DE4244026A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Schmieren und ggf. zum Kühlen eines Werkzeuges bei der spanabhebenden Bearbeitung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Schmieren und ggf. zum Kühlen eines Werkzeuges bei der spanabhebenden BearbeitungInfo
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- B23Q11/10—Arrangements for cooling or lubricating tools or work
- B23Q11/1038—Arrangements for cooling or lubricating tools or work using cutting liquids with special characteristics, e.g. flow rate, quality
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine nach
dem Verfahren arbeitende Vorrichtung zur Schmierung und
gegebenenfalls Kühlung von Werkstücken und Werkzeugen in der
spanabhebenden Bearbeitung.
Es ist bekannt, in der spanabhebenden Bearbeitung von
Werkstücken mit einer Schmiermittelflüssigkeit zu schmieren
und gleichzeitig zu kühlen, um einen günstigen Wirkungsgrad
bei der spanabhebenden Bearbeitung zu gewährleisten.
Die Verwendung von Kühl- und Schmierflüssigkeit hat jedoch
den Nachteil des großen Aufwandes bei dem Transport und
der Anwendung dieser Flüssigkeit, weil sie im Umlauf umge
pumpt werden muß und hier entsprechende Förder- und Filter
einrichtungen notwendig sind. Es gibt außerdem Entsorgungs
schwierigkeiten, weil diese Flüssigkeit sich auf längere Sicht
gesehen mit giftigen Schwermetallzusätzen anreichert und im
übrigen sich das Schmieröl zersetzt, so daß die bekannte
Wasser- Ölemulsion schwerwiegende Nachteile hat.
Um diesem Problem mindestens teilweise aus dem Wege zu
gehen, ist es ferner bekannt, die Bearbeitungsstelle mit
einem Kühlluftstrom zu kühlen, der aus einer entsprechenden
Kühldüse auf die Bearbeitungsstelle abgegeben wird. Damit
besteht aber der Nachteil, daß hier nur in geringem Umfang
gekühlt werden kann, weil der Kühlluftstrom nur eine relativ
geringe Geschwindigkeit sowie Kühlkapazität hat und im übrigen
eine Schmierung der Bearbeitungsstelle nicht vorgesehen
ist. Um also Bearbeitungswerkzeuge und die mit dem
Bearbeitungswerkzeug zu bearbeitenden Werkstücke mit hohem
Wirkungsgrad zu kühlen ist es dann trotzdem erforderlich,
neben dem Kühlluftstrom noch eine zusätzliche Schmiermittel
flüssigkeit der Bearbeitungsstelle zuzuführen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
so weiterzubilden, daß eine Kühlung und Schmierung der Bear
beitungsstelle mit erheblich geringerem Aufwand möglich ist.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch
die technische Lehre des Anspruches 1 bzw. 5 gekennzeichnet.
Wesentliches Merkmal des Verfahrens ist, daß auf die
Bearbeitungsstelle ein mit Schmiermittel versetzter
Kühlluftstrom geleitet wird, wobei der Kühlluftstrom das
Schmiermittel mit sich trägt.
Damit werden wesentliche Vorteile erzielt, denn es wird
auf ein flüssiges Schmiermittel, welches im Umlaufverfahren
der Bearbeitungsstelle zugeführt wird, verzichtet und
statt dessen ein scharfer Kühlluftstrom auf die Bearbeitungs
stelle gelenkt, der das Schmiermittel mit sich trägt. Ein
derartiges Schmiermittel kann z. B. ein Ölnebel sein, oder
auch ein Nebel mit pulverförmigem Schmiermittel, z. B.
Graphit, Molybdän oder dergleichen.
Wichtig ist im übrigen, daß dieser Schmiermittelstrom nicht
nur über entsprechende Düsen abgegeben wird, die nahe der
Bearbeitungsstelle angeordnet sind, sondern das der
Schmiermittelstrom zusätzlich auch noch über das Bearbeitungs
werkzeug selbst der Bearbeitungsstelle zugeführt werden
kann.
Vorteil des genannten Verfahrens ist, daß nur geringe Mengen
von Schmiermittel benötigt werden, um diese dosiert der
Bearbeitungsstelle zuzuführen. Es gibt im übrigen eine bessere
Variabilität beim dem Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens,
denn man kann je nach Art des Bearbeitungsprozeßes entweder
auf das Schmiermittel verzichten oder man kann darauf ver
zichten, den Preßluftstrom zu kühlen. Weiterer Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens und einer nach dem Verfahren
arbeitenden Vorrichtung ist im übrigen, daß der auf die
Bearbeitungsstelle direkt oder indirekt gelenkte Schmiermittel
strom im Umluftbetrieb wieder regeneriert und wieder verwendet
werden kann. Man kann nämlich die Bearbeitungsstelle mit
einer entsprechenden Haube versehen, um aus dieser Haube
den Schmiermittelstrom abzusaugen, entsprechend zu filtern
und diesen so gereinigten Schmiermittelstrom wiederum der
Luftaufbereitungsanlage zuzuführen, wo der Schmiermittelstrom
wiederum aufbereitet und erneut der Bearbeitungsstelle zuge
führt wird.
Das mit dem Schmiermittelstrom mitgeführte Schmiermittel
kann entsprechend aus dem Schmiermittelstrom entfernt werden.
Wird z. B. ein Ölnebel mitgeführt, dann wird durch die
nachfolgende Rückführung des Schmiermittelstromes in die
Kühlanlage der Ölnebel kondensiert und kann als Öl zurück
gewonnen werden, wo es dann dem Öler zugeführt wird, der
erneut diesen Ölanteil in den gekühlten Schmiermittelstrom
einbringt, so daß das Öl mehrfach verwendet werden kann.
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt
sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentan
sprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Pa
tentansprüche untereinander. Alle in den Unterlagen, ein
schließlich der Zusammenfassung, offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte
räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich bean
sprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem
Stand der Technik neu sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich einen
Ausführungsweg darstellenden Zeichnung näher erläutert.
Hierbei gehen aus der Zeichnung und ihrer Beschreibung weitere
erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung
hervor.
In der Abbildung ist schematisiert ein bevorzugtes
Produktionsschaltbild einer Vorrichtung dargestellt.
In der Abbildung wird Luft über einen Lufteintritt 1 in
einen Filter 2 eingesaugt, der stromaufwärts eines
nachgeschalteten Gebläses 3 angeordnet ist. Die von dem
Gebläse 3 verdichtete und gefilterte Luft wird einem Trockner
4 zugeführt, welcher die Luft auf einen Taupunkt
von z. B. -40°C trocknet.
Statt des Gebläses 3 kann auch ein Kompressor verwendet
werden, welcher die Luft auf einen Druck von z. B. 10 bar
verdichtet. Nach dem Durchlauf der getrockneten Luft durch
den Trockner 4 wird diese im Kühler 5 auf eine Temperatur von
bis z. B. -35°C gekühlt.
Danach wird die getrocknete und extrem abgekühlte Luft einem
Öler 6 zugeführt, der über eine Leitung 8 aus einem Ölfach
7 ständig aufgefüllt wird. Dieser Öler 6 gibt eine genau
definierte und einstellbare Ölmenge in die Leitung 9 ein,
an deren Ausgang ein oder mehrere Blasdüsen 11 angeordnet
sind, über welche der Schmiermittelstrom 17 auf die
Bearbeitungsstelle in Pfeilrichtung 12 abgegeben wird.
Es ist hierbei vorgesehen, daß der Schmiermittelstrom 17
auch über das Werkzeug 14 selbst auf die Bearbeitungsstelle
geleitet wird. Hierbei zweigt von der Leitung 9 eine Leitung
10 ab, durch welche der Schmiermittelstrom über einen Kanal
13 in das Werkzeug 14 eingeleitet wird. Am Ende des Kanals
13 sind im Werkzeug 14 Ausblasdüsen 15 angeordnet, über
welche der Schmiermittelstrom 17 in Pfeilrichtung 16 auf
die Bearbeitungsstelle geleitet wird.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist als Werkzeug 14 ein
Bohrer dargestellt. Es versteht sich von selbst, daß
beliebige spanabhebende Werkzeuge 14 mit dem gezeigten
Verfahren und der dazu gehörenden Vorrichtung gespeist
werden können, wie z. B. Fräser, Drehstähle, Sägen,
Schleifscheiben und dergleichen.
Vorteil des Verfahrens ist, daß mit extrem niedrigen
Temperaturen gekühlt wird, so daß auch bei hoch drehenden
und stark beanspruchten spanabhebenden Prozessen eine
einwandfreie Kühlung und Schmierung der Bearbeitungsstelle
gegeben ist.
Die Trocknung auf einen Taupunkt von z. B. -40°C im Trockner
4 ist erforderlich, um die gewünschten niedrigen Temperaturen
im Kühler 5 zu erreichen, ohne eine Eisbildung zu riskieren.
Bei einfacheren spanabhebenden Bearbeitungen, wo nicht
mit hohem Wirkungsgrad gearbeitet wird, kann auch auf den
Kühler und den Trockner verzichtet werden und statt dessen
nur ein Preßluftstrom hohen Druckes von z. B. 10 bar direkt
auf den Öler 6 geleitet werden, um so den Schmiermittelstrom
17 zu bilden.
Wahlweise kann man aber auch auf den Trockner 4 verzichten
und nur den Kühler 5 verwenden, wenn man nicht auf Temperaturen
unter 0°C kühlen will und umgekehrt kann man auch auf den
Kühler 5 verzichten und lediglich den Trockner 4 verwenden,
wenn man nur trockene Luft benötigt, ohne diese extrem
abzukühlen.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist im übrigen,
daß der Kühl- und Schmiermittelstrom 17 keinerlei korrodierende
Bestandteile enthält wie z. B. ein flüssiger Schmiermittel
strom, so daß eine Korrosion an der Bearbeitungsstelle nicht
stattfinden kann. Außerdem kann die spanabhebende Bearbeitung
einwandfrei beobachtet werden, weil ein die Spanabhebung
verdeckender Schmiermittelstrom vermieden wird.
Gleichzeitig wird durch die Verwendung eines forcierten
Preßluftstromes aus den Blasdüsen 11 eine Spanabfuhr an
der Bearbeitungsstelle erreicht, was mit dem herkömmlichen
flüssigen Schmiermittelverfahren nicht gegeben ist.
Ein derartiger Effekt erfolgt insbesondere auch dann, wenn
über das Werkzeug 14 selbst ein derartiger Kühl- und Schmier
mittelstrom 17 auf die Bearbeitungsstelle gelenkt wird, weil
die Ausblasdüsen 15, die direkt im Werkzeug 14 angeordnet sind,
für eine Abhebung und Entfernung der Späne sorgen.
Damit braucht der Bohrer nicht wiederholt aus dem Bohrloch
abgehoben und wieder in das Bohrloch eingeführt zu werden,
wie es bei der Anwendung von flüssigen Schmiermitteln
erforderlich ist, um bei tiefen Bohrlöchern die ent
stehenden Späne zu entfernen.
Zeichnungs-Legende
1 Lufteintritt
2 Filter
3 Gebläse
4 Trockner
5 Kühler
6 Öler
7 Ölfaß
8 Leitung
9 Leitung
10 Leitung
11 Blasdüse
12 Pfeilrichtung
13 Kanal
14 Werkzeug
15 Ausblasdüse
16 Pfeilrichtung
17 Schmiermittelstrom
2 Filter
3 Gebläse
4 Trockner
5 Kühler
6 Öler
7 Ölfaß
8 Leitung
9 Leitung
10 Leitung
11 Blasdüse
12 Pfeilrichtung
13 Kanal
14 Werkzeug
15 Ausblasdüse
16 Pfeilrichtung
17 Schmiermittelstrom
Claims (9)
1. Verfahren zum Schmieren und gegebenenfalls zum Kühlen
eines Werkzeuges und/oder Werkstückes bei der spanab
hebenden Bearbeitung mit Hilfe eines gegebenenfalls
gekühlten Schmiermittels, das einer Bearbeitungsstelle
zugeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schmiermittel in fein
in einem Druckluftstrom verteilter Form der Bearbeitungs
stelle zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckluftstrom vor
der Bearbeitungsstelle gekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Schmiermittel hinter der Bearbeitungsstelle wieder
gewonnen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das wieder gewonnene
Schmiermittel gereinigt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Mischer (6) vorgesehen
ist, in dem das Schmiermittel dem Druckluftstrom in
definierten Anteilen beigemischt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Trockner (4) und ein
Kühler (5) für den Druckluftstrom vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausgangsleitung (9) des Mischers (6) an wenigstens eine
Düse (11) angeschlossen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß von der Ausgangsleitung
(9) eine Zweigleitung (10) abzweigt, die durch das
Werkzeug (14) oder Werkstück zu der Bearbeitungsstelle
geführt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß hinter
der Bearbeitungsstelle eine Sammelvorrichtung für das
Schmiermittel vorgesehen ist, die an den Eingang des
Kühlers (5) angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4244026A DE4244026A1 (de) | 1992-12-24 | 1992-12-24 | Verfahren und Vorrichtung zum Schmieren und ggf. zum Kühlen eines Werkzeuges bei der spanabhebenden Bearbeitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4244026A DE4244026A1 (de) | 1992-12-24 | 1992-12-24 | Verfahren und Vorrichtung zum Schmieren und ggf. zum Kühlen eines Werkzeuges bei der spanabhebenden Bearbeitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4244026A1 true DE4244026A1 (de) | 1994-06-30 |
Family
ID=6476504
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4244026A Withdrawn DE4244026A1 (de) | 1992-12-24 | 1992-12-24 | Verfahren und Vorrichtung zum Schmieren und ggf. zum Kühlen eines Werkzeuges bei der spanabhebenden Bearbeitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4244026A1 (de) |
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- 1992-12-24 DE DE4244026A patent/DE4244026A1/de not_active Withdrawn
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