine Wartungsarbeit dringend macht.
Für das Betreiben der Kühlanlage sind keine zusätzli
chen Maßnahmen erforderlich. Man muß lediglich vorhan
dene Sensoren entsprechend auswerten.
Claims (10)
1. Verfahren zum Entdecken von Fehlern in einer Kühl
anlage mit mehreren Kühlstellen, bei dem nach einem
vorbestimmten Schema fortlaufend die am stärksten
belastete Kühlstelle ermittelt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß man ein Belastungsmuster der
Kühlstellen erstellt und bei Abweichungen des Bela
stungsmusters von mindestens einem vorbestimmten
Parameter eine Warnung erzeugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man an jeder Kühlstelle lokal fortlaufend die
Belastung ermittelt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Belastung zeitlich filtert.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Belastungskriterium ei
ne temperaturabhängige Größe an der Kühlstelle ver
wendet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man als temperaturabhängige Größe
verwendet.
verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man nach dem Ermitteln der am
stärksten belasteten Kühlstelle diese solange als
am stärksten belastete Kühlstelle ansieht, bis sich
ihr Zustand ändert oder eine vorbestimmte Zeit
überschritten ist und erst dann erneut die am
stärksten belastete Kühlstelle ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß für jede Kühlstelle die Zeiten
aufsummiert werden, in denen die betreffende Kühl
stelle als die am stärksten belastete Kühlstelle
angesehen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Sofortwarnung erzeugt wird, wenn eine
Kühlstelle über mehr als eine vorbestimmte zusam
menhängende Zeitdauer die am stärksten belastete
Kühlstelle ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Langzeitwarnung erzeugt wird,
wenn eine Kühlstelle über mehr als einen vorbe
stimmten Anteil einer vorbestimmten Periode die am
stärksten belastete Kühlstelle ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Warnung erzeugt, wenn
sich das Belastungsmuster einer Periode um mehr als
einen Toleranzbereich von einem Belastungsmuster
einer vorbestimmten früheren Periode unterscheidet.
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