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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung von elektrischen Komponenten,
insbesondere Steuergeräten,
Steckverbindern, Sensoren und Leitungen, in einem Fahrzeug unter
Verwendung vorhandener Freiräume
im Bereich der Fahrgastzelle.
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Elektronische
Geräte,
wie TV-Tuner, Telematik-Steuergerät, Interface-Telefonbox und
Verstärker, werden üblicherweise
im Kofferraum eines Personenkraftwagens untergebracht. Um die in
der Fahrgastzelle angeordneten Endgeräte mit diesen verbinden zu
können,
sind demzufolge zur Fahrzeugzelle führende Leitungen, entsprechende
Leitungsdurchführungen
und abgedichtete Steckverbindungen erforderlich.
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Es
ist bekannt, in der Fahrgastzelle vorhandene Freiräume zur
Unterbringung von Fahrzeugzubehör,
Ausstattungsteilen und Stelleinrichtungen zu nutzen, insbesondere
den unter einem Fahrzeugsitz gegebenen Freiraum. So ist in der
DE 30 27 007 C2 eine
Vorrichtung zur Verstauung von Notfallausrüstungsgegenständen, wie
z. B. Warndreieck, Warnlampe oder Verbandskasten, unter dem Sitz
eines Kraftfahrzeugs, vorzugsweise eines Lastkraftwagens, beschrieben.
Jedem dort zu verstauenden Gegenstand ist ein diesem und der freien
Tiefe des Vorratsraumes quer zur Fahrzeuglängsachse angepaßter Köcher vorgesehen,
der zwischen einer Abschlußwand
zur Fahrzeugmitte hin und einer entfernbaren Abdeckung an der Außenseite
des Fahrzeugsitzes einklemmbar ist.
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Aus
der
EP 0 411 786 A1 ist
ein Lautsprechersystem bekannt, bei welchem ein Woofer-Modul vorzugsweise
unter einem Sitz eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist.
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Aus
der
DE 87 01 475 U1 ist
es bekannt, an der Unterseite eines Fahrzeugsitzes eine Lautsprecherbox
lösbar
aufzuhängen,
wobei zwischen der Lautsprecherbox und der Bodenfläche des
Fahrzeugs ein Luftspalt gebildet ist. Auf der Oberseite der Lautsprecherbox
sind an den Ecken Montageorgane, z. B. Ösen, vorgesehen, mit denen
die Lautsprecherbox mit Hilfe elastischer Bänder oder dergleichen und Haken aufgehängt wird,
um eine einfache und rasche Montage und Demontage zu ermöglichen.
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Des
weiteren offenbart die
DE
41 30 079 A1 eine Vorrichtung zur Aufnahme und Anordnung
von Hilfsaggregaten in einem Kraftfahrzeug, insbesondere Antriebs-
und Getriebeelemente von Sitzverstelleinrichtungen, Fensterhebern
oder dergleichen, die ein diese zumindest teilweise umfassendes,
im wesentlichen nur statisch belastbares Gehäuse und ein dieses teilweise
umgebendes, statisch und dynamisch belastbares Gehäuse aufweist,
in und an dem Teile der Hilfsaggregate gelagert sind, wobei insbesondere
letzteres Gehäuse
hohe Crashkräfte
aufnehmen kann. Es wird eine Sitzlehnen- und/oder Sitzkissenverstelleinrichtung
beschrieben, von der Teile mit dem Sitzkissenunterbau bzw. der Sitzlehnen-Verstrebung
verbunden und von einem Kunststoffgehäuse und dieses wiederum teilweise
von einem Crashkräfte
aufnehmendem Blechgehäuse
umgeben sind.
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Die
vorstehend beschriebenen Vorrichtungen sind für empfindliche elektrische
und elektronische Geräte
nicht geeignet, da sie nicht ortsfest mit dem Fahrzeugaufbau verbunden
sind (
DE 87 01 475 U1 )
oder die Aufnahme- und Anordnungsweise ungeeignet ist (
DE 30 27 007 C2 ,
DE 41 30 079 A1 )
und ein Feuchtigkeitsschutz, insbesondere Kondenswasserschutz, nicht
gegeben ist.
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Es
ist nun Aufgabe der Erfindung, elektrische Komponenten in einem
Fahrzeug unter Verwendung vorhandener Freiräume kondenswassergeschützt anzuordnen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den nachfolgenden Unteransprüchen beschrieben.
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Die
Erfindung besteht darin, daß die
Komponenten, insbesondere Steuergeräte, Stecker und Sensoren, in
einer Box aufgenommen sind, die in einem fahrzeugstrukturbedingten
muldenartigen Freiraum definiert angeordnet ist, wobei die Box durch eine
an wenigstens einer der den Freiraum mitbildenden Fahrzeugstrukturkomponenten,
wie Quer- und/oder Längsträger, Mitteltunnel
und Schweller, lösbar
angeordnete feste Abdeckung für
den Freiraum und einen an deren Unterseite wassergeschützt angeschlossenen
Aufnahmebehälter
für die Komponenten
gebildet ist. Dabei kann der Aufnahmebehälter mit Befestigungselementen
zur Festlegung der Komponenten versehen oder auch an deren Konturen
angepaßt
sein, so daß die
Komponenten fest mit dem Aufnahmebehälter verbunden sind. Diese
Box verhindert einen Wassereintritt in die in dieser angeordneten,
nicht wasserdichten Steckergehäuse
und Steuergeräte.
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Bevorzugt
wird als Freiraum der unter einem Fahrzeugsitz zwischen den zu dessen
Halterung dienenden, am Fahrzeugboden angeordneten Quer- und/oder
Längsträgern gegebene
Freiraum genutzt. Durch die Anordnung der elektrischen Komponenten in
der Fahrgastzelle entfallen lange Leitungen zu den Endgeräten und
ein Teil aufwendiger Leitungsdurchführungen vom Kofferraum in die
Fahrgastzelle. Überdies
wird ohnehin vorhandener Freiraum oder der bislang mit Füllstücken unter
dem Dämmaterial und
dem Fahrzeugteppich ausgefüllte
Raum unter dem jeweiligen Fahrzeugsitz vorteilhaft genutzt. Der bisher
im Kofferraum benötigte
Anordnungsraum für die
Komponenten wird frei und kann anderweitig genutzt werden.
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Die
Abdeckung ist vorzugsweise auf den Quer- und/oder Längsträgern angeschraubt
und aus einem festen Material trittfest ausgebildet. Dadurch kann
die Abdeckung als Trittfläche
für eine
Montageperson bei der Montage von Fahrzeugsausstattungsteilen in
der Fahrgastzelle dienen, auch ohne Aufnahmebehälter. Bevorzugt ist auch dieser
formstabil und trittfest ausgebildet, um die Formstabilität der Vorrichtung
auch in einem Freiraum sicherzustellen, über dem die Abdeckung nicht
allseitig an Quer- und/oder Längsträgern abgestützt ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Abdeckung an ihrer Unterseite mit einem umlaufenden, zum
Fahrzeugboden weisenden und den Rand des Aufnahmebehälters außenseitig übergreifenden
Flansch versehen. Durch diesen Flansch ist die Lage des Aufnahmebehälters zwischen
den Quer- und/oder Längsträgern am
Fahrzeugboden vorbestimmt, so daß die gesamte Fußraumbox
definiert und ortsfest angeordnet ist. Der Flansch dient zugleich
als Tropfkante, an der gebildetes Kondenswasser abläuft und
in den Raum neben dem Aufnahmebehälter abtropft. Die Wasserdichtheit
der Verbindung kann noch verbessert werden, indem der Flansch als
Doppelflansch ausgebildet ist, der den Rand des Aufnahmebehälters außen- und
innenseitig übergreift.
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Bevorzugt
ist die Abdeckung doppelwandig und als Luftführungskanal ausgebildet, der
in Fortsetzung eines bis zum Fahrzeugsitz geführten Luftkanals Luft unter
den Fahrzeugsitz bis zu einem Fußraum- oder Fondausströmer leitet.
Dazu weist die Abdeckung eine Eingangsöffnung und eine Ausgangsöffnung für den Luftstrom
auf. In vorteilhafter Weise wird durch diese Ausbildung ein separater
Luftführungskanal
im Bereich des Fahrzeugsitzes und auch ein entsprechender Bauraum
für diesen
eingespart. In der doppelwandigen Abdeckung können auch Trennwände und
Klappen und mehrere Lauftaustrittsöffnungen vorgesehen sein, so
daß die
Abdeckung als Luftverteilereinrichtung wirksam wird, um beispielsweise
Luft zu mehreren Ausströmern im
Fond und zu einem B-Säulen-Luftausströmer zu leiten. Eine
so ausgebildete luftdurchströmte
Abdeckung führt
vorteilhaft auch zu einer Kühlung
der in der Fußraumbox
angeordneten Komponenten, die bei ihrem Betrieb eine beträchtliche
Erwärmung
erfahren können.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In
den zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
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1:
eine Draufsicht auf den vorderen Teil eines Fahrzeugbodens mit einer
Box zur Aufnahme von elektrischen Komponenten,
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2:
eine Sicht auf die Unterseite einer die Vorrichtung mitbildenden
Abdeckplatte und
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3:
einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung in Fahrzeuglängsrichtung,
schematisch und vergrößert.
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In 1 ist
der vordere Teil des Fahrzeugbodens 1 eines Personenkraftwagens
mit dem Frontbereich auf der linken Seite dargestellt. Auf dem Fahrzeugboden 1 sind
für zwei
längsverstellbare
Vordersitze jeweils zwei Querträger 2 angeschweißt und auf diesen
jeweils zwei Sitzschienen 3 in Fahrzeuglängsrichtung
befestigt. Zwischen diesen ist auf der Fahrerseite (in der Fig.
unten) auf den Querträgern 2 eine trittfeste
Abdeckung 4 aus Kunststoff (Polypropylen) für den durch
die Querträger 2,
den Schweller 5 und den Mitteltunnel 6 gebildeten
muldenartigen Freiraum als Bestandteil einer sich nach unten erstreckenden
Box (Bezugszeichen 12, 3) angeschraubt.
Gestrichelt dargestellt sind zwei elektronische Geräte, ein
Telematik-Gerät 7 und
ein TV-Tuner 8.
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2 zeigt
die Unterseite der Abdeckung 4. Diese ist mit zwei parallel
im geringen Abstand zueinander angeordneten (1), zum
Fahrzeugboden weisenden Flanschen 10 und 11 zur
außen-
und innenseitigen Anlage am Rand eines Aufnahmebehälters (Bezugszeichen 9, 3)
versehen. Die Abdeckung 4 bildet zusammen mit dem in 3 dargestellten
Aufnahmebehälter 9,
der unter dieser im Raum zwischen den Querträgern 2 und den Sitzschienen 3 angeordnet
und mit seinem freien, gegen die Abdeckung 4 gerichteten
Rand in den durch die Flansche 10 und 11 gebildeten
Spalt eingreift, eine Box 12. Der Aufnahmebehälter 9 ist
aus Kunststoff (Polypropylen) gefertigt, formstabil und ebenfalls
trittfest ausgebildet. 3 zeigt weiterhin, daß die Abdeckung 4 doppelwandig
und als Luftführungskanal 13 ausgebildet
ist, der durch einen am Mitteltunnel 6 angeordneten und
mit einem Gebläse
verbundenen Luftkanal 14 herangeführte Luft über einen Fußausströmer 15 in
den Fond-Fußraum
leitet. Die 1 und 2 lassen
erkennen, daß in
der Abdeckung 4 eine Luft-Leitwand 16 (gestrichelt
dargestellt) angeordnet ist, die zugleich die Abdeckung 4 stabilisiert und
deren Trittfestigkeit sicherstellt. Im montierten Zustand ist die
Box 12 mit einer Dämpfungsschicht 17 und
einem Teppichboden 18, mit dem der Personenkraftwagen ausgekleidet
ist, bedeckt.
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Dadurch,
daß der
Rand des Aufnahmebehälters 9 an
seiner Außenseite
von dem äußeren Flansch 10 übergriffen
ist, kann Kondenswasser nicht in den Aufnahmebehälter 9 eindringen.
Das Wasser läuft
am Flansch 10 nach unten und tropft von dessen Rand ab.
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- 1
- Fahrzeugboden
- 2
- Querträger
- 3
- Sitzschiene
- 4
- Abdeckung
- 5
- Schweller
- 6
- Mitteltunnel
- 7
- Telematik-Geräteeinheit
- 8
- TV-Tuner
- 9
- Aufnahmebehälter
- 10
- Flansch
- 11
- Flansch
- 12
- Box
- 13
- Luftführungskanal
- 14
- Luftkanal
- 15
- Fußausströmer
- 16
- Luft-Leitwand
- 17
- Dämpfungsschicht
- 18
- Teppichboden