DE10010012A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Bestrahlen mit verschiedenartigen Strahlmitteln - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Bestrahlen mit verschiedenartigen StrahlmittelnInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestrahlen eines Werkstücks mit Strahlmitteln (3, 4) in festem Aggregatzustand, wobei die Strahlmittel in einer Strahlanlage (1) in einen Gasstrom (2) eindosiert, mit dem Gasstrom zu einer Strahlvorrichtung (5) gefördert und auf das zu bearbeitende Werkstück gestrahlt werden. DOLLAR A Erfindungsgemäß umfassen die Strahlmittel (3, 4) sowohl bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegende erste Strahlmittel (3) als auch bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegende zweite Strahlmittel (4). DOLLAR A Als erstes Strahlmittel (3) eignet sich Trockeneis (CO¶2¶), welches bei Normalbedingungen in gasförmigem Aggregatzustand vorliegt. Als bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegendes zweites Strahlmittel (4) kann beispielsweise Sand verwendet werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestrahlen eines Werkstücks mit Strahlmitteln
in festem Aggregatzustand, wobei die Strahlmittel in mindestens einer Strahlanlage in
mindestens einen Gasstrom eindosiert, mit dem Gasstrom zu einer Strahlvorrichtung
gefördert und auf das zu bearbeitende Werkstück gestrahlt werden. Die Erfindung
betrifft ferner eine Vorrichtung zum Bestrahlen eines Werkstücks mit Strahlmitteln in
festem Aggregatzustand umfassend mindestens eine Strahlanlage mit Mitteln zum
Eindosieren der Strahlmittel in mindestens einen Gasstrom, einen oder mehrere
Strahlschläuche, die von einer Strahlanlage zu einer Strahlvorrichtung führen, aus
welcher die Strahlmittel auf das zu bearbeitende Werkstück gestrahlt werden.
Das Strahlen als Behandlungsverfahren mit Strahlmitteln ist in zahlreichen industriellen
Anwendungen bekannt. Die bekannten Strahlbehandlungsverfahren kann man im Hin
blick auf die verwendeten Strahlmittel in zwei Gruppen einteilen.
Die erste Gruppe betrifft das Strahlen mit konventionellen Strahlmitteln wie insbeson
dere Quarzsand (Sandstrahlen), aber auch mit anderen konventionellen Strahlmitteln
wie beispielsweise Stahlkies, Hartgußkies, Drahtkorn und Korund. Diese konventio
nellen Strahlmittel besitzen die gemeinsame Eigenschaft, daß die Strahlmitteln bei
Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegen. Sie wirken in der Regel
abrasiv. Mit der Strahlbehandlung unter Einsatz von herkömmlichen, abrasiven
Strahlmitteln geht überlicherweise eine starke Staubentwicklung (aus dem abprallen
den Strahlmitteln und dem abgestrahlten Material) einher. Diese starke Staubentwick
lung ist meistens unerwünscht. Außerdem entstehen durch die notwendige Entsorgung
des mit abgestrahltem Material kontaminierten Strahlmittels hohe Kosten.
Als Strahlmittel für die trockene Abrasivstrahlbehandlung können auch andere
anorganische oder organische Strahlmittel oder Strahlmittel auf pflanzlicher Basis
Verwendung finden.
Neben den trockenen herkömmlichen Abrasivstrahlbehandlungen gibt es auch nasse
Strahlbehandlungen mit herkömmlichen Abrasivstrahlmitteln unter Zugabe von
Wasser. Durch diese Zugabe von Wasser erreicht man zwar in der Regel eine
Staubbindung, allerdings wird der Effekt der Staubbindung mit großen Abwasser
mengen erkauft, die aufwendig gefaßt und entsorgt werden müssen.
Außer diesen herkömmlichen Abrasivstrahlmitteln ist eine zweite Gruppe von Strahl
mitteln für Strahlbehandlungen bekannt, die bei Normalbedingungen in gasförmigem
oder flüssigem Aggregatzustand vorliegen.
Diese Strahlmittel sind in der Regel weicher als die konventionellen Strahlmittel und
gewährleisten daher eine Strahlbehandlung mit geringere Abrasivität im Vergleich zu
Strahlbehandlungen mit konventionellen bei Normalbedingung im festen Aggregat
zustand vorliegenden Strahlmitteln. Als Vertreter der Gruppe der bei Normalbedin
gungen in fluider Form vorliegenden Strahlmitteln ist insbesondere Trockeneis (CO2)
zu nennen, welches sich in zahlreichen Anwendungen bewährt hat.
Verfestigtes Kohlendioxid bietet aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften wesent
liche Vorteile bei der Verwendung als Strahlmittel zur Strahlbearbeitung wie das Strahl
reinigung von Oberflächen: Kohlendioxid in festem Aggregatzustand (Trockeneis) be
sitzt eine Temperatur von etwa -78°C. Bei Erwärmung sublimiert Kohlendioxid. Bei der
Sublimation des Kohlendioxids tritt eine explosionsartige Volumenvergrößerung etwa
um den Faktor 600 auf, was die Strahlreinigung wirksam unterstützt. Die Bearbeitung
mit Kohlendioxid in festem Aggregatzustand verläuft rückstandsfrei, da das sublimierte
gasförmige Kohlendioxid problemlos entweichen kann. Eine Strahlmittelaufbereitung
oder Strahlmittelentsorgung ist daher für Kohlendioxid nicht erforderlich. Bevorzugt
wird festes Kohlendioxid in Form von CO2-Pellets eingesetzt. Das Strahlreinigen mit
CO2-Pellets ist beispielsweise im eigenen Magazin für Kunden und Geschäftspartner
- - Know How, "Strahlreinigen nach Maß mit Cryoclean®", Dr. H.-J. Diehl, Linde AG, Werksgruppe Technische Gase, 2/96, 1996, Seiten 1 bis 5,
beschrieben.
Aufgrund der im Vergleich zu herkömmlichen Abrasivstrahlmitteln, die bei Normal
bedingungen im festen Aggregatzustand vorliegen, eröffnen die "weicheren" bei
Normalbedingungen in fluider Form vorliegenden Strahlmittel Anwendungen, bei denen
ein Abtrag von Material nicht notwendig oder gar nicht erwünscht ist.
Es gibt Anwendungsfälle bei der Strahlbehandlung mit bei Normalbedingungen in
fluider Form vorliegenden Strahlmitteln, wobei die "Reinigungskraft" beispielsweise bei
der Strahlreinigung mit Trockeneis als Strahlmittel größer ausfallen dürfte, um die
Reinigungsergebnisse im Hinblick auf die Reinigungsgeschwindigkeit und die erzielte
Sauberkeit wirtschaftlicher gestalten zu können. Daneben gibt es zahlreiche Anwen
dungsfälle, bei denen eine geringe Abrasivität nicht schaden würde, die zu bestrah
lende Oberfläche aber aufgrund ihrer Elastizität einen Materialabtrag erschwert oder
aber sogar unmöglich macht.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, durch die eine
abrasive Strahlbehandlung mit Strahlmitteln aufgezeigt werden soll, bei welcher die
abrasive Wirkung der Strahlmittel zwischen der von bei Normalbedingungen in fluider
Form vorliegenden Strahlmitteln und der bei Normalbedingung in festem Aggregat
zustand vorliegenden Strahlmitteln liegt. Eine andere Aufgabe besteht darin, auch bei
elastischen Oberflächen einen Materialabtrag zu ermöglichen und im gewünschten
Maße erreichen zu können. Eine weitere Aufgabe besteht schließlich darin, der beim
herkömmlichen Abrasivstrahlen mit bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand
vorliegenden Strahlmitteln entstehenden starken Staubentwicklung mit einer effektiven
Staubbindung zu begegnen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Strahlmittel sowohl bei
Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegende
erste Strahlmittel als auch bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand
vorliegende zweite Strahlmittel umfassen.
Mit Vorteil wird dabei als bei Normalbedingungen im gasförmigen Aggregatzustand
vorliegendes erste Strahlmittel Trockeneis (CO2) aufgrund seiner vorteilhaften Material
eigenschaften (siehe oben) eingesetzt. Als unter Normalbedingungen in festem Aggre
gatzustand vorliegende Strahlmittel können grundsätzlich alle dafür geeigneten Abra
sivstrahlmittel wie beispielsweise Sand oder jedes andere anorganische, auf Pflanzen
basis bestehende oder organische Strahlmittel verwendet werden.
Durch das erfindungsgemäße Bestrahlen mit einer Mischung aus im Hinblick auf den
bei Normalbedingung vorliegenden Aggregatzustand verschiedenartigen Strahlmitteln
kann bezüglich der Abrasivität der Strahlbehandlung ein kontinuierliches Spektrum zur
Verfügung gestellt werden. Dabei kann durch Wahl des Massenverhältnisses von den
bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden
ersten Strahlmitteln zu den bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorlie
genden zweiten Strahlmitteln der Grad der Abrasivität der Bearbeitung bestimmt wer
den.
Die bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorlie
genden ersten Strahlmittel müssen für den Einsatz als Strahlmittel in festem Aggregat
zustand gekühlt werden. Durch das Bestrahlen mit den unter Normalbedingungen in
fluider Form vorliegenden ersten Strahlmitteln wird daher auf die bestrahlte Werkstück
oberfläche Kälte übertragen. Diese führt zur Versprödung der Werkstückoberfläche
und/oder der Anhaftungen auf der Oberfläche. Damit wird durch das erfindungsge
mäße Verfahren auch eine effektive Strahlbehandlung von elastischen Werkstück
oberflächen möglich, da zusätzlich herkömmliche Abrasivstrahlmittel zum Einsatz
kommen. Außerdem kann durch die mit der Abkühlung der Oberfläche einhergehende
Versprödung der Oberfläche bzw. der Anhaftungen auf der Oberfläche bei der Strahl
reinigung eine Steigerung der Reinigungsgeschwindigkeit und/oder eine Reduzierung
des Strahlmittelverbrauchs pro Fläche bzw. pro Zeiteinheit erreicht werden.
Die Kälte der bei Normalbedingungen in Fluidform vorliegenden ersten Strahlmittel hat
aber auch einen anderen Effekt: Durch die Kälte des aus der Strahldüse der Strahlvor
richtung austretenden, aus Kaltluft und Strahlmittel bestehenden Strahles kommt es
spontan zu einer Nebelbildung. Dabei entstehen Kondensattröpfchen. Die ersten
Strahlmittel wirken folglich als Kühlmittel und erzeugen die Kondensattröpfchen, die
wiederum eine Staubbindung ermöglichen. Die Erfindung gewährleistet somit auch
eine effektive Staubbindung und zwar auf einfache Art und Weise.
In Ausgestaltung der Erfindung sind bis zu einem massenbezogenen Anteil der bei
Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmittel in
Höhe von 30% an der Gesamtmasse der Strahlmittel - bevorzugt bis zu 50% - her
kömmliche aus der Strahlbearbeitung mit bei Normalbedingungen in festem Aggregat
zustand vorliegenden zweiten Strahlmitteln bekannte Strahlschläuche und/oder Strahl
vorrichtungen einsetzbar. Auf diese Weise kann der apparative Einsatz gering gehalten
werden. Als Strahlvorrichtungen eignen sich insbesondere Strahlpistolen oder Strahl
lanzen. Bei einer massenbezogenen Substituierung von beispielsweise etwa 30%
(bevorzugt sind 10 bis 70%) des bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand
vorliegenden herkömmlichen Abrasivstrahlmittels beispielsweise durch Trockeneis
findet nur eine relativ moderate Abkühlung des Strahlschlauches statt. Dies ermöglicht
es, die im Vergleich zu dem beim Trockeneisstrahlen verwendeten relativ preiswerten
Strahlschläuche für das Abrasivstrahlen gesamt entsprechender bewährter Düsen
technik zu verwenden.
In Weiterbildung der Erfindung kann eine Vermischung der bei Normalbedingungen in
gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden ersten Strahlmittel mit den
bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmitteln
in einer Strahlanlage stattfinden. In diesem Fall können die beiden Strahlmittelkompo
nenten in einem gemeinsamen Vorratsbehälter entsprechend gemischt werden.
Alternativ kann die Vermischung der ersten und zweiten Strahlmittel auch durch die
Hintereinanderschaltung von zwei Strahlanlagen stattfinden, wobei für jede Strahl
mittelkomponente (erste und zweite Strahlmittel) eine eigene Strahlanlage vorgesehen
ist. Dies kann beispielsweise so bewerkstelligt werden, daß in der ersten Strahlanlage
das bei Normalbedingungen in Fluidform vorliegende erste Strahlmittel in einem Druck
luftstrom eindosiert wird und nachgeschaltet mit einer weitgehend herkömmlichen
Strahlanlage - d. h. einer Strahlanlage für bei Normalbedingungen feste Abrasivmittel -
die Zudosierung des zweiten Strahlmittels erfolgt. Die beim herkömmlichen Abrasiv
strahlen verwendeten Strahldrücke (meist maximal 6 bis 8 bar) und Volumenströme
(selten mehr als 6 bis 8 m3/min) liegen in der Regel deutlich unterhalb der technischen
Daten der verfügbaren Strahlanlagen für bei Normalbedingungen in Fluidform vorlie
genden ersten Strahlmitteln (beispielsweise Trockeneisstrahlanlagen).
In einer weiteren Alternative kann die Vermischung der bei Normalbedingungen in
gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden ersten Strahlmittel und der
bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmittel
in der Strahlvorrichtung stattfinden. In diesem Fall sind mindestens zwei Strahlschläu
che zur Strahlvorrichtung erforderlich. Dabei kann über den mit höherem Druck be
triebenen Strahlschlauch das abrasive zweite Strahlmittel gefördert werden und über
einen zweiten, mit niedrigerem Druck betrieben Strahlschlauch das erste Strahlmittel
(z. B. Trockeneis) in der Strahlpistole zugemischt werden. Der Vorteil der Variante mit
zwei Strahlschläuchen zur Stahlvorrichtung liegt darin, daß das Mischungsverhältnis
zwischen erstem und zweitem Strahlmittel praktisch beliebig gewählt werden kann, da
hierbei keine Rücksicht auf eine zu starke Abkühlung des Strahlschlauches genommen
werden muß. Dieser Vorteil dürfte auch den weniger bedeutenden Nachteil einer etwas
eingeschränkten Handhabung aufgrund der beiden Strahlschläuche kompensieren.
Bei einer Vermischung der ersten und zweiten Strahlmittel in der Strahlvorrichtung
können die ersten Strahlmittel in einer ersten Strahlanlage in einen Gasstrom und die
zweiten herkömmlichen Strahlmitteln in einer zweiten Strahlanlage in einen Gasstrom
eindosiert werden. Es ist aber auch möglich, daß aus einer gemeinsamen Strahlanlage
jeweils ein Strahlschlauch für die ersten und für die zweiten Strahlmittel zur Strahlvor
richtung geführt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann eine einzige Strahlanlage mit einem gemein
samen Vorratsbehälter und/oder mit jeweils einem Vorratsbehälter für die ersten
Strahlmittel und für die zweiten Strahlmittel umfassen. Alternativ kann die Vorrichtung
eine Strahlanlage mit einem Vorratsbehälter für die bei Normalbedingungen in Fluid
form vorliegenden ersten Strahlmittel und eine Strahlanlage mit einem Vorratsbehälter
für die bei Normalbedingungen in fester Form vorliegenden zweiten Strahlmittel aufwei
sen.
Die Erfindung eröffnet neue Anwendungsbereiche für die Strahltechnik. Sie bietet
insbesondere beim Strahlreinigen wesentliche Vorteile. Als herkömmliches bei Normal
bedingungen in festem Aggregatzustand vorliegendes zweites Strahlmittel können
dabei alle bekannten Strahlmittel zum Einsatz kommen. Bevorzugte Anwendungsberei
che sind die Oberflächenreinigung, insbesondere die Entfernung von Beschichtungen
oder Anhaftungen, die Entlackung, Fassadenreinigung und dergleichen.
Im folgenden soll die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung anhand von in
Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Strahlanlage nach dem Zwei-
Schlauch-Prinzip,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit zwei Strahlanlagen in
Parallelschaltung und
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Hintereinanderschaltung von zwei
Strahlanlagen.
In den Ausführungsbeispielen werden als unter Normalbedingungen gasförmiges
erstes Strahlmittel Trockeneis und als Gas für den Fördergasstrom Druckluft
verwendet.
Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung zeigt eine Strahlanlage 1 mit
einer Druckluftversorgung 2. In der Strahlanlage 1 sind zwei Vorratsbehälter enthalten,
wobei ein Vorratsbehälter für das Trockeneis und ein separater Vorratsbehälter 4 für
das bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegende zweite Strahlmittel
4 vorgesehen sind. Die Vorrichtung enthält ferner eine Strahlvorrichtung in Gestalt
einer Strahlpistole 5. Das Trockeneis 3 wird über einen Strahlschlauch 6 und die
zweiten Strahlmittel 4 über einen zweiten Strahlschlauch 7 in die Strahlpistole 5
gefördert und dort miteinander vermischt.
Alternativ zu der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung könnte auch in einer nicht darge
stellten Variante der Erfindung die Strahlanlage 1 einen gemeinsamen Vorratsbehälter
für Trockeneis 3 und zweite Strahlmittel 4 aufweisen, von dem ein für beide Strahl
mittelkomponenten vorgesehener Strahlschlauch zur Strahlpistole 5 führt.
Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit zwei Strahlanlagen 11 und 12 in
Parallelschaltung. Die Vorrichtung umfaßt eine erste Strahlanlage für das Trockeneis 3
und eine zweite Strahlanlage 2 für die konventionellen, abrasiven zweiten Strahlmittel
4. Im Ausführungsbeispiel wird die Druckluftversorgung auf die Strahlanlagen 11 und
12 aufgeteilt, wobei ein Teilstrom der Druckluft über Leitung 2 zur Strahlanlage 11 und
ein Teilstrom 2a zur Strahlanlage 12 führt. Von der Strahlanlage 11 wird Trockeneis
über den Strahlschlauch 6 zur Strahlpistole 5 gefördert. Die über den Strahlschlauch 7
von der Strahlanlage 12 zur Strahlpistole 5 geführten bei Normalbedingungen in festem
Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmittel 4 werden in der Strahlpistole mit
dem Trockeneis 3 vermischt.
In Fig. 3 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Hintereinanderschaltung von zwei
Strahlanlagen dargestellt. Die aus der Druckluftversorgung über Leitung 2 zugeführte
Druckluft wird zunächst in eine erste Strahlanlage 13 geführt, wo der Druckluftstrahl
das Trockeneis 3 aus dem Vorratsbehälter der Strahlanlage 13 aufnimmt und über
Leitung 9 in eine zweite Strahlanlage 14 gegeben wird. In dieser zweiten Strahlanlage
14 werden dem beispielsweise mit CO2-Pellets 3 angereicherten Druckluftstrom
abrasive Strahlmittel 4 aus dem Vorratsbehälter der Strahlanlage 14 zugemischt und
über den Strahlschlauch 8 in die Strahlpistole 5 geleitet.
Claims (13)
1. Verfahren zum Bestrahlen eines Werkstücks mit Strahlmitteln (3, 4) in festem
Aggregatzustand, wobei die Strahlmittel (3, 4) in mindestens einer Strahlanlage (1;
11, 12; 13, 14) in mindestens einen Gasstrom (2, 2a) eindosiert, mit dem Gas
strom zu einer Strahlvorrichtung (5) gefördert und auf das zu bearbeitende
Werkstück gestrahlt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlmittel (3, 4) sowohl bei Normalbedingungen in gasförmigem oder
flüssigem Aggregatzustand vorliegende erste Strahlmittel (3) als auch bei Normal
bedingungen in festem Aggregatzustand vorliegende zweite Strahlmittel (4) um
fassen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Trockeneis (CO2) als
bei Normalbedingungen in gasförmigem Aggregatzustand vorliegendes erstes
Strahlmittel (3) eingesetzt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Wahl des Massenverhältnis von den bei Normalbedingungen in
gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden ersten Strahlmitteln
(3) zu den bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden
zweiten Strahlmitteln (4) der Grad der Abrasivität der Bearbeitung bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu
einem massenbezogenen Anteil der bei Normalbedingungen in festem Aggregat
zustand vorliegenden zweiten Strahlmittel (4) in Höhe von 30% an der Gesamt
masse der Strahlmittel (3, 4), bevorzugt bis zu 50%, herkömmliche aus der Strahl
bearbeitung mit bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden
zweiten Strahlmitteln (4) bekannte Strahlschläuche (7; 8) und/oder Strahlvorrich
tungen (5) einsetzbar sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Vermischung der bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggre
gatzustand vorliegenden ersten Strahlmittel (3) und der bei Normalbedingungen in
festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmittel (4) in einer Strahl
anlage (1; 14) stattfindet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Vermischung der bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggre
gatzustand vorliegenden ersten Strahlmittel (3) und der bei Normalbedingungen in
festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmittel (4) in der Strahl
vorrichtung (5) stattfindet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die bei Normalbeding
ungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden ersten
Strahlmittel (3) in einer ersten Strahlanlage (11; 13) in einen Gasstrom (2) und die
bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahl
mittel (4) in einer zweiten Strahlanlage (12; 14) in einen Gasstrom (2a; 9) ein
dosiert werden.
8. Vorrichtung zum Bestrahlen eines Werkstücks mit Strahlmitteln (3, 4) in festem
Aggregatzustand umfassend mindestens eine Strahlanlage (1; 11, 12; 13, 14) mit
Mitteln zum Eindosieren der Strahlmittel (3, 4) in mindestens einen Gasstrom (2,
2a), einen oder mehrere Strahlschläuche (6, 7; 8, 9), die von einer Strahlanlage zu
einer Strahlvorrichtung (5) führen, aus welcher die Strahlmittel (3, 4) auf das zu
bearbeitende Werkstück gestrahlt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung Mittel (1, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 13, 14) zum Strahlen von
bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand
vorliegenden ersten Strahlmitteln (3) und bei Normalbedingungen in festem
Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmitteln (4) umfaßt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung Mittel
(1; 5) zum Vermischen von bei Normalbedingungen in gasförmigem oder
flüssigem Aggregatzustand vorliegenden ersten Strahlmitteln (3) und bei Normal
bedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmitteln (4)
umfaßt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine
einzige Strahlanlage (1) mit einem gemeinsamen Vorratsbehälter und/oder mit
jeweils einem Vorratsbehälter für die bei Normalbedingungen in gasförmigem oder
flüssigem Aggregatzustand vorliegenden ersten Strahlmittel (3) und für die bei
Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmittel
(4) umfaßt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine
Strahlanlage (11; 13) mit einem Vorratsbehälter für die bei Normalbedingungen in
gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden ersten Strahlmittel (3)
und eine Strahlanlage (12; 14) mit einem Vorratsbehälter für die bei Normalbe
dingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmittel (4)
umfaßt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Strahlschläuche (6, 7) mit einer Strahlvorrichtung (5) verbunden sind.
13. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12 zum
Strahlreinigen von Oberflächen.
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WO2012123098A1 (de) | 2011-03-14 | 2012-09-20 | Von Der Ohe Juergen | Verfahren zur herstellung eines strahlmittels, verfahren zum strahlen, strahlmittel, vorrichtung zur herstellung eines strahlmittels, vorrichtung zum strahlen |
WO2013079490A3 (de) * | 2011-11-28 | 2013-10-24 | Werner Hunziker | Vorrichtung und verfahren zum nassstrahlen von werkstücken |
DE102020000018A1 (de) | 2020-01-02 | 2021-07-08 | Jürgen von der Ohe | Verfahren und Vorrichtung zur Fertigung eines kryogen-mechanisch wirkenden Strahlmittels, sowie Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Bauteilen mit dem kryogen-mechanisch wirkenden Strahlmittel |
DE102020002085A1 (de) | 2020-04-01 | 2021-10-07 | Jürgen von der Ohe | Selbst korrigierende Programmsteuerung zur Fertigung eines kryogen-mechanisch wirkenden Strahlmittels, unter Einhaltung einer effektiven Energiebilanz |
DE202023002024U1 (de) | 2023-04-18 | 2024-01-04 | Jürgen von der Ohe | Vorrichtung zum Herstellen eines festen kryogen-mechanisch wirkenden Strahlmittels aus Wasser im Gegenstromverfahren |
DE202023002302U1 (de) | 2023-04-18 | 2024-03-08 | Jürgen v.d. Ohe | Vorrichtung zum Reinigen von Flächen und Anlagen mit einem mechanisch wirkenden kryogenen Strahlmittel aus tiefkaltem Wassereis |
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