DE330071C - Verfahren zur Behandlung von Gasen oder Daempfen mit Fluessigkeiten - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Gasen oder Daempfen mit Fluessigkeiten

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DE330071C
DE330071C DE1914330071D DE330071DD DE330071C DE 330071 C DE330071 C DE 330071C DE 1914330071 D DE1914330071 D DE 1914330071D DE 330071D D DE330071D D DE 330071DD DE 330071 C DE330071 C DE 330071C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D47/00Separating dispersed particles from gases, air or vapours by liquid as separating agent
    • B01D47/02Separating dispersed particles from gases, air or vapours by liquid as separating agent by passing the gas or air or vapour over or through a liquid bath

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  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description

  • Verfahren zur Behandlung von Gasen oder Dämpfen mit Flüssigkeiten.
  • Die Erfindung besteht in einem neuen Verfahren zur gegenseitigen Behandlung von Gasen oder Dämpfen mit Flüssigkeiten zum Zweck des Reinigens der Gase oder Dämpfe oder ihres Waschens zur Gewinnung chemischer Produkte o. dgl. In vorteilhafter Weise kann bei der vorstehenden Behandlung gleichzeitig auch das Fördern, Saugen, Verdichten, Kühlen und Sättigen solcher Gase oder Dämpfe sowie das Anreichern der Waschflüssigkeiten vorgenommen werden.
  • Alle bisher bekannten Verfahren beruhen darauf, daß die Flüssigkeiten weitgehend mechanisch zerteilt werden, indem sie mit Hilfe feststehender oder umlaufender Apparate in zahlreiche Flüssigkeitstropfen oder feine Flüssigkeitsschleier aufgelöst oder zerstäubt oder in freiem Fall über Rieselvorrichtungen geleitet oder der Fliehkraftwirkung von Kreiseln oder besonderen Leitvorrichtungen oder der Streuwirkung von Strahldüsen im Gegenstrom oder Gleichstrom ausgesetzt werden.
  • Den diesen Zwecken dienenden feststehenden Apparaten haftet im allgemeinen der Nachteil an, daß sie zur Bewältigung größerer Gasmengen große Abmessungen ihrer Behälter und umfangreiche verwickelte schlecht zugängliche Einbauten ~ zur Bewirkung der Zerteilung erfordern. Die umlaufenden Apparate benötigen im allgemeinen einen großen Kraftverbrauch und dauernde sorgfältige Wartung bei mangelhafter Zugänglichkeit und raschem Verschleiß der Hauptteile.
  • Das die Erfindung bildende neue Verfahren vermeidet die geschilderten Nachteile dadurch, daß zur Zerteilung von Flüssigkeiten und Gasen oder Dämpfen sowie zur innigen Mischung beider'. zwecks gegenseitiger Einwirkung lediglich die von den Lufthydrokompressoren her bekannte einsaugende Wirkung einer in einem Fallrohr nied'erströmenden Flüssigkeit benutzt wird. Das Fallrohr wird hierbei zweckmäßig iii gleicher Weise, wie es bei Hydrokompressoren üblich ist, mit besonders ausgestaltetem ; Saugkopf ausgerüstet.
  • Die Unterschiede des neuen Verfahrens von den bisher gebräuchlichentrerfahren werden am besten durch Hervorhebung nachfolgender Punkte klar gestellt. -I. Bei den' bisher bekannten Strahlsaugern und Mischapparaten wird die unter erheblichem Druck zugeführte Flüssigkeit im Verteiler möglichst in einzelne Flüssigkeitsstrahlen oder Flüssigkeitsschleier aufgelöst, um im Mischraum eine innige Vermischung zu erzielen. Ein eigentlicher Saugkopf ist nicht vorhanden. Die Mischung des Gases mit der Betriebsfiüssigkeit erfolgt, gleichgültig, ob es sich um einen feststehenden oder um einen umlaufenden Verteiler handelt, stets dadurch, daß die Einführung der Flüssigkeit in den gaserfüllten Mischraum stattfindet, aus dem sie dann Teile des Gases mit sich reißt, wodurch dort ein Unterdruck entsteht.
  • Demgegenüber geschieht beim Hydrogasmischer gemäß der Erfindung die Zuführung - der Flüssigkeit zum Fallrohr mit ganz geringem Gefälle. Die Mischung der Gase o'der Dämpfe mit der Flüssigkeit erfolgt erst nach und nach im Fallrohr, hier allerdings auf langem Wege so vollständig und innig, daß auch bei anfänglich voller Klarheit der Betriebsflüssigkeit das Gemisch im Fallrohr ein vollständig milchiges Aussehen erhält. Das den Etündungsgegenstand bildende neue Verfahren ergibt infolge der innigen Mischung der in zahllose Blasen zerteilten Gase oder Dämpfe mit der Waschflüssigkeit eine besonders günstige Wirkung. Beim Erfindungsgegenstand werden im Saugkopf oder in dem diesen ersetzenden Einlauf die Gase oder Dämpfe und nicht die Betriebsflüssiglkeit zerteilt.
  • 2. Die Strahlsauger und auf seinem Prinzip aufgebaute Vorrichtungen zum Mischen von Gasen oder Dämpfen benutzen hohe Betriebswassergeschwindigkeiten, um eine innige Mischung zu erzielen. Die Geschwindigkeitsenergie wird zur Zerteilung und Mischung in weitestgehendem Maße benutzt.
  • Dem gegenüber wird beim Erfindungsgegenstand die Geschwindigkeit im Fallrohr des - Hydyrogasmischers grundsätzlich niedrig gehalten. Die Wassergeschwindigkeit im Fallrohr wird lediglich so hoch gewählt, daß ein Aufsteigen der kleinsten Gas- oder Dampfbläschen vermieden wird. Die größeren Glasblasen werden durch Relativbewegung zur niederströmenden Flüssigkeit feinst zerteilt.
  • 3. Gasmischer. die nach dem Prinzip der Strahlapparate mit Druckffüssigkeit betrieben werden, ergeben nur einen geringen Wirkungsgrad, wenn neben der Flüssigkeitsbehandlung der Gase gleichzeitig eine Förderung der Gase auf höheren Druck stattfindet.
  • Vergleicht man den Arbeitsbetrag, der zur isothermischen Verdichtung der Gase erforderlich ist, mit der von der Druckflüssigkeit geleisteten Arbeit (Flüssigkeitsmenge X Gefällhöhe), so ergibt sich bei den Strahlapparaten der Wirkungsgrad zu 15 bis 0 Prozent. Demgegenüber ist beim Erfindungsgegenstand das Verhältnis der beim isothermischen Verdichtungsprozeß geleisteten Arbeit zur Flüssigkeitsleistung sehr hoch, und es werden Wirkungsgrade bis etwa 75 Prozent erzielt.
  • Das neue Verfahren kann in beliebiger Weise zu den verschiedensten Zwecken, z. B. zum Reinigen staubhaltiger Gase, zur Gewinnung von Metallstaub aus Hüttengasen, zum Reinigen von Gicht- und Generatorgasen, zur Kühlung von Gasen und Dämpfen, zur Absorption von festen, flüssigen oder gasförmigen Bestandteilen aus Gasen, zur Auswaschung von Ammoniak, Schwefelwasserstoffen, Benzol, Teer usw. aus Industriegasen ausgenutzt werden. Auch können nach ihm Flüssigkeiten aller Art mit Gasen behandelt sowie Gase und Dämpfe aller Art mit Flüsgigkeiten gesättigt werden. Es ist für das Verfahren gleichgültig, was für eine Flüssigkeit dazu benutzt oder demselben unterworfen wird, sofern sie nur die dem jeweiligen Zweck entsprechende Temperatur und'Reaktionsfähigkeit besitzt.
  • Neben dem Vorzug der einfachen Bauart und der geringen Anschaffungskosten der zur Durchführung des neuen Verfahrens notwendige Vorrichtungen besitzt es noch den Vorteil, daß es gestattet, mit verhältnismäßig geringem Flüssigkeitsgefälle bzw. Flüssigkeitsdruck bei geringen Betriebskosten und einfacher Wartung eine weitgehende Behandlung großer Gas- oder Dampfmengen mit beliebigen, wenn erforderlich verhältnismäßig sehr geringen, Flüssigkeitsmengen zu erzielen.
  • Dabei ist man gleichzeitig in der Lage, ohne Aufwand weiterer Vorrichtungen die Gase oder Dämpfe von beliebigem niederen Druck oder Unterdruck auf beliebigen höheren Druck zu fördern und damit in den meisten Fällen den besonderen Vorteil isothermischer Verdichtung mit ihren günstigen Wirkungsgraden auszunutzen. Die Wahl der Länge des Fallrohres hängt dann im allgemeinen davon ab, in welchem Maße mit der Flüssigkeitsbeltandlung der Gase gleichzeitig eine Förderung verbunden werden soll. Bei dem guten Verdichtungswirkullgsgrad, den Hydrokompressoren haben, treten hier die Vorteile des neuen Verfahrens ganz besonders hervor, da in sehr vielen Fällen der Technik neben der Reinigung von Gasen oder Dämpfen auch eine Erhöhung oder Verminderung des Druckes hcrbeigeführt: merden muß.
  • In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Vorrichtung dargestellt, die zur Verwirklichung des die Erfindung bildenden Verfahrens benutzt werden können.
  • Fig. 1 zeigt z. B. die einfachste Ausführungsform einer derartigen Vorrichtung zur gegenseitigen Behandlung von Gasen oder Dämpfen mit Flüssigkeiten zwecks Mischens oder Waschens o. dgl. Die Vorrichtung besteht aus einem Saugkopf a, in den durch das Roqlr c Gase oder Dämpfe und durch das Rohr d die Flüssigkeit gelangt, und an den sich das Fallrohr b anschließt. Mit Vorteil kann in den Saugkopf noch eine Wand e mit Düsenrohren f eingebaut werden, um Gase oder Dämpfe unterteilt in den Flüssigkeitstrichter bzw. das Fallrohr b gelangen zu lassen.
  • Fig. 2 zeigt z. B. die Verbindung einer solchen Misch- und Waschvorrichtung mit einer Einrichtung zum Abscheiden und gleichzeitigen Fördern der Gase oder Dämpfe von niederem auf höheren Druck; Es bedeutet wiederum a den Saugkopf mit Rohr c zur Beinführung der Gase oder Dämpfe und Rohr d zur Einführung der Flüssigkeit, b das Fallrohr. Dazu kommt der Abscheider g, in welchem sich die gereinigten, gekühlten oder gesättigten Gase oder Dämpfe von der Flüssigkeit trennen, und aus dem durch das Rohr k die Gase oder Dämpfe abgezogen werden, während die Flüssigkeit durch das Überlaufrohr i abgeleitet wird'.
  • Zum Zwecke der besseren Ausnutzung der Waschflüssigkeit kann man das Flüssigkeitsgefälle auch auf mehrere Fallrohre verteilen, so daß die Flüssigkeit in mehreren Apparaten zur Wirkung kommt und erst dann abströmt, wenn sie für Reinigungszwecke nicht mehr geeignet ist. Eine derartige Anordnung bedingt gleichzeitig eine wesentlich kleinere und günstiger arbeitende Pumpanlage, da eine kleinere Flüssigkeitsmenge, allerdings auf höheren Druck, gefördert werden muß.
  • Das Ausführungsbeispiel Fig. 3 zeigt mehrere solcher Wasch- und Fördereinrichtungen nebeneinander, wobei das Gesamthüssigkeitsgefälle zur Verbesserung des Gesamtgütegrades in mehrere Stufen unterteilt ist, und jedem Saugkopf genau die dem Teilgefälle und dem gesamten Flüssigkeitsgefälle theoretisch entsprechende Gasmenge zugeführt wird. Ein Teil des durch das Zuleitungsrohr ni zuströmenden Gases gelangt durch das Rohr c in den Saugkopf a und wird dort mit der Flüssigkeit, welche durch das Rohr d zuströmt, behandelt. Das Gemisch gelangt in den Abscheider g, aus dem die gasförmigen Bestandteile durch das Rohr k sich entfernen. Die flüssigen Bestandteile gelangen durch das Rohr i in den zweiten Saugkopf a'miit Fallrohr b' und behandeln dort die weitere durch das Rohr c' einströmende Gasmenge, worauf dann das Gemisch in den Abscheider g' gelangt, aus dem sich die gasförmigen Bestandteile durch das Rohr k' entfernen, während die Flüssigkeit durch das Rohr il weitergeleitet wird.
  • Durch Hintereinanderschaltung mehrerer solcher Fallrohre b, b' und Abscheider g, g' kann man ein und dasselbe Rohgas auch mehrfach behandeln, wenn erforderlicll auch mit verschiedenen Waschflüssigkeiten. Es ist aber in vielen Fällen auch möglich, die Gebrauchsflüssigkeit in einem einzigen Kreislauf beliebig weitgehend auszunutzen und so die Intensität der Gas- und Flüssigkeitsbehandlung zu erhöhen und gleichzeitig nach Belieben mehrererGasarten von verschiedenem Druck, Sättigungsgrad, Reinigungsgrad und Temperatur sowie auch mehrere Flüssigkeitsarten von verschiedenem Grad der Anreichelunge abzuziehen und sich so allen Bedürfnissen der Gasindustrie beliebig anzupassen.
  • Letztere Einrichtung ist z.'B. in der Fig. 4 dargestellt. Das Gas gelangt durch das Rohr c in den Saugkopf a und in den Abscheider g, aus dem ein Teil des Gases durch das Rohr k in vorgereinigtem Zustande einer entsprechenden Verwendungsstelle zugeführt werden kann, während der andere Teil durch das Rohr c' in den zweite'n Saugkopf a geleitet wird, aus dem er durch das Fallrohr b' in den Abscheider g' und endlich durch das Rohr k' zu seiner Verwendungsstelle gelangt. l) ie Flüssigkeit durchläuft dabei vorteilhaft die Vorrichtung in einem dem Gas durchfluß entgegengesetzt gerichteten Strom, also im Gegenstrom, dergestalt, daß das vorgereinigte Gas mit der reinsten und aufnahmefähigsten F'lüssigkeit in Berührung kommt und so in möglichst vollkommener Weise nachgereinigt werden kann. Die Flüssigkeit tritt deshalb zunächst durch das Rohr d in den zweiten Saugkopf a', von wo sie durch das Fallrohr b' in den Behälter g' und aus diesem durch das Ralir d' in den Behälter a gelangt, in welchem sie mit dem ungereinigten Gas in Berührung kommt und : durch das Fallrohr b in den Abscheider g fließt. Aus diesem tritt sie dann durch das Rohr i aus. Bei dieser Einrichtung besitzt beispielsweise auch das vorgereinigte Gas einen geringeren Druck als das nachgereinigte, und zwar entspricht sein Druck der Höhe h1, während der Druck des nachgereinigten Feingases der Höhe h entspricht.
  • Das Flüssigkeitsgefälle kann sowohl ein natürliches wie ein künstliches, durch Druck-oder Saugwirkung von Flüssigkeitsförderern erzeugtes, sein. Auch kann eine beliebige Zahl derartiger Einrichtungen mit unterteilter Flüssigkeits- und Gasmenge nebeneinander geschaltet werden.
  • Mit dem neuen Verfahren ist nan l beispielsweise in der Koksofengasindustrie in der Lage, ohne besonderen Gassauger mit Hilfe eines einzigen Apparates und mit besonders geringem Kraftaufwand das Gas aus den Koksöfen zu saugen, beliebig weitgehend zur Gewinnung dereinzelnen Produkte mit entsprechenden Flüssigkeiten zu behandeln und mit beliebigem Druck durch beliebig viele und beliebig angeordnete weitere Abscheider in Gasometer, Nah- oder Fernleitungen usw. zu senden.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : I. Verfahren zur Behandlung von Gasen oder Dämpfen mit Flüssigkeiten und umgekehrt, dadurch gekennzeichnet, daß man behufs inniger Zerteilung, Mischung und Förderung die Gase oder Dämpfe einerseits, die Flüssigkeiten anderseits einem nach Art der Hydrokompressoren ausgestalteten Saugkopf mit daran anschließendem Fallrohr zuführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigkeitsgefälle in zwei oder mehreren hintereinander geschalteten Fallrohren in ebenso viele Stufen unterteilt ist, um den einzelnen Stufen jeweils nur diejenige Gas-oder Dampfmenge zuzufiihren, die dem Teilgefälle der Flüssigkeit und der Flüssiglieitsmenge entspricht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Gasmenge im Gleichstrom oder im Gegenstrom mit der Flüssigkeit durch hintereinander geschaltete Fallrohre und Gasabscheider geleitet wird, um eine beliebig weitgehende gegenseitige Beeinflussung der Gase und Flüssigkeiten sowie den Ab zug verschieden weitgehend behandelter, verdichteter, gesättigter oder gekühlter usw. Gase oder Dämpfe sowie verschieden angereicherter Waschflüssigkeiten zu gestatten.
DE1914330071D 1914-04-17 1914-04-17 Verfahren zur Behandlung von Gasen oder Daempfen mit Fluessigkeiten Expired DE330071C (de)

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