DE10008247A1 - Verfahren und Gaswaschanlage zur Reinigung von Biogas im Hinblick auf verbrennungsschädliche (Spuren-) Bestandteile - Google Patents
Verfahren und Gaswaschanlage zur Reinigung von Biogas im Hinblick auf verbrennungsschädliche (Spuren-) BestandteileInfo
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Abstract
Es handelt sich um ein Verfahren und eine Gaswaschanlage, welche(s) zur Reinigung von Biogas im Hinblick auf verbrennungsschädliche (Spuren-)Bestandteile wie z. B. Siliziumverbindungen Verwendung findet. Dabei wird das Biogas mittels eines (Spuren-)Bestandteile auflösenden Waschfluids, insbesondere Waschöls, gewaschen. Außerdem lässt sich das mit den (Spuren-)Bestandteilen belastete Waschfluid nach ggf. mehrfacher Führung im Kreislauf chemisch umsetzen, vorzugsweise verbrennen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von
Biogas im Hinblick auf verbrennungsschädliche (Spuren-)
Bestandteile wie z. B. Siliziumverbindungen, wonach das
Biogas mittels eines die (Spuren-)Bestandteile auflösenden
Waschfluids, insbes. Waschöls, gewaschen wird.
Gasreinigungsverfahren sind grundsätzlich bekannt.
Vergleichbares gilt für zugehörige Gaswaschanlagen. So
beschreibt die deutsche Patentschrift DE 198 17 596 C1
einen Gaswäscher, welcher nach dem Kreuzstromprinzip
arbeitet. Hier wird auf eine Waschflüssigkeit abgestellt,
die in einen Füllkörperbehälter mit einer Schüttung aus
Füllkörpern eingebracht wird. Diese Füllkörper liegen auf
einem Tragrost auf und füllen den gesamten
Füllkörperbehälter aus.
Über eine Zuführungsbohrung läuft Waschflüssigkeit nach
unten, wobei aufgrund der Verwirbelung mit dem zu
waschenden Gas die Waschflüssigkeit auf den Füllkörpern
verteilt wird. Insgesamt wird hierdurch eine selektive
Abtrennung von Gaskomponenten aus einem Gas oder Gasgemisch
erreicht. Diese selektive Trennung erfolgt durch Lösung
einer oder mehreren Komponenten des Gasgemisches in der
Waschflüssigkeit. Als typische Anwendungsgebiete werden
vorliegend die Adsorbation nitroser Gase in Wasser bei der
Herstellung von Salpetersäure oder auch die Reinigung von
Abluft und Abgasen in der Umwelttechnik angegeben.
Bei Biogas, welches üblicherweise aus der anaeroben
Umsetzung von Klärschlämmen und organischen Abfällen
entsteht, ergibt sich das Problem, dass derartiges Biogas
eine Reihe von (Spuren-)Bestandteilen enthält. Hierzu
gehören insbesondere Schwefelwasserstoff, halogenierte
Kohlenwasserstoffe und Siliziumverbindungen. Besonders die
letztgenannten (Spuren-)Bestandteile haben sich als
überaus nachteilig dann erwiesen, wenn Biogas zum Betrieb
von bspw. Biogasmotoren eingesetzt wird. Ein typisches
Anwendungsgebiet sind sogenannte Blockheizkraftwerke. Diese
greifen beim Betrieb auf modifizierte Verbrennungsmotoren
zurück, in denen die betreffenden Siliziumverbindungen
erhebliche Probleme bei der Verbrennung von Biogas
verursachen können.
So beobachtet man in Abhängigkeit von dem Gehalt an
wasserunlöslichen Siliziumverbindungen (z. B. Siloxanen)
mehr oder minder große Schäden an derartige Verbrennungs-
bzw. Gasmotoren. Typische Ausfallerscheinungen lassen sich
auf den abrasiven Charakter der Siliziumverbindungen
zurückführen. So entstehen beispielsweise Riefen in den
Zylinderwandungen, Schäden im Zylinderkopfbereich durch
Ablagerung von Siliziumkristallen usw.. Derartige Probleme
ziehen erhöhten Wartungs- und Reparaturaufwand (Auswechseln
der Zylinderköpfe, Ventile etc.) nach sich. Auch müssen
Schmierölwechselintervalle für die Biogasmotoren bzw.
Blockheizkraftwerke mit erhöhter Frequenz vorgenommen
werden. Dies alles hat Kostennachteile beim Betrieb
derartiger Kraftwerke bzw. bei der Verbrennung des Biogases
zur Folge. Zum Teil wird sogar die gesamte
Wirtschaftlichkeit derartiger Anlagen in Frage gestellt. -
Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein
Verfahren zur Reinigung von Biogas im Hinblick auf
verbrennungsschädliche (Spuren-)Bestandteile anzugeben,
welches einfach und kostengünstig arbeitet.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein
Verfahren zur Reinigung von Biogas im Hinblick auf
verbrennungsschädliche (Spuren-)Bestandteile, wie z. B.
Siliziumverbindungen, wonach das Biogas mittels eines die
(Spuren-)Bestandteile auflösenden Waschfluids, insbes.
Waschöls, gewaschen wird, und wonach das mit den (Spuren-)
Bestandteilen belastete Waschfluid nach ggf. mehrfacher
Führung im Kreislauf chemisch umgesetzt, insbes. verbrannt,
wird.
Dabei werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
größtenteils Siloxane ausgewaschen. Denn diese haben sich
mit Blick auf das zu verbrennende Biogas als besonders
schädlich erwiesen. Selbstverständlich liegt es im Rahmen
der Erfindung, auch andere (Spuren-)Bestandteile aus dem
Biogas auszuschleusen. Dies erfordert im einfachsten Fall
den Rückgriff auf ein entsprechendes Waschfluid, welches
für das gewünschte Auflösen des auszuwaschenden (Spuren-)
Bestandteiles sorgt. Bei diesen Waschfluids handelt es sich
größtenteils um eine Waschflüssigkeit, insbes. ein Waschöl.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung auch
geeignete Gase oder Gasgemische bzw. Gas-
/Flüssigkeitsgemische zum Einsatz kommen, die für die oben
bereits angesprochene und im Rahmen der Gaswäsche
gewünschte selektive Abtrennung der verbrennungsschädlichen
Gaskomponenten aus dem Biogas bzw. Biogasgemisch sorgen.
Nach bevorzugter Ausführungsform kommt als Waschfluid
Dieselöl bzw. Heizöl zum Einsatz. Hierbei geht die
Erfindung von der Erkenntnis aus, dass sich Siloxane bzw.
verwandte und im Biogas vorkommende Siliziumverbindungen in
Heizöl bzw. Dieselöl besonders gut lösen lassen. Der
Rückgriff auf ein derartiges Waschfluid eröffnet vielfache
Vorteile. So handelt es sich bei einem derartigen
Waschfluid um eine äußerst kostengünstige und
vergleichsweise unbegrenzt zur Verfügung stehende
Flüssigkeit. Darüber hinaus ist eine praktisch weltweite
Verfügbarkeit gegeben, so dass Versorgungsengpässe bei
Rückgriff auf eine derartige Waschflüssigkeit nicht zu
befürchten sind. Schließlich lässt sich Dieselöl bzw.
Heizöl mit den darin gelösten Siloxanen bzw.
Siliziumverbindungen problemlos chemisch umsetzen, nämlich
zumeist verbrennen. Hierbei kann zudem auf bekannte und
erprobte Verfahrensweisen und Anlagen zurückgegriffen
werden, so dass der konstruktive Aufwand und die hiermit
verbundenen Kosten bei der Waschfluidentsorgung minimal
sind. Insbesondere sind komplizierte Aufbereitungs- bzw.
Reinigungsverfahren ausdrücklich nicht erforderlich.
Weiter hat sich im Rahmen der Erfindung als besonders
vorteilhaft erwiesen, das Waschfluid im Vergleich zum
Biogas im Gegenstrom zu führen. Hierdurch wird schon vom
Ansatz her ein besonders intensiver Kontakt zwischen dem
Waschfluid und dem Biogas bzw. Faulgas erreicht. Denn die
Gegenläufigkeit beider Bewegungen sorgt dafür, dass die
Kontaktzeit ein Maximum erreicht, jedenfalls deutlich
größer ist, als wenn sich beide Ströme kreuzen würden, wie
dies in der DE 198 17 596 C1 beschrieben ist.
Damit die Erfindung auf einen schwankenden Biogas-
Volumenstrom flexibel reagieren kann, wird weiter
vorgeschlagen, den Volumenstrom des Waschfluids durch eine
Gaswaschanlage zu regeln. Diese Regelung erfolgt dabei in
Abhängigkeit vom Biogas-Volumenstrom, welcher sich durch
übliche Gasvolumenstrommesser ermitteln lässt.
Ferner wird vorgeschlagen, die Gaswäsche mit vorgegebener
und ggf. einstellbarer Kontaktfläche zwischen dem Biogas
und dem Waschfluid durchzuführen. Diese Kontaktfläche wird
im Rahmen der Erfindung durch eine vom Biogas durchströmte
Austauscheinrichtung, insbes. ein Austauschsieb (Gewebe)
zur Verfügung gestellt. Auf diese Austauscheinrichtung bzw.
das Austauschsieb (Gewebe) wird das Waschfluid aufgebracht,
im einfachsten Fall aufgeträufelt.
Selbstverständlich ist auch ein Besprühen möglich, wobei
üblicherweise eine Waschfluid-Zuführung und eine Biogas-
Zuführung wegen des realisierten Gegenstromprinzips sich
jeweils gegenüberliegend mit Bezug zur Austauscheinrichtung
angeordnet sind. Jedenfalls lässt sich die Kontaktfläche in
Form des Austauschsiebes (Gewebes) einfach dadurch an
wechselnde Gegebenheiten anpassen, dass mehrere
Austauschsiebe (Gewebe) übereinander angeordnet werden und
insgesamt die Austauscheinrichtung bilden.
Dabei kann die Anzahl der Austauschsiebe (Gewebe) flexibel
variiert und an die Erfordernisse angepasst werden. Bei
langer Kontaktzeit und schwerer Löslichkeit des
auszuwaschenden (Spuren-)Bestandteiles im Biogas wird man
auf viele Austauschsiebe (Gewebe) zurückgreifen und
zugleich die Geschwindigkeit des Gasstromes wie des
Fluidstromes möglichst gering einstellen. Reicht dagegen
eine kurze Kontaktzeit aus, können einzelne Austauschsiebe
(Gewebe) entfernt werden und zugleich die jeweiligen Gas-
bzw. Flüssigkeitsvolumenströme erhöht werden. Dann ist
natürlich auch die Behandlungszeit verringert und der
Ausstoß an gereinigtem Biogas vergrößert.
Jedenfalls erlaubt die Erfindung eine Anpassung der ggf.
einstellbaren Kontaktfläche sowie der zumeist vorgegebenen
und optional ebenfalls einstellbaren Kontaktzeit zwischen
dem Biogas und dem Waschfluid.
Wenn es das Lösungsverhalten bzw. die Lösungsfähigkeit des
Waschfluids erlaubt, kann dieses im Rahmen der Erfindung
auch im Kreislauf geführt werden. Ansonsten wird an dieser
Stelle zumeist auf einen Durchlauf zurückgegriffen. Eine
Kreislaufführung des Waschfluids erfordert die Überwachung
der Konzentration an hierin gelösten (Spuren-)
Bestandteilen. Denn mit zunehmender Aufnahme derartiger
(Spuren-)Bestandteile ändert sich auch die
Lösungsfähigkeit des Waschfluids. Dem kann durch
entsprechende Konzentrationsmessungen begegnet werden.
Denn in einem solchen Fall sieht die Erfindung vor, dass
konzentrationsabhängig ein Teil des Waschfluids
ausgetauscht wird. Mit anderen Worten lässt sich bei einer
Kreislaufführung des Waschfluids im Rahmen der Erfindung
immer eine bestimmte Konzentration an im Waschfluid
gelösten (Spuren-)Bestandteilen einstellen, so dass das
Waschfluid in einem Konzentrationsbereich gehalten werden
kann, in welchem eine besonders große Löslichkeit der
(Spuren-)Bestandteile gegeben ist.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Gaswaschanlage,
insbes. ein Kolonnenwäscher, welcher sich zur Durchführung
des beschriebenen Verfahrens besonders eignet. Vorteilhafte
Ausgestaltungen dieser Gaswaschanlage sind im
Patentanspruch 11 beschrieben.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher er
läutert; die einzige Figur zeigt eine Gaswaschanlage in
schematischer Darstellung.
In der Zeichnung ist eine Gaswaschanlage, nach dem
Ausführungsbeispiel ein Kolonnenwäscher 1, gezeigt. Dieser
Kolonnenwäscher 1 ist gasseitig in einer Faul
gaszuführungsleitung zu einem lediglich angedeuteten
Gasmotor 2 angeordnet. In diesem Gasmotor 2, welcher
Bestandteil eines Blockheizkraftwerkes sein kann, wird das
dem dargestellten Kolonnenwäscher 1 zugeführte und hierin
gereinigte Biogas- bzw. Faulgas unter Wärme- und/oder
Stromerzeugung verbrannt. Eingangsseitig des
Kolonnenwäschers 1, d. h. auf seiner Druckseite, findet
sich ein Gasdruckerhöhungsgebläse 3, welches jedoch nicht
zwingend ist. Dieses Gasdruckerhöhungsgebläse 3 kann auch
ausgangsseitig des Kolonnenwäschers 1 vor dem Gasmotor 2
angeordnet sein. Selbstverständlich liegen auch zwei
Gasdruckerhöhungsgebläse 3, einerseits eingangsseitig,
andererseits ausgangsseitig des Kolonnenwäschers 1 im
Rahmen der Erfindung.
Ausgehend von diesem Gasdruckerhöhungsgebläse 3 gelangt das
Biogas über eine Biogaszuführung 4 bzw. Biogas
zuführungsleitung 4 in den Kolonnenwäscher 1. Ausgangs
seitig des Kolonnenwäschers 1 sorgt eine Biogasabführung
bzw. Biogasabführungsleitung 5 für den Transport des
Biogases bzw. Faulgases zum Verbrennungs- bzw. Gasmotor 2.
In den Kolonnenwäscher 1 mündet darüber hinaus noch eine
Waschfluidzuführung bzw. Waschfluidzuführungsleitung 6.
Diese sorgt für das Einbringen des Waschfluids in den
Kolonnenwäscher 1. Nach Durchströmen des Kolonnenwäschers 1
gelangt das Waschfluid über eine Waschfluidabführung bzw.
Waschfluidabführungsleitung 7 aus diesem heraus, wobei im
Rahmen des Ausführungsbeispiels eine Kreislaufführung
realisiert ist. D. h., Waschfluidzuführung 6 und
Waschfluidabführung 7 sind miteinander verbunden und bilden
in Kombination mit dem Kolonnenwäscher 1 einen
geschlossenen Kreislauf.
Das Waschfluid gelangt über die im Kopfbereich des
Kolonnenwäschers 1 angeordnete Zuführung 6 zu einer
Abdeckplatte 8, die mit angedeuteten Perforationen 9
versehen ist. Durch diese Perforationen 9 tropft das
Waschfluid auf eine im mittleren Bereich eines Gehäuses 10
des Kolonnenwäschers 1 angeordnete Austauscheinrichtung 11.
Bei dieser Austauscheinrichtung 11 handelt es sich im
Rahmen des Auführungsbeispiels um mehrere übereinander
angeordnete Austauschsiebe 11a, 11b und 11c, auf welchen
das Waschfluid feinverteilt wird. Diese Austauschsiebe 11a,
11b und 11c können als Drahtgewebe oder Austauschsiebgewebe
ausgeführt sein und lassen sich flexibel in das Gehäuse 10
ein- und ausbauen. Auf diese Weise kann die zur Verfügung
gestellte Austauschfläche beim Kontakt zwischen Biogas und
Waschfluid an wechselnde Gegebenheiten angepasst werden.
Tendenziell empfiehlt sich eine große Austauschfläche, also
eine Vielzahl von Austauschsieben 11a, 11b, 11c, wenn die
Löslichkeit des oder der selektiv aus dem Biogas
abzutrennenden (Spuren-)Bestandteile im eingesetzten
Waschfluid gering ist. Auch eine hohe Konzentration an
(Spuren-)Bestandteilen im zu reinigenden Biogas erfordert
zumeist eine derartige Vergrößerung der Kontaktfläche.
Um hier zuverlässig Auskunft über die Konzentration des
jeweils selektiv abzutrennenden (Spuren-)Bestandteiles im
Biogas zu erhalten, ist eingangsseitig des Kolonnenwäschers
1 in der Biogaszuführung 4 ein Konzentrationssensor 12
vorgesehen. Jedenfalls lässt sich in Abhängigkeit von
entsprechenden Messungen, die in einer an den
Konzentrationssensor 12 angeschlossenen Steuer-/Regelein
richtung 13 ausgewertet werden, die Austauschfläche
variieren. Denkbar ist es hier sogar, dass diese
Austauschfläche automatisch durch zwischen die darge
stellten Austauschsiebe 11a, 11b, 11c eingeschobene
Trennplatten variiert wird. Dieses Einschieben bzw.
Herausziehen der Trennplatten kann mittels der Steuer-
/Regeleinrichtung 13 erfolgen, so dass die Kontaktfläche
nicht nur vorgegeben ist, sondern ggf. eingestellt werden
kann.
Darüber hinaus lässt sich die Austauschfläche dergestalt
variieren, dass die Waschfluidzuführung bzw.
Waschfluidzuführungsleitung 6 in unterschiedlichen Höhen
innerhalb des Kolonnenwäschers 1 angeordnet wird. Dies
empfiehlt sich dann, wenn keine Abdeckplatte 8 mit
angedeuteten Perforationen 9 verwirklicht ist, sondern
vielmehr die Waschfluid-Zuführung 6 direkt für ein Benetzen
der Austauscheinrichtung 11 sorgt. Selbstverständlich ist
es im Rahmen der Erfindung auch denkbar, die Abdeckplatte 8
ggf. unter Veränderung der Perforationen 9 für eine
Variation der Austauschfläche heranzuziehen. Jedenfalls
wird deutlich, dass die beschriebene Gaswäsche mit
vorgegebener und ggf. einstellbarer Kontaktfläche zwischen
dem Biogas und dem Waschfluid durchgeführt werden kann.
Auch die Kontaktzeit zwischen dem Biogas und dem Waschfluid
lässt sich variieren und ggf. unter Rückgriff auf die
Steuer-/Regeleinrichtung 13 einstellen bzw. regeln. Zu
diesem Zweck ist das eingangsseitige Gasdruck
erhöhungsgebläse 3 an die Steuer-/Regeleinrichtung 13 ange
schlossen. Hierdurch lässt sich der Volumenstrom an durch
die Biogaszuführung 4 dem Kolonnenwäscher 1 zugeführten
Biogas variieren.
Auch der Volumenstrom des Waschfluids kann verändert
werden. Hierzu ist in der Waschfluidzuführung 6 ein
regelbarer Durchflussmesser mit Ventil 14 vorgesehen,
welcher für entsprechende Fluidvolumenströme in der
Waschfluidzuführung 6 und damit dem Kolonnenwäscher 1
sorgt. Jedenfalls lassen sich die jeweiligen Volumenströme,
einerseits des Biogases, andererseits des Waschfluids durch
diese Maßnahmen einstellen und vorgeben.
Da das Biogas durch die bodenseitig des Gehäuses 10
angeordnete Biogaszuführung 4 in das Gehäuse 10 eintritt,
während die Waschfluidzuführung 6 kopfseitig vorgesehen
ist, wird insgesamt das bereits beschriebene
Gegenstromprinzip verwirklicht. Mit anderen Worten begegnen
sich der Biogasstrom und der Waschfluidstrom in der
Austauscheinrichtung 11 im Gegenstrom. Dabei ist
unmittelbar ersichtlich, dass sich je nach eingestellter
Fließgeschwindigkeit, einerseits des Waschfluids,
andererseits des Biogases, die Kontaktzeit in der
Austauscheinrichtung 11 verändert. Hierfür sorgt die
Steuer-/Regeleinrichtung 13.
Selbstverständlich hat auch die Ausdehnung der
Austauscheinrichtung 11 in Vertikalrichtung innerhalb des
Gehäuses 10 einen Einfluss auf die Kontaktzeit ebenso wie
die von den Austauschsieben 11a, 11b, 11c zur Verfügung
gestellte Kontaktfläche. Wie bereits ausgeführt, lässt sich
sowohl die vertikale Ausdehnung als auch die angesprochene
Kontaktfläche variieren, eben durch die Zahl der
Austauschsiebe 11a, 11b, 11c, das Ein- bzw. Ausbringen von
nicht dargestellten Trennplatten und schließlich die Wahl
des jeweiligen Austauschsiebes 11a, 11b, 11c mit Blick auf
die zur Verfügung gestellte Siebfläche.
Ferner kann der Volumenstrom des Waschfluids
selbstverständlich an den Biogasvolumenstrom angepasst
werden, der letztlich davon abhängt, wie viel Klärschlamm
bzw. organischer Abfall zur Verfügung steht bzw. im
entsprechenden Zeitraum in Faulgas/Biogas umgesetzt wird.
Dies gewährleistet der Durchflussmesser mit Ventil 14 und
das Druckerhöhungsgebläse 3 in Verbindung mit der Steuer-
/Regeleinrichtung 13.
Damit eine problemlose Kreislaufführung des Waschfluids
durch den Kolonnenwäscher 1 bzw. die Waschfluidzuführung 6
und Waschfluidabführung 7 gelingt, ist noch ein
Konzentrationsmesser 15 in der Waschfluidabführung 7
vorgesehen. In Abhängigkeit von der Löslichkeit des
selektiv abzutrennenden (Spuren-)Bestandteiles im
Waschfluid und der mit Hilfe des Konzentrationsmessers 15
tatsächlich gemessenen Konzentration lässt sich ein Teil
des mit dem betreffenden (Spuren-)Bestandteil belasteten
Waschfluids ausschleusen und durch Zusatzflüssigkeit
ersetzen. Auch diese Maßnahme wird von der Steuer-
/Regeleinrichtung 13 überwacht und geregelt.
Insgesamt ist sichergestellt, dass der im Kolonnenwäscher 1
entstehende Druckverlust des Gasstromes nach Passieren der
Austauscheinrichtung 11 als Strömungswiderstand auf ein
Minimum, regelmäßig weniger als 10 mbar, reduziert ist. Da
als Waschfluid zumeist Heizöl bzw. Dieselöl zum Einsatz
kommt, lässt sich das im Rahmen der Kreislaufführung
ausgetauschte Waschfluid problemlos in einer nicht
dargestellten Kesselanlage verfeuern, so dass
Entsorgungsprobleme schon vom Ansatz her nicht auftreten.
Außerdem kann das eingesetzte Waschfluid hierdurch
zusätzlich zum Biogas- bzw. Verbrennungsmotor 2 zur Wärme-
und/oder Stromerzeugung genutzt werden. Immer wird
gewährleistet, dass eine weitestgehende Auflösung der
selektiv auszuschleusenden (Spuren-)Bestandteile des
Biogases, im Rahmen des Ausführungsbeispieles zumeist
Siloxane, im Waschfluid erfolgt.
Claims (11)
1. Verfahren zur Reinigung von Biogas im Hinblick auf
verbrennungsschädliche (Spuren-)Bestandteile, wie z. B.
Siliziumverbindungen, wonach das Biogas mittels eines die
Spurenbestandteile auflösenden Waschfluids, insbes.
Waschöls, gewaschen wird, und wonach das mit den (Spuren-)
Bestandteilen belastete Waschfluid nach ggf. mehrfacher
Führung im Kreislauf chemisch umgesetzt, insbes. verbrannt,
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
größtenteils Siloxane ausgewaschen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass als Waschfluid Dieselöl bzw. Heizöl
zum Einsatz kommt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass das Waschfluid im Vergleich zum Biogas
im Gegenstrom geführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass der Volumenstrom des Waschfluids
geregelt wird, und zwar in Abhängigkeit vom Biogas-
Volumenstrom.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Gaswäsche mit vorgegebener und
ggf. einstellbarer Kontaktfläche zwischen dem Biogas und
dem Waschfluid durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Gaswäsche mit vorgegebener und
ggf. einstellbarer Kontaktzeit zwischen dem Biogas und dem
Waschfluid vorgenommen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass das Waschfluid im Durch- oder
Kreislauf geführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
bei einer Kreislaufführung des Waschfluids die
Konzentration an hierin gelösten (Spuren-)Bestandteilen
überwacht und konzentrationsabhängig ein Teil des
Waschfluids ausgeschleust wird.
10. Gaswaschanlage, insbes. Kolonnenwäsche (1), zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
9, mit
- - einer Biogaszuführung (4) und
- - einer Waschfluidzuführung (5),
11. Gaswaschanlage nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Austauscheinrichtung (11) als
Strömungswiderstand im Biogasstrom einen Druckverlust von
weniger als 10 mbar bewirkt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000108247 DE10008247A1 (de) | 2000-02-23 | 2000-02-23 | Verfahren und Gaswaschanlage zur Reinigung von Biogas im Hinblick auf verbrennungsschädliche (Spuren-) Bestandteile |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000108247 DE10008247A1 (de) | 2000-02-23 | 2000-02-23 | Verfahren und Gaswaschanlage zur Reinigung von Biogas im Hinblick auf verbrennungsschädliche (Spuren-) Bestandteile |
Publications (1)
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ID=7631967
Family Applications (1)
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DE2000108247 Withdrawn DE10008247A1 (de) | 2000-02-23 | 2000-02-23 | Verfahren und Gaswaschanlage zur Reinigung von Biogas im Hinblick auf verbrennungsschädliche (Spuren-) Bestandteile |
Country Status (1)
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---|---|
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