DE10007451A1 - Montageträgersystem - Google Patents
MontageträgersystemInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Montageträgersystem zur Befestigung eines Fertigbauteils an einem Gebäudeteil mit einem fertigbauteilseitigen Anschlusselement sowie einer gebäudeteilseitigen Aufnahmevorrichtung. Das Anschlusselement bildet an seinem aus dem Fertigbauteil vorragenden Abschnitt ein in Vertikalrichtung biegesteifes Kragelement, das in die Aufnahmevorrichtung einsteckbar ist. Die Aufnahmevorrichtung hat zur Übertragung der entstehenden Biegekräfte in das Gebäudeteil als Druckkräfte zumindest im vorderen Stirnkantenbereich des Gebäudeteils eine untere Druckauflage und zumindest im hinteren Innenbereich des Gebäudeteils eine obere Druckauflage.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Montageträgersystem
für freitragende Plattformen beispielsweise
Betonkragplatten als Fertigbauteile gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Montageträgersysteme dieser Gattung dienen im wesentlichen
zum Einbau beispielsweise von Betonplattformen aus
vorgefertigten Betonkragplatten durch stirnseitiges
Anschließen der Betonkragplatten unmittelbar an den Decken
und/oder Wänden eines Gebäudes. Derartige Fertigbauteile
können natürlich auch beispielsweise Fertigtreppen
insbesondere Fertigbetontreppen im Außenbereich oder auch
Feuerleitern sein, die durch die gattungsgemäßen
Montageträgersysteme montierbar sind.
Aus dem Stand der Technik beispielsweise gemäß dem Prospekt
"MEA-ISOTRÄGER-SYSTEM IT" der Erfinderin selbst, ist ein
Montageträger dieser Gattung bekannt.
Dieser Montageträger hat ein Oberteil bestehend aus einer
zentralen Verbindungsstange vorzugsweise aus Stahl, an
deren beiden Enden jeweils zwei ca. 70 cm lange
Zugankerstäbe parallel zueinander und in einer Richtung zur
Verbindungsstange ausgerichtet, angeschweißt oder
angeschraubt sind. Des weiteren hat der Montageträger ein
Unterteil bestehend aus einem Druckstab ebenfalls aus Stahl
ausgebildet, an dessen beiden Enden Druckaufnahmeplatten
angeschweißt sind. Der Druckstab ist dabei an zwei längs
beabstandeten Stellen leicht nach oben geknickt, wodurch
zwei äußere, schräg in Richtung zum Oberteil verlaufende
Stangenabschnitte sowie ein zentraler, parallel zum
Oberteil ausgerichteter Stangenabschnitt entsteht. Das
Unterteil sowie das Oberteil des bekannten Montageträgers
sind durch Querstäbe miteinander verbunden, die an der
zentralen Verbindungsstange des Oberteils sowie dem
zentralen Stangenabschnitt des Unterteils angeschweißt
sind.
Ferner ist eine Art Manschette oder Käfig aus Kunststoff
vorgesehen, die sich senkrecht zu den Zugstäben und der
Druckstange des Ober- und Unterteils erstreckt und dabei
den zentralen Stangenabschnitt sowie die zentrale
Verbindungsstange miteinander verbindet. Diese Manschette
ist im wesentlichen ein rechteckiger Körper, der an seinen
Seiten jeweils eine Aufnahme bzw. einen Anschluss für eine
Wärme- und/oder Schalldämmplatte beispielsweise aus
Styropor ausbildet.
Für den Einbau beispielsweise eines Balkon-Fertigelements
wird bei der Herstellung einer als Balkonplattform
dienenden Betonkragplatte eine Anzahl der vorstehend
beschriebenen Montageträger in den Beton eingegossen,
derart, dass die Zugankerstäbe sowie der eine
Druckstangenabschnitt samt zugehöriger Druckaufnahmeplatte
an einer Seite des Ober- und Unterteils beim Gießen des
Betonfertigbauteils in den Beton eingebetet werden. Nach
Fertigstellung der Betonplattform schließt die Seitenkante
der Manschette an einer Stirnseite der Betonkragplatte
bündig ab, wobei die Zugankerstäbe sowie der andere
Druckstangenabschnitt an der anderen Seite des Ober- und
Unterteils über diese Stirnseite der Betonkragplatte frei
vorragen.
Diese fertig gegossene Betonkragplatte wird nunmehr vor Ort
d. h. auf der Baustelle am Gebäude montiert, indem die
Platte an die Wand oder die Stirnseite der teilweise
fertigen Betondecke angesetzt und anschließend mittels
eines Gerüsts abgestützt und justiert wird. Für die frei
vorragenden Zug und Druckstäbe der einzelnen Montageträger
wurden bereits vorab Ausnehmungen oder Schächte in der
Decke bzw. der Wand des Gebäudes ausgebildet, in welchen
die Zug- und Druckstäbe während des vorstehend genannten
Justiervorgangs platziert werden. Anschließend werden diese
Ausnehmungen ebenfalls mit Beton ausgegossen, um nach
Aushärten des Betons eine feste Verbindung zwischen den
Zugstäben und Druckstäben sowie der Decke oder Wand
herzustellen.
Aus der vorstehenden Beschreibung ist es ersichtlich, dass
die vor Ort Montage des Beton-Fertigbauteils, d. h. der
Betonkragplatte mit den teilweise vorragenden
Montageträgern eine hohe Präzision bei der Justierung der
Betonkragplatte erfordert, die nur über einen größeren
Arbeitsaufwand sowie eine komplizierte Abstützung durch ein
externes Gerüst möglich ist. Darüber hinaus muss bei der
Montage in jedem Fall das Aushärten des Betons, welcher in
die decken- oder wandseitigen Ausnehmungen eingegossen
wird, abgewartet werden, bis das Gerüst entfernt werden
kann. Es ist klar, dass diese Vorgehensweise die Bauzeit
nicht nur verlängert, da das Gerüst weitere Arbeiten am
Gebäude behindert, sondern auch die Baukosten insgesamt in
die Höhe treibt.
Zur Lösung dieses Problems existieren neuartige
Montageträgersysteme aus zwei Teilen, nämlich einem
fertigbauteilseitigen Anschlusselement sowie einer hiervon
räumlich getrennten gebäudeteilseitigen
Aufnahmevorrichtung, die jeweils in dem Fertigbauteil bzw.
dem Gebäudeteil fest verankert sind. Ein derartiges
Montageträgersystem ist beispielsweise in der DE-OS 195 01 277 A1
offenbart.
Für ein Montieren des Fertigbauteils am Gebäude vor Ort
muss das Fertigbauteil lediglich bezüglich der
gebäudeteilseitigen Aufnahmevorrichtungen in Position
gebracht werden. Anschließend werden die Anschlusselemente
mit den Aufnahmevorrichtungen in Eingriff gebracht, wodurch
das Fertigbauteil am Gebäude endmontiert wird.
Vorzugsweise hat das Anschlusselement hierfür einen Zugstab
sowie einen Druckbolzen, wohingegen das Anschlusselement am
Gebäude eine Zugstabaufnahmevorrichtung sowie eine
stirnseitig angebrachte Druckplatte aufweist.
Während der Montage wird der Zugstab in die
Druckstabaufnahmevorrichtung eingeführt und durch Schrauben
oder Bolzen verbolzt. Dabei legt sich automatisch der
Druckbolzen an die stirnseitige Druckaufnahmeplatte des
Gebäudes an, wobei durch geeignete Unterlegscheiben am
Druckbolzen die Winkelposition des Fertigbauteils bezüglich
der Gebäudedecke justiert wird.
Obgleich dieses Montageträgersystem den Einbauvorgang vor
Ort wesentlich vereinfacht, müssen dennoch eine Mehrzahl
von Einbauschritten durchlaufen werden, wobei insbesondere
das Verankern des Montageträgersystems im Fertigbauteil
immer noch kompliziert ist.
Angesichts dieses Stands der Technik ist es Aufgabe der
Erfindung, ein Montageträgersystem dieser Gattung zu
schaffen, wodurch eine vereinfachte und kostengünstige
Montage eines Beton-Fertigbauteils ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Montageträgersystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst.
Die Erfindung besteht demzufolge darin, zumindest den aus
dem Fertigbauteil vorragenden Endabschnitt des
Anschlusselements mit einem in Vertikalrichtung
biegesteifen Kragelement zu versehen oder auszubilden,
welches in die Aufnahmevorrichtung einsteckbar ist. Die
Aufnahmevorrichtung hat hierfür zumindest im vorderen
Stirnkantenbereich des Gebäudeteils eine untere
Druckauflagefläche und zumindest im hinteren Innenbereich
des Gebäudeteils eine obere Druckauflagefläche. Nach
Einschieben des in Vertikalrichtung biegesteifen
Kragelements in die Aufnahmevorrichtung wird dieses durch
die Belastung der Betonkragplatte zwischen den vorderen
unteren und hinteren oberen Druckauflageflächen eingespannt
und durch die hierdurch entstehende Reibschlussverbindung
gegen ein Herausrutschen gesichert.
Das erfindungsgemäße Montageträgersystem vermeidet somit
die bisher notwendige Anordnung einer
Druckaufnahmevorrichtung und reduziert somit die
Montageschritte vor Ort auf ein einfaches Einstecken des
Kragelements in die gebäudeseitige Aufnahmevorrichtung.
Um ein Herausrutschen des biegesteifen Kragelements aus der
Aufnahmevorrichtung sicher zu verhindern, kann das
Kragelement zusätzlich in der Aufnahmevorrichtung gemäß
Anspruch 3 verrastet werden.
Des weiteren kann gemäß Anspruch 4 eine Justiervorrichtung
an der gebäudeseitigen Aufnahmevorrichtung für eine
Neigungs- und/oder Höhenverstellung des Fertigbauteils
bezüglich des Gebäudeteils vorgesehen sein. Es hat sich
dabei als vorteilhaft erwiesen, dass die Justiervorrichtung
gemäß Anspruch 5 im Bereich der oberen hinteren
Druckauflagefläche angeordnet ist bzw. die
Druckauflagefläche selbst bildet. Die untere
Druckauflagefläche kann zu einem Vertikalvorsprung
ausgebildet sein, um welchen das Kragelement bei einer
entsprechenden Betätigung der Justiervorrichtung in
Höhenrichtung verschwenkt. Dieser Vertikalvorsprung kann
gemäß Anspruch 11 gleichzeitig ein Rastelement für ein
Verrasten des biegesteifen Kragelements in der
Aufnahmevorrichtung bilden, welche in eine entsprechende
Ausnehmung oder ein Rücksprung an einer unteren Kante des
Kragelements einklingt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
dabei Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die begleitenden
Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines Montageträgersystems
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf zwei längs eines
Fertigbauteils angeordnete Montageträgersysteme und
Fig. 3 eine Querschnittsansicht des
Montageträgersystems gemäß Fig. 1.
Gemäß der Fig. 1 umfasst das Montageträgersystem nach dem
bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ein
fertigbauteilseitiges Anschlusselement 10 sowie eine
gebäudeteilseitige Aufnahmevorrichtung 20, welche als ein
zum Anschlusselement 10 externes Bauteil ausgebildet ist.
Das Anschlusselement 10 besteht im wesentlichen aus einem
Zugstab 1, einem Druckstab 2 sowie einer eine Querkraft
aufnehmend Verstrebung 3, welche den Zugstab 1 sowie den im
Höhenabstand sowie parallel zum Zugstab 1 angeordneten
Druckstab 2 verbindet.
Der Zug- und Druckstab 1, 2 bildet jeweils an einem
Endabschnitt (linkes Ende gemäß Fig. 1) eine Verankerung,
welche in das Fertigbauteil F eingießbar ist. Im Bereich
der Querkraft aufnehmenden Verstrebung 3 ist eine
Manschette 4 angeordnet, welche vertikal zu dem Zug- und
Druckstab 1, 2 verläuft, und welche vom Zug- und Druckstab
1, 2 sowie von der Querverstrebung 3 positioniert wird. An
den vorragenden Enden des Zug- und Druckstabes 1, 2 ist ein
schwertförmiges Plattenbauteil 5 in vertikaler Ausrichtung
an dessen Ober- und Unterkante angeschweißt. Dieses Plat
tenbauteil 5 bildet eine Schubplatte zur Aufnahme von
Biege- und Vertikalkräften. Das Plattenbauteil 5 weist
hierfür in seiner Seitenansicht gemäss Fig. 1 eine im
wesentlichen Parallelogramm artige Gestalt auf, wobei diese
Ausführung natürlich nicht auf Parallelogrammform be
schränkt ist, sondern auch z. B. rechtwinklig sein kann und
überragt den Druck- und Zugstab 1, 2 in deren Längsrich
tung.
Die Aufnahmevorrichtung 20 auf der Gebäudeteilseite besteht
vorliegend aus vier Zugankerstäben 6, 6'; 7, 7', welche an
ihren einen Endabschnitten (rechtes Ende) eine
beispielsweise in einer Betondecke eines Gebäudes G
einbetonierbare Verankerung ausbilden. Jeder Zugankerstab
6, 6'; 7, 7' hat dabei an seinem anderen Ende eine ca. 90°-
Abwinklung 8, 8'; 9, 9' mit einem vorbestimmten Radius.
Wie aus der Fig. 2 zu entnehmen ist, sind jeweils zwei
Zugankerstäbe 6, 6'; 7, 2' paarweise über jeweils eine
Druckauflageplatte 11, 12 im Abstand zueinander miteinander
verbunden. Hierfür weist jede in Draufsicht rechtwinklige
Druckauflageplatte 11, 12 zwei Durchgangsbohrungen auf, in
die die Zugankerstäbe 6, 6'; 7, 7' im Endbereich ihrer
jeweiligen Abwinklungen 8, 8'; 9, 9' eingesteckt und darin
verschweißt sind. Die Druckauflageplatten 11, 12 bzw. deren
Auflageflächen sind somit parallel zu den Zugankerstäben 6,
6'; 7, 7' in horizontaler Richtung ausgerichtet.
Gemäß der Fig. 1 ist die Aufnahmevorrichtung 20 derart
ausgebildet, dass die zwei, mittels der beiden
Druckauflageplatten 11, 12 jeweils gekoppelten
Zugankerstabpaare im Höhenabstand zueinander und längs
versetzt sowie seitenverkehrt zueinander angeordnet sind.
D. h., dass das obere Zugankerstabpaar 6, 6' derart
angeordnet ist, dass sich die Abwinklungen 8, 8' der beiden
Zugankerstäbe 6, 6' nach unten erstrecken, wodurch sich die
daran angeschweißte Druckauflageplatte 11 in einem unteren
Bereich der Aufnahmevorrichtung 20 anordnet. Im Gegensatz
hierzu ist das andere Zugankerstabpaar 7, 7' in die
entgegengesetzte Richtung angeordnet, derart dass die
Abwinklungen 9, 9' der beiden Zugankerstäbe 7, 7' sich im
wesentlichen senkrecht nach oben erstrecken, wodurch sich
die daran angeschweißte Druckauflageplatte 12 in einem
oberen Bereich der Aufnahmevorrichtung 20 anordnet. Die
untere Druckauflageplatte 11 und die obere
Druckauflageplatte 12 sind dabei zusätzlich längs der
Zugankerstäbe 6, 6'; 7, 7' versetzt, derart, dass sich die
untere Zugauflageplatte 11 in Richtung Stirnseite des
Gebäudeteils G, vorliegend der Betondecke, vor der oberen
Druckauflageplatte 12 anordnet. Auf diese Weise können
Biegekräfte als zwei gegensätzlich ausgerichtete
Druckkräfte in die Abwinklungen 8, 8'; 9, 9' der beiden
Zugankerstabpaare 6, 6'; 7, 7' eingeleitet und durch den
vorbestimmten Radius der Abwinklungen als horizontale
Zugkräfte in den Zugankerstäben 6, 6'; 7, 7' in das
Gebäudeteil G übertragen werden.
Wie ferner aus der Fig. 1 und Fig. 3 zu entnehmen ist,
ist zumindest in der hinteren oberen Druckauflageplatte 12
im wesentlichen mittig zwischen den beiden daran
angeschweißten Zugankerstäben 6, 6' eine Gewindebohrung
ausgebildet, in die eine Justierschraube 13 eingedreht ist.
An der unteren, vorderen Druckauflageplatte 11 ist zwischen
den beiden daran angeschweißten Zugankerstäben 7, 7' eine
zusätzliche Platte 14 angeschweißt, welche eine
Vorsprungsauflage bildet.
Zur Montage des Fertigbauteils F mittels des
erfindungsgemäßen Montageträgersystems wird folgendes
angeführt:
Bei der Herstellung des Fertigbauteils F, vorzugsweise eine
Betonkragplatte wird in einer Verschalung entsprechend
geformte Bewehrungskörbe eingesetzt, an welche in einem
vorbestimmten Abstand zueinander längs der zukünftigen
Stirnseite des Fertigbauteils F eine Anzahl von
Montageträgersystemen, d. h. eine Anzahl von
Anschlusselementen 10 befestigt werden. Hierfür werden die
Zug- und Druckstäbe 1, 2 jedes Anschlusselements 10 mit den
dahinter sich befindlichen Bewehrungskörben verschweißt
oder verdrahtet. Anschließend wird die Verschalung mit
Beton ausgegossen, wodurch sich die Zug- und Druckstäbe 1,
2 innerhalb des Fertigbauteils F fest verankern. Nach
Ausschalen des Fertigbauteils F schließt die Manschette 4
sowie die daran befestigten Trittschall- und
Wärmedämmplatten bündig an der einen Stirnseite des
Fertigbauteils F ab, während die freien Endabschnitte der
Zug- und Druckstäbe 1, 2 sowie die in Verlängerung daran
angeschweißte Schubplatte 5 aus dem Fertigbauteil F, bzw.
den einzelnen Manschetten 4 vorragen.
Während der Fertigstellung des Gebäudeteils G, vorzugsweise
der Betondecke wird diese an einer Stirnseite mit einer
Anzahl von Ausnehmungen oder Schächten 15 ausgebildet, die
um das gleiche Maß wie die Anschlusselemente 10 am
Fertigbauteil F voneinander beabstandet sind. Vorzugsweise
können die Schächte durch Metallkästen verschalt sein.
Dabei sind die vier Zugankerstäbe 6, 6'; 7, 7' in der
vorstehend beschriebenen Weise, d. h. entgegengesetzt
zueinander sowie in Längsrichtung gegeneinander verschoben
an den Bewehrungskörben (nicht weiter gezeigt) der
Betondecke verankert. Bei der Fertigung der Betondecke
werden dabei die Zugankerstäbe 6, 6'; 7, 7' im Beton
eingegossen, wobei die Abwinklungen 8, 8'; 9, 9' der
Zugankerstabpaare , 6'; 7, 7' beidseits der einzelnen
freibleibenden Schächte 15 innerhalb des Betons zu liegen
kommen.
Wie insbesondere aus der Fig. 1 zu entnehmen ist, wird
dabei zumindest die vordere untere Druckauflageplatte 11 im
Beton der Betondecke eingegossen, derart, dass diese bzw.
die daran angeschweißte, die Vorsprungsauflage ausbildende
Platte 14 in den jeweiligen Schacht 15 nach oben vorragt.
Des weiteren ist am stirnseitigen Bereich jedes Schachts 15
eine bodenseitige Ausnehmung 16 ausgebildet, um den
Abmessungen des Anschlusselements 10, insbesondere dem in
Höhenrichtung vortretenden Druckstab 2 des
Anschlusselements 10 Platz zu bieten.
Für die Montage des Fertigbauteils F an dem Gebäudeteil G
vor Ort wird das Fertigbauteil F lediglich im Bereich der
vorderen Stirnseite der Betondecke positioniert, derart
dass sich die Anschlusselemente 10 gegenüber den jeweiligen
Aufnahmevorrichtungen 20 anordnen. Anschließend wird das
Fertigbauteil in Horizontalrichtung verschoben, wobei sich
die schwertartigen Schubplatten 5 in die
Aufnahmevorrichtungen 20, d. h. zwischen den vorderen
unteren sowie den hinteren oberen Druckaufnahmeplatten 11,
12 sowie den vier Zugankerstäben 6, 6'; 7, 7 einschieben,
solange, bis die schwertartigen Schubplatten 5 an der
hinteren Wandung der Schächte 15 anschlagen bzw. ein
vorbestimmter Abstand zwischen den Manschetten 4 und der
vorderen Stirnseite der Betondecke erzielt ist.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass insbesondere
bei Fertigdecken eine Mehrzahl von einzelnen Deckenplatten
nebeneinander gelegt werden, wobei die Verlegegenauigkeit
nicht ausreicht, um beispielsweise eine stoßfreie
Deckenstirnkante zu gewährleisten. Es ergeben sich also
Stossfugen oder Absätze, die durch das einfache Einstecken
der Anschlusselemente in die Aufnahmevorrichtungen
ausgeglichen werden können. Auch Ungleichmäßigkeiten in den
einzelnen Zwischenabständen benachbarter Anschlusselemente
und/oder Aufnahmevorrichtungen haben keine Auswirkung, da
die Einstecköffnung sprich der Schacht jeder
Aufnahmevorrichtung breiter ist als das einzusteckende
schwertartige Plattenbauteil, so dass auch hier
Bewegungsspielraum verbleibt.
Nach dem Einsteckvorgang werden die Justierschrauben 13 an
den oberen hinteren Druckauflageplatten 12 jeder
Aufnahmevorrichtung 20 betätigt, wodurch sich die
Justierschrauben 13 an den oberen Kanten jeder Schubplatte
5 anlegen und eine Druckkraft auf dieser ausüben. Wird die
Justierschraube 13 jeder Aufnahmevorrichtung 20 weiter
eingedreht, schwenkt die jeweilige Schubplatte 5 um die
vordere untere Druckauflageplatte 11 bzw. die darauf
angeschweißte Vorsprungsplatte 14, wodurch das
Fertigbauteil F ebenfalls mitverschwenkt wird. Auf diese
Weise kann die Lage- und Winkelbeziehung des Fertigbauteils
F bezüglich der Gebäudedecke justiert werden.
Durch die Auflagekräfte auf die vordere untere sowie die
hintere obere Druckauflageplatten 11, 12 bzw. die vordere
untere Vorsprungsplatte 14 sowie die hintere obere
Justierschraube 13 entstehen erhebliche Reibungskräfte
aufgrund des Gewichts des Fertigbauteils F sowie der
vorliegenden Hebelarmverhältnisse, die so groß sind, dass
ein Herausrutschen des Fertigbauteils F bzw. der
schwertartigen Schubplatten 5 aus den Aufnahmevorrichtungen
20 nicht mehr möglich ist. Um zusätzlich ein Herausrutschen
zu verhindern, kann die schwertartige Schubplatte 5 im
Bereich der vorderen unteren Druckauflageplatte 11 und/oder
im Bereich der hinteren oberen Druckauflageplatte 12 an der
Unter- und/oder Oberkante eingekerbt sein, wobei in diese
Einkerbungen die vordere untere Vorsprungsplatte 14
und/oder hintere obere Justierschraube 13 eingreifen und
damit die Schubplatte 5 verrasten.
Nachdem auf diese Weise das Fertigbauteil F bezüglich der
Gebäudedecke justiert und arretiert ist, wird der Abstand
bzw. die Fuge zwischen den Stirnseiten des Fertigbauteils F
sowie der Betonplatte einschließlich der Schächte 15 mit
Beton ausgegossen, wodurch die Montage beendet ist.
Auch hier sei auf den folgenden Umstand hingewiesen.
Während des Justiervorgangs lagert die gesamte Last des
Fertigbauteils als Biege- bzw. Schublast auf dem
schwertartigen Plattenbauteil, welches folglich eine
Materialdicke aufweisen muss, die ein Ausbeulen
ausschließt. Sobald jedoch die Schächte mit Vergussmörtel
ausgefüllt sind und der Mörtel ausgehärtet ist, stützt
dieser das Plattenbauteil seitlich ab, so dass ein
Ausbeulen nicht mehr möglich ist.
Die Erfindung betrifft ein Montageträgersystem zur
Befestigung eines Fertigbauteils F an einem Gebäudeteil G
mit einem fertigbauteilseitigen Anschlusselement 10 sowie
einer gebäudeteilseitigen Aufnahmevorrichtung 20. Das
Anschlusselement 10 bildet an seinem aus dem Fertigbauteil
F vorragenden Abschnitt ein in Vertikalrichtung
biegesteifes Kragelement 5, das in die Aufnahmevorrichtung
20 einsteckbar ist. Die Aufnahmevorrichtung 20 hat zur
Übertragung der entstehenden Biegekräfte in das Gebäudeteil
G als Druckkräfte zumindest im vorderen Stirnkantenbereich
des Gebäudeteils G eine untere Druckauflage 11 und
zumindest im hinteren Innenbereich des Gebäudeteils G eine
obere Druckauflage 12.
Claims (13)
1. Montageträgersystem zur Befestigung eines Fertigbauteils
(F), insbesondere einer Betonkragplatte, an einem Gebäudeteil
(G) mit folgenden Teilen,
ein fertigbauteilseitiges Anschlusselement (10), das an seinem einen Endabschnitt fest im oder am Fertigbauteil (F) fixierbar ist, um an seinem anderen Endabschnitt von einer Stirnseite des Fertigbauteils (F) vorzuragen, sowie
eine gebäudeteilseitige Aufnahmevorrichtung (20), die in dem Gebäudeteil (G) zumindest abschnittsweise verankerbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der vorragende Endabschnitt des Anschlusselements (10) ein in Vertikalrichtung biegesteifes Kragelement (5) ist, das in die Aufnahmevorrichtung (20) einsteckbar ist, welche hierfür zumindest im vorderen Stirnkantenbereich des Gebäudeteils (G) eine untere Druckauflage (11) und zumindest im hinteren Innenbereich des Gebäudeteils (G) eine obere Druckauflage (12) bildet.
ein fertigbauteilseitiges Anschlusselement (10), das an seinem einen Endabschnitt fest im oder am Fertigbauteil (F) fixierbar ist, um an seinem anderen Endabschnitt von einer Stirnseite des Fertigbauteils (F) vorzuragen, sowie
eine gebäudeteilseitige Aufnahmevorrichtung (20), die in dem Gebäudeteil (G) zumindest abschnittsweise verankerbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der vorragende Endabschnitt des Anschlusselements (10) ein in Vertikalrichtung biegesteifes Kragelement (5) ist, das in die Aufnahmevorrichtung (20) einsteckbar ist, welche hierfür zumindest im vorderen Stirnkantenbereich des Gebäudeteils (G) eine untere Druckauflage (11) und zumindest im hinteren Innenbereich des Gebäudeteils (G) eine obere Druckauflage (12) bildet.
2. Montageträgersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahmevorrichtung (20) eine Einstecköffnung an einer
dem Fertigbauteil (F) zugewandten Stirnseite des Gebäudeteils
(G) bildet.
3. Montageträgersystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kragelement (5) in der Aufnahmevorrichtung (20)
verrastbar ist.
4. Montageträgersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Justiervorrichtung (13) zur Neigungs- und/oder
Höhenjustierung des Fertigbauteils (F) bezüglich des
Gebäudeteils (G).
5. Montageträgersystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Justiervorrichtung (13) in der Aufnahmevorrichtung
(20) integriert ist und im Bereich der oberen Druckauflage (12)
auf das Kragelement (5) einwirkt.
6. Montageträgersystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Druckauflage (11) einen Vertikalvorsprung (14)
bildet, wodurch das Kragelement (5) bei Betätigung der
Justiervorrichtung (13) um den Vertikalvorsprung (14) in
Höhenrichtung verschwenkbar ist.
7. Montageträgersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das biegesteife Kragelement (5) eine Schubplatte ist.
8. Montageträgersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das biegesteife Kragelement (5) ein Gittertragwerk ist.
9. Montageträgersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das biegesteife Kragelement (5) ein Träger mit T-, H-,
oder einem geschlossenen Querschnittsprofil ist.
10. Montageträgersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Anschlusselement (10) an seinem einen Endabschnitt
zumindest einen Zug- und Druckstab (1, 2) hat, die im
Höhenabstand zueinander in dem Fertigbauteil (F) verankerbar
sind und an ihren aus dem Fertigbauteil (F) vorragenden Enden
an dem Kragelement (5) vorzugsweise durch Schweißen fixiert
sind.
11. Montageträgersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kragelement (5) an seiner unteren und/oder oberen
Kante eine Ausnehmung hat, in die ein Rastelement (14) der
Aufnahmevorrichtung (10) einrastbar ist.
12. Montageträgersystem nach Anspruch 11 in Verbindung mit
Anspruch 3 und 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rastelement (14) von der unteren Druckauflage (11)
gebildet ist.
13. Montageträgersystem nach Anspruch 10,
gekennzeichnet durch
eine eine Querkraft aufnehmende Verstrebung (3), welche
den zumindest einen Zug- und Druckstab (1, 2) miteinander
verbindet.
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